MPU Fahrrad

Emil_Elch

Neuer Benutzer
Hallo an alle!
Vorweg erstmal ein großes Lob und meine vollste Anerkennung an alle User dieses Forums, die viel Zeit und Energie aufopern, einem zu helfen!
Ich hoffe ihr könnt mir genauso helfen.
In meinem Fragebogen und meinem Profil habe ich immer nur grobe Zeitangaben gemacht, da ich mir ein wenig Sorgen über meine Annonymität zu diesem Thema mache. Ich hoffe das könnt ihr verstehen.

Nun zu meinem Personenbogen:

Geschlecht: männlich
Größe: 185 cm
Gewicht: 68 Kg
Alter: 19

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: November 2012
BAK: 1,6
Trinkbeginn:21:30
Trinkende: 3:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 4 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: sehr selten, bisher 3x zu Geburtstagen maximal jeweils 1 Glas Wein oder 1 Glas Sekt oder 2 Bier(0,33)
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, 3 Mal GGT, GOT, GPT Januar, Februar, April
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Ende Mai
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Meinen Fragebogen habe ich auch schon fleißig bearbeitet:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten (wann, wo und mit wem getrunken/ wann und wie aufgefallen/ Promille)

Zur Zeit meiner TF war ich wie heute noch Student der Wirtschaftswissenschaften. Am XX.XX.XX fand am Abend die Fakultätsparty in XX statt. Am besagten Abend habe ich mich zunächst mit ein paar Freunden die mit mir studieren zum gemeinsamen Essen in einem Currywurst- Restaurant getroffen. Danach ca. um halb 9 sind wir zu einer befreundeten Kommilitonin gefahren, die zur Einstimmung auf die Fakultätsparty eingeladen hatte. Hier kamen dann noch mehrere Studenten hinzu, von denen ich die meisten vom Sehen her kannte.
Dort trank ich in im Zeitraum bis ca. 23:30 8 Bier à 0,33l während ich mich jeweils an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung aufhielt und mich mit verschiedenen Kommilitonen über den aktuellen Verlauf des Studiums unterhielt. Auf der WG- Party lief die ganze Zeit Musik. Um halb zwölf sind wir dann alle zusammen weitergezogen. Nachdem großes Chaos an den Eingängen herrschte und das erdrückende Gedrängel überstanden war, bin ich mit meinen Freunden an die Theke gegangen und habe 2 Bier à 0,33l getrunken. Danach sind wir auf die Tanzfläche gegangen und haben erst mal eine gute halbe Stunde getanzt. Hier traf ich weitere Bekannte. Zwischen halb 2 und drei Uhr nachts trank ich dann 4 Tequilas à 0,02l. Hierzu kam es, weil es einem meiner Freunde gelungen ist, die Bardame zu überreden, uns exklusiv den Tequilla für 1 Euro anstatt 2,50 Euro zu verkauften. Die Tequilas trank ich nicht alle nacheinander, sondern war zwischendurch immer wieder auf der Tanzfläche. Ohne dieses Angebot hätte ich wahrscheinlich nicht mehr als einen Tequila getrunken. Dieses exklusive Angebot hat mich und meine Freunde nur leider so gereizt und gefreut, dass wir natürlich versuchten es möglichst oft in Anspruch zu nehmen. Gegen 3 Uhr entschieden sich 2 Freunde von mir und ich die Party zu verlassen und noch einen Döner zu uns zu nehmen. Ohne zu hinterfragen sind wir wie selbstverständlich zu unseren Fahrrädern gegangen und unbedacht losgefahren. Nach ca. 100 m hielt uns eine Polizeistreife an, da ich durch meine unsichere Fahrweise und durch Fahren in Schlangenlinien aufgefallen bin. Einem freiwilligen Atemalkoholtest stimmten wir alle zu. Bei mir ergab dieser Test einen Atemalkohol von 0,8 was dazu Anlass gab, die mögliche Überschreitung der 1,6 Promille durch einen Blutalkoholtest zu überprüfen. Also fuhr ich um 3:30 mit der Polizei auf die Polizeistelle wo mir um 4 Uhr mein Blut entnommen wurde. Der Blutalkoholtest ergab exakt 1,6 Promille. In meiner Naivität stimmte ich zu, den Test bei dem Arzt zu machen. Alle Tests habe ich gut gemeistert, was ich jedoch auch darauf zurückführe, dass die Festnahme durch die Polizei so ein Schock für mich war und ich so angespannt und aufgeregt war, dass ich vor lauter Adrenalin Teile meiner koordinatorischen Fähigkeiten wiedererlangen konnte. Meine 2 Freunde haben mich mit auf die Wache begleitet und warteten schon auf mich. Nachdem ich fertig war, fiel alles über mich herab und ich war komplett fertig mit den Nerven. Zur Beruhigung gingen wir noch zu Fuß in eine Dönerbude und fuhren anschließend mit dem Bus nach Hause. Dabei hat mich noch einer meiner Freunde bis vor die Tür begleitet.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Meine Trinkangaben stützen sich zum Teil auf meine Angaben auf der Polizeiwache (die 4 Tequila à 0,02l). An die exakte Menge an getrunkenem Bier konnte ich mich nicht mehr genau erinnern, sodass ich über den BAK- Wert die Mengen zurückgerechnet habe.
So trank ich von 21:30 bis 23:30 8 Bier à 0,33l.
Von 24:00 bis 1:30 2 Bier à 0,33l.
Von 1:30 bis 3 Uhr 4 Tequila à 0,02l.

