Ankah

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum,

direkt am Anfang: Es geht in diesem thread nicht darum die mpu in Deutschland zu umgehen und einen neuen Fuehrerschein im ausland zu erhalten.

Also, ich studiere momentan im Master in GrossBritannien und habe vor hier auch nach Abschluss weiterhin zu arbeiten. Ich habe meine Fahrerlaubnis im Sommer letzten Jahres verloren, da ich eine Alkoholfahrt auf einem sharing-motoroller mit ca 2Promille gemacht habe. Mittlerweile koennte ich theoretisch einen Antrtag auf Neuerteilung stellen allerdings ist das logistisch etwas schwierig aus dem Ausland. Meine Hauptfragen waeren, ob es moeglich ist mich komplett online darauf vorzubereiten? Also online-seminare oder werden die eher nicht so gerne vom Gutachter gesehen? Ich wollte im Allgemeinen mal fragen wie ich das am besten aus dem Ausland organisiere? Ich nehme an, dass ich fuer die tatsaechliche MPU dann eingeflogen kommen muss, allerdings geht es mir eher um die Vorbereitung etc.
Wie gehe ich insgesamt am besten vor ?

Vielen Dank schonmal!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 175
Gewicht: 75
Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Juli 2019
BAK: 2Promille
Trinkbeginn: 21Uhr
Trinkende: 3Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, keine verkehrsrechtlichen.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Berlin


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 3-4 Bier im Monat
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: ja

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja, allerdings nur relativ kurz da ich dann ins Ausland musste
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
 

Ankah

Neuer Benutzer
Kleine Ergänzung noch: macht es Sinn Akteneinsicht in die führerscheinakte zu nehmen VOR dem Antrag auf Neuerteilung?
Gruß
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Good morning sir!
Ich hatte auch logistische Schwierigkeiten mit festen Terminen wollte aber Kurs machen. Ich habe dann durch Zufall wen gefunden der vorbereitet....in privatstunden per Videochat.mir hat es geholfen.bezahlbar war es auch. GA hat zwar gefragt aber kurze Erklärung warum online...und das Ding war geritzt
 

Ankah

Neuer Benutzer
Danke für die schnelle Antwort mate :)
Wenn ich den Antrag auf neuerteilung stelle, wie lange dauert es ca. bis die MPU tatsaechlich stattfindet? Und findet diese am wochenende statt oder unter der Woche?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hm, ich hatte keine Sperrfrist, da mit Fahrrad.
Ein Antrag gilt glaube ich 3 Monate und kann u.U. befristet verlängert werden mit Begründung. In dieser Frist sollte das GA dann beigebracht werden. Wie lange GA Erstellung nebst Aktenrücksendung und die Prüfung dessen durch FSST dauert ist sehr individuell. Bei mir 3-4 Wochen. Hieße MPU spätestens 2 monate nach Antragstellung in diesem Fall. Oder anders: Antragstellung frühestens 2 Monate vor mpu. Das war aber jetzt mein konkreter Fall. Wann du mpu machst obliegt dir. Du bist schließlich Auftraggeber
 
A

arcr11

Gast
Moin
Dir wurde ja soweit alles von Rübezahl beantwortet.
Allerdings gibt es weder feste Verlängerungsfristen o.ä. Jeder Landkreis macht sein eigenes Ding. Weshalb wir hier nie wirklich konkrete Zeiträume nennen können.

Wie lange der gestellte Antrag gilt, musst du bei deiner fast erfragen. Hier bei uns zb. Ist er solange gültig, bis ich mich melde. Heißt es gibt keinerlei Frist Setzung in jeglicher Hinsicht.
In Hamburg, Berlin oder sonst wo, gibt es zb wieder fristen. Das musst du erfragen.

Dasselbe gilt für Beantragung. Kann schnell gehen, kann länger dauern.
Nach Erhalt des Briefs der fsst bzgl des Antrags, habe ich innerhalb 2 Wochen einen Termin zur mpu gehabt. Bei manch einem Dauer aber auch das mehrere Wochen.

