TF Fahrrad 2,05 Promille

nocnoc

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Hallo und guten Tag zusammen :)
ich bin jetzt schon etwas länger hier unterwegs, dies ist aber mein erster Post. Erstmal danke für das Forum, ich setze mich jetzt schon seit einigen Monaten mit meiner MPU auseinander und finde hier immer wieder hilfreiche Informationen.

Hier erst mal mein Profilfragebogen:
Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,75m
Gewicht: 70kg
Alter: 27

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.11.17
BAK: 2,05
Trinkbeginn: 21 Uhr
Trinkende: 03:20 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein, letztes Jahr
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: fallengelassen

Führerschein
Hab ich abgegeben: ja, März 2018
Hab ich neu beantragt: noch nicht

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ist zu erwarten, dass Sie auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen werden und/oder liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?"

Bundesland
: NRW

Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
KT: max. 12 Trinkgelegenheite mit max. 3 TE, min. 3-4 Wochen Abstand

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

So weit dazu. Wie gesagt, ich setze mich jetzt schon länger damit auseinander, deshalb hier auch direkt schonmal mein Fragebogen:

Zur Person
Geschlecht: m
Größe:
1,75
Gewicht: 70
Alter: 27 (TF
26)
eventl. Bundesland: NRW

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
26.11.17
BAK: 2,05
Trinkbeginn: 21 Uhr
Trinkende: 03:20 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04:00 Uhr

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Besuch der Party (25.11.) war schon mehrere Wochen im Voraus geplant. Insgesamt war die Grundstimmung sehr gemischt. Ich freute mich viele der Leute, die man seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatte, wiederzutreffen. Gleichzeitig sind große Partys etc. immer auch unangenehm (falle ich zu sehr oder zu wenig auf? mache ich mich lächerlich? bin ich interessant genug? etc.).
Ich war zuvor längere Zeit nicht mehr unterwegs, da ich neben dem Studium gekellnert und am Wochenende fast nie frei hatte und im September ein 6monatiges Praktikum begonnen hatte, sodass ich zeitlich sehr ausgelastet war. Gleichzeitig hatte ich mich zwei Wochen zuvor aber auch von meiner damaligen Freundin getrennt und ich verdaute noch die Scheidung meiner Eltern und die Krebsdiagnose meines Vaters.
Eine Freundin aus dem Studium hat zur Einweihungsparty am 25.11.17 in ihre neue WG eingeladen. Ich machte mich um halb neun mit dem Rad auf den Weg und hielt noch kurz bei Rewe. Eine Dose Jack Daniels Ginger-Ale und eine Flasche Korn + Brause. Auf der Party angekommen ging es auch direkt mit dem ersten Korn los. Die erste Stunde war relativ „zäh“, da ich nur wenige Leute kannte und die Gesprächsthemen als uninteressant empfand. Ich empfand mich als fehl am Platz. Nach zwei Bier, Mexikaner und der Dose Jack Daniels Ginger Ale, wurde ich aber auch zunehmend locker (und wie ich im Nachhinein denke anstrengend).
So gegen 23 Uhr begannen wir auch auf eine andere Party im gleichen Haus (von Dominik) zu gehen und tingelten zwischen beiden Partys hin und her.
Der Zeitpunkt, ab dem ich so richtig betrunken wurde, war nach einem Vodka-O-Saft, den ich mir in der Küche selbst gemixt habe. Das war etwa gegen 2 Uhr. Anschließend blieb ich noch bis etwa viertel nach drei auf der Party Dominiks. Nach dem Vodka-O trank ich noch ein Radler, ließ das meiste davon aber stehen, da ich merkte, dass ich komplett betrunken war (wackeliger Gang, Tunnelblick, Lallen).
Das letzte Gespräch war mit einer Freundin, die sich grade ebenfalls von ihrem Freund getrennt hatte. Nachdem sie ging, schaute ich mich kurz um, entschied mich aber dazu, zu gehen und meinen Rausch auszuschlafen. Draußen schloss ich mein Fahrrad auf und machte mich auf den Weg. Ich merkte, dass ich schlecht gelaunt und definitiv nicht verkehrstüchtig war. Das war mir aber egal und ich fuhr los/weiter. An der Kreuzung zum Zubringer der Autobahn überfuhr eine rote Ampel. Plötzlich hörte ich Stimmen und Blaulicht und stellte mein Fahrrad ab. Es war wie ein Adrenalinschock. Ich konnte mich zusammenreißen (zumindest glaubte ich das). Polizisten befragten mich kurz, rochen wohl den Alkohol und fragten nach einem Atemtest. Dieser ergab einen Wert von 1.6., sodass sie mich auf die Wache nahmen. Beim Einsteigen wurde mir geholfen, da ich anscheinend sehr wackelig schien.
Auf dem Revier wurden viele Fragen gestellt. Gegen etwa vier Uhr kam eine Ärztin und nahm mir Blut ab. 2,05 Promille.
Danach durfte ich gehen und schob mein Fahrrad den letzten Kilometer nach Hause.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
1 Dose Jack Daniels Ginger-Ale
3 Bier (0,33)
1/2 Radler (0,33)
3 Korn mit Brause
5 Mexikaner
1 Vodka-O (selbst gemixt, ich denke, dass es etwa 10cl. Vodka waren)

