Kein Wiederholungstäter, aber dennoch 2. MPU wegen Alkohol (1,7)

Ich habe es gerade durchgelesen und kommentiere mal die wesentlichen Punkte:

8. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Keine gute Antwort. Setz dich mal damit auseinander.
Erst schreibst du "nicht so oft", dann aber von "immer öfter". Was nun?
Du hast keinerlei Anhaltspunkt über die Häufigkeit gegeben.
"Mehr Glück als Verstand" ist keine gute Folgerung daraus.

10. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Und wie hat es sich denn "sehr schnell entwickelt"? Da hast du rein gar nix zu geschrieben.

12. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Hier hast du was wichtiges über dich selbst geschrieben
13. Warum haben Sie getrunken? (12a. Innere und 12b. äußere Motive)
Hier dagegen gar nix, denn das ist eine rein faktische Biografie, aber von echten Trinkmotiven kommt nichts. Es gab schon mehr Leute auf der Welt ohne Arbeit, nicht alle saufen. Warum hast du es gemacht?

17. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Moment, du hast NIE mehr als HEUTE getrunken???

23. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Die Begründung "Geschmack" ist ganz schlecht

30. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Das klingt recht unverbindlich...


Ich denke, du hast viele richtige Gedanken in Bewegung, aber was den FB angeht ist das noch sehr unkoordiniert und an den entscheidenden Stellen zu oberflächlich.
Deine Trinkmotivation ist quasi gar nicht reflektiert, dagegen schreibst du (sehr ehrlich) vom Wirkungstrinken, in der 28 (und ein paar anderen Fragen) hast du dich selbst beschrieben aber nie konsequent den Rückschluss auf dein Trinkverhalten gezogen oder dargestellt.
Deine 27 ist verständlich (war selbst in einer ähnlichen Situation), aber sind wir mal ehrlich: Hoffnung allein reicht nicht im Leben, und was wenn das Startup sich nicht neu finanzieren kann?
Und darüber hinaus: ist diese berufliche Perspektive nicht sogar wieder dein altes Muster?
Du schreibst einiges kritisch über dich selbst, aber ich habe nicht den Eindruck, als ob du mal wirklich darüber nachgedacht hast, was du eigentlich wirklich willst, kann das sein?
 
Ich sehe viel Gutes in deinen Anrworten. Doch stellt sich bei mir eine völlig andere Frage bzw. Überlegung.
In wie weit hast du eigentlich deine Suchtgedächtnis/-verhalten aufgearbeitet? Zuerst Drogen, dann zeigst du für mich starkes Suchtverhalten bei deinem Alloholkonsum, z.B. heimlich trinken, nie mehr als ein oder zwei Tage Pause, es ist alles nicht so schlimm, weil ich regelmäßig Sport treibe, etc.
Auch dein Sportverhalten, an dem du zwanghaft festhältst, spiegelt für mich ein Sucht-/Zwangsmuster dar.
Es fehlen Beispiele an negative Erfahrungen bei denen du früher Drogen genommen oder Alkohol getrunken hättest, aber dieses jetzt nicht gemacht hast, z.B. wieder arbeitslos warst und keine Aussicht auf Bewerbungsgespräche hast etc. Was hast du stattdessen gemacht außer Sport?
Wie gehst du damit um, wenn du auf einer Firmenfeier gefragt wirst, warum du keinen Alkohol trinkst?
Für mich bist du noch nicht bereit für die MPU, weil du noch nicht dein Suchtgedächtnis und -verhalten abgelegt hast.
Sorry für meine sehr direkte Antwort.
 
In wie weit hast du eigentlich deine Suchtgedächtnis/-verhalten aufgearbeitet? Zuerst Drogen, dann zeigst du für mich starkes Suchtverhalten bei deinem Alloholkonsum, z.B. heimlich trinken, nie mehr als ein oder zwei Tage Pause, es ist alles nicht so schlimm, weil ich regelmäßig Sport treibe, etc.
Auch dein Sportverhalten, an dem du zwanghaft festhältst, spiegelt für mich ein Sucht-/Zwangsmuster dar.
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Wie gehst du damit um, wenn du auf einer Firmenfeier gefragt wirst, warum du keinen Alkohol trinkst?
Für mich bist du noch nicht bereit für die MPU, weil du noch nicht dein Suchtgedächtnis und -verhalten abgelegt hast.
Wie willst du denn ein Suchtgedächtnis aufarbeiten, geschweige denn ablegen???

