TF Fahrrad 2,44‰

Moin,

ich bin vor Kurzem auf dem Rad angehalten worden und sehe nun unter Anderem einer MPU entgegen. Da alles noch recht frisch ist, würde ich erstmal nur den FB Alkohol anhängen und die 30 Fragen dann zu gegebener Zeit beantworten. Fürs erste wäre für mich essentiell zu wissen, ob ich KT versuchen kann oder mich auf AB einstellen sollte. Ich habe mich in den vergangenen Wochen zwar recht ausführlich eingelesen, konnte da jedoch wenig Verwertbares finden, vielmehr scheint mir, dass das erst der Gutachter letztendlich entscheidet und dann will man ja nicht unbedingt aufs falsche Pferd gesetzt haben.
Im Übrigen danke ich schon einmal für dieses bereits jetzt überaus hilfreiche Forum!
 
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,84m
Gewicht: 80kg
Alter: 23

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.01.2022 (0:50 Uhr)
BAK: -; gepustet 2,23. Die Akte ist auf dem Weg zu meinem Anwalt, dann weiß ich mehr über den BAK.
Trinkbeginn: 15 Uhr
Trinkende: ca 0-0:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca 2 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ja
Strafbefehl schon bekommen: -
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, s.o.
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland: Niedersachsen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 25.01., möchte aber zu KT übergehen.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: -
Urinscreening ja/nein: -
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: -
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten: Keine


Mit freundlichen Grüßen
FährtkünftigBus
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Bei der Vorgeschichte (2,23 Promille BAK, Dienstag, Fahrradfahrt) sehe ich für eine MPU mit kontrolliertem Trinken keine realistische Chance. Ich rate dir zu Abstinenz mit einem Jahr Abstinenznachweisen.
 

Andi18

MPU Profi
Wieder so ein Geschreibsel = Müll.
Wenn keine tiefgreifende Problematik vorliegt, wird man wohl kaum einem vernünftigen Menschen, dem GA, vermitteln können, daß ein 23-jähriger sein leblang keinen Alk mehr trinkt. Der Menschenverstand sollte bei Dir @MrMurphy endlich auch mal greifen.

Ansonsten ist vom TE noch kaum was bekannt.
Ich würde Dir empfehlen, erstmal auf Alk zu verzichten. Erst mit Bekanntgabe der BAK weißt was Sache ist.
Ich hoffe Du hast volle Haarpracht (unbehandelt, uncoloriert) - dann bräuchtest Dich ggfs um ANs jetzt noch nicht zu kümmern und Deine volle Energie in die Aufarbeitung stecken. Such dennoch nach einem zertifizierten, akkreditierten Labor und führe Preisvergleiche durch.

Zum Strafverfahren, was jetzt anläuft, gilt es besonderes zu beachten. Schau Dir hier die Threads an.
Viele Fsst warten den Ausgang des Verfahrens ab und reagieren erst nach Verurteilung. Du weißt nicht, wie sich Deine Fsst verhält. Somit gilt es das Verfahren in die Länge zu ziehen. Mit anderen Worten Einspruch gegen den Strafbefehl stellen.. am Besten hierzu einen RA konsultieren.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Wenn keine tiefgreifende Problematik vorliegt, wird man wohl kaum einem vernünftigen Menschen, dem GA, vermitteln können, daß ein 23-jähriger sein leblang keinen Alk mehr trinkt.
Das sehe ich anders.

Ansonsten ist vom TE noch kaum was bekannt.
Ich würde Dir empfehlen, erstmal auf Alk zu verzichten. Erst mit Bekanntgabe der BAK weißt was Sache ist.
Korrekt, Trinkpause, Nachweise, dann mal klar schildern, was genau passiert ist und dann für eine Strategie entscheiden, da ist KT durchaus noch drin, aber ein Spaziergang wird es trotz allem nicht.
 
Moin,

danke für eure Einschätzungen. Zu MrMurphy: Die BAK ist noch nicht bekannt. Wieso Wochentag und Fahrrad ein Jahr AB nahelegen, musst du mir erklären. Ich bin Student und hatte an dem Dienstag schlicht frei, es ist nicht so, dass ich trotz irgendwelcher Verpflichtungen an einem Montag so betrunken gewesen wäre.

Trinkpause wird gemacht. Bezüglich möglicher Nachweise schlagt ihr also KT mit Haaranalysen vor, verstehe ich das richtig? Meine Haare wachsen insoweit gut, Andi. :D
Wie genau sähe da der Ablauf aus mit optimalerweise 2 Haarproben auf 6 Monate? Ich gehe später zum Friseur und lasse die Proben dann in 3, bzw. 6 Monaten nehmen oder wie meinst du, ich bräuchte mich jetzt noch nicht um AN kümmern?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Bezüglich möglicher Nachweise schlagt ihr also KT mit Haaranalysen vor, verstehe ich das richtig?
Ist einfacher, da man den Termin alle 3 Monate planen kann, nicht spontan einbestellt wird, wie bei den Urinkontrollen. Hängt aber von den Haaren ab (vor allem Länge).

