TF Auto BAK 1,9 | Ersttäter | Rechtsanwalt?

FlipUp

Benutzer
Moin liebes Forum,
ich habe mal eine Frage bezüglich meiner AB! Ich erhalte die nächsten Tagen mein Ergebniss mit meiner 2ten Haaranalyse auf 6 Monaten Alkohlabstinenz und wollte mal fragen, was Ihr in meiner Position mir empfehlen würdet? Ich habe gelesen das KT am besten 6 Monate erprobt werden sollte, bevor man mit solch einem Vorschlag zur MPU geht.

Nach meiner Tat habe ich mir überlegt ob ich erstmal 1 Jahr AB-Nachweise sammle und dann mit KT rein gehe, weil durch mein junges Alter ist eine komplette AB glaub erstens unglaubwürdig und weiß nicht ob ich das wirklich machen will, alkohlfreies Bier etc. trank ich davor auch gerne.

Meint ihr das 1 Jahr AB mit 4 Haaranalysen sinnvoll ist und dann KT vorzuschlagen oder eher 6 Monate AB und 6 Monate KT erprobt, mein nächsten HA Termin habe ich schon bereits mit meiner Ärztin für Januar gemacht.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Ich habe gelesen das KT am besten 6 Monate erprobt werden sollte

Richtig. Woher willst du sonst wissen ob du mit kT überhaupt umgehen kannst?

Bei der MPU wird von deinem tatsächlichen Alkoholproblem ausgegangen. Du konntest mit 1,9 Promille noch E-Scooter fahren. Das ist zwar nicht alleinentscheidend, deutet aber darauf hin, dass dein Alkoholproblem deutlich größer ist als die 1,9 Promille aussagen. Von daher wird sich der Gutachter Gedanken darüber machen, ob dir überhaupt noch kT zuzutrauen ist.

Deshalb solltest du aus eigener Erfahrung berichten können, wie du kT betreibst und wie es dir dabei geht.
 

FlipUp

Benutzer
Das macht in vielerlei Hinsicht Sinn, aber was meint Ihr, ob dass es jetzt sinnvoll ist, seine nachweisliche 6-monatige AB abzubrechen und mit KT zu starten? Ich hatte über die 6 Monate jetzt wirklich kein Problem damit komplett auf Alkohol zu verzichten und ich denke nicht das, wenn ich jetzt nh Gulasch mit abgekochtem Wein oder ein Radler zu mir nehmen in alte Verhaltensmuster zurückkehre geschweige denn betrunken eine Fahrt beginne.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo FlipUp,
Das macht in vielerlei Hinsicht Sinn, aber was meint Ihr, ob dass es jetzt sinnvoll ist, seine nachweisliche 6-monatige AB abzubrechen und mit KT zu starten?
ohne die genaue Hintergrundgeschichte deines früheren Trinkverhaltens zu kennen ist das schwer zu beantworten...

Grds. könnte es sich bei dir um eine 6-monatige Trinkpause handeln, die jetzt zu einem "KT" übergeht, oder du könntest deine Haaranalysen auch als Nachweis deines KT mit extrem moderaten Alk.konsum deklarieren.
Für eine bessere Einschätzung wäre es sinnvoll wenn du dich mit dem Fragebogen für eine Alkohol-MPU auseinandersetzen würdest. :smiley138:
 

FlipUp

Benutzer
Hallo @Nancy und das Forum,
ich habe mich jetzt mal hingesetzt und den Fragebogen versucht zu beantworten. Es gibt sicher noch viel zu ergänzen und zu ändern ist ja jetzt die Erste-Ausführung also seid gnädig :p ich freue mich über jeden Hinweis und Verbesserungvorschläge oder kritische Äußerungen.

(wie vermerke ich den Fragebogen im FB?)