Das Menschliche Gehirn ist leider so ausgelegt, daß es von schönen Erfahrungen möglichst immer mehr haben will. An einem "Suchtverhalten" kann ich nicht wirklich was ändern...ausser eben nicht oder kontrolliert zu konsumieren!
Und zum Sport, ist doch völlig okay. Alles besser als Saufen oder Drogen.

Die Vermeidungsstrategien sind imho in Punkt 28 ordentlich vorhanden, Ort verlassen, Mahntafel (find ich klasse!), Lesen, Schwester anrufen, der Sport.

Punkt 30 finde ich aber auch deutlich zu dünn, da geht noch was. Halt die Sachen, die rüdscher schon geschrieben hatte. Bei denen noch deutlich mehr Feintuning und dann schauen wir nochmal.
 
Hallo Chepeto

für den allerersten Ansatz des FB finde ich ihn Klasse!

Was rüdscher anmerkt ist natürlich besser, höre auf ihn, mir hat er sehr geholfen. Aber ich finde es ist schon viel drin. Mit seiner Hilfe wird das ganz sicher was.

Ich bin über ein winziges Detail gestolpert, da es mich aber so gefangen hält muss ich es einfach äußern.


6. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

zu 6. Eigentlich halte ich mich seit vielen Jahren an die Gesetze und Regeln.

Bitte, bitte, streiche dieses "Eigentlich"; da rollen sich meine Zehnägel auf.
 
Ich habe es gerade durchgelesen und kommentiere mal die wesentlichen Punkte:


Keine gute Antwort. Setz dich mal damit auseinander.
Erst schreibst du "nicht so oft", dann aber von "immer öfter". Was nun?
Du hast keinerlei Anhaltspunkt über die Häufigkeit gegeben.
"Mehr Glück als Verstand" ist keine gute Folgerung daraus.


Und wie hat es sich denn "sehr schnell entwickelt"? Da hast du rein gar nix zu geschrieben.


Hier hast du was wichtiges über dich selbst geschrieben

Hier dagegen gar nix, denn das ist eine rein faktische Biografie, aber von echten Trinkmotiven kommt nichts. Es gab schon mehr Leute auf der Welt ohne Arbeit, nicht alle saufen. Warum hast du es gemacht?


Moment, du hast NIE mehr als HEUTE getrunken???


Die Begründung "Geschmack" ist ganz schlecht


Das klingt recht unverbindlich...


Ich denke, du hast viele richtige Gedanken in Bewegung, aber was den FB angeht ist das noch sehr unkoordiniert und an den entscheidenden Stellen zu oberflächlich.
Deine Trinkmotivation ist quasi gar nicht reflektiert, dagegen schreibst du (sehr ehrlich) vom Wirkungstrinken, in der 28 (und ein paar anderen Fragen) hast du dich selbst beschrieben aber nie konsequent den Rückschluss auf dein Trinkverhalten gezogen oder dargestellt.
Deine 27 ist verständlich (war selbst in einer ähnlichen Situation), aber sind wir mal ehrlich: Hoffnung allein reicht nicht im Leben, und was wenn das Startup sich nicht neu finanzieren kann?
Und darüber hinaus: ist diese berufliche Perspektive nicht sogar wieder dein altes Muster?
Du schreibst einiges kritisch über dich selbst, aber ich habe nicht den Eindruck, als ob du mal wirklich darüber nachgedacht hast, was du eigentlich wirklich willst, kann das sein?
Guten Abend Rüdscher,

vielen Dank für deinen kritischen Blick. Ich brauch das auch. Mein FB hat mir selbst an einigen Stellen nicht gefallen. Zu schwamig, aber irgendwie wollte ich mal einen ersten Schwall rauslassen. Ich nehme mir deine Worte zu herzen. Bin gerade dabei meine Gedanken im FB zu vertiefen und hatte die Tage auch ein Ahha Erlebnis.Ich musste tief graben... Am Montag war ich bei meiner VP des Vertrauens. Sie fand einige Dinge gut und andere muss ich besser beschreiben und erklären. Viele Dinge die ich im Kopf habe, hatte ich nicht geschrieben, weil ich keinen Roman schreiben wollte. Muss und sollte ich aber damit du/ihr meine Handlungen und Motive versteht.

