MPU wegen Fahrerflucht, gefährliche Körperverletzung und Nötigung

Chris67

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1. FB Verkehr/Straftaten

Zur Person

Geschlecht: männlich
Alter: 45

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.09.2010

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Höchstgeschwindigkeit überschritten im Jahr 2004

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: noch keinen Termin
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: keine





Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Drei Verstöße in Tateinheit
2. Was waren das für Verstöße?
Fahrerflucht,gefährliche Körperverletzung,Nötigung
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser)
Die Verstöße fanden am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Zirka zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung am Knie geführt hätte. Er hat es aber unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst gemachte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hätte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Alle drei Verstöße gehören zur gleichen Tat.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war sehr aggressiv, für mich in dem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich hatte in dem Moment große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person versehentlich verletzen können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich bin seit 19 Jahren Berufsfahrer (Taxi) und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Trotz allem war die Reaktion in diesem Fall ein großer Fehler.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern einmalig!

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich war sehr überrascht, da ich keinen Unfall/Beschädigung bemerkt habe.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
In diesem einen Fall aus Angst und einer Überreaktion.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
keine sonstigen Punkte!


Ich würde mich freün, wenn ihr mir mit eurem Rat ein wenig behilflich sein könntet, da für mich nicht nur der Führerschein, sondern damit verbunden auch mein Job, den ich seit 19 Jahren ausübe, auf dem Spiel steht.
HG Chris67
 
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Zum FB kommen wir später.
Es ist schon bemerkenswert, wegen eines "einmaligen" Deliktes eine MPU wegen Aggressionspotential anzuordnen.

Ein Zusammenhang zwischen Straftaten und das Verhalten im Straßenverkehr wird relativ leicht von der Fahrerlaubnisbehörde dargestellt.

Eine Argumentation ist:

Wer Straftaten begeht, hat oftmals ein hohes Aggressionspotential und neigt zur Durchsetzung der eigenen Interessen gegen Regeln zu verstoßen als sich auch gegen Bedürfnisse anderer Menschen zu verhalten.

Aus psychologischer Sicht heißt dies unter anderem: Wer Körperverletzungsdelikte begeht hat sich selbst nicht ausreichend unter Kontrolle. In diesem Zusammenhang erscheint eine beherrschte Fahrweise auf Daür und in bestimmten Situationen unwahrscheinlich.

Weiterhin bekommst du von mir noch folgende Erklärung, Punkte mit denen du dich auseinandersetzen solltest ...

1. Biographische Skizze

Wichtig ist hierbei, dass der Gutachter deine persönliche Situation versteht. In einer Begutachtung brauchst du dem Gutachter nur soviel zu sagen, wie er benötigt, um deinen Fall vernünftig zu beurteilen.

2. Analyse der einzelnen Verstöße

Der Gutachter möchte wissen, was damals passierte und warum es passierte. Dabei ist unerheblich, um welche Art von Vergehen es sich handelt.
Er wird von dir wissen wollen, warum es zu dieser Aggressionsentwicklung kam, d.h. warum du damals dich hast zu diesem Fehlverhalten hinreißen lassen oder warum du die Fassung verloren hast.
Du mußt konkrete Ursachen bzw. Hintergründe für die Verstöße benennen können, ohne in den Verdacht zu geraten, sich herauszureden.

3. Deliktmotive und Persönlichkeit

Die Frage nach dem "Warum?" sind immer schwer zu beantworten.
ZBsp.: "Warum haben Sie diese damals begangen und was haben diese Delikte mit Ihnen als Mensch zu tun?"
Im Falle von sog. Aggressionsdelikten wie etwa Nötigungen, Beleidigungen oder Körperverletzungen geht der Gutachter davon aus, dass in deiner Persönlichkeit Momente der Schwäche, der Verletzbarkeit vorhanden sind, die in kritischen Situationen der Konfrontation, der Provokation oder der extremen Anspannung durchschlagen. Der Gutachter glaubt, dass du ein Mensch sein könntest, der in Konfliktsituationen leichter die Nerven verliert. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben. Viele Gutachter glauben, dass solche Neigungen Persönlichkeitsmerkmale sind, die bereits in früher Kindheit angelegt werden und wenn nicht erkannt und bearbeitet später zum Tragen kommen.
Wenn etwa jemand ohne Vater aufgewachsen ist oder Gewalt bereits früh in der Familie kennengelernt hat, wenn jemand als Kind wenig Beachtung erfahren hat oder gelernt hat, dass er nur dann weiter kommt, wenn er sich gegen Andere durchsetzen muß, dann kann es sein, dass diese kritischen Marksteine der Kindheit, demnach Lernerfahrungen die das Leben später prägen. Selbstverständlich muss dies nicht so sein, doch Erklärungen, welche die eigene Biographie bzw. Familiensituation der Fachmann sagt hier gerne: Sozialisation miteinbeziehen, haben in der MPU hohen Erklärungswert.

4. Deeskalationsstrategie bei Provokationen

Dies ist von Interesse, wenn Straftaten vorliegen, in denen aggressive Tendenzen zum Ausdruck kommen. Zum einen willst du dem Gutachter klar machen, dass deine Lebensumstände verändert und daher neürliche Delikte unwahrscheinlich sind. Zum anderen solltest du darlegen, dass du selbst in der Lage bist, sich in Konfliktsituationen zu beherrschen. Der Gutachter sieht deine Verurteilung und möchte von dir wissen, was du damals konkret falsch gemacht hast und wie du dich künftig in einem vergleichbaren Fall verhalten wirst.

5. Gesetz

Besonders wenn Straftaten außerhalb des Straßenverkehrs vorliegen und dir Vorsatz bzw. Regelmissachtung vorgeworfen wird, solltest du hier Erfahrungen sammeln.
Der Gutachter sieht sich als Vertreter von Recht und Ordnung, d.h. er hat eine ebenso einfache, wie folgenschwere Vorstellung. Er geht davon aus, dass du als Mitglied der Gesellschaft, sei es im Leben, sei es im Straßenverkehr, bestimmten Regeln unterworfen bist. Mit diesen Regeln solltest du dich beschäftigen.

6. Einsicht, Lebensphasen, Werte und Veränderung

Der Erfolg einer Begutachtung hängt davon ab, ob du Einsicht in dein Fehlverhalten zeigst und ob du dich zum Positiven hin verändert hast. Neben dem bereits erwähnten Verständnis für die Notwendigkeit einer Regelbefolgung können in dieser Phase der MPU die unterschiedlichsten Einstellungsmängel, Selbstbetrugsmechanismen oder die Neigung, unangenehme Dinge auf Andere abzuschieben bzw. zu verdrängen, zur Sprache kommen. Es mag sein, dass du damals vieleicht egoistisch gedacht und gehandelt hast. Dass dir ein Unrechtsbewusstsein fehlte, dass du dir selbst etwas vorgemacht hast, um das Vergehen zu rechtfertigen, etwa auf Sätze vertrautest wie: die Anderen machen das auch! oder: nur wenn zu dumm ist, wird erwischt!.
Diese Fehler und Versäumnisse mußt du abgestellt haben. Du willst dem Gutachter deutlich machen, dass du die richtigen Einstellungen gewonnen und an deiner Persönlichkeit gearbeitet hast. Du willst verdeutlichen, dass du dich als Mensch verändert hast, dass dein Selbstverständnis den Erwartungen der Gesellschaft entspricht und dein Verhalten dem Gemeinwohl dient.

7. Rückfallgefahren und Vermeidung

Wie du bereits weißt, schließt die MPU im allgemeinen mit einem Ausblick auf die Zukunft, d.h. mit einer Beurteilung von Rückfallgefahren und einer Vermeidungsplanung.
Viele MPU-Anwärter treten leider erneut mit Straftaten in Erscheinung, d.h. der Gutachter von einer hohen Rückfallgefahr ausgeht, wird er versuchen gewissenhaft herauszufinden, ob dir diese Gefahr bewusst ist bzw. was du zu tun gedenkst, damit du dich künftig regelgerecht verhältst. Hier genügt es nicht zu sagen, dass du deine Fehler eingesehen hast und dass keine Verstöße mehr vorkommen werden. Du musst die Fundamente deiner Veränderung bzw. deiner persönlichen Stabilität darlegen und beispielhaft begründen, dass in deinem Leben, deiner Freizeitgestaltung, deinem Umgang mit Stress, deinem Einstellungen, deinem Werten usw. die notwendigen Besserungen eingetreten sind. Auch musst du zeigen, dass du frühere Missstände abgestellt und konkrete Vermeidungsstrategien erfolgreich erprobt hast.

Mach dich mit der oben genannten Thematik vertraut (ohne Stress), anschließend versuche Antworten auf die 7 Schwerpunkte zu finden.

Zum FB kommen wir dann später.
 
Hallo Max,

vielen Dank erstmal für die schnelle und umfangreiche Antwort. Ich werde mich jetzt erstmal mit den sieben Punkten beschäftigen und versuchen, Antworten zu finden. Soll ich diese dann schriftlich ins Forum stellen, dir als e-mail senden oder für mich behalten und auf den FB warten?

Gruß Chris 67
 
Hallo Chris, :smiley5:
stell die Antworten einfach schriftlich in Dein Thema.
 
Ich werde mich jetzt erstmal mit den sieben Punkten beschäftigen und versuchen, Antworten zu finden.
Wenn du fündig geworden bist, lies noch einmal deinen FB ... eventüll kannst du hier noch etwas einarbeiten.
Ein Gespräch mit dem GA daürt in der Regel ca. 60 Minuten, mindestens jedoch 30 Minuten ... diese Zeit gilt es mit Worten auszufüllen, dein FB reicht für maximal 15 Minuten ... weißt du wie ich das meine !?
 
