MPU 25.05, Trunkenheitsfahrt E-Scooter

Lars8

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum, ich danke jedem im Voraus für Hinweise/Kritik/Anmerkungen. Da meine MPU schon relativ zeitnah ist, hoffe ich das ich nicht zu spät dran bin.

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,88 m
Gewicht: 77 kg
Alter: 25

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.03.2022
BAK: 1,45
Trinkbeginn: 20:00 Uhr
Trinkende: 3:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:45 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja, wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr am 04.07.2022 vorläufiger Entzug der Fahrerlaubnis, dagegen Einspruch erhoben, 12.01.2023 Hauptverhandlung: Urteil: wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr zu einer Geldstrafe und einem fünfmonatigen Fahrverbot. Am 12.01.2023 Führerschein vom Gericht wiedererhalten da der Zeitraum des vorläufigen Entzugs mit angerechnet wurde.
Dauer der Sperrfrist: /

Führerschein
Habe ich noch: ja
Habe ich abgegeben: nein
Habe ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Jein (nächsten Montag 08.05.2023 Einsicht)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
1. Kann Herr XXX trotz der Hinweise auf Alkoholmissbrauch im Sinne der Anlage 4 FeV (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss ohne weitere Anzeichen einer Alkoholwirkung) ein Kraftfahrzeug der Fahrerlaubnisklasse BE sowie ein Fahrzeug sicher führen?
2. Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er ein Kraftfahrzeug bzw. Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird (Fähigkeit zum Trennen eines die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsums und das Führen eines Kraftfahrzeugs)?
3. Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Fahrerlaubnisklasse BE bzw. eines Fahrzeuges in Frage stellen?

Bundesland: Thüringen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, zu besonderen Anlässen, ca. 7 Anlässe im Jahr, max. 3 Bier á 0,22l
Ich lebe abstinent seit: /

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: /

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: ja, vor 3 Wochen beim Arzt, war alles in Ordnung

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja (nächste Woche Dienstag)
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: /

MPU
Datum: 25.05.2023
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: gibt keins
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Lars8

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 19.03.2022 habe ich meine letzte Bachelor-Prüfung geschrieben. Ich war mit Freunden am Abend verabredet, da ich meine letzte Prüfung im Bachelor feiern wollte. Am Nachmittag, nach der Prüfung, habe ich das „Vorglühen“ Organisiert in meiner Studentenstadt X. Ich traf mich gegen 20 Uhr bei einer Freundin mit allen anderen (5 Personen inklusive mir). Ab da begann ich mit dem Konsumieren von Alkohol. Ich glühte mit den anderen bis ca. 22:00 Uhr vor und trank in diesem Zeitraum 5 x 0,5l Bier (Sternburger Bier 4,9% vol.). Ich hatte Spaß mit den anderen und ich kam auch gut ins Gespräch mit meiner jetzigen Freundin. Danach ging ich und die anderen zur Bahn, um in die andere Stadt Y zu fahren, um dort in den Club zu gehen. Auf dem Weg dorthin nahm ich mir noch 1x 0,5l Bier (Sternburger Bier 4,9% vol.) und in einer Plastikflasche 0,5l eine „Mische“ (Vodka ca. 8cl und Redbull 420 ml) mit. Die Zugfahrt dauerte ungefähr 30-45min. Während der Zugfahrt traf ich noch paar Freunde. Gegen 23:00 Uhr stande ich mit den anderen in der Schlange an. Es dauert einige zeit bis wir rein durften da zu diesem Zeitpunkt noch die Corona Maßnahmen, also das Vorzeigen deines Impfausweises, galten. Während dem Warten in der Schlange trank ich die mitgebrachte „Mische“ mit einem Kumpel aus. Ebenfalls frage ich während dem Warten meine jetzige Freundin ob sie mit mir zusammen sein will, und sie sagte „ja“. Gegen 00:10 Uhr war ich dann im Club drinnen. Ich trank erstmal einen Shot zum Anstoßen auf meine letzte Prüfung und dann direkt noch einen, um mit den anderen unser „Pärchensein“ zu verkünden (2x 2cl Tequila Shots). Ich tanzte den ganzen Abend und war überglücklich das ich einerseits meinen Bachelor so gut wie in der Tasche habe und endlich mich getraut habe Sie zu fragen und sie „ja“ gesagt hat. Im Laufe des Abends wurde von einem Kumpel dann noch eine Runde Shots ausgegeben (1x 2cl Tequila Shots), das war gegen 03:00 Uhr. Kurz darauf entschloss ich den Heimweg langsam in Angriff zu nehmen, da mir vom ganzen Tanzen die Füße wehtaten und ich müde wurde. Meine Freundin und die Freundin, bei der ich vorglühen war und ich, sind dann gegen 03:15 Uhr wieder Richtung Stadt X mit der Bahn gefahren (kurzer Laufweg, da der Club direkt am Bahnhof liegt). Gegen 04:00 Uhr kam ich in der Stadt X wieder an. Ich ging dann noch zum Vorglühort um meinen Rucksack abzuholen. Meine Freundin und ich sind überglücklich in Richtung ihrer WG und meiner WG gegangen (gleiche Richtung). Mein Dad hatte mir 2 Tage zuvor erzählt, wie toll es ist mit E-Scooter zu fahren und dass es so viel Spaß mache. Auf dem Heimweg sah ich dann einen E-Scooter und ich wollte es das erste mal ausprobieren. zu Beginn funktionierte der E-Scooter nicht und ich versuchte mich erneut anzumelden und dann klappte es. Meine Freundin hatte es nicht mehr weit zur ihrer WG und deshalb verabschiedetet wir uns und ich stieg auf den E-Scooter (es war kalt und ich hatte noch circa 15 Min Fußweg vor mir). Gefühlte 10 Meter weiter wurde ich von der Polizei aufgehalten und ich bereute direkt meine Aktion. Meine Freundin drehte sich verwirrt um und meinte: „ warum hälst du schon an?“, und sah dann die Polizei (das erzähle ich, damit klar wird das ich tatsächlich nicht weit gefahren bin). Was dann folgte ist wahrscheinlich jedem in diesem Forum bekannt, ich musste Pusten, Ergebnis AAK war 1,16 Promille und dann ging es in das Uniklinikum zur Blutentnahme. In meiner Strafakte wurde vermerkt das ich während der gesamten polizeilichen Maßnahmen ruhig, geordnet, zeitlich und örtlich orientiert verhalten habe. Der ärztliche Bericht gibt außerdem an das mein Gangbild, Kehrtwende sicher waren. Meine Sprache war deutlich etc.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

