Rat gesucht

LowPerformer

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Hallo,
ich bin etwas verwirrt, da ich hier ´was über Kontrolliertes Trinken gelesen habe. Das praktiziere ich schon seit geraumer Zeit, die MPU-Beratung meint aber, dass das nix bringt. Ich brauche also hier eine 2.Meinung, bevor ich den Vertrag unterschreibe.
Bin im Oktober 2018 mit 1,9 Promille vom Rad gefallen und habe mir das Schlüsselbein gebrochen, hab jetzt erst die Aufforderung zur MPU bekommen.
Die MPU-Beratung, die ich aufgesucht habe, hat mir gesagt, dass in meinem Fall ein einjähriger Abstinenznachweis und ein MPU-Training die Voraussetzung für eine positive MPU sei. Ich solle also meinen Führerschein abgeben und erst nach dem MPU-Training zur MPU antreten. Ohne Abstinenznachweis hätte ich 0% Chancen.
Nun geht es mir nicht nur um meinen Führerschein, sondern auch darum, dass ich ja dann wahrscheinlich erstmal kein Rad fahren darf, wenn ich keine MPU vorlege. Kann ich wenigsten das verhindern, wenn ich bis zum 14.1. zu einer MPU antrete?
Ich trank vor meinem Unfall nicht sehr oft und nicht sehr viel (1-3 Bier 3mal im Monat), richtig besoffen war ich 1-2 mal im Jahr. Mit dem Auto bin ich immer mit 0 Promille unterwegs,das habe ich mir jetzt auch mit dem Fahrrad als Limit gesetzt.

Ich suche also eine Entscheidungshilfe:
1.Option: Möglichst bald ohne Abstinenznachweis antreten: Würde ich nur machen, wenn die Erfolgsaussichten größer als 0% sind oder ich einen Teilerfolg erzielen könnte. Wann kann ich bei einer negativen MPU frühestens wieder antreten?
2. Option: Fristverlängerung beantragen: Ist es hilfreich, wenigstens eine Haaranalyse vorlegen zu können? Dann wäre eine Frist bis Anfang März vielleicht eine Chance
3. Option: Schein abgeben, 1 Jahr Abstinenz nachweisen und teures MPU-Tranining machen.

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 181cm
Gewicht: 76kg
Alter: 44

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.10.2018
BAK: 1,91
Trinkbeginn: 12:00
Trinkende: ca 21:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:-
Strafbefehl schon bekommen: Ja, Strafverfahren im Jan 2019 abgeschlossen
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
  1. Ist zu erwarten, dass vorgenannter zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird?
  2. Kann durch Auflagen oder Beschränkungen gewährleistet werden, dass Vorgenannter das Führen eines fahrerlaubnisfreien Fahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Konsum hinreichend sicher trennen kann?
  3. Ist zu erwarten, dass Vorgenannter zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird?

    Bundesland
    : Bayern


    Konsum
    Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
    Ich lebe abstinent seit: 20.11.2019

    Abstinenznachweis
    Haaranalyse ja/nein: noch nicht
    Urinscreening ja/nein: nein
    Keinen Plan?: ja

    Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

    Aufarbeitung
    Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
    Selbsthilfegruppe (SHG): nein
    Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
    Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
    Ambulante/stationäre Therapie: nein
    Keine Ahnung:

    MPU
    Datum: bis 14.01. 2020
    Welche Stelle (MPI): IBBK
    Schon bezahlt?: ja
    Schon eine MPU gehabt? nein
    Wer hat das Gutachten gesehen?: -
    Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

    Altlasten
    Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo LowPerformer,

willkommen im Forum :smiley138:
Hallo,
ich bin etwas verwirrt, da ich hier ´was über Kontrolliertes Trinken gelesen habe. Das praktiziere ich schon seit geraumer Zeit, die MPU-Beratung meint aber, dass das nix bringt. Ich brauche also hier eine 2.Meinung, bevor ich den Vertrag unterschreibe.
Um welche "MPU-Beratung" geht es denn da? Ist das ein Verkehrspsychologe? "MPU-Berater" kann sich quasi jeder nennen....
Die MPU-Beratung, die ich aufgesucht habe, hat mir gesagt, dass in meinem Fall ein einjähriger Abstinenznachweis und ein MPU-Training die Voraussetzung für eine positive MPU sei. Ich solle also meinen Führerschein abgeben und erst nach dem MPU-Training zur MPU antreten. Ohne Abstinenznachweis hätte ich 0% Chancen.
Diese Beratungsstellen müssen schließlich auch von i-was leben...
rolleyes.gif

Nun geht es mir nicht nur um meinen Führerschein, sondern auch darum, dass ich ja dann wahrscheinlich erstmal kein Rad fahren darf, wenn ich keine MPU vorlege. Kann ich wenigsten das verhindern, wenn ich bis zum 14.1. zu einer MPU antrete?
Da du aus Bayern kommst ist das "Radfahrverbot" recht sicher. Mit einer pos. MPU könntest du das natürlich verhindern...
Ich trank vor meinem Unfall nicht sehr oft und nicht sehr viel (1-3 Bier 3mal im Monat), richtig besoffen war ich 1-2 mal im Jahr. Mit dem Auto bin ich immer mit 0 Promille unterwegs,das habe ich mir jetzt auch mit dem Fahrrad als Limit gesetzt.
Hier solltest du noch einmal in dich gehen ob das nicht doch mehr war. "1-3 Bier 3mal im Monat" wird dir kein Gutachter abnehmen...
Ich suche also eine Entscheidungshilfe:
1.Option: Möglichst bald ohne Abstinenznachweis antreten: Würde ich nur machen, wenn die Erfolgsaussichten größer als 0% sind oder ich einen Teilerfolg erzielen könnte. Wann kann ich bei einer negativen MPU frühestens wieder antreten?
Einen "Teilerfolg" gibt es bei MPU nicht, erst recht nicht bei einer "Fahrrad-MPU", da kein Kurs nach §70 verordnet werden kann (nur Nichtinhaber einer FE), von daher gibt es nur ein klares positiv oder negativ.