Hallo Max,

vielen Dank für dein Statement und die Zusendung der sieben Punkte. Anbei meine Gedanken dazu, mit der Bitte um deine Einschätzung.

Vielen Dank und schönen Sonntag!



1. Biographische Skizze

Wichtig ist hierbei, dass der Gutachter deine persönliche Situation versteht. In einer Begutachtung brauchst du dem Gutachter nur soviel zu sagen, wie er benötigt, um deinen Fall vernünftig zu beurteilen.
1967 geboren, klassische Schulbildung mit Abitur 1986, danach Grundwehrdienst bei der Bundeswehr; 1990 Studium der Kommunikationswissenschaften und im Anschluss Selbständigkeit ( Aufbau und Betrieb einer Werbeagentur ) ; seit 2000 angestellter Taxifahrer; Familienstand: ledig, Familie: Eltern glücklich verheiratet seit 50 Jahren, 1 Schwester

2. Analyse der einzelnen Verstöße

Der Gutachter möchte wissen, was damals passierte und warum es passierte. Dabei ist unerheblich, um welche Art von Vergehen es sich handelt.
Er wird von dir wissen wollen, warum es zu dieser Aggressionsentwicklung kam, d.h. warum du damals dich hast zu diesem Fehlverhalten hinreißen lassen oder warum du die Fassung verloren hast.
Du mußt konkrete Ursachen bzw. Hintergründe für die Verstöße benennen können, ohne in den Verdacht zu geraten, sich herauszureden.
Verstöße: Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung. Die Fahrerflucht wurde nicht bewusst begangen, sondern wurde mir 2 Wochen nach dem Vorfall zur Last gelegt und hat mich sehr überrascht, da ich keinen Unfall bemerkt hatte. Die mir zur Last gelegte Aggressionsentwicklung entstand in der Folge einer Angst- und Stresssituation. Ich würde in diesem Fall jedoch eher von reaktiver Aggression sprechen, da die Aggression nicht ursprünglich von mir ausging, sondern von der mir gegenüberstehenden Person und ich in der Folge aus Angst falsch reagiert habe. Ich habe die Situation damals falsch eingeschätzt und überreagiert, anstatt vor Ort zu bleiben und mich der mir unerklärlichen und schwierigen Situation zu stellen. Ich habe die Fassung verloren aus Angst mir könne etwas passieren, da die Situation sehr aggressiv und bedrohlich für mich war. Die Ursache liegt meines Ermessens in der Tatsache begründet, dass ich damals eher dazu neigte, schwierigen, unangenehmen und für mich bedrohlichen Situationen eher aus dem Weg zu gehen, als mich diesen zu stellen.

3. Deliktmotive und Persönlichkeit

Die Frage nach dem "Warum?" sind immer schwer zu beantworten.
ZBsp.: "Warum haben Sie diese damals begangen und was haben diese Delikte mit Ihnen als Mensch zu tun?"
Im Falle von sog. „Aggressionsdelikten“ wie etwa Nötigungen, Beleidigungen oder Körperverletzungen geht der Gutachter davon aus, dass in deiner Persönlichkeit Momente der Schwäche, der Verletzbarkeit vorhanden sind, die in kritischen Situationen der Konfrontation, der Provokation oder der extremen Anspannung durchschlagen. Der Gutachter glaubt, dass du ein Mensch sein könntest, der in Konfliktsituationen leichter die Nerven verliert. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben. Viele Gutachter glauben, dass solche Neigungen Persönlichkeitsmerkmale sind, die bereits in früher Kindheit angelegt werden und – wenn nicht erkannt und bearbeitet – später zum Tragen kommen.
Wenn etwa jemand ohne Vater aufgewachsen ist oder Gewalt bereits früh in der Familie kennengelernt hat, wenn jemand als Kind wenig Beachtung erfahren hat oder gelernt hat, dass er nur dann weiter kommt, wenn er sich gegen Andere durchsetzen muss, dann kann es sein, dass diese kritischen Marksteine der Kindheit, demnach Lernerfahrungen die das Leben später prägen. Selbstverständlich muss dies nicht so sein, doch Erklärungen, welche die eigene Biographie bzw. Familiensituation – der Fachmann sagt hier gerne: Sozialisation – miteinbeziehen, haben in der MPU hohen Erklärungswert.

Ich hatte das Glück in einem harmonischem Umfeld und in einer intakten Familie aufzuwachsen. Zu meinen Eltern und auch zu meiner Schwester hatte und habe ich immer noch ein sehr gutes Verhältnis. Meine Eltern haben mich gewaltfrei erzogen und ich würde von mir behaupten, gute Manieren zu haben und mich sozial zu verhalten. Ich habe mich bis heute immer aus Situationen herausgehalten, die eine Tendenz zur Gewalt erkennen ließen.Ich habe dies in der Vergangenheit nie als Schwäche gesehen, sondern als meine verhaltensstrategie, um nicht in gewalttätige Aktionen involviert zu werden. Daß das nicht immer gut geht, hat mir dieser Vorfall gezeigt. Man sollte auch in der Lage sein, sich schwierigen und aggressiven Situationen stellen und lösen zu können, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt und es zu einer Klärung und Deeskalation beiträgt. Auch wenn man sich auf den ersten Blick keiner Schuld bewußt ist. Dafür muss man auch in der Lage sein, seine Angst zu überwinden und Ruhe zu bewahren.

4. Deeskalationsstrategie bei Provokationen

Dies ist von Interesse, wenn Straftaten vorliegen, in denen aggressive Tendenzen zum Ausdruck kommen. Zum einen willst du dem Gutachter klar machen, dass deine Lebensumstände verändert und daher neürliche Delikte unwahrscheinlich sind. Zum anderen solltest du darlegen, dass du selbst in der Lage bist, sich in Konfliktsituationen zu beherrschen. Der Gutachter sieht deine Verurteilung und möchte von dir wissen, was du damals konkret falsch gemacht hast und wie du dich künftig in einem vergleichbaren Fall verhalten wirst.
Mein Fehler in diesem konkreten Fall lag wie bereits angesprochen darin, in der für mich äußerst schwierigen und aggressiven Situation die Ruhe zu bewahren und meine Angst zu überwinden. Ich habe dabei mein eigenes Interesse mich vor einer möglichen gewalttätigen Eskalation zu schützen, vor das Interesse eines Anderen gestellt. Auch wenn der Grund der Eskalation selbst für mich in dem Moment nicht erkennbar war, hätte ich die Ruhe bewahren sollen, und zur Klärung der Situation aktiv beitragen sollen. Ich habe durch viele intensive Gespräche mit Freunden und in der Familie eine für mich grundlegende Verhaltensstrategie besprochen, die darauf abzielt, bei künftigen aggressiven oder schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung der Situation beizutragen. Dies soll in erster Linie durch Kommunikation erreicht werden. Denn vieles lässt sich durch eine ruhige besonnene Kommunikation klären. Ich möchte dabei weiterhin an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts festhalten und mich nicht provozieren lassen, bzw. in gewalttätige Aktionen verwickeln lassen. Sollte dieser erste Schritt aus jedweden Grüden scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beillegung oder Schlichtung zu bitten.


5. Gesetz

Besonders wenn Straftaten außerhalb des Straßenverkehrs vorliegen und dir Vorsatz bzw. Regelmissachtung vorgeworfen wird, solltest du hier Erfahrungen sammeln.
Der Gutachter sieht sich als Vertreter von „Recht und Ordnung“, d.h. er hat eine ebenso einfache, wie folgenschwere Vorstellung. Er geht davon aus, dass du als Mitglied der Gesellschaft, sei es im Leben, sei es im Straßenverkehr, bestimmten Regeln unterworfen bist. Mit diesen Regeln solltest du dich beschäftigen.

Die Einhaltung der bestehenden Regeln, insbesondere im Staßenverkehr, gehören für mich als Berufsfahrer zu einem absoluten Muß. Ich habe in meiner 19-jährigen Berufszeit als Taxifahrer keine Auffälligkeiten vorzuweisen, abgesehen von einigen wenigen leichten Geschwindigkeitsüberschreitungen. Ich hatte bis zu diesem Vorfall keine Punkte und auch ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis. Ich möchte daher behaupten, daß diese Verstöße eine einmalige, stressbedingte Aktion darstellen.

6. Einsicht, Lebensphasen, Werte und Veränderung

Der Erfolg einer Begutachtung hängt davon ab, ob du „Einsicht“ in dein Fehlverhalten zeigst und ob du dich zum Positiven hin verändert hast. Neben dem bereits erwähnten Verständnis für die Notwendigkeit einer Regelbefolgung können in dieser Phase der MPU die unterschiedlichsten Einstellungsmängel, Selbstbetrugsmechanismen oder die Neigung, unangenehme Dinge auf Andere abzuschieben bzw. zu verdrängen, zur Sprache kommen. Es mag sein, dass du damals vieleicht egoistisch gedacht und gehandelt hast. Dass dir ein Unrechtsbewusstsein fehlte, dass du dir selbst etwas vorgemacht hast, um das Vergehen zu rechtfertigen, etwa auf Sätze vertrautest wie: „die Anderen machen das auch!“ oder: „nur wenn zu dumm ist, wird erwischt!“.
Diese Fehler und Versäumnisse mußt du abgestellt haben. Du willst dem Gutachter deutlich machen, dass du die richtigen Einstellungen gewonnen und an deiner Persönlichkeit gearbeitet hast. Du willst verdeutlichen, dass du dich als Mensch verändert hast, dass dein Selbstverständnis den Erwartungen der Gesellschaft entspricht und dein Verhalten dem Gemeinwohl dient.