Wenn Ihr damit meine KT-Frage besser beantworten könnt, hier mein Fragebogen:

Tathergang
  • 1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
    (Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin an einem Freitag zu meinem besten Freund nach Flensburg mit dem Zug gefahren 10.3.2023. Am Abend hatten wir uns mit Alk eingedeckt und haben ein großes Festmahl geplant. Wir erwarben, da beim Kollegen Zuhause nichts an alkoholhaltigen Getränken war ein 20er Kasten 0,5L Becks Gold mit 4,9%. Dazu ein Zwetschgenwasser mit 40% und zwei polnische Biere mit 9%. Ich weiß, dass ich den Tag fast nichts zu mir genommen hatte, da wir eine große Hackrolle geplant hatten die sicher für 2 Tage halten würde (von der Masse her). Wir begonnen unser Festmahl zuzubereiten und fingen, soweit ich weiß, die 9% Biere zu öffnen. Wir tranken und kochten, dabei vertilgten wir 5 Bier 4,9% und das 9% 0,5L Bier. Nachdem wir gegessen hatten, haben wir uns noch ein 4cl Glas das Zwetschgenwasser eingefüllt, woraus wir 2cl 40% tranken, weil das Zeug nicht wirklich verzehrbar schmeckte.

Dann ist mein Kollege aus unerfindlichen Gründen auf die dumme Idee gekommen, mit dem Auto nach Dänemark fahren zu wollen. Wir nahmen noch 2 Bier des Becks auf die Fahrt mit und tranken auf der Fahrt jeweils eins. Ich habe zum Glück viele Aktionen dokumentarisch per Snapchat aufgenommen und kann somit mich noch perfekt an Stückzahl etc. erinnern und da ich an nächsten Tag direkt alles in Notizen verfasste, damit ich es nicht vergesse. Wir fuhren gemeinsam mit seinem Auto über die Grenze (wir wurden komischerweise nicht mal an der Grenzstation herausgeholt, was gut gewesen ist, weil sonst wäre das Auto sicher ganz weg gewesen bei den DK Gesetzen) an die genaue Route kann ich mich nicht mehr erinnern ... wir sind, würde ich schätzen gute 30km in Dänemark einfach herumgefahren (bitte fragt nicht wieso? es war einfach so eine dumme Aktion) dann sind wir wieder zurück über die Grenze und haben dann wohl ein Fahrerwechsel gemacht. Direkt nach der Grenze meinte mein Kollege, weil ich kann mich an nichts mehr erinnern außer zwei Bilder an dem Abend aus meinem Gedächtnis. Wir fuhren zu ihm nachhause und dann kam mein Freund auf die tolle Idee runter noch an den Hafen zu fahren ... was mein Ende der Fahrt einleitete. Im Tunnelblick (hab noch ein Bild im Kopf) fuhr ich zum Hafen runter, mit nhm Schaltwagen (obwohl ich seit 4 Jahren fast nur Automatik fahre). Ich muss wohl Schaltfehler oder einfach Blinker nicht gesetzt oder Schlenkern an den Tag gelegt haben, wir fuhren auf den Parkplatz unten an den Hafen, wo wir parken wollten. Seit der letzten Ampel wahr ein Streifenwagen hinter (was mich schon nervös weil ich wusste, dass wenn die mich jetzt herausziehen es das gewesen ist), wir fuhren auf den Parkplatz und dann ging auch schon die Polizeileuchte an als ich in den Rückspiegel blickte ... (mein Puls fing an loszurasen und mein Kopf sagte sich schon: "so das wars mit jetzt meinem Lappen". An die Kontrolle selbst kann ich mich fast nicht mehr erinnern, ich kann mich nur daran erinnern, dass der Polizist nach dem Atemalkoholtest sagte 2,3Promille wo ich kurz schluckte und ich mir dachte das des nie und nimmer stimmen kann ... vor allem sollte mein Kollege auch ein machen, der mit 0,9 Promill ausgesprochenen wurde, wo ich mir dachte: "häää, bei komplett gleichem Verzehr wie kann das angehen?".

