Radfahrer89
Benutzer
Guten Abend in die Runde,
in der Nacht zum 31.05.2014 wurde ich von der Polizei angehalten und meine MPU steht bis zum 15.12 bevor.
Ich habe versucht alles auszufüllen und hoffe auf euer Feedback.
Vielen Dank schonmal dafür!
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,76
Gewicht: 82kg
Alter: 25 (24 zum Tatzeitpunkt)
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 31.5.2014
BAK: 1,79
Trinkbeginn: 18 Uhr
Trinkende: 6 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 8:00
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Ja , Geldstrafe
Dauer der Sperrfrist:-
Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Bundesland:
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1mal im Monat, 3 Gläser Bier
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1, November 2014. Alles im Normbereich
ETG-Programm ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Überweisung vom Hausarzt vorhanden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: bis zum 15.12
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Ist zu erwarten, dass der Untersuchte (auch) zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/ oder liegen als Folge des Konsums von Alkohol Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen von Kraftfahrzeugen ausschließen?
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten kein Ziel, sondern uns, vorsätzlich, verabredet um zu reden und zu trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag entschlossen wir uns unser Treffen nach draußen zu verlegen, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 7 Bier a 0,33l, 5 Longdrinks a 0,2 l
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,33l, 3 Tequila a 0,02l
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wurde nach ca. 400 Metern gestoppt, da ich in die Gegenrichtung gefahren bin und die Verkehrsgegebenheiten nicht beachtet habe. Beabsichtigt war ein Weg von 6 Kilometern länge
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Beim Verlassen der Lokalität fühlte ich mich in der Lage mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Dabei habe ich meinen Grad der Trunkenheit massiv unterschätzt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Gar nicht, da ich bewusst mit dem Rad in die Stadt gefahren bin und ohne drüber Nachzudenken es wieder mit nach Hause nehmen wollte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit einem Kraftfahrzeug habe ich nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, da mir bewusst war, dass dies strafbar ist und ich moralisch nicht die Schuld für Unfälle o.ä übernehmen kann und möchte. Mit dem Fahrrad war ich unregelmäßig am Wochenende alkoholisiert unterwegs. Schätzungsweise 10- 15 Mal seit Anfang des Jahres bis zur TF. Ich habe die Gefahren für andere und auch für mich unterschätzt und im Nachhinein mutet es absurd an , dass ein junger, gesunder Mensch sich solch einem Risiko aussetzt und Verletzungen für andere und sich selber billigend in Kauf nimmt. Ich habe mir darüber vorher nie Gedanken gemacht und mir war nicht bewusst, dass dies auch, neben der moralisch sehr fragwürdigen Komponente, überdies auch strafbar ist. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne ich es heute und in Zukunft ab alkoholisiert mit dem Fahrrad und jeglichen anderen Fortbewegungsmitteln aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal bewusst Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf der Geburtstagsparty eines Freundes.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich sehr unregelmäßig getrunken. Danach habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Während meiner Studienzeit habe ich unregelmäßiger getrunken, da ich oft am Wochenende arbeitstechnisch eingebunden war. Dies änderte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). Dies geschah an den Wochenenden. Im letzten halben Jahr vor der TF deutlich mehr. Oft ein 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum an nahezu jedem Wochenende.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer in Gesellschaft mit anderen getrunken. Alleine zuhause zu trinken ist und war für mich unvorstellbar, da Alkohol unmittelbar mit Geselligkeit verknüpft war und ist.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich bin ein sehr in mich gekehrter Mensch, der gerne alleine mit sich und seinen Gedanken ist. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst im Nachhinein habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Zudem kam auch dazu den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt und Charakterzüge von mir traten zum Vorschein, die ich selber schwerlich erklären kann. So wurde ich ab und an aufbrausend und forderte die Leute durch mein forsches Verhalten heraus.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld wurde viel getrunken und kritische Bemerkungen kamen nicht vor, da mein Umfeld dieses Verhalten als normal einstufte und als das „was junge Leute eben so machen“. Außer dem ein oder anderen ironischen Seitenhieb gab es nie eine Bemerkung dazu.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tag nach dem Alkoholkonsum ging es mir häufig sehr schlecht, sodass ich meist einen ganzen Tag verloren habe, indem ich nicht fähig war Aktivitäten nachzugehen. Zudem kamen Schuldgefühle, da die Ereignisse der letzten Nacht nicht immer eindeutig zuzuordnen waren. Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich mehr getrunken als heutzutage.
Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir der soziale Bereiche liegt ,ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Am 31.12.2013 war ich wieder zuhause und betrank mich zu Silvester mit meinen alten Schulfreunden. Am Wochenende darauf machte meine langjährige Freundin mit mir Schluss, sodass der letzte spürbare Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, verbrachte jedoch die Zeit bis zu der Zusage des Platzes im März 2014 in der Schwebe und mit dem Gefühl komplett gescheitert zu sein. Dies besserte sich ab dem Zeitpunkt der Zusage. Das Gefühl der Ungewissheit blieb bestehen.
(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe vorher nie die Menge an konsumiertem Alkohol reflektiert, jedoch habe ich oft mehr getrunken als wünschenswert gewesen wäre.
Einen Filmriss hatte ich nie.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten die Notwendigkeit nicht erkannt habe eine Veränderung vorzunehmen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich grad in den vorherigen Monaten Alkoholmissbrauch betrieben habe. Bei treffen mit Freunden stand in den meisten Fällen der Alkohol im Vordergrund und das Ziel war Betrunken zu werden.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von einem Liter Bier (3*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 08.11.2014.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol aus Genussgründen. Wenn ich Alkohol trinke, dann nicht
Mehr willkürlich, sondern, ganz bewusst. Ich trinke nur noch in meinen festgelegten Grenzen und Alkohol gehört am Wochenende nicht mehr zwangsläufig dazu.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren muss.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt und dem Bewusstsein, dass im Umgang mit alkoholischen Getränken in der Vergangenheit Grenzen überschritten worden sind habe ich mir Regeln im Umgang mit Alkohol auferlegt, die ich bereits in Punkt 20 erläutert habe. In den ersten Wochen nach der TF habe ich nichts getrunken und mir fiel es nicht schwer Angebote zu verneinen. In den ersten Wochen habe ich erlebt, dass ich am Tag danach viel Fitter bin und mich damit Wohler fühle.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich aktiver und nutze das Wochenende zur Regeneration, die ich nach einer Arbeitswoche brauche. Ich gehe alten Interessen wie ins Kino gehen oder Joggen gehen nach und habe wieder mehr Kontakt zu verschiedenen Leuten, die ich in der Vergangenheit vernachlässigt habe. Zudem war es mir möglich durch meine Ausbildung einen neuen Kreis an Leuten hinzu zu gewinnen. Zeitgleich habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige meiner Freunde Verabredungen fallen lassen, sobald man eröffnet man wolle nichts trinken. Dies hat dazu geführt, dass ich mit diesen Leuten weniger zu tun habe, da sich offensichtlich die Bekanntschaft nur auf den Faktor Alkohol reduzieren lässt. Ich selber habe auch schon Aktivitäten abgesagt, wie einem „Oktoberfest“ bei einem Bekannten zuhause und stattdessen eine Aktivität komplett ohne Alkohol unternommen
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einen Job im Rahmen meiner Ausbildung gefunden, der mir Spaß macht und in dem ich aufgehe. Da ich mit Kindern arbeite lebe ich unter der Woche im ständigen Bewusstsein ein Vorbild zu sein und dies möchte ich in keinster Weise enttäuschen, sodass sich meine Sicht auch auf mein Privatleben verschoben hat und durch die Arbeit und die Ausbildung die soziale Kontrolle stärker denn je ist. Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle. Im privaten Bereich gibt mir mein Umfeld, mit dem ich offen über die MPU gesprochen habe, ebenfalls Halt und Sicherheit.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Dank meiner stabilen Lebenssituation und der Erkenntnis, dass ich meinen Alkoholkonsum reflektieren muss und dies auch erfolgreich kann sehe ich keine Gefahr in alte Muster zurückzufallen, obgleich ich mein Bewusstsein weiterhin schärfen muss. Dank meiner guten Erfahrungen mit dem KT werde ich auch weiterhin Herr der Lage sein und meinen Alkoholkonsum in den für mich festgelegten Regeln fortführen können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch das kontrollierte Trinken behalte ich den Überblick und komme nicht in die Lage alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Trinkanlass vorher geplant und weiß dementsprechend, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause kommen werde.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
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in der Nacht zum 31.05.2014 wurde ich von der Polizei angehalten und meine MPU steht bis zum 15.12 bevor.
Ich habe versucht alles auszufüllen und hoffe auf euer Feedback.
Vielen Dank schonmal dafür!