Trinkpause wird gemacht.
Sinnvoll, du scheinst aber anzustreben, verständlicherweise, dass du deinen Schein gar nicht erst abgeben musst, d.h. du drückst aufs Tempo. Da du eine MPU in weniger als 6 Monaten nach der TF bestehst ist quasi nicht möglich (gefordert sind mindestens 6 Monate Verhaltensänderung), also musst du bei der Vorbereitung Gas geben (mach mal den Fragebogen) und beim Verfahren (Gericht, FST, ...) auf Zeit spielen, Einspruch einlegen, Fristen verlängern, ...

Es ist aber sehr schwer, dir jetzt eine Strategie zu bestätigen oder zu empfehlen, ohne den Zusammenhang mit deiner Trinkvergangenheit zu kennen.
 
Jo, ich habe die 6 Monate auf dem Schirm, gebe aber natürlich gerne zu, dass ich den Lappen idealerweise gar nicht erst abgeben möchte. Im Strafverfahren Zeit rauszuholen ist daher natürlich vorgesehen.
Dann kümmere ich mich mal um ein Labor in meiner Nähe, freue mich über den zusätzlichen Kostenpunkt, und versuche, die Termine dann grob auf Ende April/Anfang Mai und Ende Juli/Anfang August zu legen. Das erscheint mir dann ein sinnvoller Ablauf zu sein vom Datum der TF her gerechnet. Den ausführlichen FB stelle ich dann die Tage ein, sollte morgen eigentlich Zeit haben.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wieder so ein Geschreibsel = Müll.
Wenn keine tiefgreifende Problematik vorliegt, wird man wohl kaum einem vernünftigen Menschen, dem GA, vermitteln können, daß ein 23-jähriger sein leblang keinen Alk mehr trinkt. D
So sehe ich das ebenfalls. ;)
 

Andi18

MPU Profi
@FährtkünftigBus bin sehr beeindruckt, daß Du binnen der kurzen Zeit die Sonder-Thematik schon verinnerlicht hast.
Dann kümmere ich mich mal um ein Labor in meiner Nähe
Du bist aus Niedersachsen, wäre Köln für Dich erreichbar? falls ja, hier die Empfehlung für schlappe 65,-
Denke dran für die erste HA zusätzlich zu den 3 Monaten eine Pufferzeit (ca.2 Wochen) einzuplanen, falls Du abstinenten Befund haben magst.
Mit dem Ergebnis der HA kannst i.ü. KT und/oder AB forensisch untermauern.
Achja, wenn jetzt zum Friseur gehst nicht zu kurz.. Haarwachstum liegt bei ca 1cm pro Monat. Für die HA brauchst dann 3cm..
 
Moin @Andi18
Vielen Dank für diesen Labortipp! Ich hab heute morgen 2 Stunden Preise verglichen und kaum was für das doppelte Geld finden können. Außerdem hat das Labor einen Sitz in Delmenhorst, ist für mich jetzt zwar auch nicht unbedingt näher, aber die Anfahrt wäre wesentlich kostengünstiger. Der Hinweis ist wirklich Gold wert.

Ich werde mich dann für oder gegen Haaranalysen entscheiden, sobald ich meine BAK kenne. Ich tendiere bei 65€ aber schon dazu, welche machen zu lassen, auch wenn ich den Hinweis gelesen habe, dass derartige freiwillig erbrachte Nachweise so wirken können, als wolle man über eine ansonsten mangelhafte Aufarbeitung hinwegtäuschen.

Den großen FB fülle ich im Laufe des Tages oder notfalls der Restwoche aus.
 

Andi18

MPU Profi
... Ich tendiere bei 65€ aber schon dazu, welche machen zu lassen, auch wenn ich den Hinweis gelesen habe, dass derartige freiwillig erbrachte Nachweise so wirken können, als wolle man über eine ansonsten mangelhafte Aufarbeitung hinwegtäuschen.
weiß nicht , wo dieser Hinweis stand. Jdfs halte ich diesen für falsch. Vielmehr beweist dies doch, wie ernst es Dir mit der Aufarbeitung ist und Du sogar forensisch beweist, dass Deine Einstellung und Leben nachhaltig geändert hast. Ich persönlich würde sogar behaupten, dass es innere Sicherheit vlt gibt, mit einem Beweis der Darstellung aufzuwarten. Du musst dabei auch bedenken, dass der GA als Fremder Dich in der knappen Stunde bewerten muss, und Dir glauben soll.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Die Nachweise alleine heilen natürlich keien schlechte Vorbereitung. Genauso wenig sorgen sie aber dafür, dass aus einer guten Vorbereitung plötzlich eine unzureichende wird.
Für mich klingt der Satz nach dem "Erfahrungsbericht" von jemandem, der außer Nachweisen nicht viel zu bieten hatte.
 
