MPU wegen MDMA + Kokain nach Festivalbesuch

Die Fragestellung heißt ... "Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?" ... eine Mengenangabe ist hier gar nicht gefragt.
Du musst nur aufpassen, dass du dich nicht als "Wenigtrinker" deklarierst und aber bei den Gelegenheiten eine "große" Menge konsumierst.
 
Die Fragestellung heißt ... "Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?" ... eine Mengenangabe ist hier gar nicht gefragt.
Du musst nur aufpassen, dass du dich nicht als "Wenigtrinker" deklarierst und aber bei den Gelegenheiten eine "große" Menge konsum
verstanden.

bin über weiteres Feedback äußerst dankbar :)
 
hier der überarbeitete FB:

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 7. Klasse mit 12 Jahren (1997), wurde das im Sozialkundeunterricht behandelt.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Zum Ende meines Studiums im Sommer 2010 hatte ich Amphetamine (Speed) probiert.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste Mal in Kontakt mit Drogen kam ich im Sommer 2010 während meines Studiums. Es wurde mir auf einer Hausparty von einem Kommilitonen Amphetamine (Speed) angeboten. Er nahm mich und ein paar Studikollegen auf der Party zur Seite und frage uns ob wir mit ihm ein paar Bahnen Speed ziehen würden. Ich war ziemlich nervös, da ich auch Angst hatte was es mit einem macht, aber die Neugier hat dann doch überwiegt und ich wollte nicht als Außenseiter da stehen. Und als die anderen dann auch mitmachten und mich beruhigten, dass wir schon aufeinander aufpassen würden, habe ich 1 Bahn gezogen. Die Wirkung setzte dann relativ schnell ein. Ich habe mein Umfeld schneller wahr genommen, war viel wacher und ich hatte das Gefühl mein Herz schlägt viel schneller. Ich habe sehr viel wirres Zeug geredet und wildfremde Leute auf der Party angequatscht, teilweise einfach mitten in eine Diskussion reingeplatzt, worauf ich merkwürdige Blicke geerntet hatte, auch von Kommilitonen die mich so gar nicht kannten. Etwa 2 Stunden später wurde mir total übel und ich musste mich übergeben, vermutlich weil ich vorher auch schon Alkohol (3 Colabier und 1 Schnaps) getrunken hatte. Die Party war für mich damit zu Ende und nach diesem Erlebnis hatte ich auch kein Interesse mehr daran Drogen zu konsumieren.

Der zweite Konsum war auf dem besagten Elektromusik Festival im Juli 2019. Ich war dort mit meinem Bruder und einer Gruppe von seinen Freunden unterwegs. Einer aus der Gruppe bot mir dann um ca. 20 Uhr 1 Pille Ecstasy (MDMA) an. Ich hatte erst abgelehnt aber nach dem euphorischen Zureden der Gruppe, hat meine Neugier doch überwiegt. Ich hatte danach den Eindruck die Musik und Lichter auf dem Festival viel intensiver wahrzunehmen und habe euphorisch zur Musik getanzt. Ich habe mich auch zu fremden Gruppen gestellt und sie angeredet, die meisten drehten direkt um und gingen weiter, was mir im Nachhinein richtig unangenehm war. Später am selben Abend gegen 1 Uhr kam es dann noch zum Konsum von 2 Bahnen Kokain. Ich fühlte mich danach hellwach, sodass ich noch einige Stunden weiter getanzt hatte bis ich gegen 3 Uhr morgens Schlafen gegangen bin.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?


Bei meinem ersten Konsum von Amphetaminen während des Studiums hatte ich zuvor Alkohol konsumiert. Danach habe ich Drogen nicht mehr zusammen mit Alkohol konsumiert.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol habe ich zum ersten Mal mit 16 (2001) getrunken.1 Cola-Bier mit meinen Kumpels.

In der späten Schulzeit ab 2002 dann ca. 1x im Monat am Wochenende, hauptsächlich 2-3 Biermixgetränke (0,33l) und nur in Gesellschaft.

Während meines Studiums ab 2005, dann ca. 2x im Monat am Wochenende (nur in Gesellschaft). Unter der Woche selten bis gar nicht, wenn dann an besonderen Anlässen wie Geburtstagfeiern. Im Schnitt 2-3 Bier oder Biermischgetränke (0,33l) und ab und zu noch 1 Schnaps (0,02l).

