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MPU wegen Trunkenfahrt mit dem Rad am 25.06.21

Radler250621

Neuer Benutzer
Hallo und guten Morgen,

ich bin seit ca. 6 Monaten ein eher zurückhaltender Forenbesucher und habe viele der Kommentare hier gelesen.
Nun steht meine MPU am 11.02. an.
Ich würde gerne als Abschluss den Fragenkatalog ausfüllen und auf eure konstruktive Kritik bei meinen Stellungnahmen hoffen.

MfG
Radler250621
 
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,75m
Gewicht: 72kg
Alter: 50 (zur Tatzeit 49)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.06.2021
BAK: 1,74‰
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: 23:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 0:30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja, Verfahren gegen Geldauflage für gemeinnützigen Zweck eingestellt.
Dauer der Sperrfrist: Keine, da Fahrrad

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, freiwillig am 12.10., da MPU bis Oktober hätte bestanden sein müssen. Nach Rücksprache hier im Forum und VP das Bestehen als unrealistisch eingeschätzt und für Anfang 2022 eingeplant, sprich nach 6 Monaten.
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: ---

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr XXX zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führt oder ist wegen unkontrolliertem Alkoholkonsum das Fahren von KFZ auszuschließen?

Bundesland:
NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: JA, KT, einmal pro Monat 1-2 TE

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, 2 Nachweise (Okt 21, Jan 22), Ergebnis abstinent bzw. sehr geringer Konsum
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: ---

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Bluteergebnisse der letzten 5 Jahre unauffällig was Leberwerte betrifft

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: MPU Vorbereitungskurs 7 Einzelstunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: ---

MPU
Datum: 11.02.2022
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein


Altlasten
keine
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich habe mich am 25.06. gegen 19 Uhr (einem Freitag ) mit einem ehem. Kollegen in der Altstadt in einem Restaurant getroffen. Wir haben gegessen und 5 Bier getrunken. Gegen 20.30 sind wir durch die Stadt gegangen und haben zufällig 2 weitere Kollegen getroffen. Mit Ihnen tranken wir ein großes Bier und einen doppelten Schnaps. Gegen 22 Uhr sind wir in eine Cocktailbar und haben dort 2 Long Island Ice Tea getrunken. Um 23.30 wurde ich müde und wollte nach Hause. Ich setzte mich auf mein Rad und wurde nach wenigen Metern von der Polizei angehalten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
5 Glas Bier (= 5x300ml)
1 großes Bier (500 ml)
2 Cocktails (Long Island Ice Tea); Inhalt 2cl Gin, 2cl. Rum, 2cl. Triple Sec, 2cl. Tequila, 2cl. Wodka,
1 Schnaps (50cl)
Trinkzeitraum: ca. 5 Stunden

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin wenige Meter gefahren, ich wollte ca. 5 km bis nach Hause fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich habe mich in dem Moment komplett selbstüberschätzt und war der Meinung, dass ich noch ein Fahrrad führen kann.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Habe ich nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Auto ja mit Restalkohol. Mit dem Rad ca. 50 mal. Bevor ich das Rad erworben habe (2007) bin ich in die Stadt mit Bus(Bahn gefahren und nach Hause dann mit dem Taxi.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Die Statistik sagt, dass man 600x alkoholisiert fährt ohne aufzufallen.
Ich denke ca. 50x mit dem Fahrrad, in Verbindung mit Restalkohol mit dem Auto schwer zu sagen, vermutlich auch ca. 50x. Ich habe in der Vergangenheit Alkohol in Verbindung mit dem Rad komplett unterschätzt. Ich wusste, dass in Verbindung mit dem Rad ein deutlich höherer Wert geduldet wird.
Das Thema Restalkohol habe ich in der Vergangenheit ausgeblendet und meine VP hat mich diesbezüglich aufgeklärt bzw. belehrt.

Ich bin vorher nie aufgefallen.

Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein erstes Glas Alkohol habe ich mit ca. 16 getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Von 17 bis 20 Jahren waren es insgesamt 40 mal pro Jahr.
Von 20 bis 30 Jahre waren es insgesamt 60-70 mal pro Jahr.
Von 30 bis 45 Jahre waren es insgesamt etwa 40 Mal pro Jahr. Durch meinen aktiven Leistungssport Laufen , Triathlon wollte ich fit sein und habe öfters auf Alkohol verzichtet.
Von 45 bis 49 Jahre pro Jahr waren es 50 mal pro Jahr.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Von 17 bis 20 Jahren: 5-8 Bier 330 ml.
Von 20 bis 30 Jahre: 8-12 Bier 330 ml und 1-2 Grappa.
Von 30 bis 45 Jahre: 8-10 Bier und 1 Grappa.
Von 45 bis 49 Jahre: 8-12 Bier, manchmal Wein anstatt Bier. 2-3 Grappa.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meist zusammen mit Freunden Zuhause oder in einer Kneipe.
In den letzten 1,25 Jahren (Corona) vor der Trunkenheitsfahrt jedoch fast ausschließlich zuHause oder bei Freunden.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Früher habe ich getrunken, um ein wenig kontaktfreudiger und selbstbewusster zu sein.
In jüngerer Vergangenheit änderte sich dies und der Alkohol diente zur Entspannung und zum Abschalten vom Stress. Und daraus resultierend auch um an den Abenden etwas euphorischer anstatt nur gestresst zu sein.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war ich selbstbewusster, kontaktfreudiger, euphorischer.
Bei mehr Alkohol wurde ich schnell müde, die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit ließen nach.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auswirkungen gab es keine. Vor Corona habe ich Alkohol meist ausschließlich am We getrunken. In der Corona Zeit, besonders in den ersten 9 Monaten habe ich auch in der Woche Wein getrunken, manchmal auch einen oder 2 Grappa.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In den Zeiten zwischen 20-30 habe ich definitiv mehr Alkohol als heute konsumiert. Das war vor allem eine gesellschaftliche Sache. Getrunken habe ich zumeist, um selbstbewusster und kontaktfreudiger zu sein.
Der Sport hat mich dann ab dem 30 Lebensjahr dazu gebracht wesentlich gesünder zu leben. Ernährung und teilweise auch weniger Alkohol.
Abstinente Phasen vor Wettkämpfen bzw. auch als Vorsatz für ein neues Jahr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, immer nur bis zu einem gewissen Rauschpegel, der sich in Wohlbefinden, gesteigertem Selbstbewusstsein und Kontaktfreudigkeit äußerte.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Seit ca. 20 Jahren jedes Jahr im Januar. In meiner aktiven Wettkampfzeit auch zwischen April und August zwischen 2-4 Wochen.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mich immer als verantwortungsvollen Genusstrinker gesehen, habe aber auch meine Trinkmengen immer von meinem Gefühl abhängig gemacht.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich in einer Alkoholgewöhnung war. Das hat auch immer mal wieder dazu geführt , dass Mibbrauch stattgefunden hat. Vor der Trunkenfahrt bzw. vor den Sitzungen mit meiner VP war mir das nicht bewusst,

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Vom 25.06. - 24.08. (Trunkenfahrt bis zu meinem 50. Geb) abstinent. Seit diesem Tag Trinktagebuch und 1-2 TE ca. alle 4 Wochen zu besonderen Anlässen.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
23.12.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Zu besonderen Anlässen wie z.B. mein 50. Geb oder zu Weihnachten.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor meiner Trunkenfahrt habe ich den Konsum nicht in Frage gestellt.
Das kontrollierte Trinken hat mich jedoch veranlasst den Alkoholkonsum in Frage stellen lassen, zumindest den Konsum, der zu einer Gewöhnung führt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe mich intensiv mit dem Thema Alkohol als Droge auseinandergesetzt. Ich hoffe meinem Körper und mir in der Zeit nicht zu sehr geschadet zu haben. Dennoch, es ist ein Zellgift und Droge Nr. 1 auf der Welt. Die Umstellungsphase habe ich so erlebt, dass ich wieder mehr Sport mache. Ich fühle mich sehr gut, besonders mein Ruhepuls ist deutlich gesunken (> 10 Schläge). Aber auch der Puls während der Ausdauerbelastung ist deutlich gesunken. Das kann allerdings auch mit dem Training zusammen hängen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe mit meinen engsten Freunden offen über das Thema gesprochen und dabei nur positives Feedback erhalten.
Beispielsweise haben mich meine Freunde anlässlich meines 50. Geburtstages zum Grillen eingeladen und sie verzichteten an diesem Abend ebenfalls komplett auf Alkohol. Auch als ich sagte , dass sie das nicht müssten und es mir nichts ausmachen würde, lehnten sie solidarisch ab.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Der Sport sorgt für die notwenige Entspannung, ebenso Yoga oder Lesen. Ich kann dabei sehr gut abschalten und bekomme den Kopf frei.
Ich habe kein Problem damit Alkohol abzulehnen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, ich habe nach der Trunkenfahrt den Beschluss gefasst mein Leben nachhaltig zu verändern. Beispielsweise habe ich Ende 1998 mit dem Rauchen aufgehört. Vorher habe ich es etwa 20 mal vergeblich versucht. Mein Vater ist 1998 an Lungenkrebs erkrankt und 1999 verstorben. Auch da habe ich den Beschluss gefasst nicht mehr zu Rauchen. Seitdem habe ich keine Zigarette mehr geraucht. Der Unterschied zwischen Rauchen und Alkohol ist , dass ich abhängig vom Nikotin war, vom Alkohol nicht. Ich sehe das nun als Chance mein Leben und meine Gesundheit auf ein höheres Level zu stellen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Beim Autofahren galt für mich schon seit den 90ern die 0% Regel (leider nicht bezogen auf Restalkohol) . Den gleichen Anspruch habe ich ich jetzt auch an das Rad fahren. Sollte es einen besonderen Anlass geben, fahre ich Bus oder Bahn. Dennoch ist meine Grenze 1-2 TE.
 