Moin,
ich habe mittlerweile die BAK erfahren, die wie gewöhnlich noch etwas überm Atemalkohol lag, genauer gesagt bei 2,44‰. Da hab ich wohl leider echt ordentlich zugelangt, muss sagen, dass mich der Wert echt schockiert.
Der Atemalkoholgehalt war auch bei 2,27 und nicht bei 2,23, so viel zu meiner Erinnerung an diesen glorreichen Abend. Leider kann ich meine alten Posts und den Threadtitel nicht editieren, deshalb nicht wundern, wenn jetzt im großen Fragebogen andere Zahlen auftauchen.
Im Übrigen habe ich mich für Haaranalysen im von Andi18 genannten Labor entschieden und dazu bereits einen ersten Termin vereinbart.

Berücksichtigt bitte, dass die TF erst dreieinhalb Wochen her ist. Antworten zu Langzeitfragen befinden sich daher notwendigerweise teils im spekulativen Bereich und auch Wendungen wie „damals“ sollte man vielleicht nicht ganz wörtlich nehmen.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Anlass der TF in der Nacht vom 24. Auf den 25.01. war das Ende der Examensklausuren eines Freunds. Diese enden um 13:30, ich musste bis 14 Uhr arbeiten, habe dann noch einige Erledigungen in der Stadt getätigt und bin zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr bei besagtem Freund eingetroffen. Wir tranken zur Begrüßung 2 kleine Gläser Whisky, gingen danach essen und für den restlichen Tag einkaufen.
Im Verlauf des Nachmittags trafen nach und nach mehr Leute ein, es wurde in normalem Tempo Bier getrunken (0,33l), Musik gehört und über alles Mögliche geredet, im Wesentlichen natürlich über die nun beendeten Klausuren, deren Inhalt, die gewählten Lösungen usw. Einige Leute wechselten auf Mischgetränke, ich blieb wie gewöhnlich beim Bier, das mittlerweile nur noch in halben Litern vorhanden war.
Der Abend endete gegen 0:30 Uhr aufgrund allgemeiner Müdigkeit und Betrunkenheit. Von den letzten Stunden habe ich keine Erinnerungen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich angehalten worden bin, ab dann setzen lückenhafte Erinnerungen ein. Ich befand mich hier am absoluten Limit meiner Alkoholverträglichkeit.
Ich machte mich auf den Heimweg, auf dem ich um 0:55 Uhr von der Polizei wegen unsicheren Fahrens angehalten und zum Pusten gebeten wurde. Der festgestellte Atemalkohol betrug 2,27‰. Ich schloss mein Rad an einem Laternenpfahl an und wurde mit zur Wache genommen, auf der mir gegen 1:30 Uhr Blut abgenommen wurde; der BAK lag bei 2,44‰. Die Beamten fuhren mich freundlicherweise zurück zu meinem Rad, das ich dann nach Hause schob, und mich schlafen legte.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit von 15 Uhr bis ungefähr 0 Uhr.
Nach der kleinen Alkohollehre hier im Forum gehe ich zunächst von 24,4 TE aus, zu denen ein Alkoholabbau von 9 x 0,15 = 1,35 kommt. Im Ergebnis stünden dann leicht aufgerundet 38 TE, die sich in 2 mal 20ml Schnaps und 7,2l Bier aufteilen. Die genaue Anzahl habe ich mir nicht gemerkt, es müssten demnach aber in etwa 14x 0,33l + 5x 0,5l Flaschen gewesen sein.
Mit der Widmark-Formel lande ich tendenziell bei zu hohen Werten und bin mir da nicht sicher, wie die korrekte Rechnung aussähe: Ich setze getrennt voneinander die Mengen Bier und Schnaps in die Alkoholmengenformel A = m * Vol%/100 * s * rp nebst dem Resorptionsdefizit und dem Gewicht von Alkohol von jeweils 0,8(g) ein und addiere die beiden Werte, was 240,64g Alkohol ergibt. Damit lande ich mit der Widmarkformel c = A / (p * r) bei einem Körpergewicht von 81kg und Reduktionsfaktor 0,7 für Männer bei c = 4,24. Das erscheint mir sehr hoch, ergibt aber genau die festgestellten 2,44, wenn man bei der neunstündigen Trinkdauer stündlich 0,2 abzieht. Ich meine mich zu entsinne, dass der Alkoholabbau mit diesem Tempo bei starker Alkoholisierung ablaufen kann, kann diese Rechnung also stimmen?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich fuhr 2,5km bei einer Gesamtstrecke von 3,7km.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich habe mir in der Situation keine Gedanken zu meiner Fahrtüchtigkeit gemacht und war aufgrund meiner Alkoholisierung auch nicht mehr dazu in der Lage, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen. Ich bin schlicht aufgesattelt und losgefahren.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Ich hatte keine Vorkehrungen zur Verhinderung der TF getroffen. Mir fehlte zum Zeitpunkt der TF die Sensibilität für die mit der betrunkenen Verkehrsteilnahme verbundenen Risiken für andere und mich.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Ich habe das Autofahren und Trinken stets bewusst voneinander getrennt und kann sagen, dass ich nie nach dem Genuss von mehr als einem Bier ins Auto gestiegen bin und sich die übrigen Fälle an einer Hand abzählen lassen. Selbst dann habe ich auf eine ausreichende Zeitspanne zwischen Konsum und Fahrtantritt geachtet.