6 x 0,5l Bier (Sternburger Bier) im Zeitraum von 3,5h
Plastikflasche 0,5l (Vodka ca. 8cl 37,5% vol. und Redbull 420 ml) innerhalb 1,5h
3x 0,2 cl Schnaps (Tequila 38% vol.)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

ca. 10m (von einer Straßenseite auf die andere gefahren) bin ich und ich wollte 1 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Zu dem Zeitpunkt Ja, da ich sicher mit dem E-Scooter gefahren bin. Im Nachhinein war es meinerseits eine große Fehlentscheidung, da ich unter erheblichen Alkoholeinfluss stand und meine kognitiven und körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt waren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hätte einfach laufen sollen. Aber prinzipiell wollte ich die Fahrt nicht vermeiden, da ich mir nicht bewusst war das ich eine so hohe Promillezahl erreicht habe. außerdem war mir zu dem Zeitpunkt nicht bewusst das eine E-Scooter Fahrt einer Autofahrt ähnlicher ist als einer Fahrradfahrt. Und da ich gedacht habe, und es auch so war, das ich keine 1,6 Promille habe, hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Bedenken.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

ich bin bestimmt bis zu 100-mal untere Alkoholeinfluss auf mein Fahrrad gestiegen und habe an dem Straßenverkehr teilgenommen. Inklusive unbeabsichtigte Restalkoholfahrten. Ich habe damals die negativen Alkoholischen Einflüsse unterschätz, wie z.B. meine Reaktionsfähigkeit. Ich folgere daraus das ich Glück gehabt habe, das mir und niemand anderen was Ernsthaftes passiert ist. Es war logisch das ich früher oder später angehalten werde und für meine Fahrlässigkeit geradestehen muss.
 

Lars8

Neuer Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Erster bewusster Kontakt: 2012 (14 Jahre alt) – bei meiner Konfirmation. Es war Tradition das man an seiner Konfirmation das erste Mal Alkohol probieren durfte. Ich durfte Aperol probieren, es schmeckte mir ganz und gar nicht…
Erster bewusster Konsum: 2014 (16 Jahre alt) – es war mein 16ter Geburtstag. 2x 0,5l Bier und 1x Biermischgetränk (Veltins V+ Energie) da es nicht so bitter geschmeckt hat.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?



Im Großen und Ganzen würde ich schon sagen das ich über die Jahre hinweg regelmäßig Alkohol konsumiert habe.

Im Alter von 17 Jahren (2015) waren alle meine Freunde mittlerweile auch 16 Jahre alt und die Aktivitäten bei denen Alkohol im Spiel war nahmen exponentiell zu. Ab diesem Zeitpunkt ging ich fast jedes Wochenende einmal in den Club und im Frühling/Sommer/Herbst ging in meiner Region die Bierzelt-Zeit los. Dort wurde sehr viel Alkohol (vor allem Bier) konsumiert. In dieser Zeit erlitt ich auch meine ersten Filmrisse und musste mich auch übergeben wegen zu viel Alkohol. Das regelmäßige Ausgehen und Bierzeltfeiern verlief bis 2017 so. 2017 (19 Jahre) machte ich mein Abi im Sommer und flog im Oktober nach Australien und Neuseeland für 7 Monate. In dieser Zeit ging mein Alkoholkonsum runter, da ich in einem neuen Land, neuer Muttersprache war und ich mit Organisieren (Unterkunft, wie komme ich wo hin?) beschäftigt war und ich Angst hatte nicht wieder ins Hostel zu finden. Es gab ein paar wenige Ereignis (ca. 5) in dieser Zeit wo ich wieder mehr Getrunken habe und das war zum Beispiel mein 20ter Geburtstag (ich trank mit Freunden in der Unterkunft).

