MPU wegen Cannabis

Gerd1963

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

zunächst möchte ich gerne meinen Dank und Respekt an die Betreiber dieses Forums aussprechen.

Ich bin schon seit geraumer Zeit passiver Mitleser und wüsste nicht, was ich ohne eure Unterstützung tun würde!
Ich bin über eure Hilfe sehr dankbar!



Meine MPU steht voraussichtlich Anfang 2024 an.

Ende September diesen Jahres habe ich meinen ersten sechsmonatigen Abstinenznachweis erhalten (Haaranalyse)

Laut der Beratung meiner Verkehrspsychologin sollte bei mir ein 6 monatiger Abstinenznachweis ausreichen.
Allerdings bin ich sehr verunsichert ob ich 6 Monate oder 12 Monate Abstinenznachweis benötige.
Eventuell könnt ihr mir diesbezüglich eure Einschätzung mitteilen?



Bei dieser Verkehrspsychologin habe ich ebenfalls einen Vorbereitungskurs absolviert und darüberhinaus natürlich hier im Forum viele weitere Bögen gelesen.

Da ich möglichst gut vorbereitet in die MPU gehen will, möchte ich mir von euch gerne letzte Anmerkungen, sowie ein konstruktives Feedback bzgl. meines Falles einholen.

Zur Person
Geschlecht: M
Alter: 32

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis

Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):

Ende 2015 - Frühjahr 2017
Juli 2020 – Februar 2022
März 2022 – Mai 2022
Ende 2022– März 2023

Datum der Auffälligkeit: 03/2023


Drogenbefund
Blutwerte: 12 ng/ml THC // 53 ng/ml THC-COOH // 5,5 ng/ml 11-OH-THC
Schnelltest: Speicheltest positiv (Anschließend Blutprobe im Krankenhaus)
Beim Kauf erwischt: /
Nur daneben gestanden: /

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: 03/23
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja
Verurteilt:/
Strafe abgebüßt: Polizei wurde informiert, dass der Führerschein freiwillig abgegeben wurde. Deshalb wurde von weiterer Verfolgung / Vorgehensweise abgesehen.

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein (möchte ich so schnell wie möglich, voraussichtlich im Januar 2024)
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja (Im Mai 2022 bin ich neben meinem Auto beim rauchen von einem Joint erwischt worden. Besitz von 3g wurde festgestellt und konfisziert. Unabhängiger Bericht an Strassenverkehrsbehörde verfasst und in der Folge von Strafverfolgung abgesehen)


Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten, dass Herr xyz zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Cannabis und deren Nachwirkungen führen wird (Fähigkeit von Konsum und Verkehrsteilnahme)?



Bundesland: Bayern

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 03/2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse: 09/23 (6 Monate Abstinenz - Ergebnis negativ)
Urinscreen: /
Keinen Plan: /

Aufarbeitung
Drogenberatung: Ja (Coindrops)
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Ja (Verkehrspsychologin)
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Sonstiges: MPU Vorbereitungskurs + Selbststudium

MPU
Datum: vsl. Jan - April 2024
Welche Stelle (MPI): /
Schon bezahlt?: /
Schon gehabt?: /
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:

Ich wurde bereits im Mai 2022 mit 3g Cannabis erwischt, als ich neben meinem Auto einen Joint geraucht habe. Damals konnte man mir allerdings die Drogenfahrt nicht nachweisen. Weshalb ein unabhängiger Bericht an die Strassenverkehrsbehörde versendet wurde.
 
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das erste Mal im Jahr 2006 in der Schule auf einer Infoveranstaltung.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Juni 2011 habe ich zwei mal an einem Joint gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie, Was, Wie, Welche Gelegenheit)

(Juni 2011) Erstkonsum

Mitte 2011 nach dem erfolgreichen Bestehen des Abiturs haben wir mit der gesamten Stufe einen Abschlussurlaub in Amsterdam verbracht. An einem Abend habe ich mich dazu verleiten lassen - in einer geselligen Runde mit ein paar Mitschülern - zwei mal an einem Joint zu ziehen.