Das Fahrrad ist bis heute für mich das Fortbewegungsmittel der Wahl, auf ihm habe ich häufig alkoholisiert am Verkehr teilgenommen. Schätzungsweise könnten hier 150 bis 200 Fahrten unter Alkoholeinfluss zusammengekommen sein.

Ich schließe aus diesen Befunden, dass bei mir mit der Zeit ein unterbewusstes Verlassen auf die geringe Kontrolldichte gerade in dem ländlichen Raum, aus dem ich stamme, eingetreten ist. Infolgedessen habe ich die allgemeine Folgenlosigkeit meines Handelns mit einer Sicherheit unterstellt, die mich an der verantwortungsbewussten Reflektion meines Verhaltens gehindert hat.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Auch wenn ich den Vorfall damals nicht mit Alkohol in Verbindung bringen konnte, kann ich mich an eine Szene aus meiner Kindheit erinnern, in der ein Angehöriger nach einer Familienfeier auf dem Heimweg erbrechen musste.

Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich anlässlich der Schulabschlussfeier eines damaligen Freundes, ich war zu der Zeit 16.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Ich habe mit 16 Jahren begonnen, Alkohol zu konsumieren. Das waren zunächst kleine Mengen Mischbiere oder süßere Sekte. Je näher es an das Abitur ging und je älter mein Freundeskreis wurde, desto häufiger sind Pilsbier und billige Schnäpse aufgetaucht. In dieser Zeit trank ich häufig Mischgetränke, bin davon jedoch relativ schnell wieder abgekommen und langfristig beim Bier geblieben. Im Laufe der Jahre war ein deutlicher Anstieg in der Alkoholverträglichkeit zu beobachten, den ich lange Zeit mit einem gewissen jugendlichen Stolz begleitet habe. Die Trinkanlässe wurden in den ersten Studiensemestern häufiger, da ich nun die Wahl zwischen zwei Wochenendangeboten in meinem Heimatdorf und der Studienstadt hatte. Als reines Genussmittel entdeckte ich zu dieser Zeit das Weizenbier, von dem ich gerne zu Sportereignissen oder als Erfrischung an heißen Sommertagen ein Glas trank.

Nach der Eingewöhnung in die neue Umgebung, der Etablierung eines neuen Freundeskreises und der ersten Kontaktverluste zu dem alten, hat sich eine unregelmäßige, im Schnitt aber etwa bei ein bis zwei wöchentlichen Trinkanlässen liegende Häufigkeit herausgestellt. Dabei stiegen die vertragenen Alkoholmengen sukzessive an. Das ganze kulminierte in der Weihnachts- und Silvesterzeit 2021, in der ich diverse alte Freunde wiedertraf und mir die getrunkenen Alkoholmengen allmählich selbst suspekt wurden.

Ich startete sozusagen intrinsisch motiviert ins neue Jahr mit dem Vorsatz, zunächst die Zahl der Trinkanlässe auf einen im Monat zu minimieren; bezüglich der Trinkmengen machte ich mir keine derartigen Vorsätze. Der einzige Anlass, zu dem ich im Jahr 2022 Alkohol getrunken habe, ist derjenige der TF gewesen. Seitdem bin ich abstinent und plane im weiteren Verlauf meiner Vorbereitung im Rahmen des KT auf einen monatlich im Voraus geplanten Trinkanlass mit je 2 bis 3 konsumierten TE umzusteigen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Über die Jahre hinweg herrschte eine große Unregelmäßigkeit bezüglich der Häufigkeit, mal trank ich wochen- oder monatelang gar nicht, mal mehrfach in einer Woche große Mengen. Die Häufigkeit korrespondierte stets mit der universitären Auslastung. Im Schnitt würde ich sagen, dass in eine Woche ein Anlass mit geringen Mengen Alkohol zum Genuss (a) und einer mit großen Mengen (b) fielen.

Zu einem Anlass habe ich jeweils,
(a) 1-2 Weizenbiere je 0,5l,
(b) große Mengen Pilsbier je 0,33l, selten 0,5l, insgesamt oft 10 bis 15 Flaschen, und gelegentlich angebotene Schnäpse je 0,2cl

konsumiert.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Zunächst an einer Hütte auf einem ansonsten unbebauten Grundstück eines Freunds, dann häufiger in Kneipen und Diskotheken. Diskothekenbesuche sind schnell seltener geworden; ich habe nie wirklich Gefallen an ihnen gefunden. In der Regel wurde zu Hause bei jemandem oder in Kneipen getrunken, gelegentlich zu besonderen Anlässen andernorts, etwa auf Festivals oder im Fußballstadion.