Ich wurde auf die Wache gefahren, wo mir um am 11.03.2023 um 4:00 Uhr das Blut abgenommen wurde, mit 1.9 BAK. Laut Polizeianruf, den ich paar Wochen später erhalten habe, war mein Luftalkohol wohl bei 2.06. Am nächsten Morgen googlte ich erstmal Stunden über das Thema MPU und meldete mich in diesem Forum an, rechnete mit Profilrechnern meine Trinkenmengen zusammen etc. .

  • 2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Trinkbeginn: 21:15

Menge:
- 6 x Becks Gold 0,5L | 4,9%
- 1 x polnisches Bier 0,5L | 9%
- 1x Zwetschgenwasser 2cl | 40%

Trinkende: 3:00

  • 3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ab Grenzübergangsraststätte 9,3 km bis zum Hafen, geplant waren nur 7 km nur bis zu seiner Wohnung bis die neue Idee aufkam.

  • 4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
    (Ja/Nein + Begründung)
Viele Erinnerungen habe ich nicht mehr, aber eine kurze Sequenz in der Stadt als ich auf der Straße fuhr, sagte mir das des nicht mehr lange gut gehen kann, mit starkem Tunnelblick.

  • 5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich kann mich an den Fahrerwechsel leider nicht mehr erinnern. Ich hatte schon mehrfach solche Situationen, wo mein Freund betrunken gefahren ist und mir das Steuer angeboten hatte und ich mein Rausch merkte und komplett ablehnte und meinte „dass ich fürs Fahren zu betrunken bin.“. Ich habe mein Freund direkt am nächsten Morgen gefragt, ob ich irgendwas gesagt habe oder er mich evtl. ein wenig überredet hat oder sonstiges. Er meinte, dass es einfacher Wechsel war, ohne viel reden. Ich schäme mich extremst dafür das ich wohl so betrunken war, das ich es nicht mehr realisiert habe und das Steuern übernommen habe oder evtl. hat mein Freund mich ein wenig dazu überredet (und es im Anschluss nicht ganz wahr erzählt hat) da ich bei anderen Fahrten, wo es mir angeboten wurde, immer verneinte. Tatsache ist das ich nicht mehr imstande war zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, deshalb mach da auch niemanden einen Vorwurf, sondern erkenne die Schuld nur ganz alleine bei mir. Ich kann nur hoffen, dass mein betrunkenes-Ich wenigstens einmal verneinte oder Zweifel gegenüber meinen Freund schilderte, dass ich noch imstande bin zu fahren.

  • 6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

  • 7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Früher in der Coronazeit bin ich 2-3 mal aus unserem Wald nach Hause gefahren, wo wir im Wald gegrillt hatten und den Grill wieder mit nachhause nehmen mussten. Ausnüchterungsfahrten waren es sicher 6-7 Fahrten als ich in Lübeck mit ner Clique am Wochenende feiern war und ich am nächsten Morgen nach Hamburg gefahren bin oder bei Roadtrips wo man an nächsten Morgen zu einem weiteren Spot gefahren ist, diese Fahrten sind aber alle nie aufgefallen.
Ich hatte die Ausnüchterungsfahrten nie wirklich groß auf dem Schirm, obwohl man sich fit fühlt zum Fahren ist man das aber seitens der Promille im Blut aber überhaupt nicht. Des Weiteren bereue ich, dass ich auch schon früher einige Fahrten hatte und auch dort andere Teilnehmer, Freunde und mich gefährdete.
 

FlipUp

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Exploration
  • 8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
    (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein allererste Kontakt mit Alkohol war etwa mit 11 oder 12 vorher hatte ich den Alkohl nie wirklich wahrgenommen und dieser Kontakt war somit auch der erste Genuss zum Geburtstag, baten mir meine Eltern ein Klopfer an den ich dann mit Ihnen trank.

  • 9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ab 14-16 trank ich zu Geburtstagen mal ein Klopfer oder zu Silvester ein Glas Champagner.

Ab 16 trank ich ganz gerne immer hin und wieder ein Bier mit Freunden oder zum Essen.

