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MPU wegen Fahrradfahren unter 1,79 Promille- MPU in 4 Wochen

Radfahrer89

Benutzer
Guten Abend in die Runde,
in der Nacht zum 31.05.2014 wurde ich von der Polizei angehalten und meine MPU steht bis zum 15.12 bevor.
Ich habe versucht alles auszufüllen und hoffe auf euer Feedback.
Vielen Dank schonmal dafür!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,76
Gewicht: 82kg
Alter: 25 (24 zum Tatzeitpunkt)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 31.5.2014
BAK: 1,79
Trinkbeginn: 18 Uhr
Trinkende: 6 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 8:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Ja , Geldstrafe
Dauer der Sperrfrist:-

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Bundesland:

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1mal im Monat, 3 Gläser Bier
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1, November 2014. Alles im Normbereich
ETG-Programm ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Überweisung vom Hausarzt vorhanden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: bis zum 15.12
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Ist zu erwarten, dass der Untersuchte (auch) zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/ oder liegen als Folge des Konsums von Alkohol Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen von Kraftfahrzeugen ausschließen?

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten kein Ziel, sondern uns, vorsätzlich, verabredet um zu reden und zu trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag entschlossen wir uns unser Treffen nach draußen zu verlegen, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 7 Bier a 0,33l, 5 Longdrinks a 0,2 l
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,33l, 3 Tequila a 0,02l
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wurde nach ca. 400 Metern gestoppt, da ich in die Gegenrichtung gefahren bin und die Verkehrsgegebenheiten nicht beachtet habe. Beabsichtigt war ein Weg von 6 Kilometern länge

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Beim Verlassen der Lokalität fühlte ich mich in der Lage mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Dabei habe ich meinen Grad der Trunkenheit massiv unterschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Gar nicht, da ich bewusst mit dem Rad in die Stadt gefahren bin und ohne drüber Nachzudenken es wieder mit nach Hause nehmen wollte.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit einem Kraftfahrzeug habe ich nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, da mir bewusst war, dass dies strafbar ist und ich moralisch nicht die Schuld für Unfälle o.ä übernehmen kann und möchte. Mit dem Fahrrad war ich unregelmäßig am Wochenende alkoholisiert unterwegs. Schätzungsweise 10- 15 Mal seit Anfang des Jahres bis zur TF. Ich habe die Gefahren für andere und auch für mich unterschätzt und im Nachhinein mutet es absurd an , dass ein junger, gesunder Mensch sich solch einem Risiko aussetzt und Verletzungen für andere und sich selber billigend in Kauf nimmt. Ich habe mir darüber vorher nie Gedanken gemacht und mir war nicht bewusst, dass dies auch, neben der moralisch sehr fragwürdigen Komponente, überdies auch strafbar ist. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne ich es heute und in Zukunft ab alkoholisiert mit dem Fahrrad und jeglichen anderen Fortbewegungsmitteln aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.



Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal bewusst Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf der Geburtstagsparty eines Freundes.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich sehr unregelmäßig getrunken. Danach habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Während meiner Studienzeit habe ich unregelmäßiger getrunken, da ich oft am Wochenende arbeitstechnisch eingebunden war. Dies änderte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). Dies geschah an den Wochenenden. Im letzten halben Jahr vor der TF deutlich mehr. Oft ein 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum an nahezu jedem Wochenende.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer in Gesellschaft mit anderen getrunken. Alleine zuhause zu trinken ist und war für mich unvorstellbar, da Alkohol unmittelbar mit Geselligkeit verknüpft war und ist.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich bin ein sehr in mich gekehrter Mensch, der gerne alleine mit sich und seinen Gedanken ist. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst im Nachhinein habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Zudem kam auch dazu den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt und Charakterzüge von mir traten zum Vorschein, die ich selber schwerlich erklären kann. So wurde ich ab und an aufbrausend und forderte die Leute durch mein forsches Verhalten heraus.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld wurde viel getrunken und kritische Bemerkungen kamen nicht vor, da mein Umfeld dieses Verhalten als normal einstufte und als das „was junge Leute eben so machen“. Außer dem ein oder anderen ironischen Seitenhieb gab es nie eine Bemerkung dazu.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tag nach dem Alkoholkonsum ging es mir häufig sehr schlecht, sodass ich meist einen ganzen Tag verloren habe, indem ich nicht fähig war Aktivitäten nachzugehen. Zudem kamen Schuldgefühle, da die Ereignisse der letzten Nacht nicht immer eindeutig zuzuordnen waren. Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich mehr getrunken als heutzutage.

Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir der soziale Bereiche liegt ,ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Am 31.12.2013 war ich wieder zuhause und betrank mich zu Silvester mit meinen alten Schulfreunden. Am Wochenende darauf machte meine langjährige Freundin mit mir Schluss, sodass der letzte spürbare Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, verbrachte jedoch die Zeit bis zu der Zusage des Platzes im März 2014 in der Schwebe und mit dem Gefühl komplett gescheitert zu sein. Dies besserte sich ab dem Zeitpunkt der Zusage. Das Gefühl der Ungewissheit blieb bestehen.
(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe vorher nie die Menge an konsumiertem Alkohol reflektiert, jedoch habe ich oft mehr getrunken als wünschenswert gewesen wäre.
Einen Filmriss hatte ich nie.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten die Notwendigkeit nicht erkannt habe eine Veränderung vorzunehmen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich grad in den vorherigen Monaten Alkoholmissbrauch betrieben habe. Bei treffen mit Freunden stand in den meisten Fällen der Alkohol im Vordergrund und das Ziel war Betrunken zu werden.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von einem Liter Bier (3*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 08.11.2014.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol aus Genussgründen. Wenn ich Alkohol trinke, dann nicht
Mehr willkürlich, sondern, ganz bewusst. Ich trinke nur noch in meinen festgelegten Grenzen und Alkohol gehört am Wochenende nicht mehr zwangsläufig dazu.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren muss.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt und dem Bewusstsein, dass im Umgang mit alkoholischen Getränken in der Vergangenheit Grenzen überschritten worden sind habe ich mir Regeln im Umgang mit Alkohol auferlegt, die ich bereits in Punkt 20 erläutert habe. In den ersten Wochen nach der TF habe ich nichts getrunken und mir fiel es nicht schwer Angebote zu verneinen. In den ersten Wochen habe ich erlebt, dass ich am Tag danach viel Fitter bin und mich damit Wohler fühle.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich aktiver und nutze das Wochenende zur Regeneration, die ich nach einer Arbeitswoche brauche. Ich gehe alten Interessen wie ins Kino gehen oder Joggen gehen nach und habe wieder mehr Kontakt zu verschiedenen Leuten, die ich in der Vergangenheit vernachlässigt habe. Zudem war es mir möglich durch meine Ausbildung einen neuen Kreis an Leuten hinzu zu gewinnen. Zeitgleich habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige meiner Freunde Verabredungen fallen lassen, sobald man eröffnet man wolle nichts trinken. Dies hat dazu geführt, dass ich mit diesen Leuten weniger zu tun habe, da sich offensichtlich die Bekanntschaft nur auf den Faktor Alkohol reduzieren lässt. Ich selber habe auch schon Aktivitäten abgesagt, wie einem „Oktoberfest“ bei einem Bekannten zuhause und stattdessen eine Aktivität komplett ohne Alkohol unternommen