Ich komme damit etwa auf 2,7 Promille, davon in den 6,5 Stunden 0,6-0,7 abgezogen und ich habe die 2,05Promille, oder?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
2,0km, es war noch 1km bis zur Haustür, insgesamt also 3km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Nein.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Gar nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin mein ganzes Studium immer mal wieder angetrunken Fahrrad gefahren. In den seltensten Fällen war ich so betrunken wie an diesem Tag (ich schätze 5mal), aber eben auch nach ein oder nach zwei Bier. Wenn ich das auf mein komplettes Studium umrechne komme ich auf etwa 100 Trunkenheitsfahrten mit dem Fahrrad. Dass das eine dreistellige Zahl ist hat mich selbst schockiert.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Den ersten Kontakt schon in der Kindheit. Meine Eltern haben oft einen Feierabend-Martini getrunken.
Erstes mal selbst Alkohol konsumiert mit 14. Wir haben uns mit fünf Freunden getroffen. Wir hatten uns eine Kiste Bier (ein Freund war schon 16) besorgen können.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nicht regelmäßig. Anfangs dachte ich, dass ich eigentlich immer gleich viel getrunken hätte. Ein paar Bier und ein bisschen Schnaps am Abend. Mittlerweile denke ich jedoch, dass sich viel mehr eine Gewöhnung eingestellt hat. An meinem ersten Alkoholkonsum waren es z. B. 80g Alkohol. An der Trunkenheitsfahrt etwa 132g Alkohol. Da ich an beiden Terminen sehr betrunken war, gehe ich davon aus, dass sich das nur durch den häufigen Konsum so entwickeln konnte.
Begonnen habe ich in der Zeit von 15-18 mit kleineren Mengen. Je älter ich wurde, desto öfter kam auch Schnaps dazu.
Nach meinem Abitur/Während des FSJs und Australien trank ich seltener, aber mehr.
Während des Studiums und grade in den ersten 2 Semestern, trank ich viel und häufig (Bier, Longdrinks, Kurze). Ab dem dritten Semester begann ich in einer Kneipe zu arbeiten. Dadurch hatte ich viel Kontakt zu Alkohol und das Feierabend Bier mit den Kollegen gehörte dazu. Am Wochenende gingen wir dann auch öfter noch weiter, z. B. in eine Kneipe. Dabei gab es immer wieder phasenweise Unterschiede. In den Semesterferien und grade im Sommer trank ich häufiger.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

mit 15-16: 2-3 Bier 2-3xMonat (selten Schnaps. dazu)

mit 17-18: 3-4 Bier, mehrere Schlucke Korn, Vodka etc. 2-3x Monat

18-23: 2-3 Bier und 3-4 Longdrinks, 2-3 Kurze 1-2xWoche

24-26: 2-4 Bier 1-2xWoche; 3-4 Bier, 3 Longdrinks, 5-6 Kurze 1-2xMonat

heute: max. 3 TE alle 1-2 Monate

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In meiner Jugend hatte ich v. a. drei Freundeskreise.
Mit den Handballteamkollegen wurde grade in der A-Jugend nach dem Training öfters mal ein Bier getrunken und auf den 18ten Geburtstagen auf Hauspartys viel Alkohol.
Mit den „Punks“ trafen wir uns fast jeden Freitag/Samstag im Park oder an der stillgelegten Bahntrasse, tranken und rauchten. Dies war in meiner Jugend der häufigste Ort zum Trinken. Es gab Kontakt zum anderen Geschlecht (meine erste Freundin stammte aus diesem Freundeskreis) und er bot Schutz, da es ein relativ großer Freundeskreis war.
Mit meinem anderen Freundeskreis traf ich mich alle paar Monate am Wochenende und sonst eher unter der Woche. Am Wochenende wurde auch hier getrunken, unter der Woche nicht.
Im Studium und grade in den ersten zwei Semestern habe ich ständig gefeiert. Jedes Wochenende gab es eine Hausparty, KSHG Party, man ist einfach so in einen Club oder eine Bar gegangen.