Bei einer BAK von 1,9‰ würde ich deine Erfolgsaussichten aber zunächst mal deutlich über 0% einordnen...
Rein theoretisch könntest du bei einer neg. MPU direkt wieder antreten (ob das sinnvoll ist lasse ich mal dahingestellt). Wichtig ist, das neg. Gutachten (erstmal) nicht bei der FSSt. abzugeben..
2. Option: Fristverlängerung beantragen: Ist es hilfreich, wenigstens eine Haaranalyse vorlegen zu können? Dann wäre eine Frist bis Anfang März vielleicht eine Chance
Eine Haaranalyse geht auch bei KT, das könnte zumindest deinen moderaten Alk.konsum unterstreichen...
3. Option: Schein abgeben, 1 Jahr Abstinenz nachweisen und teures MPU-Tranining machen.
Um genauer einschätzen zu können, was in deinem Fall das Beste wäre, empfehle ich dir, dich mal mit dem Fragebogen für eine Alkohol-MPU auseinander zu setzen...
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Den Fragebogen werde ich mir morgen vornehmen.

Hier solltest du noch einmal in dich gehen ob das nicht doch mehr war. "1-3 Bier 3mal im Monat" wird dir kein Gutachter abnehmen...

Das ist ja genau mein Dilemma. Es war wirklich nicht mehr, deswegen machen sich auch meine Kollegen über mich lustig ("Gerade Dich erwischt es, du trinkst doch sonst kaum was"). Früher (vor über 10 Jahren) war das noch anders.
Ich selbst hatte am Abend des Unfalls einen Blackout und Erinnerungen setzen erst wieder im Krankenwagen ein, von meinen Kollegen weiß ich aber, dass ich kurz nachdem ich mehrere Schnapsrunden mitgemacht habe, gegangen bin. Ich gehe davon aus, dass die Schnäpse erst auf dem Fahrrad richtig durchgeschlagen haben (Der Sturz war keine 2 Minuten nach dem Aufsteigen, ich hab den abgesenkten Bordstein um 3 Meter verfehlt)

Genaueres schreibe ich dann in den Fragebogen.

Wünsche eine gute Nacht.

Liebe Grüße

LowPerformer
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
So, ich hab jetzt mal den Fragebogen ausgefüllt und bin schon ganz gespannt auf einen Kommentar.
Die Beratung habe ich bei MPU-Training.de

Hier mein alkoholisches Leben:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Kirchweih , Treffen mit Kollegen um 12Uhr zum Essen. Da ich spät dran war, nahm ich das Fahrrad

Zum Essen 2 Bier 0,5l und 2 Haselnussschnäpse getrunken.

Ab ca. 14 Uhr weitergezogen und an verschiedenen Stationen auf der Kirchweih weitergetrunken:

2 Federweißer, 1 Aperol und immer wieder Schnäpse, die ein Kollege aus einer mitgebrachten Flasche ausgeschenkt hat (die Gläser hat er nach dem Mittagessen mitgehen lassen).

Wir haben dann noch Austern gegessen und Wein dazu getrunken. Dann kann ich mich nur noch an die Ankunft bei der letzte Station erinnern.

An der letzten Station war auch mein Fahrrad geparkt. Laut Kollegenaussagen habe ich mir da noch ein Bier bestellt und bin nach 3-4 Schnapsrunden plötzlich gegangen.

Scheinbar habe ich es geschafft, mein Nummernschloss aufzubekommen, meinen Helm aufzusetzten und aufs Fahrrad zu steigen. Keine 2 Minuten später (ca. 21:30) hatte ich den Unfall. (abgesenkten Bordstein um 3m verpasst). Atemalkohol 21.50 Uhr 1,82 Promille, Blutentnahme 23.00 Uhr 1,91 Promille. Erst an den Transport im Krankenwagen kann ich mich wieder erinnern.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

12-14 Uhr 2Bier je 0,5l, ein Schnaps 2cl

14-16 Uhr 2 Federweißer 0,2l, 1 Aperol 0,2l, ca. 3 Schnäpse

16-18 Uhr 2 Weißwein 0,2l

Danach verschwimmen die Erinnerungen an Getränke, kurz nach 21 Uhr habe ich wohl noch ein Bier angefangen und 3 Schäpse getrunken

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte insgesamt 2km fahren, nach ca. 500m hatte ich den Unfall

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich einen Blackout hatte, kann ich mich daran nicht erinnern.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe sie leider nicht vermeiden wollen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Fahrrad war ich schön oft unter Alkoholeinfluss (wenn auch viel weniger) unterwegs, bin aber noch nie aufgefallen und hatte auch noch nie einen Unfall.

Mit dem Auto nehme ich seit über 20 Jahren nur noch absolut nüchtern am Straßenverkehr teil, vorher hatte ich mir als Limit 1 Bier (0,5l) gesetzt, wenn der Abend länger dauerte, also bis weit nach Mitternacht, war mein oberstes Limit 2 Bier

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe mit dem Fahrrad sehr oft alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen und fand es immer in Ordnung mit 2-3 Bier noch Rad zu fahren, auch wenn ich mich nicht mehr 100% ig sicher gefühlt habe. Jetzt weiß ich, dass es schon viel früher zu einem Unfall hätte kommen können und ich bisher einfach nur Glück gehabt habe. Ich werde in Zukunft auch beim Fahrrad die 0 Promille Grenze einhalten, zumal ich ja eh alle Ziele zu Fuß oder mit dem VGN leicht erreichen kann, Fahrrad war halt bequemer.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Da war ich ca 9 und habe beim meiner Oma Pralinen genascht, da war auch eine Schnapspraline dabei, die habe ich wieder ausgespuckt. Mit 14 habe ich an meiner Konfirmation mein erstes Bier probiert, das war mir aber zu bitter und ich hab es nicht ausgetrunken. Ein Jahr später hat es mir dann geschmeckt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mein Alkoholgenuss war schon immer sehr unregelmäßig und Anlassbezogen. Seit 6 Jahren trinke ich nur noch 2-3 mal im Monat 1-3 Bier, richtig besoffen war ich in diesem Zeitraum 1-2Mal im Jahr (Kollegenfeiern, Junggesellenabschiede). Vorher waren die Besäufnisse häufiger (Silvester, 1,Mai, Kumpelsurlaub, Taubertalfestival und Feuerzangenbowleabend, sowie 1-2Geburtstage waren solche Besäufnisevents). Vor 12 Jahren wurde es dann jedes Jahr weniger, da alle Familie gegründet haben Weil jetzt Urlaube, Silvester, Geburtstage usw mit Kindern stattfinden, fielen die Anlässe weg.