Die Einsicht, einen großen Fehler begangen zu haben, ist sehr bald in mir gereift und ich habe mich immer und immer wieder mit den Gründen für dieses Fehlverhalten auseinandergesetzt. In der Folge ist in mir die Einsicht gereift, schwierige Situationen vor Ort und unmittelbar zu lösen und nicht von mir wegzuschieben. Dies hat sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Dazu gehören beispielweise Unangenehme Arzttermine oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten, die nicht mehr verschoben werden, sondern möglichst sofort und mit dem nötigen Selbstvertraün angegangen werden. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Dies kann auch einen positiven Effekt auf die eigene Persönlichkeit haben. Mir ist auch klar geworden, dass es dabei nichts nützt auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern das es viel wichtiger ist, sich selbst in seinen Ansichten sicher zu sein und diese auch unabhängig von anderen umzusetzen. Dabei muss die Grundhaltung „ Mir wird schon nichts passieren, wenn ich mich nur aus allem heraushalte“ aufgegeben werden, und einer aktiven vorrausschaünden Grundeinstellung weichen.

7. Rückfallgefahren und Vermeidung

Wie du bereits weißt, schließt die MPU im allgemeinen mit einem Ausblick auf die Zukunft, d.h. mit einer Beurteilung von Rückfallgefahren und einer „Vermeidungsplanung“.
Viele MPU-Anwärter treten leider erneut mit Straftaten in Erscheinung, d.h. der Gutachter von einer hohen Rückfallgefahr ausgeht, wird er versuchen gewissenhaft herauszufinden, ob dir diese Gefahr bewusst ist bzw. was du zu tun gedenkst, damit du dich künftig regelgerecht verhältst. Hier genügt es nicht zu sagen, dass du deine Fehler eingesehen hast und dass keine Verstöße mehr vorkommen werden. Du musst die Fundamente deiner Veränderung bzw. deiner persönlichen Stabilität darlegen und beispielhaft begründen, dass in deinem Leben, deiner Freizeitgestaltung, deinem Umgang mit Stress, deinem Einstellungen, deinem Werten usw. die notwendigen Besserungen eingetreten sind. Auch musst du zeigen, dass du frühere Missstände abgestellt und konkrete Vermeidungsstrategien erfolgreich erprobt hast.
Ich habe bereits sehr zeitnah nach diesem Vorfall damit begonnen, meine Einsicht und meine Vorsätze zu festigen und auch umzusetzen. Ich habe dabei gemerkt, daß es einen sehr positiven Effekt auf einen selbst haben kann, wirklich unangenehme Dinge direkt anzugehen und zuversuchen diese auch zu lösen. Ich habe das auch konkret umgesetzt; z.B. eine Tinnitus-Therapie begonnen, aufgeschobene Arzttermine abgearbeitet und auch jahrelang bestehende Mißstände im Freundeskreis angesprochen. Ich habe mich danach regelrecht befreit gefühlt und einen klareren Blick auf die Zukunft entwickelt. Die Kraft die ich daraus geschöpft habe, hat meine Persönlichkeit gestärkt und mir gezeigt was alles möglich ist, wenn man sich nur traut und die Dinge auch angeht, statt sie vor sich herzuschieben oder beiseite zu legen.
 
Das hast du sehr gut aufgearbeitet und die Problematik genau erkannt. Wenn es dir jetzt gelingt dieses in deinen FB einzuarbeiten, solltest du einen perfekten FB hinbekommen.
 
Guten Morgen Max,

vielen Dank für dein schnelles Statement! Wärst du so nett und würdest mir den für mich relevanten FB nochmals zusenden? Ich habe kurzfristig den Überblick verloren, welcher FB für meine MPU nun der richtige ist.
Vielen Dank schon mal im voraus!

HG Chris67
 
Den FB findest du hier ... klick

Kopier dir den FB in dein Word/OpenOffice oder sonstiges Schreibprogramm. Somit kannst du deinen FB immer wieder abändern und gegebenfalls hier neu wieder einstellen.
 
Hallo Max,

anbei meinen FB mit der Bitte um deine Einschätzung.

Schönen Sonntag und viele Grüße

Chris67

Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Drei Verstöße in Tateinheit

2. Was waren das für Verstöße?
Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser)
Die Verstöße fanden am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Etwa zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und wäre danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange am Knie berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung geführt hätte. Er hat es jedoch unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst erstellte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich war mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hatte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Alle drei Verstöße gehören zur gleichen Tat.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war äußerst aggressiv, für mich in diesem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich fühlte mich von der Person bedroht und hatte große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte. Davor wollte ich mich schützen und in Sicherheit bringen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person beim Anfahren versehentlich verletzen können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich arbeite seit 19 Jahren als Taxifahrer mit einer täglichen Kilometerleistung von 150-250km und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt, sofern es mir möglich war, aus schwierigen Situationen herausgehalten. Ich habe mich dabei auf mein inneres Gefühl und meine gesammelten Erfahrungen als Berufsfahrer verlassen. Im Nachhinein betrachtet war die Reaktion in diesem Ausnahmefall natürlich ein großer Fehler.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe trotz aller Aufregung sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern einmalig!

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war sehr überrascht und schockiert als ich einen Anruf der Polizei bekam und über die Vorwürfe und die Dimension informiert wurde.
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.


12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Ich versuche auch in hektischen und oftmals von Kundenseite erzeugten Drucksituationen die Ruhe zu bewahren und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Es kommt beinahe täglich vor, dass Kunden den Wunsch äußern, möglichst schnell ( was nur unter Nichteinhaltung der Verkehrsregeln möglich wäre ) an ihr Ziel gebracht zu werden. Ich kann dies natürlich teilweise verstehen, halte mich jedoch trotzdem an die Vorschriften und bewahre die Ruhe und Übersicht, da ich mir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortlich bin, nicht jedoch dem Zeitmanagement meiner Kunden. Mir ist es wichtiger sicher und unfallfrei meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, als das maximal Mögliche an Trinkgeldern oder Anzahl an Aufträgen aus einem Arbeitstag herauszuholen. Es ist mir wichtiger mit ruhigem und gutem Gewissen in den Feierabend zu gehen, als aufgewühlt und abgehetzt oder möglicherweise psychisch nervös oder angeschlagen durch verschiedene Konflikte die Qualität meiner Freizeit und mein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern eine einmalig aufgetretene Fehlreaktion.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Keine sonstigen Punkte!

15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich an die Verkehrsregeln und versuche mit einer größtmöglichen Gelassenheit und Ruhe auf schwierige Situationen zu reagieren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung beizutragen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit, unabhängig von äußeren Stressfaktoren wie Kundenwünsche oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer. Dabei halte ich an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts fest und lege den Schwerpunkt auf Deeskalation durch Kommunikation und ich lasse mich auch nicht provozieren. Sollte dieser erste Schritt aus irgendwelchen Gründen scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beilegung oder Schlichtung zu bitten. Ich stelle dabei mein eigenes Interesse, mich vor einer möglichen Eskalation und Gewalt zu schützen hinter das Interesse Anderer, auch wenn ich dafür meine Angst überwinden muss. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Auch in mir auf den ersten Blick unerklärbaren Konfliktsituationen behalte ich die Ruhe und Gelassenheit und versuche die Situation mittels Kommunikation aufzuklären. Um diese notwendige innere Ruhe zu erlangen, achte ich auf einen ausgeglichenen, möglichst gesunden Lebensstil. Ich sorge in meiner Freizeit für ausreichenden Ausgleich zu meiner Arbeit unter anderem durch viel Sport. Ferner versuche ich ständig, an der Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten, da auch dies meines Erachtens dazu beiträgt, die nötige innere Ruhe zu erlangen und mir die Sicherheit gibt, auch in schwierigen Situationen souverän aufzutreten und zu reagieren.

16. Was ist daran anders?

Diese Vorsätze bedeuten für mich eine grundlegende Änderung meiner Verhaltensstrategie in Angst- und Stresssituationen. Der Weg des einfachen Widerstands wird aufgegeben, zugunsten einer zur Klärung der Situation beitragenden Kommunikation und aktiven Teilnahme. Dabei versuche ich immer die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und lasse mich auch nicht provozieren. Diese grundlegende Änderung übertrage ich auch auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Arzttermine nicht mehr zu verschieben oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten nicht mehr aufzuschieben sondern direkt mit dem nötigen Selbstvertraün anzugehen und eine Lösung zu finden. Mir ist dabei auch klar geworden, dass es nichts nützt , dabei auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern dass es viel wichtiger ist, sich selbst seiner Ansichten sicher zu sein, und diese auch unabhängig von Anderen umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Kein Wiederholungstäter, sondern einmalig stress- und angstbedingte Ausnahmesituation

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe bei der Umsetzung meiner Vorsätze gemerkt, dass diese Verhaltensstrategie einen positiven Effekt auf meine Persönlichkeit hat und mir eine gewisse Stärke verleiht. Diese wiederum hilft mir dabei, auch die auf den ersten Blick unlösbaren Situationen besser einzuschätzen und zu lösen oder auch grundsätzlich Unangenehmes nicht beiseite zu schieben, sondern möglichst sofort anzugehen. Ich bin dadurch ruhiger und gelassener geworden. In der Konseqünz sind schwierige Dinge nun einfacher zu lösen. Durch die Abarbeitung und sofortige Erledigung unangenehmer Dinge und Angelegenheiten, habe ich jetzt einen freieren Blick in die Zukunft und auch mehr Zeit für angenehme Dinge.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben Sie heute und was ist daran neu?

