Hallo zusammen.
Ich habe das ganze Wochenende hinweg sehr viel über die Beiträge nachgedacht. Lasst uns doch gemeinsam drauf schauen.
Über den Kommentar von
@Karl-Heinz war ich im ersten Moment natürlich sehr frustriert, habe ich mir doch Mühe gegeben. Mein erster Gedanke war irgendetwas trotziges zu antworten und die Konfrontation zu suchen aber ich weiß: nicht direkt aus der Emotion heraus antworten und lieber eine Nacht drüber schlafen. Gab ja dann auch den Zuckerbrot-und-Peitsche-Moment am Samstag (auch wenn letzteres zuerst kam

).
Am Ende ärgerte ich mich über mich selbst und sagte mir: Mensch Andi du Idiot das hast du doch besser gelernt, es stehen dir so viele bekannte Werkzeuge zur Verfügung - ja die kommen nicht direkt aus dem Werkzeugkasten eines Psychologen aber zur einer ersten objektiven und strukturierten Analyse werden diese taugen. Der Rest kommt dann Schritt für Schritt mit den Experten aus dem Forum und währen deiner professionellen Beratung.
Natürlich werde ich den Fragebogen vollständig ausfüllen, ich hatte nie einen anderen Plan - ich finde den FB erstklassig und ist eine sehr große Hilfestellung. Vorher hatte ich mir einen kleinen Fragenbogen selbst erarbeitet, um zumindest die Basisdaten/Abläufe/Zusammenhänge darzustellen - mit dem FB von hier ist das natürlich eine ganz andere Tiefe und Qualität. Es war auch nie meine Absicht den Eindruck zu erwecken, dass ich den FB mir irgendwie zurechtlege oder damit mache was ich will, sowas würde ich mir nie anmaßen. Viel mehr wollte ich mich Abschnittsweise durcharbeiten, aus anderen FB habe ich vernommen, dass oft die Datenbasis diskutiert wird (Ablauf des Tages, bzw. die Trinkmengen an dem Tag der TF und in der Zeit vorher) - darauf zielte diese Version meines FBs ab. "Ist es plausibel oder mache ich mir doch was vor?" Natürlich schließt sich der Kreis für euch und für mich nur wenn der FB vollständig vorliegt. Also Aufgabe verstanden und Ziel ist es innerhalb dieser Woche eine komplette Version vorzulegen.
Dann zu dem Punkt "ich habe die MPU nicht verstanden." Ich behaupte mal frech - das Grundgerüst und die Anforderungen einer MPU habe ich in groben Zügen verstanden. Habe ich es verinnerlicht, vollumfänglich verstanden, umgesetzt und bin bereit eine zu bestehen? - das ist ein ganz klares NEIN und davon bin noch sehr weit entfernt. Wie sollte ich auch, ich war nie in einer, noch wurde ich dazu irgendwie geschult. Ich habe ein Buch gelesen, ich habe Videos geschaut, ich beschäftige mich hier im Forum und ich werde zu einem professionellem Verkehrspsychologen gehen und ich gehe auch nur zur MPU wenn ich das alles zufriedenstellend und
für mich nachhaltig abgeschlossen habe. Ich bin doch auch Familienvater und will nicht dass besoffene Idioten, so wie ich, auf der Straße unterwegs sind und andere Leute in Gefahr bringen oder sogar totfahren. Ja ich könnte mir einreden: ach komm anderen Male ist doch nichts passiert, diesmal habe ich nur mich und mein Auto zerlegt, ist doch nur Geld bla bla. Aber wie oft will ich diese Lotterie spielen? Wer weiss was nächstes Mal passiert wäre oder hätte auch bei diesem Mal passieren können. Solche Leute und auch ICH gehören völlig richtigerweise nicht auf die Straße.
