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TF mit 1,83‰

Das war mir auch klar. Aber es dürfte wohl dann so sein, dass man 2x4 Urinproben abgeben (und bezahlen) muss statt 1x6 bei einem ganzjährigen, oder?
 
Aber es dürfte wohl dann so sein, dass man 2x4 Urinproben abgeben (und bezahlen) muss statt 1x6 bei einem ganzjährigen, oder?
Natürlich. Wir reden hier NICHT über Verlängerung eines bestehenden Vertrags, das Vorgehen dort ist klar geregelt und es war in der ganzen Diskussion hier auch unstrittig. Es geht hier um die Aneinanderreihung zweier eigenständiger Verträge.
 
Sonst hätte man ja für sich selbst herausgesucht, im 2. Halbjahr nur noch 2 Proben zu haben. Wäre pfiffig, aber da spielen die Institute einfach nicht mit ;)
 
Ich habe damit kein Problem.

Wie geschrieben habe ich nur (für mich) logische Schlußfolgerungen gezogen. Konkrete Informationen, zum Beispiel von Gutachtern oder Laboren, hatte ich nicht.
 
Aber jetzt ists klar, oder? Kein Streitpunkt mehr?
Könnten wir uns darauf einigen, dass bei "eigener Meinung" (oder eigener Logik, meine hätte mir was anderes gesagt) den Brustton der Überzeugung rausnehmen? Deutlich machen, dass es nur eine Meinung ist?
Das wäre für die Debatte extrem hilfreich. Fakten von eigener Meinung trennen. Sonst droht Schwurbelgefahr - und ich würde mich freuen, wenn sich dieses Forum da deutlich von facebook & Co unterscheidet. Dort ist es an der Tagesordnung, dass man eine eigene subjektive Überzeugung als "Fakt" verkauft.
 
Hallo.
Ich habe eine Anmerkung zu den FBs……ist es sinnvoll folgende Frage mit aufzunehmen:
„Wie haben Sie die Umstellung erlebt? Wenig Alkohol (TK)/Abstinenz?“

Ich habe diese Frage nun des Öfteren in Gutachten gelesen (auch außerhalb dieses Forums), und die Frage wird auch zumindest oberflächlich in einigen Ratgebern behandelt.
Aber ich muss gestehen, so simpel die Frage klingt, sie birgt doch „Gefahren“ bei der Beantwortung.

Die Beiträge 268-270 wurden aus einem anderen Thema in diesen Thread verschoben. *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mea culpa
Hatte zwar am Wochenende am Fragebogen gebastelt, aber die Frage nicht beachtet……der Gedanke kam mir gestern Abend, als ich über das GA nachgedacht hatte
 
Und diese Frage ist tatsächlich wichtig. Ich staune immer, wenn manche schreiben, dass das alles kein Problem gewesen sei, den Alkoholkonsum zu beenden. Ich persönlich kann mir das kaum vorstellen. Klar hat man in der Anfangsphase den Schock und schwört sich, nie wieder zu trinken. Aber der Alkohol ist halt allgegenwärtig, man kann ihm ja kaum entgehen. Bei jedem Fest, in jeder Wirtschaft, aufm Weihnachtsmarkt... Ich hab freiweg gesagt, dass mir die Umstellung nicht so einfach gefallen ist, es fällt ja doch etwas weg, was das persönliche Leben mitgeprägt hat. Das fand der GA glaubhaft.
 
Guten Abend.
Ich habe mich die letzten Tage mit meinem FB beschäftigt. Ich muss sagen, es ist mir wirklich schwer gefallen, die "neuen" Erkenntnisse in einen Kontext zu bringen, aber so macht es für mich Sinn.
Selbstverständlich bin ich dankbar für Anregungen und Kritik, Rückfragen, und Verbesserungsvorschläge bzw. Verbesserungsbedarf.

Tausend Dank an alle!!!!!
 