In erster Linie sollte ich als Verkehrsteilnehmer aktiv meinen Teil dazu beitragen, dass es zu keinen unsicheren Situationen kommt. Dabei sollte ich nicht auf Andere schaün, sondern unter der Einhaltung der Verkehrsregeln meine Vorsätze befolgen. Sollte es jedoch trotz allem zu einer unverschuldeten gefährlichen Situation kommen, muss ich versuchen diese mit der größtmöglichen Ruhe und Gelassenheit zu meistern, unabhängig davon ob ich mich im Recht fühle oder nicht. Dabei steht das Interesse der Allgemeinheit an größtmöglicher Verkehrssicherheit vor dem Eigeninteresse, auch wenn es hierfür in Ausnahmesituationen größerer Kraftanstrengungen oder Angstüberwindungen bedarf.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln hat für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Drei Verstöße in Tateinheit
Hier sind auch Verstöße gemeint, die mit deiner eigentlichen Tat nicht im Zusammenhang stehen (Falschparken, Geschwindigkeitsüberschreitung, abgefahrene Reifen usw.).

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Alle drei Verstöße gehören zur gleichen Tat.
Das ist doch keine Antwort auf die Frage, hier fehlt die Erklärung.

Warum nimmst du dir die von dir erarbeiteten "sieben Punkte" nicht zur Hilfe ?
In dieser Frage ... "2. Analyse der einzelnen Verstöße"

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern einmalig!
Auch wenn es einmalig war ... warum hast du dich so verhalten (Erklärung)?

An dieser Stelle möchte ich dir Mal das Fragesystem kurz erläutern ...
Auch für dich entsteht hier der Eindrück einer teilweisen Wiederholung in der Antwortfrage, dies ist aber absichtlich in dieser Form gestaltet. Mit dieser Methode versucht der Gutachter eventülle Wiedersprüchligkeiten aufzudecken, passt hier etwas nicht, wirst du in die "Zange" genommen. Daher müssen deine Antworten stets schlüssig sein.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.
Aber geärgert hast du dich nicht !? Schreib hier auch etwas über deine Gefühlslage.


14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Keine sonstigen Punkte!
Hier solltest du auch etwas mehr erklären.
Mit ..."...bestimmten Ereignissen in ihrem Leben" ... sind eventülle negative Lebensabschnitte gemeint.
Ob negativ oder positiv, die Erklärung findest du in ... "3. Deliktmotive und Persönlichkeit".

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Kein Wiederholungstäter, sondern einmalig stress- und angstbedingte Ausnahmesituation
Diese Frage wird sinngemäß beantwortet in ... "4. Deeskalationsstrategie bei Provokationen".

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln hat für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.
Hier sollte unbedingt der "Leitspruch" ... "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr" auftauchen, dass will der Gutachter in dieser Antwort hören.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität.
Laut deiner Antwort wäre das Scheitern deiner Vorsätze ein Rückschritt.
Was aber kann deine Vorsätze zum scheitern bringen ?
Hier sollte stets eine "theoretische" Vorstellung und entsprechende "Vermeidungsstrategie" erwähnt werden.
Ich helfe dir Mal mit einer Antwort auf die Sprünge ...
"Theoretisch nichts. Sollte abermals eine Situation eintreten bei der die Gefahr besteht Probleme/Aggressionen nicht alleine bewältigen zu können, suche ich das Gespräch mit mir vertrauten Menschen. Mir ist bewusst, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche."

--------------------------------------------

Fazit: Insgesamt hast du das Problem erkannt.
Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass du deinen "sieben Punkte" - Plan etwas mehr in deinen FB einbaust. Zu den gefühlten "Doppelfragen"; hab ich dir ja bereits in der Kommentierung erklärt.

FB bitte überarbeiten und anschließend wieder neu einstellen.
 
Hallo Max,

anbei mein FB mit der Bitte um deine Einschätzung. Vielen Dank schon mal im voraus und einen schönen Abend!

HG Chris67



1. FB Verkehr/Straftaten

Zur Person

Geschlecht: männlich
Alter: 45

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.09.2010

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Höchstgeschwindigkeit überschritten im Jahr 2004

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: noch keinen Termin
Welche Stelle (MPI): Pima Mpu
Schon bezahlt?: ja

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: keine





Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Drei Verstöße in Tateinheit
2. Was waren das für Verstöße?
Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser)
Die Verstöße fanden am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Etwa zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und wäre danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange am Knie berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung geführt hätte. Er hat es jedoch unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst erstellte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich war mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hatte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Alle drei Verstöße gehören zur gleichen Tat.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war äußerst aggressiv, für mich in diesem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich fühlte mich von der Person bedroht und hatte große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte. Davor wollte ich mich schützen und in Sicherheit bringen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person beim Anfahren versehentlich verletzen können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich arbeite seit 19 Jahren als Taxifahrer mit einer täglichen Kilometerleistung von 150-250km und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt, sofern es mir möglich war, aus schwierigen Situationen herausgehalten. Ich habe mich dabei auf mein inneres Gefühl und meine gesammelten Erfahrungen als Berufsfahrer verlassen. Im Nachhinein betrachtet war die Reaktion in diesem Ausnahmefall natürlich ein großer Fehler.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe trotz aller Aufregung sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern einmalig!

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war sehr überrascht und schockiert als ich einen Anruf der Polizei bekam und über die Vorwürfe und die Dimension informiert wurde.
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.


12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Ich versuche auch in hektischen und oftmals von Kundenseite erzeugten Drucksituationen die Ruhe zu bewahren und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Es kommt beinahe täglich vor, dass Kunden den Wunsch äußern, möglichst schnell ( was nur unter Nichteinhaltung der Verkehrsregeln möglich wäre ) an ihr Ziel gebracht zu werden. Ich kann dies natürlich teilweise verstehen, halte mich jedoch trotzdem an die Vorschriften und bewahre die Ruhe und Übersicht, da ich mir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortlich bin, nicht jedoch dem Zeitmanagement meiner Kunden. Mir ist es wichtiger sicher und unfallfrei meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, als das maximal Mögliche an Trinkgeldern oder Anzahl an Aufträgen aus einem Arbeitstag herauszuholen. Es ist mir wichtiger mit ruhigem und gutem Gewissen in den Feierabend zu gehen, als aufgewühlt und abgehetzt oder möglicherweise psychisch nervös oder angeschlagen durch verschiedene Konflikte die Qualität meiner Freizeit und mein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern eine einmalig aufgetretene Fehlreaktion.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Keine sonstigen Punkte!

15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich an die Verkehrsregeln und versuche mit einer größtmöglichen Gelassenheit und Ruhe auf schwierige Situationen zu reagieren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung beizutragen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit, unabhängig von äußeren Stressfaktoren wie Kundenwünsche oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer. Dabei halte ich an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts fest und lege den Schwerpunkt auf Deeskalation durch Kommunikation und ich lasse mich auch nicht provozieren. Sollte dieser erste Schritt aus irgendwelchen Gründen scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beilegung oder Schlichtung zu bitten. Ich stelle dabei mein eigenes Interesse, mich vor einer möglichen Eskalation und Gewalt zu schützen hinter das Interesse Anderer, auch wenn ich dafür meine Angst überwinden muss. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Auch in mir auf den ersten Blick unerklärbaren Konfliktsituationen behalte ich die Ruhe und Gelassenheit und versuche die Situation mittels Kommunikation aufzuklären. Um diese notwendige innere Ruhe zu erlangen, achte ich auf einen ausgeglichenen, möglichst gesunden Lebensstil. Ich sorge in meiner Freizeit für ausreichenden Ausgleich zu meiner Arbeit unter anderem durch viel Sport. Ferner versuche ich ständig, an der Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten, da auch dies meines Erachtens dazu beiträgt, die nötige innere Ruhe zu erlangen und mir die Sicherheit gibt, auch in schwierigen Situationen souverän aufzutreten und zu reagieren.

16. Was ist daran anders?

Diese Vorsätze bedeuten für mich eine grundlegende Änderung meiner Verhaltensstrategie in Angst- und Stresssituationen. Der Weg des einfachen Widerstands wird aufgegeben, zugunsten einer zur Klärung der Situation beitragenden Kommunikation und aktiven Teilnahme. Dabei versuche ich immer die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und lasse mich auch nicht provozieren. Diese grundlegende Änderung übertrage ich auch auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Arzttermine nicht mehr zu verschieben oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten nicht mehr aufzuschieben sondern direkt mit dem nötigen Selbstvertraün anzugehen und eine Lösung zu finden. Mir ist dabei auch klar geworden, dass es nichts nützt , dabei auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern dass es viel wichtiger ist, sich selbst seiner Ansichten sicher zu sein, und diese auch unabhängig von Anderen umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Kein Wiederholungstäter, sondern einmalig stress- und angstbedingte Ausnahmesituation

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe bei der Umsetzung meiner Vorsätze gemerkt, dass diese Verhaltensstrategie einen positiven Effekt auf meine Persönlichkeit hat und mir eine gewisse Stärke verleiht. Diese wiederum hilft mir dabei, auch die auf den ersten Blick unlösbaren Situationen besser einzuschätzen und zu lösen oder auch grundsätzlich Unangenehmes nicht beiseite zu schieben, sondern möglichst sofort anzugehen. Ich bin dadurch ruhiger und gelassener geworden. In der Konseqünz sind schwierige Dinge nun einfacher zu lösen. Durch die Abarbeitung und sofortige Erledigung unangenehmer Dinge und Angelegenheiten, habe ich jetzt einen freieren Blick in die Zukunft und auch mehr Zeit für angenehme Dinge.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben Sie heute und was ist daran neu?