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einen Job im Rahmen meiner Ausbildung gefunden, der mir Spaß macht und in dem ich aufgehe. Da ich mit Kindern arbeite lebe ich unter der Woche im ständigen Bewusstsein ein Vorbild zu sein und dies möchte ich in keinster Weise enttäuschen, sodass sich meine Sicht auch auf mein Privatleben verschoben hat und durch die Arbeit und die Ausbildung die soziale Kontrolle stärker denn je ist. Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle. Im privaten Bereich gibt mir mein Umfeld, mit dem ich offen über die MPU gesprochen habe, ebenfalls Halt und Sicherheit.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Dank meiner stabilen Lebenssituation und der Erkenntnis, dass ich meinen Alkoholkonsum reflektieren muss und dies auch erfolgreich kann sehe ich keine Gefahr in alte Muster zurückzufallen, obgleich ich mein Bewusstsein weiterhin schärfen muss. Dank meiner guten Erfahrungen mit dem KT werde ich auch weiterhin Herr der Lage sein und meinen Alkoholkonsum in den für mich festgelegten Regeln fortführen können.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch das kontrollierte Trinken behalte ich den Überblick und komme nicht in die Lage alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Trinkanlass vorher geplant und weiß dementsprechend, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause kommen werde.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
-
 
Hallo Radfahrer89,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley1785:


Deinen FB wird sich einer von uns baldmöglichst ansehen. Vorab eine Frage aufgrund der Angabe im Profilbogen:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Überweisung vom Hausarzt vorhanden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

Was genau meinst du damit? :smiley2204: Hast du vor, eine Therapie zu machen?
 
Guten Morgen Nancy,
ich habe hier im Forum gelesen, dass es die Möglichkeit gibt kostenfrei ein Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen.
Das würde ich gerne tun, auch wenn der MPU Termin vor dem Beratungsgespräch liegen wird.
Das soll einfach für mich persönlich sein um nochmal mit jemand externem und professionellem darüber zu sprechen.
 
Sorry, ich verstehe es immer noch nicht so ganz :smiley2204:

Möchtest du nach der MPU zu einem Psychologen gehen, um noch einmal über "innere Motive, Probleme etc." zu reden?
Wenn ja muss dazu gesagt werden, dass du dich VORAB damit auseinandergesetzt haben solltest.

Möchtest du zu einem VP gehen, um im Nachhinein noch einmal eine Einschätzung zu deiner TF zu erhalten, bräuchtest du dafür keine Überweisung vom Hausarzt, da dies (bis auf ein evtl. kostenloses Erstgespräch) kpl. aus eigener Tasche gezahlt werden muss. Aber auch hier wäre der Termin VOR der MPU sinnvoll.

Vllt. kannst du mir das doch noch einmal näher erklären. :smiley22:
 
Sorry, ich verstehe es immer noch nicht so ganz :smiley2204:

Möchtest du nach der MPU zu einem Psychologen gehen, um noch einmal über "innere Motive, Probleme etc." zu reden?
Wenn ja muss dazu gesagt werden, dass du dich VORAB damit auseinandergesetzt haben solltest.

So war das gedacht.
Auseinandergesetzt habe ich mich mit der Thematik schon. Allerdings alleine bzw. ohne professionellen Rat.
 
Okay Radfahrer, dann weiß ich jetzt erstmal worum es geht und kann das bei der FB-Kommentierung entsprechend beachten.
 
Das freut uns natürlich und nach deinem FB schaue ich in den nächsten zwei Tagen.:pc0003:
 
Okay, dann geht es nun doch schneller zur Begutachtung wie anfangs gedacht....


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten kein Ziel, sondern uns, vorsätzlich, verabredet um zu reden und zu trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag entschlossen wir uns unser Treffen nach draußen zu verlegen, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.
Hhmm, klingt i-wie komisch: "....wir trafen uns, um vorsätzlich zu trinken...." :smiley2204: Was war denn der Grund dafür?

Passt auch nicht wirklich zu der Angabe deiner Konsummotive:

Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 7 Bier a 0,33l, 5 Longdrinks a 0,2 l
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,33l, 3 Tequila a 0,02l
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l

Sorry, aber diese Mengen sind zu gering. Du hattest eine Trinkzeit von 12 (!) Stunden, dementsprechend hoch war auch die Abbaurate. Dann kamen noch weitere 2 Stunden bis zur BE hinzu, die ja erst gegen 8 Uhr morgens erfolgte.
Das heißt, dass du in etwa 35 TE zu dir genommen haben musst. Rechnet man die 8 angegebenen Schnäpse davon ab, müssten es ca. 16 Bier a 0,33l gewesen sein, oder in den Schnäpsen waren deutlich mehr als jeweils 2 cl Alk.

Hier kannst du es selbst nachprüfen:

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung

Dazu ist noch zu sagen, dass der TÜV nicht wie in o. Link angegeben mit 0,15‰ Abbau pro Stunde rechnet, sondern lediglich mit 0,1‰, sodass mitunter noch eine etwas höhere Trinkmenge angegeben werden muss. Hier kann mein Kollege Max bei der Berechnung helfen...


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). Dies geschah an den Wochenenden. Im letzten halben Jahr vor der TF deutlich mehr. Oft ein 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum an nahezu jedem Wochenende.

Der GA wird dich bei der MPU nach deinen genauen Höchstmengen im Vorfeld fragen. "Im letzen halben Jahr vor der TF deutlich mehr..." wird da nicht ausreichend sein. Du solltest dich mal hinsetzen und dir eine Trinktabelle machen, wenn du es so nicht mehr zusammenbekommst.

Trinkkurve




12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich bin ein sehr in mich gekehrter Mensch, der gerne alleine mit sich und seinen Gedanken ist. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein.


Erst im Nachhinein habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Zudem kam auch dazu den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt.

Ich habe hier absichtlich mal einen Absatz in deiner Antwort eingefügt, damit du siehst, wie kurz der Bereich deiner Trinkmotivation ist.
Du gibst einerseits an, dass du "gerne mit dir allein und deinen Gedanken bist", andererseits aber spürtest, dass du mit Alk. deine Hemmungen überwinden konntest und das Gefühl "etwas zu verpassen" mit dem Alk. kompensieren wolltest...

An dieser Stelle wird mir klar, warum du das Gespräch mit einem Psychologen suchen möchtest. Ganz ehrlich - ich habe nicht das Gefühl, als wüßtest du wirklich - warum du soviel getrunken hast.

Die Zeit der "Rebellion gegen die Elterngeneration" - wäre das mit 24 Jahren nicht etwas arg spät?
Mit spektakulären Geschichten aufwarten - wäre das nicht eher in den Bereich des "jugendlichen Leichtsinns" einzuordnen, der sich mehr im Alter ab 16 Jahren bewegt?

Ein Satz, den ich aus deiner Antwort zur Frage 27 hier kopiere, lautet:

Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle.

Hieraus ist zu lesen, dass du dich früher nicht wertgeschätzt gefühlt hast und dir die nötige Anerkennung fehlte. Warum glaubst du, war das so? Das kann nicht erst mit dem missglückten Praktikum bzw. AuPair begonnen haben, sondern muss schon früher eine Rolle gespielt haben...

Du hattest ein schlechtes Selbstwertgefühl - warum?

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich mehr getrunken als heutzutage.

Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir der soziale Bereiche liegt ,ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Am 31.12.2013 war ich wieder zuhause und betrank mich zu Silvester mit meinen alten Schulfreunden. Am Wochenende darauf machte meine langjährige Freundin mit mir Schluss, sodass der letzte spürbare Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, verbrachte jedoch die Zeit bis zu der Zusage des Platzes im März 2014 in der Schwebe und mit dem Gefühl komplett gescheitert zu sein. Dies besserte sich ab dem Zeitpunkt der Zusage. Das Gefühl der Ungewissheit blieb bestehen.
(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)

Vorab zu deiner Anmerkung:
Ein GA geht davon aus, dass die Zeit des erhöhten Alk.konsums mind. 6 Monate bestanden hat (eher länger) um eine gewisse "Giftfestigkeit" zu erlangen.
Von daher wird bei der MPU mehr im Zeitraum von ca. einem Jahr vor der TF gefragt...