(Ende 2015 – Frühjahr 2017)

Im Herbst 2015 haben meine damalige Freundin und ich uns voneinander getrennt. Wir haben einen gemeinsamen Sohn, was uns die Entscheidung zusätzlich erschwert hat. Ich war damals mental schwer angeschlagen. Zu der Zeit habe ich in einem Mehrparteienhaus mit 25 Wohnungen gewohnt. Eines abends habe ich in einer sehr kalten Herbstnacht meinen Haustürschlüssel verloren. Ich wusste nicht was ich tun sollte und klingelte bei allen Nachbarn. Ein Nachbar der ungefähr in meinem Alter war öffnete mir sogar die Tür und bot mir an bei ihm zu schlafen. Dieses Angebot habe ich dankend angenommen. Es entstand schnell eine Freundschaft. In der Folge trafen wir uns etwa 1mal im Monat abends um Karten zu spielen. Nach anfänglichem Beschnuppern brachte er zum Karten spielen mal einen Joint mit. Ich willigte ein mit ihm zu konsumieren. In der Folge rauchten wir in unregelmäßigen Abständen bei unseren Kartenspielabenden mal einen Joint zusammen.

Als mein Nachbar im Frühjahr 2017 umzog und wir uns nicht mehr zum Karten spielen trafen, habe ich aufgehört Cannabis zu konsumieren.
Außerhalb dieser Treffen hatte ich kein Konsumverlangen.

Frühjahr 2017 – Mai 2020 – Abstinent

Im Frühjahr 2017 entschied ich mich dazu mich für einen Auslandsaufenthalt an einer Partneruniversität zu bewerben. Der Bewerbungsprozess hatte sehr hohe Anforderungen, sowie strikte Vorgaben. Deshalb musste ich mich in diesem Bewerbungsverfahren nach einem rigorosen Leistungsprinzip gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen. Diesem übergeordneten Ziel habe ich mit eiserner Disziplin alles untergeordnet. In der Zeit vor, während und nach dem Auslandsaufenthalt war ich komplett abstinent und habe nichts konsumiert.

(September 2020 – Februar 2022)

Nachdem im März 2020 ein strikter Lockdown beschlossen wurde, war ich in den ersten Monaten des Jahres sehr einsam und entwickelte eine leichte Depression. Das Gefühl der Einsamkeit trieb mich in eine Beziehung mit einer sehr wilden Frau. Wir lernten uns im Juli 2020 kennen und kamen rasch zusammen. Sie wohnte in einer anderen Stadt, so dass wir zunächst eine Fernbeziehung pflegten. In ihrem Freundeskreis wurde an Wochenenden gerne mal ein Joint geraucht und nach ein paar Monaten stellte ich fest, dass sie auch unter der Woche konsumierte. Wenn ich sie am Wochenende besuchte hatte sie öfter mal das Verlangen einen Joint zu rauchen. An manchen Wochenenden ließ ich mich überreden mit ihr zusammen einen Joint zu rauchen.

(März 2022 – Mai 2022)