FB Alkohol
Zur Person

Geschlecht: männlich
Größe: 180cm
Gewicht: 82kg (bei der TF noch 91kg)
Alter: 43

Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 02.10.2024
BAK: 1,83 %o
Trinkbeginn: 17:30
Trinkende: 22:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:20 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: ---
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein

Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja (entzogen)
Hab ich neu beantragt: bisher nicht

Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Fahren ohne Fahrerlaubnis im Jahr 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): (Beim ersten Versuch, wird sich aber sicher nicht ändern):

„Ist zu erwarten, dass STIER zukünftig einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum und das Führen von (Kraft-)Fahrzeugen hinreichend sicher trennen kann?“

und

„Erfüllt er aufgrund des aktenkundigen Alkoholkonsums weiterhin die körperlich/geistigen Voraussetzungen zum sicheren Führen eines (Kraft-)fahrzeuges der Gruppe A,C?“

Bundesland:
Rheinland-Pfalz


Konsum
I
ch trinke noch Alkohol: nein
Ich lebe abstinent seit: Tag nach der TF, also 03.10.2024

Abstinenznachweis

PEth-Analytik ja/nein: ja (seit 02.12.2024, geplant 12M)

Leberwerte ja: zuletzt 06/2025, auch 03/2025 und 11/2024, alles im Normbereich;

Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): jein……. Gruppensitzungen im Rahmen der
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, Dipl.-Psych., gleichzeitig Verhaltenstherapeut
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU

Datum: geplant Dezember 2025
Welche Stelle (MPI): n.b.
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Ja. 12/2005; Erteilung Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung
Wer hat das Gutachten gesehen?: FEB
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: „(…) Er entspricht den Anforderungen an die Aufmerksamkeits- und Orientierungsleistungen, die Belastbarkeit, die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit.“

Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Fahren ohne Fahrerlaubnis 2018
1 Punkt wg Geschwindigkeitsüberschreitung 2024
zuvor auch schon Punkte deswegen
 
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Ich bin wie jeden Morgen am 02.10.2024 zur Arbeit gefahren gegen 06:20 Uhr. An diesem Tage hatte ich eine Aufgabe zu erledigen, auf meinen eigenen Wunsch hin, ohne Netz, aber mit doppeltem Boden. Diese habe ich gemeistert, nachdem die letzten Tage nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut waren, war ich wieder so happy, so euphorisch, ich habe mich den restlichen Tag einfach unbesiegbar gefühlt. Nach Hause kam ich gegen 17:00 Uhr, und weil ich mich ebenso gut gefühlt habe, war ich der Meinung, ich habe mir zur Feier des Tages (dann gegen 17:30 Uhr) ein Glas Wein (0,2l) verdient zur Belohnung.
Seit längerer Zeit war eine Grillfeier bei einem Kollegen geplant, trotz Euphorie und Freude war ich doch geschafft vom Tag, habe den Kollegen angerufen und wollte absagen. Nach kurzem Gespräch mit ihm, und nochmal drüber nachdenken wegen Mühe etc., die er sich gemacht hat, habe ich mir einen Ruck gegeben, mich ins Auto gesetzt und dorthin gefahren. Dort habe ich ein Bier zum Anstoßen getrunken, es hat geschmeckt, und noch eins …..insgesamt 5 Bier a 0,5l (bis zur TF); zwischendurch hatten wir gegessen, standen zusammen, haben geredet, Scherze gemacht, zwischendurch mal wieder ernste Themen bzgl. der Arbeit, aber alles in allem ein schöner geselliger Abend. Irgendwann wurde mir ein Gin-Tonic angeboten… nicht mein „Standard-Getränk“, aber ich habe nicht nein gesagt und einen getrunken. Ich habe den Alkohol nicht rausgeschmeckt, hatte aber schon bei den Bier schon ein leichtes „Wohlgefühl“ im Kopf…. Ich habe noch zwei weitere Gin-Tonic getrunken, den letzten etwa 21:50 Uhr. Ich wurde müde, und wollte dann auch langsam nach Hause in mein Bett. Ich habe mich ins Auto gesetzt, der Weg dahin war nicht schwierig für mich, aber ich habe den Alkohol dann mehr als vorher gemerkt.
Ich bin losgefahren, und etwa 1,5 km später bin ich zu schnell auf eine T-Kreuzung gefahren, über diese auf einen Acker, und im Graben dann zum Stehen gekommen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
1 Glas Wein 0,2l (12%)
5 Fl. Bier a 0,5l (5,2%)
3 Gin-Tonic a 60ml (40%)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Mein Heimweg betrug ca. 19km, und nach etwa 1,5km hatte ich den Unfall.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Nein. Da ich aber die Strecke aber schon einige Male gefahren war, dachte ich, es wird schon gut gehen, und habe mich überschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mir wurde, als ich dabei war mich zu verabschieden, angeboten, mich mitzunehmen, die anderen wollten eine Stunde später los. Da ich aber müde war und in mein Bett wollte, hatte ich erst überlegt, das Auto stehen zu lassen. Ich habe mich dann entschieden, doch jetzt aufzubrechen, bedankt und (wieder überheblich) angemerkt, dass ich schon groß bin und mein Auto den weg schon alleine findet. Außerdem würde ich dann vielleicht noch was trinken, und wäre dann ganz und gar nicht fit am nächsten Morgen.
An die Möglichkeit, mir ein Taxi zu rufen, habe ich nicht gedacht, da die Feier im ländlichen Gebiet war, und bis ein Taxi da wäre, könnte ich auch mit den anderen fahren. Außerdem wollte ich mir das Geld sparen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Alkoholisiert habe ich sicher 300-400 mal am Straßenverkehr teilgenommen.
Was ich daraus folgere? Das ich Alkohol und Autofahren nicht hinreichend getrennt, und jedesmal die Alkohol(nach)wirkung unterschätzt habe
 
