So jetzt hatt es leider doch länger gedauert als gedacht, hier mal mein Fragebogen:Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
08.06.2014, Konzertbesuch, bin alleine hin gefahren und hab mit Kollegen Bier getrunken. Aufgefallen am 09.06. Ca. 00:30 uhr, allgemeine Verkehrskontrolle mit 0,68 Promille.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
5 Bier 0,5l in 5stunden
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Bis zur Kontrolle ca. 17km, insgesamt wären es 30km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja hatte mich nur etwas müde gefühlt
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Bin mit dem Gedanken wenn ich nicht mehr fahren kann schlaf ich zur not im auto losgefahren, hatte dann aber nicht mehr drüber nachgedacht.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja. 2005
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bis zum 2. Delikt hätte ich noch gesagt nie. Heute denk ich dass es doch vorgekommen sein kann, kann aber nicht definitiv sagen ob, oder wann oder wie oft. Ich folgere daraus, dass ich fahren und trinken absolut konsequent trennen muss.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste mal bewusst mit 16. Vermutlich auch früher als Kind an Silvester oder so. Der erste Konsum war mit 16.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 16 bis 20 regelmäßig, danach unregelmäßig, bis jetzt auch noch relativ regelmäßig, allerdings selten. (3 Trinkanlässe in 6 Monaten)
Trinkmenge hat sich deutlich reduziert 20-zum 2. Delikt, aber noch unreflektiert. Jetzt sehr bewusst und nie mehr als 3 Trinkeinheiten.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16-20: beinahe jedes Wochenende, langsame Steigerung bis am Ende 10-12 halbe Bier pro Trinkanlass, da waren dann aber immer Anlässe dazwischen mit 1 Radler oder Bier oder auch mal 2-3 Bier.
Danach deutlich reduziert, Maximal 6Bier pro TA, allerdings nicht mehr jedes Wochenende. Auch mal ein Monat oder zwei gar nichts, jeh nach dem was an Anlässen so anstand oder wie ich auch Zeit und Lust hatte.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfangs in Kneipen und Discotheken mit der Dorfjugend
Dann mit freunden auf festen.
Jetzt nur noch bei Familienfeiern
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Außeres Motiv immer stress und ein falsches Wertesystem. Wer mehr stress hat leistet mehr und Leistung ist das wichtigste.
Viel stress bedeutet ich brauche viel Erholung und das geht am besten mit möglichst ausgelassenen feiern. (War mir nie bewusst, bin ich erst nachher dahinter gekommen) und beim ersten mal passt das auch noch evtl, aber da war es eher locker werden, kommunikativer sein, aber auch unterbewusst stressabbau.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Enthemmt sein, Kontakt freudiger sein, Spaß haben, unabhängig von der Menge.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine, bzw. fühlte mich bis 20 in die Dorfjugend integriert, was aber nicht ausschließlich am Alkohol lag.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, mit 19-20, definitiv, das war so zum einen Gewohnheit am Wochenende zu feiern, aber auch schon stress(lernen fürs abi, nebenbei arbeiten, Freundin hat Schluss gemacht)
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Was heißt volltrunkenheit? Filmriss und oder Bewusstlosigkeit? Nein. Bis zum erbrechen, ja.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Hatte mich immer als genusstrinker gesehen, war im Umfeld nie jemand der am meisten vertragen hat. Aus heutiger Sicht ist das falsch, das hatte mit Genuss nichts zu tun, war viel zu viel und sehr problematisch, gefährlich und dumm.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
13.07. Ein Glas Sekt
25.08. Eine halbe Bier
12.11. Ein Glas Sekt und ein Glas whiskey (2cl)
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
12.11.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Heute aus Genuss. Zum anstoßen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Hatte nie wirklich über meinen Konsum und mögliche folgen nachgedacht. Jetzt schon und da ich fahren und trinken nicht trennen konnte trinke ich jetzt so wenig, dass ich dazu immer in der Lage bin. Bis jetzt hatte ich Glück, dass ich damit niemanden verletzt habe. Ich will dass das so bleibt und mich dabei nicht aufs Glück verlassen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Erreicht war das gleich, ich hab es beschlossen und umgesetzt, es gab keine Phase. Die Zeit von der 2. TF bis jetzt ist mir auch nicht schwer gefallen oder so, verzichte auf nichts, bis auf Alkohol.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Rein von der Reduzierung des Alkohols eig gar nicht. Ich bin jetzt öfter mal Fahrer, habe noch den gleichen Freundeskreis, aber mache mehr Sport und untertags Unternehmungen als abends irgendwo weg gehen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Zum einen bin ich mir der Notwendigkeit bewusst und werde auch weiterhin trinken schriftlich voraus planen. Zum anderen geht es mir viel besser wenn ich am Wochenende tagsüber Sport treibe oder Ausflüge unternehme. Ich habe einfach gar keine Motivation mehr mir Nächte irgendwo um die Ohren zu schlagen. Bin viel leistungsfähiger und stress resistenter.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Ich achte viel mehr auf mich und meinen Körper und hab ein neues Lebensgefühl, das geb ich nicht mehr her.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Absolut konsequent (kein tropfen vor dem fahren) Das erreiche ich wenn ich insgesamt selten und wenig trinke, dass die Gefahr, dass ich mich überschätze gar nicht aufkommt und ich mir immer über meinen Konsum bewusst bin.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Motivation für das bewusste wenige trinken ist dass ich erkannt habe wie gefährlich das ein für mich und andere ist.
Am Tag nach dem 2. Delikt hatte ich zudem noch einen Burnout. Bin richtig umgekippt und war danach richtig platt. Das hatte ich im September letztes Jahr schon mal, da wurde es als Panik Attacke diagnostiziert, was ich erst nicht einordnen konnte. Ich hab mir damals schon Gedanken über mein leistungsverständnis gemacht aber wollte es nicht war haben und hab mir so gedacht du darfst nicht weich sein, Beis dich durch... Bis zum 09.06. Danach hab ich mein leben gründlich auf den Kopf gestellt, mein chef achtet jetzt auf meine Arbeitszeiten, ich mache regelmäßig Feierabend(keine Überstunden mehr) schalte das diensthandy abends und am Wochenende ab, nutze meine Freizeit intensiver und bewusster zur Erholung, mit Sport oder Dingen die seelische Kraftreserven aufbauen wie wandern zB. Einfach nachhaltigere Erlebnisse als ein abend in der Kneipe. Wo ich mir früher gedacht hab ich muss mal wieder raus (in ne Kneipe oder so) geht es jetzt zum radeln zB. Mir geht es insgesamt viel viel besser als vorher. Hab jetzt viel mehr Energie. Liegt aber nicht (nur) am Alkohol. War vorher so aufs arbeiten fixiert, dass ich teilweise monatelange außer arbeiten und schlafen nicht wirklich was gemacht hab, auch am Wochenende oder so.
Jetzt hab ich eine andere Einstellung dazu und es geht mir bestens damit.
(Hoffe das war jetzt nicht zu viel am Ende)
Danke vorab schon mal für eure Meinungen und Kommentare