Schwarzes Schaf
Neuer Benutzer
Hallo zusammen!
Es ist soweit - ich muss zur MPU. Am vergangenen Samstag habe ich Post von der FFS mit einer Aufforderung, bis zum 14.09. eine Einverständniserklärung zur Erstellung eines Gutachtens auszufüllen und an die FFS zurückzuschicken. Ich befinde mich allerdings noch mitten in der Vorbereitung und lese schon seit längerem hier im Forum mit. Leider eilt es nun ein wenig - das Gutachten muss ich spätestens bis zum 31.10.2023 bei der FFS vorlegen. Ich hatte eigentlich gehofft, noch etwas mehr Zeit zu haben aber darf auch nicht meckern. Schließlich habe ich mir das ja selbst eingebrockt...
Auf Grundlage des Inputs, welchen ich mir hier aneignen konnte habe ich nun einen Fragebogen angefertigt, welchen ich euch gerne zur Begutachtung präsentieren möchte. Vielleicht habe ich ja hier- und da noch verbesserungspotential.
Ich werde bis Mitte - spätestens Ende des Monats eine Haaranalyse zum Nachweis von 6 Monaten Abstinenz beim Labor Dr. Wisplinghoff anfertigen lassen - noch sind meine Haare leider knapp unter der benötigten Länge, viel Fehlt aber nicht mehr. Ich war seit der Auffälligkeit mehrfach beim Friseur und meine Haare wachsen sehr schnell - gut 2cm im Monat.
Mein Urin war 2 Wochen nach der Auffälligkeit wieder clean, jedoch war mir ein Abstinenznachweis mittels Urin aus Beruflichen Gründen und der weiten Entfernung bis zur nächsten Kontrollinstanz nicht möglich. Ich wohne auf dem Land, weit weg vom nächsten Labor oder MPI.
Mich quält außerdem die Frage, wie anhand meines Fragebogens, meiner Konsumhistorie und einem Nachweis von 6 Monaten Abstinenz meine Chancen stehen, die MPU zu bestehen. Deshalb möchte ich dazu eure Meinung einholen.
Profilfragebogen:
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 25
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):
- 9 Jahre lang insgesamt
- am Wochenende, im Urlaub und zu Besonderen Anlässen unter der Woche im Abstand von 1-4 Wochen
- 1-2 Gramm pro Wochenende, 1-2 Joints in Ausnahmefällen unter der Woche
Drogenbefund
Blutwerte: 2,0 ng/ml aktives THC; kein 11-OH-THC, 16 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: ja
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein - Datum der Auffälligkeit: 03.03.2023
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: nein
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, die Akte werde ich bei der FFS im laufe dieser oder nächster Woche beantragen
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
- Ist das schwarze Schaf gelegentlicher oder regelmäßiger Konsument von Cannabisprodukten?
- Ist beim schwarzen Schaf durch den Konsum von Cannabisprodukten die Leistungsfähigkeit so eingeschränkt, dass eine Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen nicht mehr gegeben ist?
- Ist zu erwarten, dass das schwarze Schaf künftig zwischen einem möglicherweise die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Cannabiskonsum und dem Fahren trennen wird (Besitz Klasse B)?
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 02.03.2023
Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja - 6 Monate durch hoffentlich negative Haaranalyse im September oder spätestens Oktober 2023
Urinscreen: nein
Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
MPU
Datum: bis spätestens zum 31.10. muss der FFS das Gutachten vorliegen. Ich halte mich ran...
Welche Stelle (MPI): Pima Bonn ist bisher das Institut meiner Wahl
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
Soviel zu mir, nun folgt mein ausgefüllter MPU-Fragebogen:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Als wir in der Schule das Thema Drogen in der 8. Klasse im Biologieunterricht behandelt haben. Das müsste im Jahr 2011 oder 2012 gewesen sein.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im März 2014 habe ich zusammen mit 3 Freunden zum ersten mal einen Joint geraucht. Mir hat die Wirkung gefallen und ich war bereits im Vorhinein neugierig darauf. Ich erinnere mich, dass ich viel gelacht und gegessen habe.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
03/2014 - 10/2014:
Ab März 2014 bis Oktober 2014 habe ich im Abstand von 2-3 Monaten 1 Gramm Cannabis mit Freunden konsumiert, meistens am Wochenende.
10/2014 - 05/2015:
Zwischen Oktober 2014 und Mai 2015 habe ich den Konsum pausiert.