Seit dem ich berufstätig bin (2011) nur noch zu besonderen Anlässen wir Geburtstagsfeiern 2-3 Bier (0,33l) oder 1-2 Gläser Wein (0,1l).


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ca. 2-3 Kaffee täglich an Arbeitstagen im Büro


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Am ersten Konsum von Amphetaminen während des Studiums kam auch spät nachts keine Müdigkeit auf und mein Herz pochte sehr schnell, außerdem wurde mir schlecht und ich musste mich übergeben. Am darauffolgenden Tag war ich sehr gereizt, müde und antriebslos.


Beim zweiten Konsum auf dem Festival 2019 kam es, nach der Einnahme von Ecstasy, zu einem Kontrollverlust. Ich war ich nicht mehr Herr über mich Selbst und die Hemmschwelle war nicht mehr vorhanden, was dann zum weiteren Kokainkonsum geführt hat. Direkt nach der Einnahme von Kokain kam es zu einem starken Schwitzen, einer Appetitlosigkeit und ich hatte Probleme einzuschlafen.

Am Tag danach, habe ich mir über die negativen Folgen keine weiteren Gedanken gemacht. Ich spürte ein emotionales Tief und war leicht reizbar, aber körperlich nicht beeinträchtigt. Ich fühlte mich lediglich etwas schlapp und müde, dass hatte ich aber auf die nicht sehr erholsame Nacht im Zelt zurückgeführt. Durch den starken Regen war Wasser im Zelt, außerdem verlor meine Luftmatratze Luft, sodass ich nur sehr ungemütlich schlafen konnte.

Wie ich im Nachhinein erkannt habe, habe ich die negativen Folgen verharmlost und deren Tragweite falsch eingeschätzt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Nein. Nach meiner ersten Konsumerfahrung während des Studiums, habe ich nicht mehr weiter konsumiert. Erst 9 Jahre später kam es dann zu einem zweiten Konsum, beim Vorfall auf dem Festival.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

MDMA: 210 ng/ml, MDA: 15 ng/ml

Benzoylecgonin: 180 ng/ml, Methylecgonin: 12 ng/ml (Abbauprodukte Kokain)


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

nichts


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Tag selbst nichts, aber am Abend vor der Auffälligkeit habe ich 1 Pille Ecstasy (MDMA) konsumiert um ca. 20 Uhr und gegen 1 Uhr morgens 2 Bahnen Kokain.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Auf einem Festival wurde mir Ecstasy (MDMA) in einer befreundeten Gruppe angeboten, in deren Umfeld ich mich sicher gefühlt hatte. Ich habe mich von der Gruppe zum Konsum verleiten lassen und auch meine Neugier hat dazu beigetragen.

Später am selben Abend wurde mir dann noch Kokain angeboten. Auch hier war ich neugierig darauf diese Wirkung zu erfahren. Meine Hemmschwelle war aufgrund der euphorischen Wirkung des MDMA sehr reduziert, was zu diesem erneuten Konsum geführt hatte.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Es gab keine Auffälligkeit meinerseits. Am Ortsausgang nahe des Festivals, gab es eine großangelegte Verkehrskontrolle bei der ich herausgezogen wurde. Ich stimmte einem Urintest zu.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte zusammen mit meinem Bruder von einem Festival nach Hause fahren.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Bis zum Wohnort meines Bruders nach Essen (ca. 6h Fahrt, 600km). Gefahren sind wir lediglich ca. 1km bis zur Verkehrskontrolle am Ortsausgang Lichterfeld.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nie.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Für mich existierte kein Konflikt.

Das die konsumierten Stoffe noch so lange im Blut vorhanden sind und ich noch unter deren Einfluss stand, war mir zum Zeitpunkt als ich ins Auto stieg nicht bewusst. Ich hatte mich vorher noch nie darüber informiert gehabt, wie lange man unter dem Einfluss von Drogen steht und wie lange diese im Blut nachgewiesen werden können.