Ihr gegenüber hatte ich Probleme Nein zu sagen, weshalb ich mich im März 2022 dazu überreden ließ mit ihr zusammen zu ziehen. Anfangs lief es eigentlich ganz gut und wir pflegten ein sehr harmonisches Verhältnis. Nach einiger Zeit begannen wir ab und zu gemeinsam auf unserem Balkon zu konsumieren. Nach einiger Zeit bemerkte ich eine Art Routine, in der wir uns einmal in der Woche zusammen einen Joint rauchten. Nach anfänglicher Harmonie wurde unser gemeinsames Zusammenleben mit jeder Woche unglücklicher. Sie vernachlässigte wichtige Arbeiten im Haushalt, genauso wie ihren Job, weshalb wir uns immer öfter in Diskussionen und Konflikten wiederfanden. Irgendwann haben wir uns täglich gestritten. Die Atmosphäre zu hause war sehr vergiftet. Um diesen Konflikten aus dem Weg zu gehen versuchte ich immer öfter abends nach der Arbeit zu “entfliehen”. Ich ging spazieren oder fuhr mit meinem Auto sinnlos in der Gegend herum. Nach besonders schweren Auseinandersetzungen emfpand ich das Verlangen alleine einen Joint zu rauchen um meine Sorgen und Probleme zu betäuben. Zu dieser Zeit fand ich keine andere Lösung um mit diesem belastenden Konflikt umzugehen. Das war für mich eine ganz schlimme Zeit. Ich hatte nie das Verlangen zu rauchen, geschweige denn alleine zu rauchen. Doch in diesem Moment erschien mir der Konsum als einzig möglicher Ausweg. Nachdem ich bei einem dieser nächtlichen Ausflüchte von der Polizei mit einem Joint erwischt wurde, fasste ich den Entschluss Auszuziehen und die Beziehung zu meiner damaligen Freundin zu beenden. Ich zog zurück in das Haus meines Vaters und beendete die Beziehung mit ihr. Darüberhinaus entschloss ich mich dazu keine Joints mehr zu rauchen.

(Ende 2022– Frühjahr 2023)

Ende des Jahres 2022 war ich zu Besuch bei Kommilitonen in unserem ehemaligen Studienort für unser jährliches treffen. Als ich mit einem Kinderpunsch über den Weihnachtsmarkt schlenderte traf ich meinen ehemaligen Nachbarn. Wir verspürten beide große Freude uns wiederzusehen. Er lud mich in seine neue Wohnung ein, doch an diesem Wochenende musste ich die Einladung ausschlagen. Allerdings verabredeten wir uns für Januar 2023 um gemeinsam mit ein paar seiner Freunde einen kleinen Skiurlaub zu verbringen. Wir mieteten mit 8 Leuten eine Berghütte für ein langes Wochenende. An einem Abend wurde Hasch Cookies zubereitet. Da ich noch nie welche konsumiert hatte, verspürte ich große Neugierde und konsumierte zusammen mit allen anderen einen Cookie. Der Rausch war durch den fehlenden Tabak anders als der Rausch den ich gewohnt war. Nach etwa 2 Stunden empfand ich den Rausch als extrem stark. In der Folge habe ich wenig Erinnerung an den Abend. Wir verschliefen am nächsten Tag sogar den geplanten Start auf der Piste. Wenigstens fuhren wir am Nachmittag noch zwei Stunden Ski.

Alles in allem hatten wir trotzdem einen guten Urlaub und verabredeten uns für März 2023 erneut.

Zu dieser Verabredung im März fuhr ich mit dem Zug zu meinem ehemaligen Nachbarn für ein Pokerturnier. Wir konsumierten erneut zusammen Hasch Cookies, die er am Abend zuvor extra zubereitet hatte. Insgesamt spielten wir vier Mitspieler beim Pokerturnier. Ursprünglich war geplant, das gesamte Wochenende bei ihm zu übernachten, doch im Laufe des Spiels wurde die Stimmung zunehmend gereizter. Der Gastgeber verlor viele Spiele in Folge und begann die Spielteilnehmer zu beleidigen. So hatte ich ihne zuvor nie erlebt, deshalb war ich schon sehr schockiert von seinem Verhalten. Es ging soweit, dass ich mich dazu entschloss meine Sachen zu packen und mit dem Zug nach hause zu fahren.

Gegen 23:30h kam ich am Bahnhof von meinem Wohnort an und stand vor der Entscheidung mit meinem eigenen Auto oder mit dem Taxi nach hause zu fahren. In diesem Moment habe ich mich fahrtüchtig gefühlt und die unverantwortliche Entscheidung getroffen mit meinem eigenen Auto nach hause zu fahren.

Seit diesem Tag habe ich nicht mehr mit meinem ehemaligen Nachbarn gesprochen. Ich habe realisiert, dass er kein positiven Einfluss auf mich ausübt und den Kontakt abgebrochen.