In der Heimat bestand mein Freundeskreis im Wesentlichen aus Schul- und Sportskameraden und dem, was man vielleicht als „Dorfjugend“ zusammenfassen könnte. In der Studienstadt entstand ein neuer Freundeskreis mit Menschen mit völlig anderen Hintergründen. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich ein kleiner, enger Freundeskreis heraus. Zwischen beiden Kreisen gab es vereinzelt Überschneidungen.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Mein erster regelmäßiger Alkoholkonsum begann, nachdem ich über Leute aus meiner Jugendfußballmannschaft in einen größeren Freundeskreis eingeführt wurde, der sich zu einem großen Teil aus Leuten zusammensetzte, die im selben Abiturjahrgang waren, zu denen ich aber vorher wenig bis keinen Draht hatte. Generell kam ich hier aus einer schwierigen Jugendphase, nach der ich im schulischen Umfeld nicht besonders gut integriert war. Ich ergriff die Gelegenheit also beim Schopf und schloss mich mit allem, was dazugehörte, diesem Kreis an. Der Trinkdruck war hier außergewöhnlich hoch, wenn man so will, könnte man sagen, der Modus der Sozialisierung war der gemeinsame Alkoholkonsum. Viel zu trinken und zu vertragen, galt als erstrebenswert, es war ein Symbol von Männlichkeit und der Schlüssel zur Akzeptanz. Ich ging darauf ein und überließ mich den Regeln der Gruppe.

Auch im Studium wurde mir und ganz allgemein allen „Erstis“ der exzessive Alkoholkonsum von Beginn an vorgelebt. Die Tutoren der Einführungswoche ermunterten einen, betranken sich selbst, die Uni richtete ganz offiziell Partys aus und warb mit den geringen Preisen für alkoholische Getränke. Das entsprach in etwa dem, was ich aus meinem heimatlichen Umfeld kannte. Es ging unverändert weiter: Alle waren neu in der Stadt und standen unter dem Druck, Bekanntschaften fürs Studium zu schließen, einen neuen Freundeskreis aufzubauen etc. Also trank ich, um mich den Leuten zu beweisen und Freundschaften anzuknüpfen.

Drittens wurde ich auch in meinem sonstigen sozialen Umfeld mit ganz ähnlichen Phänomenen konfrontiert. Wo sich Leute abends in freundschaftlicher Atmosphäre trafen oder einen offenbar feierlichen Anlass ausgemacht hatten, tranken sie. Das zog sich von den Verhaltensweisen meiner Eltern, wenn sie Besuch hatten, bis hin zu dem, was ich am Wochenende beim Fußball sah. Der Alkohol war allgegenwärtig.

Ich bin lange Zeit für solche Gruppendynamiken empfänglich gewesen. Wenn es mir die Tür zu einer Art freundschaftlicher Akzeptanz unter Gleichaltrigen öffnete oder dem entsprach, was Ältere als normal vorlebten, wollte ich dabei sein. Ich reproduzierte Verhaltensweisen, deren Gründe ich nie hinterfragte, solange sie das benannte Ergebnis erzielten. Zentraler interner Beweggrund zum Trinken war damit ein Zugehörigkeitswunsch.

Im Laufe der Zeit trat dieser nach und nach zurück. Es hatte sich ein beständiger Freundeskreis gebildet, sodass diese Motivation allmählich entfiel. An ihre Stelle trat im Studium zunehmend das Bestreben, mit dem Alkohol eine Entlastung oder Ablenkung Studienstress zu schaffen. Insbesondere in der schier unendlichen Vorbereitungszeit auf das Erste Staatsexamen wollte ich durch den Konsum irgendeine Art von Highlight im monotonen Lernalltag schaffen. Ich dachte, mit dem Alkohol könnte ich garantiert kurzfristig Spaß haben, was zu der Zeit genau das war, was am meisten fehlte.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Nach geringen Mengen Alkohol wurde ich grundsätzlich leicht euphorisiert, offener gegenüber fremden Menschen und redseliger als es nüchtern der Fall ist.
Mit steigenden Mengen wiederholte ich oftmals dasselbe zigfach, begann anderen damit auf die Nerven zu gehen, Schwierigkeiten bei der Wortfindung und der Aussprache zu haben oder zu taumeln. Ebenfalls habe ich eine sinkende Hemmschwelle für intime Gespräche und peinliche Verhaltensweisen beobachtet.
Bei starker Alkoholisierung bin ich in der Regel ruhig, in mich gekehrt oder abwesend geworden.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Es gab vereinzelt Hinweise seitens meiner Eltern, die ihre Sorgen hinsichtlich meines Alkoholkonsums ausdrückten. Ich habe das wahrgenommen, aber in der Regel auf einen besonderen Anlass oder die Tatsache, dass ich morgen eh keine Verpflichtungen hätte, verwiesen. Jedenfalls habe ich mir diese Bemerkungen nie wirklich zu Herzen genommen und meinen Konsum insofern für unbedenklich gehalten.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


In meinem Heimatfreundeskreis führte mein Konsum zunächst zu einer gewissen Akzeptanz, da schlicht erwartet wurde, viel zu trinken. Das half in dieser etwas schwierigen Phase meiner Jugend tatsächlich dabei, Freundschaften zu schließen, die auch noch unabhängig vom gemeinsamen Alkoholkonsum Bestand haben, und die ich sehr schätze. Später habe ich unter Alkoholeinfluss keine wertvollen oder beständigen Bekanntschaften mehr gemacht.

