MPU wegen Fahrrad 1,74 Promille

ES45

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Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 182
Gewicht: 79
Alter: 35

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 05.10.23
BAK: 1,74
Trinkbeginn: 17.00
Trinkende: 22.00
Uhrzeit der Blutabnahme: 23.00

Stand des Ermittlungsverfahrens

Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: ja


Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:
Sachsen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 06.10.23

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein:
Keinen Plan?: noch am Überlegen

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: alle top

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: bis 28.05.24
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine

Hallo zusammen,

Ich bin im Oktober auf dem Rad angehalten worden mit 1,74 Promille. Ich hab mich schon auf MPU mit Abstinenznachweis usw eingestellt gehabt und seitdem keinen Tropfen zu mir genommen. Ich dachte, es geht nur um 6 oder 12 Monate - und auch wenn keine explizite Aufforderung zum Abstinenznachweis beiliegt, ist das doch in der Regel "gern gesehen", dass man ihn zur MPU vorliegen hat, oder?

Jedenfalls hab ich nun heute das Schreiben von der Führerscheinstelle bekommen, mit der - für mich überraschenden - Aufforderung zur MPU bis zum 28.05.
Prinzipiell bin ich ja froh, wenn das eher vorbei ist. Nur weiß ich jetzt nicht, wie ich das mit der Abstinenz machen soll. Ich kann ja nicht innerhalb von 2,5 Monaten eine sechsmonatige Abstinenz nachweisen. Auch ansonsten steht nichts von Abstinenznachweis in dem Schreiben. Würdet ihr das demnach einfach ganz weglassen?

VG
ES
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
Du kannst mit Haaranalyse 3 Monate rückwärts belegen, plus in 3 Monaten, oder kurz vor der MPU. Dann hast du auch nen Beleg.
 

ES45

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Ich brauch allerdings bis Mai um überhaupt erstmal auf 3 cm wachsen zu lassen (hab jetzt erst kurz gemacht)... Also kurz vor der MPU könnte ich dann evtl eine machen für 3 Monate rückwirkend. Bringt das denn was auch wenn es nur 3 Monate sind und nicht 6?
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Die FEB ist Herrin des Verwaltungsverfahrens.
Mit der MPU, den Richtlinien und Voraussetzungen, haben sie nichts zu tun und auch keine Kompetenz.
Bedeutet, dass dementsprechend keine Abstinenznachweise „angeordnet“ werden.

Im Rahmen deiner Vorbereitung wird von dir erwartet, dass du für dich entscheidest, ob und ggf. wie lange du Nachweise benötigst.
Das hast du bisher wohl eher versäumt…

Was hast du bisher an psychologischer Aufarbeitung gemacht ?
Die ist entscheidend.
 

ES45

Neuer Benutzer
Das versteh ich schon, dass das von mir erwartet wird. Aber ich hab doch jetzt überhaupt erst davon erfahren, dass ich MPU machen muss und auf die Idee kommen könnte, Abstinenznachweise zu benötigen. In wie fern hab ich das da verpasst? Im Strafbefehl oder sonst irgendwo war ja keineswegs aufgeführt, dass die FEB überhaupt auf mich zukommen wird. Natürlich hab ich in Eigenregie Recherche betrieben, aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich Abstinenznachweise erbringen kann, bavor ich überhaupt erstmal von deren möglicher Notwedigkeit erfahre.

Meine psychlogische Aufarbeitung bestand darin, dass ich kategorisch jeglichen Alkoholkonsum seither strikt vermieden habe, nur schaffe ich das jetzt in 10-11 Wochen kaum nachzuweisen...
Ich konnte ja auch schlecht meine Glaskugel rausholen, um zu wissen, wann die mich endlich kontaktieren. Im Februar hätte ich sofort nach Erhalt des Schreibens die erste Haarprobe abgegeben. Und außerdem bin ich davon ausgegangen, dass die die MPU für irgendwann Ende des Jahres anberaumen und ich dann locker auch 6 Monate habe um 6 Monate Abstinenz nachzuweisen. Jetzt bin ich von der Zeitskala überrumpelt und der Tatsache, dass ich nur 2,5 Monate habe.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Nun ja, ab 1,6 Promille wird generell eine MPU angeordnet.
Du hättest dich also durchaus schon ab Oktober vorbereiten können.
Die FEB muss auch nicht das Strafverfahren abwarten.

