Soll ich meinen Antrag bei der FSS zurückziehen

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Rafael,

Lange Rede kurzer Sinn, ich fühle die Angst zu versagen, bzw. ein negatives Gutachten zu erhalten.

mit dieser Angst geht wohl jeder zur MPU - dies sollte jedoch nicht in fehlende Motivation abdriften, sondern im Gegenteil den "Kampfgeist" anfeuern (ich werde das schon schaffen). Ich kann aber verstehen was du meinst...

Ja, das ist ein aktueller Auszug. Die TF war 1999 und die Verhandlung 2000, da gab es den Euro noch nicht. Erst 2002 kam der Euro.

Dann war das ein Missverständnis, da ich die Delikte auf das Jahr 2009 zurückgeführt habe.....
think.gif


Du hattest geschrieben:

Kraftfahr-Bundesamt
08.11.2009 - Vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung infolge Trunkenheit / 50 TS zu je 50 DM
08.11.2009 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort in Tateinheit mit Trunkenheit im Verkehr in Tateinheit mit nicht
registerpflichtiger Straftat / 50 TS zu je 50 DM

Diese TF war aber doch am 8.11.1999.... :idee0003:

So wie ich informiert bin, leider ALLE. 10 Jahre Frist, das war überhaut der Grund für die Fragestellungen, laut Aussage des FSS-Leiters. Die TF ist bei Antragsstellung verjährt gewesen, (15 Jahre nach Urteil).

...und das glaube ich nicht. Die Sache von 1999 ist auf jeden Fall verjährt (dürfte somit auch nicht mehr im FAER stehen), diese Aussage hast du ja auch von deinem SB bekommen...

Das war 2016 im Januar

Somit ein weiteres Missverständnis. Es wäre somit anzuraten das du noch einmal in deine FS-Akte schaust, da in einem Jahr weitere Delikte getilgt sein könnten.

Ganz ehrlich, ich komme mit deiner Auflistung nicht so ganz mit (wann z.B. war denn die TF mit dem Fahrrad?) Es wäre gut wenn du es noch einmal der Reihe nach aufschreiben könntest (ohne Bezeichnung was im FZ oder FAER steht).

Dieser Gutachter machte mir mut auch ohne Vorbereitung durch einen Psychologen in die MPU zu gehen. Denn er sprach genau von z.B. meinem Fall. Ganz unten und wieder aufgestanden und
eine komplett neue Richtung Eingeschlagen und beibehalten.

Ich streite auch nicht ab das es möglich ist, ich war mir nicht sicher ob ich es vllt. überlesen habe. Es kommt halt auf das Gesamtpaket an.

Ebanfalls lobte er die MPU Foren im Internet in denen man sich auch ausgezeichnet vorbereiten kann.

Na das hat Seltenheitswert - guter Mann...

Den Fragebogen hatte ich von Euch, ich fülle den anderen noch heute aus

Ich weiß das es ein FB war der bei uns eingestellt ist - er dient aber lediglich als "Anschauungsmaterial", wir "arbeiten" wie gesagt mit dem FB den ich dir verlinkt habe.
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy, ich schaue nochmal in die Unterlagen die ich von der FSS erhalten habe nach dem neuen Folgeantrag. den habe ich ja im Oktober oder November gestellt.

Ganz ehrlich, ich komme mit deiner Auflistung nicht so ganz mit (wann z.B. war denn die TF mit dem Fahrrad?) Es wäre gut wenn du es noch einmal der Reihe nach aufschreiben könntest (ohne Bezeichnung was im FZ oder FAER steht).

Ganz ehrlich, Meine Straftaten, Alle wie sie da stehen sind in meiner Abhängigkeitszeit Kokain/Alkohol von mir begangen worden.
Ich habe damals wirklich nur für das Kokainnehmen gelebt und Alkohol diente zur Beruhigung von dem vielen Kokain rauchen.
Ich wollte nicht in die Realität zurück weil ich so vieles was ich mir aufgebaut hatte, durch die Drogen einfach weggeschmissen habe.
Das war wirklich eine sehr stressige und mit wenig Schlaf verbundene Zeit, wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, sind diese
Straftaten nur die die aktenkundig geworden sind. Meine Rettung waren wirklich 2 x das Gefängnis. Wobei ich beim 2. x erst
richtig wach wurde um den Willen zu besitzen mein Leben anders zu leben. Und da gab es wirklich nur noch einen Weg.
Eine Auflistung aus meinen Erinnerungen ist unmöglich. Genau das ist auch ein Sachverhalt der mich so beunruhigt.
Ich kann leider nur die Daten auswendig lernen die in den beiden Auszügen stehen.

Bis bald und liebe Grüße
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy, ich habe das noch eine Frage vergessen. Aus dem Fragebogen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
So, sind jetzt die letzten 15 Jahre gemein? Ich behaupte jetzt tatsächlich, dass ich vorher nicht alkoholisiert gefahren bin?
Wenn es so ist, dann darf ich im Gespräch auch nichts anderes sagen, obwohl der Gutachter evtl. etwas anderes weiß.
oder darf er es nur nicht verwenden und ich kann trotzdem sagen und schreiben, dass ich auffällig war.

Liebe Grüße
 

Rafael

Benutzer
Hallo nochmal, ich habe jetzt in dem neuen Schreiben von der Fahrerlaubnisbehörde nachgeschaut.
Im Führungszeugnis sind Einträge ab dem 09.12.99 und 2 Einträge im FAER. Von den 2 im FAER ist auch die eine von 1999 dabei.
Und Du hast Recht, die Andere TK hat die Falschen TS es sind 80 zu 12 € und die Fahrt war am 19.07.2008 mit dem Fahrrad wobei es keine Messung gibt.
Ich hatte einen Unfall und wurde abtransportiert, was genau am Unfallort geschehen ist, kann ich nicht sagen, da ich bewusstlos war. Wie ich verurteilt wurde, kann ich nicht
mehr nachvollziehen. Es ist ein Aktenzeichen angegeben aber ich kann diesen Eintrag nicht im Führungszeugnis finden. Vielleicht ist ja Fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung
durch Trunkenheit im Verkehr mit dem Rad nicht genug für das Führungszeugnis.
In dem Anschreiben bezieht sich die FSSt zwar auf die Fahrt vom 08.11.99 und schilder sogar ausführlich den Tat mit Werten und Uhrzeit, kommt dann aber zu einer separat aufgeführten Aufzählung die wie folgt lautet. Vorsatz zu der Aufzählung - Ihrer Führerscheinakte, der Auskunft aus dem Fahreignungsregister und dem aktuellen Führungszeugnis habe ich entnommen, dass Sie in der Folgezeit

- eine weitere Straftat im Straßenverkehr begangen haben
- wiederholt Straftaten begangen haben, bei denen Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotential bestehen
- wiederholt Straftaten begangen haben, die im Zusammenhang mit Ihrer Fahreignung stehen

Wie gesagt im FAER und im Führungszeugnis ist die TK mit BAK 1,93 ‰ vom 08.11.99 eingetragen.
Ich bin kein Experte um wissen zu können was der GA jetzt verwenden darf, ich vermute aber, dass dieser
Fall in der Akte sein wird. Oder muss der Fall von 1999 entfernt sein? Meines Wissens ja, aber erfahre ich erst am Tag der MPU.
Die Frage die mich jetzt beschäftigt ich wie schon vorher geschrieben, worauf beziehe ich mich bei den Fragen im Bogen.
Ich fange mal an mit dem Bogen und bin bald wieder da.
Liebe Grüße und bis bald.
 