Hab ich echt Geschmack geschrieben omg...

Nein die berufliche Perspektive ist nicht mein altes Muster. Wie kommst du denn darauf? Ich habe ja extra studiert um noch Karriere machen zu können und ich bin aus Eigeninitiative auf die Messe um nach einen besseren Job als meinen aktuellen zu schauen. Die Finanzierung des Startups ist relativ "safe". Ich bin halt vorsichtig, nicht zu viel erwarten sonst Enttäuschung.

Was ich wirklich mag mir nicht immer ganz klar sein und ändert sich auch mal von Zeit zu Zeit. Dafür weiß ich aber umso besser was ich nicht will. Mehr dazu in meinem baldigen überarbeiteten FB.

Schönen Abend dir

PS heute kam der Brief, das meine Führerscheinakte nun bei dem MPI liegt.
 
Ich sehe viel Gutes in deinen Anrworten. Doch stellt sich bei mir eine völlig andere Frage bzw. Überlegung.
In wie weit hast du eigentlich deine Suchtgedächtnis/-verhalten aufgearbeitet? Zuerst Drogen, dann zeigst du für mich starkes Suchtverhalten bei deinem Alloholkonsum, z.B. heimlich trinken, nie mehr als ein oder zwei Tage Pause, es ist alles nicht so schlimm, weil ich regelmäßig Sport treibe, etc.
Auch dein Sportverhalten, an dem du zwanghaft festhältst, spiegelt für mich ein Sucht-/Zwangsmuster dar.
Es fehlen Beispiele an negative Erfahrungen bei denen du früher Drogen genommen oder Alkohol getrunken hättest, aber dieses jetzt nicht gemacht hast, z.B. wieder arbeitslos warst und keine Aussicht auf Bewerbungsgespräche hast etc. Was hast du stattdessen gemacht außer Sport?
Wie gehst du damit um, wenn du auf einer Firmenfeier gefragt wirst, warum du keinen Alkohol trinkst?
Für mich bist du noch nicht bereit für die MPU, weil du noch nicht dein Suchtgedächtnis und -verhalten abgelegt hast.
Sorry für meine sehr direkte Antwort.

Guten Abend Kichererbse,

danke für deine kritischen Worte. Klar der FB ist noch nicht detailiert genug und war etwas zu schnell veröffentlicht. Ich gehe aber noch in die Tiefe. Habe selber gemerkt, dass manche Sachen zwar in meinem Kopf stehen, aber ihr das ja nicht nachvollziehen könnt.

Sport hat mich solange gerade stehen lassen. Sport ist für der Rahmen/Struktur die mich erfüllt und die mich schützt. Als ich getrunken habe, war das nicht der Sport wie ich Ihn eben beschrieben habe. Der Sport diente nur um meinem Gewissen das Maul zu stopfen. Ich habe Alibi Sport 2-3 gemacht. Jetzt und ansonsten ist mein Sport nicht zwanghaft. Durch Sport achte ich auf Ernährung auf Abstinenz. Da ich nicht mehr jeden Tag weggehe nutze ich meine Freizeit lieber so, eben für mich sinnvoll. Langeweile lässt mich dumme Sachen machen. Es gibt nichts schöneres als in der Früh wenn Deutschland noch schläft aufzustehen und im Wald joggen. Ich mach das an 6 Tage die Woche. herrlich

Zum Thema Suchtgedächtnis hat Schlotty (hab ich das jetzt richtig geschrieben) ja schon was gesagt. Wenn man das Suchtgedächtnis ablegen könnte, wären Abhängigkeiten heilbar. Ich bin mit meiner ganzen Person in eine Schieflage geraten, weil ich die Probleme die das erzeugt haben nicht angegangen bin sondern vor mir hergeschoben habe. Das sammelt sich und irgendwann knallts dann. Mehr dazu dann im meinem FB Update.

Schönen Abend dir :)
 
Wie willst du denn ein Suchtgedächtnis aufarbeiten, geschweige denn ablegen???