Weiter zu den Motiven:

Aus der Beschreibung in o. Antwort (fett markiert) liest sich, dass du mit problematischen Situationen nur sehr schwer umgehen konntest. Du hast dich betrunken, um deine Probleme zu vergessen...vllt. auch mit einer (un)bestimmten Wut im Bauch (?!?!) "Es klappt alles nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, also betrinke ich mich"...?!?

Warum war deine Freundin der "letzte spürbare Halt"? Welchen Halt brauchtest du? Hat sie eure Beziehung beendet, weil sie dir eben diesen Halt nicht mehr geben konnte? Hast du sie zu sehr "vereinnahmt" damit sie sich deiner Sorgen und Probleme annehmen konnte? War sie damit auf Dauer überfordert?

Du hast bereits im März 2014 die Zusage der Ausbildungsstelle erhalten - deine TF war im Mai.... so besehen kann deine Unsicherheit nicht wirklich damit zusammengehangen haben, dass du einen hohen Alk.konsum hattest - da gab es andere Gründe.

Eben diese Gründe müssen dem GA plausibel vorgetragen werden können - denn nur dann ist eine entsprechende Verhaltensänderung und Stabilisierung möglich.


Ich weiß nicht, wieviel es dir bringt, wenn ich noch weitere Punkte aufführe, die mich zum Nachfragen animieren - z.B.:

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt und Charakterzüge von mir traten zum Vorschein, die ich selber schwerlich erklären kann. So wurde ich ab und an aufbrausend und forderte die Leute durch mein forsches Verhalten heraus.

Du kennst ja sicher den Spruch: "Besoffene und kleine Kinder sagen immer die Wahrheit..." Auch wenn ich persönlich dies nicht ganz bestätigen kann, so ist es doch möglich, dass du im alkoholisierten Zustand deine Agressionen eher "freien Lauf" lassen konntest. Evtl. waren es Dinge, die sich in dir aufgestaut hatten und die du nur "loswerden" konntest, sobald du einen "gewissen Pegel" erreicht hattest.

Das würde wiederum auf mangelndes Selbstbewusstsein schließen lassen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tag nach dem Alkoholkonsum ging es mir häufig sehr schlecht, sodass ich meist einen ganzen Tag verloren habe, indem ich nicht fähig war Aktivitäten nachzugehen. Zudem kamen Schuldgefühle, da die Ereignisse der letzten Nacht nicht immer eindeutig zuzuordnen waren. Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.

Hier ist bereits eine tiefere Alk.problematik zu erkennen. Du hast nach hohem Alk-konsum ganze Tage "verloren". Aktivitäten und Menschen vernachlässigt...und die Nähe der Menschen gesucht, mit denen zusammen du Alk. konsumieren konntest. Darüber hinaus war dein Konsum derart hoch, dass du am nächsten Tag zumindest Erinnerungslücken hattest - das ist ganz klar in den Bereich "Alk.missbrauch" einzustufen:

DSM-IV-Kriterien „Substanzmissbrauch"

A. Ein unangepaßtes Muster von Substanzgebrauch führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens eines der folgenden Kriterien innerhalb desselben 12-Monats-Zeitraums manifestiert:

(1) Wiederholter Substanzgebrauch, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt …
(2) Wiederholter Substanzgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährung kommen kann …
(3) Wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz in Zusammenhang mit dem Substanzgebrauch …
(4) Fortgesetzter Substanzgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischen-menschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen der psychotropen Substanz verursacht oder verstärkt werden…



19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich grad in den vorherigen Monaten Alkoholmissbrauch betrieben habe. Bei treffen mit Freunden stand in den meisten Fällen der Alkohol im Vordergrund und das Ziel war Betrunken zu werden.
Ganz klar zu erkennen, dass es um "Wirkungstrinken" ging - also das "gezielte Betrinken". Vllt. mal ganz interessant hierzu...

http://www.fundus.org/pdf.asp?ID=12733


Es ist an dieser Stelle nicht ganz einfach für mich, deinen Alk.konsum und die Gründe die dazu führten, zu beurteilen. Ein Gespräch mit einem Psychologen, bzw. einem VP wäre -wie bereits erwähnt- im Vorfeld einer MPU ganz wichtig gewesen. Inwieweit du dir noch darüber klar werden kannst, welche Motivation letztendlich zum Missbrauch geführt hat und du dies dem GA überzeugend darlegen kannst, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Es besteht die Gefahr, dass der GA einen Alk.verzicht von dir fordert, das sollte dir bewusst sein.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von einem Liter Bier (3*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.

Bei KT (oder wie es eigentlich richtig heißt: risikoarmer Umgang mit dem Alk.) sollte man immer unter der Grenze von 0,3‰ bleiben. Wenn du deine 3 Bier bspw. in 2 Stunden trinken würdest, würdest du da schon drüber liegen...
Wir raten hier generell dazu, nicht mehr wie 3 TE (2 Bier a 0,33l) anzugeben, damit man sich da beim GA nicht in die Nesseln setzt.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren muss.

"Muss" klingt i-wie nach Zwang. Die Entscheidung dein Trinkverhalten zu verändern sollte aber "freiwillig" gewesen sein.

Den Rest kann ich an dieser Stelle noch nicht wirklich kommentieren, da mir dafür dein Trinkgrund zu sehr fehlt. Erst durch die Erkenntnis, was "schief gelaufen" ist, ist man ja dazu in der Lage sein Verhalten zu ändern und konsequent beizubehalten. Vllt. kannst du mir dazu noch einmal eine detailliertere Antwort geben.
 
Guten Abend!
Vielen Dank für deine ausführliche und kritische Bearbeitung.
Ohne deine Nachfragen wären mir Punkte, die mir selber klar sind nicht aufgefallen und ich hätte sie nicht ausformulieren können.

- Der Grund an dem Abend war, dass wir feiern gehen wollten (einen "speziellen" Grund gab es nicht.) Mit "Vorsätzlich" war lediglich gemeint, dass klar war, dass getrunken wird.
- Die Mengen habe ich angepasst. In der Bearbeitung habe ich übersehen, dass das doppelte Longdrinks waren und mehr Bier.
-Höchstmengen auch angepasst und in TE angegeben
-Trinkmotive weiter ausgeführt und auf das jetzt bezogen. Dies bezog sich tatsächlich auf Jahre zuvor und war schlecht von mir formuliert. Zusammenfassend: in Studium und Au Pair gescheitert, konnte mich nicht mit der Situation arrangieren "nur" eine Ausbildung zu absolvieren, hat sich erst mit Beginn der Ausbildung gelegt, dass ich mich damit wohl fühle. Zudem hatte ich sehr viel Zeit dadurch, dass ich nichts gemacht habe und auf den Ausbildungsbeginn warten musste. (Flucht aus dem Alltag, in dem NICHTS passiert und ich auf der Stelle trat und wartete, dass es endlich losgeht). Zudem die sexuelle Spannung mit der Freundin mit der ich viel Kontakt zu der Zeit hatte, die durch den Alkohol ausgelöst wurde. (mir ist durchaus bewusst wie absurd das klingt!)
- die Anerkennung fehlte natürlich, wenn man doppelt einen Rückschlag erleidet. Dadurch leidet das Selbstwertgefühl enorm
-ganze Tage verloren war überspitzt. Durch den Kater war ich antriebslos und wäre z.B nicht Sonntag Nachmittags ins Kino gegangen, wie ich es nun regelmäßig als Ausgleich mache