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Wenn mit „Kontakt mit Alkohol“ die erste Wahrnehmung gemeint ist…. Das war sehr früh, erinnerlich mit 10 oder 11 Jahren. Bei Familienfesten oder Besuch von Bekannten meiner Eltern wurde Alkohol getrunken.

Das erste Mal Alkohol habe ich selbst mit 13 Jahren auf einer Jugendfreizeit getrunken. Da haben ich und drei Freunde uns eine Flasche Wein von den Betreuern „geklaut“, diese gemischt und mehr oder weniger versteckt getrunken.



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter von 14/15 Jahren habe ich/haben wir uns in der Gruppe getroffen die ersten Erfahrungen mit Bier-Mischgetränken (Mixery etc.) gemacht. Es hat geschmeckt, ich war etwas angetrunken, der/die Abend(e) waren lustig. Wenn wir am Wochenende „Filmabende“ veranstaltet haben, gab es auch die ein oder andere Dose von diesem Bier-Mischgetränk, wie oft im Monat/Halbjahr/Jahr…… ich bekomme es wirklich nicht mehr zusammen.

Im Alter von 16 Jahren bin ich irgendwann auf den Geschmack der „Pfälzer Weinschorle“, oder eben Wein-Mischgetränke gekommen. In der Saison sind wir damals alle 3 Wochen auf ein Weinfest, dort habe ich, wenn ich denn mitgehen konnte/durfte, dann bis zu vier Weinschorle (je 0,5l) getrunken. Außerhalb der Saison bin ich mit meinen Schulkameraden in die Kneipe oder in die „Disco“, sofern man eintreten durfte aufgrund des Alters……hier waren es dann auch eher Mischgetränke wie JackDaniels-Cola, oder Wodka-Energy, auch hier kann ich heute nicht mehr sagen, wieviel ich an einem solchen Abend getrunken habe.

Beginn der Bundeswehr-Zeit Januar 2002, ich war nur alle drei Wochen zuhause, und am Wochenende in der Kaserne, bin ich samstags mit anderen dann in die Kneipe, oder seltener in einen Club zum tanzen o.ä.

Beginn Studienzeit Oktober 2002 … Als Student war ich in meinem kleinen Freundeskreis diszipliniert, in der Lern-/Klausurphase habe ich lediglich am Wochenende, wenn wir uns getroffen haben, etwa 4 Bier getrunken. Für Parties o.ä. war mir einfach nicht, konnten ich nicht genießen. Dafür haben ich mich nach Ende dieser Zeit für meine Disziplin belohnt, und habe es drei Abende in einer Woche "krachen lassen“. Da ging der Abend damit los, dass wir uns in einer Cocktail-Bar oder Kneipe getroffen haben, ich dort 5-6 Cocktails oder Bier getrunken habe, und wir dann weiter in den Studentenclub gegangen sind. Dort habe ich dann auch noch etwa 6 - 8 Bier getrunken, bis ich dann betrunken und müde war und zu Fuß oder Fahrrad nach Hause gefahren bin.

Dezember 2005, als mein Vater verstorben ist, war für mich eine schwierige Zeit, ich habe hier auch unter der Woche und am Wochenende getrunken trotz Lernphase, aber ich habe hier irgendwann mit meinen Freunden viel geredet, konnte mich da ausweinen, mit dem ein oder anderen Getränk konnte ich einfach meinen Emotionen freien Lauf lassen, das hatte ich damals als Vorteil in dieser Zeit gesehen.

Ende Studium/Anfang Arbeitsleben März 2009, auch hier war ich zwei- oder dreimal im Monat am Wochenende feiern, selten habe ich mich mal unter der Woche mit Kollegen getroffen und auch hier ein oder zwei Bier getrunken.

