Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Samstag den 02.11.2020 traf ich mich mit zwei Freunden A und B, mit denen ich studiert habe zum Fußball schauen. Das Spiel begann um 15:30. Zum Fußball trank jeder von uns zwei 0,5 Bier. Während dem Spiel überlegten wir, wie wir den Abend verbringen können. Nach dem Spiel einigten wir uns gemeinsam draußen etwas zu essen. Auf dem Weg zum Restaurant liefen wir an einem E-Roller vorbei. Ich wollte einen E-Roller schon öfter ausprobieren, da dieser aber bislang immer nur eine Kreditkarte als Zahlungsmittel akzeptierte und ich keine Kreditkarte besitze, konnte ich noch keinen benutzen. Da ich aber lange nicht mehr die Optionen des Zahlungsmittels eines E-Roller ausprobiert hatte, lud ich mir die App des E-Roller Anbieters runter und entdeckte, dass nun auch PayPal ein zulässiges Zahlungsmittel war. Daraufhin lud sich auch Freund A die App herunter und meine erste Fahrt mit einem E-Roller begann. Wir fuhren ca. 7min abwechselnd mit dem dritten Freund B auf einem Parkplatz eine Strecke von 100m hin und her. Das Fahren machten uns allen sehr viel Spaß, da wir aber nicht wussten, wie hoch der Preis für das Ausleihen des Rollers ist, stellten wir sie dann auch wieder (nach ca. 7min) ab.
Daraufhin liefen wir in das besagte Restaurant. Im Restaurant tranken jeder von uns noch zwei 0,33 Bier. Währenddessen schrieb ich mit einem Freund X den ich erst kürzlich kennengelernt hatte, was er heute Abend noch macht. Dieser schrieb mir, dass 2 Freunde zu ihm kommen und sie zusammen in einen Club gehen wollten. Meine zwei anderen Freunde A und B waren von dieser Idee auch erst einmal angetan und so beschlossen wir, später zu diesem Freund X zum Vortrinken zu gehen.
Nach dem Essen (19:00) verließen wir gemeinsam das Restaurant und jeder ging zu sich nachhause, um sich umzuziehen, etc. Um 20:45 trafen wir uns in der Straßenbahn, woraufhin wir zu Freund X fuhren und um 21:00 Uhr bei diesem antrafen. Bei Freund X trank ich ca. 3 Wodka Energy und 3 Bier, sowie einige Kurze Pfefferminzlikör. Im Laufe des Abends entschließen sich Freund A und B doch in den anderen Club zu gehen und brachen um 23:15 auf. Ich entschied mich mit Freund X und dessen zwei Freunden in den anderen Club zu gehen, woraufhin wir um 23:30 aufbrachen.
Ab 22:00 verschwammen meine Erinnerungen, da ich schon einiges getrunken hatte. Im Club trank ich noch zwei Bier und einen Wodka Energy. Um 02:50 verließ ich allein den Club. Kurz nach dem Verlassen des Clubs, sah ich auch schon den ersten Roller. Ich überlegte nicht lange und nahm den Roller, um damit nachhause zu fahren. Ich fühlte mich, während dem Fahren im Allgemeinen sicher, mir war aber bewusst, dass ich mich über der erlaubten Promille Grenze befand. Ich fuhr 1,3 km. Kurz vor meinem Ziel fuhr hinter mir ein brauner VW Bus hinter mir her. Er holte mich ein und es sprangen mehrere Personen aus dem Fahrzeug.