Das Menschliche Gehirn ist leider so ausgelegt, daß es von schönen Erfahrungen möglichst immer mehr haben will. An einem "Suchtverhalten" kann ich nicht wirklich was ändern...ausser eben nicht oder kontrolliert zu konsumieren!
Und zum Sport, ist doch völlig okay. Alles besser als Saufen oder Drogen.

Die Vermeidungsstrategien sind imho in Punkt 28 ordentlich vorhanden, Ort verlassen, Mahntafel (find ich klasse!), Lesen, Schwester anrufen, der Sport.

Punkt 30 finde ich aber auch deutlich zu dünn, da geht noch was. Halt die Sachen, die rüdscher schon geschrieben hatte. Bei denen noch deutlich mehr Feintuning und dann schauen wir nochmal.
Hey Schotty,

jetzt hab ich den Namen richtig geschrieben. Danke für deine Worte. Ich bin komplett bei dir.

Meinen FB habe ich etwas zu schnell rausgefeuert bzw. einfach wichtige Dinge die für mich klar und logisch sind gar nicht beschrieben.
Hatte die Tage ein sehr wichtiges ahha Erlebnis/Erkenntnis. Das bringe ich gerade zu Papier.

War am Montag bei meiner VP und die meinte ähnlich. An einigen Punkten sehr gut, aber bestimmte Bereiche zu wenig beschrieben. Gott sei dank gibt es das Forum.

Ach ja heute kam der Brief, das meine Führerscheinakte nun beim MPI liegt. Also so viel Zeit habe ich nicht mehr. War heute mal beim BLutabnehmen. Wollte meine Leberwerte vorher mal kennenlernen inkl. CDT. Morgen bekomme ich die Ergebnisse.

Dir erstmal a guads Nächtle
 
Hallo Chepeto

für den allerersten Ansatz des FB finde ich ihn Klasse!

Was rüdscher anmerkt ist natürlich besser, höre auf ihn, mir hat er sehr geholfen. Aber ich finde es ist schon viel drin. Mit seiner Hilfe wird das ganz sicher was.

Ich bin über ein winziges Detail gestolpert, da es mich aber so gefangen hält muss ich es einfach äußern.


6. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

zu 6. Eigentlich halte ich mich seit vielen Jahren an die Gesetze und Regeln.

Bitte, bitte, streiche dieses "Eigentlich"; da rollen sich meine Zehnägel auf.

Hey Psyeudonym,

gut mitgelesen :). Ich war ja schon auf einer stationären Therapie und da war das auch verboten ;) bzw. nicht gern gehört.
Worte wie eigentlich, oder aber, oder nur... sollten wir nicht verwenden.

Ist ein guter Hinweis, jetzt weiß ich was mich gestört hat. Ist fast genauso schlimm wie Bier schmeckte mir noch nie.
Dann hoffe ich mal das sich deine Zehnägel wieder abgerollt haben :)

Schönen Abend dir
 
Hallo Chepeto,

ich werde zusehen, dass ich dir bald eine Rückmeldung gebe, aber wir haben hier auch viele andere User die dir adäquat helfen können. :)
Ja danke dir, hab tatsächlich schon gute und kritische Rückmeldungen bekommen. Sehr hilfreich. Hab dann den FB doch etwas zu schnell rausgehauen... ein paar Tage habe ich ja noch.

Schönen Abend auch dir :)
 
Hallo zusammen,

das mit dem Suchtgedächtnis weiß ich. Doch habe ich es bewusst so formuliert, weil ich aus dem, was ich las noch zu viel Suchtverhalten und -gedanken erkannte und es mir wichtig war, dass Chepeto sich noch einmal intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. By the way, je nach Gutachter werden Marathonläufer bereits als süchtig gesehen, dadurch durchfallen und ich kenne wirklich Läufer, die bei länger andauernden Verletzungen laufen, obwohl sie Laufverbot haben, weil sie süchtig sind. Wer sechs Mal die Woche läuft, sollte sich hinterfragen, ob er wirklich aufhören kann, wenn er sich verletzt. Vor allem mit dem Suchtgedächtnis, dass Chepeto bereits durch Drogen und Alkohol gebildet hat. Warum kann Laufen süchtig machen? Weil Laufen, zu mindest von längeren Strecken, körpereigene Cannabinoide ausschüttet, die dem Cannabis ähnlich sind. Damit sind wir wieder im Bereich der Drogen. ;) Ich hoffe, dass diese Erklärung ein wenig hilft zu verstehen, warum ich schreibe, dass er noch an seinem Suchtgedächtnis arbeiten muss, wenn er für mein Verständnis die MPU bestehen will. Sein Leben ist auch ohne illegale oder legale Drogen wie Alkohol noch zu sehr durch Suchtverhalten durchdrungen, wie zum Beispiel das Laufen welches er sogar als Alibi nutze als er Alkohol trank.