3. Wie viele Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viele Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 100 Meter bis meine Freunde und ich angehalten wurden. Geplant war eine Fahrt von ca. 500 Meter zu einer Dönerbude.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
In meinem damaligen Zustand fühlte ich mich in der Lage, mit dem Rad zu fahren, da ich dies sonst nicht getan hätte. Aus heutiger Sicht stelle ich fest, dass ich die Gefahren, die mit meiner Fahrt verbunden waren, eklatant unterschätzt habe und meine Fähigkeiten im hohen Maße überschätzt habe. So war ich mir sicher Fahren zu können, jedoch wurde mir aus der schriftlichen Beschreibung des Tathergangs durch die Polizei auf überrumpelnde Weise deutlich, wie sehr meine subjektive Einschätzung meiner Fähigkeiten mit der objektiven Beschreibung der tatsächlichen Situation durch die Polizei divergieren, da ich der Polizei nach durch stark schwankende und unsichere Fahrweise aufgefallen bin. Somit habe ich die Gefahren, die für mich und andere durch mein Verhalten entstanden sind völlig unterschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Die Trunkenheitsfahrt habe ich nicht vermeiden wollen, die Frage nach Alternativen stellte ich damals leider nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Auto oder einem anderen Kraftfahrzeug habe ich noch nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Alkohol und Kraftfahrzeuge trenne ich strikt. Auch nach einer Party habe ich lange gewartet, bis ich wieder ein Kraftfahrzeug geführt habe, um das Restalkoholrisiko so gering wie möglich, zwecks mangelnder Messmöglichkeiten, zu halten. Meine Beweggründe sind die, dass mir bewusst war, wie sehr Alkohol die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeiten von Menschen beeinträchtigt und einschränkt. Die Schuld, einen anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden oder schwer zu verletzen habe ich dabei immer im Kopf gehabt. Selbst falls ich jemanden unter geringstem Alkoholeinfluss angefahren hätte ohne objektiv die Schuld zu haben, z.B. wenn jemand vor das Auto springen sollte, hätte ich mir immer die Schuld aufgebürgt, da ich für mich nicht hätte sicherstellen können, dass ich alles mir mögliche getan habe, in vollem Besitz meiner Fähigkeiten war und mir nichts vorzuwerfen brauche. Darüber hinaus war ich mir sehr bewusst, dass bis 21 Jahre die 0,0 Promille Grenze gilt und ich mich strafbar gemacht hätte.
Mit dem Fahrrad habe ich ca. 15 Mal alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Meist handelte es sich um nächtliche Heimfahrten in meinem ländlichen Herkunftsort. Aus meiner jetzigen Kenntnis waren davon die meisten Fahrten leicht alkoholisiert ca. 3-4 Bier à 0,33, aber auch etwa 2 mal stark alkoholisiert.
Heute erkenne ich, dass ich früher eine Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad definitiv falsch eingeschätzt habe. Ich hatte mir keine Gedanken über die Gefahren und Beeinträchtigungen durch den Alkohol gemacht, wusste nur sehr wage wie viel Promille man bei einer Trunkenheitsfahrt gesetzlich haben darf und war mir nicht bewusst, dass ich in der Lage war, diese Grenze zu überschreiten. Heute weiß ich, dass diese Fahrten unter Alkoholeinfluss auch nach dem Trinken von 2-4 Bier á 0,33l eine erhebliche Gefahr für meine eigene Sicherheit und Unversehrtheit darstellten, als auch eine nicht zu entschuldigende Gefahr für sämtliche andere Verkehrsteilnehmer durch mein unbedachtes und gefährliches Verhalten jederzeit bestanden. Aus dieser Einsicht und der Erkenntnis meines Fehlverhaltens leite ich für mich sehr deutlich ab, dass meine strikte Trennung von Alkohol und Kraftfahrzeug auf das Fahrrad erweitert wird, sodass ich niemals wieder mich oder andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen werde.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein erster bewusster Kontakt mit Alkohol war bei Familienfesten die Ermahnung von Eltern oder Großeltern wenn ich nach ihren Getränken fragte und die Antwort bekam: “das darfst du nicht, das ist nichts für Kinder“. Das erste Mal Alkohol habe ich an meinem 14. Geburtstag getrunken, eine Flasche Biermixgetränk.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich Ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nachdem ich mit 14 Jahren das erste Mal ein Mischbier getrunken hatte, trank ich bis zu meinem 16. Lebensjahr sehr unregelmäßig Bier. Das müssten ca. 1-3 Mischbiere einmal im Monat über den Zeitraum gewesen sein. Nach meinem 16. Geburtstag stieg der Alkoholkonsum an. Dadurch, dass ich nun länger auf öffentlichen Parties sein durfte und viele meiner Freunde älter als ich waren, gingen wir häufig auf Schützenfeste und örtliche Konzerte.
Dabei trank ich bis zum 17. Lebensjahr ca. 1 Mal im Monat am Wochenende 6-8 Biere (0,33).
Nachdem ich 18 geworden bin und sich die Mobilität von meinen Freunden und mir erhöhte, fuhren wir öfters in die Stadt zur Disco. Ich fing an Cocktails zu trinken, sodass ich ca. 2-mal im Monat am Wochenende 6-8 Biere (0,33) in Verbindung mit 1-2 Cocktails (mit 4 cl Schnaps) trank. Nachdem ich den Wohnort gewechselt habe und das Studieren anfing trank ich im Zuge meiner Orientierungswoche und häufiger am Mittwoch, dem üblichen Feiertag der Studenten 6-8 Bier und 1-2 Cocktails. Seit dem und bis zu meiner TF im November trank ich 2-3 mal im Monat entweder am Wochenende oder am Mittwoch 8-10 Biere in Verbindung mit 1-2 Cocktails. Seit meiner TF trinke ich maximal 1 Glas Wein (0,2l) oder 1 Glas Sekt (0,2l) oder 2 Bier à 0,33l höchstens 1 Mal im Monat.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Siehe Frage 9.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer mit anderen Menschen gemeinsam getrunken. Alleine zu Hause zu trinken war und ist für mich undenkbar. Somit trank ich Alkohol zu Anlässen wie Geburtstagen, Feiertagen und auf Partys mit Freunden. Die kleinste Gruppe bei der ich trank war beim Essen mit meiner Familie. Also trank ich überwiegend in Diskotheken und auf privaten Partys bzw. Feierlichkeiten.