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Ich habe den Fragebogen überarbeitet.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten uns verabredet um den sonnigen Tag draußen zu genießen, zu reden und zu späterer Stunde eine Diskothek zu besuchen. Wir hatten im Vorfeld ausgemacht, dass wir dabei trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag war kam ich mit dem Fahrrad und waren in einem Park, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 8 Bier a 0,33l, (12 TE) 6 Longdrinks a 0,2 l (je 4cl Alkohol) (12 TE)
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,4l, (8 TE) 3 Tequila a 0,02l (3)
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l (1 TE)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wurde nach ca. 400 Metern gestoppt, da ich in die Gegenrichtung gefahren bin und die Verkehrsgegebenheiten nicht beachtet habe. Beabsichtigt war ein Weg von 6 Kilometern länge

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Beim Verlassen der Lokalität fühlte ich mich in der Lage mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Dabei habe ich meinen Grad der Trunkenheit massiv unterschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Gar nicht, da ich bewusst mit dem Rad in die Stadt gefahren bin und ohne drüber Nachzudenken es wieder mit nach Hause nehmen wollte. Kein geld für taxi, keine busfahrkarte, nicht zuhause anrufen (wegen unangenehm)

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit einem Kraftfahrzeug habe ich nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, da mir bewusst war, dass dies strafbar ist und ich moralisch nicht die Schuld für Unfälle o.ä übernehmen kann und möchte. Mit dem Fahrrad war ich unregelmäßig am Wochenende alkoholisiert unterwegs. Schätzungsweise 10- 15 Mal seit Anfang des Jahres bis zur TF, insgesamt über die Jahre verteilt bestimmt um die 100 Mal. Ich habe die Gefahren für andere und auch für mich unterschätzt und im Nachhinein mutet es absurd an , dass ein junger, gesunder Mensch sich solch einem Risiko aussetzt und Verletzungen für andere und sich selber billigend in Kauf nimmt. Ich habe mir darüber vorher nie Gedanken gemacht und mir war nicht bewusst, dass dies auch, neben der moralisch sehr fragwürdigen Komponente, überdies auch strafbar ist. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne ich es heute und in Zukunft ab alkoholisiert mit dem Fahrrad und jeglichen anderen Fortbewegungsmitteln aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.



Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal bewusst Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf der Geburtstagsparty eines Freundes.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich sehr unregelmäßig getrunken. Danach habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Während meiner Studienzeit habe ich unregelmäßiger getrunken, dafür wurden die Mengen mehr. Besonders in den Semesterferien habe ich regelmäßig getrunken. Dies führte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit fort, in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). (Im Alter von 16-18) Dies geschah an den Wochenenden. Später kam auch Schnaps hinzu.
Alter 18- 22: Bier (6-8 0,4) und Schnaps (5- 10 TE)
Im letzten halben Jahr vor der TF mehr und regelmäßiger. Oft ein 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum (10-15 TE) an 2 bis 3 Wochenenden im Monat.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer in Gesellschaft mit anderen getrunken. Alleine zuhause zu trinken ist und war für mich unvorstellbar, da Alkohol unmittelbar mit Geselligkeit verknüpft war und ist.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich war zu dieser Zeit ein introvertierter Mensch, der gerne alleine war. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst jetzt, Jahre später, habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Mit der Zeit änderten sich die Trinkmotive. Im Studium verlor sich der Kontakt zu den Freunden aus der Schulzeit, dennoch hatte ich ein stabiles Umfeld durch mein Hobby. Im Oktober 2010 nahm ich mein Studium auf und hatte von da an lange Phasen mit viel Zeit durch Semesterferien und frei eingeteilte Kurse. In der Zeit trank ich regelmäßig am Wochenende, da ich durch meine Studiensituation meine Zeit zur Regeneration frei einteilen konnte. Ich merkte zunehmend, dass das Studium nichts für mich ist. Im Studium gab es selten Feedback und man war nur eine Nummer von vielen. Ich merkte, dass mein Bemühen nicht ausreichend war, was eine völlig neue Erfahrung für mich war. Nach dem Abi war es mein unbedingtes Ziel zu Studieren, da ich glaubte ohne Studium sei das Abitur nichts wert und diese Erkenntnis stellte einen enormen Einschnitt und zugleich Enttäuschung für mein Leben dar. Ich traute ich lange Zeit nicht meinen Eltern die Wahrheit zu sagen, was belastend war. Dieses Denken hielt bis zu dem Beginn meiner Ausbildung an verbunden mit der Angst noch einmal zu scheitern. Darunter litt mein Selbstwertgefühl in einem erheblichem Maße. Im Dezember 2013 war ich nach nur knappen 7 Wochen wieder in Deutschland, in meiner Heimatstadt, in der ich mich eingeengter denn je fühlte und ich konnte mich mit der Situation schwer arrangieren. Ich wollte ein Jahr im Ausland verbringen um mir darüber klar zu werden, was ich mir für meine Zukunft vorstelle. Hinzu kam, dass ich mich von meinem Umfeld bewusst und unbewusst abgrenzte, da ich mich nicht in der Lage sah über mein Scheitern in Amerika zu sprechen. Ich konnte in der Folge mit der Situation schwer umgehen. Die Motive wandelten sich dahingehend den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Ich glaubte meine Unzufriedenheit wegschieben zu können und Selbstsicherheit erlangen zu können, wenn ich betrunken war.
Mit besagter Freundin mit der ich in der Nacht getrunken habe besteht wenig Kontakt. Wenn wir Alkohol tranken waren wir oft enthemmt und eine sexuelle Spannung war spürbar, die spannend war, aber im nüchternen Zustand nicht passiert wäre. In einem klärenden Gespräch habe ich dieser Person mitgeteilt, dass zwischen uns, wenn nicht nüchtern, nie was sein wird und auch nie war. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt. Die TF war der ausschlaggebende Punkt sich darüber Gedanken zu machen und meinen Alkoholkonsum zu überdenken.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt handelte impulsiv.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld wurde viel getrunken und kritische Bemerkungen kamen nicht vor, da mein Umfeld dieses Verhalten als normal einstufte und als das „was junge Leute eben so machen“. Außer dem ein oder anderen ironischen Seitenhieb gab es nie eine Bemerkung dazu.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tage nach dem Trinken ging es mir häufig schlecht. Ich hatte einen Kater und fühlte mich antriebslos. Ich schlief oft lange. . Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich heutzutage kontrolliertes Trinken betreibe habe ich Seit meinem 16. Lebensjahr mehr getrunken als heutzutage.