Ich habe Ende 2009 meine damalige Partnerin kennengelernt. Ich habe anfangs mit ihr viel unternommen, Alkohol habe ich selten getrunken, lediglich wenn wir uns mit Freunden getroffen haben (hier 1 bis 4 Bier a 0,5l); wenn wir bei den Eltern zu Besuch waren, oder bei einem Filmabend zuhause, wo ich ein oder zwei Gläser Wein getrunken habe.

August 2013 dann die Trennung. Die Beziehung lief das letzte halbe Jahr nicht mehr gut, ich hatte es damals darauf geschoben, dass meine Partnerin eine neue Arbeitsstelle hatte, daher angespannter sei. Sie hatte aber jemand anderes kennengelernt, und die Beziehung beendet. Ich habe dann mehr getrunken. Also auch nach Feierabend zuhause unter der Woche 3-4 mal, und am Wochenende, wenn ich dann wieder auf Parties oder in der Disco war. Ich habe da bis zu 8 - 10 Bier getrunken, selten Mischgetränke. Nach ein oder zwei Monaten habe ich das wieder reduziert. Da hatte ich weniger Lust, Alkohol zu trinken, ich habe mich wieder auf andere Dinge konzentriert. Ich habe mich mit Freunden 2 mal im Monat getroffen, habe da bis zu 6 Bier getrunken.

Ich habe dann meine nächste Partnerin kennengelernt, und wir sind 2014 zusammengekommen. Hier waren die Trinkanlässe und auch die Menge wie in der letzten Beziehung. Alkohol habe ich da getrunken, wenn wir uns mit Freunden getroffen haben (hier 1 bis 4 Bier a 0,5l), bei den Eltern zu Besuch waren, oder ich habe manchmal zum Essen ein oder zwei Gläser Wein getrunken. Diese Gelegenheiten waren eher selten, etwa alle zwei Monate.

Mitte 2019 haben wir uns ein Haus gekauft, sind zusammengezogen. Ich habe zu diesem Zeitpunkt in der Woche insgesamt 6 Bier getrunken, abends zum Feierabend bei der Renovierung mit denen, die uns geholfen hatten.

Mit Covid-Beginn 2020 und den entsprechenden Einschränkungen ist die Bindung mit den „neuen“ Nachbarn enger geworden, wir hatten uns mehr oder weniger legal am Wochenende getroffen, uns besser kennengelernt, in der Runde Karten oder andere Gesellschaftsspiele, Dart oder Kicker gespielt, dabei getrunken. Hier hat sich die Frequenz, auch die Alkoholmenge gesteigert. An Abenden mit maximaler Trinkmenge denke, der über 5 bis 7 Stunden ging, so habe ich irgendwann etwa 15 Bier (a 0,33l), manchmal auch bis 3 Jack-Daniels-Cola (dafür weniger Bier) und (überschlagen) und etwa 10 Schnäpse (a 4cl Berliner Luft, immer wieder als "Kurzer“ bei Trinkspielen) getrunken. Durchschnittlich waren es die 10-14 Bier (eher weniger), und die Schnäpse (auch weniger als angegeben) zwischendurch. Das war etwa zweimal im Monat.

Mit Ende Covid Mitte 2022 (so habe ich es zumindest erlebt) hat sich die Frequenz, an denen ich Alkohol getrunken habe, wieder reduziert. Die Beziehung mit meiner Partnerin lief zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gut, wir haben wenig unternommen, saßen zuhause. Ich habe mich dann mit meinen Nachbarn oder mit Freunden getroffen. Unregelmäßig freitags habe ich bis zu 4 Bier (0,33l) getrunken. 1-2 mal im Monat habe ich samstags 6 (0,33l), manchmal auch 8 Bier getrunken.

November 2022 dann die Trennung, und wieder weil ein anderer Mann im Spiel war. Das hat mir wieder den Boden unter den Füßen weggerissen, und ich habe mich da das erstmal gefragt, wieso mir das schon wieder passiert. Ich war angekommen, hatte alles was ich wollte, und stand vor den Trümmern. Mein Konsum ging wieder nach oben, und ich habe wieder zweimal im Monat (über 3 Monate) 12 Bier (5% a 0,33L) und 15 Schnäpse (18% a 4cl) getrunken.

Ich habe mich dann wieder gefangen, habe meinen Konsum wieder reduziert, allerdings gab es einmal im Monat einen Abend, an dem ich 15 Bier (0,33l) und etwa 15 Schnäpse getrunken habe.