(Seit Frühjahr 2023) Abstinent

Darüber hinaus habe ich seit diesem Tag meinen Konsum komplett eingestellt und mich dazu entschlossen abstinent zu leben.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?


Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen ?

Ich vertrage Alkohol nicht so gut. Deshalb versuche ich Alkohol zu meiden. Bei besonderen Firmenanlässen trinke ich mal ein Glas Sekt oder Champagner.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme ?

Ich trinke keinen Kaffee, rauche keine Zigaretten und nehme auch sonst keine Suchtmittel zu mir.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt ?

Nach den Wochenenden an denen der Konsum statt fand, hatte ich einen emotional schwierigen Start in die Woche. Ich hatte Probleme mein normales Energielevel zu erreichen und habe die ersten Tage der Woche aus Faulheit meine Sporteinheiten geschwänzt. Insgesamt gesehen wurde ich träge und demotivierter, konnte mir Dinge schlechter merken und wurde unkonzentriert.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe trotz der negativen Folgen die ich an mir festgestellt habe, weiterhin konsumiert. Ich habe die Veränderungen wahrgenommen aber mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt ?

THC 12 ng/ml /// THC-COOH 53ng/ml /// 11-OH-THC 5,5 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert.

Etwas mehr als zwei Hasch Cookies am Tag der Drogenfahrt. Ansonsten habe ich die Wochen zuvor keine Drogen oder Suchtmittel konsumiert.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

Am Tag der Auffälligkeit habe ich etwas mehr als zwei Hasch Cookies gegessen. Der Polizei habe ich zu Protokoll gegeben, das ich nicht konsumiere. Ich war sehr nervös, als mich die Polizei befragt hat! Aufgrund der Ausnahmesituation habe ich heute schwache Erinnerungen an meine genauen Antworten.

Den ein paar Stunden zurückliegenden Konsum habe ich verschwiegen. Es folgte eine Urinkontrolle, die ich nicht abgeben konnte. Deshalb haben mich die Polizisten mit auf die Polizeiwache genommen, wo ein Speicheltest erfolgt ist, der positiv ausschlug.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum ?

Ich besuchte meinen ehemaligen Nachbar an diesem Tag um bei ihm an einem Pokerturnier teilzunehmen.

Am Abend zuvor hatte er Hasch Cookies gemacht, welche wir gemeinsam konsumierten.

Der Konsum erfolgte an Nachmittag. Nachdem ich mich aufgrund eines Streits früher als geplant auf den Heimweg begeben hatte, befand ich mich um ca 23:30h am Bahnhof meines Wohnortes. Da ich wenig von der Wirkung spürte, entschied ich mich dazu - anstatt mit dem Taxi - mit meinem eigenen Fahrzeug vom Bahnhof nach hause zu fahren. Vor Fahrtantritt habe ich mich fahrtüchtig gefühlt, ich bin dann gegen 23:30h in eine Polizeikontrolle geraten.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Aufgrund eines zeitgleich stattfindenden Volksfestes kam es zu vermehrten Alkoholkontrollen in meinem Wohnort. Nachdem mein Alkoholtest ein Ergebnis von 0,0 Promille aufwies, wollten die Polizisten aufgrund meiner geröteten Augen einen Drogentest durchführen.

14. Was war der Zweck der Fahrt

Heimfahrt

15. Wie weit wollten/sind Sie gefahren?

Ich bin 5km von 10km gefahren

16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs ?

Da ich heute weiß, dass Cannabis bis zu 72 Stunden nach dem Konsum zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr führen kann, war ich in der kompletten Konsumzeit von Herbst 2015 bis Frühjahr 2023 schätzungsweise 400 – 500km unter Einfluss von Cannabis im Straßenverkehr unterwegs.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst ?