Als ich wieder in Deutschland war (Mai 2018) meldete ich mich für das Wintersemester zum Studieren in der Stadt X an. Mit dem Antritt für das Studium fing mein Alkoholkonsum wieder drastisch an zu steigen. Ich ging wöchentlich ca. 2x in einen Club. Die Anzahl der Trinkereignisse variierte: Prüfungsphase = weniger, danach= wieder mehr. Ende 2019 merkte ich das sich das ständige Ausgehen negativ auf mein Studium auswirkt (durchgefallene Prüfungen, dritt Versuche). Zu dem Zeitpunkt schraubte ich bewusst das Ausgehen runter auf 1x die Woche ausgehen, um mein Studium in Griff zu bekommen. Anfang 2020 ging es dann mit der Corona-Pandemie los. Ich ging nur noch 2x im Monat auf geheime WG-Partys, bei denen ich getrunken habe. Seitdem die Regeln gelockert wurde und mein Studium mittlerweile gut lief (obwohl ich Alkohol konsumierte) fing ich wieder mit regelmäßigem Ausgehen in Clubs an. Vor der TK ging ich also im Schnitt 2x die Woche aus und konsumierte Alkohol, mal mehr mal weniger. Seit der TK trinke ich nur noch zu besonderen Anlässen, die ich für mich festgelegt habe (ca. 7 Anlässe, bei denen ich max. 3x Bier á 0,2l trinke). Ich habe es bisher auch so gemacht, das ich die Biere auf den ganzen Abend verteile und immer dazwischen Wasser oder andere nicht Alkoholische Getränke trinke (und werde das auch weiterhin so durchziehen).

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ab 2014: max. 3x im Monat, 2-3 0,5l Bier oder Mischbier.
Ab 2015 - 2017: min. 4x im Monat 5-10 Bier á 0,5l, und meistens noch dazu oder stattdessen 3-4 Wodka-Redbull Getränke á 0,2l und/oder 4-6 x 2cl-4cl Schnaps (Tequila)
2017-Anfang 2018: max. 1x Monat 5-7 Bier á 0,5l und 2-4 x2-4cl Schnaps (meistens Tequila)
Mitte 2018 – Ende 2019: 7-8 x im Monat, 7-10 Bier á 0,5l und/oder 3-5 Wodka-Redbull Getränke á 0,2l und 3-5x 4cl Tequila Schnaps
Ende 2019 – Ende 2021: ca. 2x im Monat, 4-5 Bier á 0,5l und/oder 2-3x 4cl Tequila Schnaps
Ende 2021-März 2022: max. 3x im Monat, 5-7 Bier á 0,5l und 2-3 Wodka Redbull Getränke á 0,2l
Ab März 2022 (nach TK): Die ersten zwei Wochen waren eine Schock-Phase, wo ich kein Alkohol konsumierte, dann setzte bei mir eine „Trotzphase“ die bis ca. Juni 2022 ging. In der Phase trank ich wieder 4-6x im Monat, 5-7 Bier á 0,5l und 2-3 Wodka-Redbull Getränke á 0,2l und manchmal ca. 3x 4cl Tequila Schnaps. Ab dem 04.07.2022 fuhr ich bewusst meinen Alkoholkonsum runter. Ich reduzierte den Konsum nur noch auf besondere Anlässe (In dem Zeitraum waren es insgesamt 7 Anlässe) bei denen ich max. 3 Bier á 0,2l getrunken habe.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ausschließlich in Gesellschaft, z.B.: in Clubs, auf einer WG-Party oder im Bierzelt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich würde sagen das mein Hauptgrund für das Trinken war, dass mir Mut angetrunken habe, da ich früher sehr schüchtern war. Ich habe den Alkohol Missbraucht um meine Hemmungen zu überwinden. Durch den Alkohol hatte ich das Gefühl das ich „Cooler“- und lockerer wirkte und habe mich getraut das andere Geschlecht anzusprechen. Ich habe mich früher auch sehr unsicher gefühlt, sowohl vom Aussehen als, von meiner persönlichen Art her und von meinem Kleidungstil. Ich wollte immer dazu gehören zu den „coolen Kids“. Alkohol war meiner Ansicht nach eine Eintrittskarte zur Lösung meiner Unsicherheit und der Dazugehörigkeit. Ich habe mich auch dann „Mainstream“ gekleidet um nicht ausgegrenzt zu werden. Es gehörte damals in meinem Freundschaftskreis dazu, Alkohol zu trinken und ich habe oft deshalb mitgetrunken um nicht als Außenseiter dazustehen. Da meiner alter Freundschaftskreis (vor dem Studium) größten Teils aus Jungs bestand und nur wenige Mädels dabei waren, war es auch immer ein interner Wettstreit zwischen den Jungs wer mehr trinken konnte, wer stärker war etc. was natürlich zu einem unnötig hohen Konsum bei mir führte mit dem ich meistens das Gegenteil erreicht. In meiner Bachelor-Studentenzeit waren es die ähnlichen Motive. Ich wollte dazugehören und allen Beweisen, das man mit mir ordentlich „Feiern“ kann. Zudem kam noch hinzu das ich mir einen neuen Freundschaftskreis aus Kommilitonen aufgebaut habe, deren Fokus nur auf Alkohol und nicht auf das Studieren selbst lag.
Ich habe damals nicht realisiert was für ein negativer Einfluss mein damaliges Umfeld auf mich hatte. Im Nachhinein ist es lächerlich von mir gewesen, Alkohol zu nutzen um dazu zugehören.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: Lockerheit, Lustig, gesprächig, Selbstsicherer (habe mich getraut Mädels anzusprechen)
Viel Alkohol: manchmal habe ich unnötig mit meinen Brüdern gestritten über banale Themen, lallen, Redete zu viel und auch meistens Quatsch, es stellte sich auch ab einem gewissen Zeitpunkt eine Gleichgültigkeit ein, sodass es mir egal war ob ich jetzt auf dem Klo penne oder im Bett. Am nächsten Tag hatte ich meistens einen Kater und war körperlich fertig. Manchmal (ca. 4-5) musste ich mich am selben Abend noch übergeben).