Subjektiv konnte ich keine Drogenwirkung wahrnehmen, ich fühlte mich körperlich fit, allerdings ist objektiv noch eine relevante Wirkstoffmenge im Blut vorhanden, das ist mir heute bewusst. Rückblickend, ein total verantwortungsloses Verhalten, für was ich mich extrem schäme.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Amphetamine (zb MDMA,Speed), Kokain:

Bei Konsum von Amphetaminen wie MDMA oder auch Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung, man kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Die Aufputschwirkung lässt den Konsumenten euphorisch werden und das führt zu einer erhöhten Risikobereitschaft.

Außerdem hat es negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann. Und die erweiterten Pupillen führen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit. Es kann außerdem noch Tage danach noch sogenannte "Flashbacks" geben, d.h. man fühlt die Wirkung der Droge obwohl man nichts genommen hat. Das kann gefährlich sein wenn man z.B. am Straßenverkehr teilnimmt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Amphetamine (wie Ecstasy, MDA, MDMA), bewirken die Freisetzung körpereigener Botenstoffe (Noradrenalin). Die Einflussdauer von Amphetamin liegt bei 12 bis 36 Stunden. Die Wirkung von MDMA klingt nach ca. 6 Stunden ab.

Kokain bewirkt ebenfalls die Freisetzung von Freisetzung körpereigener Botenstoffe (Noradrenalin). Der Einfluss dafür liegt bei ca. 24 Stunden, in Ausnahmefällen auch länger. Die Wirkung hält ca. 1-3 Stunden an (durch die Nase gezogen).


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?


Alle harten Drogen haben ein hohes Abhängigkeitspotential

Täglicher Amphetaminkonsum führt oft zu aggressiven Verhaltensweisen und psychischen Problemen wie Depressionen, Angstzustände und zu irreparablen Schäden am Gehirn. Außerdem nimmt man dem Körper durch Schlafmangel die Möglichkeit zur Regeneration und gefährdet seine Gesundheit durch unzureichende Ernährung weil das Hungergefühl stark abnimmt. Auch die Gefahr eines Herzinfarkts nimmt stark zu.

Täglicher Kokainkonsum kann zu körperlichen Folgen wie starker Gewichtsverlust sowie Schädigungen der Blutgefäße und verschiedener Organe wie Leber, Herz und Nieren führen. Es hat außerdem auch psychische Schäden zur Folge wie Ess-und Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände. Konzentrationsstörungen, Aggressivität und paranoiden Wahnvorstellungen.
 
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Hintergründe zum ersten Drogenkonsum 2010:

Damals war ich nicht sonderlich selbstbewusst gewesen, was auch damit zusammenhing, dass ich noch keine feste Freundin gehabt hatte. Ich war eher schüchtern und es fiel mir schwer mich in neue Gruppen einzufinden. Ich hatte mich in Gruppen oft mitziehen lassen.

Als mir auf der Party von dem Kommilitonen Speed angeboten wurde, wollte ich mich vor der Gruppe behaupten und nicht als uncool oder Außenseiter da stehen. Ich dachte, ich könnte dadurch auf der Party neue Leute kennen lernen durch ein selbstbewussteres Auftreten. Außerdem war da die Neugier, etwas Neues auszuprobieren.


Hintergründe zum zweiten Drogenkonsum 2019:

Ich hatte mich mit der Gruppe mit der ich zusammen auf dem Festival gecampt hatte, enger angefreundet und ich fühlte mich auch in der Gruppe akzeptiert.

Einer von Ihnen hatte sich dann am 2ten Abend auf dem Festival Ecstasy besorgt gehabt. Als dieser unter anderem mir eine Pille Ecstasy anbot, kam bei mir dann die erneute Neugier auf, wie es wohl mit Ecstasy auf einem Festival sein wird im Zusammenspiel mit der Musik. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt nur aus Filmen aufgeschnappt was die Wirkung von Ecstasy angeht und mir keine Gedanken zu irgendwelchen Folgen gemacht. Ich hatte erst abgelehnt, und erwähnt, dass ich vor einigen Jahren im Studium schon einmal etwas ähnliches (Speed) probiert und dass mir das damals nichts gegeben hätte. Daraufhin haben die Anderen in der Gruppe mir zugeredet, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, Sie würden auf einander Acht geben. Es wurde davon geschwärmt, dass wenn ich Ecstasy versuchen möchte, dann sei hier auf dem Festival das ideale Setting mit den vielen tanzenden Menschen und der elektronischen Musik. Ich habe mich in dem Umfeld in der Gruppe sicher gefühlt und dann letztendlich doch nachgegeben, da auch meine Neugierde überwiegt hat.