12. Warum haben Sie getrunken?

Ich habe schnell gemerkt, dass Alkohol eine Möglichkeit bietet, die Dinge zu erreichen, die ich mir wünsche und das auf eine „einfachere“ Art und Weise, als es vielleicht anders möglich wäre.
So fällt es mir betrunken leichter Hemmungen beim Ansprechen fremder oder nur wage bekannter Personen fallen zu lassen. Es fällt mir leichter, Themen, die mich interessieren in ein Gespräch einzubringen, weil ich mir keine Gedanken darüber mache, ob dieses Thema jetzt interessant genug ist oder ob ich überhaupt genügend dazu zu sagen habe bzw. ob ich interessant genug bin. Zugleich hat man auf einer Party, schnell das Gefühl dazuzugehören, wenn man als erste Handlung mit einer Bierflasche in der Hand anstößt.
Wenn ich mich frage, warum ich so dachte bzw. fühlte, komme ich zu der Erkenntnis, dass ich in meiner Familie nie das Gefühl hatte, wirklich dazuzugehören. Ich habe drei Geschwister und bin der älteste von uns vier, sodass ich bereits früh Verantwortung übernehmen musste. Meine Eltern sind beide berufstätig, sodass ich oft das Gefühl hatte, dass erst meine Schwestern wichtig seien und ich vor allem dann Aufmerksamkeit und Zuneigung bekommen habe, wenn es etwas wirklich Wichtiges war. Z. B. Realschulabschluss, Abitur, Geburtstage, schwere Unfälle etc.
Gleichzeitig habe ich mit 12-14 relativ viele Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Das ging so weit, dass ich regelmäßig geschubst, geschlagen etc. wurde. Irgendwann bin ich nur noch zu Fuß zur Schule gelaufen, um den anderen aus dem Weg zu gehen. Ich erinnere mich an einen Versucht, mit meiner Mutter darüber zu reden. Sie begriff die Situation aber wohl nicht ganz oder war selbst damit überfordert und es passierte nichts. Ich fühlte mich hilflos und einsam. Der neue Freundeskreis bot mir dann das erste Mal die Sicherheit, die ich mir wünschte. Es gab ältere, stärkere und man war in einer großen Gruppe, die Schutz bot.
Wie gesagt, ich würde sagen, dass diese unverarbeiteten Konflikte die Grundlage meines Problems sind. Im Laufe der Zeit glaubte ich im Alkohol eine Möglichkeit gefunden zu haben, mein Bedürfnis nach Nähe zu befriedigen (weil es betrunken leichter fällt mit Menschen in Kontakt zu kommen, sich zu umarmen etc.) und außerdem negative Emotionen zu unterdrücken.
Heute ist mir klar, dass das alles nur mehr Schein als Sein war. „Ich erhalte keine langfristige und wirkliche Nähe zu anderen Menschen, aber zumindest für einen Abend. Wenn ich mich wieder betrinke oder auf der nächsten Party kann ich dieses Erlebnis rekonstruieren.“ War mein Gedanken. Das ist aber keine echte Nähe, sondern nur eine künstlich erschaffene.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
bei wenig: auf Leute zugehen, Entspannung,

bei viel: lautes Lachen, wackeliger Gang, Lallen, vermehrter Körperkontakt, Tunnelblick

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Nach einer großen Party war ich am nächsten Tag müde, schlapp und verkatert. Dadurch waren viele Sonntage von einer reinen Zeitverschwendung gezeichnet.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Da ich mir das kontrollierte Trinken angeeignet habe, ja. Spitzen gab es mit 18/19 und am Anfang des Studiums (21/22)
Mit 18/19, während der Abiturzeit, bot Alkohol die Möglichkeit schnell Kontakte zu schließen. Weil ich zu ängstlich war nüchtern mit Leuten in Kontakt zu treten.
Am Anfang des Studiums war es die gleiche Situation. Ich war alleine in einer neuen Stadt und kannte niemanden. In der O-Woche habe ich viel getrunken und dadurch auch sehr viele Leute kennengelernt. Ich fühlte mich also erstmal darin bestätigt, dass mir Alkohol „hilft“.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, zweimal.
am 18ten Geburtstag eines Handballkollegens
Silvester 2013 bei Freunden

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein. Nicht aktiv.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Mir ist bewusst, dass ich schon sehr früh anfing viel zu trinken. Früher hielt ich das für völlig normal, heute erkenne ich, dass es viel war, da ich aber nie stark negative Erfahrungen gemacht habe, machte ich mir nie mehr Gedanken darüber. Früher habe ich mich als Partytrinker erlebt.
Rückblickend betrachte ich mich als jemanden, der einen sehr fahrlässigen Umgang mit Alkohol gepflegt hat. Ich habe Alkohol genutzt, um meine eigene Unfähigkeit aus mir herauszugehen, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und Nähe zuzulassen, zu kompensieren.
 

nocnoc

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Kontrolliertes Trinken. Max. 12 Trinkgelegenheiten im Jahr, mit max. 2-3 TE und ich sehe zu, dass min. 3-4 Wochen Abstand zwischen einzelnen Trinkgelegenheiten sind.
Ich habe das Konzept noch um zwei individuelle Punkte ergänz: 1. Ich trinke auf großen Partys gar nichts (weil das die Situationen sind, in denen ich einen problematischen Umgang mit Alkohol hatte und lieber an mir selber arbeiten will, als das mit Alkohol zu kompensieren) und 2. Wenn ich mich schlecht fühle trinke ich nichts (z. B. bin ich im September durch eine Prüfung gefallen und wir wollten am Wochenende eigentlich in eine Bar. Ich habe dann nur alkoholfreie Getränke getrunken, auch wenn ich dafür eigentlich eine Trinkgelegenheit eingeplant hatte).