Der Alkoholkonsum führte dazu, dass ich freie Tage oftmals in miserabler körperlicher Verfassung untätig im Bett verbracht habe, an diesen Tagen unausgeglichen und schlechtgelaunt war. Ich möchte indessen klarstellen, dass mein Alkoholkonsum nie negativen Einfluss auf meine sozialen Verpflichtungen oder Leistungen in Schule und Uni hatte.

Oftmals betrachtete ich einen Trinkanlass am Wochenende als eine Art Etappenziel oder Zäsur, um mich durch eine harte Woche zu kämpfen, und als eine Garantie für einen fröhlichen Abend. Mit diesem Belohnungseffekt konnte ich mich manchmal zusätzlich zum Lernen motivieren.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Nein, mengenmäßig war die letzte Zeit vor der TF der Höhepunkt meines Alkoholkonsums.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja, das ist einige Male vorgekommen. Ich habe mich zwar fast nie vom Alkohol übergeben müssen, dafür allerdings den ein oder anderen Filmriss gehabt, was für mich immer der Indikator dafür war, es erheblich übertrieben zu haben. Insgesamt dürfte dies 5- bis 10-mal der Fall gewesen sein.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja, im Rahmen diverser Prüfungsphasen und insbesondere vor meinem Ersten Staatsexamen.


19. In welcher Kategorie eines alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mir diesbezüglich keine ernsthaften Gedanken gemacht. Vielmehr lebte ich durch mein soziales Umfeld, in dem ein ähnlicher Konsum vorherrschte, in dem Glauben, mein Trinkverhalten entspräche dem eines durchschnittlichen Heranwachsenden.

Mit der infolge der TF gewonnenen kritischen Distanz schätze ich meinen damaligen Konsum als missbräuchlich ein. Ich trank, um mich anderen zu beweisen oder persönliche Probleme zu verdrängen. Insbesondere die sich immer weiter steigernden Mengen führen mich zu dem Schluss, dass mein Konsum die geläufigen Ausmaße überschritten hatte.
 
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Derzeit bin ich abstinent, plane aber zum KT überzugehen, siehe Frage 9. Das wird dann auf ein Weizenbier á 0,5l im Monat hinauslaufen.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Hier würde der im Zeitpunkt der MPU letzte Termin stehen.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Ich habe Alkohol wieder als Genussmittel zu verstehen gelernt. Dementsprechend trinke ich ihn zu besonderen, im Voraus geplanten Anlässen als gesellige Geste oder zum bewussten geschmacklichen Genuss eines Ereignisses wie etwa eines Fußballspiels.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Der bei der TF festgestellte Promillewert löste bei mir zunächst einen gewissen Schockeffekt aus. Es war das erste Mal, das mir mein Konsum in so greifbarer, numerischer Art vor Augen geführt wurde. Ich habe mich daraufhin entschlossen, meine alten Trinkmuster zu rekapitulieren und ihnen abzuschwören.
Ein Argument, das ich ebenfalls sofort hinzufügen konnte, waren die gesundheitlichen Implikationen meines Konsums. Lange hatte ich Alkohol als bewusste Ausnahme in einen ansonsten recht bewussten und gesunden Lebensstil integriert. Nun hatte ich eindeutig gesehen, zu welchen Ausmaßen diese „Ausnahme“ herangewachsen war.
Zunächst nicht bedacht, mit der Zeit aber schätzen gelernt, habe ich die zusätzliche Qualitätszeit an Wochenenden und die Geldersparnisse.

Ich habe mein Trinkverhalten vorher nie ernsthaft und ausführlich überdacht, sondern lebte in der Meinung, mein Konsum sei sozial- und gesundheitsverträglich, behindere mich nicht an der Erfüllung meiner Verpflichtungen und mehr oder weniger im Rahmen dessen, was im studentischen Umfeld noch als normal gilt.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

[Die folgenden Fragen würde ich zu späterem Zeitpunkt um etwa hinzugekommene Erkenntnisse ergänzen.]


Ich habe nach der TF zunächst konsequent abstinent gelebt und damit bis jetzt keine Schwierigkeiten gehabt. Das Tatgeschehen habe ich nicht geheim gehalten, sondern meinen sozialen Kontakten bekanntgemacht. Diese zeigten durch die Bank weg Verständnis für meine Situation und unterstützten mich bei dem Erreichen des Ziels zum Beispiel dadurch, dass sie mich gar nicht erst auf die Möglichkeit eines Biers ansprachen.
Erleichternd kommt hinzu, dass wegen der pandemischen Lage nach wie vor keine größeren Partyangebote existieren, bei denen der Alkohol mich früher typischerweise lockte.