Ich war schon immer ein ziemlicher „Stubenhocker“ und bin teilweise auch mal 2 Monate gar nicht weggegangen und hab somit auch keinen Alkohol konsumiert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Meistens trinke ich 1-3 Bier (0,5) wenn ich weggehe

An 1-2 Tagen im Jahr trank ich wesentlich mehr, von 21-37 Jahren gab es ca. 6-8 solcher „Events“ im Jahr. Ca. 5 Bier, 2-3 Cocktails und ca 5-6 Schnäpse waren dann der Durchschnitt. Meistens ging es schon Mittags los, auf Festivals und im Urlaub schon mal mehrere Tage am Stück.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Als Jugendlicher mit 3 Freunden ca alle 2 Monate

Ab 18 dann ca. einmal im Monat in der Disko oder auf einer Party mit Freunden

Ab 21 als Student ca. jedes 2.Wochenende

Ab 28 zusätzlich mit Kollegen einmal im Monat

Ab 37 wurde es weniger, da meine Tochter geboren wurde. 1 mal im Monat mit einem Freund und zusätzlich 1-2mal mit Kollegen oder Bekannten aus der Krabbelgruppe

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Mir schmeckt Bier, mir schmecken Cocktails, wenn ich Abends weggehe, genieße ich den Geschmack, ich stoße gerne mit Freunden an.
Ich werde gesprächiger mit Bier und meine Stimmung hellt sich auf. Auch werde ich etwas mutiger, ohne Bier hätte ich mich nicht auf eine Tanzfläche getraut.

Bei den Besäufnissen ging es auch immer darum, mit den anderen mithalten zu können.

Die allgemeine Stimmung bei Besäufnissen (Ausgelassenheit, es wurde sehr viel gelacht) hat mir gefallen, alte Geschichten wurden aufgewärmt, ich fühlte mich als Teil einer großen zusammengehörigen Einheit.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, habe mich mehr getraut, fröhlicher, beschwipst. Bei 3 Bier geht es mir am nächsten Tag aber schon schlecht, ich habe Kopfschmerzen und bin nicht fit.

Viel Alkohol: zu oben genanntem kam hinzu, dass mein Gang unsicher wurde, ich hab andere angerempelt, habe stark gelallt, der nächste Tag und auch noch der übernächste waren immer schlimm und mit Übelkeit und Kopfschmerzen verbunden

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Frau hat mich ab und zu darauf hingewiesen, dass ich am nächsten Tag fit sein muss und deshalb nicht so viel trinken soll. Da habe ich es dann auch immer bei einem Bier belassen

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die Besäufnisse hatten nie gute Auswirkungen für mein eigenes Wohlbefinden, mindestens am nächsten Tag ging es mir sehr schlecht und ich war zu nix zu gebrauchen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja,
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Im Alter von 21-37 Jahren gab es ca. 6-8 Besäufnis-Events im Jahr. Ca. 5 Bier, 2-3 Cocktails und ca 5-6 Schnäpse waren dann der Durchschnitt. Meistens ging es schon Mittags los, auf Festivals und im Urlaub schon mal mehrere Tage am Stück.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, das ging mir schon manchmal so und es waren immer Schnäpse im Spiel.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, während der Prüfungsvorbereitung auf mein 1.Staatsexamen habe ich keinen Alkohol getrunken.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich gar nicht damit beschäftigt und mich somit nicht kategorisiert. Ich war auf jeden Fall BETA-Trinker. Ich habe noch nie einen Drang nach Alkohol verspürt, nur zu Anlässen trank ich Alkohol. Auch bei Konflikten oder persönlichen Krisen sah ich keine Anlass, Alkohol zu trinken.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Seit 23.11.2019 habe ich gar keinen Alkohol mehr getrunken, in den Wochen vorher waren es 1-3 Bier 2-3 mal im Monat


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
23.11.2019
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, z.B. daheim mit meiner Frau beim Fernsehen aber auch, wenn ich mit dem Auto zu einem Konzert fahre oder ich auf einer Getränkekarte eines sehe, das ich noch nicht kenne und probieren möchte.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich mag immer noch den Geschmack von Bier und das gesellige Beisammensein. Aufgehört habe ich damit, um anderen und mir selbst auch noch mal zu bestätigen, dass Abstinenz kein Problem für mich bedeutet.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Besäufnisse sind eine große Gefahr für mich, als Familienvater habe ich viel Verantwortung, auch zu Fuß könnte mir nach einem Besäufnis schlimmes passieren, so etwas will ich nicht mehr. Leider habe ich mir vorher dazu keine großen Gedanken gemacht. Es hat erst diese „Katastrophe“ gebraucht, um mir die Augen zu öffnen
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Bis Silvester habe ich erstmal keinen Alkohol getrunken, dann zum ersten mal wieder ein Glas Sekt. Danach wieder 2-3 mal im Monat 1-3 Bier. Es gab seit meiner Trunkenheitsfahrt zwei „Gelegenheiten“ zu Besäufnissen, bei denen ich auch anwesend war, jedoch nur ein Radler (diesjährige Kirchweih) bzw. gar keinen Alkohol (Weihnachtsfeier) getrunken habe

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Dass ich nicht mehr an Besäufnissen teilnehme, tut mir und meiner Familie gut, weil ich jetzt nicht mehr „ausfalle“.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir eine innere Schranke eingebaut, die verhindert, dass ich nochmal einen Schnaps anrühre. Wenn ich Alkohol konsumiere, begebe ich mich nicht mehr mit dem Fahrrad dorthin.

Mit selbst gesetzten Verboten bin ich sehr konsequent.

Beispiel: Als Kind habe ich mir vorgenommen, nicht zu Rauchen. Bis zum heutigen Tag habe ich noch nicht einmal an einer Zigarette gezogen und auch keine anderen Drogen außer Alkohol genommen. Es gab natürlich immer wieder Überredungsversuche, ich bin aber standhaft. Obwohl ich Fleischgeschmack liebe, lebe ich auch schon seit fast 15 Jahren fast vegetarisch (aus ethischen Gründen), nur einmal im Monat gönne ich mir Fleisch.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Auf keinen Fall. Die Erfahrung, die ich gemacht habe, war so schlimm für mich, ich möchte so etwas nie wieder erleben. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen, ich habe meinen Kollegen geschadet, meiner Familie und auch mir selbst (Schlüsselbeinbruch). Ich schäme mich noch heute dafür.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Das 0 Promille Limit, das ich schon seit 20Jahren mit dem Auto einhalte, habe ich jetzt auch aufs Fahrrad ausgeweitet. Ich weiß vorher, wann ich Alkohol konsumieren werde, daher werde ich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder als Mitfahrer unterwegs sein. Schnäpse werde ich nicht mehr anrühren und Besäufnisse sind ein für alle Mal gestrichen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin wirklich wütend auf mich, dass ich nicht vernünftiger war und diese Riesendummheit begangen habe. Das wird nie wieder passieren.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo LowPerformer,

dein FB wurde gesehen :smiley138:

Habe bitte etwas Geduld. Ein FB-Feedback nimmt einige Zeit in Anspruch...
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
:smiley711: Danke, gerne.