Grüß dich!

zunächst mal: tut mir leid, dass die FSST so schnell reagiert und die Aufforderung zur MPU vergleichsweise schnell verschickt hat, was zur Folge hatte, dass du deinen FS abgeben musstest. Ich versuche mich mal an einer konstruktiv kritischen Analyse


Die Nachweise stimmen mich skeptisch, und entsprechend solltest du deine Erklärungen ggf bei der MPU robustifitizieren. Die Cutoff-Werte bei Haaranalysen sind relativ vorsichtig gewählt, dh es gehen regelmäßig auch KTler als abstinent durch. Da deine HA alkoholkonsum finden, verwundert mich das etwas. War nur die erste HA positiv? Dann kann das an „altlasten“ vor der TF hinweisen. Oder waren beide positiv? Und von welchen Werten sprechen wir da? Die Blutwerte scheinen bzgl der Leberwerte OK - aber es klingt so, als würden da andere Probleme bestehen. Eine anämie bspw könnte auf Alkoholmissbrauch schließen lassen. Sind Ursachen möglicher Regelabweichungen diagnostiziert?

Zum Fragebogen:
Ad 1) weshalb aufgehalten worden? Gabs grössere Ausfallerscheinungen? Wie wurde das in den Akten vermerkt? Im Idealfall warst du so betrunken wie möglich.

ad 6) können das in der Praxis nicht mehr Fälle gewesen sein? Konkret geht es ja darum, dass du dich in die Statistik einreihst und nicht aus der Reihe platzt. An einem Abend kommen gerne mal mehr Fahrten unter Alkohol zusammen, etwa von einem Restaurant zur Bar. Meine Gutachterin war jedenfalls mit „mehrere Hundert mal“ recht zufrieden. Zu verlieren hast du hier bei übertriebener Darstellung mE nichts.

ad 7) der GA muss insbesondere auch beantworten, welches Risiko du mit einem motorisierten Fahrzeug darstellst. Im idealen Fall ist dein Rad deine vermeidungsstrategie, und du würdest niemals betrunken Auto fahren. Vielmehr bist du bisweilen immer nur mit dem Rad besoffen unterwegs gewesen, hast dich daran gewöhnt und kamst letztlich mit erheblichen Promille auf dem Rad gut zurecht.

ad 9, 10) wenn du mit KT antreten möchtest machst du dir damit das Leben schwer (so die expert*innen hier überhaupt KT für sinnvoll halten). Dein Konsum liegt ja nicht über wenige Jahre oberhalb des für die MPU tragbaren Maßes, sondern über eine ganze Generation. Für eine positive MPU bräuchtest du vielmehr eine steil ansteigende Konsumkurve in kurzer Frist. So du also hier mit KT antrittst, will ich dazu raten, zu schönen. Dann solltest du aber auch auf einen Schock verweisen können, der das rapide ansteigen deiner trinkmengen erklärt. Nur so wird ein Schuh draus.

ad 11) Alleine trinken ist ein alkoholismus- Marker

ad 14) wenn ich dich richtig verstehe, hast du über Jahrzehnte heftig zugelangt. Dass da kein Feedback kam glaube ich nicht. Entweder du passt die Strategie an, oder du passt den Punkt an.

insgesamt kann ich bei dir keine Ursache für einen Exzess im Trinken erkennen. Vielmehr scheint es mir, als hättest du dich über die Jahre hinweg in eine graduelle Alkoholsucht hinein getrunken. Das will ich in überhaupt keiner Weise als Kritik an dir verstanden wissen, sehe aber dass ein vernünftiger Gutachter bei dir wohl weder einen konkreten Strukturbruch für unkontrolliertes Trinken finden wird, noch ein hinreichend starkes Trinkmotiv, das du mittlerweile ausgeschaltet hast. Entsprechend könnte ich gegeben der Fakten ein negatives GA absolut nachvollziehen.
Ich würde daher klären: passt meine Vorgeschichte zum kontrollierten Trinken, und wie muss ich ggf nachschärfen? Welchen Schock gab es in meinem Leben, sodass ich so sehr zum Alk gegriffen hab? Und wie komme ich langfristig stabil damit klar?

unabhängig der MPU würde ich dir dazu raten, mal für eine längere Weile, Evtl dauerhaft, und jedenfalls nicht nur zum Zweck der MPU, die Finger von Alkohol zu lassen.
 
Hallo Dylan_ran_Daale,

ich möchte mich für deine Mithilfe hier ganz herzlich bedanken, möchte aber darum bitten einen FB mit Zitaten des Fragestellers zu belegen, damit die Antworten noch besser nachvollziehbar werden - vielen Dank. :)

Aus Zeitgründen habe ich den FB nicht gelesen, möchte aber kurz hierauf eingehen, da es mir beim Querlesen aufgefallen ist:
ad 11) Alleine trinken ist ein alkoholismus- Marker
Das ist so nicht ganz richtig denn das "alleine trinken" ist kein Hinweis auf eine Alk.erkrankung. Viele Missbräuchler haben alleine getrunken (weil sie keine Partygänger sind, nicht viele Freunde oder Gelegenheiten haben etc.). Ein Hinweis wäre z.B. wenn vor oder nach dem Trinken die vollen/leeren Flaschen versteckt werden würden, oder der Konsum gänzlich abgestritten (obwohl die Fahne deutlich erkennbar ist...), oder zumindest verharmlost wird. :smiley138:
 
Hi Dylan,
schön, daß dabei bist.
Ich bin über den FB nur drüber geflogen und die Aspekte Trinkhistorie - Motiv haben mir ebfs zu denken gegeben, das hast sauber auf den Punkt gebracht..