12. Warum haben Sie getrunken?
Diese zentrale Frage habe ich mir im Laufe meiner persönlichen Aufarbeitung und in der Aufarbeitung mit meiner Familie und Freunden oft gestellt und zu ergründen versucht.
Als der Alkoholkonsum mit 14 Jahren bei mir anfing, war die treibende Motivation für mich und meine Freunde die Neugierde etwas zu trinken, von dem man schon viel gehört hatte, aber noch nicht selbst probieren konnte. Ebenso gab es uns einen „Kick“ etwas Verbotenes zu machen. So versuchten wir unentdeckt unsere ersten eigenen Erfahrungen mit Bier zu machen um unsere Neugierde zu stillen. Besonders reizvoll war es, wenn jemand eine neue Sorte Mischbier mitbringen konnte. Zu dieser Zeit schmeckte mir pures Bier nicht und ich trank nur Mischbiere wie Bier+ Lemon oder Cola oder Energy. Im weiteren Verlauf bis zu meiner TF änderten sich natürlich die Motive, da irgendwann die Neugierde gestillt war und auch das Trinken von Bier mit 16 Jahren legal wurde. Mein Leben verlief eigentlich immer sehr geordnet und stringent. Die Schule machte mir überhaupt keine Probleme und die meisten Herausforderungen meiner Schulzeit wie Klausuren oder das Abitur waren kein Problem. Auch war ich in einem guten Freundeskreis eingebettet. Trotzdem erschlich mich immer das Gefühl, dass ich mich zu spießig und erwachsen verhielt. Ich machte mir oft Gedanken über meine Zukunft und konnte selten mich mal treiben lassen und mein Gehirn sozusagen abschalten. Ich war ehr immer ein Zweifler, Bremser und zögernder Mensch. Davon wusste ich und obwohl ich von außen keine Sprüche in diese Richtung erhielt, war ich stellenweise unzufrieden, dass ich nicht wie meine Freunde in der Lage war, teilweise völlig sorgenfrei mein Leben treiben zu lassen und spontan alles auf mich zukommen lassen konnte. Durch den Konsum von Alkohol am Wochenende zu Partys merkte ich schnell, dass der Alkohol mich enthemmt und mir mein Zögern und meine Nachdenklichkeit nahm. Ich konnte mein Gehirn sozusagen daran hindern, ständig alles zu hinterfragen und mir Sorgen zu machen. So genoss ich es, enthemmt auf Partys ähnlich gelassen wie meine Freunde zu werden. Neben diesen inneren Zweifeln an meiner Art, hatte ich auch oft die Befürchtung, keine verrückten Erlebnisse zu erleben und wilde, aus Alkoholkonsum entstandene Geschichten vorweisen zu können. Ich machte mir Sorgen, meine Jugend nicht actionreich genug zu verleben und hatte die Befürchtung später in der Rückschau auf meine Jugend etwas zu bereuen. Getrieben von der Befürchtung etwas zu verpassen trank ich Alkohol, um aus meinem selbst gesteckten Begrenzung ausbrechen zu können und all die verrückten Sachen, die man so in Verbindung mit Alkohol gehört hat, selbst austesten zu können. Durch die enorm enthemmende Wirkung von Alkohol hoffe ich, meine geschilderten Befürchtungen ausmerzen zu können. Heute ist mir klar, dass hinter dem wilden Partyleben vieler meiner Freunde, dem ich nacheifern wollte, oft sehr wenig hinter der nach Außen glücklichen und schillernden Fassade steht. Durch offene Gespräche wurde mir klar, dass einige von ihnen gerne eine feste Freundin wie ich hätten, um nicht mehr zwanghaft jedes Wochenende triebgesteuert auf Partys gehen zu müssen. Dieser Erkenntnis verdanke ich heute viel Kraft. Sie hat mir ermöglicht, meine Unzufriedenheit mir gegenüber mit komplett anderen Augen zu sehen. Heute bin ich sehr glücklich darüber, kein wildes Partyleben zu führen, erfolgreich in der Schule gewesen zu sein bzw. erfolgreich im Studium zu sein. Ich habe gelernt meine Art zu akzeptieren und nun auch sehr zu schätzen gelernt.
Neben meinen inneren Motiven (verrückte Sachen erleben, Unzufriedenheit, Ausbrechen wollen) sehe ich auch äußere Motive für meinen Alkoholkonsum. So kann ich mich nicht von gewissen Gruppendynamiken freisprechen, die auch bei mir meinen Alkoholkonsum erhöht haben. Ich ließ mich von Freunden antreiben, mehr zu trinken, um mit ihnen mithalten zu können. Am Tag der Trunkenheitsfahrt selbst trank ich Alkohol wegen der vermeintlich günstigen Gelegenheit deutlich billiger den Alkohol als die anderen Partygäste zu bekommen.
Dieses Lockangebot in Kombination mit der Dynamik meiner Freunde das doch richtig auszunutzen, war an der Nacht der Trunkenheitsfahrt ein nicht erheblicher Antreiber meines Alkoholkonsums.
 