Rafael

Benutzer
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war am 19.07.2008 früh abends (Uhrzeit ist mir nicht mehr bekannt) in meiner schlimmsten Zeit von Kokain- und Alkoholmissbrauch, als ich mich in Aachen, in der Nähe vom Hauptbahnhof, von zwei Bekannten verabschiedete und die Fahrt mit dem Fahrrad aus einer Seitenstraße der Hackländerstr. auf die Hauptstraße die Lagerhaustraße aufnahm. Ich hatte die Ampel mit grün wahrgenommen. Ich realisierte bei dem Zusammenstoß mit einem großen Fahrzeug, dass ich die falsche Ampel mit grün gesehen hatte. Das waren die Folgen von ca. 2 Gramm Kokain (geraucht) und einer Flasche 0.7l Vodka Blutorange Mixgetränk im Laufe des Nachmittages, welches ich zu dieser Zeit neben dem Kokain getrunken habe um die heftige Wirkung vom Kokain rauchen wieder zu neutralisieren. Die Promille dieser Fahr habe ich nicht erfahren. Meines Wissens ist mir auch keine AAK gemessen worden und keine BAK bestimmt worden. Ich war nach dem Zusammenprall mit dem Fahrzeug bewusstlos und wurde mit dem Rettungswagen abtransportiert. Nachdem im Klinikum Aachen festgestellt wurde, dass mir nichts passiert ist bei dem schweren Unfall worüber sich die Ärzte sehr erstaunten und mich auf jeden Fall zur Beobachtung im Klinikum behalten wollten, ergriff ich die erste Gelegenheit an der ich alleine gelassen wurde, entfernte den Zugang an meiner Hand, zog mich an und verließ das Klinikum. Ich hatte keine Krankenversicherung und
Kokain in der Tasche. Eine Konfrontation mit der Polizei wollt ich verhindern. Ich kann mich nicht an die Zustellung eines Briefes vom Gericht oder der Staatsanwaltschaft zu diesem Fall erinnern. Zu dieser Zeit hatte ich keine feste Meldeanschrift und somit konnte mich Post auch nicht erreichen. Trotz dieses Unfalls benutzte ich anschließend wieder regelmäßig ein Fahrrad unter Kokain und Alkoholeinfluss.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, zu dieser Zeit trank ich regenmäßig sehr viel Vodkamixgetränke direkt aus der Flasche 0,7 l. 20 % oder auch Jägermeister aus der Flasche 0,7 l 35 %. Ich tauschte gestohlene Flaschen von Bekannten aus der Drogenszene gegen Kokain und trank Sie im Laufe des Tages aus. Dazu rauchte ich regelmäßig in Amoniak aufgekochtes Kokain. Da dieser Tag ein Tag von vielen war der so ablief kann ich mich nicht erinnern wieviel Alkohol ich getrunken und wieviel Kokain ich genau geraucht habe. Eine 0, 7 l Flasche trank ich im Laufe eines Nachmittages.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich meine an diesem Tag noch nicht weit gefahren zu sein ca. 2 km, ich hatte aber vor noch den ganzen Abend und die Nacht mit dem Fahrrad weiter von Ort zu Ort innerhalb von Aachen zu fahren. ca. 10 bis 15 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Durch das Kokain wird die Wirkung vom Alkohol aufgehoben und ich fühlte mich immer so als ob ich sicher fahren würde. Das war bestimmt nicht so, aber aufgefallen bin ich mit dem Fahrrad ja nicht was mich aber auch gewundert hat. Zu dieser Zeit habe ich darüber aber überhaupt nicht nachgedacht. Für mich war nur wichtig Kokain zu haben, der Alkohol kam von alleine und wenn nicht dann kaufte ich welchen im Laden. Ich dachte noch, dafür dass ich so viel trinke wundert es mich, dass ich kein Alkoholiker bin.
Die folgen merkte ich erst als ich mit dem Kokain aufhörte und vom Alkohol Entzug bekam.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Zu dieser Zeit meines Lebens habe ich über Vermeidung nicht nachgedacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, am 08.11.99 bin ich in der Nacht kurz nach 23 h von der Polizei mit BAK 1,93 aucf einem Parkplatz auf der Autobahn schlafender Weise aufgegriffen worden nachdem ich mich von einem Unfall entfernt hatte. Der BAK Wert wurde um ca. 1:30 h in der Nacht genommen und die Alkoholfahrt war ca. um 22 h. Bei der Verhaftung widersetzte ich mich und spuckte einem Beamten ins Gesicht und beleidigte diese im Anschluss. 4500 DM Straf und 12 Monate Sperrzeit.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe sehr oft alkoholisiert und unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen. Das lässt einen hohen Gewöhnungsgrad daraus schließen und hat sich auch zu einer Drogen- und Alkoholsucht entwickelt. Zur Behandlung habe ich mich freiwillig in eine Drogentherapie begeben. Gleichzeitig wurde dort auch auf meine Alkoholsucht eingegangen. Das war meine Rettung.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich habe meine Eltern bei Familienfeiern Wein trinken gesehen. Mit ca. 10 Jahren habe ich das wahrgenommen. Ich selbst habe mit 15 oder 16 Jahren angefangen Alkohol zu trinken und fast zeitgleich auch THC zu rauchen. Da ich THC besser vertragen habe bzw. die Wirkung nicht so auffällig war hat sich das Alkohol trinken auf spätere Jahre verschoben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig getrunken, was ich für mich ja nicht zugegeben habe. Ich habe mir immer eingebildet, dass ich nicht so viel trinke, da ich Leute kannte die mehr tranken.
Zu Beginn rauchte ich THC und trank gelegentlich dazu mal 2 Flaschen Bier.
Ich lernte auch noch andere Drogen kennen, Speed und Kokain. Dadurch fing ich an mehr Alkohol zu trinken den ich durch die Wechselwirkungen mit den aufputschenden Drogen nicht so merkte wie Alkohol alleine. Wenn ich dann kein Geld für die Drogen hatte trank ich auch ohne Drogen Alkohol bis ich schließlich am Ende so viel Kokain und Alkohol genommen habe , dass die beiden Drogen mein Leben bestimmt haben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In der schlimmsten Zeit täglich, schon morgens um den Tag bestehen zu können. Es war aber auch der Alkohol mit den Folgen des Entzugs der mir die Augen bezüglich meines gesamten Drogenmissbrauchs öffnete. Ich hatte mir immer eingeredet, dass ich nicht süchtig sei. Werden von THC damals, als auch nicht von Kokain da ich ja keinen körperlichen Entzug hatte. Dass mein Leben aber schon komplett auf Kokain ausgerichtet war und die harte Droge Alkohol mich noch nebenbei körperlich in die Sucht gezogen hatte, belächelte ich mit den Worten „ich kenne niemanden der so viel trinkt und kein Alkoholiker ist“ wie naiv ich damals war, konnte ich schon wenige Wochen später nach meiner Verhaltung spüren. Ich bekam Tabletten um den Entzug in Griff zu bekommen.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mit ebenfalls Drogensüchtigen und Alkoholikern getrunken. Anfangs
Nahm ich Drogen mit Kollegen aus meinem Bekanntenkreis, wir hatten eine Interessengemeinschaft, und die Interessen waren Drogen. Damals habe ich gesagt wir sind Freunde, heute weiß ich wir hatten eine Interessengemeinschaft. Später nahm ich auch alleine Drogen und habe auch alleine Alkohol getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zuerst um dabei zu sein und enthemmt zu sein. Schüchternheit abzulegen und locker mit Mädchen Kontakt aufzunehmen. Später auch als sexuelles Leistungsmittel mit Drogen zusammen. Ich habe damit auch Stress entfernt und mich zum Feiern stimmuliert. Später dann trank ich um die Wirkung vom Kokain zu verändern Kombinationswirkung. Das Verhältnis zu meinen Eltern war sehr früh gestört und daraus entstand für mich eine Art drang, anders zu sein als meine Eltern.
Meine Eltern rauchen nicht, haben nie Drogen probiert und trinken selten Alkohol. Meine Mutter später dann keinen Schluck. Für mich waren es Normaos und ich wollte was Besonderes sein. Sie haben sich scheiden lassen und ich wolle nie mehr heiraten und keine Kinder haben. Ich sah meine Eltern als Beziehungsversager und hielt es Ihnen auch vor und hasste sie. Ich flüchteet mich in Drogen und dann auch in Alkohol. Ich wollte immer stark sein aber ich war und bin sensibel.
Am Ende brauchte ich den Alkohol um keinen Entzug zu haben. 2011 musste ich dann vor meiner Therapie in die Entgiftung in Düsseldorf Grafenberg.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Ich wurde erst gesellig lustig und umgänglich was auch oft in Kombination mit Drogen zu Aggressivität umschlug. Durch den Konsum konnte ich aus meinem Leben in eine Art Freiheit schlüpfen und dem Druck in der Arbeit entkommen und das wirkliche Leben ausblenden. Immer wieder hatte ich falsche Entscheidungen getroffen die ich dann auch mit Droge und Alkohol ausblenden wollte. Die damit verbundenen Zukunftsängste und die dazugehörigen Gefühle konnte ich durch den Konsum ausblenden oder umlenken.
Ich hatte verlernt oder erst garnicht gelernt Gefühle zu ertragen und zu zuzulassen oder auszuhalten.