Ich habe heute mal bei der Führerscheinstelle angerufen und einen Termin für die Einsicht in die Fahrerlaubnisakte ausgemacht.
Der Herr am Telefon machte einen sehr netten Eindruck und konnte mir auch schon sagen, dass er kein Fahrradfahrverbot gegen mich aussprechen wird. Das hat mich schon mal sehr beruhigt.
Bis bald.
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hallo,
der nette Herr von der Führerscheinstelle hat mir auch mitgeteilt, dass, wenn ich bis 14.1. keine positive MPU vorlegen kann, erst eine Anhörung bei der Führerscheinstelle erfolgt, bevor ich meinen Schein abgeben muss. Hatte das schon mal jemand? Auf was müsste ich mich da einstellen? Wie lang ist denn üblicherweise der Zeitraum zwischen Fristende und Scheinabgabe?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo LowPerformer,

Der Herr am Telefon machte einen sehr netten Eindruck und konnte mir auch schon sagen, dass er kein Fahrradfahrverbot gegen mich aussprechen wird.
auch bei nicht abgelegter/negativer MPU? Das wäre (in Bayern) zumindest ungewöhnlich...:smiley2204:
erst eine Anhörung bei der Führerscheinstelle erfolgt, bevor ich meinen Schein abgeben muss. Hatte das schon mal jemand?
Eine Anhörung ist wohl vorgeschrieben:
Wie lang ist denn üblicherweise der Zeitraum zwischen Fristende und Scheinabgabe?
Hier ist es schwierig eine Antwort zu geben. Ich vermute das nach spät. 10 Tagen das Entzugsschreiben da wäre...
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hallo,

hab heute den Termin für meine MPU ausgemacht. Am 16.01. soll ich antreten. Wegen einer Fristverlängerung (ursprüngliche Frist 14.1.) habe ich mich auch schon bei der Führerscheinstelle gemeldet und die Verlängerung erhalten. Heute Nachmittag kam dann ein Anruf von meiner Begutachtungsstelle, ob ich spontan sei und schon morgen um 11.30 kommen könne, es sei kurzfristig ein Termin frei geworden. Kommt das häufiger vor?
Ich bin jetzt nicht darauf eingegangen, habe aber gesagt, dass sie mich wieder anrufen sollen, sollte nochmal spontan ein Termin frei werden. Ist es ratsam, auf sowas einzugehen und kann Spontaneität Einfluss auf das Gutachten haben?

Liebe Grüße
LowPerformer
 

gary

Benutzer
Hallo LowPerformer

hab heute den Termin für meine MPU ausgemacht. Am 16.01. soll ich antreten. Wegen einer Fristverlängerung (ursprüngliche Frist 14.1.) habe ich mich auch schon bei der Führerscheinstelle gemeldet und die Verlängerung erhalten. Heute Nachmittag kam dann ein Anruf von meiner Begutachtungsstelle, ob ich spontan sei und schon morgen um 11.30 kommen könne, es sei kurzfristig ein Termin frei geworden. Kommt das häufiger vor?
In Anbetracht der kommenden Feiertage kann es schon sein, dass dein MPI dich vorziehen möchte, weil du der nächste auf der
Liste bist.
Ich bin jetzt nicht darauf eingegangen, habe aber gesagt, dass sie mich wieder anrufen sollen, sollte nochmal spontan ein Termin frei werden.
Gut gemacht. Ich finde das auch sehr kurzfristig.
Ist es ratsam, auf sowas einzugehen und kann Spontaneität Einfluss auf das Gutachten haben?
Nein, das darf keinen Einfluss auf das Gutachten haben. Du hast deinen Termin und gut...

Auf welches Datum ist denn jetzt deine Frist verlängert?
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hallo Gary,

ein genaues Datum für die Fristverlängerung habe ich noch nicht, der Herr von der Führerscheinstelle hat nur gesagt, ich solle ihm den Termin der Begutachtungsstelle schriftlich mitteilen und die Frist wird dann dementsprechend verlängert.

Habe jetzt meine Leberwerte bekommen, die sind topp. Ich hatte 2007 nach einer Woche Kroatienurlaub mit vielen Hochtrinkereignissen verheerend schlechte Leberwerte, daraufhin war ich ein viertel Jahr abstinent und alles war wieder gut. Soll ich die schlechten Leberwerte von damals bei der Begutachtung erwähnen? Leider habe ich den entsprechenden Ausdruck nicht mehr. Schlechte Leberwerte zeigen ja immerhin, dass meine Leber auf viel Alkohol stark reagiert.
 

gary

Benutzer
Hallo LowPerformer
Ich hatte 2007 nach einer Woche Kroatienurlaub mit vielen Hochtrinkereignissen verheerend schlechte Leberwerte, daraufhin war ich ein viertel Jahr abstinent und alles war wieder gut. Soll ich die schlechten Leberwerte von damals bei der Begutachtung erwähnen?
Nein, das wird den GA nicht interessieren. Ist viel zu lange her. Und die Leber kann auf sehr viele Einflüsse reagieren.
Wenn du LW rund um die TF hättest und jetzt aktuelle, die besser sind, wäre das ein Indiz für ein geändertes Trinkverhalten.

Lass dir vor der MPU deine LW ziehen, um sicher zu gehen, dass sie in Ordnung sind. Sind sie das nicht, kannst du zur MPU ein Attest mitnehmen, dass es andere Gründe dafür gibt, wenn es dann so ist.
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hallo,
ich habe gerade in die Polizeiakte von meinem Fahrradunfall geschaut, da steht drin, ich wirkte stark alkoholisiert und gab informatorisch an, mich an den Unfallhergang nicht zu erinnern. Kann mir diese angegebene Erinnerungslücke zum Verhängnis werden?
Auf dem "Torkelbogen" haben die Polizisten angekreuzt, mein Denkablauf sei geordnet, die Pupillenreaktion prompt, das Bewusstsein klar. Das widersprich doch dem "wirkte stark alkoholisiert", oder?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Kann mir diese angegebene Erinnerungslücke zum Verhängnis werden?
Nein.