Für mich gab es keinen Konflikt. Ich habe mir vorher über das Fahren unter THC Einfluss keinerlei Gedanken gemacht. Ich war der Meinung, dass ich in der Lage war ein Fahrzeug zu führen. Jetzt weiß ich, dass dem nicht so war und ich sowohl mich als auch andere Verkehrsteilnehmer einer riesigen Gefahr ausgesetzt habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen ? (Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Durch den Konsum von Cannabis verändert sich die Wahrnehmung und es verlängert sich die Reaktionszeit. Man hat keine zuverlässige Abschätzung von Abstand, Geschwindigkeit und Entfernungen. Die Augen sind empfindlicher gegenüber hellem Licht. Dies führt zu einer erhöhten Unfallgefahr und somit stellt man für sich und andere Verkehrsteilnehmer eine extreme Gefahr da.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden.

20. Sind Sie sich im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt ?

Der tägliche Konsum kann in eine Abhängigkeit führen. Weiterhin kann der Konsum zu härteren Drogen führen. Nicht umsonst nennt man Cannabis eine Einstiegsdroge. Des Weiteren läuft man Gefahr dass sich die Persönlichkeit verändert. Die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis lassen nach. Man kann in eine Psychose oder in Depression verfallen. Weiterhin ist man nicht in der Lage ein Fahrzeug sicher zu führen und stellt eine große Gefahr für seine Umwelt und sich selbst dar.

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis Drogenkonsum?


Beim Erst Konsum Mitte 2011 war es ein Zugehörigkeitsgefühl. Jeder in unserer Runde hatte an dem Joint gezogen und ich wollte nicht als Außenseiter dastehen und zog mit am Joint.

Beim Konsum Ende 2017 war es mehr “Cool” zu sein und den Respekt oder besser gesagt das Ansehen von meinem neu gewonnen Freund zu erhalten. Ich wollte, dass er sich wohl in meiner Gegenwart fühlt und wir uns wiedersehen.

Bei meinem Konsum ab 2020 fiel es mir schwer gegenüber meiner damaligen Freundin “Nein” zu Sagen. Auch wenn sie mich damals schon dezent genervt hat, hat es mir geholfen sie besser “auszuhalten”. In dem Moment war es mir lieber mit einer unzufriedenen Beziehung zu leben, als allein zu sein. Also im weitesten Sinne umd dazu zu gehören und nicht einsam zu sein.

Bei meinen letztmaligen Konsum war es ebenfalls das Gefühl Teil der Gruppe zu sein, ich wollte nicht der einzige in der Runde sein, der “langweilig” ist und nicht dazu gehört.

Nachdem ich alle Hergänge reflektiert habe, war der Auslöser eigentlich immer der soziale Faktor. Das Gefühl Teil der Gruppe zu sein, das Gefühl dazuzugehören. Alles zu versuchen, das Gefühl der Einsamkeit los zu werden.

Was eigentlich sehr paradox ist, weil ich mich nach dem Konsum zu einem schweigsamen, unsozialen Außenseiter entwickelt habe.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Bis auf meine damalige Freundin, meinen ehemaligen Nachbarn, sowie ein paar flüchtige Bekannte war mein Konsum niemandem in meinem sozialen Umfeld bekannt. Nur meinen besten Freund hatte ich meine Probleme während der schwierigen Zeit mit meiner damaligen Freundin anvertraut. Er war sehr besorgt um mich und unterstützt mich seitdem aktiv dabei ein gesundes und drogenfreies Leben zu führen.

Meinen Konsum versuchte ich zu der damaligen Zeit besonders vor meiner Familie geheim zu halten, da sie strikte Gegner von Drogen sind und es zu großen Konflikten innerhalb meiner Familie geführt hätte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärkten Konsum geführt haben ?
  • 2022 Februar – 2022 Mai (Beziehungskrise)
24. Haben Sie sich an jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden ? (Warum, wann, Wer)

Ich beendete den Drogenkonsum von selbst nach der Auffälligkeit. Die Aufarbeitung erfolgte jedoch erst schrittweise nach Ankündigung der Entziehung meiner Fahrerlaubnis im Mai 2023. Hilfreich waren auf jeden Fall die Gespräche mit meiner Familie, der ich mich im Juni 2023 offenbarte. Besonders meine neuen Partnerin, die eine starke Gegnerin von Drogen ist, hat mich sehr stark unterstützt. Sie zeigt mir jeden Tag wie wundervoll ein abstinentes Leben mit facettenreichen Hobbies ist.

