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MPU Kursempfehlung nach §70

lorenz22

Neuer Benutzer
Hallo Leute,

ich habe am 4. August meine MPU durchgeführt und heute das Gutachten bekommen, mit der Empfehlung einer Nachschulung nach §70 FeV.
Es ist mir ein absolutes Rätsel wie der Gutachter mir vorwerfen kann Alkoholkonsum vom Teilnehmen im Straßenverkehr noch nicht unterscheiden zu können, wenn sich alle seine Fragen während der Untersuchung nur gezielt auf den isolierten Konsum richteten. Fast keine Frage zielte darauf ab, ob ich es denn verstanden habe dieses beiden Dinge klar voneinander zu trennen. Einfach eine Frechheit. "Wie viel konsumierst du in Zukunft?" Wie viel konsumierst du dann und dann... Aber nichts mit Bezug auf das erneute Teilnehmen am StV.
Sogar in meinen beiden Abschlussplädoyers habe ich Ihm ganz klar drauf hingewiesen, dass ich die Abgrenzung zu 1000% verstanden habe und mich für mein vergangenes Verhalten schäme etc.

Nun zur eigentlich Frage: Ich muss jetzt nochmal diese §70 Nachschulung machen. Habe bereits mir Kurse rausgesucht die am in 2-3 Wochen beginnen würden. Nun meine Frage an euch: Was muss ich jetzt tun in chronologischer Reihenfolge? Mein Führerscheinantrag liegt noch im Straßenverkehrsamt vor und die Frist läuft erst Ende des Jahres ab. Ich habe gelesen dass ich zuerst das Gutachten meiner Führerscheinstelle, also dem Straßenverkehrsamt schicken muss!? Was muss ich alles in den Brief reinlegen? Dort steht dass die FSS ja zunächst dieser Empfehlung zustimmen muss. Dauert das lange? Ab wann habt Ihr euch für so einen Kurs angemeldet? Ich würde mich über eine kleine Roadmap sehr sehr freuen, da ich leider wirklich mittlerweile mit den Nerven am Ende bin und dieses Thema seit 2 Jahren schon mit mir rumtrage und kaum noch Kapazität habe.

Ich freue mich über jede Hilfe!

Liebe Grüße
 
noch eine Ergänzung aus meinem Gutachten, was bis auf den Aufbau eines Konzepts für zukünftigen Konsum, eigentlich positiv ausgefallen ist.: "Allerdings sind die festgestellten Defizite durch einen Kurs zur Wiederherstellung der Fahrereignung nach §70 FeV für alkoholauffällige Kraftfahrer genügend beeinflussbar."
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Psychologe während der Begutachtung weder eine klar positive, noch eine klar negative Prognose stellen kann, gibt es die Möglichkeit einer MPU Kursempfehlung. In der Beantwortung der Fragestellung steht dann, dass die Möglichkeit erneuter Auffälligkeiten grundsätzlich besteht, durch die Teilnahme an einem der MPU Kurse nach §70 erheblich und damit ausreichend reduziert werden kann. Das Gutachten mit der MPU Kursempfehlung muss vor der Kursteilnahme bei der Führerscheinstelle vorgelegt werden. Diese muss eure Zustimmung zum Kurs vor der Anmeldung geben. Das wird sie in der Regel, es sei denn, es liegt eine erneute Auffälligkeit vor.

Ablauf des Kurses nach §70

Es gibt unterschiedliche MPU Kurse nach §70. Sie teilen sich auf in Kurse für die Gruppe der Drogenauffälligen und Alkoholauffälligen Kraftfahrer. Dementsprechend variieren die Inhalte und auch die Daür der MPU Kurse. Zeitlich beträgt der Aufwand zwischen 4 und 6 Sitzungen in der Gruppe. Die Anzahl der Teilnehmer schwankt zwischen 4 und 12 Personen. Die Leitung und Moderation des Kurses übernimmt ein speziell geschulter Verkehrspsychologe. MPU Kurse nach §70 beinhalten durchaus die eine oder andere (verpflichtende) Hausaufgabe. Es werden aber keine Prüfungen mehr durchgeführt. Eine Ausnahme bilden lediglich das Drogenscreening im Kurs für Drogenauffällige Kraftfahrer und eine jederzeit in jedem Kurs mögliche Alkoholkontrolle. In jeder Sitzung gibt es einen Themenschwerpunkt. Oft werden Lösungsansätze in Kleingruppen erarbeitet und anschließend vor der kompletten Gruppe besprochen. Wichtige Voraussetzung für die Teilnahme bei einer MPU Kursempfehlung ist die Bereitschaft zur Mitarbeit. Aber keine Angst, niemand wird genötigt, Dinge preiszugeben, die er nicht öffentlich diskutieren möchte.
Auch, wenn es keine Prüfung gibt, existieren somit einige Grundregeln für die MPU Kursempfehlung. Pünktlichkeit und aktive Mitarbeit sind Voraussetzungen. Der Kurs nach §70 ist in der Fahrerlaubnisverordnung verankert und unterliegt einer strengen Kontrolle der Bundesanstalt für Straßenwesen. Auch bei nur einigen Minuten Verspätung oder widrigen Umständen, die zu einer Verspätung führen, muss ein Kursausschluss erfolgen. Man sollte diese Rahmenbedingungen also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das führt nur zu Ärger, Zeit- und Geldverlust.

