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MPU wegen Konsum mehrerer Substanzen

Brett

Gesperrte(r) User(in)
Alles fing letzten Sommer an, als ich mit meiner Ex Schluss gemacht hab (bzw. sie mit mir, weil ich drei Tage nicht nach Hause kam – aber das ist Nebensache). Jedenfalls dacht ich mir: YOLO, jetzt wird gelebt. Bin mit meinem Kumpel in meinem alten Opel Astra Richtung tschechische Grenze gedüst, weil da angeblich ein “Festival” war. Am Ende war’s ein Parkplatz mit zwei Boxen, 30 Leuten und ‘nem Schaf, das jemand mitgebracht hatte, weil’s angeblich auf LSD gut tanzen kann (hat tatsächlich bisschen gewippt).
Ab da ging’s steil bergab:
Tag 1: MDMA + Bier + Lachgas
Tag 2: Speed + Wodka
Tag 3: Ketamin + Pilze + Korn (ja, Korn, fragt nicht)
Nachts dann noch Auto gefahren, weil ich “nur noch bisschen drauf” war – natürlich mit Heikos Musikbox aufm Dach festgeschnallt, Techno auf Anschlag. Irgendwo zwischen Bautzen und “ich glaub hier war ich noch nie” dann Polizeikontrolle.
Die wollten nur mal gucken, ob ich nüchtern bin – ich sag natürlich “ja klar, nur müde”. Zack, Urinprobe – der Becher war direkt beim Draufpinkeln schon am Glühen, glaub ich.

Dann Blutentnahme. Hier die Werte aus dem Bericht (hab ich aus’m Schrieb rauskopiert):
  • THC (Carbonsäure): 62 ng/ml
  • Amphetamin: 311 ng/ml
  • MDMA: 178 ng/ml
  • Benzodiazepine: positiv, unklar welche
  • BAC (Blutalkohol): 1,74 ‰ – morgens um 8
  • Coca-Ethylester: positiv (ja, ich hatte irgendwo zwischendrin auch mal Koks & Bier, hab ich vergessen…)

Da dacht ich noch, schlimmer kann’s nich werden. Haha. Drei Wochen später, ich komplett im Film, wollte zu meiner Tante aufs Land, weil sie Geburtstag hatte. Hab gedacht, ich mach was Besonderes: Also LSD genommen, mich als Schmetterling verkleidet (mit Flügel und so), ins Auto gestiegen und ohne Fahrerlaubnis losgefahren. Auf halber Strecke hab ich angehalten, weil ich dachte, das Navi beleidigt mich.

Die Polizei hat mich dann nackt (Flügel waren weg), tanzend auf der Motorhaube gefunden – mit ’nem halben Apfel im Mund, weil ich dachte, ich sei ein “reifer Gedanke im Universum”. Kein Witz, steht so im Polizeibericht.

Brauche jetzt Tips wie ich den Führerschein zurück bekomme. Bin jetzt erstmal arbeitslos gemeldet da ich den Job als GLS Fahrer verloren habe.
 
Ich denke, wer sich beliebig alles mögliche einwirft und dann zusätzlich trotz negativer Erfahrung damit weitermacht, hat zunächst ne D2 so gut wie gebucht.
Darf ich fragen, wie alt du bist und welche Vorgeschichte es so gab? (Bis hin zum allerersten Konsum von Alkohol und sonstigen Drogen)
Wenn die Phase nur kurz war (und nur dann), kannst du imho nach einer fertigen (Psycho?)Therapie, die sich wirksam um deinen Umgang mit Beziehungsverlusten gekümmert hat, mit einem halben Jahr Abstinenznachweisen als Eintrittskarte rangehen. Sonst 15 Monate.
Deine Trinkfestigkeit (Blutalkohol): 1,74 ‰ – morgens um 8) wirst du dir jedoch schon über einen längeren Zeitraum antrainiert haben. Hier mit "oops Ausrutscher" zu argumentieren, nimmt Dir keiner ab. In der Gesamtschau vllt eher A2/D2. Das schmeisst dich raus aus der Rubrik "einmaliger Amoklauf nach Krisensituation".

Erzähle doch mal bisschen mehr über Deine gesamte Alkohol- und Drogenkonsumgeschichte. Und sei bitte ehrlich dabei. Uns zu belügen bringt DIR nix - und uns beleidigst Du damit. Wir stecken hier immerhin ehrenamtliche Zeit und Energie rein.

btw:
Bin jetzt erstmal arbeitslos gemeldet da ich den Job als GLS Fahrer verloren habe.
Wenn Alkohol und Drogen (wofür auch immer) derart wichtig sind, dass Du sogar Deine Lebensgrundlage dafür aufs Spiel setzt, gibt das nochmal eine besondere Würze...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin 28 und was bedeutet A2/D2? Bin am Trinken seit ich 13 bin, das ist hier normal.
So gut war der Job nicht denn das Amt zahlt jetzt die Miete in Leipzig da habe ich jetzt fast genauso viel wie mit Arbeiten wo ich Miete, Abgaben zahlen muss, ist also nicht so schlimm.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Amt zahlt jetzt die Miete
öhm.. nein. WIR zahlen das :smiley2204:. Das Amt verteilt nur um.