Zu folgendem Aspekt glaube ich, daß den missverstanden hast was die HAs angeht..
Hoffe, daß ich hier richtig liege in meiner Spekulation was @Radler250621 gemeint hat (übrigens super Nickname..) und hoffe, daß er uns die klärende Info hier bereitstellt.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, 2 Nachweise (Okt 21, Jan 22), Ergebnis abstinent bzw. sehr geringer Konsum
Die Nachweise stimmen mich skeptisch, und entsprechend solltest du deine Erklärungen ggf bei der MPU robustifitizieren. Die Cutoff-Werte bei Haaranalysen sind relativ vorsichtig gewählt, dh es gehen regelmäßig auch KTler als abstinent durch. Da deine HA alkoholkonsum finden, verwundert mich das etwas. War nur die erste HA positiv? Dann kann das an „altlasten“ vor der TF hinweisen. Oder waren beide positiv? Und von welchen Werten sprechen wir da? Die Blutwerte scheinen bzgl der Leberwerte OK - aber es klingt so, als würden da andere Probleme bestehen. Eine anämie bspw könnte auf Alkoholmissbrauch schließen lassen. Sind Ursachen möglicher Regelabweichungen diagnostiziert?
ich hatte das so verstanden, daß die beiden HAs Ergebnis <7pg geliefert haben, also abstinenter Befund.
Der Beleg vom Labor weist hierzu die textuelle Erklärung aus: "...abstinent oder geringer Konsum.." da ja die richtige Abstinenz in der Form biologisch nicht möglich ist.
Da ich in der gegenwärtigen Darstellung mit der Trinkhistorie-Motiv ebfs skeptisch bin, ob für KT ausreichend, kann Radler beim hypothetischen Scheitern den nächsten Anlauf mit Abstinenz antreten. Folglich würde ich vorsichtig vorsorglich empfehlen, den Konsum ganz auszusetzen.
(PS: ich bin da so der Typ mit "Spatz in der Hand.")
 

Hallo und vielen Dank für die vielen und konstruktiven Rückmeldungen.
Leider habe ich mir offensichtlich nicht besonders viel Mühe gegeben bzw. habe die eine oder andere Antwort falsch dargestellt.

Es waren 2 Nachwiese wie auch schon im Nachhinein korrekt dargestellt. Einer im Oktober , der andere im Jan 22. Beide waren negativ (also positiv für mich) mit < 7pg/mg.
Zum Fragebogen:
Ad 1) weshalb aufgehalten worden? Gabs grössere Ausfallerscheinungen? Wie wurde das in den Akten vermerkt? Im Idealfall warst du so betrunken wie möglich.
Ja, ich bin aufgefallen, weil ich beim Aufsteigen auf das Rad fast gestürzt wäre. Sie haben mich ein paar Meter rollen lassen. Ich hatte mein Licht nicht eingeschaltet. Beim Daraufhinweisen des Polizisten fiel ihm meine verwaschene Stimme auf.
ad 6) können das in der Praxis nicht mehr Fälle gewesen sein? Konkret geht es ja darum, dass du dich in die Statistik einreihst und nicht aus der Reihe platzt. An einem Abend kommen gerne mal mehr Fahrten unter Alkohol zusammen, etwa von einem Restaurant zur Bar. Meine Gutachterin war jedenfalls mit „mehrere Hundert mal“ recht zufrieden. Zu verlieren hast du hier bei übertriebener Darstellung mE nichts.
Ok, vielen Dank für den Hinweis. Ich weiß es tatsächlich nicht genau. Teilweise bin ich mit dem Bus in die Stadt und nach Hause, teilweise mit dem Rad.
ad 7) der GA muss insbesondere auch beantworten, welches Risiko du mit einem motorisierten Fahrzeug darstellst. Im idealen Fall ist dein Rad deine vermeidungsstrategie, und du würdest niemals betrunken Auto fahren. Vielmehr bist du bisweilen immer nur mit dem Rad besoffen unterwegs gewesen, hast dich daran gewöhnt und kamst letztlich mit erheblichen Promille auf dem Rad gut zurecht.
Es ist tatsächlich so, dass ich das Rad häufig genommen habe, das Auto bzw. "nur" mit Restalkohol nach etwa 8 h Schlaf.
ad 9, 10)
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Diese Angaben sind völlig falsch, ich habe tatsächlich Wochen und Monate verwechselt.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Von 17 bis 20 Jahren waren es insgesamt 12-20 mal pro Jahr.
Von 20 bis 30 Jahre waren es insgesamt 30-40 mal pro Jahr.
Von 30 bis 45 Jahre waren es insgesamt etwa 10-12 Mal pro Jahr. Durch meinen aktiven Leistungssport Laufen , Triathlon wollte ich fit sein und habe öfters auf Alkohol verzichtet.
Von 45 bis 49 Jahre pro Jahr waren es 12-20 mal pro Jahr.
ad 11) Alleine trinken ist ein alkoholismus- Marker
das sehe ich auch so. Auch hier ist es nicht vollständig dargestellt.
Ich habe zu Hause mit meiner Frau getrunken, wobei Sie schon weniger getrunken hat als ich.
ad 14) wenn ich dich richtig verstehe, hast du über Jahrzehnte heftig zugelangt. Dass da kein Feedback kam glaube ich nicht. Entweder du passt die Strategie an, oder du passt den Punkt an.
Habe ich angepasst
insgesamt kann ich bei dir keine Ursache für einen Exzess im Trinken erkennen. Vielmehr scheint es mir, als hättest du dich über die Jahre hinweg in eine graduelle Alkoholsucht hinein getrunken. Das will ich in überhaupt keiner Weise als Kritik an dir verstanden wissen, sehe aber dass ein vernünftiger Gutachter bei dir wohl weder einen konkreten Strukturbruch für unkontrolliertes Trinken finden wird, noch ein hinreichend starkes Trinkmotiv, das du mittlerweile ausgeschaltet hast. Entsprechend könnte ich gegeben der Fakten ein negatives GA absolut nachvollziehen.
Ich würde daher klären: passt meine Vorgeschichte zum kontrollierten Trinken, und wie muss ich ggf nachschärfen? Welchen Schock gab es in meinem Leben, sodass ich so sehr zum Alk gegriffen hab? Und wie komme ich langfristig stabil damit klar?
Ich sehe das in feinster Weise als Kritik. Es soll mir ja helfen und do fasse ich das auch auf. Deshalb nochmals vielen Dank.
Siehst du das nach meinen Klarstellungen bzw. Korrekturen immer noch so, dass ein Motiv fehlt oder ist das bei dem korrigierten Konsum mit Stress, Abschalten können und mit Freunden amüsieren als ausreichendes Motiv ?
unabhängig der MPU würde ich dir dazu raten, mal für eine längere Weile, Evtl dauerhaft, und jedenfalls nicht nur zum Zweck der MPU, die Finger von Alkohol zu lassen.
ich habe die letzten 7 Monate den Konsum fast auf Null reduziert. Ich wollte erst komplett abstinent bleiben. Hier im Forum und auch bei meiner VP habe ich gelernt, dass KT besser bei der MPU besser ankommt als abstinent. Ist das doch nicht so ?