Im weiteren Verlauf des Abends wurde dann in der Gruppe auch noch Kokain konsumiert. Es wurde mir angeboten mitzumachen, sie meinten damit hältst du noch länger durch. Wieder war ich neugierig darauf diese Wirkung zu erfahren. Ich ging darauf ein und nahm insgesamt 2 Bahnen Kokain. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings schon nicht mehr ganz Herr meiner Dinge da ich mich immer noch ganz euphorisch von der Wirkung des MDMA fühlte und meine Hemmschwelle war dadurch sehr reduziert.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Von dem damaligen Konsum während des Studiums hatte ich niemandem erzählt, sowohl meine Familie als auch meine aktuelle Partnerin wussten davon nichts. Das Thema war für mich damals als einmalige Erfahrung abgetan.

Nach dem Vorfall auf dem Festival schämte ich mich in Grund und Boden für mein verantwortungsloses Verhalten. Ich konnte es nicht glauben was für ein Vollidiot ich war und ich mich in ein Auto setzen konnte. Es war mir auch super unangenehm darüber zu sprechen. Aber ich wollte dieses Mal den Vorfall nicht wieder verheimlichen, sondern beschloss mit dem Thema offener umgehen. Zuerst habe ich meine besten Freunde, sowie meine Eltern eingeweiht. Außerdem wollte ich meine Eltern nicht anlügen wieso ich nicht mehr mit dem Auto zu Besuch komme. Meine Eltern stieß ich dabei völlig vor den Kopf. Sie waren sehr enttäuscht von mir. Auf die Enttäuschung folgte dann aber die Aussprache, sie wollten wissen wieso ich dies gemacht hatte. Nachdem ich Ihnen erklärte, das es sich nicht um einen regelmäßiger Konsum handelt, sondern die Neugier im Vordergrund stand und ich das Kapital nun ein für alle Mal beenden möchte, standen Sie mir zur Seite.

Schwieriger war die Konfrontation mit meiner Partnerin mit dem Thema, die sehr enttäuscht und wütend darüber war, dass ich Drogen konsumiert hatte und wodurch unsere noch junge Beziehung auf der Kippe stand. Wir haben diese schwere Zeit aber zum Glück gemeistert und seither unterstützt Sie mich sehr und gibt mir einen großen Rückhalt. Die offene Aussprache hat uns noch letztendlich noch enger zusammen gebracht.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein, es gab nur diese 2 Vorfälle in meinem Leben an denen ich Drogen konsumiert habe


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Professionelle Hilfe habe ich keine wahrgenommen, ich habe den Konflikt in erster Linie mit mir selbst gelöst. Den Konsum zu beenden viel mir nicht schwer.

Um aber den Vorfall zu überwinden und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen waren meine Partnerin, enge Freunde und meine Familie extrem wichtig. Insbesondere mit meiner Partnerin und meinen besten Freunden habe ich viele Gespräche geführt in den letzten Monaten. Der offene Austausch, hat mir sehr geholfen mein Verhalten was zum Konsum geführt hat besser zu reflektieren.

Der Beistand und Verlässlichkeit, dass ich auf sie zählen und bei jeglichen Problemen zu Ihnen kommen kann, hat mein Selbstwertgefühl gestärkt. Durch die offenen Gespräche und der enge Austausch mit diesem sensiblen Thema wurde mir klar, das ich mit Ihnen einen engen Freundeskreis habe auf den ich zählen kann, sowie eine Partnerin, die zu mir steht und mich unterstützt.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich konnte ohne Drogen abschalten.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ich weiß mittlerweile, dass jeder der Drogen konsumiert, gefährdet ist abhängig zu werden, da bereits ein einmaliger Konsum zu einer Abhängigkeit führen kann.

Gerade wenn man Drogen konsumiert um seine Probleme zu verdrängen oder um leistungsfähiger zu werden, ist die Gefahr groß dass man den Bezug zur Realität verliert und die Probleme noch gravierender werden. Dadurch entsteht eine Spirale, durch die man noch mehr konsumiert, woraus schnell eine Abhängigkeit mit all den negativen Folgen werden kann.