14.Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, es gab schon früher mal Bemerkungen und ich habe auch selbst mehrere Versuche während meiner Drogenlaufbahn unternommen Abstand von den Drogen und dem Alkohol zu bekommen. Für kurze Zeit habe ich es auch geschafft. Trotzdem wieder damit angefangen. Ich hatte keine Ahnung davon wie man es wirklich schafft und war auch nicht bereit mit allen Konsequenzen den Weg zu gen der mich unabhängig macht. Ich war nicht so weit mein Umfeld komplett aufzugeben. Ohne jegliche Bekannte mein Leben neu zu organisieren. Ich hatte ja nicht einmal realisiert, dass ich süchtig bin. Ich hatte ja mit THC Konsum meine Ausbildung zum Sped.Kaufmann gut absolviert. Hatte einen guten Job bekommen obwohl ich jeden Tag sogar in den Pausen in der Arbeit THC rauchte. Ich bildete mir ein das ist alles gut so. Die einen rauchen THC die anderen trinken Alkohol. Dass es da Menschen gibt die weder noch konsumieren, darüber wollte ich nicht nachdenken.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein Leben veränderte sich immer mehr in die eine Richtung. Weg vom Leben hin zum Missbrauch. Mein Umfeld veränderte sich schnell von normalen Freunden die im Leben stehen hin zu gleichgesinnten Drogen und Alkoholkonsumenten. Das war ein schleichender aber konstanter Prozess. Ich nahm teilweise die normalen Menschen in der Stadt nur als Statisten wahr und es stachen nur die Menschen heraus die mit Drogen und Alkohol zu tun hatten. Die damaligen normalen Freunde distanzierten sich von mir.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, da ich seit über 5 Jahren (30.09.2011) keine Drogen mehr zu mir nehme damit meine ich auch Alkohol und seit September 2013 auch Nikotin, habe ich logischer Weise früher mehr als jetzt getrunken. Es waren mehrere Abschnitte in denen Ich viel Alkohol getrunken habe. Immer dann wen ich meiner Lebenssituation Gefühlsmäßig nicht gewachsen war verdammte ich meine Gefühle mit dem Alkohol. Ging es mir schlecht oder war ich gestresst oder wütend, trank ich um das wieder in den Griff zu bekommen.
Meiner Therapeutin habe ich zu Beginn der Therapie noch gesagt, ich brauche nur einen Weg zu finden um meine Gefühle auszuschalten ohne Drogen, dann ist alles OK.
Was für ein Quatsch, ich musste endlich lernen Gefühle zuzulassen und zu ertragen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, sehr oft, ich war ja anders volltrunken. Ich war volltrunken und konnte aber noch reden und gehen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, das habe ich. Aber durch mein Umfeld hat es nie lange angehalten bis zu meiner Therapie 2011/2012.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich trotz auftretender Problem durch die Drogen und den Alkohol gemeint ich bin Konsument und nehme ein wenig mehr als der normale Konsument. Ich kannte ja sehr schnell zu Beginn mit 16 Jahren nur noch Menschen aus meinem Umfeld die konsumierten.
Dadurch lernte ich auch nur noch Menschen kennen die konsumierten. Ich empfand das als normal und besonders kam ich mir auch dadurch vor. Heute weiß ich, dass ich schon sehr früh Drogenabhängig war. Nach kurzer Probierphase mit THC wurde ich zum täglichen Konsument und war da schon süchtig. Ich brachte Sucht aber immer fälschlicher Weise mit körperlichem Entzug in Verbindung, Leute die Heroin nehmen, das waren süchtige für mich. Deshalb hatte ich nie Heroin genommen, ich wollte nicht süchtig werden. Ich hatte im Biologieunterricht doch nicht richtig aufgepasst. Das war mir aber für immer im Kopf geblieben.

Heute und in Zukunft

Heute weiß ich, dass ich süchtig bin und durch viele falsche Entscheidungen im Drogeneinfluss und alkoholisiertem Zustand einen sehr langen Weg in Kauf nehmen musste um in das wirkliche Leben zu finden. Ich will keine falschen Entscheidungen basierend auf Einwirkungen durch Alkohol oder Drogen mehr treffen in meinem Leben.
Deshalb habe ich mich entschlossen bis hin zu meinem Tod keine Drogen und kein Alkohol und auch keinen Tabak mehr zu nehmen.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein ich trinke keine Alkohol und nehme keine Drogen