Zitate lesbar gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
unabhängig der MPU würde ich dir dazu raten, mal für eine längere Weile, Evtl dauerhaft, und jedenfalls nicht nur zum Zweck der MPU, die Finger von Alkohol zu lassen.

ich habe die letzten 7 Monate den Konsum fast auf Null reduziert. Ich wollte erst komplett abstinent bleiben. Hier im Forum und auch bei meiner VP habe ich gelernt, dass KT besser bei der MPU besser ankommt als abstinent. Ist das doch nicht so ?
Moin Radler,

mit 50 Jahren und deiner Trinkgeschichte ist eine starke Gewohnheit offensichtlich, die 1,74 waren jetzt nicht übermässig hoch, die unsichere Fahrweise spricht da auch für dich, aber mit fortgeschrittenem Alter sind Gewohnheiten schwerer zu ändern. Es kann durchaus sein, dass ein GA deine Problemtiefe grösser einschätzt, als du das tust, dann könnte eine strengere Forderung (AB mit Nachweisen, 12 Monate) die Folge sein.

Das liegt aber nachher am Eindruck, den der GA gewinnt, das ist schwer von hier aus zu diagnostizieren.

In deinem Fall würde ich AB nicht als abwegig einstufen, das wird immer bei jungen Kandidaten so gesagt, aber bin immer noch der Meinung, dass niemand gezwungen wird, zu trinken, viele sind auch ohne ein Problem abstinent, weil sie es so für sich entscheiden.

viele Grüsse,
rüdscher
 
Hi Radler,
danke für die vielen Klarstellungen. Ich gehe mal Step-by-step vor.

Es waren 2 Nachwiese wie auch schon im Nachhinein korrekt dargestellt. Einer im Oktober , der andere im Jan 22. Beide waren negativ (also positiv für mich) mit < 7pg/mg.
Das hatte ich falsch verstanden. Ich interpretierte deine ursprüngliche Formulierung so, dass einer negativ und einer im KT-Intervall 7pg/mg - 30pg/mg lag. Mein Fehler, sorry. Umso mehr freut's mich, dass ich da falsch lag.

Ok, vielen Dank für den Hinweis. Ich weiß es tatsächlich nicht genau. Teilweise bin ich mit dem Bus in die Stadt und nach Hause, teilweise mit dem Rad.
Hier will ich es dabei belassen, dass eine Vielzahl an TF mit dem Rad nicht notwendigerweise ein Übel für dich bedeuten muss. Ich schlage also vor, solltest du nach einer konkreten Schätzung gefragt werden, eher zu übertreiben als zu untertreiben.