13. Welche Wirkungen haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol fing ich an lockerer und weniger reflektiert in meinen Handlungen zu werden. Oft wurde ich müde, wenn dies nicht durch laute Musik oder ausgelassene Stimmung auf Parties unterbunden wurde. Hierbei denke ich an ein Glas Wein oder eine Flasche Bier 0,33l zu einem Essen bzw. beim Grillen. Ebenso fing schnell die enthemmende Wirkung des Alkohols an, so dass ich lockerer drauf war und weniger nachdenklich über mich und meine Handlungen wurde.
Bei viel Alkohol wurde ich enthemmt, fing an mich selbst in meinen Fähigkeiten zu überschätzen. Auch fing ich an Dinge zu tun, die ich nüchtern nie täte. So tanzte ich mit mehreren ebenso betrunkenen Freunden in einem Club an einer Pool- Dance Stange.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Familie und meine Freundin haben mir gesagt, dass ich meinen Alkoholkonsum kritisch überdenken solle. Ich habe dies damals leider als einen unberechtigten Vorwurf abgetan, da ich damals in dem Gefühl verankert war, ich täte nichts anderes als andere junge Leute. Im festen Beharren auf meinen Standpunkt habe ich mich dieser Auseinandersetzung entzogen. Nachdem ich mich intensiv mit meiner Vergangenheit beschäftigt habe kommt mir eine Situation wieder ins Gedächtnis, die ich damals völlig anders eingeschätzt habe als heute:
Auf einem Ball von unserer Schule im Januar 2011 war ich in Begleitung von meiner Freundin und meiner Freunde. Da wir beide viele Bekannte trafen, verlebten wir den Abend häufiger in getrennten Situationen. Ich habe mit meinen Kumpels unbekümmert getrunken und war dementsprechend stark alkoholisiert. Ich stieß dann wieder auf meine Freundin und wir trafen einen meiner sehr zurückhaltenden Freunde mit seiner ersten Freundin. Aus meiner Sicht führten wir ein ganz normales Gespräch, meine Freundin klärte mich am nächsten Tag aber darüber auf, dass ich mich in diesem Gespräch daneben benommen habe und sie mich nicht hätte wieder erkennen können. Damals tat ich dies als belanglos ab und hielt es für einen normales Verhalten meinerseits. Heute erkenne ich, dass ich durch den Alkohol nicht ich selbst war und schäme mich dafür.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf ihr Leben und ihr Umfeld?
Der Tag unmittelbar nach übermäßigem Alkoholkonsum war ein verlorener Tag. Der Schlaf war nicht mehr tief und erholsam sondern oft unterbrochen und unruhig. Der Tag war dann von Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und üblem Geschmack bestimmt, an Aktivitäten mit meiner Freundin oder Familie war nicht zu denken. Diese Lustlosigkeit, die eigentlich überhaupt nicht meinem Naturell entspricht, ist dann meinem Umfeld, d.h. Familie und Freundin negativ aufgefallen. Des Weiteren konnte die wichtige regenerative Funktion des Wochenendes durch meinen Alkoholkonsum am Wochenende nicht stattfinden. Somit beeinflusste der Alkohol meine Leistungsfähigkeit unter der Woche im Studium und im Privatleben. Finanziell hatte der Alkoholkonsum auch einige Löcher in mein ohnehin schon knappes Budget gerissen und verhindert, dass ich mein Geld für eine hochwertige Ernährung und Freizeitaktivitäten wie das Einladen meiner Freundin zum Essen, Kino, Konzerte und Reisen ausgeben konnte. Rückblickend muss ich feststellen, dass ich durch meinen Alkoholkonsum mein nahes und mich stützendes Umfeld stark belastet habe. Momentan wirkt sich mein vergangener Alkoholkonsum durch die Abgabe meiner Fahrerlaubnis einschränkend auf mein Leben aus, während die zuvor genannten Auswirkungen durch das kontrollierte Trinken gänzlich entfallen sind und sich dadurch mein Leben sehr bereichert hat.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol aus heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Seit meinem 16.Lebensjahr habe ich mehr getrunken als heute.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Meine Trinkmenge habe ich bis zu meiner TF nicht kontrolliert. Zu einem kompletten Blackout bzw. Filmriss kam es jedoch nie.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfters über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Früher sah ich meinen Alkoholkonsum in überhaupt keiner Kategorie von Trinkern. Ich sah mich als einen ganz normalen jungen Mann, der nichts anderes macht als alle anderen auch und habe meinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Durch die intensive Auseinandersetzung und Aufarbeitung mit meinem Trinkverhalten sehe ich jetzt ein völlig anderes Bild meines Trinkverhaltens. Ich erkenne, dass ich früher den Umgang mit Alkohol zu gedankenlos praktiziert habe und nicht in der Lage war, meinen missbräuchlichen Konsum zu erkennen. Dadurch erhöhte sich schleichend meine Alkoholgewöhnung. Wenn ich mich aus der heutigen Sicht und meinem heutigen Wissen kategorisieren soll, sehe ich mich als jemanden, der nie das innere Verlangen gespürt hat, Alkohol zu trinken. Trotzdem trank ich bei Parties, sei es privat oder öffentlich sowie auf Gelegenheiten wie Weihnachtsmarkt, Maitour oder Schützenfesten auf eine missbräuchliche Art. Zurückblickend bin ich über meinen unreflektieren und missbräuchlichen Umgang mit Alkohol beschämt und fest entschlossen nie wieder die Kontrolle über mein Trinkverhalten zu verlieren.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, zu besonderen Anlässen. Ich habe mir persönlich Regeln aufgestellt und auch mit meiner Familie und meiner Freundin abgestimmt:
- kein spontanes Trinken, Trinkanlass und Heimfahrt bereits im Vorfeld geplant
- max. 1 Trinkanlass pro Monat
- Durst immer mit nicht alkoholischen Getränken löschen
- Kein Schnaps
- Langsam, bewusst und genussvoll trinken
- Maximal 1 Glas Wein (0,2l) oder 1 Glas Sekt (0,2l) oder 2 Bier à 0,33l
- Keine Abweichungen von den Regeln
Diese Regeln habe ich immer eingehalten und es fällt mir auch nicht schwer. An folgenden Anlässen habe ich die oben genannten Regeln befolgt und positive Erfahrungen damit gemacht:
Sylvester 1 Glas Sekt (0,1)
Anfang Februar Geburtstag 1 Bier (0,33)
Geburtstag Ende März 1 Glas Wein (0,2l)