Darüber hinaus haben mich auch meine Verkehrspsychologin und mein Psychologen mental unterstützt und mir geholfen gedankliche Knoten zu lösen..
 
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten ?

Nein

26. Hatten Sie Konsumpausen/spitzen ? (Warum, Wann?)

Pausen

Zwischen Frühjahr 2017 und Juni 2020 habe ich gar nicht konsumiert.

In dieser Zeit hatte ich mein Leben gut im Griff mit klaren Zielen und Träumen.

Spitzen

Frühjahr 2022 – bis Mai 2022 (Beziehungskrise)

Leider hatte ich Leute in meinem direkten Umfeld, die einen schlechten EInfluss auf mich ausübten. Besonders das Zusammenleben mit meiner damaligen Freundin, hat mich sehr belastet und negativ beeinflusst.

27. Was hatte Sie daran gehindert, ohne Drogen abzuschalten?

Eigentlich hätte mich nichts daran hindern sollen ohne Drogen abzuschalten.
Leider habe ich vorallem zwischen Februar 2023 bis Mai 2023 die Wahrnehmung verspürt, dass Cannabis mich beim Abschalten unterstützen könnte. Durch den Konsum begann ich jedoch mich selbst zu sabortieren und einen “Ausweg” aus meinen Sorgen und Problemen zu suchen. Anstatt mich mit meinem Konsum und den dahinter liegenden Bedürfnissen auseinander zu setzen, konsumierte ich um meine Gefühle der Traurigkeit, Enttäuschung und Frustration zu unterdrücken. Ich wurde dadurch keinesfalls zufriedener. Rückblickend fehlten mir zu der Zeit einfach die richtigen Tools, eine offenene ehrliche Kommunikation, sowie Vertrauen in meine Familie um meinen sozialen Rückhalt zu stärken.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten ?

Ja, definitiv! Und dies ist jeder der Drogen konsumiert

29. Waren Sie drogenabhängig ?

Nein

Wieso passiert das nicht wieder ?

30. Hätten Sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Definitiv! Wenn ich von vornherein nein zu Drogen gesagt hätte und mich mehr mit dem Thema Drogen, den Folgen sowie den Ursachen und Gründen hierfür beschäftigt hätte.

Ich hätte frühzeitig mein soziales Umfeld verändern müssen! Im Nachhinein hätte ich mir soziale Kontakte suchen sollen, die keine Drogen nehmen und stattdessen mit mir Sport machen, gesund essen und positive Ideen verwirklichen.

Es hätte ebenfalls geholfen mit meinen engen Freunden und meiner Familien offen und ehrlich über meine Probleme zu sprechen. Auf diesen sozialen Rückhalt habe ich damals aus Scham verzichtet.

Generell habe ich mir damals keine Gedanken über mein Konsumverhalten gemacht. Ich habe mich nicht mit dieser Thematik auseinander gesetzt. Es war für mich am wichtigsten, das Gefühl der Einsamkeit zu verlieren, auch wenn das schädliche soziale Kontakte bedeutete.

Konsumieren schien mir nicht schlimm. Gefahren habe ich nicht gesehen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe mich für eine Abstinenz entschieden um gesünder zu leben und um wieder in vollen Zügen am Leben teilhaben zu können.

Ich wollte mich wieder frei und leicht fühlen, gesund leben und die beste Version meiner Selbst erschaffen. Seitdem ich abstinent bin, bin ich viel glücklicher. Ich habe in meinem Leben aufgeräumt und gelernt mit mir und meinen Gedanken alleine klar zu kommen. Seitdem empfinde ich keine Einsamkeit mehr, im Gegenteil Reichtum an sozialen Kontakten und wundervollen Menschen in meiner Umgebung.