In erster Linie sollte ich als Verkehrsteilnehmer aktiv meinen Teil dazu beitragen, dass es zu keinen unsicheren Situationen kommt. Dabei sollte ich nicht auf Andere schaün, sondern unter der Einhaltung der Verkehrsregeln meine Vorsätze befolgen. Sollte es jedoch trotz allem zu einer unverschuldeten gefährlichen Situation kommen, muss ich versuchen diese mit der größtmöglichen Ruhe und Gelassenheit zu meistern, unabhängig davon ob ich mich im Recht fühle oder nicht. Dabei steht das Interesse der Allgemeinheit an größtmöglicher Verkehrssicherheit vor dem Eigeninteresse, auch wenn es hierfür in Ausnahmesituationen größerer Kraftanstrengungen oder Angstüberwindungen bedarf.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln hat für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität.
 
Hallo Max,

anbei mein überarbeiteter FB mit der Bitte um deine Einschätzung. Vielen Dank schon mal im voraus und einen schönen Abend!

HG Chris67


1. FB Verkehr/Straftaten

Zur Person

Geschlecht: männlich
Alter: 45

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.09.2010

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Höchstgeschwindigkeit überschritten im Jahr 2004

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: noch keinen Termin
Welche Stelle (MPI): Pima Mpu
Schon bezahlt?: ja

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: keine





Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Drei Verstöße in Tateinheit
2. Was waren das für Verstöße?
Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser)
Die Verstöße fanden am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Etwa zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und wäre danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange am Knie berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung geführt hätte. Er hat es jedoch unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst erstellte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich war mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hatte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Alle drei Verstöße gehören zur gleichen Tat.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war äußerst aggressiv, für mich in diesem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich fühlte mich von der Person bedroht und hatte große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte. Davor wollte ich mich schützen und in Sicherheit bringen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person beim Anfahren versehentlich verletzen können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich arbeite seit 19 Jahren als Taxifahrer mit einer täglichen Kilometerleistung von 150-250km und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt, sofern es mir möglich war, aus schwierigen Situationen herausgehalten. Ich habe mich dabei auf mein inneres Gefühl und meine gesammelten Erfahrungen als Berufsfahrer verlassen. Im Nachhinein betrachtet war die Reaktion in diesem Ausnahmefall natürlich ein großer Fehler.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe trotz aller Aufregung sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern einmalig!

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war sehr überrascht und schockiert als ich einen Anruf der Polizei bekam und über die Vorwürfe und die Dimension informiert wurde.
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.


12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Ich versuche auch in hektischen und oftmals von Kundenseite erzeugten Drucksituationen die Ruhe zu bewahren und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Es kommt beinahe täglich vor, dass Kunden den Wunsch äußern, möglichst schnell ( was nur unter Nichteinhaltung der Verkehrsregeln möglich wäre ) an ihr Ziel gebracht zu werden. Ich kann dies natürlich teilweise verstehen, halte mich jedoch trotzdem an die Vorschriften und bewahre die Ruhe und Übersicht, da ich mir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortlich bin, nicht jedoch dem Zeitmanagement meiner Kunden. Mir ist es wichtiger sicher und unfallfrei meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, als das maximal Mögliche an Trinkgeldern oder Anzahl an Aufträgen aus einem Arbeitstag herauszuholen. Es ist mir wichtiger mit ruhigem und gutem Gewissen in den Feierabend zu gehen, als aufgewühlt und abgehetzt oder möglicherweise psychisch nervös oder angeschlagen durch verschiedene Konflikte die Qualität meiner Freizeit und mein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Keine Wiederholungstat, sondern eine einmalig aufgetretene Fehlreaktion.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Keine sonstigen Punkte!

15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich an die Verkehrsregeln und versuche mit einer größtmöglichen Gelassenheit und Ruhe auf schwierige Situationen zu reagieren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung beizutragen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit, unabhängig von äußeren Stressfaktoren wie Kundenwünsche oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer. Dabei halte ich an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts fest und lege den Schwerpunkt auf Deeskalation durch Kommunikation und ich lasse mich auch nicht provozieren. Sollte dieser erste Schritt aus irgendwelchen Gründen scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beilegung oder Schlichtung zu bitten. Ich stelle dabei mein eigenes Interesse, mich vor einer möglichen Eskalation und Gewalt zu schützen hinter das Interesse Anderer, auch wenn ich dafür meine Angst überwinden muss. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Auch in mir auf den ersten Blick unerklärbaren Konfliktsituationen behalte ich die Ruhe und Gelassenheit und versuche die Situation mittels Kommunikation aufzuklären. Um diese notwendige innere Ruhe zu erlangen, achte ich auf einen ausgeglichenen, möglichst gesunden Lebensstil. Ich sorge in meiner Freizeit für ausreichenden Ausgleich zu meiner Arbeit unter anderem durch viel Sport. Ferner versuche ich ständig, an der Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten, da auch dies meines Erachtens dazu beiträgt, die nötige innere Ruhe zu erlangen und mir die Sicherheit gibt, auch in schwierigen Situationen souverän aufzutreten und zu reagieren.

16. Was ist daran anders?

Diese Vorsätze bedeuten für mich eine grundlegende Änderung meiner Verhaltensstrategie in Angst- und Stresssituationen. Der Weg des einfachen Widerstands wird aufgegeben, zugunsten einer zur Klärung der Situation beitragenden Kommunikation und aktiven Teilnahme. Dabei versuche ich immer die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und lasse mich auch nicht provozieren. Diese grundlegende Änderung übertrage ich auch auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Arzttermine nicht mehr zu verschieben oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten nicht mehr aufzuschieben sondern direkt mit dem nötigen Selbstvertraün anzugehen und eine Lösung zu finden. Mir ist dabei auch klar geworden, dass es nichts nützt , dabei auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern dass es viel wichtiger ist, sich selbst seiner Ansichten sicher zu sein, und diese auch unabhängig von Anderen umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Kein Wiederholungstäter, sondern einmalig stress- und angstbedingte Ausnahmesituation

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe bei der Umsetzung meiner Vorsätze gemerkt, dass diese Verhaltensstrategie einen positiven Effekt auf meine Persönlichkeit hat und mir eine gewisse Stärke verleiht. Diese wiederum hilft mir dabei, auch die auf den ersten Blick unlösbaren Situationen besser einzuschätzen und zu lösen oder auch grundsätzlich Unangenehmes nicht beiseite zu schieben, sondern möglichst sofort anzugehen. Ich bin dadurch ruhiger und gelassener geworden. In der Konseqünz sind schwierige Dinge nun einfacher zu lösen. Durch die Abarbeitung und sofortige Erledigung unangenehmer Dinge und Angelegenheiten, habe ich jetzt einen freieren Blick in die Zukunft und auch mehr Zeit für angenehme Dinge.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben Sie heute und was ist daran neu?

In erster Linie sollte ich als Verkehrsteilnehmer aktiv meinen Teil dazu beitragen, dass es zu keinen unsicheren Situationen kommt. Dabei sollte ich nicht auf Andere schaün, sondern unter der Einhaltung der Verkehrsregeln meine Vorsätze befolgen. Sollte es jedoch trotz allem zu einer unverschuldeten gefährlichen Situation kommen, muss ich versuchen diese mit der größtmöglichen Ruhe und Gelassenheit zu meistern, unabhängig davon ob ich mich im Recht fühle oder nicht. Dabei steht das Interesse der Allgemeinheit an größtmöglicher Verkehrssicherheit vor dem Eigeninteresse, auch wenn es hierfür in Ausnahmesituationen größerer Kraftanstrengungen oder Angstüberwindungen bedarf.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln hat für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität.
 
Hallo Max,

ups hab gerade deine Bemerkungen entdeckt. Hatte gestern einige Probleme mit meinem PC und e-mail account. Bitte die letzten beiden Beiträge nicht beachten, sind diesselben wie der vom 18.11.2012!
Werde den FB nochmal bearbeiten und dann wieder (1x!!) einstellen!

HG Chris67
 
Hallo Max,

ups hab gerade deine Bemerkungen entdeckt. Hatte gestern einige Probleme mit meinem PC und e-mail account. Bitte die letzten beiden Beiträge nicht beachten, sind diesselben wie der vom 18.11.2012!
Werde den FB nochmal bearbeiten und dann wieder (1x!!) einstellen!

HG Chris67
Immer erst lesen, dann antworten ... :)

Ok, lass dir ruhig Zeit ... den Profil-FB brauchst nicht jedesmal mit einstellen. :smiley5:
 
Hallo Max,

anbei mein überarbeiteter FB mit der Bitte um deine erneute Einschätzung. Ich bedanke mich schon mal recht herzlich im voraus und wünsche dir ein schönes Wochenende.