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein
 
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, ich hätte dies verhindern können, indem ich bei meinem ersten Konsum selbstbewusster aufgetreten wäre und einfach NEIN gesagt hätte und nicht dem Gruppenzwang unterlegen wäre.

Beim zweiten Konsum hätte ich auf meinem Standpunkt beharren sollen, der Neugierde nicht nachgeben und das Angebot ablehnen sollen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?


Weil ich ein Leben ohne Drogen führen will! Ich gefährde damit sowohl meine Gesundheit als auch die meiner Mitmenschen. Ich finde es erschreckend, dass obwohl man subjektiv nichts spürt, man immer noch nach vielen Stunden unter dem Einfluss der Droge steht. Die Wirkung der Drogen ist nicht vorhersehbar und kontrollierbar. Ich habe gerne Kontrolle über mein Verhalten und möchte bewusste Entscheidungen treffen, was unter dem Einfluss von Drogen nicht möglich ist.

Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, bin in einer Beziehung in der ich sehr glücklich bin. Außerdem plane ich mit meiner Partnerin im nächsten Jahr eine Familie zu gründen und dies ist mit keinem weiteren Drogenkonsum vereinbar.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der Knackpunkt waren die Aussprachen mit meiner Partnerin in den folgenden Wochen und Monaten nach dem Vorfall auf dem Festival, in denen ich realisiert hatte was ich mit meinem verantwortungslosen Verhalten aufs Spiel gesetzt hatte.

Ich bin erst kurz vor dem Festival frisch mit ihr zusammen gekommen. Sie musste nach meiner Beichte, erst einmal ein paar Wochen auf Abstand gehen und sich Gedanken machen, ob das mit unseren Beziehung so weiter gehen kann, da die Enttäuschung so groß war, dass ich harte Drogen genommen hatte. Sie will keine Drogen in Ihrem Umfeld und erst Recht nicht bei ihrem Lebenspartner. Das hat zu einer schweren Beziehungskrise und fast zur Trennung geführt. Daher war zu diesem Zeitpunkt für mich klar, dass dies für mich die letzten Begegnungen mit Drogen war, da ich mit mir meine Zukunft verbringen will.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?


Da ich jetzt am eigenen Leib erfahren habe, wie unkontrollierbar Drogen wirken, obwohl sie subjektiv nicht mehr wahrgenommen werden, kommt für mich auch ein gelegentlicher Konsum keinesfalls in Frage.

Ich habe gerne Kontrolle über mein Verhalten und möchte bewusste Entscheidungen treffen, was unter dem Einfluss von Drogen nicht möglich ist.

Ich möchte meine glückliche Beziehung nicht gefährden und außerdem planen wir eine Familie zu gründen, in der ich die meine Verantwortung als Familienvater wahr nehmen will und Vorbild für meine Kinder sein möchte. Daher haben Drogen in meinem Lebensentwurf keinen Platz mehr.

Die Auffälligkeit war für mich wie ein Weckruf, dass ich realisieren konnte was ich durch den Drogenkonsum aufs Spiel setzte sowohl mit meiner Beziehung als auch mit meiner Gesundheit und der meiner Mitmenschen.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Meine Umstellung in die Abstinenz fiel mir leicht. Mein Entschluss stand schnell fest, ich wollte einfach nichts mehr mit Drogen zu tun haben.

Ich habe die Zeit sehr positiv erlebt, da die Auseinandersetzung mit dem Thema Drogen mit meiner Familie und Freunden auch unser Zusammenhaltgefühl gestärkt hat.
Daher kann man sagen, dass der Vorfall auch etwas Positives hatte, da ich so gezwungen wurde mich mit dem Thema auseinander zu setzen, was letztlich meine Abstinenz bestärkt hat.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine besten Freunde haben mir klar gemacht, dass sie für mich da sind, egal was vorgefallen war und ließen den Worten auch Taten folgen, wir unternehmen jetzt mehr zusammen, haben unsere Tenniskarriere aus der Jugend reaktiviert.

Auch meine Eltern waren für mich da und gaben mir viel Rückhalt und insbesondere meine Partnerin hat mich sehr unterstützt.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld steht hinter mir und findet es gut wie offen ich damit umgehe und wie ich die Situation reflektiert habe.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. Ich vermeide seit dem Vorfall konsequent jeden Kontakt zu Drogen und zu denjenigen die konsumieren.