Im Juni 2023 trat ich nach längerer Zeit wieder einem Fussballverein bei, bei in welchem ich bis heute aktiv bin, nebenbei gehe ich 1-3 mal die Woche Schwimmen und spiele 2 mal die Woche Tennis.

Im Dezember 2022 lernte ich meine heutige neue Partnerin kennen, mit der ich bis heute glücklich zusammen bin. Nachdem ich mit ihr offen und ehrlich über meine selbst verursachten Probleme gesprochen habe, äußerte sie zunächst ihre Entäuschung. In der weiteren Folge hat sie sich als große Hilfe erwiesen, die mich so sehr emotional auffängt und unterstützt. Wir wollen im kommenden Jahr heiraten und eine Familie gründen.

Wir haben so viele gemeinsame Ziele und Träume, die ich nicht gefährden möchte, indem ich mein Leben oder das Leben von anderen Menschen im Straßenverkehr in Gefahr bringe.

Aus heutiger Sicht kann ich nur dankbar sein, dass die Polizei mich an diesem Tag aus dem Verkehr zog. Die intensive Auseinandersetzung mit meiner Persönlichkeit, meinen Schwächen, meinen Stärken und meiner Zukunft – Auch durch die Forderung nach einer MPU – hat mein Leben nachhaltig verändert! Ich ergriff die Chance mein Leben neu zu ordnen und aktiv zu gestalten.

Darüber hinaus habe ich mich mit meiner Drogenproblematik intensiv auseinandergesetzt und aufgearbeitet dadurch habe ich es geschafft meine Denk und Verhaltensweisen zu ändern. Drogen behindern mich auf meinem zukünftigen Weg, ich kann und will keine weitere Zeit mit dem Konsum von Drogen verschwenden!

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war definitiv als ich am Tag nach meiner Drogenfahrt - am 26.03.2023 - auf meinem Bett lag und an die Konsequenzen meines absolut dämlichen Fehlers gedacht habe. Dass ich meine Familie und meine Partnerin so sehr entäuscht habe, hat mich sehr belastet. Darüber hinaus habe ich meinen Arbeitgeber sehr entäuscht, der mir zuvor eine Beförderung in Aussicht gestellt hatte. In diesem Moment ereilte mich die Befürchtung dass ich meinen Job verlieren und so das Fundament auf das ich mein Leben aufbaute komplett zerstören würde. Ich fühlte mich unheimlich schlecht, schuldig und schämte mich ohne Ende. Ab diesem Moment habe ich meine Denkweise geändert und den Konsum von Drogen sofort eingestellt. Mit dem Schreiben der Fsst. und dem Entzug meiner Fahrerlaubnis im März 2023 habe ich begonnen mich intensiv mit meiner Drogenproblematik auseinanderzusetzen und habe diese aufgearbeitet.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht ?

Durch meine Aufarbeitung habe ich erkannt, welchen schlechten Einfluss selbst ein gelegentlicher Konsum auf mich und mein Leben besitzt. Ich möchte mit den alten Denkmustern abschließen. Ich möchte Drogen keine Möglichkeit mehr geben mein negativ Leben zu beeinflussen. Drogen steheln mir meine wertvolle begrenzte Lebenszeit! Ich lebe abstinent glücklich, lebe befreit, positiver und auch sorgenfreier als zu den Zeiten des Konsums. Ich habe seit der Abstinenz sehr viel verändert und erreicht, bin stolz darauf und mache mir das auch immer wieder bewusst. Ich möchte auch keine Gefahr mehr im Straßenverkehr darstellen und das Leben von anderen Verkehrsteilnehmern/Fußgängern und oder mein eigenes Leben nicht in Gefahr bringen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt ?