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
30.11.2011

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, aus Prinzip nicht, es sieht aus wie Bier, es schmeckt wie Bier, es könnte zum Trigger werden, Nein Danke.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke kein Alkohol, weil ich selbstbestimmt und ohne Probleme in Ruhe leben möchte und darum nehme ich auch keine Drogen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe das Trinken aufgegeben, weil es mich fast getötet hat zusammen mit den Drogen. Hätte ich nicht aufgehört, wäre ich heute nicht bei dieser MPU. Wenn ich falsche Entscheidungen in meinem Leben treffe, dann sollen es auch wirklich meine falschen Entscheidungen sein, nicht durch Substanzen beeinflusste Entscheidungen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe mich selber zu einer Entgiftung eingewiesen und eine Therapie beantragt nachdem ich eine Drogenberatungsstelle aufgesucht habe. Die Entgiftung war eine Qual und ich durfte miterleben wie hartnäckig der Alkohol in manchen Alkoholikern sein Unwesen treibt. Ich bin jetzt trocken jedoch gibt es leider Menschen die es nicht
schaffen und immer und immer wieder rückfällig werden. Es war nicht einfach in fortgeschrittenem Alten das alleine sein zu erlernen. Vieles was in der Therapie wieder ans Tageslicht kommt wollte ich doch auch durch den Drogen- und Alkoholkonsum nicht nach oben lassen. Oft quälten mich Gedanken, ob sich die ganze Mühe des alleine seins
überhaupt lohnt. In der aktiven Sucht hatte ich zwar zweifelhafte Freunde, aber ich hatte
eine Gemeinschaft auch wenn es eine soziale Randgruppe war, die ich jetzt nicht mehr hatte. Doch die Zeit und das Durchhalten erwies sich als meine Befreiung.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Nur positiv. Ich habe seit 4 Jahren eine Einstellung als Sped.Kaufmann und bin in dieser Fa. Gefahrgutbeauftragter und Verkehrsleiter. Ich lebe zusammen mit meiner Freundin seit 1 Jahr in einer Wohnung mit Garten in Düsseldorf Urdenbach und wir sind jetzt 3 Jahre zusammen. Meine Mutter ist sehr stolz auf mich verstorben und ich schaffte es Ihre Grabrede zu halten. Ich habe mir eine Sportart ausgesucht die ich früher nie gemacht hätte (Wildwasserkanu) und bin in diesem Verein seit ca. einem Jahr als Schriftführer im Vorstand. Ich begleite meine damalige Therapieleiterin nimmt mich als Begleiter für verschieden Schulungen für Therapeuten und Ärzte mit was ich auch sehr gerne mache.
In mein Leben sind Gefühle eingezogen. Ich habe gelernt sie zu deuten und mit ihnen zu leben. Sie zuzulassen und mich nicht dafür zu schämen. Ich leben nach allen Regeln die unsere Gesellschaft für unser gemeinsames Miteinander aufgestellt hat und bin stolz darauf es geschafft zu haben nach einer Drogentherapie zu der geringen Zahl von Menschen zu gehören die clean sind und clean bleiben wolllen. Mein Umfeld reagiert nur positiv oder ich bekomme negatives nicht mit weil sie es heimlich besprechen.
Ich kläre jeden Menschen den ich näher kennen lerne über meine Vergangenheit auf und bin bis jetzt immer gut damit klar gekommen. Mich stört es aber auch nicht wenn die Menschen ein wenig schockiert gucken. Auch in der Arbeit wissen alle Bescheid.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich will einfach nicht mehr trinken und Drogen nehmen, weil ich nicht mehr die Sachen erleben möchte die ich erlebt habe. Ich habe auch kontrollierten Konsum versucht und das geht auch nicht. Für mich geht nur abstinentes Leben. Ich habe kein Kontakt mehr zu Personen aus meinem alten Umfeld und habe neue Kontakte geknüpft die alle über meine Abhängigkeit Bescheid wissen. Ich begebe mich nicht in Situationen die mit Drogen oder Alkohol trinken zu tun haben. Wenn in meiner Umgebung getrunken wird,
bleibe ich nur eine kurze Zeit und bin dann schon auf dem Sprung. Ich habe aber keine Probleme Menschen mit Alkohol zu sehen und kann diese auf aushalten.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe Alkohol und Drogen von meinem Leben getrennt und somit auch vom Fahren.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich musste erst süchtig werden um anschließend mein Leben ganz in Ruhe ohne Drogen, Alkohol und sogar ohne Nikotin leben zu können. Wenn ich 80 Jahre werden sollte, werde ich fast das halbe Leben an einem Stück keine Drogen genommen habe. Das ist mein Ziel. Ich bin dankbar, dass ich leben darf.
 

Rafael

Benutzer
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In der schlimmsten Zeit täglich, schon morgens um den Tag bestehen zu können. Es war aber auch der Alkohol mit den Folgen des Entzugs der mir die Augen bezüglich meines gesamten Drogenmissbrauchs öffnete. Ich hatte mir immer eingeredet, dass ich nicht süchtig sei. Werden von THC damals, als auch nicht von Kokain da ich ja keinen körperlichen Entzug hatte. Dass mein Leben aber schon komplett auf Kokain ausgerichtet war und die harte Droge Alkohol mich noch nebenbei körperlich in die Sucht gezogen hatte, belächelte ich mit den Worten „ich kenne niemanden der so viel trinkt und kein Alkoholiker ist“ wie naiv ich damals war, konnte ich schon wenige Wochen später nach meiner Verhaltung spüren. Ich bekam Tabletten um den Entzug in Griff zu bekommen.
Sorry, das heißt Verhaftung
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Rafael,

Hallo Nancy, ich schaue nochmal in die Unterlagen die ich von der FSS erhalten habe nach dem neuen Folgeantrag. den habe ich ja im Oktober oder November gestellt.

mach das bitte unbedingt.

Eine Auflistung aus meinen Erinnerungen ist unmöglich.

Du, das ist mir klar. Es ging mir nicht darum das du hier alles auflisten solltest was du mal angestellt hast, sondern die Sachen zu denen dich der Gutachter befragen könnte (eben die aktenkundigen), deswegen z.B. meine gezielte Frage nach deiner Alk.fahrt mit dem Fahrrad.

Genau das ist auch ein Sachverhalt der mich so beunruhigt.
Ich kann leider nur die Daten auswendig lernen die in den beiden Auszügen stehen.

Die Daten musst du nicht auswendig lernen, sondern die Hintergründe wissen, was da denn genau passiert ist. Bspw. könnte der Gutachter fragen: "Sie hatten am 19.7.2008 ja auch eine Fahrradfahrt unter Alk.einflusss, was hatten Sie denn an diesem Tag getrunken und was genau ist da passiert"?


Hallo Nancy, ich habe das noch eine Frage vergessen. Aus dem Fragebogen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

So, sind jetzt die letzten 15 Jahre gemein? Ich behaupte jetzt tatsächlich, dass ich vorher nicht alkoholisiert gefahren bin?
Wenn es so ist, dann darf ich im Gespräch auch nichts anderes sagen, obwohl der Gutachter evtl. etwas anderes weiß.
oder darf er es nur nicht verwenden und ich kann trotzdem sagen und schreiben, dass ich auffällig war.

Der Gutachter darf ALLES verwenden was in deiner FS-Akte enthalten ist, eben darum ist es ja so wichtig das die Akte VORAB von der FSSt. bereinigt wird und wirklich nur das enthalten ist, was noch nicht getilgt wurde.

Die Frage 6 im FB ist also so zu beantworten das sie zu deiner Akte passt.


Edit: Habe gerade erst gesehen das du noch einen Beitrag geschrieben hattest:

Hallo nochmal, ich habe jetzt in dem neuen Schreiben von der Fahrerlaubnisbehörde nachgeschaut.
Im Führungszeugnis sind Einträge ab dem 09.12.99 und 2 Einträge im FAER. Von den 2 im FAER ist auch die eine von 1999 dabei.