Dazu passt auch die schmerzhafte Erkenntnis zum Thema warum bin ich ins Auto gestiegen auf die mich
@joost aufmerksam machte. Es beschäftigte mich, gibt es doch Anzeichen das ich doch nicht völlig frei von Ausfallerscheinungen war. Im Polizeibericht gibt es doch Zeugenaussagen die sagen ich habe Schlangenlinien gefahren, bin auf die andere Fahrbahn gekommen, ich habe die Kontrolle über mein Auto verloren. Im Blutabnahmeprotokoll aus der Strafakte ist auf der zweiten Seite "Äußerlicher Anschein des Einflusses von ... bemerkbar: Alkohol, leicht" angekreuzt. Diese zweite Seite liegt in der Akte der FSSt nicht bei - haben die das übersehen, war ich vll wirklich zumindest etwas betrunken und bin durch den Unfall, Schock/Adrenalin schlagartig nüchtern geworden - wäre das eine Erklärung? Ich hab dazu etwas recherchiert und bin auf einen sehr interessanten Artikeln gestoßen. Und da kam die Peitsche der Erkenntnis mal komplett ohne Zuckerbrot: Ich war schlagartig nüchtern, weil mein Körper eigentlich "nüchtern" war, weil ich mir das in de Vergangenheit angeeignet/antrainiert habe. Also folgere ich daraus - Achtung AHA Effekt - Ich
wollte betrunken sein und dann noch einen Schritt weiter - ich wollte ins Auto steigen. Ja es gab Faktoren, die das begünstigt haben (Zug zu spät, kein Stress Morgen mit der Frau etc.) alles Bullshit. Ich hätte einfach ein Taxi nehmen können - ja 26km wären teuer aber wieder nur eine Ausrede (total absurd wenn man bedenkt dass mich der Abend bis Heute 26tsd gekostet hat). Ich bin bei der erstbesten Gelegenheit besoffen ins Auto gestiegen, fertig aus - das ist die Wahrheit.
Zum Therma Abstinenz und MPU. Ich habe den Abstinenzvertrag abgeschlossen damit ich einen Plan B habe sollte ich es verkacken. Es war irreführen von mir das im Zusammenhang einer MPU zu bringen. Und es war auch irreführen von mir über A3 zu sprechen so dass es als Auftrag interpretiert wird. Ich werde mich in das Themen der Trinkmotive intensiv einarbeiten und dann schauen wir weiter. Ich bin dann in der Kategorie in der ich bin - das ist die Wahrheit und der werde ich mir stellen.
Zum Thema Trinkpause bzw. Abstinenz als solches. Ich sehe es gerade so: ich hatte eine sehr lange Beziehung mit Alkohol. *Achtung Ironie* Diese Beziehung war oft so schön - Friede Freude Eierkuchen. Aber ich schaue heute kritisch und hinterfragend auf diese Beziehen: habe ich zu lange die rosa Brille angehabt, habe ich die Zeichen nicht erkannt als diese Beziehung zur Gefahr für mich wurde oder vll sogar missbräuchlich war. Kurz gesagt, diese Beziehung bekommt gerade große Risse und wirkt auf mich toxisch. Warum brauche ich die dann noch?
Zum Ende vll ein ganz klein wenig Kritik wenn es mir erlaub sei. Gefühlt wird hier viel in geschriebenes interpretiert - ist ja auch klar, wir sitzen uns nicht gegebenüber und können das in einem Gespräch direkt klären. Nur bin ich ein Freund von ZDF (
@Karl-Heinz nicht direkt die Peitsche rausholen -> Zahlen, Daten, Fakten

). Ich will mir nichts einreden, sowohl nicht in die eine oder andere Richtung, deswegen vertraue ich auf diese Objektivität. Diese wird natürlich wenn es um Emotionen, Gefühle und mich selbst geht an Grenzen stoßen, völlig klar aber bis dahin ist der Anspruch, dass wir bei Fakten bleiben. Und ich mache mir gerne die Mühe diese Fakten zu liefern, z.B. bei dem Ablauf des Tages - ich habe mit Hilfe von Bewegungsdaten der Gesundheitsapp und anderen externen Belegen auf die Sekunde genau den Tag rekonstruierte. Somit sind für mich der Ablauf und die Trinkmenge harte Fakten und an denen gibt es Stand Heute nichts zu rütteln. Natürlich kann man sagen, und da gehe ich auch voll mit, Andreas das sind Fakten okay aber in dieser Form werden diese bei der MPU zu einem Problem führen. Überlege ob du nicht dieses oder jenes in diese Richtung modifiziert willst - alles heile mache ich. Ähnliches z.B. wenn es um die Frage geht: hat sich die Alkoholmenge und/oder Frequenz erhöht. Ich habe eine Analyse von digitalen Belegen, Bestellungen und Einkäufen im Getränkemarkt gemacht. Da ich alles mit Karte bezahle und nur einen einzigen Getränkemarkt nutze war es sogar recht simpel darzustellen, dass sich in den letzten 3 Jahren der Konsum nicht verändert hat. Er zeigt sogar dass die Menge hochprozentigen Alkohols stark zurückgegangen ist. Und man sieht auch sehr schön die erhöhte Menge über die Spätfrühlung-/Sommermonate oder vor größeren Ereignissen. Das alles trägt vll wenig zur MPU bei aber war mir wichtig das auszuarbeiten und diese Datengrundlage zu haben. Die Trinkmotive und das warum liegt eh nicht in den letzten 3 Jahren aber dazu mehr im nächsten FB.
So in dem Sinne - ich glaube es ist klar was zu tun ist, auf geht's
Habt Alle eine gute Woche.