Nach dem Abi habe ich mehr getrunken als vorher. Danach begann ich ein FSJ in einer Kita und Alkohol spielte keine große Rolle in meinem Leben. Ich ging zu der Zeit intensiv meinem Hobby, dem Besuchen von Fußballspielen nach und trank dort so gut wie nie.
Während meiner Studienzeit wurde mein Alkoholkonsum mehr und regelmäßiger. Den Ausgleich schaffte meine damalige Freundin mit der ich am Wochenende Dinge unternahm, die nichts mit Alkohol zu tun hatten. Dennoch trank ich. Bedingt dadurch, dass ich Angst hatte zu scheitern und schon früh spürte nicht zurecht zu kommen. Trotzdem wollte ich an dem Studium festhalten.
Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir die Arbeit im sozialen Bereich liegt ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Am 31.12.2013 war ich wieder zuhause und betrank mich zu Silvester mit meinen alten Schulfreunden. Am Wochenende darauf machte meine langjährige Freundin mit mir Schluss, sodass ein wesentlicher Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Zu einem Großteil meines Umfeldes nahm ich nur zögerlich wieder Kontakt auf, da ich mich schämte gescheitert zu sein. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, da mir die Arbeit im sozialen Bereich Spaß macht und ich von Dezember 2012- Juni 2013 ein Praktikum in einer Kita, meinem jetzigen Arbeitgeber, absolvierte. Die Zusage für den Ausbildungsplatz bekam ich im März 2014. Trotz dessen fühlte ich mich gescheitert aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Au Pair Jahr und der Gewissheit vorerst keine akademische Laufbahn zu absolvieren. Mir fehlte die Wertschätzung von außen, die ich weder in der Uni noch während des Au Pair Aufenthalts bekommen habe. Diese bekomme ich nun auf meiner Arbeitsstelle im Rahmen der Ausbildung.
(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe vorher nie die Menge an konsumiertem Alkohol reflektiert, jedoch habe ich oft mehr getrunken als wünschenswert gewesen wäre.
Einen Filmriss hatte ich nie.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten die Notwendigkeit nicht erkannt habe eine Veränderung vorzunehmen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich nicht in der Lage war die Wirkung des Alkohols einzuschätzen und, dass ich nach intensiver Beschäftigung und Reflexion meinen Konsum kontrollieren kann. Vor der TF spielte bei Treffen mit Freunden in den meisten Fällen der Alkohol eine wichtige Rolle und es ging um das gezielte Betrinken.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von zwei Gläsern Bier (2*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 08.11.2014.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol wieder aus Genussgründen. Wenn ich Alkohol trinke, dann nicht
Mehr willkürlich, sondern, was mir schmeckt. Ich trinke nur noch in meinen festgelegten Grenzen und Alkohol gehört am Wochenende nicht mehr zwangsläufig dazu.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren möchte und habe den Handlungsbedarf umgesetzt..

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt und dem Bewusstsein, dass im Umgang mit alkoholischen Getränken in der Vergangenheit Grenzen überschritten worden sind habe ich mir Regeln im Umgang mit Alkohol auferlegt, die ich bereits in Punkt 20 erläutert habe. In den ersten Wochen nach der TF war ich geschockt, weil mir bewusst geworden ist eine Straftat begangen zu haben und habe in Folge dessen nichts getrunken und mir fiel es nicht schwer Angebote zu verneinen. In den ersten Wochen habe ich erlebt, dass ich am Tag danach viel Fitter bin und dadurch eine Erhöhung meiner Lebensqualität besteht.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich aktiver und nutze das Wochenende zur Regeneration, die ich nach einer Arbeitswoche brauche. Ich gehe alten Interessen wie ins Kino gehen oder Joggen gehen nach und habe wieder mehr Kontakt zu verschiedenen Leuten, die ich in der Vergangenheit vernachlässigt habe. Zudem war es mir möglich durch meine Ausbildung einen neuen Kreis an Leuten hinzu zu gewinnen. Zeitgleich habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige meiner Freunde Verabredungen fallen lassen, sobald man eröffnet man wolle nichts trinken. Dies hat dazu geführt, dass ich mit diesen Leuten weniger zu tun habe, da sich offensichtlich die Bekanntschaft nur auf den Faktor Alkohol reduzieren lässt. Ich selber habe auch schon Aktivitäten abgesagt, wie einem „Oktoberfest“ bei einem Bekannten zuhause und stattdessen eine Aktivität komplett ohne Alkohol unternommen


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einen Job im Rahmen meiner Ausbildung gefunden, der mir Spaß macht und in dem ich aufgehe. Da ich mit Kindern arbeite lebe ich unter der Woche im ständigen Bewusstsein ein Vorbild zu sein und dies möchte ich nicht enttäuschen, sodass sich meine Sicht auch auf mein Privatleben verschoben hat und durch die Arbeit und die Ausbildung die soziale Kontrolle stärker denn je ist. Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle. Im privaten Bereich gibt mir mein Umfeld, mit dem ich offen über die MPU gesprochen habe, ebenfalls Halt und Sicherheit.
Ich verstehe mich gut mit meinen Kollegen und Klassenkameraden und habe Schritt für Schritt wieder Kontakt zu verschiedenen Leuten aus meinem Umfeld wiederhergestellt mit denen ich verschiedene Aktivitäten unternehme, unter anderem gehe ich meinem Alten Hobby (Fussball) wieder regelmäig nach, weil ich es mir vom Geld her wieder leisten kann. Zudem habe ich wieder eine feste Partnerschaft.





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Zuletzt bearbeitet:
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Dank meiner stabilen Lebenssituation und der Erkenntnis, dass ich meinen Alkoholkonsum reflektieren muss und dies auch erfolgreich kann sehe ich keine Gefahr in alte Muster zurückzufallen, obgleich ich mein Bewusstsein weiterhin schärfen muss. Dank meiner guten Erfahrungen mit dem KT werde ich auch weiterhin Herr der Lage sein und meinen Alkoholkonsum in den für mich festgelegten Regeln fortführen können.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe vorher schon das Führen eines Kraftfahrzeuges vom Alkoholtrinken getrennt und werde dies nun auf sämtliche Fahrzeuge ausweiten.
Durch das kontrollierte Trinken behalte ich den Überblick über mich und komme nicht in die Lage alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Trinkanlass vorher geplant und weiß dementsprechend, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause kommen werde.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
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So,
ich habe die Punkte 10 und 16 umformliert und 9 und 12 sortiert um sie in eine besser verständliche zeitliche Abfolge zu bringen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe bis auf dem Geburtstag des Freundes, nichts getrunken
. Danach, während der Oberstufenzeit (Alter 17-19), habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Ich machte nach dem Abi ein FSJ und war am Wochenende beim oft beim Fussball, sodass ich maximal 1-2 Mal im Monat trank. (Alter 19-21)Während meiner Studienzeit (Alter 21-23) habe ich regelmäßiger getrunken und die Mengen wurden mehr. Besonders in den Semesterferien habe ich regelmäßig getrunken. Dies führte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit fort, in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe, mit Ausnahme der 7 Wochen in Amerika, in denen ich insgesamt 3 Mal trank. (Alter 23-24)