Wie kann das sein? Hast du den Auszug aus dem FAER im Original vor dir liegen? Was steht denn dort als Tilgungsdatum drin?

Und Du hast Recht, die Andere TK hat die Falschen TS es sind 80 zu 12 € und die Fahrt war am 19.07.2008 mit dem Fahrrad wobei es keine Messung gibt.
Ich hatte einen Unfall und wurde abtransportiert, was genau am Unfallort geschehen ist, kann ich nicht sagen, da ich bewusstlos war. Wie ich verurteilt wurde, kann ich nicht
mehr nachvollziehen. Es ist ein Aktenzeichen angegeben aber ich kann diesen Eintrag nicht im Führungszeugnis finden. Vielleicht ist ja Fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung
durch Trunkenheit im Verkehr mit dem Rad nicht genug für das Führungszeugnis.

Nein, das hat mE damit nichts zu tun. Du sagst das hier keine BAK ermittelt wurde? Vllt. im KKH als du bewusstlos warst? Ohne festgestellten Blutwert hätte mW gar nichts an die FSSt. übermittelt werden dürfen (in Sachen Trunkenheit)...
think.gif


Aber ich bin kein Verkehrsrechtler (und leider sind im Moment auch hier im Forum keine aktiv), von daher kann ich dir nur den Rat geben dich bei deiner FSSt. noch einmal zu erkundigen, was genau in deiner Akte enthalten sein wird.

Die Frage die mich jetzt beschäftigt ich wie schon vorher geschrieben, worauf beziehe ich mich bei den Fragen im Bogen.

Genau das ist auch mein Problem...:smiley2204:


Ich lese mir deinen FB einfach mal durch und gebe dir bald ein erstes Feedback und dann müssen wir weiterschauen...
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy,

Wie kann das sein? Hast du den Auszug aus dem FAER im Original vor dir liegen? Was steht denn dort als Tilgungsdatum drin?
Ja ich habe das von der FSSt. als Anlage bei der Begutachtungsaufforderung bekommen. Auszug vom 09.09.2016, es sind Auszüge als Mitteilung vom Kraftfahrt-Bundesamt, 3 tabellarische Seite mit Eingangsdatum Tatbezeichnung und Entscheidungsdatum aber auf keiner dieser Seiten steht ein Tilgungsdatum. Es gibt auf diesen Seiten auch keine Spalte die die Bezeichnung Tilgungsdatum oder ähnliches trägt.

Ich werde das Urteil noch anfordern beim AG Aachen und auch bei der FSSt. versuchen an Informationen zu kommen. Vielleicht geht da ja was in der verbleibenden Zeit.

mE ist das nicht entscheidend ob die Sachen dabei oder nicht dabei sind. Aus meinem Führungszeugnis ist ja zu erkennen, dass es zwei einschlagende Zeiten gab. Es war 1999 ca 1 Jahr. und 2006 bis 2010 Drogen- und Alkohol Abhängigkeit ohne festen Wohnsitz. Die Straftaten sind alle in diesen Zeiträumen passiert. Das waren die Spitzen und die aktive Suchtzeit 2006-2010 die Zeit in der ich mich durch das Beschaffen oder das Verteidigen von Drogen und Geld für mein tägliches Dasein als Süchtiger mit Straftaten regelmäßig konfrontiert wurde und ja auch durch den zwanghaften Besitz jeden Tag begangen habe. Somit habe ich mich jeden Tag nicht an Regeln (Gesetze) gehalten und die Regelverstöße wurden immer härter und der Realitätsverlust heftiger. Das Umfeld wurde auch immer heftiger. Als ich ins Gefängnis kam kannte ich 25 % der Insassen der U-Haft Abteilung. So weit war ich da drin.
Ich bin davon überzeugt, dass es bei der MPU nichts auszuklammern gibt.

Wir werden sehen. Der Termin steht jetzt eh, alles ist bezahlt und das ist auch gut so. Verschieben geht auch nicht mehr.
Der Tag wird schon zeigen was los ist und was danach noch kommt. Natürlich wäre es super ein positives Gutachten zu bekommen...
:smiley711:

Liebe Grüße und ein schönes Wochenenden
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy,
jetzt habe ich die Lösung vermutlich gefunden. Der 3. Eintag in meinem Führungszeugnis ist vom 07.07.2003.
Es handelt sich um eine nachträglich gebildete Gesamtstrafe der beiden Aktenzeichen aus 1999. Rechtskräftig seit 19.11.2003.
Da ist die TF vom 08.11.1999 mit dabei. Also ist ja Alles schlüssig. Alles was ich geschrieben habe wird verwendbar sein.
:cool0030:
Bis Bald
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Okay Rafael, vermutlich hast du recht. Ich könnte jetzt zwar noch in den § nachschlagen, was noch verwendbar ist für deine MPU, aber im Endeffekt geht es um deine Abhängigkeit und darum wie du dagegen vorgegangen bist, was du für dich selbst gemacht hast und wo du heute stehst.

Ich werde mir deinen FB durchlesen und dir dann schnellstmöglich ein Feedback geben. :pc0003:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Rafael,

da kommt ja auch noch was....:smiley22:

Sorry, die letzten Tage war ich ziemlich stark im Nachbarthread eingebunden und ich wollte mir die Zeit nehmen deinen FB in Ruhe zu lesen.

Das habe ich nun getan und kann nur sagen: wow, deine Selbstreflexion ist zu 100% abgeschlossen und ich zweifle nicht im mindesten daran das du deine MPU bestehen wirst.

Du hast die Voraussetzungen erfüllt die bei Abhängigkeit nötig sind (Entgiftung, Therapie, Abstinenznachweise, SHG.....), dazu kommt deine Selbsteinsicht und dies ist das i-Tüpfelchen, welches für ein pos. Ga benötigt wird.

Darum is es auch eher eine "rhetorische" Frage, warum du dies hier..

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

nicht ausgefüllt hast? Ich hätte sehr gerne auch dazu eine Antwort von dir gelesen...

P.S. Beim Durchlesen deines Threads ist mir aufgefallen das ich auf deine Akteneinsicht bei der FSSt. hingewiesen habe, obwohl deine Akte zu diesem Zeitpunkt schon längst beim MPI vorgelegen haben muss (da du ja bereits einen MPU-Termin hattest), sorry für die Verwirrung, da war ich wohl nicht aufmerksam genug. :smiley138:
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy,
vielen Dank für Antwort. Das war für mich sehr wichtig. Findest Du die Antworten nicht zu lang?

Darum is es auch eher eine "rhetorische" Frage, warum du dies hier..

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
nicht ausgefüllt hast? Ich hätte sehr gerne auch dazu eine Antwort von dir gelesen...

Das war keine Absicht.

Auch diese Frage werde ich heute Abend noch beantworten.

Liebe Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Findest Du die Antworten nicht zu lang?
Mir sind die Antworten zu sehr vermischt, vier Fragestellungen in einem FB. :smiley2204:
Sorry, wenn ich hier irgendo etwas überlesen haben sollte. :zwinker0004:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hier nur ein kleines Beispiel ....