05/2015 - 07/2015:
Ab Mitte Mai 2015 habe ich nach meiner schriftlichen Abschlussprüfung wieder angefangen, im Abstand von einem Monat ein Gramm Cannabis mit Freunden zu Konsumieren.
Im Juli 2015 war ich mit einer Jugendorganisation in Spanien für eine Woche im Urlaub. Dort habe ich mit einem Freund, welchen Ich dort kennengelernt habe in einer Woche 3x Abends einen Joint geraucht.
08/2015 - 07/2021:
Mit beginn der Berufsfachschule im August 2015 habe ich über den Verlauf meiner ersten Berufsausbildung zum IT-Assistent, als auch meiner darauffolgenden Betrieblichen Berufsausbildung zum Informatiker bis Juni 2021 im Abstand von 1-2 Wochen, teilweise auch an aufeinanderfolgenden Wochenenden mit Freunden ein Gramm Cannabis Konsumiert. Ich bin in diesem Zeitraum außerdem 4x mit meinen Freunden zusammen nach Holland, Italien und Kroatien in den Urlaub gefahren, wo ich an 2-3 Abenden in einer Woche Abends einen Joint geraucht habe.
07/2021 - 03/2023
Ende Juni 2021 bin ich nach dem Abschluss meiner Ausbildung für meine erste Festanstellung in ein anderes Bundesland umgezogen. Ab Juli 2021 bis habe ich bis zur Auffälligkeit im Abstand von 2-4 Wochen mit Freunden am Wochenende ein Gramm Cannabis oder zu besonderen Anlässen an einem Abend unter der Woche 1-2 Joints konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich zu besonderen Anlässen wie Silvester, Hochzeiten oder Geburtstagen getrunken. Die Konsumeinheiten waren 1-3 Bier.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Bis auf Cannabis habe ich nie andere illegale Suchtmittel konsumiert.
Ich nehme täglich ca. 50 Züge von meiner E-Zigarette und trinke morgens 1-2 Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja: Während der entspannenden Wirkung war ich oft sehr unmotiviert, irgendetwas zu tun und habe nur rumgesessen, viel Süßkram gegessen, Videos oder Filme angesehen, Musik gehört und Gespräche mit meinen Freunden geführt.
Am nächsten Tag war ich häufig unkonzentriert, gleichgültig gestimmt, vergesslich und müde.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, es war allerdings egal. Ich habe mich nicht weiter damit auseinandergesetzt und habe die negativen Folgen ignoriert.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Bei meiner Auffälligkeit wurden 2,0 ng/ml aktives THC; kein 11-OH-THC und 16 ng/ml THC-COOH festgestellt.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Abend vor der Kontrolle zwischen 19:00 und 0:00 Uhr 0,5 Gramm Cannabis auf 2 Joints verteilt
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert. Der letzte Konsum war am Vorabend zwischen 19:00 und 00:00 Uhr 2 Joints mit einem Freund bei mir Zuhause.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich habe an diesem Tag ein Netzwerk in einen LKW eingebaut und nach meiner Rückkehr in die Firma hat mein Vorgesetzter meine erste Gehaltserhöhung seit meinem Arbeitsbeginn in meiner ersten Festanstellung angekündigt. Ich wahr sehr stolz und habe meine Freundin darüber in Kenntnis gesetzt. Sie war an diesem Abend allerdings mit ihren Freundinnen zum Mädelsabend verabredet und hatte keine Zeit. Also habe ich mich Spontan mit einem Freund verabredet. Wir haben Abends bei mir Zuhause 2 Joints geraucht und uns einen Film angesehen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin am Folgetag meines letzten Konsums auf dem Weg zu meinen Eltern mit meiner Freundin und meinem Bruder Abends gegen 21:00 Uhr in eine Allgemeine Verkehrskontrolle geraten und war war sehr nervös, die Beamten haben es sofort bemerkt und mir aufgrund meiner glasigen Augen einen Urintest angeboten. Dieser war Positiv auf THC. Anschließend fuhren die Beamten mit mir ins Krankenhaus, wo ein Arzt gegen 22:45 Uhr eine Blutabnahme durchführte. Ich habe mich sehr schlecht gefühlt und mich sehr geschämt.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte mit meiner Freundin und meinem Bruder meine Familie besuchen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Gesamtstrecke war 350 Kilometer. Den Anfang ist meine Freundin gefahren, danach mein Bruder und nach einem Tankstopp und 75 Kilometern bis zum Ziel habe ich das Steuer übernommen.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Beeinträchtigung nach dem Konsum von Cannabis noch bis zu 72 Stunden lang anhält, bin ich in den 9 Jahren insgesamt ungefähr 550 mal unter der berauschenden Wirkung von Cannabis Auto gefahren.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt, weil ich mir den Gefahren nicht bewusst war und ich davon ausgegangen bin, dass es ausreicht eine Nacht darüber zu schlafen und man am nächsten Morgen wieder fahrtüchtig ist.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Die Wahrnehmung, das Reaktionsvermögen und die Konzentration sind durch den Einfluss von Drogen stark beeinträchtigt, auch wenn die verspürte Wirkung bereits vermeintlich vorüber ist. Deshalb ist es Verboten, unter dem Einfluss von Drogen ein KFZ zu führen.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Man kann nach dem Konsum von Cannabis noch lange über die verspürte Wirkung hinaus unter dem beeinträchtigendem Einfluss der Droge stehen - bis zu 72 Stunden lang.
