Ich brauche euren Rat :(

Es war einfach mein "Tool" um sozial zu sein.
wie bekommst du es heute hin, sozial zu sein?

Das Trinken sollte jedoch trotzdem reduziert werden.
"Sollte" meint meistens: "ich weiss dass es richtig ist, bekomme es aber nicht hin".
Das wäre Kontrollverlust.
Kontrolliertes Trinken bei Kontrollverlust hört sich jetzt nicht so waaahnsinnig klug an, oder? Dir ist schon klar, dass bei ausreichend Alkoholkonsum im Hirn Schäden angerichtet werden, die irreversibel sind? Z.B. in Arealen im Frontallappen, die zur Selbstkontrolle nötig sind? Irreversibel heisst: hin. Futsch. Kaputt.

Ich war vor dem Unfall wirklich in einem sehr großen Tief
wenn du derart giftfest bist, dass man dir die 1.54 pm nicht wirklich anmerkt (bzw Du 1.xx pm nicht wirklich alarmierend spürst, immerhin beginnt bei 1.1 die absolute Fahruntüchtigkeit, bei anderen Menschen), muss das aber ein sehr langes großes Tief gewesen sein. Viele Jahre z.B.?

und habe an meinem Problemen gearbeitet
was und wie denn genau? Was ist passiert? Was hast du erlebt? Was hat sich verändert und woran sehen das Außenstehende jeden Tag?
 
Zuletzt bearbeitet:
Formal gebe ich Folgendes zu Bedenken:
In dem Schreiben steht, dass deine BAK an einem Montagmorgen 1,56 pr. betrug.
Das spricht eher für A2 und nicht ( mehr ) A3.

Daher könnte es schwierig werden, mit nicht dokumentiertem kT eine positive Prognose zu bekommen.
 
wie bekommst du es heute hin, sozial zu sein?

Mein Mindset hat sich verändert. Ich hab mich im Kopf immer klein gemacht, hab mich unter andere gestellt, hab mich mit anderen verglichen. Ich habe meinen Wert demnach bestimmt, was andere über mich halten. Die Art und Weise wie ich mit mir geredet habe war hauptsächlich negativ.

Den Alkohol habe ich definitiv missbraucht um diese Gedanken abzuschalten. Außer das die Gedanken abgeschaltet worden sind, nahm mir der Alkohol auch die Angst und steigerte kurzfristig auch mein Selbstbewusstsein.

Es war ein sehr großer Shift in meinem Denken nötig und ich habe viel Zeit damit verbracht, das für mich herauszuarbeiten.

Heute brauch ich das nicht mehr. Ich bin zufrieden mit mir und ich kenne meinen Wert. Was jemand von mir denkt, ob schlecht oder gut, habe ich vorher immer sehr persönlich genommen. Ich habe versucht jedem zu gefallen. Jetzt bin ich einfach, ich. Ich verstelle mich nicht mehr.


wenn du derart giftfest bist, dass man dir die 1.54 pm nicht wirklich anmerkt (bzw Du 1.xx pm nicht wirklich alarmierend spürst, immerhin beginnt bei 1.1 die absolute Fahruntüchtigkeit, bei anderen Menschen), muss das aber ein sehr langes großes Tief gewesen sein. Viele Jahre z.B.?


was und wie denn genau? Was ist passiert? Was hast du erlebt? Was hat sich verändert und woran sehen das Außenstehende jeden Tag?

Ja, sehr viele Jahre. Meine Kindheit war recht kompliziert. Sehr schlechtes Verhältnis zwischen meinen Eltern. Mein Vater aggressiv, alkoholiker und Herzkrank. Meine Mutter war manisch depressiv, später mit schizophrenie diagnostiziert. Dazu kommt sehr viel Mobbing. Wenn Ich das alles ausführe schreibe ich ein paar Seiten lang.

Außenstehende sehen das heute Vor allem durch mein Auftreten. Ich habe eine positive Ausstrahlung wenn ich den Raum betrete. Ich lass meine Schultern nicht hängen, wie ich es früher immer getan habe. Wenn mich jemand zu Unrecht behandelt, lass ich das nicht mehr über mich hergehen. Ich lass mich nicht mehr durch den Dreck ziehen.
 
Formal gebe ich Folgendes zu Bedenken:
In dem Schreiben steht, dass deine BAK an einem Montagmorgen 1,56 pr. betrug.
Das spricht eher für A2 und nicht ( mehr ) A3.

Daher könnte es schwierig werden, mit nicht dokumentiertem kT eine positive Prognose zu bekommen.

Es war ein Sonntagmorgen. Das Festival war am 03.06.2023. Am Morgen des 04.06.2023 um 05:30 habe ich die Fahrt angetreten.
 