Auf dem "Torkelbogen" haben die Polizisten angekreuzt, mein Denkablauf sei geordnet, die Pupillenreaktion prompt, das Bewusstsein klar. Das widersprich doch dem "wirkte stark alkoholisiert", oder?
Wer mit 1,91‰ BAK auf ein Fahrrad steigen kann, bringt schon eine gewisse Alkoholgewöhnung mit.
Ach wenn es gefühlt etwas im Wiederspruch zu deiner Erinnerungslücke steht, brauchst du dir darüber keine Gedanken machen ... es hat keine Auswirkungen auf deine MPU.
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Ich habe mich in den letzten 2 Wochen sehr intensiv mit meinem Problem beschäftigt und bin nochmal tief in mich gegangen, daher noch ein paar Ergänzungen zum Fragebogen (fett und kursiv):

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Kirchweih , Treffen mit Kollegen um 12Uhr zum Essen. Da ich spät dran war, nahm ich das Fahrrad
wohlwissend, dass ich sehr viel Alkohol trinken würde und auch wieder mit dem Fahrrad heimfahren würde

Zum Essen 2 Bier 0,5l und 2 Haselnussschnäpse getrunken.

Ab ca. 14 Uhr weitergezogen und an verschiedenen Stationen auf der Kirchweih weitergetrunken:

2 Federweißer, 1 Aperol und immer wieder Schnäpse, die ein Kollege aus einer mitgebrachten Flasche ausgeschenkt hat (die Gläser hat er nach dem Mittagessen mitgehen lassen).

Wir haben dann noch Austern gegessen und Wein dazu getrunken. Dann kann ich mich nur noch an die Ankunft bei der letzte Station erinnern.

An der letzten Station war auch mein Fahrrad geparkt. Laut Kollegenaussagen habe ich mir da noch ein Bier bestellt und bin nach 3-4 Schnapsrunden plötzlich gegangen.
Ich bin aufs Klo, dort habe ich gemerkt, wie müde und alkoholisiert ich bin. Außerdem wollte ich um 22 Uhr daheim sein, da ich am nächsten Tag meinen kleinen Sohn betreuen durfte.

Scheinbar habe ich es geschafft, mein Nummernschloss aufzubekommen, meinen Helm aufzusetzen und aufs Fahrrad zu steigen. Keine 2 Minuten später (ca. 21:30) hatte ich den Unfall. (abgesenkten Bordstein um 3m verpasst). Atemalkohol 21.50 Uhr 1,82 Promille, Blutentnahme 23.00 Uhr 1,91 Promille. Erst an den Transport im Krankenwagen kann ich mich wieder erinnern.

Den Blackout habe ich habe ich mir und meinem Umfeld solange eingeredet, bis ich ihn selbst geglaubt habe. Ich hatte aber keinen.
Ich kam in die Notaufnahme und habe mich dann mit dem Taxi heimfahren lassen, schließlich musste ich ja am nächsten Tag mein Kind betreuen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

12-14 Uhr 2Bier je 0,5l, ein Schnaps 2cl

14-16 Uhr 2 Federweißer 0,2l, 1 Aperol 0,2l, ca. 3 Schnäpse

16-18 Uhr 2 Weißwein 0,2l

18-20 Uhr 2 Schnäpse

20-21.30 Uhr 1 Bier und 2 Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte insgesamt 2km fahren, nach ca. 500m hatte ich den Unfall

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich einen Blackout hatte, kann ich mich daran nicht erinnern.
Nein, ich hatte fast einen Passanten gestreift und bin statt im 90°-Winkel abzubiegen einen riesen Bogen quer über eine Hauptstraße gefahren

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe sie leider nicht vermeiden wollen. Mir war klar, dass ich mit dem Rad heimfahren werde

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Fahrrad war ich schön oft unter Alkoholeinfluss (wenn auch viel weniger) unterwegs, bin aber noch nie aufgefallen und hatte auch noch nie einen Unfall. Mit 3 Bier (0,5l) bin ich bestimmt schon 100mal Rad gefahren, im Rauschzustand einmal nach einer 1.Mai-wanderung

Mit dem Auto nehme ich seit über 20 Jahren nur noch absolut nüchtern am Straßenverkehr teil, vorher hatte ich mir als Limit 1 Bier (0,5l) gesetzt, wenn der Abend länger dauerte, also bis weit nach Mitternacht, war mein oberstes Limit 2 Bier
Nachdem ich vor 20 Jahren mal nach 2 Bier in eine Alkoholkontrolle gekommen bin, hat mich das so sehr nervös gemacht und es war mir so unangenehm, dass ich mir als Limit 0 Promille gesetzt habe. Nach heutigem Wissen bin ich aber bestimmt ein paar mal mit Restalkohol gefahren, da ich bei Übernachtungen nach einem Rausch nur 8-10 Stunden Pause eingehalten habe.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe mit dem Fahrrad sehr oft alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen und fand es immer in Ordnung mit 2-3 Bier noch Rad zu fahren, auch wenn ich mich nicht mehr 100% ig sicher gefühlt habe. Jetzt weiß ich, dass es schon viel früher zu einem Unfall hätte kommen können und ich bisher einfach nur Glück gehabt habe. Ich werde in Zukunft auch beim Fahrrad die 0 Promille Grenze einhalten, zumal ich ja eh alle Ziele zu Fuß oder mit dem VGN leicht erreichen kann, Fahrrad war halt bequemer.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Da war ich ca 9 und habe beim meiner Oma Pralinen genascht, da war auch eine Schnapspraline dabei, die habe ich wieder ausgespuckt. Mit 14 habe ich an meiner Konfirmation mein erstes Bier probiert, das war mir aber zu bitter und ich hab es nicht ausgetrunken. Ein Jahr später hat es mir dann geschmeckt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mein Alkoholgenuss war schon immer sehr unregelmäßig und Anlassbezogen. Seit 6 Jahren trinke ich nur noch 2-3 mal im Monat 1-3 Bier (Durchschnittswert, manchmal 2 Monate nix, dann jede Woche wieder 2-3mal), richtig besoffen war ich in diesem Zeitraum 1-2Mal im Jahr (eher 3-5mal) (Kollegenfeiern, Junggesellenabschiede). Vorher waren die Besäufnisse häufiger (Silvester, 1,Mai, Kumpelsurlaub, Taubertalfestival und Feuerzangenbowleabend, sowie 1-2Geburtstage waren solche Besäufnisevents). Vor 12 Jahren wurde es dann jedes Jahr weniger, da alle Familie gegründet haben Weil jetzt Urlaube, Silvester, Geburtstage usw mit Kindern stattfinden, fielen die Anlässe weg.