20. Warum ist es passiert?
Ich habe nicht daran gedacht, noch unter der der berauschenden Wirkung von Cannabis zu stehen. Deshalb wollte ich den letzten Teil der Strecke fahren.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfang ging es mir vor allem um Anerkennung in meinem neuen Freundeskreis, aber mir hat auch die Wirkung gefallen. Später ging es mir dann vor allem um Entspannung nach einer Stressigen Woche und ich habe es mir mit Cannabis am Wochenende oder vereinzelt unter der Woche mit meinen Freunden gemütlich gemacht oder besondere Anlässe gefeiert.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Es wussten ausschließlich meine damaligen Freunde, welche selbst Cannabis konsumiert haben von meinem Drogenkonsum. Gegenüber meiner Familie und meinen Partnerinnen habe ich den Konsum verheimlicht. Von meinen Drogenbekannten hat sich in diesem Zeitraum keiner sowohl Positiv, als auch Negativ darüber geäußert.
Nach der Verkehrskontrolle habe ich meine Familie, Freunde und Partnerin darüber informiert.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich 2015, 2017, 2018, 2019 und 2022 zusammen mit Freunden im Urlaub war ist es vorgekommen, dass ich innerhalb einer Woche bis zu 3x Cannabis Konsumiert habe.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Erst nach der Auffälligkeit. Ich habe sofort danach den Konsum endgültig eingestellt. Dazu habe ich mich viel mit Freunden und meiner Freundin unterhalten.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Es gab Pausen, als auch Spitzen:
Die eigentlich einzige und gleichzeitig längste Pause war von Oktober 2014 bis Mai 2015, ich hatte in der Schule wegen meinem bevorstehenden Schulabschluss viel um die Ohren und hatte andere Prioritäten.
Über den Gesamten Zeitraum kam es auch oft vor, dass ich über 2-4 Wochen gar kein Cannabis konsumiert habe.
Zu den Spitzen:
In den Urlauben im Jahr 2015 in Spanien, 2017 und 2018 in Holland, 2019 in Italien und 2022 in Kroatien habe ich innerhalb von einer Woche bis zu 2 Gramm Cannabis in Zeiträumen von von 3-5 Tagen Konsumiert - also mehr, als sonst.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe nicht ausreichend darüber nachgedacht und die Gefahr, welche mit dem Konsum von Cannabis einhergeht unterschätzt. Wenn ich am Wochenende oder im Urlaub nichts geplant hatte, habe ich Cannabis mit meinen Freunden konsumiert.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja - jede Person, welche illegale Suchtmittel konsumiert setzt sich im Grunde dieser Gefahr aus.
29. Waren sie drogenabhängig?
Abhängig war ich nicht, allerdings hätte ich wie bei jedem Suchtmittel bzw. Psychoaktivem Stoff in eine Abhängigkeit geraten können.
30. Wieso passiert das nicht wieder?
Ich habe meine Einstellung gegenüber Cannabis stark überdacht und geändert. Die Situationen, in welchen ich Cannabis konsumiert habe nutze ich nun anderweitig und Ich weiß, dass ich auf nichts Verzichte - sondern ich in der Vergangenheit durch den Konsum von Cannabis auf andere Dinge, wie Abenteuer mit meinen Freunden verzichtet habe.
31. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Aus eigener Initiative kann ich mir das schlecht vorstellen, ohne der Auffälligkeit hätte ich wahrscheinlich weiterhin Cannabis konsumiert und bin froh, erwischt worden zu sein. Ich wünsche mir im Nachhinein, es wäre früher passiert.