Bin am Trinken seit ich 13 bin, das ist hier normal.
Ok.. A2 Tendenz A1 -> 15 Monate Abstinenz Drogen und Alkohol, erste Einschätzungen aufgrund der wenigen Fakten. Würdest Du bitte die Fragen vollständig beantworten? Wenn Du willst, dass WIR uns Mühe geben, solltest DU das auch tun.

Ich wiederhole zu Sicherheit:
welche Vorgeschichte gab es? (Bis hin zum allerersten Konsum von Alkohol und sonstigen Drogen - und bitte im Detail, die ganze Entwicklung)

Zu den Kürzeln:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin im Kinderheim aufgewachsen und später auf der Straße, da wurde natürlich jeder Menge konsumiert. Den Führerschein hat das Amt bezahlt als ich eine Schulung zum Kurierfahrer machte.
 
Wobei..
Ich präzisiere zur Sicherheit nochmals die Fragestellung: welche Alkohol und Drogenkonsum Entwicklung gab es seit dem ersten Konsum?
Art / Menge / Häufigkeit?
Gab es schon mal Ärger damit?
 
Ich bin im Kinderheim aufgewachsen und später auf der Straße, da wurde natürlich jeder Menge konsumiert.
Nein DU hast du hast dich dafür entschieden gegen die Regeln zu konsumieren und die Angebote des Heims und der Unterstützung die dir das betreute wohnen geboten hat nicht anzunehmen

Ich bin auch im Heim aufgewachsen und weiß das die unstände alles andere als normal und einfach sind -und dankbar aus der Hölle des Elternhauses weg zu sein.
Ich habe trotz der Umstände Realschule und eine Ausbildung. Eine Wohnung mit dem minimalen Ausbildungsgehalt - kaum Möbel kein Luxus, oft kein Geld für Essen und trotzdem mich durchs Leben gebissen damit ich es mal besser habe.
Ich habe erst mit Mitte 30 angefangen Alkohol zu trinken

Wenn du den Weg in ein nüchternes zufriedenes Leben ohne Substanzen mochtest dann steh endlich auf und schieb nicht alles auf anderer. Zurück zum Führerschein wird ein langer steiniger Weg der Erkenntnisse
 
Um hier ein wenig System reinzubringen, wäre es sinnvoll zunächst den kurzen Profilfragebogen auszufüllen, dann muss nicht alles einzeln abgefragt werden.
 
wäre es sinnvoll zunächst den kurzen Profilfragebogen auszufüllen
ich glaub ehrlich geasgt nicht, dass hier noch groß was kommt..
Vllt ein guter Moment für etwas offTopic:
Ich arbeite u.a. für Jugendhilfeeinrichtungen und ich kenne diese egozentrische Erwartungshaltung: einfordern, ohne selbst zu liefern, Selbstverantwortungsabwehr und Co. Nach außen hin mag sie dummdreist wirken, zumindest im Erwachsenenalter. Am Ende ist sowas jedoch ein Klassiker, entstanden durch Unterversorgung in den ersten Lebensjahren. Und dann schreien halt kleine Kind-Anteile nach einem versorgt - werden, und das ganz zu Recht. Aus (moderner) klinischer Sicht sind das oft komplex-Traumatisierte und weder unser Therapiesystem noch die meisten Jugendhilfeeinrichtungen sind in der Lage, mit sowas umzugehen (wir hinken in D der therapeutischen Entwicklung um ca. 30 Jahre hinterher). Dazu kommt, dass gerade die funktionierenden Traumatherapiemodelle, selbst wenn sie zur Verfügung stünden, so richtig erst ab Erwachsenenalter funktionieren und das von Heranwachsenden auch sehr ungern abgerufen wird, in diesem Alter stehen andere Interessen im Vordergrund. Daher arbeitet man in Jugendhilfeeinrichtungen fast immer nur am Symptom rum, verändert aber nie die Ursache. Selbst wenn man könnte und wollte.
Und später, im Erwachsenenalter, würde man auch nur vereinzelte Kliniken finden, die an der Ursache arbeiten (auch wenn es langsam mehr werden siehe "30 Jahre hinterher"). Und dann ist man halt mit seinem Komplextrauma auf sich gestellt. Drogen und Alkohol (und auch Delinquenz) können hier erstmal als Lösungsversuch gewürdigt werden.
So ein tiefer, unterschwelliger Ruf nach "versorgt mich", oft in Verbindung mit "ich komme zu kurz" und "ich werde ungerecht behandelt" ist, zumindest nach den Modellen moderner Traumatherapie, eine reale Verzweiflung kleiner Erlebensanteile, schon (und besonders) in den ersten Lebensjahren. Und sie ist mächtig, auch dann im erwachsenen subjektiven Erleben. "Drüber zu reden" bringt da gar nix.