Es ist tatsächlich so, dass ich das Rad häufig genommen habe, das Auto bzw. "nur" mit Restalkohol nach etwa 8 h Schlaf.
Hier wird man sich fragen, wie du künftig Alkohol und Autofahrt trennen möchtest. Die unterschiedlichen Begutachtungsstellen rechnen mit unterschiedlichen Abbaumengen, aber konservativ gerechnet wirst du auf 8h etwa 0.8 Promille los. Entsprechend wird man feststellen, dass du auch mit Restalkohol teils erheblich alkoholisiert im PKW unterwegs warst. Ich bin mir nicht sicher, ob ein GA das wissen muss.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Von 17 bis 20 Jahren waren es insgesamt 12-20 mal pro Jahr.
Von 20 bis 30 Jahre waren es insgesamt 30-40 mal pro Jahr.
Von 30 bis 45 Jahre waren es insgesamt etwa 10-12 Mal pro Jahr. Durch meinen aktiven Leistungssport Laufen , Triathlon wollte ich fit sein und habe öfters auf Alkohol verzichtet.
Von 45 bis 49 Jahre pro Jahr waren es 12-20 mal pro Jahr.
Hier sehe ich einen der großen Fallstricke. 12 - 20 Trinkereignisse pro Jahr würde bedeuten, dass du in den letzten Jahren 1-2x pro Monat getrunken hast - damit liegst du deutlich unter dem Schnitt der üblichen MPU-Kandidaten, die gerne mehrmals pro Woche zulangen. War deine Realität dann die, dass du bei diesen 12-20 Trinkereignissen grundsätzlich völlig über die Strenge geschlagen hast? Dann wäre Abstinenz wohl das Mittel der Wahl, weil du offenkundig zu kontrolliertem Konsum nicht in der Lage warst.
Ich will auf folgendes Bild hinaus: Dein GA muss feststellen, dass du langfristig im besten Fall mäßig mit Alkohol umgehst. Dafür ist es ideal, dass deine Episode des übermäßigen Alkoholkonsums vor der TF möglichst kurzfristig war. In dieser Episode muss dann erklärt werden, wie du zum Pegel bei der TF gekommen bist - dafür musst du kurzfristig vorher hohe Trinkmengen nachweisen. Du hingegen schilderst hier dauerhafte Trinkepisoden, die früher gar häufiger waren. Das passt nicht ins Bild. Aus meiner Sicht solltest du also entweder an deiner Erzählung etwas ändern, um eine steil ansteigende Trinkkurve zu detaillieren, oder deine Strategie von KT auf AB ändern (mit den Konsequenzen, dass ggf AB12 gefordert wird).

Insgesamt brauchst du mE eine plausible Erzählung, um mit KT durchzugehen. Diese sollte eine steiler steigende Trinkkurve aufweisen, als du sie aktuell hast, und sie sollte ein erklärendes Ereignis für den Anstieg beinhalten. Das schlägt in dieselbe Kerbe, wie Andi sie oben auch hatte. Ansonsten sehe ich die Gefahr, dass man dich als über die Jahre hinweg gewachsenen Trinker wertet - mit einer entsprechenden Gewohnheitsfestigung, die KT nicht mehr erlaubt.

Sicherlich werden das manche GA lockerer und andere strenger handhaben. Ich wäre nur an deiner Stelle lieber auf der sicheren Seite.
 
Hallo und guten Morgen,

vielen Dank für die Rückmeldung.
Ich hatte gestern meine MPU und möchte gerne kurz erzählen wie der Ablauf war.
Ich sollte gegen 9.15 dort sein, pflichtbewusst war ich 15 min vor der Zeit dort. Corona heißt beim TÜV Hessen: Klingeln und vor der Tür warten. Klingel war kaputt, also trotzdem warten. Klopfe ich oder warte ich? Ich warte und merke eine gewisse Anspannung.
Um Punkt 9.15 wird geöffnet.
Ich erhalte den Fragebogen, den ich ausfüllen soll. Nach etwa 15 min muss ich den Reaktionstest machen.
1. Figuren vergleichen. Oben werden 4 Figuren dargestellt. Unten wird eine Figur dargestellt.
Ist die untere Figur die gleiche wie eine der oberen?Ja, grüner Knopf, nein roter Knopf. Im Grunde leicht, aber es soll auf Zeit geschehen.
Manchmal ist bei den oberen Figuren unten noch zusätzlich ein kleines Dreieck dargestellt und unten nicht. Also, obwohl die Figur , die gleiche ist, wäre grün hier falsch.
Test bestanden

2. es wird ein Bild für 1 sek dargestellt und man muss ankreuzen, ob man ein a) Fußgänger, b) Kraftwagen, PKW c) Verkehrszeichen d) Verkehrsschilder e) Fahrrad , Motorrad gesehen hat.
Fand ich sehr schwer und hab ich auch nur gerade so geschafft . 16 von 100 % . Bei weniger wird ein Vergleichstest gemacht. Busfahrer hätten ein Problem nach Aussage des VP.
Test bestanden

3. Es werden auf dem Bildschirm oben 5 Farben dargestellt , dazu wahlweise ein hoher und ein tiefer Ton sowie unten links oder rechts ein Pedal dargestellt . Man hat Kopfhörer auf, auf der vor mir befindlichen Tastatur befinden sich die 5 Farben als Knopf sowie für den hohen Ton ein hellgrauer Knopf und für den tiefen Ton ein schwarzer Knopf. Für die beiden Pedale befinden sich unter dem Tisch ein linkes und ein rechtes Pedal. Der Test dauert 4 Minuten und die Zeichen werden immer schneller dargestellt. Man wird also unter Stress gesetzt. Meiner Ansicht nach kann man hier schwer keine Fehler machen, das ist aber auch gar nicht das Ziel. Das Ziel ist die Ruhe zu bewahren und nicht abzubrechen, wozu man geneigt ist wenn es immer schneller geht.
Ich hatte offenbar einen guten Tag, da ich mich nicht habe aus der Ruhe bringen lassen auch wenn ich teilweise mal den roten Knopf gedrückt hab wenn dieser schon wieder weg war und der weiße aufgeleuchtet hat.
Test bestanden