Ich war schon immer ein ziemlicher „Stubenhocker“ und bin teilweise auch mal 2 Monate gar nicht weggegangen und hab somit auch keinen Alkohol konsumiert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Meistens trinke ich 1-3 Bier (0,5) wenn ich weggehe

An 1-2 Tagen im Jahr trank ich wesentlich mehr, von 21-37 Jahren gab es ca. 6-8 solcher „Events“ im Jahr. Ca. 5 Bier, 2-3 Cocktails und ca 5-6 Schnäpse waren dann der Durchschnitt. Meistens ging es schon Mittags los, auf Festivals und im Urlaub schon mal mehrere Tage am Stück.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Als Jugendlicher mit 3 Freunden ca alle 2 Monate

Ab 18 dann ca. einmal im Monat in der Disko oder auf einer Party mit Freunden

Ab 21 als Student ca. jedes 2.Wochenende

Ab 28 zusätzlich mit Kollegen einmal im Monat

Ab 37 wurde es weniger, da meine Tochter geboren wurde. 1 mal im Monat mit einem Freund und zusätzlich 1-2mal mit Kollegen oder Bekannten aus der Krabbelgruppe

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Mir schmeckt Bier, mir schmecken Cocktails, wenn ich Abends weggehe, genieße ich den Geschmack, ich stoße gerne mit Freunden an.
Ich werde gesprächiger mit Bier und meine Stimmung hellt sich auf. Auch werde ich etwas mutiger, ohne Bier hätte ich mich nicht auf eine Tanzfläche getraut.

Bei den Besäufnissen ging es auch immer darum, mit den anderen mithalten zu können.

Die allgemeine Stimmung bei Besäufnissen (Ausgelassenheit, es wurde sehr viel gelacht) hat mir gefallen, alte Geschichten wurden aufgewärmt, ich fühlte mich als Teil einer großen zusammengehörigen Einheit.
Die Selbsterkenntnis, dass ich meine Stärke demonstrieren wollte und damit angegeben habe, wie trinkfest ich bin, hat weh getan. Ich kann nämlich solche Leute nicht leiden, aber ich war selbst einer.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, habe mich mehr getraut, fröhlicher, beschwipst. Bei 3 Bier geht es mir am nächsten Tag aber schon schlecht, ich habe Kopfschmerzen und bin nicht fit.

Viel Alkohol: zu oben genanntem kam hinzu, dass mein Gang unsicher wurde, ich hab andere angerempelt, habe stark gelallt, der nächste Tag und auch noch der übernächste waren immer schlimm und mit Übelkeit und Kopfschmerzen verbunden

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Frau hat mich ab und zu darauf hingewiesen, dass ich am nächsten Tag fit sein muss und deshalb nicht so viel trinken soll. Da habe ich es dann auch immer bei einem Bier belassen

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die Besäufnisse hatten nie gute Auswirkungen für mein eigenes Wohlbefinden, mindestens am nächsten Tag ging es mir sehr schlecht.
Ich habe aber nie irgendwelche Pflichten vernachlässigt oder irgendwas abgesagt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja,
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Im Alter von 21-37 Jahren gab es ca. 6-8 Besäufnis-Events im Jahr. Ca. 5 Bier, 2-3 Cocktails und ca 5-6 Schnäpse waren dann der Durchschnitt. Meistens ging es schon Mittags los, auf Festivals und im Urlaub schon mal mehrere Tage am Stück.
Im Urlaub 2007 habe ich so viel getrunken, dass meine Leberwerte in der Woche darauf miserabel waren, danach habe ich nie mehr mehrere Tage hintereinander große Mengen Alkohol zu mir genommen.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, das ging mir schon manchmal so und es waren immer Schnäpse im Spiel. Da ich jetzt genauer weiß, was damit gemeint ist, muss ich die Frage mit Nein beantworten. Ich habe immer bewusst gehandelt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, während der Prüfungsvorbereitung auf mein 1.Staatsexamen habe ich keinen Alkohol getrunken.
Auch in stressigen Zeiten verzichtete ich.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich gar nicht damit beschäftigt und mich somit nicht kategorisiert. Ich war auf jeden Fall BETA-Trinker. Ich habe noch nie einen Drang nach Alkohol verspürt, nur zu Anlässen trank ich Alkohol. Auch bei Konflikten oder persönlichen Krisen sah ich keinen Anlass, Alkohol zu trinken.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Seit 23.11.2019 habe ich gar keinen Alkohol mehr getrunken, in den Wochen vorher waren es 1-3 Bier 2-3 mal im Monat
Im Jahr 2020 waren es im Durchschnitt 1-2 Trinkanlässe im Monat mit einem Bier


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
23.11.2019 1.1.2020
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, z.B. daheim mit meiner Frau beim Fernsehen aber auch, wenn ich mit dem Auto zu einem Konzert fahre oder ich auf einer Getränkekarte eines sehe, das ich noch nicht kenne und probieren möchte. Jetzt nicht mehr
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich mag immer noch den Geschmack von Bier und das gesellige Beisammensein. Aufgehört habe ich damit, um anderen und mir selbst auch noch mal zu bestätigen, dass Abstinenz kein Problem für mich bedeutet. Nur noch aus Genussgründen
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Besäufnisse sind eine große Gefahr für mich, als Familienvater habe ich viel Verantwortung, auch zu Fuß könnte mir nach einem Besäufnis schlimmes passieren, so etwas will ich nicht mehr. Leider habe ich mir vorher dazu keine großen Gedanken gemacht. Es hat erst diese „Katastrophe“ gebraucht, um mir die Augen zu öffnen
Die großen Gefahren für die Gesundheit bei Alkoholkonsum sind eine große Motivation für mich. Ich bin erblich vorbelastet, was Erkrankungen der Bauschspeicheldrüse, der Leber und der Galle angeht.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Seit 15 Jahren lebe ich vegetarisch, mache aber einen Tag im Monat eine Ausnahme, da ich ein Genussmensch bin. Dieses Verhalten habe ich nun auf meinen Alkoholkonsum übertragen. Da konnte ich z.B. auch das Nein-Sagen schon gut einüben
Bis Silvester habe ich erstmal keinen Alkohol getrunken, dann zum ersten mal wieder ein Glas Sekt. Danach wieder 2-3 mal im Monat 1-3 Bier. Es gab seit meiner Trunkenheitsfahrt zwei „Gelegenheiten“ zu Besäufnissen, bei denen ich auch anwesend war, jedoch nur ein Radler (diesjährige Kirchweih) bzw. gar keinen Alkohol (Weihnachtsfeier) getrunken habe
Dabei habe ich mir immer im Vorfeld vorgestellt, wie es wäre, würde ich mich wieder besaufen. Die negativen Folgen und ein möglicher Verlust meiner Glaubwürdigkeit hielten mich davon ab.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Dass ich nicht mehr an Besäufnissen teilnehme, tut mir und meiner Familie gut, weil ich jetzt nicht mehr „ausfalle“.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir eine innere Schranke eingebaut, die verhindert, dass ich nochmal einen Schnaps anrühre. Wenn ich Alkohol konsumiere, begebe ich mich nicht mehr mit dem Fahrrad dorthin.