Mein AAK ergab 1,88 ‰. Auf dem Revier ergab eine Blutprobe einen Wert von 1,86 ‰. Der Führerschein wurde daraufhin eingezogen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Fußball (2h): zwei 0,5 Bier
Restaurant + Hin- und Rückweg (3,5h): zwei 0,33 Bier
Vortrinken (3h): zwei Wodka Energy, zwei 0,5 Bier, mehrere Kurze Pfefferminzlikör; da hier aber schon viel Alkohol getrunken wurde, kann ich das nicht genau sagen
Club (2,5h): mehrere Kurze (Pfefferminzlikör), zwei 0,33 Bier; das letzte Bier um 02:00
Menge: 4x 0,5 Bier; 4x 0,33 Bier; Wodka 0,15; Pfefferminzlikör 0,28 (7 Kurze)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Meine Wohnung war 1,5 km entfernt. Von der Polizei wurde ich nach 1,3 km, kurz vor meiner Wohnungstür aufgehalten. Aufgefallen bin ich laut Aussage der Polizei durch Schlangenlinien.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich fühlte mich beim Losfahren noch sicher zu Fahren. Während dem Fahren erkannte ich aber, dass ich nicht mehr ganz sicher Fahren konnte. Da ich aber schnellstmöglich nachhause wollte, fuhr ich weiter.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte eigentlich vor die Bahn um 02:45 zu nehmen, welche ich verpasste. In solch einem Fall bin ich dann normalerweise immer zu Fuß nachhause gegangen, was dann auch eigentlich der Plan war. Da ich aber kurz nach dem Verlassen des Clubs den ersten Roller sah, fiel meine Entscheidung auf den Roller, da ich schnell nachhause wollte und nicht wie sonst noch zu laufen. Wie vorher erwähnt, benutzte ich an diesem Tag das erste Mal einen Roller und fuhr mit diesem nur eine kurze Zeit auf einem Parkplatz hin und her und lernte somit die Fahreigenschaften nicht richtig kennen. Durch die kurze Fahrtdauer und durch das Abwechseln des Rollers kam so kein richtiges Gefühl für den Roller und dessen Gefahren im Straßenverkehr auf, insbesondere das schnelle Beschleunigen, wodurch ich den E-Roller als Fahrzeug nicht so gefährlich einschätzte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin vorher noch nie unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Auto nie. Mit dem Fahrrad einige Male.
Ich bin mir sicher, dass ich nicht mit dem Auto am Straßenverkehr teilnehme, da das Risiko eines Unfalles einfach zu hoch ist. Den Konsum von Alkohol auf dem Fahrrad hatte ich bislang nie hinterfragt. Nach der Tat bin ich mir aber bewusster geworden, dass auch ein Fahrrad oder E-Roller einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr darstellen. Wenn ich mehr als 1 Bier getrunken habe werde ich dies in Zukunft nicht mehr machen und die Bahn/Taxi nehmen oder zu Fuß gehen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich hatte im Alter von 16 Jahren das erste Mal Kontakt mit Alkohol auf einem Volksfest in meinem Stadtteil. Ich traf mich mit meinen Freunden an einem Supermarkt. Da sich zu diesem Anlass viele Jugendliche trafen und dort auch ältere Jugendliche/Erwachsene anwesend waren und einige meiner Freunde auch schon Erfahrungen mit Alkohol hatten, kaufte ich mir mit einem Freund zusammen ein Sixpack Mischbier (2,3 %), welches wir über den Abend verteilt tranken. Da es sich um ein Mixbier handelte, fand ich den Geschmack gut, bzw. hätte nicht erwartet, dass Bier so schmeckt. Nach dem ersten Mixbier fühlte ich mich schon sehr betrunken. Das zweite Bier trank ich noch zur Hälfte, woraufhin ich den Rest wegschüttete. Zu dem dritten Bier kam es dann nicht, weil mir die 1 ½ genug waren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
2009 - 2011: Ab diesem Zeitpunkt habe ich ab und zu Alkohol getrunken, musste mich jedoch noch an Alkohol herantasten.
Konsum: im Schnitt etwa alle 3 Monate einmal – Mixbier, auch normales Bier.
2011 - 2014: In der 12. Klasse erhöhte sich der Konsum etwas, ich war 17 und bald 18 und es waren mehr Möglichkeiten für Partys gegeben, es ging darum etwas Neues auszuprobieren.