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,76
Gewicht: 82kg
Alter: 25 (24 zum Tatzeitpunkt)
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 31.5.2014
BAK: 1,79
Trinkbeginn: 18 Uhr
Trinkende: 6 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 8:00
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Ja , Geldstrafe
Dauer der Sperrfrist:-
Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Bundesland:
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1mal im Monat, 3 Gläser Bier
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1, November 2014. Alles im Normbereich
ETG-Programm ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Überweisung vom Hausarzt vorhanden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: bis zum 15.12
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Ist zu erwarten, dass der Untersuchte (auch) zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/ oder liegen als Folge des Konsums von Alkohol Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen von Kraftfahrzeugen ausschließen?
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich traf mich am Freitag, den 30.05 mit einer Freundin. Wir hatten kein Ziel, sondern uns, vorsätzlich, verabredet um zu reden und zu trinken, sodass wir beide auch Alkohol dabei hatten. Da es ein sonniger und warmer Tag entschlossen wir uns unser Treffen nach draußen zu verlegen, wo wir von 18 Uhr bis ca. 1 Uhr verblieben. In diesem Zeitraum trank ich 7 Bier a 0,33 Liter sowie 5 Longdrinks (Cola- Rum) a 0,2 Liter. Wir verlegten anschließend den Ort des Geschehens in eine Kneipe wo wir bis ca 5:30 verblieben. Dort trank ich 4 weitere Bier a 0,33 Liter sowie 3 Tequila a 0,02l.
In einer weiteren Kneipe nahm ich 1 Radler a 0,33 L zu mir. Da ich aufgrund des schönen Wetters mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr wollte den Rückweg mit dem selbigen antreten.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr bis 1 Uhr Nachts: 7 Bier a 0,33l, 5 Longdrinks a 0,2 l
1 Uhr bis 5:30 4 Bier a 0,33l, 3 Tequila a 0,02l
5:30 bis 6:30 1 Radler a 0,33l
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wurde nach ca. 400 Metern gestoppt, da ich in die Gegenrichtung gefahren bin und die Verkehrsgegebenheiten nicht beachtet habe. Beabsichtigt war ein Weg von 6 Kilometern länge
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Beim Verlassen der Lokalität fühlte ich mich in der Lage mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Dabei habe ich meinen Grad der Trunkenheit massiv unterschätzt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Gar nicht, da ich bewusst mit dem Rad in die Stadt gefahren bin und ohne drüber Nachzudenken es wieder mit nach Hause nehmen wollte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit einem Kraftfahrzeug habe ich nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, da mir bewusst war, dass dies strafbar ist und ich moralisch nicht die Schuld für Unfälle o.ä übernehmen kann und möchte. Mit dem Fahrrad war ich unregelmäßig am Wochenende alkoholisiert unterwegs. Schätzungsweise 10- 15 Mal seit Anfang des Jahres bis zur TF. Ich habe die Gefahren für andere und auch für mich unterschätzt und im Nachhinein mutet es absurd an , dass ein junger, gesunder Mensch sich solch einem Risiko aussetzt und Verletzungen für andere und sich selber billigend in Kauf nimmt. Ich habe mir darüber vorher nie Gedanken gemacht und mir war nicht bewusst, dass dies auch, neben der moralisch sehr fragwürdigen Komponente, überdies auch strafbar ist. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne ich es heute und in Zukunft ab alkoholisiert mit dem Fahrrad und jeglichen anderen Fortbewegungsmitteln aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal bewusst Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf der Geburtstagsparty eines Freundes.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich sehr unregelmäßig getrunken. Danach habe ich mich häufiger mit Freunden am Wochenende getroffen. Zunächst Zuhause um Mischbier beim Videospielen oder Filme gucken zu konsumieren. Kurze Zeit später auch in Diskotheken und Kneipen. Dies kam beinahe jedes Wochenende vor. Während meiner Studienzeit habe ich unregelmäßiger getrunken, da ich oft am Wochenende arbeitstechnisch eingebunden war. Dies änderte sich nach dem Abbruch des Studiums und der darauffolgenden Zeit in der ich jedes Wochenende an mindestens einem der Tage des Wochenendes getrunken habe.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anfangs Mischbier (6-Pack), dann auch normales Bier (6-Pack). Dies geschah an den Wochenenden. Im letzten halben Jahr vor der TF deutlich mehr. Oft ein 6Pack Bier und/oder Hartalkohol in Form von Wodka oder Rum an nahezu jedem Wochenende.