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am XX.03.2013 zum Anstoßen mit meiner Familie auf meinen Geburtstag. Es handelte sich um ein Glas Wein (0,2l) über einen Zeitraum von einer Stunde.

22. Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/ keinen Alkohol?

Heute trinke ich kontrolliert und nur aus reinen Genussgründen zu besonderen Anlässen Alkohol. Dies ist z.B. ein Glas Wein zu einem Selbstgekochten Essen mit meiner Familie an Geburtstagen. Auf diesen Genuss möchte ich nicht verzichten und habe mich deshalb für KT entschieden.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Meine Trunkenheitsfahrt war das Ereignis in meinem Leben, das mich am meisten schockiert hat und nachhaltig beschäftigt. Wie konnte es zu diesem Wert kommen? Was war mit mir los? Habe ich mich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben strafbar gemacht? Ich sah die Trunkenheitsfahrt als Anlass sofort zu handeln und begann meine Trinkgewohnheiten zu reflektieren. Als erste Konsequenz stellte ich das Trinken komplett ein und begann mich zu informieren wie man kontrolliertes Trinken betreibt. Ich suchte das offene Gespräch mit meinen Freunden, meiner Freundin und meiner Familie um möglichst viele Meinungen und Blickwinkel aufzunehmen, und Rückhalt und Unterstützung zu bekommen. Vor der TF habe ich mir keine Gedanken gemacht wie viel Alkohol ich trinke und warum überhaupt. Rückblickend muss ich sagen, dass ich froh bin, durch meine Trunkenheitsfahrt meinen problematischen Alkoholkonsum aufgezeigt bekommen zu haben und mir die Möglichkeit eröffnet hat, mein Leben in dieser Hinsicht positiv zu ändern.