HG Chris67

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
35 Verstöße in 27 Jahren Autofahren
2. Was waren das für Verstöße?
- 10 Strafzettel wegen Falschparken, bzw. abgelaufener Parkuhr
- 20 geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen ohne Punkte
- 2 Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Punkten
- 1 Verstoß Rotlicht missachtet
- 1 Verstoß Vorfahrt missachtet mit Unfall
- 1 Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Nötigung

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser

1991: Missachtung der Vorfahrt bei ausgeschalteter Ampel und dadurch einen Unfall verursacht.
1994: Missachtung einer roten Ampel ( o,8 Sec.) 3 Punkte
2001: Geschwindigkeit überschritten innerorts, 1 Punkt
2004: Geschwindigkeit überschritten innerorts, 4 Punkte

Der letzte Verstoß fand am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Etwa zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und wäre danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange am Knie berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung geführt hätte. Er hat es jedoch unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst erstellte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich war mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hatte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich bin seit 20 Jahren angestellter Taxifahrer mit einer Kilometerleistung von ca. 150-250km pro Tag in der Stadt. Die leichten Geschwindigkeitsüberschreitungen fanden alle während meiner Arbeitszeit mit dem Taxi statt. Verteilt auf 20 Jahre Tätigkeit als Berufsfahrer mit entsprechender Kilometerleistung ergibt dies ein bis zwei Verstöße pro Jahr. Dies ist in unserer Branche ein eher niedriger Wert. Die beiden Geschwindigkeitsüberschreitungen aus den Jahren 2001 und 2004 waren die Folge unüberlegten Handelns, da ich auf entsprechende Kundenwünsche eingegangen bin, statt mich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu halten. Mit dem privaten PKW habe ich keine Verstöße dieser Art zu verzeichnen. Lediglich eine Vorfahrtsmissachtung sowie eine Rote Ampel aufgrund von Unkonzentriertheit sowie einige Strafzettel wegen Falschparken sind bei meinen Privatfahrten in 27 Jahren angefallen.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war äußerst aggressiv, für mich in diesem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich fühlte mich von der Person bedroht und hatte große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte. Davor wollte ich mich schützen und in Sicherheit bringen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person beim Anfahren versehentlich verletzen können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich arbeite seit 19 Jahren als Taxifahrer mit einer täglichen Kilometerleistung von 150-250km und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt, sofern es mir möglich war, aus schwierigen Situationen herausgehalten. Ich habe mich dabei auf mein inneres Gefühl und meine gesammelten Erfahrungen als Berufsfahrer verlassen. Im Nachhinein betrachtet war die Reaktion in diesem Ausnahmefall natürlich ein großer Fehler.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe trotz aller Aufregung sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich habe wie bereits geschildert aus einer Angst- und Stresssituation heraus falsch gehandelt. Die plötzliche Eskalation war für mich nicht erklärbar und ich habe in der Folge aus Angst falsch reagiert.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war sehr überrascht und schockiert als ich einen Anruf der Polizei bekam und über die Vorwürfe und die Dimension informiert wurde.
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe mich sehr über mich selbst geärgert und meine damalige Handlungsweise sehr bereut. Die mir vorgeworfene Sachbeschädigung konnte ich mir nicht erklären, da ich keinen Gegenstand auf der Fahrbahn gesehen hatte und auch keinen Unfall/Beschädigung bemerkt hatte. Bezüglich der mir zur Last gelegten Körperverletzung war ich schockiert, da ich mir sicher war, die Person beim Anfahren nicht berührt zu haben.
Ich habe daraufhin die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Ich versuche auch in hektischen und oftmals von Kundenseite erzeugten Drucksituationen die Ruhe zu bewahren und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Es kommt beinahe täglich vor, dass Kunden den Wunsch äußern, möglichst schnell ( was nur unter Nichteinhaltung der Verkehrsregeln möglich wäre ) an ihr Ziel gebracht zu werden. Ich kann dies natürlich teilweise verstehen, halte mich jedoch trotzdem an die Vorschriften und bewahre die Ruhe und Übersicht, da ich mir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortlich bin, nicht jedoch dem Zeitmanagement meiner Kunden. Mir ist es wichtiger sicher und unfallfrei meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, als das maximal Mögliche an Trinkgeldern oder Anzahl an Aufträgen aus einem Arbeitstag herauszuholen. Es ist mir wichtiger mit ruhigem und gutem Gewissen in den Feierabend zu gehen, als aufgewühlt und abgehetzt oder möglicherweise psychisch nervös oder angeschlagen durch verschiedene Konflikte die Qualität meiner Freizeit und mein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe seit diesem Vorfall keine weiteren Verkehrsverstöße aufzuweisen.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich kann keinen direkten Zusammenhang zwischen den Verstößen und bestimmten positiven oder negativen Lebensabschnitten erkennen.
Ich hatte das Glück in einem harmonischem Umfeld und in einer intakten Familie aufzuwachsen. Zu meinen Eltern und auch zu meiner Schwester hatte und habe ich immer noch ein sehr gutes Verhältnis. Meine Eltern haben mich gewaltfrei erzogen und ich würde von mir behaupten, gute Manieren zu haben und mich sozial zu verhalten. Ich habe mich bis heute immer aus Situationen herausgehalten, die eine Tendenz zur Gewalt erkennen ließen. Ich habe dies in der Vergangenheit nie als Schwäche gesehen, sondern als meine Verhaltensstrategie, um nicht in gewalttätige Aktionen involviert zu werden. Dass das nicht immer gut geht, hat mir dieser Vorfall gezeigt. Man sollte auch in der Lage sein, sich schwierigen und aggressiven Situationen stellen und lösen zu können, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt und es zu einer Klärung und Deeskalation beiträgt. Auch wenn man sich auf den ersten Blick keiner Schuld bewusst ist. Dafür muss man auch in der Lage sein, seine Angst zu überwinden und Ruhe zu bewahren.


15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich an die Verkehrsregeln und versuche mit einer größtmöglichen Gelassenheit und Ruhe auf schwierige Situationen zu reagieren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung beizutragen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit, unabhängig von äußeren Stressfaktoren wie Kundenwünsche oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer. Dabei halte ich an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts fest und lege den Schwerpunkt auf Deeskalation durch Kommunikation und ich lasse mich auch nicht provozieren. Sollte dieser erste Schritt aus irgendwelchen Gründen scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beilegung oder Schlichtung zu bitten. Ich stelle dabei mein eigenes Interesse, mich vor einer möglichen Eskalation und Gewalt zu schützen hinter das Interesse Anderer, auch wenn ich dafür meine Angst überwinden muss. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Auch in mir auf den ersten Blick unerklärbaren Konfliktsituationen behalte ich die Ruhe und Gelassenheit und versuche die Situation mittels Kommunikation aufzuklären. Um diese notwendige innere Ruhe zu erlangen, achte ich auf einen ausgeglichenen, möglichst gesunden Lebensstil. Ich sorge in meiner Freizeit für ausreichenden Ausgleich zu meiner Arbeit unter anderem durch viel Sport. Ferner versuche ich ständig, an der Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten, da auch dies meines Erachtens dazu beiträgt, die nötige innere Ruhe zu erlangen und mir die Sicherheit gibt, auch in schwierigen Situationen souverän aufzutreten und zu reagieren.

16. Was ist daran anders?

Diese Vorsätze bedeuten für mich eine grundlegende Änderung meiner Verhaltensstrategie in Angst- und Stresssituationen. Der Weg des einfachen Widerstands wird aufgegeben, zugunsten einer zur Klärung der Situation beitragenden Kommunikation und aktiven Teilnahme. Dabei versuche ich immer die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und lasse mich auch nicht provozieren. Diese grundlegende Änderung übertrage ich auch auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Arzttermine nicht mehr zu verschieben oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten nicht mehr aufzuschieben sondern direkt mit dem nötigen Selbstvertraün anzugehen und eine Lösung zu finden. Mir ist dabei auch klar geworden, dass es nichts nützt , dabei auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern dass es viel wichtiger ist, sich selbst seiner Ansichten sicher zu sein, und diese auch unabhängig von Anderen umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Mein Fehler in diesem konkreten Fall lag wie bereits angesprochen darin, in der für mich äußerst schwierigen und aggressiven Situation die Ruhe zu bewahren und meine Angst zu überwinden. Ich habe dabei mein eigenes Interesse mich vor einer möglichen gewalttätigen Eskalation zu schützen, vor das Interesse eines Anderen gestellt. Auch wenn der Grund der Eskalation selbst für mich in dem Moment nicht erkennbar war, hätte ich die Ruhe bewahren sollen, und zur Klärung der Situation aktiv beitragen sollen. Ich habe durch viele intensive Gespräche mit Freunden und in der Familie eine für mich grundlegende Verhaltensstrategie besprochen, die darauf abzielt, bei künftigen aggressiven oder schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung der Situation beizutragen. Dies soll in erster Linie durch Kommunikation erreicht werden. Denn vieles lässt sich durch eine ruhige besonnene Kommunikation klären. Ich möchte dabei weiterhin an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts festhalten und mich nicht provozieren lassen, bzw. in gewalttätige Aktionen verwickeln lassen. Sollte dieser erste Schritt aus jedweden Grüden scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beillegung oder Schlichtung zu bitten.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe bei der Umsetzung meiner Vorsätze gemerkt, dass diese Verhaltensstrategie einen positiven Effekt auf meine Persönlichkeit hat und mir eine gewisse Stärke verleiht. Diese wiederum hilft mir dabei, auch die auf den ersten Blick unlösbaren Situationen besser einzuschätzen und zu lösen oder auch grundsätzlich Unangenehmes nicht beiseite zu schieben, sondern möglichst sofort anzugehen. Ich bin dadurch ruhiger und gelassener geworden. In der Konseqünz sind schwierige Dinge nun einfacher zu lösen. Durch die Abarbeitung und sofortige Erledigung unangenehmer Dinge und Angelegenheiten, habe ich jetzt einen freieren Blick in die Zukunft und auch mehr Zeit für angenehme Dinge.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben Sie heute und was ist daran neu?