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe immer in Gesellschaft mit anderen getrunken. Alleine zuhause zu trinken ist und war für mich unvorstellbar, da Alkohol unmittelbar mit Geselligkeit verknüpft war und ist.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs war es der Reiz des Ausprobieren. Mit 16- 17 kommt man sich sehr erwachsen vor, wenn man Alkohol kaufen und konsumieren darf und einem der Zutritt zu der scheinbaren Erwachsenenwelt ermöglicht wird. Ich bin ein sehr in mich gekehrter Mensch, der gerne alleine mit sich und seinen Gedanken ist. Beim Konsum von Alkohol merkte ich schnell, dass diese Hemmungen fielen. Mit der Zeit beschlich mich immer wieder das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man sein Wochenende nicht wild gestaltet und Teil dieses wilden Lifestyles war der Alkohol. Ich wollte nach dem Wochenende mit ähnlich spektakulären Geschichten aufwarten können wie Leute aus meinem Umfeld. Der Konsum von Alkohol erschien als etwas rebellisches. Als eine Möglichkeit der als spießig empfundener Werte der Elterngeneration zu entkommen und dadurch selbstbestimmt über sich zu sein. Erst im Nachhinein habe ich verstanden, dass Selbstbestimmtheit über sein Handeln heißt immer Herr der Lage zu sein, was nicht möglich ist, wenn man seinen Alkoholkonsum nicht reflektiert. Zudem kam auch dazu den Alltag zu vergessen und sich frei von seinen Ängsten und seinen Gefühlen zu machen. Jetzt ist mir klar, dass man sich seinen Problemen stellen muss um sie zu überwinden und sie in Alkohol zu betäuben nichts zur Problemlösung beiträgt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen Alkohol merkte ich, dass ich lockerer wurde und mir Gespräche auch mit mir unbekannten Personen leichter fielen und ich kontaktfreudiger wurde. Bei viel Alkohol wurde ich deutlich enthemmt und Charakterzüge von mir traten zum Vorschein, die ich selber schwerlich erklären kann. So wurde ich ab und an aufbrausend und forderte die Leute durch mein forsches Verhalten heraus.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld wurde viel getrunken und kritische Bemerkungen kamen nicht vor, da mein Umfeld dieses Verhalten als normal einstufte und als das „was junge Leute eben so machen“. Außer dem ein oder anderen ironischen Seitenhieb gab es nie eine Bemerkung dazu.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Tag nach dem Alkoholkonsum ging es mir häufig sehr schlecht, sodass ich meist einen ganzen Tag verloren habe, indem ich nicht fähig war Aktivitäten nachzugehen. Zudem kamen Schuldgefühle, da die Ereignisse der letzten Nacht nicht immer eindeutig zuzuordnen waren. Auf mich und mein Umfeld hatte das die Auswirkung, dass ich einerseits nur was mit Leuten gemacht habe um zu trinken und andererseits andere Aktivitäten und Menschen vernachlässigt habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich mehr getrunken als heutzutage.
Ein großer Einschnitt war der endgültige Abbruch meines Studiums im Sommer 2013. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mich entschlossen, da mir der soziale Bereiche liegt ,ein Jahr als AuPair im Ausland zu verbringen. Dies begann im November 2013. Leider hat dies nicht geklappt wie ich mir vorgestellt hatte , da die Familie und ich nicht zueinander fanden. Am 31.12.2013 war ich wieder zuhause und betrank mich zu Silvester mit meinen alten Schulfreunden. Am Wochenende darauf machte meine langjährige Freundin mit mir Schluss, sodass der letzte spürbare Halt, neben meinen Eltern, wegbrach. Ich bewarb mich für eine Ausbildung zum Erzieher, verbrachte jedoch die Zeit bis zu der Zusage des Platzes im März 2014 in der Schwebe und mit dem Gefühl komplett gescheitert zu sein. Dies besserte sich ab dem Zeitpunkt der Zusage. Das Gefühl der Ungewissheit blieb bestehen.
(Anmerkung: Reicht der Zeitraum von Jan 2014- Mai 2014, der mir als wichtigstes Ereignis erscheint?)
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe vorher nie die Menge an konsumiertem Alkohol reflektiert, jedoch habe ich oft mehr getrunken als wünschenswert gewesen wäre.
Einen Filmriss hatte ich nie.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten die Notwendigkeit nicht erkannt habe eine Veränderung vorzunehmen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor meiner TF habe ich mein Trinkverhalten als vollkommen normal eingestuft. Seit der TF und der damit einhergehenden Auseinandersetzung ist mir bewusst geworden, dass ich grad in den vorherigen Monaten Alkoholmissbrauch betrieben habe. Bei treffen mit Freunden stand in den meisten Fällen der Alkohol im Vordergrund und das Ziel war Betrunken zu werden.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe mir Regeln aufgestellt, die ich befolge.