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ich habe selber gemerkt das ich mit meiner Leistung in meinem damaligen Fußballverein nachgelassen hat und mein Trainer mich angesprochen habe, warum ich heute so schlecht spielen würde. Das war meistens dann der Fall, wenn ich am Vortag Alkohol konsumiert habe.
Ich musste mir manchmal anhören was für Blödsinn ich am Abend zu vor gemacht habe und wurde dafür von meinen Freunden aufgezogen. Das war damals nicht böse gemeint, sondern es war damals einfach normal das einer immer Blödsinn gebaut hat. Ich machte mir damals keine Gedanken darüber und lachte meistens mit, obwohl ich mich manchmal echt dafür geschämt habe. Jetzt, wo ich darauf zurückblicke, hätte ich es als nicht so lustig finden sollen, und hätte mir ernsthaft Gedanken machen sollen das mein zu hoher Alkoholkonsum mir schadete.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Bei zu viel Alkohol ging es mir meistens am nächsten Tag richtig schlecht. Ich ärgerte mich des Öfteren darüber das, wenn ich zu viel getrunken habe, immer 2 Tage dafür verschwendet werden. An dem ersten Tag bereitete ich mich auf das Ausgehen vor und freute mich darauf und ich war mit dem Organisieren beschäftigt (wo, wer, wann etc.) und am nächsten Tag war ich zu verkatert, um was zu schaffen. Ich fühlte mich zu schlaff, um zu lernen, oder z.B., um zum Sport zu gehen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja. Größtenteils die Zeit vor der Trunkenheitsfahrt. Ich habe den Alkohol missbraucht, um mir Selbstbewusstsein anzutrinken und meine Hemmungen zu überwinden.
Aber das liegt hinter mir. Ich trinke nur noch zu besonderen geplanten Anlässen und mittlerweile habe ich auch einen neuen kleinen Freundschaftskreis der mich erstens persönlich (Sie bringen mich voran, stehen hinter mir und sind immer für mich da) und auch beruflich (wir lernen statt trinken, Beraten uns gegenseitig bei schweren Entscheidungen etc.) gut tut.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich hatte in der Vergangenheit ein paar Filmrisse. Diese betrafen den Zeitraum im Club. Ich wusste immer wie ich hin und wieder zurück gekommen bin.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, die Zeit in Australien habe ich unbewusst 3,5 Monate am Stück auf Alkohol verzichtet.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: als nicht problematisch, da nie was Vorgefallen ist und ich es von meinen Freunden so kannte
Heute: Rückblickend stufe ich mich als Alkoholgefährdeter ein. Ich habe den Alkohol missbraucht um mir Selbstbewusstsein anzueignen und lockerer zu werden.
 