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). 3-4 Mal im Monat (Alter 17-19)
Alter 19-21: 1-2 Mal im Monat. 6-8 Bier, dazu gelegentlich Schnaps (Longdrinks)
Alter 21-23: 6-8 Bier, Schnaps (Cocktails, Rum oder Wodka) (0,1l – 0,2L). 2-3 Mal im Monat
Alter 23-24: 1- 2 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum (0,3-0,5 Liter) an 2 bis 3 Wochenenden im Monat.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich war zu dieser Zeit ein introvertierter Mensch, der gerne alleine war. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst jetzt, Jahre später, habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert.
Nach dem Abi began ich ein FSJ in einer Kita und Alkohol spielte eine weniger große Rolle in meinem Leben. Ich wollte fit auf der Arbeit sein. Ich ging zu der Zeit intensiv meinem Hobby, dem Besuchen von Fußballspielen nach und trank dort so gut wie nie.
Mit der Zeit änderten sich die Trinkmotive.
Im Studium, dass ich im Oktober 2010 aufnahm, verlor sich der Kontakt zu den Freunden aus der Schulzeit, dennoch hatte ich weiterhin ein stabiles Umfeld durch mein Hobby. Im Studium hatte ich von da an lange Phasen mit viel Zeit durch Semesterferien und frei eingeteilten Kursen. In der Zeit trank ich regelmäßig am Wochenende, vor allem in den Semesterferien, da ich durch meine Studiensituation meine Zeit zur Regeneration frei einteilen konnte. Ich fühlte mich unsicher und hatte Angst vor der Zukunft, da ich mir nicht sicher war, was man mit dem Studium anfangen kann. Ich merkte zunehmend, dass das Studium nichts für mich ist. Im Studium gab es selten Feedback und man war nur eine Nummer von vielen. Ich merkte, dass mein Bemühen nicht ausreichend war, was eine völlig neue Erfahrung für mich war. Nach dem Abi war es mein unbedingtes Ziel zu Studieren, da ich glaubte ohne Studium sei das Abitur nichts wert und diese Erkenntnis stellte einen enormen Einschnitt und zugleich Enttäuschung für mein Leben dar. Dieses Denken hielt bis zu dem Beginn meiner Ausbildung an verbunden mit der Angst noch einmal zu scheitern. Darunter litt mein Selbstwertgefühl in einem erheblichem Maße. Ich traute ich lange Zeit nicht meinen Eltern die Wahrheit zu sagen, was belastend war. Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir die Arbeit im sozialen Bereich liegt ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Im Dezember 2013 war ich nach nur knappen 7 Wochen wieder in Deutschland, in meiner Heimatstadt, in der ich mich eingeengter denn je fühlte und ich konnte mich mit der Situation schwer arrangieren. Ich wollte ein Jahr im Ausland verbringen um mir darüber klar zu werden, was ich mir für meine Zukunft vorstelle. Hinzu kam, dass ich mich von meinem Umfeld bewusst und unbewusst abgrenzte, da ich mich nicht in der Lage sah über mein Scheitern in Amerika zu sprechen. Meine langjährige Freundin machte mit mir Schluss, sodass ein wesentlicher Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Zu einem Großteil meines Umfeldes nahm ich nur zögerlich wieder Kontakt auf, da ich mich schämte gescheitert zu sein Ich konnte in der Folge mit der Situation schwer umgehen. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, da mir die Arbeit im sozialen Bereich Spaß macht und ich von Dezember 2012- Juni 2013, neben meinem Studium, ein Praktikum in einer Kita, meinem jetzigen Arbeitgeber, absolvierte. Die Zusage für den Ausbildungsplatz bekam ich im März 2014. Trotz dessen fühlte ich mich gescheitert aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Au Pair Jahr und der Gewissheit vorerst keine akademische Laufbahn zu absolvieren. Mir fehlte die Wertschätzung von außen, die ich weder in der Uni noch während des Au Pair Aufenthalts bekommen habe. Diese bekomme ich nun auf meiner Arbeitsstelle im Rahmen der Ausbildung.
Die Motive wandelten sich dahingehend den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Ich glaubte meine Unzufriedenheit wegschieben zu können und Selbstsicherheit erlangen zu können, wenn ich betrunken war.
Mit besagter Freundin mit der ich in der Nacht getrunken habe besteht jetzt wenig Kontakt. Wenn wir Alkohol tranken waren wir enthemmt und eine sexuelle Spannung war spürbar, die spannend war, aber im nüchternen Zustand nicht passiert wäre. In einem klärenden Gespräch habe ich dieser Person mitgeteilt, dass zwischen uns, wenn nicht nüchtern, nie was sein wird und auch nie war. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt. Die TF war der ausschlaggebende Punkt sich darüber Gedanken zu machen und meinen Alkoholkonsum zu überdenken.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich heutzutage kontrolliertes Trinken betreibe habe ich Seit meinem 16. Lebensjahr mehr getrunken als heutzutage. Hervorzuheben ist dabei der Zeitraum von Januar 2014 bis zur TF.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Radfahrer,

in einem anderen Thread hatte ich geschrieben, dass ich durch einen Todesfall in der Familie etwas abgelenkt war/bin. Da ich erst heute dazu gekommen bin, einen anderen finalen FB zu lesen, fehlt mir jetzt die Konzentration für deinen FB. Dies hole ich gleich morgen nach und hoffe, dass dies für deine MPU noch ausreichend ist, da dein Termin ja bereits für Donnerstag ansteht.
 
Nachdem unser Webhoster die halbe Nacht Wartungsarbeiten durchgeführt hat, komme ich nun wirklich sehr spät (oder besser gesagt früh) zu deinem FB.

Dabei war es für mich etwas schwierig, alles in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen - besser wäre gewesen, wenn du ihn noch einmal am Stück kpl. in seiner finalen Form eingestellt hättest (und auch nicht als Zitat, da es das Antworten sehr erschwert).:smiley22:

Deine veränderten Trinkmengen habe ich nun nicht mehr im einzelnen nachgeprüft, gehe aber davon aus, dass sie jetzt plausibel sind.

Hierbei ganz wichtig:

Der GA wird dich nach deinen Trinkmengen im Vorfeld fragen und dabei musst (!) du auf jeden Fall angeben, dass du vor deiner TF bereits einige Male die gleichen Mengen getrunken hast! Alles andere wäre unglaubwürdig! Gerade das Radfahren setzt eine sehr gute "Trinkübung" voraus, da dort z.B. auch noch die Balance auf 2 Rädern gehalten werden muss und das geht nunmal nicht ohne Vorerfahrung.

Deine Trinkmotive kommen nun deutlicher zur Sprache. Hierbei also auch die Erkenntnis, dass du das Gefühl hattest "versagt zu haben" was sehr an deinem Selbstwertgefühl nagte. Du beschreibst:

Mir fehlte die Wertschätzung von außen, die ich weder in der Uni noch während des Au Pair Aufenthalts bekommen habe. Diese bekomme ich nun auf meiner Arbeitsstelle im Rahmen der Ausbildung.

In welcher Form bekommst du nun diese Anerkennung auf deiner Arbeitsstelle? Dies könnte der GA noch einmal genauer hinterfragen. Es wäre gut, wenn du hier einige Beispiele nennen könntest.

Bitte aufpassen bei Aussagen wie diesen:

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tage nach dem Trinken ging es mir häufig schlecht. Ich hatte einen Kater und fühlte mich antriebslos. Ich schlief oft lange. . Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich nicht in der Lage war die Wirkung des Alkohols einzuschätzen und, dass ich nach intensiver Beschäftigung und Reflexion meinen Konsum kontrollieren kann. Vor der TF spielte bei Treffen mit Freunden in den meisten Fällen der Alkohol eine wichtige Rolle und es ging um das gezielte Betrinken.

Zum einen sollte der Alk.konsum noch nicht (!) dazu geführt haben, dass du wichtige Dinge in deinem Leben vernachlässigt hast - zum anderen solltest du nicht (mehrfach) darauf hinweisen, dass es bei den "meisten" Fällen der Treffen um das gezielte Betrinken ging.

Das Trinken zur Verdrängung und/oder Problembewältigung ist eines der Hauptursachen bei der MPU. Der GA muss nun einschätzen, wie weit diese Problematik bereits fortgeschritten ist/war. Kann der Proband sein Verhalten noch ohne große Schwierigkeiten ändern (und beibehalten), oder ist das Fehlverhalten schon so weit im Denken und Handeln verankert, dass ein Rückfall in alte Gewohnheiten zu befürchten ist?

Mal in einem klaren Beispiel genannt: Es gibt Probleme in deiner Kita, du fühlst dich dort nicht mehr wohl, brichst die Ausbildung vllt. ab...was passiert dann?
Bist du dann in der Lage deinen moderaten Alk.konsum weiterhin fortzuführen, oder ist die Gefahr groß, dass du dich wieder damit "betäuben" willst?
Solche Überlegungen wird der GA anstellen müssen - schließlich soll er ja eine Prognose über dein zukünftiges Verhalten abgeben.