25. Wie haben Sie die Änderungen Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Anfangs bewirkten der Schock und die Unfassbarkeit der Trunkenheitsfahrt bei mir, dass ich wochenlang gar keinen Alkohol (auch nicht als Beigabe zur Sauce) zu mir nahm. Ich stellte selbst die Einnahme von alkoholhaltigen Halsschmerztropfen in Frage. Zuerst galt es, mir selbst zu beweisen, dass ich ohne Probleme und etwaige körperliche und mentale Beeinträchtigungen in der Lage bin, komplett auf Alkohol zu verzichten. Ich bezog auch sofort mein persönliches Umfeld bestehend aus Freunden( besonders Mitbewohner), Familie und Freundin ganz offen mit in meine Betrachtungen ein.
Diese Phase, gänzlich ohne Alkohol auszukommen, viel mir leicht, so dass ich ermutigt die weitere Aufarbeitung fortsetzen konnte.
Ich informierte mich gründlich und stellte fest, dass kontrolliertes Trinken mir einen gewissenhaften und verantwortlichen Umgang mit Alkohol ermöglichen kann. Als ich Sylvester zum ersten Mal wieder in Form eines Glas Sekts Alkohol zu mir nahm, war ich überrascht über die sofort einsetzende Wirkung (Müdigkeit, „schwere Zunge“).
Diese Erfahrung zeigte mir, dass Alkohol kein Getränk sondern ein Genussmittel ist, das vorsichtigen Umgang erfordert. Im weiteren Verlauf meiner Umstellphase verlagerten sich meine Interessen gänzlich von Saufpartys weg zu Aktivitäten wie mehr Sport, Waldspaziergänge, Waldarbeiten und meinem ureigensten Interesse, dem Studium. Ich erlebe die Wochenenden ohne Partys als erfüllend und habe sehr zu schätzen gelernt, wie erholsam ein Wochenende ohne Trinken ist. Insgesamt erlebe ich die Umstellphase als sehr positiv. Ich vermisse nichts aus der Phase meines problematischen Alkoholkonsums, bin zufrieden und mit mir und meinem Umfeld im Reinen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich erlebe und gestalte mein Leben bewusster und ziehe viel Kraft und Freude aus meinen Aktivitäten: z.B. habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mein Verlangen Grenzen zu erfahren und auch Entspannung zu erhalten hervorragend mit ausgiebigem Basketballspielen stillen kann. Durch das Basketballspielen, sowohl im Rahmen des Hochschulsports als auch auf dem Freiplätzen in X, und nicht etwa auf Partys habe ich in den letzten Monaten viele Menschen kennen gelernt. Ich verbringe nun auch mehr Zeit mit meiner Freundin, wir kochen zusammen oder genießen entspannende Abende beim Spielen oder Fernsehen. Im Studium habe ich mir während der Umstellungsphase für den ganzen März ein freiwilliges Praktikum gesucht, das ich gerne und mit Erfüllung absolviert habe. Besonders aufgebaut hat mich die Zusicherung meines Arbeitgebers, dass ich jederzeit wieder in ihrem Betrieb arbeiten könne.
Zudem habe ich mich um ein Auslandsemester beworben und zu meiner Freunde einen der begehrtesten Plätze an meiner Wunschuniversität in Skandinavien bekommen. Dass dort die höchsten Alkoholpreise Europas gelten, wäre vor meiner TF noch ein negativer Aspekt gewesen, nun ist es für mich unwichtig und ich weiß mit Freude, dass ich mein Geld besser und nachhaltiger für besondere Erlebnisse wie einer Walfahrt ausgeben werde. Als positives Ergebnis meiner Umstellung auf KT werte ich auch, dass ich nach einem sehr guten Klausurergebnis von meinem Professor persönlich zu einer Anstellung zu studentischen Hilfskraft eingeladen wurde. Ich fühle mich körperlich und seelisch leistungsfähig und zufrieden. Dieses Gefühl ermöglicht es mir, meiner Familie, meinen Freunden und meiner Freundin Zeit zu widmen und ihnen auch bei ihren Problemen zur Seite stehen zu können. Ich kann ihnen von ihrer Unterstützung zurückgeben. Von meinem Umfeld erhalte ich viel positive Rückmeldung. Die Beziehung mit meiner Freundin ist auf einem komplett neuem Level und von viel mehr Tiefsinnigkeit geprägt was mich sehr freut. Meine Freunde, die immer noch ein ähnliches Trinkverhalten haben, respektieren und akzeptieren mein neues Verhalten und beginnen, wenn auch nur teilweise und wenig differenziert, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Ganz sicher denken die Freunde nun darüber nach, ob sie mit dem Fahrrad nach einer Party sich selbst und andere in Gefahr bringen wollen. Wenn ich in der Zukunft auf eine Party gehen sollte, dann nur noch zu Anlässen bei denen es auch wirklich einen Grund zu Feiern gibt und nicht des Alkohols wegen. Es steht einzig und alleine das gesellige Miteinander im Vordergrund und nicht der Alkohol.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Die TF hat mich sehr schockiert und mir aufgezeigt, wie verantwortungslos ich mit Alkohol umgegangen bin. Ich möchte nie mehr durch Alkohol meine Handlungs- und Entscheidungsfähigkeiten abgeben. Da ich ohne Ausnahmen mich an die Regeln des kontrollierten Trinkens halte stelle ich sicher, dass ich jederzeit Herr über mein Tun bin. Dadurch, dass ich offen meinen Freundeskreis und Familie in die Problematik mit einbezogen habe, besteht zusätzlich Kontrolle von außen. Trotzdem weiß ich, dass nur ich für mich und damit für die Stabilität meines Verhaltens verantwortlich bin. Schaue ich auf die bereits ausgeführten positiven Auswirkungen meines neuen Verhaltens, fühle ich mich bestätigt. Mein früheres Verhalten ist für mich aus heutiger Sicht unreif, unattraktiv und nicht erstrebenswert.
Ich habe erkannt, dass meine Unzufriedenheit mit meiner nachdenklichen und zögerlichen Art für mich völlig unnötig war. Heute bin ich sehr froh, dass ich über mich und meine Handlungen nachdenke und mein Leben sehr geordnet lebe. Mein Hauptmotiv zu trinken, konnte ich somit erfolgreich ersticken, sodass durch meine neue Sicht auf mein Leben und meine Art mein neues Verhalten langfristig gesichert ist. Es gibt für mich keinen Grund meine Art durch Alkoholkonsum zu ändern, da ich lange einer Vorstellung nachgeeifert bin, die heute keinerlei Attraktivität für mich darstellt und ich durch die Gespräche mit meinen Freunden meine Art und meinen Lebensstil zu schätzen gelernt habe. Die Auseinandersetzung mit meinem Alkoholumgang hat mir gut getan und neue Erkenntnisse ermöglicht. In der näheren Zukunft ist zum Beispiel eine Heirat in der Familie. Hier werde ich wie bereits an den genannten Anlässen erprobt, das kontrollierte Trinken praktizieren.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Wenn ich meine aktuelle Situation beobachte und sehe, wie viele positive Wirkungen das strikt kontrollierte konsumieren von Alkohol mit sich bringt ( sehr viel Sport, viele Freizeitaktivitäten wie Kino und Essengehen mit der Freundin, kochen mit Freunden sowie ausgiebige Wandertouren mit der Familie, sehr hohe Leistungsfähigkeit), geht von dem Gedanken an meine alten Gewohnheiten keinerlei Reiz aus und ich sehe keinen Grund, zurückzufallen.
Trotzdem bin ich mir angesichts einer hohen allgemeinen Rückfallquote der Gefahr immer bewusst, sodass ich besonders aufmerksam bin und meine an mich gestellten Anforderungen immer erfüllen werde. In der Reflektierung meiner Gewohnheiten stellte sich heraus, dass ich nur in Gesellschaft von vielen Menschen auf Parties sowie wenn ich hoffte, durch Alkoholkonsum verrückte Dinge zu erleben bzw. dem Lebensstil einiger meiner Freunde nachzueifern, trank. Diese Konstellationen sind für mich risikobehaftet, weshalb ich zum einen für mich erkannt habe, dass hinter verrückten Alkoholgeschichten nichts steht (wie bereits bei Punkt 12 erläutert), und ich diesen Drang durch regelmäßigen Sport und Reisen sehr gut kanalisiere. Ebenfalls trinke ich überhaupt nicht mehr auf Parties, was das Risiko eines Rückfalls noch mehr senkt. Insgesamt muss ich auf mich achten, regelmäßig reflektieren und mein kontrolliertes Trinken weiterhin konsequent durchziehen, sodass ich mir zwar immer der Gefahr bewusst bin, jedoch nicht in alte Gewohnheiten zurückfallen werde, da ich durch das kontrollierte Trinken jederzeit Entscheidungs- und Handlungsfähig sein werde.
29. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Seit meiner Trunkenheitsfahrt ist Trinken keine spontane Handlung. Bereits im Vorfeld von geplanten Anlässen, bei denen Alkohol zur Verfügung steht, muss für mich vor Besuchen der Veranstaltung feststehen, wie ich nach Hause komme. In der von mir praktizierten Art bedeutet dies, deutlich vor dem Anlass mögliche Busverbindungen zu recherchieren bzw. bereits im Vorfeld kläre ich ab, mit wem ich nach Hause fahren kann. Sollte trotz dieser Vorplanung etwaige Unvorhergesehenheiten geschehen, wie z.B. ein Ausfall einer Buslinie, habe ich immer genügend Geld für ein Taxi dabei sowie mehrere Nummern von Taxiunternehmen und einer zentrale Taxibestellhotline in meinem Handy gespeichert, sodass ich jederzeit in der Lage bin, sicher nach Hause zu kommen. Durch mein praktiziertes kontrolliertes Trinken ist meine Denk- und Handlungsfähigkeit immer gewährleistet woraus folgt, dass die Entscheidung, unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr teilzunehmen, von mir nicht getroffen wird.