Ja, sehr viele Jahre. Meine Kindheit war recht kompliziert. Sehr schlechtes Verhältnis zwischen meinen Eltern. Mein Vater aggressiv, alkoholiker und Herzkrank. Meine Mutter war manisch depressiv, später mit schizophrenie diagnostiziert. Dazu kommt sehr viel Mobbing.
so insgesamt liest sich das wie Komplextrauma. Wenn du bei den richtigen Experten landest, ist sowas gut zu beheben, aber mal so aus dem Ärmel schüttelt man eine nachhaltige Veränderung bei Traumata eher kaum...
das hier:
Es war ein sehr großer Shift in meinem Denken nötig und ich habe viel Zeit damit verbracht, das für mich herauszuarbeiten.
wirkt in dem Zusammenhang unglaubwürdig. Denke daran: der Gutachter hört den ganzen Tag irgendwelche Heilungsgeschichten, weil ja die Leute ihren Lappen wieder haben wollen. Der Gutachter wird bei sowas akribisch nachforschen, von wo nach wo du geshiftet bist, wie du das erlebst hast und was genau du da jetzt herausgearbeitet hast und: wie sich das im täglichen Leben zeigt.

Mit all dem, was ich bis jetzt so von Dir mitbekommen habe, würde ich vllt eher Richtung A2 tendieren, maximal eine A2 light, also vllt möglicherweise eventuell wenn dann wirklichallespasst mit KT im Anschluss.
Das ist aber ein 1-Jahres-Parcour, der mit einem halben Jahr Abstinenz beginnt...
 
Zuletzt bearbeitet:
so insgesamt liest sich das wie Komplextrauma. Wenn du bei den richtigen Experten landest, ist sowas gut zu beheben, aber mal so aus dem Ärmel schüttelt man eine nachhaltige Veränderung bei Traumata eher kaum...

Ich habe nicht erst nach dem Unfall angefangen daran zu arbeiten. Ich war vorher 2 Jahre in Therapie.
Der Unfall war ein Wendepunkt für mich.
 
Der Unfall war ein Wendepunkt für mich.
wieso sollte ein Unfall ein Wendepunkt sein, NACH einer Traumatherapie nun mit der Aufarbeitung anzufangen?
Die Therapie hat doch in deinem Falle nur gezeigt: sie hat das Ziel verfehlt. Du hast weitergesoffen.
Und offenbar ist Dir das noch nicht mal bewusst:
Alkohol trinke ich immer noch und wenn ich mit Freunden unterwegs bin auch nicht wenig.

Toller "Wendepunkt"
 
Die Therapie hat mich zwar nicht geheilt aber sie war doch schon sehr wertvoll für mich. Das es das Ziel komplett verfehlt hat würde ich nicht sagen.
 
1-Jahres-Parcour. Sind das meine einzigen realistischen Aussichten ? Natürlich geht es mir jetzt bei der MPU hauptsächlich nur darum den Lappen wiederzubekommen. Da stellt sich mir dann auch die Frage, ob ich alles überhaupt so darstellen möchte. Wenn ich mit 100% Ehrlichkeit reingehe wird das in meinen Augen nichts.
 
Mein Plan ist es die MPU im Oktober anzutreten. Ihr seht ein Bestehen der MPU, in dieser kurzen Zeit, für überhaupt nicht realistisch ?
 
Denke daran: der Gutachter hört den ganzen Tag irgendwelche Heilungsgeschichten, weil ja die Leute ihren Lappen wieder haben wollen. Der Gutachter wird bei sowas akribisch nachforschen, von wo nach wo du geshiftet bist, wie du das erlebst hast und was genau du da jetzt herausgearbeitet hast und: wie sich das im täglichen Leben zeigt.

Danke dir. Da mache ich mir jetzt erstmal Gedanken drüber.
 
Ich verstehe deine Ansicht.
Da muss ich mir Gedanken machen.

Es wird schwierig mich davon zu überzeugen, die MPU um 1 Jahr zu verschieben, ohne es vorher zu versuchen.
 
ich will nur pauschal anmerken.
Für meinen Geschmack wird MPU zu sehr mit Therapie verwässert. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Bei der MPU gehts ausschließlich darum festzustellen, ob Du Dein Problem im Griff hast und daß es zukünftig im Straßenverkehr nicht mehr passieren kann.
Es muß bei der MPU auch nicht "alles" gesagt werden, nur alles was Du sagst sollte wahr sein.

Es können Probleme auch außerhalb der MPU im Leben gelöst werden.
Wobei ich es in der MPU-Theorie für scheinheilig erachte darzustellen, daß die führerscheinlose Zeit selbst kein Problem darstelle.
 
So sehe ich das auch. Ich werde mich auf jeden Fall nie wieder unter Alkoholeinfluss ans Steuer setzen. Ich bin über einen Gehweg gegen einen Altcontainer gefahren. Ich hätte mich oder jemand anderes schwer verletzen können. Ich wüsste nicht wie ich mit dem Gedanken Leben könnte, wenn ich jemand anderes verletzt oder umgebracht hätte. Alleine der Gedanke daran es nochmal zu tun löst extreme Angst in mir aus. Das kann ich natürlich einfach so behaupten und das muss man mir auch nicht glauben, ich weiß aber das ich es nie wieder machen werde.
 
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