Darum ist es wichtig, dass du zu deinem früheren Verhalten stehst - jedoch keine Aussagen machst, die den GA daran zweifeln lassen, dass dein KT auch in Zukunft funktionieren wird.

Dies wollte ich dir noch einmal erklärend schreiben.

Hier noch ein paar...

Tipps für euren MPU-Tag


Wann genau ist denn dein Termin am Donnerstag? Evtl. schaue ich mir deine Trinkmengen noch einmal an.
 
Auf den fett markierten Sachen werde ich dann nicht rumreiten.
Das war dadurch bedingt, dass ich zunächst wenig Kontakt zu meinem Umfeld hatte und den wieder aufgebaut habe.

Zu der konkreten Situation:
Ich habe gemerkt, dass meine Arbeit etwas wert ist, ich geschätztes Mitglied im Team bin und kann somit meine Meinung auch vor allen äußern ohne etwas befürchten zu müssen.
Auch habe ich die Chefin in meine Thematik eingeweiht.

Bei den Trinkmengen habe ich mich an den TE orientiert. 0,3L Schnaps ergeben 15 TE; 0,5L Schnaps 25 TE und dazu Bier (10- 12 TE)
 
Bei den Trinkmengen habe ich mich an den TE orientiert. 0,3L Schnaps ergeben 15 TE; 0,5L Schnaps 25 TE und dazu Bier (10- 12 TE)
Das ist auch alles richtig, nur muss das auch alles zusammenpassen.
Bei deiner TF hast du (nach TÜV) 32 TE konsumiert, diese Menge muss jetzt im Vorfeld ein paar mal auftauchen und in deinen Antworten klar erkennbar sein.
Die Alkoholmenge spielt bei deiner MPU eine große Rolle, passt hier etwas nicht, machst du den Gutachter sofort misstrauisch.
Stell den FB bitte, in seiner überarbeiteten Form, noch einmal komplett ein (ohne Zitate).
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten uns verabredet um den sonnigen Tag draußen zu genießen, zu reden und zu späterer Stunde eine Diskothek zu besuchen. Wir hatten im Vorfeld ausgemacht, dass wir dabei trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag war kam ich mit dem Fahrrad und waren in einem Park, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 8 Bier a 0,33l, (12 TE) 6 Longdrinks a 0,2 l (je 4cl Alkohol) (12 TE)
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,4l, (8 TE) 3 Tequila a 0,02l (3)
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l (1 TE)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wurde nach ca. 400 Metern gestoppt, da ich in die Gegenrichtung gefahren bin und die Verkehrsgegebenheiten nicht beachtet habe. Beabsichtigt war ein Weg von 6 Kilometern länge

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Beim Verlassen der Lokalität fühlte ich mich in der Lage mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Dabei habe ich meinen Grad der Trunkenheit massiv unterschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Gar nicht, da ich bewusst mit dem Rad in die Stadt gefahren bin und ohne drüber Nachzudenken es wieder mit nach Hause nehmen wollte. Kein geld für taxi, keine busfahrkarte, nicht zuhause anrufen (wegen unangenehm)

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit einem Kraftfahrzeug habe ich nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, da mir bewusst war, dass dies strafbar ist und ich moralisch nicht die Schuld für Unfälle o.ä übernehmen kann und möchte. Mit dem Fahrrad war ich unregelmäßig am Wochenende alkoholisiert unterwegs. Schätzungsweise 10- 15 Mal seit Anfang des Jahres bis zur TF, insgesamt über die Jahre verteilt bestimmt um die 100 Mal. Ich habe die Gefahren für andere und auch für mich unterschätzt und im Nachhinein mutet es absurd an , dass ein junger, gesunder Mensch sich solch einem Risiko aussetzt und Verletzungen für andere und sich selber billigend in Kauf nimmt. Ich habe mir darüber vorher nie Gedanken gemacht und mir war nicht bewusst, dass dies auch, neben der moralisch sehr fragwürdigen Komponente, überdies auch strafbar ist. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne ich es heute und in Zukunft ab alkoholisiert mit dem Fahrrad und jeglichen anderen Fortbewegungsmitteln aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.



Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal bewusst Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf der Geburtstagsparty eines Freundes.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe bis auf dem Geburtstag des Freundes, nichts getrunken
. Danach, während der Oberstufenzeit (Alter 17-19), habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Ich machte nach dem Abi ein FSJ und war am Wochenende beim oft beim Fussball, sodass ich maximal 1-2 Mal im Monat trank. (Alter 19-21)Während meiner Studienzeit (Alter 21-23) habe ich regelmäßiger getrunken und die Mengen wurden mehr. Besonders in den Semesterferien habe ich regelmäßig getrunken. Dies führte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit fort, in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe, mit Ausnahme der 7 Wochen in Amerika, in denen ich insgesamt 3 Mal trank. (Alter 23-24)



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). 3-4 Mal im Monat (Alter 17-19)
Alter 19-21: 1-2 Mal im Monat. 6-8 Bier, dazu gelegentlich Schnaps (Longdrinks)
Alter 21-23: 6-8 Bier, Schnaps (Cocktails, Rum oder Wodka) (0,1l – 0,2L). 2-3 Mal im Monat
Alter 23-24: 8-10 Flaschdn 0,33 Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum (0,3-0,5 Liter), 5-6 Mal im Monat (3-4 Wochenenden, gelegentlich 2x pro WE)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer in Gesellschaft mit anderen getrunken. Alleine zuhause zu trinken ist und war für mich unvorstellbar, da Alkohol unmittelbar mit Geselligkeit verknüpft war und ist.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich war zu dieser Zeit ein introvertierter Mensch, der gerne alleine war. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst jetzt, Jahre später, habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert.
Nach dem Abi begann ich ein FSJ in einer Kita und Alkohol spielte eine weniger große Rolle in meinem Leben. Ich wollte fit auf der Arbeit sein. Ich ging zu der Zeit intensiv meinem Hobby, dem Besuchen von Fußballspielen nach und trank dort so gut wie nie.
Mit der Zeit änderten sich die Trinkmotive.
Im Studium, dass ich im Oktober 2010 aufnahm, verlor sich der Kontakt zu den Freunden aus der Schulzeit, dennoch hatte ich weiterhin ein stabiles Umfeld durch mein Hobby. Im Studium hatte ich von da an lange Phasen mit viel Zeit durch Semesterferien und frei eingeteilten Kursen. In der Zeit trank ich regelmäßig am Wochenende, vor allem in den Semesterferien, da ich durch meine Studiensituation meine Zeit zur Regeneration frei einteilen konnte. Ich fühlte mich unsicher und hatte Angst vor der Zukunft, da ich mir nicht sicher war, was man mit dem Studium anfangen kann. Ich merkte zunehmend, dass das Studium nichts für mich ist. Im Studium gab es selten Feedback und man war nur eine Nummer von vielen. Ich merkte, dass mein Bemühen nicht ausreichend war, was eine völlig neue Erfahrung für mich war. Nach dem Abi war es mein unbedingtes Ziel zu Studieren, da ich glaubte ohne Studium sei das Abitur nichts wert und diese Erkenntnis stellte einen enormen Einschnitt und zugleich Enttäuschung für mein Leben dar. Auch insbesondere meinem Vater wollte ich zeigen, dass sein damaliger, für mich unangebrachter Kommentar, eine Ausbildung sei was handfestes nicht stimmte. Dieses Denken hielt bis zu dem Beginn meiner Ausbildung an verbunden mit der Angst noch einmal zu scheitern. Darunter litt mein Selbstwertgefühl in einem erheblichem Maße. Ich traute ich lange Zeit nicht meinen Eltern die Wahrheit zu sagen, was belastend war. Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir die Arbeit im sozialen Bereich liegt ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Im Dezember 2013 war ich nach nur knappen 7 Wochen wieder in Deutschland, in meiner Heimatstadt, in der ich mich eingeengter denn je fühlte und ich konnte mich mit der Situation schwer arrangieren. Ich wollte ein Jahr im Ausland verbringen um mir darüber klar zu werden, was ich mir für meine Zukunft vorstelle. Hinzu kam, dass ich mich von meinem Umfeld bewusst und unbewusst abgrenzte, da ich mich nicht in der Lage sah über mein Scheitern in Amerika zu sprechen. Meine langjährige Freundin machte mit mir Schluss, sodass ein wesentlicher Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Zu einem Großteil meines Umfeldes nahm ich nur zögerlich wieder Kontakt auf, da ich mich schämte gescheitert zu sein Ich konnte in der Folge mit der Situation schwer umgehen. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, da mir die Arbeit im sozialen Bereich Spaß macht und ich von Dezember 2012- Juni 2013, neben meinem Studium, ein Praktikum in einer Kita, meinem jetzigen Arbeitgeber, absolvierte. Die Zusage für den Ausbildungsplatz bekam ich im März 2014. Trotz dessen fühlte ich mich gescheitert aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Au Pair Jahr und der Gewissheit vorerst keine akademische Laufbahn zu absolvieren. Mir fehlte die Wertschätzung von außen, die ich weder in der Uni noch während des Au Pair Aufenthalts bekommen habe. Diese bekomme ich nun auf meiner Arbeitsstelle im Rahmen der Ausbildung.
Die Motive wandelten sich dahingehend den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Ich glaubte meine Unzufriedenheit wegschieben zu können und Selbstsicherheit erlangen zu können, wenn ich betrunken war.
Mit besagter Freundin mit der ich in der Nacht getrunken habe besteht jetzt wenig Kontakt. Wenn wir Alkohol tranken waren wir enthemmt und eine sexuelle Spannung war spürbar, die spannend war, aber im nüchternen Zustand nicht passiert wäre. In einem klärenden Gespräch habe ich dieser Person mitgeteilt, dass zwischen uns, wenn nicht nüchtern, nie was sein wird und auch nie war. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt. Die TF war der ausschlaggebende Punkt sich darüber Gedanken zu machen und meinen Alkoholkonsum zu überdenken.