Theoretisch hättest du also schon im November des letzten Jahres eine Aufforderung erhalten können.
Die Frist beträgt bei Führerscheininhabern idR ca. 3 Monate.
Da geht der Schutz des allgemeinen Verkehrsraumes vor deinen persönlichen Befindlichkeiten.

Wenn du jetzt also unvorbereitet bist, ist es besser, nach Fristablauf deine FE abzugeben und jetzt richtig mit der Aufarbeitung starten, gerne auch hier mit unserer Hilfe.
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
@ES45

Du kannst die Analyse machen lassen, und danach die Nachweise weiterführen.

Wenn Geld keine Rolle spielt, kannst du die MPU mit KT versuchen. Wenn du auf Abstinenz plädierst, fällst du mit 3 Monaten durch.

Wenn du durchfallen solltest, dann den FS abgeben, dich komplett vorbereiten, und mit min. 12 Monaten AN es neu versuchen.
 

ES45

Neuer Benutzer
Nun ja, ab 1,6 Promille wird generell eine MPU angeordnet.
Du hättest dich also durchaus schon ab Oktober vorbereiten können.
Die FEB muss auch nicht das Strafverfahren abwarten.

Theoretisch hättest du also schon im November des letzten Jahres eine Aufforderung erhalten können.
Die Frist beträgt bei Führerscheininhabern idR ca. 3 Monate.
Da geht der Schutz des allgemeinen Verkehrsraumes vor deinen persönlichen Befindlichkeiten.

Wenn du jetzt also unvorbereitet bist, ist es besser, nach Fristablauf deine FE abzugeben und jetzt richtig mit der Aufarbeitung starten, gerne auch hier mit unserer Hilfe.
Ernsthaft?!?
Ich hätte also längst die Tests machen können ?!? Ich sitz da und warte... Januar... Februar ... usw, weil ich natürlich denke es bringt mir nichts wenn ich die Nachweise jetzt mache und dann im Juli die Aufforderung dazu bekomme und die sagen (wovon ich fest ausgegangen bin), dass das natürlich erst geht, nachdem ich zur MPU aufgefordert worden bin. Wer kommt denn auf die Idee, dass das schon vorab möglich sein könnte?
Fristablauf deine FE abzugeben und jetzt richtig mit der Aufarbeitung starten
Ernsthaft jetzt? Ihr wollt mir also sagen, ich hab ohne die Nachweise keine Chance da durchzukommen?
@ES45

Du kannst die Analyse machen lassen, und danach die Nachweise weiterführen.

Wenn Geld keine Rolle spielt, kannst du die MPU mit KT versuchen. Wenn du auf Abstinenz plädierst, fällst du mit 3 Monaten durch.

Wenn du durchfallen solltest, dann den FS abgeben, dich komplett vorbereiten, und mit min. 12 Monaten AN es neu versuchen.
Was ist eine KT?
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Jupp, ernsthaft !
Herr über deine MPU bist im Prinzip du, daher hättest du die Nachweise machen können.
Aber gut, das nützt ja nun nix mehr.

Theoretisch könntest du auch mit kontrolliertem Trinken ( kT ) ohne forensische Nachweise die MPU bestehen bei entsprechender „Alkoholgefährdung“ ( Hypothese A3 ).

Mein Hinweis, deine FE lieber abzugeben, bezog sich auf die psychologische Aufarbeitung.
Ohne die bestehst du auf keinen Fall.

Meiner Meinung nach ist die MPU mittlerweile so teuer geworden, dass ich das eher für Geldverbrennung halten würde.
 

ES45

Neuer Benutzer
Ich bin da echt etwas schockiert, vor allem ob dieser "schwammigen" Informationslage. Ich wusste, dass das auf mich zukommen wird. Aber auch nur, weil ich zufällig jmd im Bekanntenkreis habe, den das ebenso schon betroffen hat. Wenn das nicht der Fall wäre, dann würde ich ja heute erstmal aus allen Wolken fallen, dass ich das überhaupt machen muss geschweige denn, dass ich die Zeit davor hätte nutzen können. Und wie gesagt, dass die das anerkennen, bevor man überhaupt Bescheid bekommt, hätte ich nie gedacht...
12 Monate FE abgeben ist halt überhaupt keine Option für mich.
Ich war noch nie mit irgendwas auffällig, habe weder Punkte noch jemals Strafzettel bekommen und nun gefährdet eine Fahrradfahrt, die ich bereue wie sonst quasi nichts anderes in meinem Leben meine berufliche und private Existenz... Es ist ein nicht endend wollender Albtraum... Ich hab ja nicht mal mehr vor je wieder Alkohol zu trinken, was ich auch seit Oktober nicht mehr getan habe, nur wird es schwer das glaubhaft zu machen ohne die Nachweise.