Anfang November 2023 wurde mir „sexuelle Belästigung“ vorgeworfen, was absolut nicht der Wahrheit entsprach. Der Vorfall hatte aber gereicht, dass mir einige Nebenaufgaben, die ich wirklich gerne gemacht habe, entzogen wurden. Ich weiß dass ich da an drei Abenden an meine Maximalmenge kam.

Auch hier habe ich mich Mitte Dezember wieder gefangen, habe meinen Konsum reduziert, in der Woche habe ich abends bis zwei Gläser Wein (je 0,2L) getrunken, oder habe mich mit Freunden/Kollegen abends noch zum Feierabend-Bier getroffen. Ich hatte hier bis zu drei Bier, bevor ich dann nach Hause gefahren bin. Am Wochenende habe ich 2-3 mal samstags bis 6 Bier (etwa 2L) getrunken. Der Grund war, dass ich eine Nebentätigkeit begonnen hatte, und ich müsste für eine Prüfung im Februar 2024 lernen.

Nachdem ich diese hinter mich gebracht hatte, bin ich auch wieder mit Freunden ausgegangen, es gab einmal im Monat einen Abend, an dem ich wieder bis zu 15 Bier (0,33l) und etwa 15 Schnäpse getrunken habe. Unter der Woche habe ich auch wieder 1-2 Gläser Wein (je 0,2l) getrunken, oder mich nach Feierabend mit Kollegen getroffen und bis 3 Bier (ca. 1L) getrunken.

Ich habe meine jetzige Partnerin im Mai 2024 kennengelernt, wir kamen im Juni zusammen, und der Konsum ging wieder zurück. Wir habend abends einmal die Woche ein Glas Wein zum Essen getrunken, ich habe am Wochenende 6 Bier (etwa 2L) getrunken, wenn ich mit Freunden zusammensaß, bis zur TF.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
In den letzten zweieinhalb Jahren durchschnittlich unter der Woche etwa 1L Wein, am Wochenende dann 12 Bier (5% a 0,33L) und 15 Schnäpse (18% a 4cl). Das Trinken am Wochenende kam etwa 2 Mal im Monat vor.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich in Gesellschaft mit Nachbarn, Freunden oder Kollegen bei Geburtstagen/Feierlichkeiten, Festen, kleinen privaten Treffen oder nach Feierabend getrunken, manchmal auch mit meiner Partnerin, ein oder zwei Glas Wein zum Essen.
In den letzten zwei Jahren abends dann etwa 1l Wein über die Woche verteilt auch alleine getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?

Innere Motive:
Ich habe mit dem Alkoholkonsum meine Probleme vergessen und nicht daran denken wollen.

Als meine erste (ernste) Partnerin die Beziehung beendet hatte wegen einem anderen Mann, habe ich mich in meine Schulzeit zurückversetzt gefühlt……wieder stehe ich hinten an, wieder Ablehnung, wieder fühlte ich mich unfähig und ungenügend. Mir fehlte daher auch der Mut, dann Frauen anzusprechen, als ich Single war. Die Hemmung war dann irgendwann gefallen, die Angst vor Ablehnung war ausgeblendet.

Das gleiche auch bei meiner zweiten Partnerin, wieder ist jemand anderes besser als ich. Dankenswerterweise wurde ich auch über alle Meilensteine ihres neuen Lebens (Schwangerschaft, Hochzeit…..) informiert, was mir immer wieder einen Dämpfer verpasst hat. Ich hatte nun auch ein Alter erreicht, in dem meine Lebensplanung nicht mehr so verlaufen würde, wie ich es mir gewünscht hatte.

Dies wurde mir Im Rahmen der Aufarbeitung nun bewusst, dass ich immer auf der Suche nach der perfekten Familie war, ich mir diese aufbauen wollte; ich wollte eine glückliche Ehe führen, meine Kinder aufwachsen sehen, mit ihnen vieles unternehmen.

Ich habe mich immer wieder zurückversetzen wollen in die Zeit, in der ich unbeschwert war, in denen ich schöne Momente erlebt habe, keine Probleme hatte. In die Zeit, als mein Vater noch am Leben war, dem ich nachgeeifert habe, da er für mich das verkörpert hat, was einen Mann und Familienvater ausmacht. Ich habe meine Anerkennung bekommen, nach der ich gesucht habe, ich wollte meine Eltern stolz machen. Nachdem mein Vater gestorben war, für mich eine Welt zusammengebrochen war, war ich dann ständig auf der Suche nach dieser Anerkennung. Ich habe diese bei den Vätern meiner Partnerinnen gesucht, wollte zeigen, dass Ihre Töchter gut bei mir aufgehoben sind, dass ich mich kümmere, und alles dafür tue, dass es Ihnen gut geht. Auch beruflich war ich abhängig davon, die Anerkennung von meinen Kollegen oder meinem Chef zu bekommen; diese hat mich bestätigt, dass ich etwas wert, und nicht einfach austauschbar bin.