Soll ich mir noch schnellstmöglich den CDT- Wert ziehen lassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
:smiley1785: ... im Forum !

Soll ich mir noch schnellstmöglich den CDT- Wert ziehen lassen?
Es ist stets zu empfehlen ein paar CDT-Werte in der Tasche zu haben. Die Anzahl der CDT-Werte ist in den Vorschriften nicht genau deffiniert und wird mit "mehreren) angegeben. "Mehrere" können demzufolge auch nur zwei CDT-Werte sein.

Nach einem kurzen Überfliegen deines FB, ist gut zu erkennen das du dich mit der Materie MPU gut beschäftigt hast.
Da überwiegend Nancy die Alk-FB bearbeitet, wirst du auch von ihr bald einen Kommentar bekommen.

Dennoch allgemeine Infos zur MPU ...

MPU ... abc Teil 1
MPU ... abc Teil 2

Reaktionstest/Leistungstest

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

Wichtige Abkürzungen im Forum
 
Hallo Emil,

von mir auch noch ein freundliches "Hallo" hier im Forum.:smiley22:

Ich werde zusehen, dass ich deinen FB bald lese und dir ein entsprechendes Feedback dazu gebe.....:pc0003:
 
Hallo Nancy!
Selbstverständlich, habe jeden Tag geschaut, ob du was geschrieben hast :smiley22:
Sry das ich das nicht zum Ausdruck gebracht habe :zwinker0004:
 
Okay alles klar.
Das freut mich, dass du dir die Zeit nimmst.
Dann kann die Vorbereitung auch in die letzte Phase gehen:smiley22:
 
Hallo Emil,

ich habe deinen FB nun gelesen und muss sagen, dass du ihn geradezu vorbildlich ausgefüllt hast. Es ist kaum zu glauben, dass du bei deiner Aufarbeitung keine fachliche Hilfe in Anspruch genommen hast. M.E. ist deine Vorbereitung absolut ausreichend und wenn du deine Antworten auch in Kurzfassung so punktgenau beim GA "rüberbringen" kannst, dürfte einer pos. MPU nichts im Wege stehen. :smiley22:
 
Hi Nancy,

vielen Dank für das Feedback, dass höre ich natürlich sehr gerne :)
Habe gestern noch meinen CDT- Wert erhalten... der ist mit 0,8 ja auch gut.
Wie sieht das denn mit den Trinkmengen im Vorfeld aus? Passen die so?
Habe schon öfters von einem Trinkdiagramm gelesen, ist das empfehlenswert?
Und noch eine Sache zu den Laborwerten, wollte ja noch für den Mai mir zum 4. Mal GGT, GOT, GPT ziehen lassen... soll ich für den Mai auch nochmal den CDT- Wert nehmen lassen?

Viele Grüße:smiley138:
 
Hallo Emil,

Wie sieht das denn mit den Trinkmengen im Vorfeld aus? Passen die so?

bei deiner TF hattest du....

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Meine Trinkangaben stützen sich zum Teil auf meine Angaben auf der Polizeiwache (die 4 Tequila à 0,02l). An die exakte Menge an getrunkenem Bier konnte ich mich nicht mehr genau erinnern, sodass ich über den BAK- Wert die Mengen zurückgerechnet habe.
So trank ich von 21:30 bis 23:30 8 Bier à 0,33l.
Von 24:00 bis 1:30 2 Bier à 0,33l.
Von 1:30 bis 3 Uhr 4 Tequila à 0,02l.

10 Bier a 0,33l + 4 Schnäpse a 2cl getrunken.

Deine Höchstmengen im Vorfeld waren...

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich Ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nachdem ich mit 14 Jahren das erste Mal ein Mischbier getrunken hatte, trank ich bis zu meinem 16. Lebensjahr sehr unregelmäßig Bier. Das müssten ca. 1-3 Mischbiere einmal im Monat über den Zeitraum gewesen sein. Nach meinem 16. Geburtstag stieg der Alkoholkonsum an. Dadurch, dass ich nun länger auf öffentlichen Parties sein durfte und viele meiner Freunde älter als ich waren, gingen wir häufig auf Schützenfeste und örtliche Konzerte.
Dabei trank ich bis zum 17. Lebensjahr ca. 1 Mal im Monat am Wochenende 6-8 Biere (0,33).
Nachdem ich 18 geworden bin und sich die Mobilität von meinen Freunden und mir erhöhte, fuhren wir öfters in die Stadt zur Disco. Ich fing an Cocktails zu trinken, sodass ich ca. 2-mal im Monat am Wochenende 6-8 Biere (0,33) in Verbindung mit 1-2 Cocktails (mit 4 cl Schnaps) trank. Nachdem ich den Wohnort gewechselt habe und das Studieren anfing trank ich im Zuge meiner Orientierungswoche und häufiger am Mittwoch, dem üblichen Feiertag der Studenten 6-8 Bier und 1-2 Cocktails. Seit dem und bis zu meiner TF im November trank ich 2-3 mal im Monat entweder am Wochenende oder am Mittwoch 8-10 Biere in Verbindung mit 1-2 Cocktails. Seit meiner TF trinke ich maximal 1 Glas Wein (0,2l) oder 1 Glas Sekt (0,2l) oder 2 Bier à 0,33l höchstens 1 Mal im Monat.