Und deshalb werden unsere Reaktionen vermutlich auch ins Leere laufen, hier... die "erwachsenen, selbstverantwortlichen Persönlichkeitsanteile" haben möglicherweise zu wenig Chance beim TE. btw: Ich bohre da in diese Richtung (hier im Forum) gern mal rein, um die Reaktion zu prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Joost danke für den Einblick hinter die Kulissen.
Ich konnte in der Zeit als Heimbewohner genau das bei meinem „Mitbewohnern“ beobachten, Flucht in Gewalt, Alkohol, Drogen frühe Schwangerschaften …
Ich war eine Außenseiterin mit einer hohen Resilenz und dem unbedingten Willen aus der Gosse raus zu kommen. Ich erkenne mich bei „nie genug sein“ „das Gefühl zu Kurz zu kommen“,

Bis 2019 hatte ich eine Essstörung die ich oberflächlich überwunden hatte - oberflächlich deshalb weil ich Sucht Verlagerung in den Alkohol betrieben habe.

Mittlerweile habe ich eine privat finanzierte Trauma Therapie gemacht und bin zufrieden stabil abstinent/ der Führerschein Verlust war der Paukenschlag das ich was ändern muss. Heute mache ich nicht mehr „weg von“ sondern „hin zu“.
Ich bin heute noch dankbar für die Möglichkeiten die mir die staatliche Unterkunft geboten hat.
Ich bin stolz auf das was ich mir über die Jahre hart erarbeitet habe ((Meister Brief, eigenes Unternehmen ) dankbar für meine stabile Beziehung.
Das hätte ich in meiner Herkunftsfamile nicht so gradlinig erreicht.
Jetzt mache ich Schluss mit Off topic

Und an den Post Ersteller: alles im Leben ist auch für dich möglich wenn Du es willst und dafür lebst, Schritt für Schritt und Tag für Tag.
Ein erster Schritt könnte die suchtberatungs Stelle sein. Da bekommst du schnelle Kostenlose Hilfe
 
ich glaub ehrlich geasgt nicht, dass hier noch groß was kommt..
Er war eben online, aber vermutlich hast du Recht mit deiner Einschätzung.
Aber vllt. hat er deinen Text gelesen und konnte sich ein Stück weit darin wiederfinden und vllt. konnte ihn das etwas zum Nachdenken bringen...
Auch von mir einen lieben Dank für deine Worte und auch an dich zuerbiswolke für deine Offenheit.
 
Danke für die Hilfe Leute ich zieh jetzt erstmal wieder nach Bali bisschen surfen und online was starten und da fährt man eh mit Roller also alles cool

IMG_6971.jpeg
 
Ja klar.. und jetzt auch noch uns neidisch machen :smiley3833:

Hey ;)
Viel Spass. Ich würde sofort tauschen^^
(incl. Alter und Körperbau :smiley1659: )
 
Kleine Anmerkung: nein, ich glaube nicht, dass unser TE hier Kaiden Smales aus Australien ist, das Bild ist (natürlich, was auch sonst) ein Fake und @Brett hängt weiterhin im verregneten D rum und er konnte die Hilfe hier halt so gar nicht annehmen*:smiley1659:

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* ein Problem, das sich vermutlich durch sein Leben zieht, daher sehe ich auch schwarz für eine MPU irgendwann mal. Was mich dabei ärgert: Der Steuerzahler (also wir) hat jetzt schon wirklich viel Geld in ihn investiert (incl. FS), das scheint ein Loch ohne Boden zu sein.
 
Lieber @Brett
Flucht Gedanken kann ich verstehen nach dem Führerschein Entzug war ich auch erst mal ein paar Wochen „out of Ordner“ und habe das Loch gesucht in das ich am liebsten verschwunden wäre …
Bevor du jetzt weg läufst oder fliegst egal wohin und ob: leite jetzt schon die ersten Schritte ein.
Du könntest dich Kosten frei durch die Antworten und Fragebögen ähnlicher Konsumenten einlesen Sieh zu das du deine Kohle zusammen hälst, für eventuelle Abstinenz Nachweise.
Sprich: hoch den Hintern - von alleine kommt weder Job noch Führerschein.
Alternativ kannst du den Kopf in den Sand stecken und abwarten, natürlich geht’s auch ohne.
Abraten würde ich von fahren ohne Führerschein in der Hoffnung dich erwischt keiner.
Ich habe mich von Tag 1 darum gekümmert und es hat 2 Jahre gedauert bis ich ihn endlich wieder hatte. Damit du ein Gefühl dafür bekommst wie wichtig es ist nicht zusätzlich Zeit zu verschwenden in dem man „Vogel Strauß Politik“ betreibt.
Was das an Kosten nach sich zieht kannst du auch an einigen Beispielen hier im Forum nach lesen.
Ich wünsche dir einen sonnigen Start in den Tag
 
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