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, zu dieser Zeit trank ich regenmäßig sehr viel Vodkamixgetränke direkt aus der Flasche 0,7 l. 20 % oder auch Jägermeister aus der Flasche 0,7 l 35 %. Ich tauschte gestohlene Flaschen von Bekannten aus der Drogenszene gegen Kokain und trank Sie im Laufe des Tages aus. Dazu rauchte ich regelmäßig in Amoniak aufgekochtes Kokain. Da dieser Tag ein Tag von vielen war der so ablief kann ich mich nicht erinnern wieviel Alkohol ich getrunken und wieviel Kokain ich genau geraucht habe. Eine 0, 7 l Flasche trank ich im Laufe eines Nachmittages.
... das nenne ich "Vermischung" zweier Fragebögen (Alkohol/Drogen).
Wo in dieser Frage wird nach Drogenkonsum gefragt ?

Vier Fragestellungen?
Sind die Fragestellungen der FSST nicht mehr relevant ?
Falls ja, solltest du auch die dazugehörigen FB beantworten können.
Das was du hier beantwortet hast, ist ein reiner Alkohol-FB.

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist trotz der aktenkundigen Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr nicht zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch künftig erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?
Ist trotz der auf Grund aktenkundiger erheblichen Straftaten und auf Grund von Anhaltspunkten für hohes Aggressionspotential entstandenen Zweifel an der charakterlichen Eignung nicht zu erwarten, dass der/die Untersuchte erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche strafrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?
Ist zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter einem die die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Fahrerlaubnisgruppe 1 in Frage stellen?
Kann der/die Untersuchte trotz der Hinweise auf Betäubungsmittelmissbrauch ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr sicher führen? Liegt eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb nicht zu erwarten, dass ein KFZ unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderer psychoaktiven Stoffen oder deren Nebenwirkungen geführt wird?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich denke, im Fall von Rafael, wird das Begutachtungsgespräch auch eher "vermischt" ablaufen...

Da ja eindeutig eine Drogen- und Alk.abhängigkeit besteht (die dann auch zu den anderen Straftaten geführt hat), kann man das nicht wirklich separieren.
think.gif



Es steht ihm natürlich frei auch noch den Fragebogen für eine Drogen-MPU auszufüllen (schaden kann das sicherlich nicht!)


Hallo Rafael,

dir ist ja bewusst das du auf alle Delikte angesprochen werden kannst die noch in deiner Akte enthalten sind (deren genauen Inhalt wir leider nicht kennen) und dazu Angaben machen können solltest?
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy,
Hallo Max,

Ich werde noch andere Fragebögen ausfüllen und nur die Fragen beantworten die gestellt wurden.

Mir ist auch klar, dass ich auf andere in der Akte stehende Straftaten angesprochen bzw. befragt werden kann.

Vielen Dank für die Antworten und bis bald.

Liebe Grüße an Euch
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich denke, im Fall von Rafael, wird das Begutachtungsgespräch auch eher "vermischt" ablaufen...
Das wird auch so sein und das will ich auch gar nicht bezweifeln.

dir ist ja bewusst das du auf alle Delikte angesprochen werden kannst die noch in deiner Akte enthalten sind
Und genau das war auch mein Ziel (alle Delikte), hier ging es speziell lediglich um Alkohol ... auch wenn die Drogenfragen teilweise schon mitbeantwortet wurden.

Ich denke Alkohol und Drogen werden den Kernpunkt der MPU stellen, der Rest ist eigentlich resultierend.

Ich werde noch andere Fragebögen ausfüllen und nur die Fragen beantworten die gestellt wurden.
Mach noch einen Drogen-FB, dann hast du die umfangreichsten Themen komplett abgearbeitet. Da du hier schon einiges "eingearbeitet" hast, wirst du da keine großen Probleme haben.
Die restlichen FB beantwortest du punktuell, eventuell kann Nancy dich auf die Kernfragen hinweisen. :zwinker0004:
 

Rafael

Benutzer
Hallo Nancy,
Hallo Max,

hier habe ich noch diesen langen Drogenfragebogen beantwortet:

1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Im Biologieunterricht ca. im 6. Schuljahr / Drogenaufklärung

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 16 Jahren. An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Das ist schon ca.32 Jahre her.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Angefangen hat mein Konsumverlauf mit THC in Form von Haschisch. Nach dem ersten Konsum ging es ziemlich schnell zum täglichen Konsum mit „Freunden“ über. Nach einem regelmäßigen Konsum von ca. einem halben Jahr versuchten wir auch andere Drogen. Amphetamin und auch LSD bei Partybesuchen oder auch auf Ausflügen ans Meer oder abends in den Wald. THC war da schon zur täglichen Gebrauch geworden. Täglich anfangs 1 Gramm pro Tag später dann 2 Gramm und nach 2 – 3 Jahren waren es dann 2-3 Gramm täglich. Amphetamin und LSD waren Wochenendaktionen mit geringen Konsumeinheiten. 1-2 Gramm Amphetamin an einem Wochenende und 1-2 LSD Trips
pro Wochenende. Wobei der LSD Konsum ca. 2 Mal im Jahr vorkam. Nachdem sich unsere Interessengemeinschaft Drogenkonsum (Freundeskreis) aufgelösst hatte, konsumierte ich Drogen auch alleine oder nur mit einem Freund oder meiner Partnerin.
Ich konsumierte dann auch Magic Mushrooms und machte meine ersten Erfahrungen mit Kokain. Die Pilze nahm ich in hohen Dosen von 2-5 Gramm getrocknete Pilze mehrmals in der Woche. Ich stellte fest, dass mein Leben nicht mehr so lief wie vorher und ich stellte den Pilzkonsum nach einigen Wochen komplette ein. Mit dem Kokain ging das nicht so einfach. Es wurde zu meinem Verhängnis oder positiv gesehen zu meiner Rettung aus dem Drogenkonsum. Ich fing mit 25 Jahren an und beendete den Konsum am 15.09.2011. In diesen 18 Jahren konsumierte ich das Kokain in Kombination mit THC und auch Amphetamin. Ich nahm anfangs kleine Dosierungen bis hin zu 5 Gramm Dosierungen am Tag. Je nach Verfügbarkeit. Anfangs schnupfte ich später rauchte und schnupfte ich das Kokain.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja ich habe Drogen mit Alkohol zusammen Konsumiert. Ins besondere Kokain mit hochprozentigem Alkohol um die Wirkung zu potenzieren.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich mochte Alkohol nicht. Die Getränke schmeckten mir nicht und ich mochte die Wirkung nicht. Jedoch änderte sich das mit der Einnahme in Kombination mit Kokain.
Durch Kokain wurde ich aufgedreht und still. Durch den Alkohol mit Kokain wurde ich redselig und aufgeschlossen sowie ungehemmt auch Frauen gegenüber.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Wie schon o.a. THC, Amphetamin, Pilze, LSD