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
03.10.18, Ersti-Party, 200ml Weißwein

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Heute trinke ich Alkohol nur noch als Genussmittel zu besonderen und mir wichtigen Anlässen. Es gab auch früher Situationen, in denen ich einen normalen Umgang mit Alkohol hatte. Beim Essen in Restaurants z. B. In diesen Situationen habe ich es bisher geschafft und denke, dass ich es auch in Zukunft schaffen werde, dieses Verhalten beizubehalten.
In den für mich schwierigen Situationen, wie z. B. große Partys, wenn ich viele neue/unbekannte Leute treffen, trinke ich nichts mehr.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Der Anstoß war definitiv die MPU bzw. das ganze Drumherum. Mittlerweile habe ich aber eben auch viele positive Erfahrungen mit dem Nicht- bzw. Wenig-Trinken gemacht.
Dass das nicht eher geschah, lag daran, dass ich mir nie eingestehen wollte, dass ich ein Problem habe (oder hatte?).

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe mich im Internet und der Literatur mit dem Thema Alkohol, Sucht etc. auseinandergesetzt und bin dabei auf das Konzept des kontrollierten Trinkens gestoßen. Im Privaten habe ich mit guten Freunden und Freundinnen über mich und meine Probleme geredet.
Grade am Anfang waren die ersten Partys, Kneipenbesuche etc. merkwürdige, da ich das Gefühl hatte, irgendwas würde hier doch fehlen. Immer wieder kam es zu Situationen, wo andere mit mir anstoßen wollten oder eine Runde Kurze trinken wollten. Dabei war es anstrengend zu erklären, warum man nicht trinken möchte. Das hat auch dazu geführt, dass ich mit ehemaligen „Freunden“ heute nichts mehr zu tun habe, da sie mein neues Verhalten nicht akzeptieren wollten bzw. sich darüber lustig machten.
Was mir am schwersten fiel, war das ohne Alkohol aus mir herauszugehen und einfach fremde Leute auf einer Party anzusprechen. Mittlerweile kann ich das aber immer besser und mit ein paar W-Fragen (Was liest du denn gerne? Warum interessierst du dich so für ökologische Fragestellungen?) ist es gar nicht so schwer Leute in ein Gespräch zu verwickeln. Außerdem muss ich gar nicht immer reden. Vielen Leuten reicht es total, wenn man einfach nur zuhört und das kann ich gut.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich mache immer mehr positive Erfahrungen, weil mein Umfeld nach einigen Monaten gemerkt hat, dass ich tatsächlich dabei bin mich zu ändern. Wenn man mit seinen Mitmenschen offen über seine Gefühle redet, wird das von den meisten Menschen total gut aufgenommen.
Heute weiß ich nach einer Party, ob ich tatsächlich von Leuten gemocht werde und dass es nicht nur an einer lockereren Stimmung wegen des Alkohols lag.
Selbst wenn man auf einem Geburtstag bis 2 Uhr feiert, ist man am nächsten Tag trotzdem fit. Etwas müde, aber fit. Das führt dazu, dass ich mein Wochenende mehr zur aktiven Erholung nutzen kann. Sonntags etwa mit einem Buch auf der Couch oder beim Yoga.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe einige feste Regeln für mich gesetzt: Ersten max. 1 Trinkgelegenheit mit max. 3 TE pro Monat, plus zwei individuelle Regeln: 2. auf großen Partys wird gar nicht getrunken, 3. wenn ich eine negative Grundeinstellung habe, trinke ich nicht.
Mit meinen zwei besten Freunden und zwei besten Freundinnen rede ich jetzt regelmäßig über meine Gefühle und ich schäme mich nicht mehr dafür, wenn ich mich einsam fühle und kann das heute auch zum Ausdruck bringen. Durch einen Uni-Workshop und zufälligerweise danach nochmal in einem Hörbuch habe ich mich mit dem Konzept der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg befasst. Ich bin davon ziemlich überzeugt und versuche das in meine Kommunikation zu integrieren.
Ich halte mich von Leuten, die mein Verhalten nicht akzeptieren fern.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja, ich habe diese Verhalten in der Vergangenheit gezeigt und deswegen weiß ich, dass ich dazu in der Lage bin. Mir ist mittlerweile aber auch bewusst, dass Alkohol bei diesen Problemen keine Lösung bietet. Auch wenn es mir schwerfällt, spreche ich mehr mit den Menschen in meiner Umgebung und erzähle den Menschen, denen ich vertraue, in solchen Phasen von meinen Gedanken, Gefühlen und Problemen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich plane im Voraus, wie ich nach Hause kommen kann, z. B. mit dem Bus oder ein Taxi mit Freunden teilen oder ich entscheide mich bewusst zum Nicht-Trinken.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Kurze Zusammenfassung: Ich muss sagen, dass ich etwa im Januar die MPU noch als total nervig und sinnlos empfunden habe. Ich? Alkoholproblem? Quatsch. Ich trinke vielleicht viel und oft, aber doch kein Problem. Mittlerweile habe ich aber gemerkt. dass ich doch ein Problem habe/hatte und das ich deswegen anders mit Alkohol umgehen muss, als andere Leute das vielleicht tun. Ich habe für mich selbst gemerkt, dass ich eben nicht nur trinke, weil es mir „Spaß macht“, sondern weil ich damit versuche meine sozialen Ängste und meine Unsicherheit zu kompensieren. Heute weiß ich aber, dass es dafür gar keinen Grund gibt, ich habe neue Menschen kennengelernt, neue Freundschaften geschlossen und das alles ohne Alkohol.