In erster Linie sollte ich als Verkehrsteilnehmer aktiv meinen Teil dazu beitragen, dass es zu keinen unsicheren Situationen kommt. Dabei sollte ich nicht auf Andere schaün, sondern unter der Einhaltung der Verkehrsregeln meine Vorsätze befolgen. Sollte es jedoch trotz allem zu einer unverschuldeten gefährlichen Situation kommen, muss ich versuchen diese mit der größtmöglichen Ruhe und Gelassenheit zu meistern, unabhängig davon ob ich mich im Recht fühle oder nicht. Dabei steht das Interesse der Allgemeinheit an größtmöglicher Verkehrssicherheit vor dem Eigeninteresse, auch wenn es hierfür in Ausnahmesituationen größerer Kraftanstrengungen oder Angstüberwindungen bedarf.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln, eine vorsichtige Fahrweise sowie gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr haben für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität. Daher achte ich sehr darauf, meine Vorsätze auch einzuhalten. Sollte dennoch die Situation eintreten, dass meine Vorsätze in Gefahr geraten, versuche ich dies mit Hilfe von Gesprächen mit Freunden oder in der Familie im Ansatz zu verhindern und meine Vorsätze erneut zu festigen. Dabei habe ich auch keine Scheu, notfalls eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
 
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich bin seit 20 Jahren angestellter Taxifahrer mit einer Kilometerleistung von ca. 150-250km pro Tag in der Stadt. Die leichten Geschwindigkeitsüberschreitungen fanden alle während meiner Arbeitszeit mit dem Taxi statt. Verteilt auf 20 Jahre Tätigkeit als Berufsfahrer mit entsprechender Kilometerleistung ergibt dies ein bis zwei Verstöße pro Jahr. Dies ist in unserer Branche ein eher niedriger Wert. Die beiden Geschwindigkeitsüberschreitungen aus den Jahren 2001 und 2004 waren die Folge unüberlegten Handelns, da ich auf entsprechende Kundenwünsche eingegangen bin, statt mich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu halten. Mit dem privaten PKW habe ich keine Verstöße dieser Art zu verzeichnen. Lediglich eine Vorfahrtsmissachtung sowie eine Rote Ampel aufgrund von Unkonzentriertheit sowie einige Strafzettel wegen Falschparken sind bei meinen Privatfahrten in 27 Jahren angefallen.
Irgend etwas läuft hier verkehrt, oder du hast mich nicht richtig verstanden ...
In deiner Erklärung brauchst du dich nicht auf F1 bzw. auf F2 beziehen sondern nur auf deine "MPU-Tat".
Der Punkt "2. Analyse der einzelnen Verstöße" ist hier etwas irreführend, da die Meisten wegen mehreren Verstößen zur MPU müssen ... bei dir bezieht sich das ja auf "einen" Delikt der mehrere Auswirkungen erwirkte.
Eigentlich brauchst du hier deine Antwort aus "2. Analyse der einzelnen Verstöße" nur sinngemäß zu kopieren.

------------------

Diese Anmerkung solltest du auch noch hinbekommen.

Aufgefallen ist mir noch folgendes ...

- "wie bereits geschildert" aus F9
- "wie bereits angesprochen" aus F17

... diese "Verhinweisung" könnte den GA nicht unbedingt gefallen, dies solltest du noch etwas umformulieren.

FB überarbeiten und wieder einstellen.
 
Hallo Max,

vielen Dank für deine Antwort. Nachfolgend überarbeiteter FB mit der Bitte um deine erneute Einschätzung.
Vielen Dank schon mal im voraus. Ich wünsche dir einen schönen 1. Advent!

HG Chris67




Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
3 Verstöße
2. Was waren das für Verstöße?
Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Nötigung.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genaür, um so besser
Der Verstoß fand am 15.09.2010 gegen 17.45h während meiner Arbeitszeit als angestellter Taxifahrer statt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste zum Flughafen gebracht. Nachdem alle Haltebuchten rechter und linker Hand mit parkenden Taxen belegt waren, sind meine Fahrgäste auf der Fahrbahn ausgestiegen. Ich bin dann mit dem Taxi weiter im Schritttempo Richtung Terminal-Ausfahrt gefahren. In einigen Metern Entfernung stand eine Person auf der Fahrbahn mit dem Gesicht zu den links parkenden Taxen gewandt. Ich bin wie alle anderen Taxen auch an dieser Person im Schritttempo vorbeigefahren. Plötzlich habe ich ein Gebrüll von hinten wahrgenommen ( mein Seitenfenster war leicht geöffnet), habe diesem jedoch keine größere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Nach wenigen weiteren gefahrenen Metern habe ich einen Mann linker Hand wahrgenommen, der mir Unverständliches gebrüllt hat. Ich konnte mir in diesem Augenblick nicht erklären, was da wohl vorgefallen war und bin langsam in der Taxireihe weiter Richtung Ausfahrt gefahren. Plötzlich springt diese Person mit ausgebreiteten Armen und laut brüllend und gestikulierend vor mein Taxi und zwingt mich zum Anhalten. Ich war sehr erschrocken und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Person war derart aggresiv, daß ich Bedenken hatte, falls ich Aussteigen würde, es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Vor lauter Angst bin ich dann leicht stückweise angefahren, um die Person dazu zu bewegen auf die Seite zu gehen, was dieser dann auch tat. Ich bin dann völlig verängstigt Richtung Ausfahrt gefahren und habe den Terminal verlassen. Etwa zwei Wochen später hat sich dann die Polizei bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht mit gefährlicher Körperverletzung bekommen hätte. Der Kläger hat darin behauptet, ich hätte seine Tasche mit einem I-Pad angefahren und beschädigt und wäre danach geflüchtet. Dabei hätte ich ihn mit der Stoßstange am Knie berührt , was zu einer Abschürfung und einer Schwellung geführt hätte. Er hat es jedoch unterlassen zur Flughafenpolizei zu gehen, sowie sich in ärztliche Untersuchung zu begeben. Vielmehr hat er zwei Tage nach dem Vorfall selbst erstellte Fotos per e-mail an die Polizei gesendet. Er hat auch einen Arbeitskollegen als Zeugen benannt, der zwar nicht die Beschädigung, jedoch die anschließende Flucht aus einiger Entfernung gesehen haben will. Das Gericht hat mich daraufhin wegen Fahrerflucht in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung verurteilt. Dies geschah vor einem Jahr. Ich habe auf Anraten meines Anwalts auf eine Revision verzichtet, da ich alle Kosten (Zeugenvorladung inkl. Flüge, Gerichtskosten, etc. selber tragen musste, und ich keinen Zeugen vorweisen konnte. Zudem hat der Richter ausdrücklich auf den Entzug der Fahrerlaubnis/Taxischein verzichtet. Ich war mir jedoch absolut sicher, dass ich die Person beim Anfahren nicht berührt habe. Zudem habe ich weder eine Tasche auf der Fahrbahn gesehen, noch irgendeinen Kontakt bemerkt. Ich bin auch grundsätzlich gegen alle Beschädigungen über meinen Arbeitgeber versichert, hatte so auch gar kein Motiv für eine Fahrerflucht. Die Führerscheinstelle hat nun ein Jahr nach der Gerichtsverhandlung eine MPU wegen Aggressionspotential angeordnet.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Die Fahrerflucht wurde nicht bewusst begangen, sondern wurde mir 2 Wochen nach dem Vorfall zur Last gelegt und hat mich sehr überrascht, da ich keinen Unfall bemerkt hatte. Die mir zur Last gelegte Aggressionsentwicklung entstand in der Folge einer Angst- und Stresssituation. Ich würde in diesem Fall jedoch eher von reaktiver Aggression sprechen, da die Aggression nicht ursprünglich von mir ausging, sondern von der mir gegenüberstehenden Person und ich in der Folge aus Angst falsch reagiert habe. Ich habe die Situation damals falsch eingeschätzt und überreagiert, anstatt vor Ort zu bleiben und mich der mir unerklärlichen und schwierigen Situation zu stellen. Ich habe die Fassung verloren aus Angst mir könne etwas passieren, da die Situation sehr aggressiv und bedrohlich für mich war. Die Ursache liegt meines Ermessens in der Tatsache begründet, dass ich damals eher dazu neigte, schwierigen, unangenehmen und für mich bedrohlichen Situationen eher aus dem Weg zu gehen, als mich diesen zu stellen.



