So um 0:00 war dann Schluss und alle sind gegangen. Ich bin dann ins Bett und habe geschlafen. So um 4:00 weckte mich ein Anruf von meinem damaligen Freund. Er stand am Bahnhof ca. 8 KM entfernt und kam nicht weiter nach Hause. Ich bin dann aufgestanden und ins Auto, um ihn abzuholen.
Hast du das so der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder der Führerscheinstelle erzählt? Steht das in den Akten?
Hast du dich überhaupt schon mit der MPU beschäftigt und zum Beispiel hier im Forum gestöbert?
Dein Fragebogen hat zwar viele Lücken, aber selbst wenn du die noch füllst sehe ich mit den Angaben aktuell für dich keine Chance die MPU zu bestehen.
Du schreibst, das du kein Problem mit Alkohohl hast, nur sporadisch im sozial üblichen Rahmen getrunken hast und die Fahrt nur ein einmaliger Ausrutscher war.
Für die Behörden steht fest, dass du ein lebenslanges massives Alkoholproblem hast. Das Problem musst du dir durch hundertfaches Saufen bis zum Anschlag angetrunken haben und deine erste Alkoholfahrt war das schon gar nicht.
Problem: Bei der MPU gelten nur die Feststellungen der Behörde. Das musst du akzeptieren und im Gespräch, das durch den großen Fragebogen simuliert wird, bestätigen. Und zwar nicht nur oberflächlich, sondern durchgehend und durch konkrete Angaben.
Und dann musst du eine Lösung präsentieren, wie du trotz deines lebenslangen unheilbaren Alkoholproblems wieder gefahrlos als Fahrzeugführerein am Straßenverkehr teilnehmen kannst.
Gutachterlich liest sich das zum Beispiel so:
Vor diesem Hintergrund soll im vorliegenden Gutachten dazu Stellung genommen werden, ob die entsprechend der Fragestellung bestehenden Eignungszweifel ausgeräumt werden können. Allgemeine Voraussetzungen für eine positive Prognose sind insbesondere, dass
- Einsicht in die Problematik, die für die aktenkundige Vorgeschichte maßgeblich war, besteht;
- eine ausreichende Veränderung erkennbar ist, die eine zukünftig unauffällige Verkehrsteilnahme erwarten lässt;
- diese Veränderung auf der Grundlage einer tragfähigen Motivation als fundiert beziehungweise stabil bewertet werden kann
Die MPU ist auch keine Prüfung oder Frage-und-Antwort-Spiel. Die Fragen im Fragebogen dienen dazu, dich auf die entscheidenden Themen der MPU vorzubereiten.
In der Praxis wird erwartet, das du von dir aus berichtest. Der Fragebogen gibt dir dazu die Grundlagen. Der Gutachter führt dich mit seinen Fragen in einem freien Gespräch durch die MPU. Es gibt also keine vorgegebenen Fragen und es wird erwartet, das du viel von dir aus berichtest, wobei du dich an die Fragen des Gutachters hältst.
Dabei werden von dir durchgehend konkrete Angaben erwartet, die keine Nachfragen erforderlich machen. Angaben wie
so 3 Gläser Wein und etwas Sekt. So 2 Gläser. 1 kleinen Schnaps.
oder
Nur ab und zu, wenn am Wochenende gefeiert wurde oder an Geburtstagen, immer in Maßen.
gehen gar nicht.