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Kontrollverlust bei hohen Dosen, Realitätsverlust gegenüber zu treffenden Entscheidungen in meinem Lebensverlauf, Verlust von Verantwortung meinem Job gegenüber, Verlust Arbeitsplatz, Verlust von guten Freunden, Verlust meiner Wohnung,
Sozialer Abstieg, bis hin zur Inhaftierung. Und das Alles empfand ich bis zur ersten Inhaftierung als normale Sache. So läuft halt das Leben, waren noch meine Worte. Der Eine möchte als „Normalo“ leben und der Andere so wie ich. Heute bin ich gerne ein Normalo und auch stolz darauf es geschafft zu haben, endlich mein Normal Leben gefunden zu haben.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich hatte trotz stätig fortlaufender negativer Auswirkungen weiter konsumiert. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass das genau die Bestätigung von Sucht ist.
Ich hatte immer angenommen, dass ich nicht süchtig bin. Ich hatte keinen körperlichen Entzug. Und ich brachte nur den körperlichen Entzug in Zusammenhang mit Sucht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Drogenwerte wurden bei mir nicht festgestellt. Auffällig wurde ich mit unerlaubtem Betäubungsmittelbesitz in den Jahren 2009 und 2010. Leider erst sehr spät. In den Jahren in denen es noch keine Testgeräte für THC und Amphetamin gab fuhr ich täglich unter dem Einfluss dieser Substanzen.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe immer konsumiert, wenn ich die Drogen hatte. Und ich hatte zwischen 2006 und 2010 fast täglich trogen gehabt und konsumiert wie o.a.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An den genauen Konsum meiner Auffälligkeiten in Bezug auf Drogen kann ich mich nicht mehr erinnern. Es waren Tage wie alle anderen Konsumtage, aber an diesen Tagen beschlagnahmte die Polizei meine Drogen und ich musste mir sehr aufwendig neue Drogen organisieren. Normalerweise hatte ich eine Tagesdosierung von ca. 2 Gramm Kokain und eine oder zwei 0,7 l Flachen hochprozentigen Alkohol.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war aus meinem Leben ausgebrochen und hatte mich den Drogen hingegeben und wollte auf jeden Fall nicht mehr in die Realität zurück um Erkennen zu müssen was für eine Fehlentscheidung ich getroffen hatte. Ich hatte ca. 50.000 € von meinem Konto einfach für Drogen ausgegeben und meine tolle Beziehung und sehr schöne Wohnung aufs Spiel gesetzt und verloren. Ich schämte mich mir selbst gegenüber und brauchte die Drogen um dies auszublenden und meine Gefühle auszuschalten. Ich fand den Weg zurück nicht mehr und wollte auch nicht mehr zurück.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz) :
Ich wurde mit Kokain in der Tasche von der Polizei in Aachen aufgegriffen. Der Aachener Polizei war ich bereits bekannt aus der Drogenszene und durch meine Freundinnen die schon oft auffällig geworden waren.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

----------------------------------------------------------

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs wollte ich einfach anders sein und zu einer anderen colleren Clique gehören.
Anschließend lerne ich die Verschiedenen Einsatzgebiete der verschiedenen Drogen vorteilhaft einzusetzen. Auch ich musste dann für die Wirkungen auch immer höhere Dosen einsetzten was zu einer finanziellen Herausforderung und dann auch zu einem finanziellen Desaster wurde. Im Verlauf meiner Drogenkariere wurde der Konsum dann zwanghaft und wurde zur Sucht. Ohne Drogen fühlte ich mich unvollkommen und benutze auch Aussprüche wie: wenn ich wenig Drogen nehme, dann bestimmt mich die Droge. Wenn ich aber viel Drogen nehme bestimme ich die Droge.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein Umfeld war schon nach kurzen Zeit nur noch von Konsumenten geprägt. Die wenigen Drogenfreien aus meinem Umfeld waren entsetzt über meinen Konsum und meine Lebensweise und gaben mir den Rat mir Hilfe zu holen. Da ich aber von meinem Drogenleben überzeugt war, blieb ich Beratungsresistent.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, immer dann wenn ich meine im Drogenrausch getroffenen Fehlentscheidungen wieder mal getroffen hatte und unbedingt vergessen wollt oder mich von meiner Umwelt ausblenden wollte.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja, an die Drogenberatungsstelle Kompass in Düsseldorf nach meinem Zweiten Gefängnisaufenthalt. Ich hatte schon mehrfach versucht, auch nach meinem ersten Gefängnisaufenthalt, von den Drogen loszukommen. Es ging immer nur einige Wochen oder auch nur Tage ohne Drogen. Obwohl ich mich schon sehr belesen hatte und ich wusste worauf es ankam um ein drogenfreies Leben zu leben, schaffte ich es nicht.
Ich dachte mir, dass es da noch etwas Anders geben muss, was ich nicht berücksichtigt hatte. Und so war es auch. Ich hatte außer Acht gelassen, dass ich keine Maschine.
Als ich dann in der Therapie erkannte, dass es um meine Gefühle und den Umgang mit diesen geht, war ich glücklich und dankbar diese Therapie zu machen. In der Theraie erkannte ich auch, dass ich bis an mein Lebensende abstinent leben möchte und den Grind dafür.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, nur mich.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ja, ich hatte Konsumpausen. Mehrmals hatte ich versucht von den Drogen loszukommen und habe das auch mehrfach für max. 6 Monate geschafft. Meine Schlussfolgerung daraus war dann, dass ich ja dann wenn ich will damit aufhören kann.
Spitzen hatte ich immer nach Fehlentscheidungen die ich im Rausch oder auf dem Weg zum Rausch oder den Nachwirkungen eines Rausches getroffen hatte.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich lernte sehr früh das Abschalten mit Drogen kennen und hatte nur einige Male anders Abschalten ausprobiert. Und obwohl ich es gut fand zu Laufen oder Rad zu fahren, kam ich aus meinem Drogenumfeld nicht komplett heraus und nahm immer wieder Drogen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin in eine Drogenabhängigkeit geraten und bin Drogenabhängig bis an mein Lebensende. Das ich das erkannt habe war meine Rettung und der Weg endlich ein Leben ohne Drogen führen zu können. Ich glaube sogar, dass ich erst diesen Weg gehen musste, mit allen Unannehmlichkeiten und selbst auferlegten Hürden, um so leben zu können wie ich jetzt lebe. Unabhängig zu sein von den Drogen bedeutet mir Alles in meinem Leben. Ohne Geld ohne Wohnung ohne Freundin. Das kann alles passieren aber auf jeden Fall ohne Drogen. Mit Drogen meine Ich auch Alkohol.