Lars8

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, zu besonderen Anlässen die ich mir selbst festgelegt habe. Dadurch kann ich planen, wann und wie viel Alkohol ich zu diesen Anlässen trinken kann/will.
Diese Anlässe sind: Geburtstage (Eltern, Brüder, Freundin) und Sylvester. Damit komme ich auch ca. 7 Anlässe pro Jahr. Pro Anlass trinke nicht mehr als 3 Bier á 0,2l. Ich trinke sie auch nicht hintereinander sondern über den Abend verteilt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 8.4.2023, es war ein Geburtstag bei den ich 3x 0,2l Bier getrunken habe.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich sehe Alkohol heutzutage nur noch als Genussmittel und trinke es nur zu besonderen Anlässen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mein früheres Trinkverhalten nie als schlimm oder problematisch gesehen. Ich habe mir damals nie ernsthafte Gedanken darüber gemacht da es unteranderem in meinem damaligen Freundschaftskreis als normal gesehen wurde. Bis zu meiner TK ist mir, oder anderen nie etwas schlimmes passiert wegen dem Alkohol. Ich habe daher nur die „guten Seiten“ des Alkohols sehen wollen und habe meinen Konsum verharmlost.
Durch die TK wurde mir bewusst, was Alkohol eigentlich alles anrichten kann, dass es mich z.B. dazu verleitet hat auf diesen E-Scooter zu steigen und mich selbst zu gefährden, es mich an mir selbst zweifeln lässt.
Diese Tatsache, dass aufgrund einer dummen Entscheidung unter Alkoholeinfluss, mir der Führerschein entzogen wird rüttelte mich wach. Ich setzte mich mit mir und meinem Alkoholkonsum und der TK das erste Mal so richtig auseinander und realisierte schnell das ich, was ändern muss und auch will (aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen). Ich habe Grenzen überschritten und bin selber dafür verantwortlich. Ich machte mir Gedanken, warum ich überhaupt so viel getrunken habe, und merkte das mein Hauptantrieb, das Aneignen von Selbstbewusstsein und das Gefühl der Zugehörigkeit waren. Den Kontakt zu meinen alten alkoholreichen Freundschaftskreisen (aus der Heimat und im Bachelorstudium) vermeide bzw. habe ich bewusst abgebrochen. Ich brauche keine Freunde, die nur mit mir was Trinken gehen und wo ich mich ständig beweisen muss, das wurde mir endlich klar. Zufällig habe ich Zeitgleich zwei meiner jetzigen besten Freunde kennengelernt. Welche mir den Kontaktabbruch vereinfachten. Die Zwei Jungs bringen mich in meinem Leben weiter und unterstützen mich bei allem und tun mir und meiner allgemeinen Entwicklung gut. Ich habe mittlerweile eine Freundin die mich in meinem jetzigen Selbstbewusstsein noch mehr stärkt und mit der ich über alles reden kann. Ich bin Selbstbewusster geworden, ich weiß was ich kann und will, ich bin körperlich fitter geworden und all das zeigt mir das ich zukünftig, einerseits meine Freunde „auswähle“ die mir gut tun und, das ich ohne Alkohol ein noch viel angenehmerer, sympathischer Mensch bin, worauf ich persönlich stolz bin.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Anfangs (kurz nach der TK) habe ich das alles erstmal verdauen müssen und habe erstmal kurze Zeitlang nichts getrunken. danach setzte eine „Trotzphase“ bei mir ein, in der ich allen anderen (also Polizei und Staat) die Schuld an meiner Situation gab. In der Zeit trank ich wieder mehr. Allerdings merkte ich dann im Zeitraum Juni/Juli das Ich allein verantwortlich bin für meine aktuelle Lage. Auslöser war hierfür das Schreiben vom Amtsgericht, das mein Führerschein vorzeitig entzogen wird.
Ich fing an mich mit mir selbst und meiner Trinkvergangenheit auseinander zu setzen. Ich stellte fest das ich was ändern will und änderte mein Alkoholkonsum und reduzierte Stück für Stück die Auslöser hierfür. Wie bereits erwähnt habe ich meinen Freundschaftskreis geändert, indem ich mich so gut wie noch nie zu vorfühle. Ich machte meine ersten Erfahrungen mit meinem neuen reduzierten Konsum waren mehr als gut. Auf normalen Anlässen (kein Alkoholkonsum) fühlte ich mich gut, offen und hatte einen riesigen Spaß. Ich hatte keinen Kater mehr und konnte den darauffolgenden Tag so „geil“ produktiv nutzen. Ich habe wieder angefangen regelmäßig Sport zu treiben (Volleyball und Kraftsport), und das gibt mir so viel zurück. An Selbstbewusstsein, eine Möglichkeit mich auszupowern, meinen Kopf frei zubekommen. Ich bekam/bekomme Komplimente das ich mich gut gemacht habe und „ordentlich an Masse“ zugelegt habe. Ich habe auch meine Kleidungstil „entdeckt“, in dem Ich mich wohlerfülle und auch selbstbewusster auftreten kann. Ich hatte im Dezember letzten Jahres ein Klassentreffen. Meine damaligen Freunde gaben mir den Preis für „am meisten positiv Verändert“. Das bestärkte mich in meinem Selbstbewusst und zeigte mir, dass ich alles Änderungen Gold richtig waren und sind.
Mein Leben nach der Entscheidung nehme ich als äußert positiv war, ich bin sportlicher da ich nicht mehr unnötig verkatert im Bett liege, ich bin Selbstbewusster da ich weiß was ich falsch gemacht habe und gemerkt habe das ich keinen Alkohol brauche um dazuzugehören.
Meine Freundin und auch meine Zwei Kumpels haben mir von Anfang an geholfen. Ich konnte immer mit jemanden reden, da es für mich anfangs viel rede Bedarf gab.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Größtenteils Positiv. Größtenteils weil meine alten „alkoholreichen“ Freunde meine Veränderung nicht nachvollziehen konnten und ich mir, wenn wir uns über den Weg laufen, blöde Aussagen anhören musste. Aber das ist und war mir egal, da mir deren Meinung mittlerweile egal war. Ansonsten habe ich tatsächlich nur positives Feedback bekommen. Ich finde es mittlerweile einfach toll am Wochenende oder auch unter der Woche, früh aufzustehen und die Fenster zu öffnen. Um in einen neuen, nicht-verkaterten Tag rein zu starten. Ich bin seither strukturierter und mein Master läuft auch prima. Früher wäre ich durch das erste Semester größtenteils durchgefallen, aber heutzutage habe ich alles mit sehr gut bestanden. Ich habe einen neuen Werksstudentenjob in dem ich als geschätztes Mitglied wohlfühle. Ich mache mehr Sport, was mir sehr gut tut. Meine Freundin konnte ich jetzt auch überreden mit ins Fitness-Studio zu kommen und jetzt pushen wir uns da gegenseitig zu mehr Leistung. Ich habe mehr Zeit für meine Hobbys, wie zeichnen, Sport oder auch Drohne fliegen. Die Erkenntnis die ich jetzt in den letzten Monaten gewonnen habe (Kontrolliertes Trinken), und auch mein neuer Freundschaftskreis zeigen mir das ich keinen Alkohol mehr brauche um der zu sein der ich immer sein wollte.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe durch das bewusste Auseinandersetzen meines Trinkverhaltens in der Vergangenheit gelernt, warum ich getrunken habe und was mein damaliger Antrieb war. Ich habe gelernt das Alkohol nicht das Beste in mir hervorgeholt hat, und dass ich kein Alkohol brauche, um Spaß zu haben oder dazuzugehören. Ich habe durch das Feedback und auch durch Selbstreflektion gesehen das Hobbys, Sport, richtige Freunde, Offenheit mich weiter im Leben bringen werde und mich auch dauerhaft Glücklich machen. Ich rede mit meinen engsten Freunden über jegliche Probleme, was eine große Stütze bei dem bisherigen und auch zukünftigen Unterfangen ist und seinen wird. Für mich ist das kontrollierte Trinken jetzt schon seit längerem normal geworden. Ich bin stolz darauf das ich mittlerweile so bin wie ich bin und das möchte ich auch zukünftig beibehalten.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Zu 100% ist das leider nie auszuschließen. Da ich noch am Anfang meiner beruflichen Karriere stehe bzw. immer noch studiere, habe ich noch einige großen Hürden vor mir, die viel von mir abverlangen werden. Aber durch meine Auseinandersetzung meiner alkoholischen Vergangenheit und den neunen Erkenntnissen habe ich viel dazu gelernt. Ich rede über meine Probleme und Unsicherheiten und sollte jemals ein kritischer Moment kommen, werde ich mir externe (Psychologe, Suchtberatung) Hilfe suche.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich meine Trinkanlässe im Voraus geplant habe, weiß ich wann ich mir eine Hin- und Rückfahrt Gelegenheit einplanen muss, und informiere mich dementsprechend im Voraus über den öffentlichen Nahverkehr oder z.B. Taxis.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Michael-NRW