Wenn etwas nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt habe, damit meine ich die Trennungen oder berufliche Ergebnisse, bin ich in ein Loch gefallen. Ich habe mich unzulänglich und wertgemindert gefühlt, ich hatte das Gefühl, ich werde belächelt, und man denkt über mich, dass ich es nicht besser kann. Mit im Laufe der Zeit wurden mir im beruflichen Leben mehr Aufgaben übertragen, und ich wollte diese auch alle erfüllen. Heute weiß ich, dass es zwar ein Zugeständnis meiner Entwicklung war, die ich aber so nicht erkannt habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich auf der Stelle getrampelt und stehengeblieben bin, es sich in meinem Leben nichts mehr weiterentwickelt hat.

In meinem Privatleben war ich nicht in der Lage, mit meinen Partnerinnen über meine Wünsche zu sprechen. Ich habe meine Freunde und Kollegen angeschaut, deren Leben, wie es sich entwickelt, und mich selbst betrachtet, wie ich mich entwickelt habe. Dies hat mich mit der Zeit immer mehr frustriert, und nach der letzten Trennung Ende 2022, war ich an dem Punkt, dass meine Frustration die Oberhand gewonnen hat, und ich damit abgeschlossen hatte, meine Wünsche jemals zu erreichen.

Äußere Motive:
In der Gruppe wollte ich nicht auffallen, nicht „Nein“ sagen und damit auffallen. Mir war wichtig, was andere von mir halten, und ich wollte mitziehen. Ich kam an solchen Abenden aus meiner Einsamkeit raus, und das wollte ich genießen.
Das „Nein“ sagen hat sich nicht nur auf den Alkohol bezogen, sondern auch auf meine Arbeit. So habe ich immer seltener Arbeiten abgelehnt, da ich vor allem nach dem Vorfall im November 2023 nicht negativ auffallen wollte, nicht den Eindruck erwecken wollte, ich sei überfordert. Aber ich war es.
Existenzängste, weil ich das Haus alleine abbezahlen musste (wenigstens das sollte mir bleiben); der Nebenjob, die Haus-/Gartenarbeit, die erledigt werden musste; und die Unfähigkeit, Hilfe anzunehmen, da mir wichtig war, dass mich jeder als stark und belastbar sieht, ich nicht belächelt werde, weil ich es selbst nicht kann.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Ich habe mich entspannter gefühlt. Vor allem, weil ich dann alleine zuhause war, habe ich diese Einsamkeit nicht als solche verspürt. Die Gedanken daran waren verschwunden, meine negativen Stimmungen wurden in positive umgewandelt. Ich habe weniger daran gedacht, wie es in meinem Leben läuft. Damit meine ich, dass ich nicht mehr an das Vergangene gedacht habe, nicht mehr daran was ich nicht habe, ich mir aber gewünscht habe.
Auch wurde ich mit steigendem Konsum emotionaler, es war mir dann möglich über meine Gefühle zu reden; ebenfalls wohlwissend, meine Aussagen und Emotionen auf den Alkohol schieben zu können, um weiterhin als souveräner und starker Mann dazustehen.

In Gesellschaft war ich enthemmter, lustiger, redseliger. Ich hatte das Gefühl, dazuzugehören, und damit keine Ablehnung zu erfahren.
Mit enthemmter meine ich auch, dass es mir dann leichter gefallen ist in meiner Zeit als Single, auf Frauen zuzugehen und anzusprechen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein. Wenn ich mehr Alkohol getrunken habe, dann in Gesellschaft, und es war akzeptiert.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die Auswirkung zu Beginn war, dass ich lustiger, enthemmter und besser gelaunt war. Mit steigendem Konsum wurde ich in Gesprächen lauter, ich habe bei Diskussionen auf meiner Meinung bestanden, war auch vehementer. Ich habe mich stärker gefühlt, habe die Kraft verspürt, meine Meinung zu sagen. Wenn sich dann hieraus ein Streitgespräch entwickelte, konnte ich am nächsten Tag meine Aussagen auf den Alkohol schieben, wohlwissend, was ich warum gesagt habe. Auch konnte ich mein Verhalten dann auf den Alkohol schieben. Demnach hatte ich Alkohol als „Ausrede“ missbraucht, um aus mir herauszukommen.
Am Folgetag nach dem Trinken lag ich auf der Couch, hatte Kopfschmerzen, war müde, erschöpft, und war unproduktiv.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Als 2005 mein Vater starb, habe ich an mehreren Tagen die Woche Alkohol konsumiert, was ich vorher nicht getan habe. Auch habe ich von der Menge her in dieser Zeit mehr getrunken. Dies hatte etwa zwei oder drei Monate gedauert, bis die Trauer etwas weniger wurde, und auch der Großteil der Formalitäten erledigt waren. Danach habe ich mich wieder gefangen, und mein Konsum hat sich wieder reduziert.