(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt handelte impulsiv.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld wurde viel getrunken und kritische Bemerkungen kamen nicht vor, da mein Umfeld dieses Verhalten als normal einstufte und als das „was junge Leute eben so machen“. Außer dem ein oder anderen ironischen Seitenhieb gab es nie eine Bemerkung dazu.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tage nach dem Trinken ging es mir häufig schlecht. Ich hatte einen Kater und fühlte mich antriebslos. Ich schlief oft lange. . Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich heutzutage kontrolliertes Trinken betreibe habe ich Seit meinem 16. Lebensjahr mehr getrunken als heutzutage.
Hervorzuheben ist dabei der Zeitraum von Januar 2014 bis zur TF.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe vorher nie die Menge an konsumiertem Alkohol reflektiert, jedoch habe ich oft mehr getrunken als wünschenswert gewesen wäre.
Einen Filmriss hatte ich nie.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten die Notwendigkeit nicht erkannt habe eine Veränderung vorzunehmen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich nicht in der Lage war die Wirkung des Alkohols einzuschätzen und, dass ich nach intensiver Beschäftigung und Reflexion meinen Konsum kontrollieren kann. Vor der TF spielte bei Treffen mit Freunden in den meisten Fällen der Alkohol eine wichtige Rolle und es ging um das gezielte Betrinken.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von zwei Gläsern Bier (2*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 08.11.2014.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol wieder aus Genussgründen. Wenn ich Alkohol trinke, dann nicht
Mehr willkürlich, sondern, was mir schmeckt. Ich trinke nur noch in meinen festgelegten Grenzen und Alkohol gehört am Wochenende nicht mehr zwangsläufig dazu.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren möchte und habe den Handlungsbedarf umgesetzt..

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt und dem Bewusstsein, dass im Umgang mit alkoholischen Getränken in der Vergangenheit Grenzen überschritten worden sind habe ich mir Regeln im Umgang mit Alkohol auferlegt, die ich bereits in Punkt 20 erläutert habe. In den ersten Wochen nach der TF war ich geschockt, weil mir bewusst geworden ist eine Straftat begangen zu haben und habe in Folge dessen nichts getrunken und mir fiel es nicht schwer Angebote zu verneinen. In den ersten Wochen habe ich erlebt, dass ich am Tag danach viel Fitter bin und dadurch eine Erhöhung meiner Lebensqualität besteht.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich aktiver und nutze das Wochenende zur Regeneration, die ich nach einer Arbeitswoche brauche. Ich gehe alten Interessen wie ins Kino gehen oder Joggen gehen nach und habe wieder mehr Kontakt zu verschiedenen Leuten, die ich in der Vergangenheit vernachlässigt habe. Zudem war es mir möglich durch meine Ausbildung einen neuen Kreis an Leuten hinzu zu gewinnen. Zeitgleich habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige meiner Freunde Verabredungen fallen lassen, sobald man eröffnet man wolle nichts trinken. Dies hat dazu geführt, dass ich mit diesen Leuten weniger zu tun habe, da sich offensichtlich die Bekanntschaft nur auf den Faktor Alkohol reduzieren lässt. Ich selber habe auch schon Aktivitäten abgesagt, wie einem „Oktoberfest“ bei einem Bekannten zuhause und stattdessen eine Aktivität komplett ohne Alkohol unternommen


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einen Job im Rahmen meiner Ausbildung gefunden, der mir Spaß macht und in dem ich aufgehe. Da ich mit Kindern arbeite lebe ich unter der Woche im ständigen Bewusstsein ein Vorbild zu sein und dies möchte ich nicht enttäuschen, sodass sich meine Sicht auch auf mein Privatleben verschoben hat und durch die Arbeit und die Ausbildung die soziale Kontrolle stärker denn je ist. Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle. Im privaten Bereich gibt mir mein Umfeld, mit dem ich offen über die MPU gesprochen habe, ebenfalls Halt und Sicherheit.
Ich verstehe mich gut mit meinen Kollegen und Klassenkameraden und habe Schritt für Schritt wieder Kontakt zu verschiedenen Leuten aus meinem Umfeld wiederhergestellt mit denen ich verschiedene Aktivitäten unternehme. Zudem habe ich wieder eine feste Partnerschaft.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Dank meiner stabilen Lebenssituation und der Erkenntnis, dass ich meinen Alkoholkonsum reflektieren muss und dies auch erfolgreich kann sehe ich keine Gefahr in alte Muster zurückzufallen, obgleich ich mein Bewusstsein weiterhin schärfen muss. Dank meiner guten Erfahrungen mit dem KT werde ich auch weiterhin Herr der Lage sein und meinen Alkoholkonsum in den für mich festgelegten Regeln fortführen können.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe vorher schon das Führen eines Kraftfahrzeuges vom Alkoholtrinken getrennt und werde dies nun auf sämtliche Fahrzeuge ausweiten.
Durch das kontrollierte Trinken behalte ich den Überblick über mich und komme nicht in die Lage alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Trinkanlass vorher geplant und weiß dementsprechend, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause kommen werde.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 
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