Benutzer
Hallo Lars!
Leider kann ich nicht fachlich nicht helfen. Darf ich dich trotzdem fragen, warum deine Fahrerlaubnis nicht nach §69 eingezogen wurde, was ja der Regelfall ist? Du hast geschrieben, dass du beim Verkehrspsychologen warst. Hast du dies dem Gericht vorgelegt?
 

Lars8

Neuer Benutzer
Hallo Michael,
Danke für deine Rückmeldung :)
Bezüglich deiner Frage, die kann ich dir leider auch nicht beantworten. Alle die sich mit mir darüber unterhalten haben (Anwalt, Verkehrspsychologe etc.) waren verwirrt über die Vorgehensweise. Meine Fahrerlaubnis wurde erst am 4.7.22 "vorläufig" entzogen. Und beim Gerichtstermin (12.1.23) habe ich diese wieder erlangt.
Und was meinst du mit der Frage, ob ich damit vor Gericht war? mit der "komischen" Vorgehensweise war ich bereits vor Gericht, falls du das meinst

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Lars8,

aus deinem FB ist gut ersichtlich, dass dich der Alkohol in der Vergangenheit schon ganz gut im Griff hatte. Dennoch halte ich ein KT in deinem Fall noch für möglich, da du dich recht umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt und entsprechende Veränderungen getroffen hast.

Einige Dinge würde ich bei der MPU nicht unbedingt so wiedergeben wie hier im FB.

Bsp.
In meiner Strafakte wurde vermerkt das ich während der gesamten polizeilichen Maßnahmen ruhig, geordnet, zeitlich und örtlich orientiert verhalten habe. Der ärztliche Bericht gibt außerdem an das mein Gangbild, Kehrtwende sicher waren. Meine Sprache war deutlich etc.
Du antwortest in Frage 4:
Im Nachhinein war es meinerseits eine große Fehlentscheidung, da ich unter erheblichen Alkoholeinfluss stand und meine kognitiven und körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt waren.
Dies würde im direkten Widerspruch zum Polizeibericht stehen...

Auch...
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich hatte in der Vergangenheit ein paar Filmrisse.
"mehrere" Fimrisse erhöhen nicht gerade die Zuversicht dass nun kontrolliert getrunken werden kann, also hier bitte nicht übertreiben wenn der Gutachter danach fragen sollte...