Mit selbst gesetzten Verboten bin ich sehr konsequent.

Beispiel: Als Kind habe ich mir vorgenommen, nicht zu Rauchen. Bis zum heutigen Tag habe ich noch nicht einmal an einer Zigarette gezogen und auch keine anderen Drogen außer Alkohol genommen. Es gab natürlich immer wieder Überredungsversuche, ich bin aber standhaft. Obwohl ich Fleischgeschmack liebe, lebe ich auch schon seit fast 15 Jahren fast vegetarisch (aus ethischen Gründen), nur einmal im Monat gönne ich mir Fleisch.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)Ich stelle mir sehr oft vor, wie es wäre, in die alten Gewohnheiten zurückzufallen und was das für Konsequenzen vor allem für meine Gesundheit hätte, das ist für mich ein absolutes No-Go. Jedoch weiß ich auch, dass die Rückfallquote hoch ist und es wäre arrogant zu behaupten, dass ich da drüber stehen würde.
Auf keinen Fall. Die Erfahrung, die ich gemacht habe, war so schlimm für mich, ich möchte so etwas nie wieder erleben. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen, ich habe meinen Kollegen geschadet, meiner Familie und auch mir selbst (Schlüsselbeinbruch). Ich schäme mich noch heute dafür.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Das 0 Promille Limit, das ich schon seit 20Jahren mit dem Auto einhalte, habe ich jetzt auch aufs Fahrrad ausgeweitet. Ich weiß vorher, wann ich Alkohol konsumieren werde, daher werde ich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder als Mitfahrer unterwegs sein. Schnäpse werde ich nicht mehr anrühren und Besäufnisse sind ein für alle Mal gestrichen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin wirklich wütend auf mich, dass ich nicht vernünftiger war und diese Riesendummheit begangen habe. Das wird nie wieder passieren.


Zitatzeichen entfernt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Max

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Da ich spät dran war, nahm ich das Fahrrad
wohlwissend, dass ich sehr viel Alkohol trinken würde und auch wieder mit dem Fahrrad heimfahren würde

Das nennt man im rechtlichen Sinne "Vorsätzlich" und dient obendrein noch der Selbstbelastung.
 

Nancy

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Steht der Termin am 16.1. fest?
Falls ja, sehe ich zu das ich dir morgen ein Feedback gebe...
 

LowPerformer

Neuer Benutzer
Hi, der 16.1. steht fest.
@Max: Ich weiß, dass ich mich damit selbst belaste, aber das ist doch nur bei einem Strafverfahren ausschlaggebend, oder wird das auch bei der MPU zu einem Problem?

Meine Frau meint, ich solle mehr persönliches erzählen, was mir die Familie bedeutet, usw. Wollen das die Gutachter hören?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo LowPerformer,

da du seit ein paar Tagen nicht ins Forum geschaut hast, ich aber unsicher bin ob deine MPU am 16.1. stattfinden wird, habe ich mir sicherheitshalber deinen FB einmal durchgelesen.
Folgende Anmerkungen möchte ich machen:
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

12-14 Uhr 2Bier je 0,5l, ein Schnaps 2cl

14-16 Uhr 2 Federweißer 0,2l, 1 Aperol 0,2l, ca. 3 Schnäpse

16-18 Uhr 2 Weißwein 0,2l

18-20 Uhr 2 Schnäpse

20-21.30 Uhr 1 Bier und 2 Schnäpse
Die Trinkmenge passt (lt. Promillerechner) exakt zu deiner BAK.
Die Frage ist: warum war es an diesem Tag so viel Alk.? Gab es dafür einen besonderen Grund? Oder bedeutet "Kirchweih" automatisch saufen?
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mein Alkoholgenuss war schon immer sehr unregelmäßig und Anlassbezogen. Seit 6 Jahren trinke ich nur noch 2-3 mal im Monat 1-3 Bier (Durchschnittswert, manchmal 2 Monate nix, dann jede Woche wieder 2-3mal), richtig besoffen war ich in diesem Zeitraum 1-2Mal im Jahr (eher 3-5mal) (Kollegenfeiern, Junggesellenabschiede). Vorher waren die Besäufnisse häufiger (Silvester, 1,Mai, Kumpelsurlaub, Taubertalfestival und Feuerzangenbowleabend, sowie 1-2Geburtstage waren solche Besäufnisevents). Vor 12 Jahren wurde es dann jedes Jahr weniger, da alle Familie gegründet haben Weil jetzt Urlaube, Silvester, Geburtstage usw mit Kindern stattfinden, fielen die Anlässe weg.
Warum waren es früher denn immer "Besäufnisse"? Welchen Grund gab es dafür?:smiley2204:
Und wenn du sagst "Seit 6 Jahren trinke ich nur noch 2-3 mal im Monat 1-3 Bier" passt das nicht wirklich zum Tag der TF, oder?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Meistens trinke ich 1-3 Bier (0,5) wenn ich weggehe
Auch heute noch?
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12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Mir schmeckt Bier, mir schmecken Cocktails, wenn ich Abends weggehe, genieße ich den Geschmack, ich stoße gerne mit Freunden an.
Ich werde gesprächiger mit Bier und meine Stimmung hellt sich auf. Auch werde ich etwas mutiger, ohne Bier hätte ich mich nicht auf eine Tanzfläche getraut.
Diese Antwort ist hochgefährlich, da du damit angibst das du dich praktisch aus Genussgründen auf ein so hohes Level getrunken hast. Wie willst du somit eine (nachhaltige) Änderung deiner Trinkgewohnheiten bewerkstelligen? Du trinkst ja nach wie vor aus Genussgründen (fett markiert):
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich mag immer noch den Geschmack von Bier und das gesellige Beisammensein. Aufgehört habe ich damit, um anderen und mir selbst auch noch mal zu bestätigen, dass Abstinenz kein Problem für mich bedeutet. Nur noch aus Genussgründen
Beschränke dich besser auf die weiteren Motive:
Bei den Besäufnissen ging es auch immer darum, mit den anderen mithalten zu können.