32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Die Verkehrskontrolle war natürlich ein Schock. Mir war sofort klar, dass der Konsum von Cannabis für mich nicht mehr in Frage kommt. Die Recherche im Internet, Gespräche mit meiner Freundin und Freunden haben meine Entscheidung noch zusätzlich bekräftigt.
33. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe die Verkehrskontrolle im März als Anlass genommen, um mein Konsumverhalten zu überdenken und zu verändern.
34. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe die gefahren, welche vom Konsum von Cannabis ausgehen erkannt und meine Einstellung zu Cannabis geändert, deshalb kommt für mich nur noch eine Abstinenz in Frage.
35. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Umstellung hat direkt am Tag der Verkehrskontrolle begonnen. Ich habe sofort beschlossen, nie wieder Cannabis zu Konsumieren und dies auch in die Tat umzusetzen.
Es ist mir nicht schwer gefallen und ich habe zu 2 meiner alten Freunde, welche Konsumiert haben den Kontakt abgebrochen. Mir war der Konsum nicht so wichtig wie der Kontakt zu den 2 Freunden, mit welchen ich letztendlich den Kontakt abgebrochen habe. Bei der Entscheidung, diese Hürde zu überwinden haben mir die Gespräche mit meiner Freundin sehr geholfen. Letztendlich war es auch nicht so schwer, da ich mich bei den betroffenen Personen einfach nicht mehr gemeldet habe und diese mich auch nicht mehr Kontaktiert haben, wodurch der Kontaktabbruch deutlich einfacher, als ursprünglich gedacht war.
Zwei weitere Freunde von mir haben zeitgleich den Konsum ebenfalls aufgegeben, mit diesen oder meinen übrigen Freunden, welche ohne hin kein Cannabis konsumiert haben, habe ich ab da mehr Zeit verbracht - das war sehr hilfreich, auch um den Rhythmus meines Konsums in der Vergangenheit zu beenden und anderweitig zu füllen. Ich habe damit angefangen, die Zeit stattdessen mit Freizeitaktivitäten oder Videospielen zu nutzen.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein eigener Wille, etwas ändern zu wollen. Aber auch durch Gespräche mit meinen Freunden und meiner Partnerin konnte ich mein Fehlverhalten sehr gut reflektieren und meine neue Einstellung noch stärker festigen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg Positiv, meine Freunde und Familie begrüßen meine neue Einstellung, erkundigen sich regelmäßig nach dem Stand der Dinge und geben mir immer wieder Positives Feedback dazu.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Zu denen, welche weiterhin Konsumieren nicht. Jedoch haben 2 meiner ehemaligen Drogenbekannten den Konsum ebenfalls auf Dauer eingestellt - zu diesen habe ich, solange sie diese Einstellung beibehalten noch Kontakt.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte kein Cannabis mehr Konsumieren und werde den Kontakt zu Personen und Orten, an welchen Konsumenten dem Konsum nachgehen meiden. Außerdem habe ich meine Einstellung zu Cannabis verändert. Ich möchte die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer nicht mehr gefährden. Zudem verpasse ich nichts, sondern würde durch den Konsum selbst lediglich Kostbare Freizeit verschwenden, welche ich anderweitig viel Sinnvoller nutzen kann und meine Gesundheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr gefährden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch dauerhafte Abstinenz, welche durch meine neue Einstellung zu Cannabis gestützt wird. Ich schäme mich für mein Fehlverhalten und die Tatsache, dass ich viel zu Oft die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet habe.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich kann einen Rückfall nicht zu 100% ausschließen, jedoch halte ich einen solchen für unwahrscheinlich.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Rückfall beispielsweise mit dem Kontakt zu Cannabis und Konsumenten einhergeht. Diese Situationen werde ich jedoch frühzeitig erkennen und den Kontakt vermeiden, sofort abbrechen und den Ort wechseln. Oder sollte mir ein neu gewonnener Freund irgendwann den Konsum von Cannabis offenbaren - hier gilt ebenfalls das vorher genannte Gebot.
Das alleine reicht nicht aus - ich habe deshalb auch gelernt, erst nachzudenken und dann zu handeln. Sollte sich irgendwie in irgendeiner Situation der Konsum von Cannabis ermöglichen, werde ich diesen Ablehnen und gehen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke Alkohol zur zu besonderen Anlässen: Auf Hochzeiten oder Geburtstagen, an Silvester und auf Festivals. Meistens 1-3 0,3l Bier zum Anlass.
So - das war's fürs erste. Ich habe von Samstag bis Montag etwa 6 Stunden lang daran gesessen und immer wieder etwas umformuliert.