Die Umstellungsphase habe ich bisher tatsächlich eher positiv erlebt. Wie oben geschildert, hatte ich den Plan, seltener zu trinken, bereits eigenständig gefasst. Die TF hat mir insofern den entscheidenden Grund geliefert, diesen Plan mit der notwendigen Disziplin umzusetzen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich seitdem das Verlangen, Alkohol zu trinken. Im Gegenteil meine ich sogar an mir festzustellen, dass ich seitdem mit etwas besserer Laune durch meinen Alltag gehe.

Die Abstinenz hat mich nicht daran gehindert, weiterhin in dem für mich gewöhnlichen Umfang an sozialen Veranstaltungen teilzunehmen und regelmäßig Freunde zu treffen, auch zu Anlässen, zu denen diese trinken und ich früher ebenfalls getrunken hätte. Ich habe bemerkt, dass von niemandem Druck zum Trinken auf mich ausgeübt wird, und, dass auch ohne Alkohol nichts von der Qualität des Abends für mich verloren geht


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Die Änderung meines Trinkverhaltens hat auf meine sozialen Kontakte keine Auswirkungen gehabt, ich verkehre mit denselben Leuten in demselben Umfang und bin froh darüber, entdeckt zu haben, dass der in der Jugend spürbare Druck zum Mittrinken nicht mehr existiert. Mir wurde in dieser Hinsicht durch die Bank mit Verständnis und Unterstützung begegnet, insbesondere auch aus familiären Kreisen.

Ich selbst komme mir seither ausgeglichener vor und habe erfreut bemerkt, dass der Verzicht auf Alkohol schon kurzfristig positive Veränderungen in meinem Hautbild bewirkt hat. Auch freue ich mich über die gewonnene Zeit am Wochenende, die ich in der Regel mit Sport und anderen Hobbys sinnvoller ausfülle.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Intrinsisch überzeugen mich die gesundheitlichen Vorteile und die Erkenntnis der Verantwortung mir und anderen gegenüber von der Richtigkeit und Beständigkeit der Änderung des Trinkverhaltens. Dazu weiß ich, dass ich von meiner Familie und meinen engsten Freunden hier nur Unterstützung zu erwarten habe und bei Problemen stets ein offenes Ohr finde. Ferner habe ich mit einigen Freunden abgesprochen, dass diese im Zweifelsfall von sich aus auf mich zugehen werden.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich bin mir in dieser Hinsicht sehr bewusst, wo die größte Gefahr lauert, nämlich an Abenden, an denen die meisten Anwesenden trinken und damit scheinbar zunächst eine einfache, gute Zeit zusammen erleben. Das hätte früher dem Ziel meines Alkoholkonsums entsprochen.

Allerdings weiß ich mittlerweile, wie diese Abende in aller Regel enden und habe die Erfahrung gewonnen, auch ohne Alkohol Teil einer solchen Runde sein zu können und dabei auf meine Kosten zu kommen. Die oben angesprochene, aus der Jugend tradierte Maßlosigkeit ist mit meinen heutigen Vorstellungen von Geselligkeit und einem erholsamen Wochenende nicht mehr vereinbar.

Zentral zur abschließenden Beantwortung dieser Frage ist die Gewissheit, dass sich alle als Vorteile wahrgenommenen Wirkungen des Alkohols auch ohne diesen erzielen lassen. Um an einem Abend mit Freunden Spaß zu haben und auch seinen eigenen Beitrag zu allgemeiner Heiterkeit zu leisten, benötigt es weniger Alkohol als vielmehr ein gesundes Bewusstsein um seine eigene Person und das Wissen, dass niemand mehr die Gruppenzugehörigkeit vom Alkoholkonsum abhängig macht.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Indem ich immer im Voraus festlege, wie ich nach Hause komme, Busfahrpläne auf dem Handy verfügbar habe und mir vergegenwärtige, dass in dieser Stadt jeder Weg auch zu Fuß zu bewältigen ist. Mein Rad kann ich überall sicher anschließen und am nächsten Tag abholen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Derzeit bin ich abstinent, plane aber zum KT überzugehen, siehe Frage 9. Das wird dann auf ein Weizenbier á 0,5l im Monat hinauslaufen.
Das ist kein KT.