Ab 16-18 kamen auch langsam die Spirituosen dazu und ich trank häufiger mit Freunden.

Ab 18-20: Mit eingehender Pandemie trank ich oft mit einem Online-Kollegen und zockte am Wochenende Videospiele dabei. Traff mich mit Freunden und tranken wie bei Hauspartys üblich ausreichend Alkohol bis man schön feiern konnte. In der Woche verzichtete ich nun langsam überhaupt was zu trinken, wie Bier zum Abendessen oder so, sondern fokussierte mein Alkoholgenuss eher aufs Wochenende, aber dann ausgiebig.

Ab 21 bis zur Tat: Bis zum Umzug nach Hamburg ab dem 1.08.2022 in eigene Wohnung wurde der Konsum zunehmend stärker … in der Woche trank ich weiterhin kaum was außer alle 2-3 mal im Monat 1-2 Feierabendbier mit Kollegen direkt im Hof, dafür trank ich ausgiebig mit Freunden am Wochenende. Ab Dezember 2022 auf 2023 bekamen wir ein Projekt bei der Arbeit ich und paar Kollegen übernommen dieses, über 800 Standort mussten angemeldet werden. Ich übernahm oft die Abendschicht und Frühschicht und arbeitete oft 12 Stunden am Tag, da die Zeit natürlich vergütet wurde, nahm ich im Nachhinein viel zu viele Überstunden in Kauf. Mein Arbeitstag bestand aus monotoner Arbeit, die sich in den Abläufen immer wiederholte. Im HomeOffice begann der Tag manchmal um 7:30 und endete um 20:00-21:00 Wochen um Wochen. Um den monotonen anstrengenden Arbeitswochen zu entfliehen, trank ich nun als Ausgleich viel Alkohol, 3L Bier und wenn das nicht anschlug, kippte ich mir noch Spirituosen nach, weil das der einzige Moment war, wo ich wirklich mal abschalten konnte in der durchgetakteten Woche, in der ich komplett die Tage vergaß.

  • 10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
(ich muss mir noch Angaben überlegen, da ich in der Woche fast nie was trank und dafür am Wochenende sehr verschiedene Sachen dann zu mir nahm ist dies schwer zu bestimmen)

  • 11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Am häufigsten habe ich mit meinem besten Freund getrunken mit dem ich jetzt schon 22 Jahre befreundet bin, nach dem er nach Flensburg gezogen ist haben wir uns sehr selten gesehen und haben oft am Abend was getrunken. In unseren Urlaub tranken wir oft 1-2 Bier auf unser Wanderung.

Als zweiter Akteure würde ich ein weiteren Freund der auch mein Arbeitskollege ist dazu zählen mit Ihm traff ich mich manchmal am Wochenende und wir machten richtige Themenabende wie bzw. Oktoberfestabend. Dort bestellten wir uns extra Hofbräuhaus Maßkrüge aus dem Internet und kauften 2 Sixer Schwarzbier und machten uns Goaßmaß dazu viele Weißwürste und Brezeln. Schauten ein Bayernspiel im Fernsehen und machten uns ein schönen Abend. Zu Weihnachten bzw. mit Glühwein oder im Sommer mit Sangria wir überlegten uns immer Kombinationen mit leckerem Essen (in extrem großen Massen) und immer irgendwas themenbasierten alkoholischen zu Trinken das war unser Ding.

Der letzte Partner der mir einfällt mit dem ich wirklich häufig trank war mein Internet-Freund mit dem ich vor allem in der Coronazeit als man sich nicht treffen konnte viele Abende am PC zusammen Filme und Videospiele im Koop-Modus durchgezockt haben und wir dabei immer 3-4 Bier tranken.