Nun freue ich mich auf euren Input und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Euer Schwarzes Schaf
Es ist soweit - ich muss zur MPU. Am vergangenen Samstag habe ich Post von der FFS mit einer Aufforderung, bis zum 14.09. eine Einverständniserklärung zur Erstellung eines Gutachtens auszufüllen und an die FFS zurückzuschicken. Ich befinde mich allerdings noch mitten in der Vorbereitung und lese schon seit längerem hier im Forum mit. Leider eilt es nun ein wenig - das Gutachten muss ich spätestens bis zum 31.10.2023 bei der FFS vorlegen. Ich hatte eigentlich gehofft, noch etwas mehr Zeit zu haben aber darf auch nicht meckern. Schließlich habe ich mir das ja selbst eingebrockt...
Auf Grundlage des Inputs, welchen ich mir hier aneignen konnte habe ich nun einen Fragebogen angefertigt, welchen ich euch gerne zur Begutachtung präsentieren möchte. Vielleicht habe ich ja hier- und da noch verbesserungspotential.
Ich werde bis Mitte - spätestens Ende des Monats eine Haaranalyse zum Nachweis von 6 Monaten Abstinenz beim Labor Dr. Wisplinghoff anfertigen lassen - noch sind meine Haare leider knapp unter der benötigten Länge, viel Fehlt aber nicht mehr. Ich war seit der Auffälligkeit mehrfach beim Friseur und meine Haare wachsen sehr schnell - gut 2cm im Monat.
Mein Urin war 2 Wochen nach der Auffälligkeit wieder clean, jedoch war mir ein Abstinenznachweis mittels Urin aus Beruflichen Gründen und der weiten Entfernung bis zur nächsten Kontrollinstanz nicht möglich. Ich wohne auf dem Land, weit weg vom nächsten Labor oder MPI.
Mich quält außerdem die Frage, wie anhand meines Fragebogens, meiner Konsumhistorie und einem Nachweis von 6 Monaten Abstinenz meine Chancen stehen, die MPU zu bestehen. Deshalb möchte ich dazu eure Meinung einholen.
Profilfragebogen:
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 25
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):
- 9 Jahre lang insgesamt
- am Wochenende, im Urlaub und zu Besonderen Anlässen unter der Woche im Abstand von 1-4 Wochen
- 1-2 Gramm pro Wochenende, 1-2 Joints in Ausnahmefällen unter der Woche
Drogenbefund
Blutwerte: 2,0 ng/ml aktives THC; kein 11-OH-THC, 16 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: ja
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein - Datum der Auffälligkeit: 03.03.2023
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: nein
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, die Akte werde ich bei der FFS im laufe dieser oder nächster Woche beantragen
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
- Ist das schwarze Schaf gelegentlicher oder regelmäßiger Konsument von Cannabisprodukten?
- Ist beim schwarzen Schaf durch den Konsum von Cannabisprodukten die Leistungsfähigkeit so eingeschränkt, dass eine Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen nicht mehr gegeben ist?
- Ist zu erwarten, dass das schwarze Schaf künftig zwischen einem möglicherweise die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Cannabiskonsum und dem Fahren trennen wird (Besitz Klasse B)?
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 02.03.2023
Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja - 6 Monate durch hoffentlich negative Haaranalyse im September oder spätestens Oktober 2023
Urinscreen: nein
Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
MPU
Datum: bis spätestens zum 31.10. muss der FFS das Gutachten vorliegen. Ich halte mich ran...
Welche Stelle (MPI): Pima Bonn ist bisher das Institut meiner Wahl
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
Soviel zu mir, nun folgt mein ausgefüllter MPU-Fragebogen:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Als wir in der Schule das Thema Drogen in der 8. Klasse im Biologieunterricht behandelt haben. Das müsste im Jahr 2011 oder 2012 gewesen sein.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im März 2014 habe ich zusammen mit 3 Freunden zum ersten mal einen Joint geraucht. Mir hat die Wirkung gefallen und ich war bereits im Vorhinein neugierig darauf. Ich erinnere mich, dass ich viel gelacht und gegessen habe.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
03/2014 - 10/2014:
Ab März 2014 bis Oktober 2014 habe ich im Abstand von 2-3 Monaten 1 Gramm Cannabis mit Freunden konsumiert, meistens am Wochenende.
10/2014 - 05/2015:
Zwischen Oktober 2014 und Mai 2015 habe ich den Konsum pausiert.
05/2015 - 07/2015:
Ab Mitte Mai 2015 habe ich nach meiner schriftlichen Abschlussprüfung wieder angefangen, im Abstand von einem Monat ein Gramm Cannabis mit Freunden zu Konsumieren.