Okay...ich merke grade, dass das nach noch viel mehr aussieht als in meinem Word Dokument. Ich hoffe es findet sich trotzdem jemand, der bereit dazu ist, mich in den letzten Monaten meiner MPU Vorbereitung zu unterstützen:)
Derzeit lese ich noch ein bisschen in dem Buch "Alkoholabhängigkeit erkennen und behandeln" von Kruse/Körkel/Schmalz. Kennt das zufällig jemand? Ist das empfehlenswert?
Ich komme aus Münster und habe hier die Möglichkeit zum TÜV Nord oder zur PIMA zu gehen. Zum TÜV möchte ich allerdings ungerne, da ich hier bereits bei einer Erstberatung war, mir aber mehr wie bei einem Verkaufsgespräch vorkam. Super unsympathisch :smiley695:
Alle anderen Institute sind dann etwas weiter weg. Würdet ihr sagen, dass es doch solche Unterschiede gibt, dass sich die Fahrz nach z. B. Essen lohnen würde?
Ich hoffe, der Post ist soweit in Ordnung und ich habe nichts übersehen.

Viele Grüße und einen schönen Tag euch allen
nocnoc
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nocnoc,

Okay...ich merke grade, dass das nach noch viel mehr aussieht als in meinem Word Dokument. Ich hoffe es findet sich trotzdem jemand, der bereit dazu ist, mich in den letzten Monaten meiner MPU Vorbereitung zu unterstützen

ich denke schon das sich da jemand findet (kann aber ein paar Tage dauern)...;)

Derzeit lese ich noch ein bisschen in dem Buch "Alkoholabhängigkeit erkennen und behandeln" von Kruse/Körkel/Schmalz. Kennt das zufällig jemand? Ist das empfehlenswert?

Ich kenne es nicht, aber - warum liest du ein Buch über Alk.abhängigkeit? :smiley2204:

Alle anderen Institute sind dann etwas weiter weg. Würdet ihr sagen, dass es doch solche Unterschiede gibt, dass sich die Fahrz nach z. B. Essen lohnen würde?

Ja, es gibt natürlich Unterschiede und wenn du dich dort beim TÜV nicht wohl gefühlt hast, solltest du auf jeden Fall ein anderes Institut auswählen...
 

nocnoc

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Hallo Nancy,
das Buch nutze ich vor allem, weil da auch ein paar Infos über Kontrolliertes Trinken, allgemeine Infos zu Alkohol und Motivationstheorien drin sind.

Grüße und bis die Tage :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nocnoc,