Was passiert, wenn er nicht mehr laufen darf?

Gibt es noch weiteres Suchtverhalten im Alltag? Wie sieht es mit Spielen aus? Wie sieht das Verhältnis zu Geld aus?
 
By the way, je nach Gutachter werden Marathonläufer bereits als süchtig gesehen, dadurch durchfallen...
...
Wie sieht das Verhältnis zu Geld aus?
Halte ich für eine sehr steile These und so ein Gutachten würde ich gerne mal sehen. Klar kann eine stoffliche Suchtverlagerung ein KO Kriterium sein, bei exessivem Origami, täglichem Stricken oder der jahrelangen Dackelzucht werden die Gutachter wohl ein Auge zu drücken.

Tatsächlich hat bei mir auch eine Suchtverlagerung statt gefunden, meine 4-5 Tassen Kaffee brauche ich am Tag.
ABER: Eine Sucht wird nur dann problematisch, wenn ich mir oder anderen körperlichen oder psychischen Schaden zufüge.

Wofür Chepeto seine Kohle auf den Kopf haut oder auch nicht oder ob er gar chronisch geizig ist, solle bei der MPU nun wirklich nicht interessieren.
 
Nein die berufliche Perspektive ist nicht mein altes Muster. Wie kommst du denn darauf?
Für mich kam so eine Spirale aus Leistungsdruck und Aussenwirkung durch. Kenn ich selbst zu gut… Daher einfach der Rat, das zu reflektieren…


Ich habe ja extra studiert um noch Karriere machen zu können
Ich auch, aber ich kam erst aus der Spirale raus als ich das klassische Bild von Karriere abgelegt und mir einen anderen Weg gesucht habe. Der hat mir persönlich und finanziell gut getan. Will dir da nix einreden, aber sei dir zumindest bewusst dass es diese Spirale durchaus gibt…
 
Rüdscher hat hier schon super Hinweise gegeben. Ich will hier nur noch etwas nachhaken, um vlt die Gedanken anzukurbeln.
10. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

zu 10. Alkohol war lange gar kein Thema für mich. Aufgrund der schlechten Erfahrung, aber auch weil ich eine langjährige Drogenkarriere hinter mir habe. Zu meinen Drogen hat Alkohol nie gepasst. Ich hatte zudem ein Feindbild über Alkoholiker. Nach dem ich zwei stationäre Therapien hinter mir hatte, habe ich auch gelernt, dass es oft eine Suchtverlagerung zum Alkohol gibt. Mit Alkohol trinken habe ich erst angefangen, als ich in die Arbeitslosigkeit kam. Hier hat sich mein Trinkverhalten sehr schnell entwickelt. Ich hab von Anfang an wegen der Wirkung getrunken. Nie aus Genuss oder weil es mir schmecken würde.


11. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

zu 11. Ich habe rückblickend fast täglich getrunken. Es gab Phasen, wo ich auch 2-3 Tage nacheinander getrunken habe. Dann aber auch wieder 1-2 Tage wo ich keinen Alkohol getrunken habe. Anfangs trank ich nur Wein. Nie Bier, Cocktails oder Liköre. Später, als die Wirkung nicht mehr so wie Anfangs war, habe ich Schnaps und hier eigentlich nur Vodka dazu genommen. Ganz zu Beginn hat mir eine halbe Flasche Wein gereicht um richtig betrunken zu sein und einzuschlafen. Das hat sich aber meiner Meinung nach sehr schnell gesteigert. Manchmal hatte ich das Gefühl als wolle ich mich selbst herausfordern und probieren wieviel ich noch mehr trinken kann. Ich habe bis auf eine Handvoll an Tagen nie in der Früh angefangen zu trinken. Ich hatte größtenteils meine Routine. In der Früh habe ich, wenn es ging Sport gemacht, gegessen und Bewerbungen geschrieben bzw. auch Bewerbungsgespräche geführt. Erst gegen Nachmittag fing ich mit dem Trinken an. Das hatte sich auch mit der Zeit nie verändert.

12. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


zu 12. Ich habe tatsächlich stets Alleine und für mich getrunken. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt. Ich bin bei meinen Freunden als der Sportler bekannt, als der beruflich stets nach oben geht. Der Mister 100%. Derjenige der etwas gegen alkoholisierte Menschen hat. Dieses Image und Bild wollte ich weiter Aufrecht erhalten. Zudem habe ich keine Saufpartner. Keiner hätte es akzeptiert.

13. Warum haben Sie getrunken? (12a. Innere und 12b. äußere Motive)


zu 13a. Um das zu verstehen muss ich etwas ausholen. Nach meiner Haftentlassung 2011 und der stationären Therapie hatte mich mein damaliger Arbeitgeber sofort wieder eingestellt. Danach bewältigte ich mich meine MPU zur Ersterteilung meines Führerscheins. Das gab meinem Leben einen richtigen Kick ich hatte Selbstvertrauen und war mutig. Mutig genug Dinge anzupacken. In der MPU sagte ich noch, ich habe vor ein Abendstudium zu beginnen (irgendwie habe ich daran selbst gezweifelt) aber nach dem ich sogar Bafög bewilligt bekam habe ich im Sept14 mein Abendstudium BWL gestartet. Ende 2014 wollte ich zu meinem Kraftsport joggen dazunehmen, bin aber wegen meines starken Rauchens gescheitert. Eine Woche später stand ich am 14.12.14 auf und wusste es, ich höre genau jetzt mit dem Rauchen auf. Seitdem bis heute keine Zigarette mehr geraucht. Anfang 2015 wurde ich dann von einem neuen Arbeitgeber abgeworben. Deutlich mehr Gehalt und Dienstfahrzeug. Ende 2016 war ich schuldenfrei (Schufa) und fand schnell eine neue Wohnung am Waldrand (war mein Wunsch wegen joggen) Mitte 2017 beendete ich erfolgreich mein Studium und Mitte 2018 habe ich das große Los gezogen. Ich wurde wieder abgeworben und hatte mein erstes 6-stelliges Jahresgehalt. Ich machte 5x Sport hatte Spass in der Arbeit und alles lief am Schnürchen. Bis Nov19!

Mein neuer Chef bat mich um ein Gespräch. Er sagte wortwörtlich, dass er von mir nichts hält und mich rauswirft. Das hat mich enorm hart getroffen, obwohl ich es bei niemanden zugab. Hab immer den harten gespielt. Mit den Gefühlen, die dadurch in mir entstanden, bin ich nicht klargekommen. Ablehnung! Ich wurde doch immer abgeworben. Und so war ich erstmal gelähmt und ohne jegliches Kampfgefühl oder Selbstvertrauen. Nach 3 Monaten (reguläre Kündigungszeit) war ich ab März20 im Arbeitslosengeld. Der, der immer sagt, jeder kann arbeiten war nun selbst Arbeitslos. Ich habe angefangen mich zu bewerben und dann kam der Lockdown und die sozialen Kontakte brachen ab. Auch ins Fitness konnte ich nicht mehr gehen. Um es kurz zu sagen. Ich fühlte mich zurückversetzt in meine Drogenzeit, wertlos, kein Selbstvertrauen kein Aufstehen. Ich hatte massive Zukunftsängste und war phasenweise depressiv. Trotz meiner Bemühungen und zahlreichen Bewerbungen hatte ich keinen Erfolg. Innerlich habe ich mir gesagt, Markus du hast deinen Zenit erreicht, ab nun geht es einfach abwärts. Und dann waren da noch meine Familie und Freunde, die etwas anderes von mir erwarteten. Ihnen vermittelte ich das Bild des starken Mannes, der mit Absicht seine Ruhe genießt.