  • 12. Warum haben Sie getrunken
    (Innere + äußere Motive)
Es brachte Spaß, mit Freunden was zu trinken, häufig im Urlaub mit meinem besten Freund nach 30 km Wanderungen am Abend mit leckerem Essen den Abend ausklingen zu lassen und dann sich am nächsten Tag auf die nächste Wanderung zu machen.
Ich war schon immer ein sehr schüchterner junger Herr und mit Alkohol an meiner Seite, war ich viel kontaktfreudiger, vor allem dem weiblichen Geschlecht über traute ich mich mal zu reden. Besonders in der Zeit, wo ich extrem viel gearbeitet habe, lies es mich in der Woche einige Stunden den monotonen Ablauf vergessen.

  • 13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
    (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol bekam ich immer ein leichtes euphorisches, Taub-seins Gefühl, alles fühlte sich eben ein wenig besser an, man war Kontakt freudiger, man konnte abschalten, ich verhielt mich dabei immer ganz normal.

Ab viel Alkohol wurde dieses euphorische Gefühl natürlich verstärkt wahrgenommen. Ich verhielt mich meiner Meinung nach immer sehr gut auch mit viel Alkohol, das heißt, passte darauf auf das die Gruppe zusammenbleibt, half Freunden, die sich bzw. komplett abgeschossen hatten und bzw. kotzen mussten oder sonstige Sachen. Bis auf, dass ich ab einem bestimmten Punkt mich nicht mehr wirklich gut artikulieren kann (lallen etc.) bin ich oft einfach schlafen gegangen und gelegentlich mit nhm Kater aufgewacht.

  • 14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Da ich mich in Kreisen Befund, in der meine Trinkmenge mit den anderen Kollegen übereinstimme, wurde auf mein Konsum nie wirklich geachtet oder mich kritisch darauf hingewiesen. Ein zwei Woche vor der Tat hatte eine Freundin mich evtl. kritisch beäugt, da ich als sie bei mir war, am Wochenende 4-5 Bier trank und sie (in dem Moment eher als Spaß gedacht) du Alkoholiker sagte, wo ich das erste Mal wirklich über meine großen Mengen Alkohol Gedanken machte, die ich in den letzten Wochen zu mir nahm. Die Gedanken legte ich aber schnell ad acta, da ich in der Woche ja kaum was trank und mit den Freunden, mit den ich trank, genau dieselben Mengen zu sich nahmen wie ich bzw. ich dachte: "ah das wird schon nicht so sein.“

  • 15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich muss glücklicherweise sagen kaum einen, ich erfüllte meine Arbeit mit voller Zuverlässigkeit und hatte sonst auch keine Probleme wie Schlafprobleme. Seit guten 4,5 Jahren komplett gesund und habe keinen einzigen Fehltag in meiner Ausbildung und Arbeit oder Verspätung. Zurückblickend stört mich das ich meine Probleme der Überarbeitung mit dem Alkohol herunterspülte und es so weit kam, dass ich mir so eine Toleranz über die Monate antrank, dass ich mit 1,9 Promille wohl noch akkurat fahren konnte bzw. das Steuer in die Hand nahm, ohne dagegen was zu unternehmen.

  • 16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Nein, bisher war diese Zeit wirklich mein Hoch an Konsum, ich hatte vorher nie so viel Alkohol konsumiert wie in diesem Winter.


Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

/

  • 17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja zum Winter hin wurden die Exzesse immer größer und oft wurde von mir dann mehr getrunken als ich/wir gekauft hatten. Bis zu Fußballspielen und Abende mit Freunden, an die ich mich kaum noch erinnern kann. (ß Dies könnte sicher zu Schwierigkeiten bezüglich der KT führen, richtig?)

  • 18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Früher war der Konsum noch im Rahmen und glaub für mein Alter völlig legitim. Also nein wie bei Punkt 16. war dieser Zeitraum im Winter das Hoch.
  • 19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
    (mit Begründung)
Bis zum 21. Lebensjahr würde ich mich als Betatrinker einschätzen, mein Konsum lag noch im überschaubaren Bereich, mit Freunden und auf Feiern mit der Clique. Ab Winter entwickelte ich mich langsam zum Alpha-Trinker, mit leichten Zügen zum Gamma und benutzte die Droge um mich von der Woche zu entspannen und würde mich dort auch jetzt im Nachhinein einordnen.