29. Waren sie drogenabhängig?
Ich bin Drogenabhängig. Mein Leben funktioniert nur in Abstinenz.

----------------------------------------------------------


Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte, hätte, hätte, bestimmt gab es an einigen Stellen meines Lebens Punkt an denen ich durch andere Entscheidungen andere Wege gegangen wäre. Ich bin froh, dass ich inhaftiert wurde und das auch 2 Mal, da das erste Mal nicht die Wirkung gebracht hatte die ich brauchte um einen anderen Weg zu gehen. Im Gefängnis und noch 4 offenen Verfahren hatte ich begriffen, wenn das so weiter geht, dann werde ich noch in kürzester Zeit sterben oder noch oft ins Gefängnis kommen, aber auf jeden Fall immer Süchtig sein und nie selbstbestimmt weiterleben können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich keine, durch Drogenkonsum, durch die Nachwirkungen von Drogenkonsum
oder durch das große Verlanden (Zwang) nach Drogenkonsum, Fehlentscheidungen in meinem Leben treffen möchte. Ich möchte nur noch bis an mein Lebensende im hier und jetzt in dieser Realität bleiben und Herr über meine Gefühle und Empfindungen sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Es war in der Therapie. Meine Bezugsgruppe sollte die Begründung für eine Abstinenz aufschreiben. Ich wollte zwar abstinent leben, aber warum genau konnte ich nicht sagen.
Ich wollte keine Drogen mehr nehmen. Jetzt aber wurde es konkret und hinter mir schloss sich ein Tor und es gab auch keine Geheimwege mehr zu der Welt des Drogenkonsums mehr. Das ist jetzt ca.4,5 Jahre.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Das hatte ich in meiner Drogenkariere auch schon mehrfach probiert und festgestellt, dass es wirklich sehr viel Disziplin braucht um das durchführen zu können. Es ist anstrengender als keine Drogen zu nehmen. Ich habe bei mir festgestellt, dass durch die Einnahme von Drogen genau diese Disziplin sofort nicht vorhanden ist oder sehr schnell verschwindet. Für mich als Süchtigen, gibt es nur einen Weg. Abstinenz.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war ein langer Weg. Drogenträume noch und nöcher. Sogar heute noch träume ich von erlebten Drogentagen. Ich musste lernen alleine zu sein bis ich mir einen neuen Freundeskreis aufbauen konnte. Oft hatte ich daran gedacht doch wieder an den Ort zu gehen, wo mir alle Leute bekannt waren. Ein für mich fragwürdiger Ort, jedoch mit bekannten Menschen mit bekannten Gewohnheiten. Ich fragte mich sehr oft ob es sich lohnen würde diesen steinigen Weg zu gehen um mit fast mitte Vierzig ganz von vorne anzufangen. Eine Insolvenz zu durchlaufen, viele Gerichtskosten abzubezahlen, eine Bewährung zu durchlaufen, keine Bekannten zu haben, kein Geld zu haben und das Alles auch noch ohne Drogen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Die Menschen in der Therapie und anschließender Nachsorge. Ein Verhaltenstherapeut über mehr als ein Jahr hinweg, eine Selbsthilfegruppe (Guttempler in Düsseldorf)
Die Menschen an meinem Arbeitsplatz (Alle informiert über meine Sucht und mein Vorleben), mein neuer Bekanntenkreis, meine Freundin (seit 3 Jahren und seit einem Jahr zusammenlebend) und zu guter Letzt meine Mutter, die leider letzten September verstorben ist. Es ist schön, dass meine Mutter das noch mitbekommen konnte und so stolz wie sie auf mich war von uns gehen konnte.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen Menschen, die ich aus der Vergangenheit kenne die mit Drogen nichts zu tun haben, bestärken mich und suchen den Kontakt zu mir wieder.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nach meinen Auffälligkeiten hatte ich noch Kontakt bis zu meiner zweiten Inhaftierung. Seit meiner Therapie habe ich keinen Kontakt mehr zu den Menschen aus meinem vorherigen Drogenleben.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Seit meiner Therapie vermeide ich Situationen ausgesetzt zu sein in denen es zu Drogenkonsum kommen könnte. Da ich wissentlich keinen Kontakt zu Menschen pflege die Drogen konsumieren werde ich auch nicht mit Drogen konfrontiert.
Bei Alkohol sieht es da ja anders aus. Alkoholkonsum sehe ich schon ab und zu mal.
Ich bereite mich dann darauf vor und stelle immer sicher, dass ich zu jeder Zeit auch einfach nach Hause gehen kann. Alle Menschen in deren Umfeld ich mich aufhalten wissen von mir von meiner Alkohol- und Drogensucht.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde bis an mein Lebensende abstinent leben. Das ist mein Ziel. Somit habe ich nicht vor mit Cannabis oder anderen Drogen umzugehen. Einen Notfallplan für einen Rückfall habe ich für mich auch zurechtgelegt den ich aber nicht erleben möchte.
Dadurch das ich mich ständig mit meiner Abhängigkeit beschäftige in Form von
Vorträgen auch vor Ärzten und Psychologen als auch Süchtigen, bleibe ich immer an meinem Thema und meinem Plan der Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich lebe abstinent.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich hatte früher schon Rückfälle und kenne die einschleichenden fahrlässigen Gedankenläufe als auch die Handlungen in Punkto Kontaktaufnahme zu aletn Bekannten aus dem Drogenkreis. Sollte mir das auffallen, bin ich sofort bei meiner Selbsthilfegruppe oder nehme Kontakt zu meinen Notfallkontakten auf.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich bin abstinenter Alkoholiker.

----------------------------------------------------------

Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
16 Jahre

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Drogensucht

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Meine Drogensucht verlief in einer langen Zeit. Insgesamt über 32 Jahr mit verschiedenen Konsumphasen und auch drogenfreien Phasen. Die Spitzenzeit
verlief über den Zeitraum 2005 bis 2010/11. Innerhalb dieser Jahre lebte ich ohne festen Wohnsitz in der Drogenszene. Straftaten; Verhaftungen und auch Todesfälle in meinem Umfeld und auch von mir gehörten zu meinem Tagesablauf, denn der Besitz von Drogen ist ja eine Straftat. Diese Umgebung ist auch von Gewalt geprägt.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Mein Verhalten war schlimmer als vor der ersten Auffälligkeit.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Mein Drogenkonsum spitze sich im Verlauf der Jahre zu und ich verlor den Bezug zur Realität. Durch die Drogenabhängigkeit gehörten Straftaten in Form von Drogenbesitz oder die Verteidigung von Drogen mittels Waffen und Gewaltanwendung zu meinem Tagesablauf. Somit kam es auch zu Anzeigen und Verhaftungen.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Bei dem vorhergehenden Versuch bei der MPU, habe ich lediglich eine abstinente Phase eingehalten und nicht begriffen was eigentlich mit mir los ist schon seit vielen Jahren.
Hätte ich das Gutachten damals mal verinnerlicht, wäre mir vieles uns ins Besondere die Zeit zwischen 2006 und 2010/2011 erspart geblieben. Trotzdem möchte ich meine Therapie nicht missen. Denn erst in der Therapie habe ich gelernt mich so zu akzeptieren wie ich bin. Meine Gefühle zu akzeptieren und auch zu akzeptieren, dass ich in manchen Fällen mal rot werde, nicht Alles auf Anhieb kann und erst erlernen muss. Mich schüchtern und unsicher fühle wenn ich neue Menschen treffe, obwohl die es wohl als anders empfinden wie ich.
Ich habe den Wohnort und mein Umfeld gewechselt. Ich habe eine Therapie durchgeführt mit anschließender Nachsorge (ca. 1,5 Jahre). Während der Therapie habe ich angefangen eine Selbsthilfegruppe zu durchgeführt. Ich habe eine Verhaltenstherapie durchgeführt (ca. 1 1/4 Jahr).
Für mich neue Sportarten in mein Leben eingeführt (Laufen und Wildwasserkanufahren). Ich habe gelernt ohne Drogen zu leben und glücklich mein normales Leben zu genießen. Ich bin in den 5 Jahren öfter im Urlaub gewesen als in meinem gesamten vorherigen Leben. Ich habe einen Arbeitsplatz bekommen (seit 02.11.2012) an dem ich mich weiterbilden konnte und eine verantwortungsvolle Position erhalten habe.

Bis bald
 
Oben