Nach einer weiteren Wartezeit von ca. 15 min war ich dann bei VP.
Ein sehr sympathischer Mann Mitte 50. Er hat mir jegliche Nervosität genommen. Ich sollte zu Beginn meinen Bildungstand und meinen Beruf nennen, vermutlich "nur" um einen Anstieg zu haben.
Dann sollte ich den Tag der Trunkenfahrt schildern. Menge von 1,74 Promille konnte ich plausibel erklären. Er wollte sehr genau wissen, wie die Polizei mich angehalten hat. Hier würde ich in der Tat einen Blick in die Polizeiakte werfen. Es war ihm wichtig, dass ich zu Beginn fast gestürzt wäre und dann mit dem rechten Fuß auf sie linke Pedale gestiegen bin. Hört sich jetzt bestimmt lustig an, mache ich aber tatsächlich gerne auch wenn ich nüchtern bin und nutze das Rad so quasi als Roller. Wie auch immer....
Danach ging es um die Trinkmengen der letzten 2 Jahre. Und , hier noch einmal einen Dank ans Forum:
Alleintrinken definitiv ein Alkoholiker-Indikator. Er fragte, ob ich alleine getrunken habe. Ich verneinte dies und er sagte: Das war wichtig !
Auch hier konnte ich plausibel erklären, wie ich mir die 1,74 "antrainiert" habe.
Dann ging es darum , wie ich in Zukunft mit Alkohol umgehe.
Ich sagte, dass ich KT mit 2 Haaranalyse sowie Trinktagebuch "geübt habe". Das war sehr gut und hat vermutlich ihn davon überzeugt, dass ich bestehen werde. Nach seiner AUSSAGE wäre nur entweder Haaranalyse oder Trinktagebuch bei KT und meiner Promillezahl erforderlich.

Dann versuchte er mich noch einmal zu testen bzgl. kontrolliertem Trinken. Stichwort was ist eine TE? 1 Bier, 1 Wein, 1 Fl. Schnaps ;-)
Wie trenne ich Alkohol und Teilnahme im Straßenverkehr war dann die letzte Frage.
Vermutlich habe ich einiges in der Anspannung vergessen. Ich kann nur noch einmal sagen, der Fragenkatalog ist top, bereitet euch intensiv auf alles vor dann ist das Gespräch gar nicht so schlimm. Es geht darum realistisch zu reflektieren und wahrheitsgemäß zu antworten.

Danach hatte ich dann noch den Termin beim Arzt. Auch der war sehr sympathisch. Er wollte auch noch einmal wissen wie die 1,74 sich zusammen setzten und was und wieviel ich in den letzten 2 Jahren konsumiert habe.
Danach dann mit geschlossenen Augen den rechten Zeigefinger zur Nase, dann den linken. Dann mit geschlossenen Augen einbeinig die Balance halten. Danach Blutdruck gemessen und Blut abgenommen.
Den positiven Bericht erhalte ich in den nächsten 2-3 Wochen, vermutlich früher.

Vielen Dank den Profis für das konstruktive Feedback und viel Erfolg allen, die die MPU noch vor sich haben.
Grüße, radler250621

PS: den TÜV Hessen in der Stadt, die es nicht gibt kann ich empfehlen . Leider ist die Wartezeit sehr lang. Habe im November einen Termin angefragt und ihn dann erst für den 11.2. erhalten. Die sind voll bis unters Dach.
 
Hallo Radler
Du ermutigst mich grad total hab meine MPU in 2 Wochen auch beim TÜV allerdings in NRW aber ich las deinen post von der MPU und denke jetzt sehr positiv.
Hab mir schon die schlimmsten Gedanken gemacht
Ich danke dir sehr dafür das du deine Erfahrung hier geteilt hast und ich hoffe du hast nicht nur mir ein bisschen Nervosität genommen
 
Hallo Radler250621,
Alleintrinken definitiv ein Alkoholiker-Indikator. Er fragte, ob ich alleine getrunken habe. Ich verneinte dies und er sagte: Das war wichtig !
nun, da hatte der GA wohl eine ganz eigene "Sichtweise" der Dinge, denn in den gesamten A-Hypothesen kommt nicht ein einziges Mal das Kriterium "alleine getrunken" vor. Auch andere Gutachter und VP'en (und ich kenne einige) sind da absolut gegenteiliger Meinung. Anders ist es wenn (wie bereits von mir bemerkt) "heimlich" getrunken wurde, dies wäre ein Indikator für ein tieferreichendes Problem.