kurze Rückmeldung: ich schaue diese Woche noch nach deinem FB...:pc0003:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
So, hier, wie versprochen, mein Feedback zu deinem FB.
Dieses fällt insgesamt sehr kurz aus, da mich deine Ausführungen überzeugen und ich ziemlich sicher bin das du deine MPU bestehen wirst.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Besuch der Party (25.11.) war schon mehrere Wochen im Voraus geplant. Insgesamt war die Grundstimmung sehr gemischt. Ich freute mich viele der Leute, die man seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatte, wiederzutreffen. Gleichzeitig sind große Partys etc. immer auch unangenehm (falle ich zu sehr oder zu wenig auf? mache ich mich lächerlich? bin ich interessant genug? etc.).
Ich war zuvor längere Zeit nicht mehr unterwegs, da ich neben dem Studium gekellnert und am Wochenende fast nie frei hatte und im September ein 6monatiges Praktikum begonnen hatte, sodass ich zeitlich sehr ausgelastet war. Gleichzeitig hatte ich mich zwei Wochen zuvor aber auch von meiner damaligen Freundin getrennt und ich verdaute noch die Scheidung meiner Eltern und die Krebsdiagnose meines Vaters.
Eine Freundin aus dem Studium hat zur Einweihungsparty am 25.11.17 in ihre neue WG eingeladen. Ich machte mich um halb neun mit dem Rad auf den Weg und hielt noch kurz bei Rewe. Eine Dose Jack Daniels Ginger-Ale und eine Flasche Korn + Brause. Auf der Party angekommen ging es auch direkt mit dem ersten Korn los. Die erste Stunde war relativ „zäh“, da ich nur wenige Leute kannte und die Gesprächsthemen als uninteressant empfand. Ich empfand mich als fehl am Platz. Nach zwei Bier, Mexikaner und der Dose Jack Daniels Ginger Ale, wurde ich aber auch zunehmend locker (und wie ich im Nachhinein denke anstrengend).
So gegen 23 Uhr begannen wir auch auf eine andere Party im gleichen Haus (von Dominik) zu gehen und tingelten zwischen beiden Partys hin und her.
Der Zeitpunkt, ab dem ich so richtig betrunken wurde, war nach einem Vodka-O-Saft, den ich mir in der Küche selbst gemixt habe. Das war etwa gegen 2 Uhr. Anschließend blieb ich noch bis etwa viertel nach drei auf der Party Dominiks. Nach dem Vodka-O trank ich noch ein Radler, ließ das meiste davon aber stehen, da ich merkte, dass ich komplett betrunken war (wackeliger Gang, Tunnelblick, Lallen).
Das letzte Gespräch war mit einer Freundin, die sich grade ebenfalls von ihrem Freund getrennt hatte. Nachdem sie ging, schaute ich mich kurz um, entschied mich aber dazu, zu gehen und meinen Rausch auszuschlafen. Draußen schloss ich mein Fahrrad auf und machte mich auf den Weg. Ich merkte, dass ich schlecht gelaunt und definitiv nicht verkehrstüchtig war. Das war mir aber egal und ich fuhr los/weiter. An der Kreuzung zum Zubringer der Autobahn überfuhr eine rote Ampel. Plötzlich hörte ich Stimmen und Blaulicht und stellte mein Fahrrad ab. Es war wie ein Adrenalinschock. Ich konnte mich zusammenreißen (zumindest glaubte ich das). Polizisten befragten mich kurz, rochen wohl den Alkohol und fragten nach einem Atemtest. Dieser ergab einen Wert von 1.6., sodass sie mich auf die Wache nahmen. Beim Einsteigen wurde mir geholfen, da ich anscheinend sehr wackelig schien.
Auf dem Revier wurden viele Fragen gestellt. Gegen etwa vier Uhr kam eine Ärztin und nahm mir Blut ab. 2,05 Promille.
Danach durfte ich gehen und schob mein Fahrrad den letzten Kilometer nach Hause.

Hmm, du hast bei deiner Alkoholisierung noch darüber nachdenken können das du nicht mehr verkehrstüchtig bist und dann war es dir auch noch egal und du bist trotzdem gefahren? Ich denke nicht das dies so gut beim Gutachter ankommen wird. Könnte es nicht auch so gewesen sein das du dich aufgrund deiner Promille selbst überschätzt hast?

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
1 Dose Jack Daniels Ginger-Ale
3 Bier (0,33)
1/2 Radler (0,33)
3 Korn mit Brause
5 Mexikaner
1 Vodka-O (selbst gemixt, ich denke, dass es etwa 10cl. Vodka waren)

Ich komme damit etwa auf 2,7 Promille, davon in den 6,5 Stunden 0,6-0,7 abgezogen und ich habe die 2,05Promille, oder?

Ich habe das jetzt mal in den Promillerechner eingegeben und dort kommt eine wesentliche niedrigere BAK heraus. Allerdings bin ich (bis auf die letzte Position) bei den Schnäpsen immer von 2 cl ausgegangen. Da aber der Korn mit Brause und die Mexikaner sicher alle selbst gemixt waren, gehe ich davon aus das dort jedes Mal mehr Schnaps drin war, richtig? Falls es also (mehr oder weniger) jeweils 4 cl waren, kommt deine Rechnung so hin.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Nein.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Gar nicht.

Gut, diese beiden Antworten sind ehrlich - allerdings wirst du dich dann auf zusätzliche Rückfragen des GA einstellen müssen:

1) Warum bist du gefahren obwohl du das Gefühl der Unsicherheit hattest?
2) Warum hast du das Fahrrad nicht stehen lassen?
3) Warum war es dir egal das du betrunken Rad fährst?
4) War dir nicht bewusst das du eine Straftat begehst?
5) War das Radfahren eine bewusste Strategie um nicht mit einem KFZ betrunken am Straßenverkehr teilzunehmen?