Konsum: einmal im Monat – normales Bier, Alkopops (Klopfer, Bacardi)
2014 – 2015: Dies zog sich dann hin, bis ich 21 war. Da ich im Vorfeld schon länger Kraftsport betrieben hatte und ich wusste, dass Alkohol diesen Sport durch „unnötige“ Kalorien negativ beeinflusst, trank ich ein halbes Jahr keinen Alkohol und das halbe Jahr darauf sehr wenig (2-3 Mal). Dies spiegelte auch Erfolge seitens des Sportes wider. Mit 22 verringerte sich die Begeisterung für den Sport etwas (da ich ihn zu ernst genommen hatte) und ich begann wieder gelegentlich Alkohol zu trinken.
2015 – 2018: Als ich schließlich ein Jahr später mein Studium begann, erhöhte sich der Alkoholkonsum erstmals, da ich ab und zu auf Studentenpartys war. Da ich aber oft in die Heimat gefahren bin und auch fast alle meiner Kommilitonen nachhause fuhren, fiel es mir schwer Anschluss in der neuen Stadt zu finden, wodurch ich mich dort auch nicht wohl fühlte. Ich konnte somit keinen Bezug zur neuen Stadt und Umgebung entwickeln.
Konsum: alle 2 Wochen – 3 Bier beim Vortrinken, 1 Longdrink und 1 Bier im Club
2018 – Ende 2019: Da ich in der Stadt, in der ich studierte, anfangs nur wenig Kontakte geknüpft hatte, war ich oft nicht da und damit auch nicht oft auf Studentenpartys, wo viel Alkohol getrunken wurde. Ende 2018 aber lernte ich einen Freundeskreis kennen, wo sehr viel Alkohol getrunken wurde. Ich fühlte mich auf einmal wohler und aufgenommen und fuhr auch nur noch sehr selten in die Heimat. Dadurch erhöhte sich aber auch der Alkoholkonsum drastisch. Es ging darum immer weiter zu trinken und sich zu überbieten. Es kam manchmal auch soweit, dass so viel getrunken wurde, dass ich nicht mehr genau wusste, was am Abend passiert war. Dies ging auch mit dem Konsum von vielem hochprozentigen Alkohol einher, was für mich zu dieser Zeit neu war. Dabei hatte ich das Gefühl etwas nachholen zu müssen, was dazu führte, dass ich auch über meine Grenzen hinaus trank.
Konsum: einmal pro Woche (in den Semesterferien und in der Prüfungsphase weniger) – 4 Bier und 2 Longdrinks zum Vortrinken, 2 Bier und 2 Longdrinks im Club
2019 – 2021: Ich war nach der Tat sehr schockiert und trank erstmal gar nichts. Danach reduzierte ich meinen Alkoholkonsum deutlich und trank nur noch an besonderen Anlässen (Weihnachten, Silvester, Geburtstag). Vor allem aber wollte ich keinen hochprozentigen Alkohol mehr trinken und habe auch vor dies nicht mehr zu tun. Nach der Tat ist mir erstmals bewusst geworden, was ich für einen exzessiven Alkoholkonsum hatte. Teilweise bin ich froh, dass dies geschehen ist, denn irgendwo hat es mich wachgerüttelt und ich habe erstmals begonnen zu hinterfragen.
Der Umzug zurück in meine Heimatstadt und damit der Abschied aus meinem Studienort ändert zudem auch einiges an der Gesamtsituation. Mein Studium war quasi fertig (außer Masterarbeit) und ich konzentrierte mich zunehmend auf meinen beruflichen Werdegang. Dies ist ein wichtiger Moment, da ich nicht mehr im Studentenleben war, wo generell öfter Alkohol getrunken wurde und ich somit auch merklich den Kontakt zu Alkohol verlor. Da ich nun eh nicht mehr viel Alkohol trinke (ca. 1 Mal im Monat zu Geburtstagen etc.) habe ich mich für eine Alkoholabstinenz (6 Monate) mit Urinproben entschieden, um ein entsprechend positives Ergebnis bei der MPU vorzulegen.