"Theoretisch könntest du auch mit kontrolliertem Trinken ( kT ) ohne forensische Nachweise die MPU bestehen bei entsprechender „Alkoholgefährdung“ ( Hypothese A3 )."
D.h. ich sage lieber ich hätte "kontrolliert getrunken" auch wenn das gar nicht stimmt, nur weil sie mir abstinent nicht abnehmen?

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Du musst vor allem deine Konsumhistorie, Motive und Vermeidungsstrategien aufarbeiten.
Das ist der anstrengendste Teil.
 

ES45

Neuer Benutzer
Danke für die Links.

Nochmal zu meiner Frage: Wenn ich jetzt die Abstinenz seit Oktober nicht belegen kann (bzw nur 3 Monate zur MPU) soll ich ja laut eurer Einschätzung lieber auf KT plädieren... Ich kann doch aber nicht einfach Konsum in den letzten 6 Monaten "erfinden", obwohl ich abstinent war nur weil das besser rüberkommt
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wenn ich jetzt die Abstinenz seit Oktober nicht belegen kann (bzw nur 3 Monate zur MPU) soll ich ja laut eurer Einschätzung lieber auf KT plädieren... Ich kann doch aber nicht einfach Konsum in den letzten 6 Monaten "erfinden",
Eine Verhaltensänderung muss immer für mindestens 6 Monate gelebt sein, egal ob KT oder AB.
Wenn du die Links gelesen hast, wirst du um einiges schlauer sein.
 

ES45

Neuer Benutzer
Eine Verhaltensänderung muss immer für mindestens 6 Monate gelebt sein, egal ob KT oder AB.
Wenn du die Links gelesen hast, wirst du um einiges schlauer sein.
Danke, ich hab die Links gelesen. Ich weiß jetzt auch was mit "KT" gemeint ist und was es bedeutet. Es sind ja dann im Mai auch 8 Monate und nicht nur 6. Es ging mir darum, dass ein User oben schrieb, ich komme mit Abstinenz nicht durch, wenn ich nur 3 Monate nachweisen kann und soll daher lieber auf KT plädieren. Das könnte ich tun, allerdings wäre das ja gelogen, da ich nun mal tatsächlich komplett abstinent war (es nur leider für den gesamten Zeitraum nicht nachweisen kann).
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
@ES45
nur bei KT brauchst du "theoretisch" keine Nachweise. Wird aber "sehr gern gesehen".
Mit den AN (egal wie lange) kannst du niedrigen Konsum nachweisen / Trinkpause belegen

Aber ohne fundierte Aufarbeitung kannst du die MPU vergessen.
Sofort mit Nachweisen beginnen, Urinprogramm oder halt Haare wachsen lassen.
Evtl. SHG, Suchberatung beim Landkreis oder der Caritas besuchen und alles in Papier belegen lassen.

Dann von jetzt ab in nem Jahr, die MPU mit guter Vorbereitung bestehen.

Jetzt im Mai sehe ich nur mit einem Beleg über eine professionelle Vorbereitung bei einem VP eine kleine Chance den FS zu erhalten.

Wie gesagt, dann darf Geld keine Rolle spielen.
 

ES45

Neuer Benutzer
Ohne Abstinenzbeläge für mindestens 6 Monate, brauchst du nicht mit einer Abstinenzbehauptung zu einer MPU gehen ... leider ist das nun mal so.
Das heißt also im Umkehrschluss, wenn er mich fragt, wie mein Konsumverhalten seit dem Vorfall war, dann erfinde ich lieber ein, zwei Bier alle paar Wochen als die Wahrheit zu sagen...? Versteh mich nicht falsch, ich versteh dich schon. Nur nochmal um sicherzugehen...

Bzw: Was soll ich denn sonst sagen auf die Frage?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Bzw: Was soll ich denn sonst sagen auf die Frage
Es gibt für dich nur zwei Möglichkeiten, die KT-"Notlüge" oder eine MPU Verschiebung bis du 6 Monate AB Nachweise vorlegen kannst.
Gehst du mit einer anderen Konstellation zur MPU, wirds mit hoher Wahrscheinlichkeit eine zweite MPU geben.
Du hast leider etwas zu spät mit der Thematik beschäftigt.
 
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