Du musst dich weiterhin nicht zwingend gegen Geld vorbereiten. Wichtig hierbei ist vielmehr, das auseinander setzen mit sich selbst, den Folgen, den strategien zur Vermeidung erneuter Fehler.
Viele haben sich nur mit dem forum ( ich zb) vorbereitet. Bei Nachfrage auf die Vorbereitung, kam keine wirkliche Reaktion des ga. Manch einer sieht das als ok an, andere wiederum nicht. Sehr individuell.


Ich würde vlt einfach bei der fsst anrufen und denen die aktuelle Lage erklären. Für gewöhnlich lassen die mit sich reden. Dein Fall ist wegen des Auslands Aufenthalt ja eh speziell.
Und ja, zur mpu musst du hier in D auftauchen. Was übrigens auch für die Akteneinsicht gilt.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Warum machst du nicht gleich einen (neuen)Führerschein in GB und wenn du zurück kommst lässt du ihn in D wieder umschreiben?
Du hast doch einen Wohnsitz in GB, oder nicht?
 

Ankah

Neuer Benutzer
Hallo,

hier ist die korrigierte Version des Textes:


Hallo,

ich habe meine Fahrerlaubnis im Jahr 2019 verloren (Tat 4.5.19, Verurteilung 20.07.19). Ich wurde auf einem Sharing-Roller erwischt, bei dem ein Atemtest 1,9 Promille ergab, und ein Bluttest mit Rückrechnung kam auf knapp über 2 Promille (ca. 2,03).

Kurz nach der Fahrt bin ich nach Schottland gegangen, um meinen Master zu absolvieren. Dort habe ich meine jetzige Verlobte kennengelernt und lebe mittlerweile seit 3 Jahren in London. Wir planen derzeit unsere Rückwanderung nach Deutschland, und ich möchte gerne meine Fahrerlaubnis wiedererlangen. Nebenbei erwähnt war eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) aus dem Ausland nicht möglich, daher habe ich einen neuen britischen Führerschein erworben.

In den letzten 5 Jahren habe ich mich intensiv mit meinem damaligen Alkoholkonsum auseinandergesetzt und mich nachhaltig und grundlegend verändert. Früher habe ich exzessiv Alkohol getrunken, insbesondere jeden Freitag. Praktisch so lange, bis nichts mehr ging oder das Geld alle war. Über mehrere Jahre hinweg habe ich mich von Freitag zu Freitag gehangelt und diese Gewohnheit regelrecht zelebriert. In den Jahren vor meinem Umzug nach Schottland war ich sehr unzufrieden mit mir selbst. Gerade in sozialen Situationen wurde ich oft nervös und fühlte mich aufgrund eines sehr geringen Selbstwertgefühls unwohl. Mittlerweile verstehe ich, dass Alkohol eine kurzfristige, NICHT nachhaltige Lösung für dieses Problem war - im betrunkenen Zustand konnte ich abschalten, war selbstbewusster und musste mich nicht mit meinen (psychischen) Problemen auseinandersetzen.

Ich habe nie alleine getrunken und auch unter der Woche nur selten. Allerdings habe ich auch nicht abgelehnt, wenn ich unter der Woche eingeladen wurde und am nächsten Tag keine Verpflichtungen hatte. Die zwei Monate vor der Tatfahrt habe ich deutlich intensiver getrunken als normal. Jeden Freitag exzessiv und zwischendurch auch mal 4-5 Bier. Ich würde sagen, ich habe dreimal pro Woche getrunken und davon mindestens einmal intensiv.

Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich erst einmal gar nicht mehr getrunken und eine Suchtberatung aufgesucht. Diese hat mir geholfen, meinen Konsum zu hinterfragen, und durch ein Trinktagebuch wurde mir vor Augen geführt, wie viel Alkohol ich und meine Freunde tatsächlich getrunken haben. Unmittelbar nach der Tatfahrt habe ich nichts mehr getrunken und die Strategie mit dem Trinktagebuch auch auf meine Freunde übertragen, die ähnlich wie ich getrunken haben.