Ich trinke einmal pro Monat Alkohol zu vorher geplanten Anlässen, wie einer Geburtstagseinladung oder zum Ausgehen. Das Ausgehen ist nicht an das Trinken von Alkohol gekoppelt. Ich habe auch bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht keinen Alkohol beim Ausgehen zu trinken. Die Lokalitäten werden seitdem auch sorgfältiger ausgewählt, sodass ich mich mit Freunden in Lokalitäten treffe, wo man auch Essen kann und nicht der Alkohol im Vordergrund steht.
Ich setze mir die Grenze von einem Liter Bier (3*0,33) an einem Abend. Die An.-Und Rückfahrt habe ich vorher genau geplant. Ich informiere mich über Buszeiten oder habe genügend Geld für ein Taxi in der Geldbörse. Durch mein angewandtes KT behalte ich stets die Übersicht über mögliche Optionen der Heimfahrt.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 08.11.2014.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol aus Genussgründen. Wenn ich Alkohol trinke, dann nicht
Mehr willkürlich, sondern, ganz bewusst. Ich trinke nur noch in meinen festgelegten Grenzen und Alkohol gehört am Wochenende nicht mehr zwangsläufig dazu.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meiner TF, die ein einschneidendes Erlebnis dargestellt hat, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten deutlich außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegt. Davor habe ich dies als normal erachtet und sah deshalb keinen Grund zum Handeln. Der Anstoß stellte die TF dar, die mich zu der Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten veranlasste und ich daher den Entschluss gefasst habe, dass ich mein Trinkverhalten zu meinem Wohl reduzieren muss.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt und dem Bewusstsein, dass im Umgang mit alkoholischen Getränken in der Vergangenheit Grenzen überschritten worden sind habe ich mir Regeln im Umgang mit Alkohol auferlegt, die ich bereits in Punkt 20 erläutert habe. In den ersten Wochen nach der TF habe ich nichts getrunken und mir fiel es nicht schwer Angebote zu verneinen. In den ersten Wochen habe ich erlebt, dass ich am Tag danach viel Fitter bin und mich damit Wohler fühle.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich aktiver und nutze das Wochenende zur Regeneration, die ich nach einer Arbeitswoche brauche. Ich gehe alten Interessen wie ins Kino gehen oder Joggen gehen nach und habe wieder mehr Kontakt zu verschiedenen Leuten, die ich in der Vergangenheit vernachlässigt habe. Zudem war es mir möglich durch meine Ausbildung einen neuen Kreis an Leuten hinzu zu gewinnen. Zeitgleich habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige meiner Freunde Verabredungen fallen lassen, sobald man eröffnet man wolle nichts trinken. Dies hat dazu geführt, dass ich mit diesen Leuten weniger zu tun habe, da sich offensichtlich die Bekanntschaft nur auf den Faktor Alkohol reduzieren lässt. Ich selber habe auch schon Aktivitäten abgesagt, wie einem „Oktoberfest“ bei einem Bekannten zuhause und stattdessen eine Aktivität komplett ohne Alkohol unternommen
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einen Job im Rahmen meiner Ausbildung gefunden, der mir Spaß macht und in dem ich aufgehe. Da ich mit Kindern arbeite lebe ich unter der Woche im ständigen Bewusstsein ein Vorbild zu sein und dies möchte ich in keinster Weise enttäuschen, sodass sich meine Sicht auch auf mein Privatleben verschoben hat und durch die Arbeit und die Ausbildung die soziale Kontrolle stärker denn je ist. Ich genieße das, da ich auf der Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfahre und ich mich dadurch zufrieden und ausgeglichen fühle. Im privaten Bereich gibt mir mein Umfeld, mit dem ich offen über die MPU gesprochen habe, ebenfalls Halt und Sicherheit.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Dank meiner stabilen Lebenssituation und der Erkenntnis, dass ich meinen Alkoholkonsum reflektieren muss und dies auch erfolgreich kann sehe ich keine Gefahr in alte Muster zurückzufallen, obgleich ich mein Bewusstsein weiterhin schärfen muss. Dank meiner guten Erfahrungen mit dem KT werde ich auch weiterhin Herr der Lage sein und meinen Alkoholkonsum in den für mich festgelegten Regeln fortführen können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch das kontrollierte Trinken behalte ich den Überblick und komme nicht in die Lage alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Trinkanlass vorher geplant und weiß dementsprechend, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause kommen werde.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
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