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Kontrolliertes Trinken. Max. 12 Trinkgelegenheiten im Jahr, mit max. 2-3 TE und ich sehe zu, dass min. 3-4 Wochen Abstand zwischen einzelnen Trinkgelegenheiten sind.
Ich habe das Konzept noch um zwei individuelle Punkte ergänz: 1. Ich trinke auf großen Partys gar nichts (weil das die Situationen sind, in denen ich einen problematischen Umgang mit Alkohol hatte und lieber an mir selber arbeiten will, als das mit Alkohol zu kompensieren) und 2. Wenn ich mich schlecht fühle trinke ich nichts (z. B. bin ich im September durch eine Prüfung gefallen und wir wollten am Wochenende eigentlich in eine Bar. Ich habe dann nur alkoholfreie Getränke getrunken, auch wenn ich dafür eigentlich eine Trinkgelegenheit eingeplant hatte).

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
03.10.18, Ersti-Party, 200ml Weißwein

Sorry wegen meiner Unwissenheit, aber - eine "Ersti-Party" ist keine große Party? Das hatte ich bisher anders eingestuft...

Das aber nur mal am Rande. Das "KT" (max. 12 Trinkanlässe im Jahr), welches du dir vorgenommen hast, wird von den GA gar nicht so streng gesehen, d.h., eine "Abfrage" wie oft man denn nun konsumieren möchte, kommt idR gar nicht vor, da diese selbst auferlegte Richtlinie zumeist eher unrealistisch ist. Augenmerk wird eher darauf gelegt, wieviel man künftig max. zu einem Anlass trinken will. Hier sind deine 2-3 TE vollkommen in Ordnung.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Der Anstoß war definitiv die MPU bzw. das ganze Drumherum. Mittlerweile habe ich aber eben auch viele positive Erfahrungen mit dem Nicht- bzw. Wenig-Trinken gemacht.
Dass das nicht eher geschah, lag daran, dass ich mir nie eingestehen wollte, dass ich ein Problem habe (oder hatte?).

In der Konstellation dieses Satzes würde ich sagen "habe". Du hast eine Trinkfestigkeit erreicht, bei der ein ungeübter Mensch bereits im KKH gelandet wäre, jedoch hast du an diesem "Problem" gearbeitet und dein Verhalten entsprechend verändert. Das du diese Giftfestigkeit nie mehr verlierst, bzw. nach kurzer Zeit erhöhten Alk.konsums wieder erreichen könntest, und du darum für den Rest deines Lebens aufpassen musst, ist dir ja bewusst...

Mehr habe ich in der Tat nicht anzumerken...
 

nocnoc

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Hmm, du hast bei deiner Alkoholisierung noch darüber nachdenken können das du nicht mehr verkehrstüchtig bist und dann war es dir auch noch egal und du bist trotzdem gefahren? Ich denke nicht das dies so gut beim Gutachter ankommen wird. Könnte es nicht auch so gewesen sein das du dich aufgrund deiner Promille selbst überschätzt hast?

Ja, das ist eine gute Anmerkung. Vermutlich hat auch das eine Rolle gespielt.

Ich habe das jetzt mal in den Promillerechner eingegeben und dort kommt eine wesentliche niedrigere BAK heraus. Allerdings bin ich (bis auf die letzte Position) bei den Schnäpsen immer von 2 cl ausgegangen. Da aber der Korn mit Brause und die Mexikaner sicher alle selbst gemixt waren, gehe ich davon aus das dort jedes Mal mehr Schnaps drin war, richtig? Falls es also (mehr oder weniger) jeweils 4 cl waren, kommt deine Rechnung so hin.

Ich habe das grade auch nochmal in einen Online-Promillerechner eingegeben und da musste ich tatsächlich auch noch ein paar Getränke hinzufügen. Da brauchte ich ca. 160g Alkohol, um um 3:40 Uhr noch 2,05 Promille zu haben. Ich hatte bisher mit 132g gerechnet (132/(70x0,7) = 2,7 Promille ohne Abbau)
1 Dose Jack Daniels Ginger-Ale (330ml à 10% = 26,4g)
3 Bier (0,33) (3x330ml à 4,8% = 38,02g)
1/2 Radler (0,33) (~3g)
3 Korn mit Brause (3x20ml à 38% = 18,24g)
5 Mexikaner (5x20ml à 20% = 16g)
1 Vodka-O (selbst gemixt, ich denke, dass es etwa 10cl. Vodka waren) (100ml à 40% = 32g)

Bin jetzt selber etwas verwirrt. Hab eigentlich die ganze Zeit mit Widmark gerechnet. Wenn man von mehr als 0,1 Promille Abbau ausgeht, müsste ich natürlich nochmal 0,4 Promille draufrechnen...ich denke da auch nochmal drüber nach :D

Gut, diese beiden Antworten sind ehrlich - allerdings wirst du dich dann auf zusätzliche Rückfragen des GA einstellen müssen:

1) Warum bist du gefahren obwohl du das Gefühl der Unsicherheit hattest?
2) Warum hast du das Fahrrad nicht stehen lassen?
3) Warum war es dir egal das du betrunken Rad fährst?
4) War dir nicht bewusst das du eine Straftat begehst?
5) War das Radfahren eine bewusste Strategie um nicht mit einem KFZ betrunken am Straßenverkehr teilzunehmen?