Hierzu gibt es mehrere Beispiele:

Es gab eine Einladung zur Geburtstagsfeier meines Bruders (bei dem sein Bekanntenkreis welcher auf dem Festival ebenfalls anwesend war, auch eingeladen war). Ich habe die Einladung abgelehnt. Dies war für mich nicht einfach, da ich gerne bei der Geburtstagsfeier dabei gewesen wäre, aber hier wollte ich konsequent den Kontakt zu diesen Leuten meiden.

Und ich wurde ein paar Monate nach dem Vorfall eingeladen Karten für das Selbe Festival für 2020 zu bestellen (der Vorverkauf bereits Ende letzten Jahres begonnen hatte). Die Einladung habe ich aber ebenfalls abgelehnt.

Auch zu den Studikollegen auf der Party damals 2010 habe ich heute keinen Kontakt mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?

Ich werde nicht mehr konsumieren und halte mich strikt an meine Abstinenz. Ich habe kein Interesse mehr an Drogen und lehne auch den Kontakt zu Menschen ab die damit zu tun haben. Auch vermeide ich Veranstaltungen (wie Festivals) bei denen Drogen konsumiert werden.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?


Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch striktes Einhalten meiner Abstinenz!


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und Menschen, die diese konsumieren stets vermeiden werde.

Sollte aber dennoch eine Situation entstehen, in der es sich abzeichnet, dass ich irgendwie rückfällig werden könnte, wende ich mich an meine Bezugspersonen in Familie und Freundeskreis und insbesondere an meine Partnerin. Ich werde weiterhin mit meinen Problemen sehr offen umgehen und diese ausdiskutieren und nicht verdrängen. Außerdem bietet mir der offene Umgang meines vergangenen Drogenkonsums in meinem engsten sozialen Umfeld einen zusätzlichen Sicherheitsmechanismus der mich davor schützt.

Auch weiß ich nach meiner Aufarbeitung, dass ich mich nicht schämen bräuchte, mir professionelle Hilfe zu suchen.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Derzeit nur an besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern / Hochzeiten oder an Silvester 2-3 Bier (0,33l) oder 1-2 Gläser Wein (0,1l)

Ansonsten ca. 1x im Monat in einem guten Restaurant 1 Glas Wein (0,1l) zum Essen als Genuss.
 
@Max: Sieht denn mein FB so wie er jetzt da steht tauglich aus oder gibt es noch die ein oder andere Frage die ich nachbessern sollte?
Will dich nicht drängen....aber der MPU Termin ist schon in 4 Tagen:eek: und hätte gerne mein FB wasserdicht vorher.

Großes Danke schonmal für dein bisheriges Feedback.

VG
Paul
 
Habe jetzt noch einmal alles durchgelesen, aus meiner Sicht gibt es hier nichts mehr zu ändern und du kannst damit beruhigt deine MPU antreten.
Den FB sinngemäß verinnerlichen und auf keinen Fall auswendig lernen.

Für deinen MPU Tag, halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg für deine MPU :smiley711:
 
super, danke Max für die Tipps und auch nochmals für dein hilfreiches Feedback. Werde dann nach dem Termin kurz berichten wie es lief. :smiley22:

VG
Paul
 
Kurzes Update:
Hatte am Mittwoch eigentlich meinen MPU Termin bei der PIMA. Wurde dann aber wieder weggeschickt. Grund war die Angabe einer Corona Infektion vor 8 Wochen, die in einem positiven Antikörpertest nachgewiesen wurde. Hatte das bei der Routine Befragung erzählt. Da ich mich an die Anweisung des Gesundheitsamtes gehalten hatte (2 Wochen Quarantäne), bin ich davon ausgegangen es besteht kein Problem.
Dem Arzt war das wohl zu heikel und hat sich geweigert mich zu untersuchen. Sie bestehen nun auf einen negativen Corona Test und der Termin wird verschoben...leider kurzfristig nichts mehr verfügbar....habe den nächsten Termin erst Ende Dezember bekommen.
Echt nervig jetzt nochmals so lange warten zu müssen...aber kann man nichts machen.
Werde dann Ende Dezember berichten.
 
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