Aber nun gut, wichtig ist ja das Ergebnis und das sieht bei dir doch ziemlich gut aus :)

Das Forum bedankt sich für deinen ausführlichen Bericht den ich in unseren Erfahrungsberichten verewigen werde :smiley138:
 
Hallo Radler, mir ist genau das gleiche passiert. Ich wurde auch mit dem Rad und 2.27 BA angehalten. Nächste Woche läuft die 6-wöchige Frist zur Beibringung eines Gutachtens ab. Ich habe folgende Frage: Kann ich eine Fristverlängerung beantragen und wie ist die beste Vorgehensweise? Kann mir jemand weiterhelfen?
Danke im voraus.
 
Wenn du deinen Führerschein noch hast ist eine Fristverlängerung eher unwahrscheinlich. Wenn er dir bereits entzogen wurde wird die Frist meist problemlos einen Monat verlängert. Eine weitere Verlängerung der Frist ist die ganz große Ausnahme.

Einen Anspruch auf eine Fristverlängerung gibt es nicht.
 
...Ich wurde auch mit dem Rad und 2.27 BA angehalten. Nächste Woche läuft die 6-wöchige Frist zur Beibringung eines Gutachtens ab. Ich habe folgende Frage: Kann ich eine Fristverlängerung beantragen und wie ist die beste Vorgehensweise? Kann mir jemand weiterhelfen?
hängt wohl von der SB der Fsst ab.
Die meisten Fsst sind bereit, wenn also in Sachen Mpu nicht blockierst. Soll heißen das Mpi benannt hast etc. und der Bedarf der Fristverlängerung plausibel erklärt werden kann. z.B. bekommst keinen Termin beim MPI in der Frist, oder vlt fehlt noch ein Monat damit dann die 12M AB voll hast..
Wir wissen diesbzgl von Dir noch gar nichts. Somit solltest besser einen eigenen Thread eröffnen mit dem Profil-FB.
 
Hallo Andi18,

erst einmal ein Danke für die Info. Was bedeutet denn die Abkürzung FB?
Es ist bei mir so, dass ich tatsächlich noch keinen
Termin von der MPU-Stelle bekommen habe. Mein MPU-Berater hat gesagt ich soll gar nicht tätig werden, denn die MPU-Stelle wird sich melden und einen Termin vorgeben. Heißt das, dass mein FS nächste Woche eingezogen wird?Wie siehst du das? Soll ich besser in die Offensive gehen und mich bei der MPU-Stelle melden und nach einem Termin fragen? Habe ich eigentlich Nachteile wenn ich mich zum jetzigen Zeitpunkt bei der SB der Fsst melde und um eine Fristverlängerung bitte? Sorry, dass ich so viele Fragen habe aber zur Zeit bin ich echt verzweifelt.
 
Was bedeutet denn die Abkürzung FB?
= Fragebogen. Es gibt den Profil-FB
sowie den vollständigen FB Alkohol für die Aufarbeitung. Dieser wird wohl für Dich nicht mehr notwendig sein..
Es ist bei mir so, dass ich tatsächlich noch keinen
Termin von der MPU-Stelle bekommen habe. Mein MPU-Berater hat gesagt ich soll gar nicht tätig werden, denn die MPU-Stelle wird sich melden und einen Termin vorgeben.
Das bedeutet, die Stellungnahme und danach die Aufforderung zur Abgabe einer pos. MPU ist bereits eingegangen und hast der Fsst zukommen lassen? Hierbei hast ja dann ein MPI ausgewählt, an welches die FS-Akte versendet wird.
Die Mpu-Stelle wird sich dann mit einem Termin melden. Hierbei kenne ich Wartezeiten von 2-3 Monaten.

Wenn also noch keinen Termin hast und die eigentliche Frist der Fsst abläuft, mußt natürlich schon bei der Fsst anklopfen und denen mitteilen, daß eben die Frist nicht halten kannst, da eben noch keinen Termin bekommen hast. Das war das, was ich vorher gemeint hatte.
Normalerweise sollten die hierzu schon kulant sein.. müssen aber nicht .. hier also besonders freundlich auftreten. Dabei könntest dann auch mitteilen, daß eben eine professionelle Vorbereitung unterzogen hast, sowie vlt Abstinenzbelege/HAs, und alles tust, das eben erfolgreich zu bestehen..
Heißt das, dass mein FS nächste Woche eingezogen wird?Wie siehst du das?
nein, sprich mit der Fsst und weise die auf den Terminkonflikt hin.
Ansonsten wird ein nicht beigebrachtes GA automatisch als negativ gewertet. Dann läuft das FS-Entzugsverfahren kostenpflichtig an. Hierzu gibts aber dann denke ich auch noch diverse Hinweisschreiben zur freiwilligen Abgabe.
Soll ich besser in die Offensive gehen und mich bei der MPU-Stelle melden und nach einem Termin fragen? Habe ich eigentlich Nachteile wenn ich mich zum jetzigen Zeitpunkt bei der SB der Fsst melde und um eine Fristverlängerung bitte? Sorry, dass ich so viele Fragen habe aber zur Zeit bin ich echt verzweifelt.
Immer ruhig bleiben.. also bei der Fsst als erstes anrufen, und die auf die Misere hinweisen..
des Weiteren das MPI (PS: so wird die MPU-Stelle genannt) vlt mal erinnern und nachfragen.
Prio hat als erstes die Fsst.
Eröffne bitte einen eigenen Thread und füll den Profil-FB aus. Das machts leichter.
 
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