Das mir selbst nicht voll bewusst war, welche rechtlichen Konsequenzen eine Alkoholfahrt mit dem Fahrrad haben kann, sollte man das erwähnen oder eher nicht?
Was wären denn deiner Meinung nach relativ gute Antworten auf solche Nachfragen? Ich habe bisher an: Ich hatte mir bis vor einem Jahr zu wenig Gedanken darüber gemacht, dass mein Alkoholkonsum und meine Teilnahme am Straßenverkehr sowohl mich, als aber vor allem auch andere in Gefahr bringen können. Als Vermeidungsstrategie zum KFZ würde ich das Fahrradfahren nicht ansehen. Ich hatte zwar zu der Zeit ein Auto zur Verfügung, bin aber auch damals betrunken nie auf die Idee gekommen, mit dem Auto zu fahren. Das war für mich einfach immer ein No-Go. Beim Fahrrad habe ich mir immer gedacht, du fährst ja nicht auf der Straße. Wird schon in Ordnung sein.

Sorry wegen meiner Unwissenheit, aber - eine "Ersti-Party" ist keine große Party? Das hatte ich bisher anders eingestuft...

Guter Einwand. Da muss ich mir auch nochmal Gedanken drüber machen, wie das in meine Geschichte passt, bzw. was an dem Abend los war.

Danke auf jeden Fall für deine Einschätzung und die positive Rückmeldung. Dann kann ich mich ja fast ans Beantragen meiner Akte etc. machen :D

Schönen Abend noch
nocnoc
 

Nancy

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Hallo nocnoc,

Bin jetzt selber etwas verwirrt. Hab eigentlich die ganze Zeit mit Widmark gerechnet. Wenn man von mehr als 0,1 Promille Abbau ausgeht, müsste ich natürlich nochmal 0,4 Promille draufrechnen [.......]

wenn du deine MPU nicht bei einer TÜV-Stelle machen möchtest solltest du das tun...
Erfahrungsgemäß wird dort von 0,1‰ Abbau p.St. ausgegangen, bei den anderen MPI eher 0,15‰

Das mir selbst nicht voll bewusst war, welche rechtlichen Konsequenzen eine Alkoholfahrt mit dem Fahrrad haben kann, sollte man das erwähnen oder eher nicht?

Hm nun ja, "normalerweise" bekommt man diese Infos ja bereits in der Fahrschule...

Was wären denn deiner Meinung nach relativ gute Antworten auf solche Nachfragen? Ich habe bisher an: Ich hatte mir bis vor einem Jahr zu wenig Gedanken darüber gemacht, dass mein Alkoholkonsum und meine Teilnahme am Straßenverkehr sowohl mich, als aber vor allem auch andere in Gefahr bringen können.

Ja, diese Antwort klingt doch ehrlich und nachvollziehbar...

Als Vermeidungsstrategie zum KFZ würde ich das Fahrradfahren nicht ansehen. Ich hatte zwar zu der Zeit ein Auto zur Verfügung, bin aber auch damals betrunken nie auf die Idee gekommen, mit dem Auto zu fahren. Das war für mich einfach immer ein No-Go. Beim Fahrrad habe ich mir immer gedacht, du fährst ja nicht auf der Straße. Wird schon in Ordnung sein.

Es wäre jetzt auch nicht verkehrt gewesen das alkoholisierte Radfahren als Vermeidungsstrategie zum "nicht besoffen Auto fahren" zu verwenden, wenn es aber so war das du das schon immer trennen konntest, dann antworte dem GA wie du es oben beschrieben hast.

Jetzt nochmal eine ganz andere Frage: hast du dir zwischenzeitlich mal Leberwerte ziehen lassen?
 

nocnoc

Neuer Benutzer
Jetzt nochmal eine ganz andere Frage: hast du dir zwischenzeitlich mal Leberwerte ziehen lassen?

Nein, habe ich nicht. Ich werde einmal jährlich aufgrund genetisch bedingter Risikogruppe durchgecheckt. Dabei wird immer auch ein Blutbild gemacht. Bisher gab es bei den Leberwerten aber nie Probleme. Sollte ich das noch machen, um einen weiteren Beleg für mein kT zu haben oder einfach nur, um am Testtag bei eventuell schlechten Leberwerten sagen zu können, dass es dann und dann ja immer in Ordnung war?

Grüße
nocnoc
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Da Leberwerte bei KT nicht mehr herangezogen werden, sind die Werte für dich selbst gedacht, damit es bei der Begutachtung keine bösen Überraschungen gibt. Falls sie aus dem Ruder laufen würden, wäre es gut, wenn du am Tag der MPU ein Schreiben deines Arztes dabei hättest, welches erklären würde, dass es nicht am Alk.konsum liegt...
 
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