Konsum: alle 1-2 Monate – maximal 2 Bier oder ein Glas Wein.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
2009 – 2011: 1-2 (0,33L) Mixbier, auch erstes normales Bier (0,33L) - 4x im Jahr)
2011 – 2014: 2-3 (0,33L) Bier, Alkopops (Klopfer oder Bacardi) – einmal im Monat
2014 – 2015: anfangs ein halbes Jahr gar kein, da Konzentration auf Sport; später ab und zu ein Bier oder Glas Wein zum Essen - 6 Mal in einem halben Jahr
2015 – 2018: 3 Bier zum vortrinken, im Laufe des Abends noch 1 Bier + 1 Wodka-Energy – alle 2 Wochen
2018 – 2019: 4 Bier und 2 Longdrinks zum Vortrinken, 2 Bier und 2 Longdrinks im Club - Konsum einmal pro Woche (in den Semesterferien und in der Prüfungsphase weniger)
2019 – 2021: Konsum alle 1-2 Monate – maximal 2 Bier oder ein Glas Wein
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer mit Freunden getrunken, welche ich aus Schule oder Studium kannte. Meistens war dies mit dem Ziel danach in einen Club in der Stadt zu gehen, verbunden.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Das häufigere und exzessiveres Trinken begann erst mit dem Start meines Studiums.
Innere Motive: Alkohol machte mich lockerer und enthemmter, ich hatte ein gutes Gefühl und konnte einfacher auf neue Personen zu gehen und mit Ihnen Spaß haben. Als ich mich dem neuen Freundeskreis anschloss, fiel es mir mit Alkohol leichter mich in die Gruppe zu integrieren, ich war mutiger und fühlte mich allgemein in meinem Umfeld wohler. Dabei hat mir Alkohol vor allem geholfen, mich freier zu fühlen und mir keine Gedanken zu machen, was andere von mir denken, oder, ob ich mich ihnen gegenüber richtig verhalte. Außerdem konnte ich viel besser aus mir herauskommen und ich hatte das Gefühl, mich entfalten zu können.
Äußere Motive:
Da ich neue Leute kennenlernen wollte, waren Partys dazu die beste Gelegenheit. Daher ging ich mit Leuten zusammen auf Partys, was auch das Gemeinschaftsgefühl enorm stärkt. Alkohol ist für mich eine Gesellschaftsdroge und da es bei Partys um Geselligkeit geht, war auch meistens Alkohol dabei, da er Partys für mich besser und gelassener machte.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol, auch schon bei zwei Bier konnte ich offener und kommunikativer werden, konnte leichter auf Menschen zu gehen und fühlte mich entspannter und befreiter.
Bei viel Alkohol tendierte ich schnell, Dinge zu vergessen. Ich konnte mich am nächsten Morgen nicht mehr an alles erinnern und hatte Gedächtnislücken. Außerdem wurde mir oft am nächsten Tag erzählt, dass ich meine Freunde beschimpft hätte und teilweise aggressiv wurde – nicht körperlich, aber verbal. Dafür schämte ich mich auch anschließend immer sehr und habe zum Teil die Personen gemieden, welche ich beschimpft hatte.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Es gab eigentlich nie direkt kritische Hinweise auf meinen Alkoholkonsum, da ich entweder mit Personen trank, die ähnlich viel tranken wie ich, oder ich in der Heimat war und dort eher weniger trank, da ich keine Anlässe zum Trinken hatte. Es gab nur wie eben erwähnt, kritische Hinweise auf mein Verhalten nach übermäßigem Alkoholkonsum. Statt mir aber über meine Verhaltensweise Gedanken zu machen, oder mich bei den Leuten, die ich beleidigt habe zu entschuldigen, machte ich so weiter.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Anfangs spürte ich keine negativen Auswirkungen.