Diese Drucksituation habe ich nicht ausgehalten und versuchte mir Alkohol und starkem Trinken davon etwas loszukommen. Das hat im Nachhinein eigentlich nur am Trinkanfang funktioniert. Im Rausch habe ich oft geweint und mich selbst bemitleidet. Am Tag danach die große Scham und Selbstekel. Es war wie eine Abwärtsspirale. Durch das Schamgefühl des Trinkens , wollte ich wieder trinken.

zu 13b. Der Lockdown hat den Weg der sozialen Isolation geebnet. Ich war arbeitslos und verlor dann auch noch die Möglichkeit Sport im Fitnessclub zu machen. Auch der Arbeitsmarkt, gerade in meinem Umfeld hat sich nicht mehr bewegt. Meine wirtschaftliche Situation von einem hohen Gehalt in das Arbeitslosengeld hat mir große Angst bereitet und hat sich zugespitzt.

Schau Dir die Frage 10/11 an und versuche anhand einer Zeitachse die Entwicklung zu skizzieren. Anzahl und Menge pro TA, Angabe des Max Trinklevels. Das Maximum, i.d.F. mit 1,7‰ solltest so alle 4-6 Wochen erreicht haben.
Die Kurve zeigte wohl ab März20 mit Arbeitslosigkeit nach oben bis zur TF 04/21

Du thematisierst mangelndes Selbstbewusstsein mit Erinnerung aus Deiner Drogenzeit, entsprechenden Zukunftsängsten.
Was hattest denn bei der Mpu damals gesagt, warum Drogen genommen hast? Vlt gibts hier einen Bezug?

Es muß aber was anderes gewesen sein. So habe ich im Zitat bei F13 was Fett markiert, was sogar im Zusammenhang mit Deinen Ausführungen in F12 steht.
Hast Du einen ausgeprägten Hang zu Perfektionismus? Anspruch an die perfekte Familie? Wie war/ist es im Elternhaus? Hat dort alles Immer problemlos geklappt, Vater/Mutter etc.? Du hast von einer Freundin geschrieben, gibts dort Unzufriedenheiten/Ansprüche ihr gegenüber? Mangelndes Selbstwertgefühl als Versorger der Familie im klassischen Sinne?
Hoffe das hilft etwas die Gedanken anzukurbeln.
 
Ich glaube ich hatte diese Frage beim ersten Mal falsch verstanden. Daher habe ich Sie noch mal angepasst und richtig gestellt...

18. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

zu 18. Ich war ein Wirkungstrinker, der immer diesen bestimmten Pegel der Trunkenheit haben wollte. Es ist etwas schwer zu beschreiben. Ich habe immer versucht, nicht die komplette Kontrolle zu verlieren oder einen Blackout zu bekommen. Ich habe mir jetzt nicht eine Falsche Vodka gekauft und gesagt, die trinke ich jetzt so schnell, dass ich umfalle. Ich habe auch nie Alkohol auf Vorrat gekauft. Sondern immer die Menge, die ich meinte, für den Nachmittag/Abend zu brauchen.
Warum willst Dich in ein so schlechtes Licht selbst rücken. Im Verlauf der Erzählung, daß nie die Kontrolle verloren hast. Hier gehts auch um Filmrisse, welche Du denke ich nie gehabt hast (also am nächsten Tag irgendwo aufgewacht ohne Erinnerung an den Abend).
Ich würde das umformulieren, beginnend mit Nein.. Du hast so viel getrunken wie Du wolltest etc.

Ein Wirkungstrinker hat nichts mit Betäubung zu tun. Der sucht direkt die Wirkung des Alks und sonst nichts. Also fortgeschrittenes Problem. Du hast getrunken um Deine Ängste zu betäuben. Formulier es einfach um.
 
In der TH wurden wir tatsächlich vor dem Risiko des Suchteffektes beim Leistungssport gewarnt…
Ja, das wurde bei uns auch angesprochen.
Aber wie bereits geschrieben, Sucht wird immer erst dann zum Problem wenn sie zu Schäden führt. Meiner Meinung nach.

Die Kernfrage war ja, ob ein GA deshalb ein Negativ geben würde. "Herr XY stellt auch weiterhin eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer dar, weil er sich aus Gründen einer Suchtverlagerung intensiv auf den Berlin Marathon vorbereitet?" Ich weiß ja nicht, lasse mich aber gern eines Besseren belehren wenn ich da falsch liege.
 
Nein, in einem Gutachten kann ich mir das auch nicht vorstellen. Wenn man aber der Exke Leidtungsfruck kommt, dann kann das eine für einen selbst kritische Verlagerung sein.
Aber da geht es eher um die Psychologie dahinter als um die Schäden…
 
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