Das gilt auch hierfür...
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ich habe selber gemerkt das ich mit meiner Leistung in meinem damaligen Fußballverein nachgelassen hat und mein Trainer mich angesprochen habe, warum ich heute so schlecht spielen würde. Das war meistens dann der Fall, wenn ich am Vortag Alkohol konsumiert habe.
Ich musste mir manchmal anhören was für Blödsinn ich am Abend zu vor gemacht habe und wurde dafür von meinen Freunden aufgezogen. Das war damals nicht böse gemeint, sondern es war damals einfach normal das einer immer Blödsinn gebaut hat. Ich machte mir damals keine Gedanken darüber und lachte meistens mit, obwohl ich mich manchmal echt dafür geschämt habe. Jetzt, wo ich darauf zurückblicke, hätte ich es als nicht so lustig finden sollen, und hätte mir ernsthaft Gedanken machen sollen das mein zu hoher Alkoholkonsum mir schadete.
Am besten ist es natürlich immer wenn es niemandem aufgefallen ist dass zuviel getrunken wurde, wäre in deinem Fall aber nicht so fürchterlich glaubwürdig. Versuche daher bei der Exploration ein gutes Mittelmaß zu finden...

Noch ein paar Fragen:
Du verwendest immer wieder das Kürzel "TK", wofür steht das bei dir?
Wie sieht es mit deinem Wissen bzgl. Alk.auf- und abbau aus?
Wie lang sind deine Haare? Könntest du zur Unterstützung deiner KT-Angabe eine Analyse machen lassen wenn der Gutachter dies in Erwägung zieht? Besser wäre es gewesen wenn du diese bei der MPU schon vorlegen könntest, bis zum 25.5. ist der Zeitraum aber jetzt wohl zu kurz...
 

Michael-NRW

Benutzer
Bezüglich deiner Frage, die kann ich dir leider auch nicht beantworten. Alle die sich mit mir darüber unterhalten haben (Anwalt, Verkehrspsychologe etc.) waren verwirrt über die Vorgehensweise. Meine Fahrerlaubnis wurde erst am 4.7.22 "vorläufig" entzogen. Und beim Gerichtstermin (12.1.23) habe ich diese wieder erlangt.
Und was meinst du mit der Frage, ob ich damit vor Gericht war? mit der "komischen" Vorgehensweise war ich bereits vor Gericht, falls du das meinst
Das Vorgehen ist im "Regelfall" so: Du wirst verurteilt nach 316§ (Trunkenheit) und auf aufgrund dieser Verurteilung wird nach $69 deine Fahrerlaubnis entzogen (die müsstest du dann neu beantragen, Führerschein wird geschreddert).
In deinem Fall hat das Gericht vom Entzug abgesehen, da es keinen Regelfall sah. Den Grund MUSST du aber kennen, da im Urteil stehen muss, warum das Gericht nicht mehr von der Ungeeignet überzeugt ist (selbst wenn der Einzige Grund ist, dass du nur mit einem E-Scooter anstatt bspw. PKW gefahren bist.). Wenn es viele Gründe gibt und diese auch ausführlich in der Urteilsbegründung stehen, dann kann eine Bindewirkung entstehen, so dass die Führerscheinbehörde gar keine MPU mehr fordern darf! Das sollte auch Anwalt und Psychologe kennen!

Wann und wie lange warst du denn bei letzterem in Behandlung? Das war erst nach dem Urteil, oder?
Wann hast du erfahren, dass du eine MPU machen musst? Anfang Januar war der Gerichtsprozess, dann ging die Akte an die Führerscheinbehörde und dann meldete die sich.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Michael-NRW,
In deinem Fall hat das Gericht vom Entzug abgesehen, da es keinen Regelfall sah. Den Grund MUSST du aber kennen, da im Urteil stehen muss, warum das Gericht nicht mehr von der Ungeeignet überzeugt ist (selbst wenn der Einzige Grund ist, dass du nur mit einem E-Scooter anstatt bspw. PKW gefahren bist.).
gerade das hat das Gericht aber wohl nicht festgestellt, sondern die Aushändigung geschah aufgrund von diesem hier:
12.01.2023 Hauptverhandlung: Urteil: wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr zu einer Geldstrafe und einem fünfmonatigen Fahrverbot. Am 12.01.2023 Führerschein vom Gericht wiedererhalten da der Zeitraum des vorläufigen Entzugs mit angerechnet wurde.
 

Lars8

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

Vielen Dank für deine Rückmeldung :)
Zu deinen Fragen: "TK" habe ich ausersehen verwechselt mit "TF".
Ich habe mich bezüglich mit dem Alkoholarm- und Abbau beschäftigt bzw mich auch mit der Widmark-Formel Auseinandergesetzt. Ich weiß das diese nicht so genau ist aber als grober Richtwert, eine Orientierung bittet. Ich weiß auch im Körper ungefähr 0,1 Promille abgebaut werden.
Mein Haar ist aktuell länger als 3 cm. Ich erziehe es auch in Erwägung eine Analyse machen zu lassen, bei der MPU. Klar wäre es besser gewesen früher sowas schon machen zu lassen, aber da ich erst relativ spät davon erfahren habe (das ich zur MPU muss) habe ich es leider nicht machen lassen.