Inhalte der MPU Kurs nach §70

Im Wesentlichen geht es um die Aufarbeitung der Gründe für die MPU. Konfliktbewältigung und im Falle von Drogen und Alkohol die Analyse des Konsumverhaltens sind die zentralen Themen. In der Gruppe werden zusammen wesentliche Punkte und Veränderungsmöglichkeiten für den eigenen Alltag erarbeitet.
Bei MPU Kursempfehlung wegen Drogen erfolgt ein weiteres Drogenscreening (das in der Regel nicht in der Kursgebühr enthalten ist).
In regelmäßigen Abständen muss die Wirksamkeit der MPU Kurse nach §70 nachgewiesen werden. Es wird eine Evaluierung durchgeführt. Nicht immer geht dies gut für das Kursmodell aus. Am Ende des letzten Tages des Kursmodells erhält der Teilnehmer seine Bescheinigung zur Vorlage der Führerscheinstelle. Die Teilnahme am Kurs macht das eigentlich negative Gutachten faktisch zu einem positiven Gutachten. In der Regel bekommt er seinen Führerschein dort dann prompt ausgehändigt.

Kurskosten

Da die Kosten nicht – wie bei der MPU selbst- an Gebührenrichtlinien gekoppelt sind, variieren die Preise für die Kurse bei den unterschiedlichen Anbietern teils rechts stark. Die tatsächlichen Preise erfragt ihr bitte bei den jeweiligen Anbietern. Anbieter in Ihrer Nähe kann Ihnen
Ihre Führerscheinstelle mitteilen. Im Folgenden finden Sie einen Mittelwert als Circa-Angabe.:
Kurs für alkoholauffällige Kraftfahrer: ab ca. 340€
Kurs für drogenauffällige Kraftfahrer: ab ca. 470€ (Drogenscreening kostet extra ab ca. 89€)
Kurse für verkehrsauffällige Kraftfahrer gibt es nicht mehr

 
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort allerdings kannte ich diesen Beitrag bereits.
Meine Fragen der genauen nächsten Schritte sind damit aber leider nicht beantwortet.
Was genau schicke ich der Führerscheinstelle? Nur das originale Gutachten?
Wann kann ich den Kurs buchen? Wie lange wartet man in der Regel auf eine Antwort und muss ich auf diese überhaupt warten um mich anzumelden. Habe gelesen man brauch nur zum Start diese Genehmigung der Führerscheinstelle.

Freue mich auf eure Antworten auf diese Fragen!

Danke:)
 
Hallo lorenz,
die FsSt. muss dem Kurs erst zustimmen, dafür benötigen sie das Gutachten.

Normalerweise ist die Genehmigung kein Problem...
 
Wann kann ich den Kurs buchen? Wie lange wartet man in der Regel auf eine Antwort und muss ich auf diese überhaupt warten um mich anzumelden.
Nachdem Die FSST dem Kurs zugestimmt und dein Gutachten geprüft hat, kannst du sofort einen Kurs beantragen.
Wenn du das Gutachten persönlich zur FSST bringst, kannst du Glückhaben und bekommst die Zustimmung sofort. Schickst du es per Post, kommt es auf Lust und Laune des Behördis an.

Während der Kurs von einer Fahrschule angeboten werden kann, müssen andere Träger vom Kurs nach § 70 FeV durch das Bundesamt für Straßenwesen (BASt) akkreditiert sein.
Grundsätzlich sollten sich Anbieter in deiner näheren Umgebung finden. Mitunter liegen sogar Adressen bei deiner FSST aus.
 
Besser eine Kursempfehlung statt ein negatives Gutachten, du hast es bald geschafft. Kurs machen und fertig...

Im übrigen kostet mein Kurs nach Paragraph 70 FeV 595€, beim TÜV kostet er 695€.

Die Kurse sind jeweils an drei Samstagen von 10-16 Uhr glaube ich. Also ich persönlich freue mich tatsächlich auf den Kurs, ich hätte natürlich auch lieber ein positives Gutachten erhalten, aber ich denke man kann diesen Kurs als "gute Erfahrung" mit ins weitere Leben nehmen - ob er bei jemandem, der es grundlegend verstanden hat, auch was bringt bleibt natürlich fraglich.

Die MPU ist ja insgesamt ein undurchschaubares Konstrukt, den Interpretationen der Gutachter kann man sich nicht entziehen... Aber sei froh, dass es nicht negativ ist.

EDIT:

Bei mir ist es übrigens der Kurs für drogenauffällige Kraftfahrer. Ich glaube der für Alkohol ist etwas günstiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Kurs ist ärgerlich, lästig und kostet Geld. Ob er irgendwas bringt? Nach allem, was ich von Betroffenen gehört hab, eher nix bs sehr weng (Großgruppen-Veranstaltung halt). Aber seh's halt von der positiven Seite: Eine neue MPU ist nicht nötig, d.h. dass du bald den Führerschein wieder haben wirst, sobald du deine Stunden eben "abgesessen" hast.
 
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