Als sich der Konsum erhöhte, wurde ich deutlich unproduktiver. Den nächsten Tag im Bett zu verbringen, auszukatern und sich körperlich schlecht zu fühlen, war kein gutes Gefühl. Mich störte auch sehr, dass sich meine sportliche Leistung verschlechterte. Ich ging seltener zum Sport und war nicht mehr so motiviert wie ich es einmal war, da ich erstmal Zeit brauchte mich von dem Konsum zu regenerieren. Außerdem war es mir ziemlich unangenehm, wenn es zu einem Filmriss kam. Ich wusste nicht mehr genau was ich gemacht hatte und was ich zu wem gesagt hatte. Ich schämte mich.
Außerdem hatte ich immer mehr Schwierigkeiten im Studium mitzukommen. Ich trank in Verbindung mit Partys manchmal auch mehr, um mich von meinem Leistungsabfall abzulenken und mich spaßigeren Dingen zu beschäftigen. Ich war damit quasi in einem Teufelskreis.
Mit meinem Umfeld, besonders mit meinen weiblichen Freundinnen/Bekannten bin ich öfter aneinandergeraten, da sie mir die Worte, die ich in meinem Rausch gesagt habe, sehr übel genommen haben. Ich habe mich wie gesagt sehr geschämt und des Öfteren entschuldigen müssen. Dennoch hat es mich nicht von einem weiteren Mal abgehalten.
Durch das regelmäßige und exzessive Trinken hatte sich bei mir eine gewisse Trinkfestigkeit eingestellt und mein Körper hat sich vermutlich an den hohen Konsum gewöhnt, wodurch ich auch körperlich meine Grenzen schwerer abschätzen konnte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ende meines Studiums. Endlich den Anschluss gefunden und die „verlorene“ Zeit nachholen. Konsum von Alkohol kennengelernt und etwas Neues erlebt. Viel Alkohol auf Partys und das Gegenseitige überbieten mehr zu trinken.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja das ist in der Zeit meines Studiums schon vorgekommen. Besonders, wenn ich mich an bestimmte Ereignisse des Abends nicht mehr erinnern konnte, fühlte ich mich am nächsten Tag schlecht und ausgelaugt.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja ich habe in mehreren Abschnitten meines Lebens auf Alkohol verzichtet, da mir Sport sehr am Herzen liegt. Mit 21 trank ich ein halbes Jahr gar keinen Alkohol. Danach gab es auch immer wieder Phasen von 1-2 Monaten, in denen ich gar nichts trank, um sportlich weiter zu kommen.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich denke, dass ich vor meinem Studium und dessen Anfang ein Gelegenheitstrinker und Partytrinker war.
Zum Ende meines Studiums ging es aber irgendwann nur noch darum möglichst viel zu trinken, um einen maximalen Rausch zu haben. Zwar habe ich auch in dieser Zeit nur während Partys oder in Gesellschaft getrunken. Jedoch ergaben sich durch den neu gewonnen Freundeskreis so oft die Möglichkeit zu Partys zu gehen, dass sehr oft getrunken wurde. Eigentlich war Alkohol in meinem Kopf noch immer eine Gesellschaftsdroge, um Spaß zu haben. Durch den häufigen und vor allem exzessiven Konsum, würde ich aber heute von starkem Missbrauch sprechen.
Rückblickend sehe ich es als eine Kombination aus dem falschen Freundeskreis und meiner eigenen Unsicherheit. Ich wollte unbedingt verhindern wieder den Anschluss zu verlieren und würde jetzt mein Verhalten ähnlich wie der einer „PEER – GROUP“ in der Pubertät bezeichnen. Ich habe mich zwar anfangs sehr gut gefühlt endlich den Anschluss geschafft zu haben und dachte, dass dieses Verhalten nun einmal zum Studentenleben dazugehört, spürte aber auch deutlich die negativen Folgen des vielen Alkohols (Gedächtnisverluste, aggressives Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber, schlechtere Leistungen im Studium, ich fühlte mich nicht mehr fit und damit auch weniger Sport).