Ansonsten weiss ich nicht, ob es jetzt schon sinnvoll ist, den ganzen FB zu kommentieren, die TF ist keinen Monat her, aber du hattest 2,44 im Blut, ich würde dir tatsächlich raten, dir etwas Zeit zu geben und zu reflektieren was passiert, warum, wie du es künftig vermeiden willst, ...
Knapp 3 Wochen nach einer TF ist kein guter Zeitpunkt für eine MPU-Vorbereitung.

viele Grüsse,
rüdscher
 
0,5l im Monat sind kein KT? Mengenmäßig? Ich bin mir der anderen Regeln - keine Regelmäßigkeit, Anlässe etc - bewusst, habe es aber nicht genauer ausgeführt, weil, wie du sagst, das ganze erst 3,5 Wochen her ist. Im Übrigen bin ich deiner Meinung, dass es noch früh für so etwas ist, wollte aber der hier aufgekommenen Bitte nachkommen, den FB auszufüllen, damit überhaupt eine Einschätzung meines Falls möglich ist. Ich hatte ja überschrieben, dass die Langzeitgeschichten notwendigerweise im spekulativen Bereich liegen.

Freundliche Grüße!
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Zu KT kannst du dich einlesen, da gibt es genug Beispiele auch hier im Forum.

Das Problem an deiner KT-Variante: 1 Weizen ist meistens 0,5, also das Maximum eines KT-Anlasses.
1 Anlass pro Monat ist pauschal angesetzt und nicht vorausgeplant, es geht nicht darum, das "erlaubte" Maximum zu erreichen (die Einhaltung wird ja nicht kontrolliert) sondern sehr gezielt und bewusst und dann mit Zurückhaltung zu trinken, ruhig auch weniger als das mögliche oder auch mal gar nichts.

Anlässe: besondere Geburtstage, Weihnachten, Hochzeit, ...

Kein Anlass: Freitag, Prüfung geschafft (das kann jedem Student schon mehr als 10x im Jahr blühen), jeder Geburtstag, jedes Bayern-Spiel, ...

Setz dich mit KT auseinander und schau erst mal ob das für dich ein Weg ist.
 
Moin,

ich habe meinen Strafbefehl aus der Post gefischt und bin tatsächlich nur verwarnt worden! Als Bewährungsauflage sind 150 € an die Opferhilfe Niedersachsen zu zahlen, dazu natürlich Verfahrenskosten und das wars. 200€ Geldstrafe wurden für einen Verstoß gegen die Auflagen vorbehalten. Ich scheine mir damit ausgesprochen glimpflich weggekommen zu sein.

Ansonsten läuft das Nichttrinken soweit gut und der Termin für die erste Haarprobe rückt näher. An meiner Planung hat sich insofern nichts geändert, ich werde bis dahin nichts trinken und ab dann KT machen. Kann ich mir meine Haare eigentlich direkt an dem Tag oder unmittelbar davor auf 3cm zurückschneiden lassen oder wird das notfalls sogar direkt im Labor gemacht werden können?

Mich würde natürlich freuen, wenn noch jemand etwas zum Fragebogen sagen könnte. Habe den zwar sehr kurz nach der TF ausgefüllt, an seinem Inhalt hat sich aber auch jetzt nichts geändert. Vor allem zum Explorationsteil wären mir Meinungen sehr wichtig.

Liebe Grüße und einen schönen Abend allerseits!
 

Leguan

Benutzer
Moin,

ich habe meinen Strafbefehl aus der Post gefischt und bin tatsächlich nur verwarnt worden! Als Bewährungsauflage sind 150 € an die Opferhilfe Niedersachsen zu zahlen, dazu natürlich Verfahrenskosten und das wars. 200€ Geldstrafe wurden für einen Verstoß gegen die Auflagen vorbehalten. Ich scheine mir damit ausgesprochen glimpflich weggekommen zu sein.
Mit dieser Strafe bist du echt gut weggekommen. Jetzt gilt es das Verfahren zu verlängern ;) Aber so wie ich das gelesen habe bist du darüber schon gut informiert.

Ansonsten läuft das Nichttrinken soweit gut und der Termin für die erste Haarprobe rückt näher. An meiner Planung hat sich insofern nichts geändert, ich werde bis dahin nichts trinken und ab dann KT machen. Kann ich mir meine Haare eigentlich direkt an dem Tag oder unmittelbar davor auf 3cm zurückschneiden lassen oder wird das notfalls sogar direkt im Labor gemacht werden können?

Ich lasse meine HA zwar an einem anderen Standort des Labors erstellen, aber ich denke, dass das folgende allgemeingültig sein sollte:
Ein zurückschneiden deinerseits ist nicht notwendig. Ich hatte zum Zeitpunkt der Entnahme 4,5 cm am Hinterkopf. Dies wird auch so dokumentiert. Die Haare werden anschließend im Labor, von der Schnittstelle ausgehend gemessen natürlich, auf 3 cm zurecht geschnitten und analysiert. Beim abschneiden wird die Abschnittstelle der Haar mittels eines kleinen Gummis markiert. Eine Verwechselung von Spitze und Abschnittstelle ist somit ausgeschlossen.
Insofern kein Bedarf deinerseits die Haare vorab zu kürzen.

Ich bin jetzt zwar auch schon einige Zeit hier und lese sehr viel in dem Bereich, aber an einen Fragebogen traue ich mich noch nicht selber. Da verweise ich lieder noch auf die Experten!

Beste Grüße
 
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