Heute und in Zukunft
  • 20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, ich lebe seit dem 12.03.2023 abstinent.

  • 21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Mein letztes Bier war am 11.03.2023

  • 22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, ich würde gerne mal wieder ein alkoholfreies Bier / Malzbier trinken, wie ich es auch früher in der Woche mal gemacht habe.

Aber da ich mein HA nicht gefährden will, verzichte ich auf sämtliche Nahrungsmittel, die unter der gesetzlich vorgeschrieben Prozentzahl stehen, um als Alkoholfrei zu gelten.

  • 23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich direkt nach meiner Tat für eine Abstinenz entschieden und ziehe diese bisher ununterbrochen durch. Ich würde gerne KT versuchen zu starten und nur noch zu speziellen Anlässen was trinken in der Gemeinschaft. Ich habe bereits 6 Monate AB weiß aber noch nicht, ob ein Abbruch meiner AB jetzt Sinn ergibt, KT sollte ja am im besten Fall 6 Monate erprobt werden. (könnt ihr mir da zu evtl. was sagen?)

  • 24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe das trinken aufgehört, da mein Alkoholkonsum überhandgenommen hatte, soweit das ich Alkohol zum Ausgleich trank und es nicht mehr als Genussmittel sah. Ich habe nicht früher damit angefangen, da es in den Monaten, wo es hart wurde, ein guter Weg war, um seinen Stress zu kompensieren und mein Konsum derselbe war wie bei meinen Freunden, somit habe ich es nie wirklich hinterfragt.

  • 25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach meiner TF sofort angefangen Abstinent zu leben ohne große Probleme, außer dass ich die ersten 1-2 Wochen nicht wusste, was ich den stattdessen jetzt machen soll. Ich habe gemerkt, dass der Alkohol sehr stark in unsere Gesellschaft verankert ist, bei Firmenfeiern auf dem Hof beim Feierabendbier immer komische Blicke und unschöne Kommentare. Ich bin stolz auf mich, dass manche Bekannte, die ich durch Freunde kennengelernt habe, überhaupt nichts an Ihrem Alkoholkonsum ändern wollen (auch mit Führerscheinentzug etc.) und mich bewundern, dass ich das über 6 Monate schon durchziehe, ohne eine Miene zu verziehen (die Kollegen ziehen den Alkohol vor Ihrem Führerschein vor). Am Anfang der Abstinenz war es ein wenig komisch und ich weiß noch, dass ich Angst hatte, dass Freunde durch meine Abstinenz nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, was sich komplett falsch herausstellte. Sie unterstützen mich, luden mich auf dem Hof beim Feierabendbier mit einer Cola oder Spezi ein. Mein bester Freund und ich flogen zusammen in den Urlaub nach Spanien und machten unsere bisher größte Wanderungen von 64 km in 22 Stunden und genossen die Abende mit kaltem Energydrink oder anderen Getränken. Alle Freunde akzeptierten mich, dass ich nichts mehr trank und ich konnte genau so viel Spaß ohne Alkohol haben wie mit.

  • 26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Da ich es nie übers Herz bringen konnte, meinen Eltern mein Verlust meines Führerscheins mit zuteilen, da ich mich für diese Tat so extrem schämte und sie mich beim Erwerb so tatkräftig unterstützen und immer an mich glaubten, war dies für mich bisher die größte Herausforderung für mich. Ich überlegte mir sämtliche Ausreden und sagte Termine ab, wo ich evtl. zum Fahren gefragt werden würde und auf die Schnelle keine Ausrede finden konnte. Alle weiteren Bekannten, den ich es erzählt hatte, akzeptierten dies und unterstützen mich in jeglicher Hinsicht. Das einzige Mal wo ich wirklich traurig war, dass ich gerade HA-AB mache und kein Kurzen mit meiner ganzen Family trinken kann, als wir meine verstorbene Oma verabschiedeten in unserem Garten, wo wir oft zur Gartenarbeit mal alle zusammen einen kurzen Tranken. Des Weiteren war ich sehr stolz auf mich als ich von meiner Ärztin hörte, dass bei Urinproben bzw. viele Leute durchfallen - weil sie sich wohl nicht an Ihre Abstinenz hielten" . Wo ich mir dachte: "so schwer ist das doch echt nicht auf Alkohol zu verzichten!" , dass machte mich Stolz.