Die allgemeine Stimmung bei Besäufnissen (Ausgelassenheit, es wurde sehr viel gelacht) hat mir gefallen, alte Geschichten wurden aufgewärmt, ich fühlte mich als Teil einer großen zusammengehörigen Einheit.
Die Selbsterkenntnis, dass ich meine Stärke demonstrieren wollte und damit angegeben habe, wie trinkfest ich bin, hat weh getan. Ich kann nämlich solche Leute nicht leiden, aber ich war selbst einer.
Zum fett markierten: Hier könnte der GA zurückfragen warum du "Stärke demonstrieren" musstest, wo kam das her?
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja,
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Im Alter von 21-37 Jahren gab es ca. 6-8 Besäufnis-Events im Jahr. Ca. 5 Bier, 2-3 Cocktails und ca 5-6 Schnäpse waren dann der Durchschnitt. Meistens ging es schon Mittags los, auf Festivals und im Urlaub schon mal mehrere Tage am Stück.
Im Urlaub 2007 habe ich so viel getrunken, dass meine Leberwerte in der Woche darauf miserabel waren, danach habe ich nie mehr mehrere Tage hintereinander große Mengen Alkohol zu mir genommen.
Das fett markierte würde ich persönlich weglassen. Wenn schon die LW unter dem Alk. gelitten haben....
Und über 16 Jahre lang 6-8 "Besäufnis-Events" ist schon eine recht hohe Zahl.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, das ging mir schon manchmal so und es waren immer Schnäpse im Spiel. Da ich jetzt genauer weiß, was damit gemeint ist, muss ich die Frage mit Nein beantworten. Ich habe immer bewusst gehandelt.
Auf das fett markierte bezogen:
Wie passt das mit dieser Antwort zusammen?
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

[............]

Viel Alkohol: zu oben genanntem kam hinzu, dass mein Gang unsicher wurde, ich hab andere angerempelt, habe stark gelallt, der nächste Tag und auch noch der übernächste waren immer schlimm und mit Übelkeit und Kopfschmerzen verbunden
Sind das nicht die typischen Auswirkungen einer Volltrunkenheit?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Besäufnisse sind eine große Gefahr für mich, als Familienvater habe ich viel Verantwortung, auch zu Fuß könnte mir nach einem Besäufnis schlimmes passieren, so etwas will ich nicht mehr. Leider habe ich mir vorher dazu keine großen Gedanken gemacht. Es hat erst diese „Katastrophe“ gebraucht, um mir die Augen zu öffnen
Die großen Gefahren für die Gesundheit bei Alkoholkonsum sind eine große Motivation für mich. Ich bin erblich vorbelastet, was Erkrankungen der Bauschspeicheldrüse, der Leber und der Galle angeht.
Erblich vorbelastet? Das war bis zu deiner TF aber auch kein Grund für dich auf den Alk. zu verzichten, richtig?
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Seit 15 Jahren lebe ich vegetarisch, mache aber einen Tag im Monat eine Ausnahme, da ich ein Genussmensch bin. Dieses Verhalten habe ich nun auf meinen Alkoholkonsum übertragen. Da konnte ich z.B. auch das Nein-Sagen schon gut einüben
Bis Silvester habe ich erstmal keinen Alkohol getrunken, dann zum ersten mal wieder ein Glas Sekt. Danach wieder 2-3 mal im Monat 1-3 Bier. Es gab seit meiner Trunkenheitsfahrt zwei „Gelegenheiten“ zu Besäufnissen, bei denen ich auch anwesend war, jedoch nur ein Radler (diesjährige Kirchweih) bzw. gar keinen Alkohol (Weihnachtsfeier) getrunken habe
Dabei habe ich mir immer im Vorfeld vorgestellt, wie es wäre, würde ich mich wieder besaufen. Die negativen Folgen und ein möglicher Verlust meiner Glaubwürdigkeit hielten mich davon ab.
Es gibt beim "KT" zwar keine feste Richtlinie, dass man nur noch 1x im Monat Alk. trinken sollte. Trotzdem muss man gucken auf welchen GA man trifft. Was für den einen noch okay ist, könnte für den anderen schon zuviel sein. "2-3 mal im Monat 1-3 Bier" ist also mit Vorsicht umzusetzen. Vor allem sollte es sich nicht um jeweils 0,5l Bier handeln...
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Dass ich nicht mehr an Besäufnissen teilnehme, tut mir und meiner Familie gut, weil ich jetzt nicht mehr „ausfalle“.
Das ist ein bißchen dünn als Antwort, hier sollten mehr "praktische Beispiele" stehen. Du hattest doch vorab in den "guten FB" gelesen, oder?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)Ich stelle mir sehr oft vor, wie es wäre, in die alten Gewohnheiten zurückzufallen und was das für Konsequenzen vor allem für meine Gesundheit hätte, das ist für mich ein absolutes No-Go. Jedoch weiß ich auch, dass die Rückfallquote hoch ist und es wäre arrogant zu behaupten, dass ich da drüber stehen würde.
Auf keinen Fall. Die Erfahrung, die ich gemacht habe, war so schlimm für mich, ich möchte so etwas nie wieder erleben. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen, ich habe meinen Kollegen geschadet, meiner Familie und auch mir selbst (Schlüsselbeinbruch). Ich schäme mich noch heute dafür.
Also ist die Antwort sinngemäß: Theoretisch kann ich es mir vorstellen, aber ich weiß das ich künftig immer auf mich selbst achten werde und in welchen Situationen ich dazu neigen würde wieder mehr zu trinken. Dagegen habe ich folgende Vermeidungsstrategien entwickelt: .....
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin wirklich wütend auf mich, dass ich nicht vernünftiger war und diese Riesendummheit begangen habe. Das wird nie wieder passieren.
Sag niemals nie....:zwinker0004:

Bezogen auf die (evtl.) Kürze der Zeit, soll es das gewesen sein...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ups, da haben sich unsere Antworten überschnitten...
Hi, der 16.1. steht fest.
Okay, dann war meine Entscheidung mit dem Kommentar ja richtig...
@Max: Ich weiß, dass ich mich damit selbst belaste, aber das ist doch nur bei einem Strafverfahren ausschlaggebend, oder wird das auch bei der MPU zu einem Problem?
M.A. ist das bei der MPU nicht von Bedeutung, bzw. gibst du damit zu das du das Rad als Vermeidungsstrategie genutzt hast um eben kein KFZ zu führen.
Meine Frau meint, ich solle mehr persönliches erzählen, was mir die Familie bedeutet, usw. Wollen das die Gutachter hören?
Das war damit gemeint als ich schrieb das die Antwort "zu dünn" ist - und ja, deine Frau hat recht, beim Gutachter musst du weitaus mehr persönliche Dinge von dir preisgeben als hier im FB...
 
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