Im Juli 2015 war ich mit einer Jugendorganisation in Spanien für eine Woche im Urlaub. Dort habe ich mit einem Freund, welchen Ich dort kennengelernt habe in einer Woche 3x Abends einen Joint geraucht.
08/2015 - 07/2021:
Mit beginn der Berufsfachschule im August 2015 habe ich über den Verlauf meiner ersten Berufsausbildung zum IT-Assistent, als auch meiner darauffolgenden Betrieblichen Berufsausbildung zum Informatiker bis Juni 2021 im Abstand von 1-2 Wochen, teilweise auch an aufeinanderfolgenden Wochenenden mit Freunden ein Gramm Cannabis Konsumiert. Ich bin in diesem Zeitraum außerdem 4x mit meinen Freunden zusammen nach Holland, Italien und Kroatien in den Urlaub gefahren, wo ich an 2-3 Abenden in einer Woche Abends einen Joint geraucht habe.
07/2021 - 03/2023
Ende Juni 2021 bin ich nach dem Abschluss meiner Ausbildung für meine erste Festanstellung in ein anderes Bundesland umgezogen. Ab Juli 2021 bis habe ich bis zur Auffälligkeit im Abstand von 2-4 Wochen mit Freunden am Wochenende ein Gramm Cannabis oder zu besonderen Anlässen an einem Abend unter der Woche 1-2 Joints konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich zu besonderen Anlässen wie Silvester, Hochzeiten oder Geburtstagen getrunken. Die Konsumeinheiten waren 1-3 Bier.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Bis auf Cannabis habe ich nie andere illegale Suchtmittel konsumiert.
Ich nehme täglich ca. 50 Züge von meiner E-Zigarette und trinke morgens 1-2 Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja: Während der entspannenden Wirkung war ich oft sehr unmotiviert, irgendetwas zu tun und habe nur rumgesessen, viel Süßkram gegessen, Videos oder Filme angesehen, Musik gehört und Gespräche mit meinen Freunden geführt.
Am nächsten Tag war ich häufig unkonzentriert, gleichgültig gestimmt, vergesslich und müde.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, es war allerdings egal. Ich habe mich nicht weiter damit auseinandergesetzt und habe die negativen Folgen ignoriert.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Bei meiner Auffälligkeit wurden 2,0 ng/ml aktives THC; kein 11-OH-THC und 16 ng/ml THC-COOH festgestellt.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Abend vor der Kontrolle zwischen 19:00 und 0:00 Uhr 0,5 Gramm Cannabis auf 2 Joints verteilt
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert. Der letzte Konsum war am Vorabend zwischen 19:00 und 00:00 Uhr 2 Joints mit einem Freund bei mir Zuhause.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich habe an diesem Tag ein Netzwerk in einen LKW eingebaut und nach meiner Rückkehr in die Firma hat mein Vorgesetzter meine erste Gehaltserhöhung seit meinem Arbeitsbeginn in meiner ersten Festanstellung angekündigt. Ich wahr sehr stolz und habe meine Freundin darüber in Kenntnis gesetzt. Sie war an diesem Abend allerdings mit ihren Freundinnen zum Mädelsabend verabredet und hatte keine Zeit. Also habe ich mich Spontan mit einem Freund verabredet. Wir haben Abends bei mir Zuhause 2 Joints geraucht und uns einen Film angesehen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin am Folgetag meines letzten Konsums auf dem Weg zu meinen Eltern mit meiner Freundin und meinem Bruder Abends gegen 21:00 Uhr in eine Allgemeine Verkehrskontrolle geraten und war war sehr nervös, die Beamten haben es sofort bemerkt und mir aufgrund meiner glasigen Augen einen Urintest angeboten. Dieser war Positiv auf THC. Anschließend fuhren die Beamten mit mir ins Krankenhaus, wo ein Arzt gegen 22:45 Uhr eine Blutabnahme durchführte. Ich habe mich sehr schlecht gefühlt und mich sehr geschämt.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte mit meiner Freundin und meinem Bruder meine Familie besuchen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Gesamtstrecke war 350 Kilometer. Den Anfang ist meine Freundin gefahren, danach mein Bruder und nach einem Tankstopp und 75 Kilometern bis zum Ziel habe ich das Steuer übernommen.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Beeinträchtigung nach dem Konsum von Cannabis noch bis zu 72 Stunden lang anhält, bin ich in den 9 Jahren insgesamt ungefähr 550 mal unter der berauschenden Wirkung von Cannabis Auto gefahren.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt, weil ich mir den Gefahren nicht bewusst war und ich davon ausgegangen bin, dass es ausreicht eine Nacht darüber zu schlafen und man am nächsten Morgen wieder fahrtüchtig ist.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Die Wahrnehmung, das Reaktionsvermögen und die Konzentration sind durch den Einfluss von Drogen stark beeinträchtigt, auch wenn die verspürte Wirkung bereits vermeintlich vorüber ist. Deshalb ist es Verboten, unter dem Einfluss von Drogen ein KFZ zu führen.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Man kann nach dem Konsum von Cannabis noch lange über die verspürte Wirkung hinaus unter dem beeinträchtigendem Einfluss der Droge stehen - bis zu 72 Stunden lang.