Vollzitat gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Lars8

Neuer Benutzer
Das Vorgehen ist im "Regelfall" so: Du wirst verurteilt nach 316§ (Trunkenheit) und auf aufgrund dieser Verurteilung wird nach $69 deine Fahrerlaubnis entzogen (die müsstest du dann neu beantragen, Führerschein wird geschreddert).
In deinem Fall hat das Gericht vom Entzug abgesehen, da es keinen Regelfall sah. Den Grund MUSST du aber kennen, da im Urteil stehen muss, warum das Gericht nicht mehr von der Ungeeignet überzeugt ist (selbst wenn der Einzige Grund ist, dass du nur mit einem E-Scooter anstatt bspw. PKW gefahren bist.). Wenn es viele Gründe gibt und diese auch ausführlich in der Urteilsbegründung stehen, dann kann eine Bindewirkung entstehen, so dass die Führerscheinbehörde gar keine MPU mehr fordern darf! Das sollte auch Anwalt und Psychologe kennen!

Wann und wie lange warst du denn bei letzterem in Behandlung? Das war erst nach dem Urteil, oder?
Wann hast du erfahren, dass du eine MPU machen musst? Anfang Januar war der Gerichtsprozess, dann ging die Akte an die Führerscheinbehörde und dann meldete die sich.
Servus Michael-NRW,

wie Nancy es schon erwähnt hat, ist leider meine Fahreignung am Gerichtstermin nicht geprüft worden. Deshalb will die Stadtverwaltung nun meine Fahreignung überprüfen lassen.
Meine letzte Behandlung beim Psychologen war vor einer Woche. (also deutlich nach meinem Gerichtstermin).
Von der MPU habe ich am 23.03.23 erfahren.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
ist leider meine Fahreignung am Gerichtstermin nicht geprüft worden
Das Gericht prüft auch nur die Straftatbestände. Eine vorläufige Entziehung erfolgt sofort, um weitere Gefahr für die Menschheit abzuwenden, aber eine endgültige Entziehung erfolgt dann per Gerichtsbeschluss und auf Basis eines behördlichen Vorganges.
 

Michael-NRW

Benutzer
Das Gericht prüft auch nur die Straftatbestände. Eine vorläufige Entziehung erfolgt sofort, um weitere Gefahr für die Menschheit abzuwenden, aber eine endgültige Entziehung erfolgt dann per Gerichtsbeschluss und auf Basis eines behördlichen Vorganges.
Ja, Straftatbestände, §69 STRAFgesetzbuch "Entziehen der Fahrerlaubnis" (und zwar endgültig) ist eine Rechtsfolge, welche geprüft werden muss, nachdem ein §316 begangen worden ist. Und diese Prüfung wird durch den Strafrichter in der Hauptverhandlung durchgeführt und ist Teil des Urteiles. Die Entziehung erfolgt durch das Urteil und nicht durch einen Gerichtsbeschluss (Gerichtsbeschluss: nur die vorläufige Entziehung, gegen die kann man Beschwerde einrichten).
Die Anordnung zur MPU hat damit gar nichts zu tun - diese kommt aus dem Verwaltungsrecht und nicht aus dem Strafrecht. Deshalb gabs auch Fahrverbot (deklaratorisch, weil der Führerschein ja schon abgegeben wurde), damit die Strafakte zur Führerscheinbehörde wandert (würde Sie ohne Fahrverbot nicht automatisch machen). Hier sah dann die Behörde, dass keine Ausfallerscheinungen festgestellt worden sind und hat die MPU angeordnet (ein verwaltungsrechtlicher Akt).


wie Nancy es schon erwähnt hat, ist leider meine Fahreignung am Gerichtstermin nicht geprüft worden. Deshalb will die Stadtverwaltung nun meine Fahreignung überprüfen lassen.
Das ist richtig. Die Fahreignung wird da nicht geprüft, sondern es (soll bzw. muss) geprüft werden, ob du ungeeignet bist,
Ich sag mal so. Selbst so Sachen wie "es war nur ein e scooter; kurze Fahrtstrecke, er hat den Lappen lange abgegeben;er ist beim Verkehrspsychologen, er trinkt nicht mehr", sind schon Indizien, das das Gericht nicht mehr ZWEIFELSFREI von der Uneignung überzeugt sein kann. Mehr muss es nicht sein, damit die Fahrerlaubnis nicht entzogen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lars8

Neuer Benutzer
Hallo Lars8,

aus deinem FB ist gut ersichtlich, dass dich der Alkohol in der Vergangenheit schon ganz gut im Griff hatte. Dennoch halte ich ein KT in deinem Fall noch für möglich, da du dich recht umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt und entsprechende Veränderungen getroffen hast.
Hallo @Nancy, ich wollte dich fragen ob meine Antworten in Ordnung sind? Ich habe in zwei Tagen die MPU und wollte mir dahingehend nochmal ein Feedback einholen

Zitat gekürzt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Lars8,

aus meiner Sicht kannst du deine Antworten, so wie hier im FB, bei der MPU grds. so übernehmen, die Dinge die du besser so nicht sagst, hatte ich dir ja bereits genannt.

Ich wünsche dir gutes Gelingen und hoffe, du meldest dich i-wann mal nach deinem Termin.
Hier noch ein paar Tipps für euren MPU-Tag
 
Oben