Nach einer längeren Abstinenz trinke ich nun wieder Alkohol, aber nie bis ich wirklich betrunken bin. Es geht mir deutlich besser ohne diese Alkoholexzesse, und ich möchte nie wieder an den Punkt zurückkehren, an dem ich mich befand, als die Tatfahrt stattfand. Das Zusammenleben mit meiner Verlobten hilft mir dabei! Mit jemandem zu sprechen, anstatt sich mit Alkohol zu betäuben, ist unglaublich wertvoll!

Meine Frage ist nun, wie ich am besten vorgehe. Sobald ich wieder in Deutschland bin, möchte ich alles schnellstmöglich angehen.

Brauche ich Abstinenznachweise? Diese Frage stelle ich, weil im Ausland erworbene Abstinenznachweise möglicherweise nicht gültig sind. Ist es problematisch, dass so viel Zeit seit der Tatfahrt vergangen ist? Ist es realistisch, trotz des hohen Promillewerts mit einer glaubhaften grundlegenden Veränderung ohne Abstinenznachweise zu bestehen?



Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 175cm
Gewicht: 80kg
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.05.2019
BAK: 2,03 AK:1,9
Trinkbeginn: 20 Uhr morgens
Trinkende: 3.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5.00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: Noch nicht, neuen in GB gemacht
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, alle verjaehrt und keine verkehrsrechtlichen
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): nicht bekannt

Bundesland: Berlin

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: ja, 3x Monat a 3 Pints (0.5l ca)
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: Eine meiner Fragen ob dies notwendig ist.

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nicht bekannt

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja, 3 Einzeltermine dann Umzug ins Ausland
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

Alkoholmenge bei Tat:

9x 0.5 Bier
3x Tequila shot

MPU
Datum: noch keine Anordnung erhalten
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Ja, verjaehrt und nicht verkehrsrechtlich
 

Ig14

Stamm-User
Hier wäre wirklich ein Rat vom Profi hilfreich, in der EU wäre es tatsächlich so möglich wenn du dort einen realen längeren Wohnsitz hast, dort arbeitest und gemeldet bist.

Natürlich müsstest du deinen Führerschein dort komplett neu machen.

Wie das außerhalb der EU und in GB abläuft kann ich dir allerdings nicht sagen.

Wie läuft es denn mit deiner Vorbereitung? Ist ja jetzt doch schon ein weilchen her.
 

Ankah

Neuer Benutzer
Hi,

Ich habe einen britischen Führerschein. Den müsste ich, wenn ich nach Deutschland zurückziehe, nach 6 Monaten in einen deutschen umachreiben lassen (weil außerhalb der EU).

Ich habe kurz nach der Antwort oben einen neuen Thread geöffnet zu meiner Situation. Schau gerne mal rein und sag mir was du denkst.

Habe mein Trinkverhalten nachhamtig geändert und reflektiert.
 

Ig14

Stamm-User
Hallo,

schön dass du deinen Fall und Situation geschildert hast, klingt erst einmal offen und ehrlich, natürlich musst du für die MPU noch viel tiefer und genauer werden aber das ist alles machbar.



Brauche ich Abstinenznachweise? Diese Frage stelle ich, weil im Ausland erworbene Abstinenznachweise möglicherweise nicht gültig sind. Ist es problematisch, dass so viel Zeit seit der Tatfahrt vergangen ist? Ist es realistisch, trotz des hohen Promillewerts mit einer glaubhaften grundlegenden Veränderung ohne Abstinenznachweise zu bestehen?
Mhh. schwer zu sagen ganz genau kenne ich deine Trinkvergangenheit, Aufarbeitung noch nicht! Ab 2 Promille wird oft Abstinenz (Einstufung A2) gefordert. Du bist nur knapp drüber, die TF war an einem Samstag du warst am Tattag unter 30ig.. meiner Ansicht nach knapp ob eine Abstinenz zwingend gefordert wird.

Aktuell trinkst du ja noch Alkohol, sprich du müsstest ab jetzt min 12 Monate AB nachweisen wenn du in A2 eingeordnet wirst.