20. Warum ist es passiert?
Ich habe nicht daran gedacht, noch unter der der berauschenden Wirkung von Cannabis zu stehen. Deshalb wollte ich den letzten Teil der Strecke fahren.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfang ging es mir vor allem um Anerkennung in meinem neuen Freundeskreis, aber mir hat auch die Wirkung gefallen. Später ging es mir dann vor allem um Entspannung nach einer Stressigen Woche und ich habe es mir mit Cannabis am Wochenende oder vereinzelt unter der Woche mit meinen Freunden gemütlich gemacht oder besondere Anlässe gefeiert.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Es wussten ausschließlich meine damaligen Freunde, welche selbst Cannabis konsumiert haben von meinem Drogenkonsum. Gegenüber meiner Familie und meinen Partnerinnen habe ich den Konsum verheimlicht. Von meinen Drogenbekannten hat sich in diesem Zeitraum keiner sowohl Positiv, als auch Negativ darüber geäußert.
Nach der Verkehrskontrolle habe ich meine Familie, Freunde und Partnerin darüber informiert.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich 2015, 2017, 2018, 2019 und 2022 zusammen mit Freunden im Urlaub war ist es vorgekommen, dass ich innerhalb einer Woche bis zu 3x Cannabis Konsumiert habe.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Erst nach der Auffälligkeit. Ich habe sofort danach den Konsum endgültig eingestellt. Dazu habe ich mich viel mit Freunden und meiner Freundin unterhalten.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Es gab Pausen, als auch Spitzen:
Die eigentlich einzige und gleichzeitig längste Pause war von Oktober 2014 bis Mai 2015, ich hatte in der Schule wegen meinem bevorstehenden Schulabschluss viel um die Ohren und hatte andere Prioritäten.
Über den Gesamten Zeitraum kam es auch oft vor, dass ich über 2-4 Wochen gar kein Cannabis konsumiert habe.
Zu den Spitzen:
In den Urlauben im Jahr 2015 in Spanien, 2017 und 2018 in Holland, 2019 in Italien und 2022 in Kroatien habe ich innerhalb von einer Woche bis zu 2 Gramm Cannabis in Zeiträumen von von 3-5 Tagen Konsumiert - also mehr, als sonst.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe nicht ausreichend darüber nachgedacht und die Gefahr, welche mit dem Konsum von Cannabis einhergeht unterschätzt. Wenn ich am Wochenende oder im Urlaub nichts geplant hatte, habe ich Cannabis mit meinen Freunden konsumiert.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja - jede Person, welche illegale Suchtmittel konsumiert setzt sich im Grunde dieser Gefahr aus.
29. Waren sie drogenabhängig?
Abhängig war ich nicht, allerdings hätte ich wie bei jedem Suchtmittel bzw. Psychoaktivem Stoff in eine Abhängigkeit geraten können.
30. Wieso passiert das nicht wieder?
Ich habe meine Einstellung gegenüber Cannabis stark überdacht und geändert. Die Situationen, in welchen ich Cannabis konsumiert habe nutze ich nun anderweitig und Ich weiß, dass ich auf nichts Verzichte - sondern ich in der Vergangenheit durch den Konsum von Cannabis auf andere Dinge, wie Abenteuer mit meinen Freunden verzichtet habe.
31. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Aus eigener Initiative kann ich mir das schlecht vorstellen, ohne der Auffälligkeit hätte ich wahrscheinlich weiterhin Cannabis konsumiert und bin froh, erwischt worden zu sein. Ich wünsche mir im Nachhinein, es wäre früher passiert.
32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Die Verkehrskontrolle war natürlich ein Schock. Mir war sofort klar, dass der Konsum von Cannabis für mich nicht mehr in Frage kommt. Die Recherche im Internet, Gespräche mit meiner Freundin und Freunden haben meine Entscheidung noch zusätzlich bekräftigt.
33. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe die Verkehrskontrolle im März als Anlass genommen, um mein Konsumverhalten zu überdenken und zu verändern.
34. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe die gefahren, welche vom Konsum von Cannabis ausgehen erkannt und meine Einstellung zu Cannabis geändert, deshalb kommt für mich nur noch eine Abstinenz in Frage.
35. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Umstellung hat direkt am Tag der Verkehrskontrolle begonnen. Ich habe sofort beschlossen, nie wieder Cannabis zu Konsumieren und dies auch in die Tat umzusetzen.
Es ist mir nicht schwer gefallen und ich habe zu 2 meiner alten Freunde, welche Konsumiert haben den Kontakt abgebrochen. Mir war der Konsum nicht so wichtig wie der Kontakt zu den 2 Freunden, mit welchen ich letztendlich den Kontakt abgebrochen habe. Bei der Entscheidung, diese Hürde zu überwinden haben mir die Gespräche mit meiner Freundin sehr geholfen. Letztendlich war es auch nicht so schwer, da ich mich bei den betroffenen Personen einfach nicht mehr gemeldet habe und diese mich auch nicht mehr Kontaktiert haben, wodurch der Kontaktabbruch deutlich einfacher, als ursprünglich gedacht war.
Zwei weitere Freunde von mir haben zeitgleich den Konsum ebenfalls aufgegeben, mit diesen oder meinen übrigen Freunden, welche ohne hin kein Cannabis konsumiert haben, habe ich ab da mehr Zeit verbracht - das war sehr hilfreich, auch um den Rhythmus meines Konsums in der Vergangenheit zu beenden und anderweitig zu füllen. Ich habe damit angefangen, die Zeit stattdessen mit Freizeitaktivitäten oder Videospielen zu nutzen.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein eigener Wille, etwas ändern zu wollen. Aber auch durch Gespräche mit meinen Freunden und meiner Partnerin konnte ich mein Fehlverhalten sehr gut reflektieren und meine neue Einstellung noch stärker festigen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg Positiv, meine Freunde und Familie begrüßen meine neue Einstellung, erkundigen sich regelmäßig nach dem Stand der Dinge und geben mir immer wieder Positives Feedback dazu.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Zu denen, welche weiterhin Konsumieren nicht. Jedoch haben 2 meiner ehemaligen Drogenbekannten den Konsum ebenfalls auf Dauer eingestellt - zu diesen habe ich, solange sie diese Einstellung beibehalten noch Kontakt.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte kein Cannabis mehr Konsumieren und werde den Kontakt zu Personen und Orten, an welchen Konsumenten dem Konsum nachgehen meiden. Außerdem habe ich meine Einstellung zu Cannabis verändert. Ich möchte die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer nicht mehr gefährden. Zudem verpasse ich nichts, sondern würde durch den Konsum selbst lediglich Kostbare Freizeit verschwenden, welche ich anderweitig viel Sinnvoller nutzen kann und meine Gesundheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr gefährden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch dauerhafte Abstinenz, welche durch meine neue Einstellung zu Cannabis gestützt wird. Ich schäme mich für mein Fehlverhalten und die Tatsache, dass ich viel zu Oft die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet habe.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich kann einen Rückfall nicht zu 100% ausschließen, jedoch halte ich einen solchen für unwahrscheinlich.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Rückfall beispielsweise mit dem Kontakt zu Cannabis und Konsumenten einhergeht. Diese Situationen werde ich jedoch frühzeitig erkennen und den Kontakt vermeiden, sofort abbrechen und den Ort wechseln. Oder sollte mir ein neu gewonnener Freund irgendwann den Konsum von Cannabis offenbaren - hier gilt ebenfalls das vorher genannte Gebot.
Das alleine reicht nicht aus - ich habe deshalb auch gelernt, erst nachzudenken und dann zu handeln. Sollte sich irgendwie in irgendeiner Situation der Konsum von Cannabis ermöglichen, werde ich diesen Ablehnen und gehen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke Alkohol zur zu besonderen Anlässen: Auf Hochzeiten oder Geburtstagen, an Silvester und auf Festivals. Meistens 1-3 0,3l Bier zum Anlass.
So - das war's fürs erste. Ich habe von Samstag bis Montag etwa 6 Stunden lang daran gesessen und immer wieder etwas umformuliert.
Nun freue ich mich auf euren Input und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Euer Schwarzes Schaf