5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich hatte große Angst. Die Person war äußerst aggressiv, für mich in diesem Moment ohne erklärbaren Grund. Ich fühlte mich von der Person bedroht und hatte große Angst, dass die Situation eskalieren könnte und es zu gewaltsamen Aktionen kommen könnte. Davor wollte ich mich schützen und in Sicherheit bringen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte die Person beim Anfahren versehentlich verletzen können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich arbeite seit 19 Jahren als Taxifahrer mit einer täglichen Kilometerleistung von 150-250km und würde mich als guten, umsichtigen und vorausschaünden Fahrer einschätzen. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt, sofern es mir möglich war, aus schwierigen Situationen herausgehalten. Ich habe mich dabei auf mein inneres Gefühl und meine gesammelten Erfahrungen als Berufsfahrer verlassen. Im Nachhinein betrachtet war die Reaktion in diesem Ausnahmefall natürlich ein großer Fehler.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich habe trotz aller Aufregung sehr darauf geachtet, die Person mit meinem Taxi auf keinen Fall zu berühren.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich habe aus einer Angst- und Stresssituation heraus falsch gehandelt. Die plötzliche Eskalation der Person war für mich nicht erklärbar und ich habe in der Folge aus Angst falsch reagiert.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war sehr überrascht und schockiert als ich einen Anruf der Polizei bekam und über die Vorwürfe und die Dimension informiert wurde.
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe mich sehr über mich selbst geärgert und meine damalige Handlungsweise sehr bereut. Die mir vorgeworfene Sachbeschädigung konnte ich mir nicht erklären, da ich keinen Gegenstand auf der Fahrbahn gesehen hatte und auch keinen Unfall/Beschädigung bemerkt hatte. Bezüglich der mir zur Last gelegten Körperverletzung war ich schockiert, da ich mir sicher war, die Person beim Anfahren nicht berührt zu haben.
Ich habe daraufhin die mir auferlegten hohen Strafen umgehend bezahlt.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich halte mich an die Vorschriften und nehme mir ausreichend Zeit, schwierige Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Ich versuche auch in hektischen und oftmals von Kundenseite erzeugten Drucksituationen die Ruhe zu bewahren und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. Es kommt beinahe täglich vor, dass Kunden den Wunsch äußern, möglichst schnell ( was nur unter Nichteinhaltung der Verkehrsregeln möglich wäre ) an ihr Ziel gebracht zu werden. Ich kann dies natürlich teilweise verstehen, halte mich jedoch trotzdem an die Vorschriften und bewahre die Ruhe und Übersicht, da ich mir selbst und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verantwortlich bin, nicht jedoch dem Zeitmanagement meiner Kunden. Mir ist es wichtiger sicher und unfallfrei meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, als das maximal Mögliche an Trinkgeldern oder Anzahl an Aufträgen aus einem Arbeitstag herauszuholen. Es ist mir wichtiger mit ruhigem und gutem Gewissen in den Feierabend zu gehen, als aufgewühlt und abgehetzt oder möglicherweise psychisch nervös oder angeschlagen durch verschiedene Konflikte die Qualität meiner Freizeit und mein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe seit diesem Vorfall keine weiteren Verkehrsverstöße aufzuweisen.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich kann keinen direkten Zusammenhang zwischen den Verstößen und bestimmten positiven oder negativen Lebensabschnitten erkennen.
Ich hatte das Glück in einem harmonischem Umfeld und in einer intakten Familie aufzuwachsen. Zu meinen Eltern und auch zu meiner Schwester hatte und habe ich immer noch ein sehr gutes Verhältnis. Meine Eltern haben mich gewaltfrei erzogen und ich würde von mir behaupten, gute Manieren zu haben und mich sozial zu verhalten. Ich habe mich bis heute immer aus Situationen herausgehalten, die eine Tendenz zur Gewalt erkennen ließen. Ich habe dies in der Vergangenheit nie als Schwäche gesehen, sondern als meine Verhaltensstrategie, um nicht in gewalttätige Aktionen involviert zu werden. Dass das nicht immer gut geht, hat mir dieser Vorfall gezeigt. Man sollte auch in der Lage sein, sich schwierigen und aggressiven Situationen stellen und lösen zu können, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt und es zu einer Klärung und Deeskalation beiträgt. Auch wenn man sich auf den ersten Blick keiner Schuld bewusst ist. Dafür muss man auch in der Lage sein, seine Angst zu überwinden und Ruhe zu bewahren.


15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich an die Verkehrsregeln und versuche mit einer größtmöglichen Gelassenheit und Ruhe auf schwierige Situationen zu reagieren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung beizutragen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit, unabhängig von äußeren Stressfaktoren wie Kundenwünsche oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer. Dabei halte ich an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts fest und lege den Schwerpunkt auf Deeskalation durch Kommunikation und ich lasse mich auch nicht provozieren. Sollte dieser erste Schritt aus irgendwelchen Gründen scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beilegung oder Schlichtung zu bitten. Ich stelle dabei mein eigenes Interesse, mich vor einer möglichen Eskalation und Gewalt zu schützen hinter das Interesse Anderer, auch wenn ich dafür meine Angst überwinden muss. Dazu gehört auch seinem Gegenüber die nötige Zeit und größtmögliches Verständnis für dessen Probleme und Sorgen entgegenzubringen und aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Auch in mir auf den ersten Blick unerklärbaren Konfliktsituationen behalte ich die Ruhe und Gelassenheit und versuche die Situation mittels Kommunikation aufzuklären. Um diese notwendige innere Ruhe zu erlangen, achte ich auf einen ausgeglichenen, möglichst gesunden Lebensstil. Ich sorge in meiner Freizeit für ausreichenden Ausgleich zu meiner Arbeit unter anderem durch viel Sport. Ferner versuche ich ständig, an der Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu arbeiten, da auch dies meines Erachtens dazu beiträgt, die nötige innere Ruhe zu erlangen und mir die Sicherheit gibt, auch in schwierigen Situationen souverän aufzutreten und zu reagieren.

16. Was ist daran anders?

Diese Vorsätze bedeuten für mich eine grundlegende Änderung meiner Verhaltensstrategie in Angst- und Stresssituationen. Der Weg des einfachen Widerstands wird aufgegeben, zugunsten einer zur Klärung der Situation beitragenden Kommunikation und aktiven Teilnahme. Dabei versuche ich immer die Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und lasse mich auch nicht provozieren. Diese grundlegende Änderung übertrage ich auch auf andere Lebensbereiche, wie z.B. Arzttermine nicht mehr zu verschieben oder auch Krisengespräche mit Freunden und Bekannten nicht mehr aufzuschieben sondern direkt mit dem nötigen Selbstvertraün anzugehen und eine Lösung zu finden. Mir ist dabei auch klar geworden, dass es nichts nützt , dabei auf Andere zu schaün und deren Fehler als mögliche Rechtfertigung für eigene Versäumnisse oder Schwachpunkte heranzuziehen, sondern dass es viel wichtiger ist, sich selbst seiner Ansichten sicher zu sein, und diese auch unabhängig von Anderen umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

17. Was wollen Sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Mein Fehler in diesem konkreten Fall lag darin, in der für mich äußerst schwierigen und aggressiven Situation die Ruhe zu bewahren und meine Angst zu überwinden. Ich habe dabei mein eigenes Interesse mich vor einer möglichen gewalttätigen Eskalation zu schützen, vor das Interesse eines Anderen gestellt. Auch wenn der Grund der Eskalation selbst für mich in dem Moment nicht erkennbar war, hätte ich die Ruhe bewahren sollen, und zur Klärung der Situation aktiv beitragen sollen. Ich habe durch viele intensive Gespräche mit Freunden und in der Familie eine für mich grundlegende Verhaltensstrategie besprochen, die darauf abzielt, bei künftigen aggressiven oder schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und mit dem nötigen Selbstvertraün zur Klärung der Situation beizutragen. Dies soll in erster Linie durch Kommunikation erreicht werden. Denn vieles lässt sich durch eine ruhige besonnene Kommunikation klären. Ich möchte dabei weiterhin an meiner Grundeinstellung des Gewaltverzichts festhalten und mich nicht provozieren lassen, bzw. in gewalttätige Aktionen verwickeln lassen. Sollte dieser erste Schritt aus jedweden Grüden scheitern, so besteht in einem zweiten Schritt immer noch die Möglichkeit, eventüll anwesende Dritte in das Geschehen zu integrieren und um Hilfe zur Beillegung oder Schlichtung zu bitten.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe bei der Umsetzung meiner Vorsätze gemerkt, dass diese Verhaltensstrategie einen positiven Effekt auf meine Persönlichkeit hat und mir eine gewisse Stärke verleiht. Diese wiederum hilft mir dabei, auch die auf den ersten Blick unlösbaren Situationen besser einzuschätzen und zu lösen oder auch grundsätzlich Unangenehmes nicht beiseite zu schieben, sondern möglichst sofort anzugehen. Ich bin dadurch ruhiger und gelassener geworden. In der Konseqünz sind schwierige Dinge nun einfacher zu lösen. Durch die Abarbeitung und sofortige Erledigung unangenehmer Dinge und Angelegenheiten, habe ich jetzt einen freieren Blick in die Zukunft und auch mehr Zeit für angenehme Dinge.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben Sie heute und was ist daran neu?

In erster Linie sollte ich als Verkehrsteilnehmer aktiv meinen Teil dazu beitragen, dass es zu keinen unsicheren Situationen kommt. Dabei sollte ich nicht auf Andere schaün, sondern unter der Einhaltung der Verkehrsregeln meine Vorsätze befolgen. Sollte es jedoch trotz allem zu einer unverschuldeten gefährlichen Situation kommen, muss ich versuchen diese mit der größtmöglichen Ruhe und Gelassenheit zu meistern, unabhängig davon ob ich mich im Recht fühle oder nicht. Dabei steht das Interesse der Allgemeinheit an größtmöglicher Verkehrssicherheit vor dem Eigeninteresse, auch wenn es hierfür in Ausnahmesituationen größerer Kraftanstrengungen oder Angstüberwindungen bedarf.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Einhaltung der bestehenden Regeln, eine vorsichtige Fahrweise sowie gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr haben für mich oberste Priorität. Dabei ist es von großer Wichtigkeit die Ruhe auch in schwierigen und hektischen Situationen zu bewahren. Ebenfalls sollte man sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern provozieren lassen, sondern vielmehr darauf achten, sich selbst immer im Griff zu haben. Auch und gerade dann, wenn man Selbst der Meinung ist, man sei im Recht, und der Andere hat den Fehler begangen, sollte man in der Lage sein, ruhig zu bleiben und besonnen zu reagieren und nicht auf seinem Recht zu beharren Vielmehr sollte man versuchen, die Situation möglichst konfliktfrei zu meistern.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nachdem ich bemerkt habe, welchen positiven Effekt diese Verhaltensänderung und die Umsetzung meiner Vorsätze für mich selbst haben, wäre ein Scheitern meiner Vorsätze ein Rückschritt und ein Verlust an Persönlichkeit und in letzter Konseqünz auch ein Verlust an Lebensqualität. Daher achte ich sehr darauf, meine Vorsätze auch einzuhalten. Sollte dennoch die Situation eintreten, dass meine Vorsätze in Gefahr geraten, versuche ich dies mit Hilfe von Gesprächen mit Freunden oder in der Familie im Ansatz zu verhindern und meine Vorsätze erneut zu festigen. Dabei habe ich auch keine Scheu, notfalls eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
 
Ich wünsche dir einen schönen 1. Advent!
Danke, wünsch ich dir auch.

Ich zünde nachher die erste Kerze an, dein FB hat jetzt auch "gezündet" ... ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen :smiley711:

Jetzt brauchst du nur noch ... :read::read::read:
 
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