  • 27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich möchte KT antrainieren und nur noch zu bestimmten Anlässen zu trinken. Ich möchte mir nur bestimmte Trinkmengen pro Monat zuschreiben und wirklich nur was trinken, wenn es dementsprechend einen Anlass gibt. Ich will in eine Suchtberatung gehen, dass wenn ich merke das ich in alte Verhaltensmuster fallen sollte, mir Hilfe besorge.

  • 28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
    (mit Begründung)
Ich weiß, dass das ein Leben ohne Alkohol genauso gut gelebt werden kann ohne Einschränkungen, ich habe es bis jetzt über 6 Monate ausgelebt und 6 Monate (wenn ich KT machen sollte) auch in moderaten und festgelegten Mengen. Wenn wie im Winter genau so viel Arbeit aufkommt, werde ich meinem Chef erzählen, dass es zu viel wird und mehr Freizeit brauche bzw. nicht geldgierig das Geld über mein Unwohlsein stellen, nur um meinen Arbeitgeber zu beeindrucken.

  • 29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Absolut strikt möchte ich dies trennen, durch meine selbst vorgeschriebene KT gibt es keinen Tag, wo ich nicht wissentlich darüber Bescheid weiß, dass ich alkoholisiert bin. Für diese Tage werde ich mir einen Fahrer suchen, das Taxi oder ganz normal in Hamburg die Öffis nutzen, die egal zu welcher Uhrzeit eine super Anbindung bieten. Ich besitze kein Auto und wenn ich mal eins haben sollte, wird, wenn ich es bewege, kein Alkohol konsumiert (keiner!) gleiches gilt für das Fahrrad.

  • 30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

FlipUp

Benutzer
Moin liebes Forum,
leider hat bis jetzt noch niemand eine Bewertung auf meinenFragebogen abgegeben oder eine Empfehlung :(.

Ich war heute morgen bei der LBV-Mitte in Hamburg und die Dame meinte das ich einen neuen Termin ausmachen solle wenn ich noch Abstinenzbelege sammle ... sonst hatte ich alle wichtigen Unterlagen für eine Neubeantragung dabei (Sehtest etc. ...) .

Ich bin nicht vertraglich an meine HA gebunden (ich habe zwar ein Termin schon mit meiner Ärztin ausgemacht, könnte diesen aber wieder absagen).

Die große Frage die sich mir jetzt halt stellt ist AB auf 12 Monate (6 Monate negativ habe ich schon) oder halt KT 6 Monate und meine 6 Monate AB mit HA.

Wenn ich mit kompletter AB in das MPU-Gespräch gehen wollen würde müsste ich dann zu März mein MPU-Gespräch im besten Fall terminieren. Könnte da jemand evtl. was zu sagen oder meint Ihr das ich damit zu einem Verkehrspsychologen gehen sollte der mir eine Empfehlung ausspricht, was am sinnvollsten ist?

Grüße
 

Tara

Benutzer
Hallo FlipUp,

dein FB ist nicht ansatzweise MPU reif. Sorry dass ich das so sagen muss.
Du brauchst noch viel Zeit...

nur ganz kurz:

Frage 18: Da reicht ein einfaches Nein, denn anscheinend hattest du keine alk freien Zeiten.
Frage 22: Wenn du die Antwort so dem GA gibst, bist du durchgefallen. Alkfreies Bier musst du komplett streichen.
Frage 26: ist im Kern überhaupt nicht beantwortet und du kannst sie verm. gar nicht beantworten. Hier musst du pos. Dinge aufzählen.
Frage 27: Du musst eine gelebte und stabile Veränderung präsentieren. Wenn du mit KT antreten willst, musst du das erprobt haben und nicht nur trainieren. "trainieren" ist ein ganz schlechter Ausdruck.