Fülle mal den Fragebogen gründlich aus, wenn du dich in den letzten 4 Jahren wirklich sehr gut darauf vorbereitet hast und dich intensiv mit dir selber auseinandergesetzt hast, könntest du um keine Zeit zu verlieren mit Kt in die MPU gehen. Voraussetzung ist aber wirklich eine sehr sehr gute Vorbereitung und natürlich dass du deine Verhaltensänderung auch wirklich gelebt hast und diese dem MPU Gutachter glaubhaft darstellen kannst. Deine aktuellen Trinkmengen sehe ich für zu hoch (bei kt wird empfohlen max. zu 12 besonderen Anlässen im Jahr und dann auch max bis zu 0,3 Promille also ca. 0,5 Bier zu konsumieren)

Wie gesagt mach dich mal an den Fragebogen! Sonst kann man eigentlich noch gar nichts einschätzen! Und ganz wichtig sei ehrlich zu dir selber:)


LG
 

Ig14

Stamm-User
Hi,

Ich habe einen britischen Führerschein. Den müsste ich, wenn ich nach Deutschland zurückziehe, nach 6 Monaten in einen deutschen umachreiben lassen (weil außerhalb der EU).

Ich habe kurz nach der Antwort oben einen neuen Thread geöffnet zu meiner Situation. Schau gerne mal rein und sag mir was du denkst.

Habe mein Trinkverhalten nachhamtig geändert und reflektiert.
Ich denke beim Umschreiben lassen wird die Fsst auf die MPU Anordnung aufmerksam und eine positive MPU als Bedingung anbringen, da es sich ja nicht um einen EU Führerschein handelt der nach EU Recht innerhalb der EU anerkannt werden muss.

Aber wie gesagt ich bin hier kein Profi.

Ich habe bereits in deinem aktuellen Thread geantwortet.
 

Ankah

Neuer Benutzer
Hi ,

ich habe mich jetzt mal an den Fragebogen gemacht. Vielen Dank fuer deine Antworten schon mal. Klasse Forum hier!

Ich bin ueber kommentare dankbar :)

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 03.05.19 traf ich mich mit einem Freund gegen ca. 20:30 Uhr, um meine Annahme an einer schottischen Uni zu feiern. Ich fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und blieb in besagter Kneipe bis ca. 3:00 Uhr. Anschließend versuchte ich ein Uber (damals gab es Uber noch nicht in Berlin, aber eine Uber-ähnliche App), welches nicht kam und meine Fahrt cancelte. Ich entschied mich, einen Motorroller (Sharing-Roller) für die Fahrt nach Hause zu mieten. 'Kurz' vor meinem Ziel wurde ich von der Polizei angehalten, weil ich durch einen Tunnel gefahren bin, durch den ich nicht hätte fahren dürfen. Der Atemtest ergab 1,9 Promille, und der Bluttest (nach Rückrechnung) ergab knapp über 2 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe ca. 7 x 0,5l Pils mit 5,2% und 3 Schnäpse (shots) getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind, und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin ca. 5 km gefahren, als ich aufgefallen bin, und wollte ca. 5,5 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)

In dem Moment habe ich gedacht, dass ich den Weg noch sicher schaffen könnte, weil es nachts war und die Straßen leer waren. Mir war bewusst, dass es nicht richtig ist und Konsequenzen haben wird, falls ich kontrolliert werde. Ich hätte nicht auf den Roller steigen dürfen, habe dies aber wahrscheinlich aus Selbstüberschätzung getan.
Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe ein Taxi gerufen, welches nicht kam.

5. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

6. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen, und was folgern Sie daraus?

Ich schätze ca. 50 Mal. Der Großteil dürfte unter 0,5 Promille gewesen sein, aber einige wenige Male auch darüber. Unterbewusst hat sich dadurch hemmschwelle alkoholisiert am Strassenverkehr teilzunehmen gelockert.

Exploration

7. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol, und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum
)

Meine erste Erinnerung war im jungen Kindesalter. Auf Familienfesten wurde immer gerne getrunken.
Mein erster eigener Konsum war mit ca. 14 Jahren. Alkohol hat nicht geschmeckt, und es gab keinen wirklichen Effekt auf mich.

8. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich Ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

So richtig angefangen mit dem Alkoholkonsum hat es, als ich 16 war. Ich habe mich oft mit meinen Freunden am Wochenende getroffen, um auf Partys zu gehen. Zu der Zeit habe ich noch relativ hoch Fußball gespielt und würde sagen, dass ich maximal 1 Mal im Monat getrunken habe.
Als ich dann mit 19/20 an die Uni kam, hat sich der Alkoholkonsum gesteigert. Durch den teilweise recht lockeren Stundenplan habe ich auch unter der Woche getrunken. Die Regel war allerdings nur Freitags und Samstags, um mich am Sonntag fit für das Spiel zu fühlen.

9. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

• 16-18: 1-2 Trinkanlässe pro Monat, 1-3 Bier/Alcopops pro Trinkanlass
• 19-21: 4-5 Trinkanlässe pro Monat, 4-7 Bier pro Trinkanlass
• 22-24: 4-5 Trinkanlässe pro Monat, 5-9 Bier (+ Schnapps manchmal) pro Trinkanlass
• 25-26: 5-7 Trinkanlässe pro Monat, 5-11 Bier pro Trinkanlass

Alleine habe ich nie getrunken – Alkoholkonsum war eher an 'Events' und Treffs gebunden.

10. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Freunden und Fußballkollegen in Kneipen, bei Hauspartys und Konzerten.

11. Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)

• Soziale Ängste: Ich hatte Probleme in sozialen Situationen und wurde oft nervös und hatte Angst, mich zu blamieren. Alkohol hat mir geholfen, mich für einen kurzen Zeitraum selbstbewusster zu fühlen und einfacher mit anderen Leuten zu kommunizieren, vor allem mit Frauen. Ich habe Strategien entwickelt, um besser mit solchen Situationen umzugehen, wenn ich Alkohol getrunken hatte.

• Gruppenzwang: Ich habe mich in einem Freundeskreis bewegt, in dem viel getrunken wurde. Es wurde regelrecht zelebriert, sich am Wochenende zu betrinken. Es war auch eine Art, sich zu profilieren.

• 'Spaß': Durch langjährigen Alkoholkonsum habe ich mir eingeredet, dass ich nur mit Alkohol Spaß haben könnte. Ich wäre niemals auf ein Konzert gegangen, ohne Alkohol zu trinken. Alkohol war für mich mit fast allen Freizeitaktivitäten verbunden, außer Fußball.

12. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)

Ich war hemmungsloser, befreiter und kontaktfreudiger. Es ging mir oft sehr schlecht am nächsten Tag, aber das habe ich billigend in Kauf genommen. Oft habe ich mir am nächsten Tag nichts vorgenommen. Ich habe selten wenig getrunken, Alkohol war für mich ein Mittel zum Zweck.

13. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkoholkonsum, und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein

14. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach einer durchzechten Nacht war ich am folgenden Tag nicht zu gebrauchen. Ich hatte Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit, die sich oft über mehrere Tage hinzog. Es fiel mir schwerer, mich unter der Woche zu konzentrieren. Ich habe mich regelrecht von Alkoholexzess zu Alkoholexzess gehangelt.

15. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen Sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja. Gerade die 3 Monate vor der Trunkenheitsfahrt würde ich als 'Höhepunkt' bezeichnen. Das hat sich schleichend vermehrt. Ich brauchte mehr Alkohol, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ich war sehr unzufrieden mit mir selbst und habe mich nicht gemocht/respektiert.

16. Haben Sie jemals die Kontrolle über Ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja

17. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein

18. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen, und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)

Früher habe ich meinen Konsum nicht hinterfragt. Durch meine Aufarbeitung sehe ich mein Trinkverhalten damals mittlerweile an der Grenze zum Missbrauch.

Heute und in Zukunft

19. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke zurzeit Alkohol im Rahmen des kontrollierten Trinkens. Für mich heißt das 2 Pils (0,33l) oder ein Glas Wein bei maximal 12 Anlässen pro Jahr. Im letzten Jahr habe ich an deutlich weniger Tagen getrunken.

20. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Ich habe vor ca. 1,5 Monaten, auf einer Hochzeit, 1 Glas Sekt getrunken.

21. Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

22. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke Alkohol nur noch aus Genuss, wenn es passt. Seit der Trunkenheitsfahrt war ich nicht mehr 'betrunken'.

23. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben, und warum nicht schon eher?

Ich habe es nicht früher reduziert, da mir mein Konsum als normal vorkam. Fast alle meiner Freunde trinken Alkohol in den Mengen, welche ich auch konsumiert habe.
Durch die Trunkenheitsfahrt wurde ich wachgerüttelt. Durch Besuche bei der Suchtberatung und langjährige Reflektion habe ich erkannt, dass die Art von Alkoholkonsum problematisch ist. Ich habe verstanden, dass mein Trinkverhalten ein Symptom von tiefergehenden psychologischen Problemen ist. Das habe ich für mich selbst erkannt, nachdem ich meinen Alkoholkonsum geändert habe.

24. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht, und wie haben Sie die Umstellungsphase erlebt?

Positiv. Am Anfang der Abstinenzphase habe ich dem Alkohol noch etwas nachgetrauert. Das lag daran, dass ich mich mit den Ursachen meines Konsums nicht mehr verstecken konnte, sondern sie angehen musste. Auch Freunde und Verwandte waren überrascht, dass ich nichts mehr trinke, aber das hat sich nach kurzer Zeit gelegt. Nach meiner Abstinenzphase von ca. 5 Monaten habe ich wieder angefangen kontrolliert zu trinken. Ich habe mich rangetastet und entschieden, dass es für mich funktioniert. Ich weiß mittlerweile, dass mir der exzessive Alkoholkonsum nichts gebracht hat und dass ich die richtigen Probleme, die ich hatte, nur ohne Alkohol lösen konnte.

25. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Keine Konzentrationsschwächen mehr. Gewichtsverlust. Aktiver und vitaler. Freizeitaktivitäten sind viel spannender (z. B. Fahrradtouren, Ausflüge) anstatt in Eck-Kneipen zu versacken.
Durch das intensive Befassen mit meinen Problemen habe ich es viel leichter in der Kommunikation mit anderen. So habe ich auch meine jetzige Verlobte kennengelernt. In meinem alten Muster wäre das nicht möglich gewesen: In sozialen Situationen/Partys war ich immer betrunken. Ich fühlte mich cooler betrunken, kann aber im Nachhinein sagen, dass dies nicht der Fall war. Nüchtern sein ist toll – das habe ich früher so nicht wahrgenommen.

26. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Indem ich mich immer wieder daran erinnere, welche Vorteile meine Verhaltensänderung für mich hat. Ich vermeide "reine Trinkveranstaltungen" oder gehe früher, sobald es mir zu nervig wird. Diese Veranstaltungen erinnern mich auch daran, dass sie gar nicht so lustig sind, wie sie erscheinen, wenn man volltrunken ist.
Ich habe durch meine Freundin mittlerweile auch einen Freundeskreis, in dem Alkohol eine untergeordnete Rolle spielt. Ich habe gelernt, über meine Probleme zu reden. Seit der Trunkenheitsfahrt habe ich meine Probleme an der Wurzel gepackt, anstatt sie mit Alkohol zu betäuben. Ich habe kein Verlangen mehr danach, mich derart zu betäuben, weil ich mich wohl fühle.
Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)
Prinzipiell schon. Ich halte es jedoch für sehr unwahrscheinlich. Seitdem ich mein Verhalten geändert habe, fühle ich mich deutlich besser und psychologisch stabiler.
Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, mit meinen Gefühlen umzugehen, statt sie mit Alkohol zu unterdrücken. Ich rede offen darüber mit meiner Verlobten, meinen Eltern oder Freunden.

27. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Meine Grenze ist 0,0 Promille. Gibt es einen Trinkanlass, und es ist einfach sinnvoll, mit dem Auto zu fahren, werde ich nicht trinken. Das fällt mir mittlerweile leicht. Ansonsten, wenn ich etwas trinken sollte, fahre ich Taxi oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

28. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich denke beim Umschreiben lassen wird die Fsst auf die MPU Anordnung aufmerksam und eine positive MPU als Bedingung anbringen, da es sich ja nicht um einen EU Führerschein handelt der nach EU Recht innerhalb der EU anerkannt werden muss.
Selbst der EU-Führerschein hat nur Gültigkeit, wenn der Wohnsitz zu mindestens 50% im Ausland ist. Ausserdem kann dennoch in D das Fahren untersagt werden.
Erst wenn alles aus der Akte getilgt ist, nach 10 Jahren, ist es möglich, den FS einfach so neu zu beantragen, dann wird in der Regel aber wenn keine Fahrpraxis nachgewiesen werden kann, eine neuerliche Fahrprüfung verlangt.

Vorgehen:
FS an deinem Wohnsitz beantragen, dazu musst du aber erst dort gemeldet sein.
Danach wird die Akte aufbereitet und eine MPU angeordnet, in der Regel mit 2-3 Monaten Frist zur Vorlage.

Was die Abstinenzbelege anbelangt, vielleicht mal direkt beim MPI fragen, idealerweise auch per Mail bestätigen lassen, ob die anerkannt werden.
Oft sind aber die Standards anders, so dass die Belege nicht anerkannt werden.

Achtung: deine Trinkmengen übersteigen KT definitiv um ein Vielfaches. Lies dich in die Thematik ein.
 

Ankah

Neuer Benutzer
Hi rüdscher. Danke fuer die Aufklaerung bezueglich der Neuerteilung/Umschreibung! Ist es egal ob ich eine Neuereteilung beantrage oder meinen auslaendischen Fuehrerschein umschreiben lasse? Gibt es da einen Unterschied bzw. 'besseren' Weg?

Achtung: deine Trinkmengen übersteigen KT definitiv um ein Vielfaches. Lies dich in die Thematik ein.

Ich habe mich da eingelesen und verschiedenes gelesen. So glasklar wie du das oben darstellst habe ich es nicht wahrgenommen. Verstehe mich nicht falsch, ich begruesse die direkte art (gibt keinen Grund etwas zu beschoenigen), allerdings glaube ich das es theoretisch moeglich waere.
Wie lg14 oben schrieb ist es vermutlich an der Grenze: Ersttaeter, 25 Jahre alt bei Tat, Nachts am Wochenende und ganz knapp ueber 2 promille.

Wenn die AB noetig werden, werde ich sie vorlegen. Lieber waere es mir ohne!

Danke!
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Lieber waere es mir ohne!

Das wird eng werden. Bei der Promillehöhe

ganz knapp ueber 2 promille

geht es nicht darum, mit wieviel Promille du erwischt worden bist. Sondern wie hoch deine Alkoholfestigkeit ist. Wenn Tatsachen bekannt sind, die belegen, dass du deutlich mehr verträgst wird dein Alkoholproblem entsprechend höher eingestuft. Bei dir kann das sein

einen Motorroller (Sharing-Roller) für die Fahrt nach Hause zu mieten. 'Kurz' vor meinem Ziel wurde ich von der Polizei angehalten

Heißt du konntest noch auf einem Zweirad fahren, wofür deine Gleichgewichtssinne noch in einem Mindestmaß funktionieren müssen. Dann bist du aber erfahrungsgemäß nicht mit deiner Promillehöchstgrenze unterwegs, die du dir angetrunken hast. Damit die Wahrscheinlichkeit groß, dass du bei der MPU eher mit um die 2,3 Promille eingestuft wirst.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich habe mich da eingelesen und verschiedenes gelesen. So glasklar wie du das oben darstellst habe ich es nicht wahrgenommen.
2 Trinkeinheiten (2 kleine Bier) je Anlass, dazwischen immer etwas ohne Alkohol.
10-12 Trinkanlässe pro Jahr, frühzeitig geplant.
Das sind im Wesentlichen die Regeln für KT.
Wundert mich, wie du zum Schluss kommst dass 3 Pint (fast 1,8 ltr) okay sein sollen…
 
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