August 2013, Trennung von meiner damaligen Partnerin, habe ich auch mehr getrunken. Also auch nach Feierabend zuhause unter der Woche 3-4 mal, und am Wochenende, wenn ich dann wieder auf Parties oder in der Disco war. Nach ein oder zwei Monaten habe ich das wieder reduziert, zumal auch beruflich mehr Aufgaben und Verantwortung auf mich zukam. Da hatte ich weniger Lust, Alkohol zu trinken.

Das gleiche war im November 2022 der Fall, Trennung der Partnerin, drei Jahre zuvor das Haus gekauft, und ich hatte Existenzängste und wusste nicht, ob ich mir das alles noch leisten kann. Da habe ich unter der Woche verteilt 1L Wein getrunken, am Wochenende, etwa 3x im Monat, dann etwa die o.g. Menge (15 Bier (5% a 0,33L) und 15 Schnäpse (18% a 4cl); seltener Mischgetränke, dann weniger Bier).

Mit den Vorwürfen im November 2023 ging mein Konsum wieder nach oben. Da waren es drei Abende, an denen ich mehr als (mein persönlicher) Durchschnitt getrunken habe.

Die Ursache lag daran, dass ich mir aufgrund der Trennungen wertlos und ungenügend vorkam. Bei der ersten Trennung dachte ich irgendwann „ok, kann passieren.“ Das mir dies dann 2022 ein zweites Mal passierte, hat mich vollständig aus der Bahn geworfen, mein Selbstwertgefühl war im Keller. Wir waren dabei, uns nun endlich das Leben und eine Familie aufzubauen, und auf einmal war alles vorbei. Nur hatte ich dieses Mal noch die finanziellen Verpflichtungen, die Arbeit zuhause und beim Job, ich war überfordert. Ich habe auch nicht „Nein“ gesagt, wollte mich als belastbar und selbstbewusst darstellen. Ich habe keine Hilfe angenommen, um nicht schwach zu wirken, mir war es einfach wichtiger, wie mich die anderen wahrnehmen. Dabei war es mir auch wichtig, die Anerkennung für meine Leistung zu bekommen; dass alle sehen, ich kann das alles und mir auf die Schulter klopfen.

Zudem kam der Frust, da ich unbewusst das Gefühl hatte, auf der Stelle zu trampeln. Weder beruflich noch privat hatte ich mich weiterentwickelt, in meinem Freundes- und Kollegenkreis habe ich zugesehen, wie es immer weiter vorangeht, ich selbst bin aber nicht vorangekommen. Ich war demotiviert, frustriert, habe mich selbst bemitleidet, und nichts getan, um aus dieser Spirale herauszukommen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Während des Studiums, nachdem die Klausurphase vorbei war, ich mit meinen Studienfreunden „entfesselt“ (so war das Gefühl an diesem letzten Tag) losgezogen bin, und nach der Kneipentour/Cocktailbar noch in den Studentenclub zum Tanzen sind. Ich hatte keine Blackouts, aber ich kann mich an viele Situationen erinnern, wie ich torkelnd nach Hause gelaufen bin.
Auch in den ersten Jahren in der neuen Stadt, wenn ich am Wochenende mit Freunden feiern war, war ich schon betrunken; aber ich habe dann gemerkt, dass es genug war, und ich habe den Heimweg angetreten.
Die Lebensumstände haben sich mit den Jahren geändert, auch die Trinkgelegenheiten. Ich war betrunken, das habe ich deutlich gemerkt. Ich habe dann mit dem Trinken an diesen Abenden aufgehört.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Berufsbedingt habe ich seit 2012 einmal im Jahr für 2-3, manchmal 4 Monate keinen Alkohol getrunken.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Ich habe mich früher als Gesellschafts-/Partytrinker gesehen, und habe meinen Konsum als gesellschaftsfähig und „situationsbedingt normal“ eingestuft.
Von dieser Einstufung habe ich mich sehr rasch entfernt, da normal kann so ein Ergebnis, also die TF mit 1,83 %o, nicht sein.
Heute ist mir bewusst, dass ich ein Problem im Umgang mit Alkohol hatte, dass ich meine Grenzen nicht kannte bzw. sich diese verschoben haben, ich immer mehr getrunken habe, um das Gefühl der Unbeschwertheit zu bekommen. Ich habe Alkohol missbraucht, um mich besser zu fühlen, meine Probleme und meinen Frust zu vergessen.
 