Ich kenne mich mit KT leider nicht so aus, aber deine Trinkmenge am Tattag war schon heftig. Auch die Tatsache, dass ihr euch wohl bewusst wart, eine Straftat zu begehen, wenn ihr so stark alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmt. Da wird der GA nachhaken!

@Nancy anwortet dir bestimmt noch. Hab etwas Geduld.

Mit dem Fragebogen solltest du dir noch Zeit lassen.

LG
Tara
 

FlipUp

Benutzer
Moin @Tara,
vielen Dank für deine Rückmeldung ... das ist garkein Problem das du das so sagen musst, weil es deine ehrliche Sichtweise ist und ich diese ja auch hören will, weil das jetzt der erste Versuch war und ich mir sicher war das ich da noch viel dran tüfteln muss.

Gibts für 22 einen triftigen Grund das man alkfreies Bier auch komplett streichen muss? Also ich habe damit kein Problem, aber sollte man dort dann ehrlich sein oder ein wenig lügen?

26: Sollen in diesem Teil dann im besten Falle nur positive Dinge über die AB genannt und erläutert werden?

27: Ich werde "trainieren" aus meinem Wortschatz streichen :) danke.

Ja da gebe ich dir aufjedenfall Recht, deshalb frage ich da auch so nach was Ihr davon denkt. Ich habe noch gut 5 Monate Zeit ich fang nur gerne früh genug damit an. ^^

LG
 

FlipUp

Benutzer
Ich definiere lediglich meine Eltern anlügen, da mir die Tat so ungeheuer peinlich ist. Den weiteren Punkt verstehe ich und werde Ihn abändern und unter dem Punkt mehr positive Punkte unter bringen, danke dir
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
Das mit dem Familie anlügen würde ich ganz raus nehmen. Sonst kommt noch der GA auf die Idee das du nicht nur deine Familie anlügst.
Lügen ist negativ besetzt.

Alkoholfreies Bier gilt bei manchen GA als "Einstiegsdroge" -> Antwort ist also "Nein". Punkt

Deine AB erlebst du und deine nähere Umgebung nur positiv. Punkt.
Negative Erfahrungen bringen dich nur in Erklärungsnot, wie du dann trotzdem die AB einhalten willst.....

Lerne zu unterscheiden was Realität und was für die MPU wichtig oder schädlich ist.

Man muss nicht alles erzählen. Das kann im Detail einem sonst auf Füße fallen.
 

FlipUp

Benutzer
alles klar @Thomas F. , dass hat mir nochmal sehr geholfen!
Ich versuche soweit dann deine benannten Punkte in meinen Fragebogen zu integrieren, die KT oder Abstinenzfrage ist damit aber leider immer noch nicht geklärt ;(

mit Abstinenz müsste man sich bei vielen Dingen dann keine Gedanken machen und viele Nachhakfragen würden glaub ich wegfallen, bezüglich sicher gehen wie man von A zu B kommt wenn man eine KT-Einheit zu sich nimmt etc.

Aber hatte auch mit meinem Onkel drüber geredet, dass wenn er ein GA wäre mir das nicht glauben würde wenn ich Ihm sage das ich komplett Abstinent lebe. Ich habe kein Problem damit weiterhin Abstinent zu bleiben und meine weiteren 2 Haaranlaysen abzugeben für 1 Jahr nachweislich und auch nach HA auf Alkohl zu komplett zu verzichten. Aber ich weiß wie gesagt immer noch nicht wie da ein GA sehen könnte.
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
AB macht die Erklärung einfacher, aber das Problem ist dein Alter.

Einem Anfang 20 glaubt mancher GA halt nicht das er "für immer" nix mehr konsumieren will / wird
Und da wird der GA dann verbal den Hebel ansetzen. Fürchte ich.
 
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