Die ersten 2-3 Nächte hatte ich Schlafprobleme, ansonsten lief die Abstinenz reibungslos. Ich hatte keinerlei Entzugserscheinungen und auch kein Bedürfnis, Cannabis zu konsumieren. Es ging mir mit jedem vergangenen Tag besser und ich entwickelte mehr positive Energie für Sport und Hobbies.

Die Abstinenz ist mir sehr wichtig, da sie der Grund für mein positives Lebensgefühl ist. Im Teamsport habe ich einen tollen Ausgleich zu meinem Büro Alltag gefunden. Weiterhin bin ich heute viel kommunikativer und sozial deutlich aktiver geworden. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht offen und ehrlich über Probleme zu reden, anstatt sie zu verdrängen und tot zu schweigen.

35. Wer hat Ihnen dabei geholfen?

In erster Linie meine Partnerin, sowie meine Eltern. Auch über die Unterstützung von meiner Verkehrs Psychologin bin ich sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Absolut positiv. Mein Umfeld gibt mir viel Kraft und Zuspruch für meinen positiven Lebenswandel.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt ?

Nein. Wir haben unsere toxischen Beziehung endgültig beendet.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben ?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen ?

Ich werde meine Abstinenz strikt weiterführen, sowie Kontakte zu Drogen und deren Konsumenten stets vermeiden.

40. Haben Sie Cannabis zuhause ?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin konsequent, ohne Wenn und Aber, abstinent lebe. Heute bin ich im Gegensatz zu meiner Vergangenheit über die Gefahren von Cannabis gerade im Straßenverkehr aufgeklärt. Ich habe meine Denkweise und mein Verhalten geändert.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich kategorisch aus. Durch meine intensive Aufarbeitung und auch den MPU Vorbereitungskurs konnte ich sehr viel über das Thema Drogen lernen und meine Verhaltensänderung vollziehen.

Sollte ich dennoch in eine kritische Situation gelangen, werden Probleme mit Hilfe von Familie und Freunden auf direktem Wege kommuniziert. Mir ist bewusst, dass ich mich immer an meinen Psychotherapeuten und Vorbereiter wenden kann und dass ich generell vor professioneller Hilfe keine Angst haben muss.

43. Wie ist der Konsum von Alkohol bei Ihnen.

Ich versuche privat Alkohol weitestgehend zu vermeiden, da mein Körper Alkohol nicht gut verträgt. Wenn überhaupt trinke ich zu besonderen beruflichen Anlässen ein Glas Sekt oder Champagner.
 
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Durch meine intensive Aufarbeitung und auch den MPU Vorbereitungskurs konnte ich sehr viel über das Thema Drogen lernen und meine Verhaltensänderung vollziehen.

Sollte ich dennoch in eine kritische Situation gelangen, werden Probleme mit Hilfe von Familie und Freunden auf direktem Wege kommuniziert. Mir ist bewusst, dass ich mich immer an meinen Psychotherapeuten und Vorbereiter wenden kann und dass ich generell vor professioneller Hilfe keine Angst haben muss. Mit Hilfe dieser Strategie möchte ich einen Rückfall vermeiden.

Hey Max, Danke für den Hinweis!! Ich habe deine Nmerkung direkt versucht einzuarbeiten.
Viel ist denn dein generelles Empfinden zu dem Fragebogen?

Liebe Grüße
 
Hey Max, Danke für den Hinweis!! Ich habe deine Nmerkung direkt versucht einzuarbeiten.
Viel ist denn dein generelles Empfinden zu dem Fragebogen?
Fast richtig, aber dazu kommen wir später.
Insgesamt ist das Werk gar nicht so schlecht, ich brauche aber über die komplette Überarbeitung vile Zeit. Da du keinen Zeitdruck hast, hab bitte noch etwas Geduld.
 
Na klar, ich werde mich derweil in Geduld üben. Bitte melde dich einfach, wenn du die Zeit findest dir meinen Fragebogen anzuschauen.
Bis dahin werde ich mich weiter mit den notwendigen To-Dos für die Wiedererlangung meines Führerscheins beschäftigen.
Liebe Grüße
 
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