10 Bier a 0,33l + 2 Cocktails mit jeweils 4cl Schnaps

Das heißt, dass du zugibst, dass du die Mengen wie bei deiner TF auch im Vorfeld schon öfter getrunken hast und genau darauf kommt es an!
Wenn du gaaaanz sicher gehen willst, kannst du beim GA angeben, dass du sogar 3-4x über diesem Wert gelegen hast (also 11 Bier + die Cocktails).
Ich bin aber der Meinung, dass du aufgrund deiner tollen Aufarbeitung auch so überzeugend beim GA sein wirst, dass da keine Zweifel aufkommen werden. Er/sie wird sicher erkennen, dass du dich wirklich mit deinem zu hohen Alk.konsum auseinander gesetzt hast und von daher deine Trinkmengen im Vorfeld realistisch siehst und nichts untertreibst.

Habe schon öfters von einem Trinkdiagramm gelesen, ist das empfehlenswert?

Das kannst du gerne machen. Schaden kann es auf keinen Fall:smiley22:

Max hatte für sich damals ebenfalls ein Diagramm erstellt. Er verlinkt es dir sicher, wenn du es möchtest (als Orientierung wie so etwas am Besten aussieht).


Und noch eine Sache zu den Laborwerten, wollte ja noch für den Mai mir zum 4. Mal GGT, GOT, GPT ziehen lassen... soll ich für den Mai auch nochmal den CDT- Wert nehmen lassen?

Streng genommen wären keine LW mehr nötig, da diese ja bei der MPU Ende des Monats auch wieder gezogen werden. Da du bisher aber nur einen CDT hast machen lassen, würde ich sagen "ja" lass ihn noch 1x bestimmen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Max hatte für sich damals ebenfalls ein Diagramm erstellt. Er verlinkt es dir sicher, wenn du es möchtest (als Orientierung wie so etwas am Besten aussieht).
Mach ich doch gern, aber nur wenn er möchte. :smiley894::smiley138:
 
Hallo Leute,
so langsam geht es in die entscheidende Phase und ich fang an aufgeregt zu werden...
Ich habe mal gelesen, dass die PIMA eine andere Vorstellung vom KT hat als andere Institute.. Kann das wer widerlegen oder bestätigen?
Mir schwebt da sowas im Kopf, dass man nicht vorher genau wissen sollte, dass und was man trinkt, sondern eben erst in der Situation kontrolliert Trinkt.
Desweiteren habe ich mich bei der Rückrechung der Trinkmengen am Tag der TF und in der Aufarbeitung der Jahre davor stark an einem Excel Tool orientiert, soll heißen, dass ich die Formeln selbst noch nicht drauf habe. Es wäre sehr nett wenn die mir noch jemand ausführen oder verlinken könnte, damit ich die auch draufhabe.
Zuletzt fehlt der Führerscheinstelle noch ein Sehtest. Diesen habe ich erfolgreich gemeistert. Wisst ihr, ob es reicht diesen mit dem hoffentlich positiven Gutachten abzugeben, sodass ich schnellstmöglich den Führerschein erhalte oder brauchen die eine gewisse Vorlaufzeit?

Schöne Pfingstfeiertage allen :smiley22:
 
Hallo Emil,
die PIMA hat etwas liberalere Vorstellungen was KT betrifft.

Mir schwebt da sowas im Kopf, dass man nicht vorher genau wissen sollte, dass und was man trinkt, sondern eben erst in der Situation kontrolliert Trinkt.

Du solltest in jeder Situation kontrolliert mit Alkohol umgehen können!

Zuletzt fehlt der Führerscheinstelle noch ein Sehtest. Diesen habe ich erfolgreich gemeistert.

Du kannst das Ergebnis auch sofort einreichen.

Hier ist noch ein Link zu Deiner Frage:
http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?39-Kleine-Alkohollehre-zur-BAK-Berechnung
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi danke für die schnelle Antwort!
Selbstverständlich gehe ich in jeder Situation kontrolliert mit Alkohol um. Mir ging es nur darum, ob die PIMA grundsätzlich was gegen im Vorfeld geplantes Trinken einzuwenden hat.
Bezüglich des Sehtests, die Führerscheinstelle ist etwas weiter weg. Weißt du ob die zwingend den Sehtest vorher brauchen?
Danke für den Link :smiley711:
 
Emil,
Du kannst das Ergebnis des Sehtests auch per Post zur Führerscheinstelle senden, je eher die geforderten Unterlagen bei der FsSt. vorliegen, desto schneller geht das dann mit dem neuen Führerschein.

Die PIMA hat auch nichts gegen im Vorfeld geplante Trinkanlässe, aber es gibt doch auch nicht geplante Trinkanlässe.
Und auch bei denen darfst Du die Kontrolle nicht verlieren....
 
In der Ruhe liegt die Kraft....:smiley22:

Ich betreibe seit 8 Jahren kT und fühle mich sehr wohl dabei! :zwinker0004:
 
Zurück
Oben