  • Heute und in Zukunft

    20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

    Nein. Seit der TF habe ich keinen Alkohol mehr getrunken.

    21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
    Zuletzt am 02.10.2024 gegen 21:50 Uhr

    22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
    Nein

    23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
    Ich habe mich aus mehreren Gründen für einen Alkoholverzicht entschieden:
  • Durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass ich einen problematischen Umgang mit Alkohol hatte. Ich habe Alkohol als Problemlöser und zur Emotionssteuerung benutzt, ich konnte nicht verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen, und habe die Kontrolle über meinen Konsum verloren.
  • Heute bin ich stolz, mir heute dies eingestehen zu können, offen über dieses Problem mit dem Umgang mit Alkohol sprechen zu können. Mir ist bewusst geworden, dass dieses Problem lebenslang bestehen bleibt, und es für mich in Zukunft notwendig ist, weiterhin auf Alkohol zu verzichten, um nicht in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
  • Folgedessen habe schlicht und ergreifend auch Angst. Im Rahmen der Aufarbeitung, Rückrechnung der Alkoholmenge(n), mit der ich mich belastet und was ich meinem Körper angetan habe, und Erkennen, welchen Weg ich genommen hatte, bin ich überzeugt, dass ich die erträgliche Menge für mein Leben erreicht habe. Ich bin froh, dass ich in der aktuellen ärztlichen Untersuchung (Ultraschall Bauch) keine Auffälligkeiten habe; ein Raucher-typisches aber gutes Ergebnis bei Lungenfunktion und Belastungs-EKG, Laborwerte sind in Ordnung, keine neurologischen Ausfälle. Das soll auch so bleiben, und ich erreiche dies nur durch konsequente Anstinenz.
  • Ich hatte einige Erlebnisse, die mir klargemacht haben, dass ich so nicht enden möchte. Ich kann diese klar benennen, will hier aber jetzt nicht langweilen. Falls gewünscht führe ich diese gerne weiter aus.
  • Ich habe seit der TF bis zum heutigen Tage 9kg abgenommen. Ich habe meinen Alltag so organisiert, dass ich mir Zeit für Sport nehmen kann und diesen auch durchziehe. Das wurde auch von anderen bemerkt, dass ich besser aussehe, und das spornt mich weiter an.
  • Mit dem Führerscheinentzug und dem Zwang Bus fahren zu müssen, habe ich mir anfangs eingeredet, JEMAND (also das Gericht) klaut mir damit Lebenszeit, weil ich ewig unterwegs bin. Dann kam ich ziemlich schnell zu dem Schluss, dass ich mir selbst gerade die Lebenszeit klaue, durch die Dummheit, die ich gemacht habe. Ich bin seit einiger Zeit an dem Punkt, dass ich sage, die Zeit habe ich mir schon viel länger geklaut mit verkatert im Bett/auf der Couch liegen und durch den Konsum an sich. Diese Lebenszeit bekomme ich nicht wieder, aber ich will meine weitere Zeit sinnvoll nutzen und die mit meiner Partnerin/Frau und irgendwann mit meinen Kindern verbringen und aufwachsen sehen.
  • Einer der für mich wichtigsten Gründe ist meine Partnerin, die zu mir stand und steht, mich nimmt mit meinen Fehlern; die sieht und mir vertraut, dass ich mich ändere und geändert habe und diese Änderung beibehalten möchte.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon
eher?


Ich habe mich und mein Verhalten nie ernsthaft reflektiert. Ich habe den Überblick über die Menge, die ich getrunken habe, verloren. Ich habe diese als „normal“ und „gesellschaftsfähig“ gesehen, habe die Gründe, warum ich getrunken habe, nicht so wahrgenommen, wie ich das heute tue.
Ich weiß heute dass es mir wichtig war, wie mich andere sehen. Ich war nicht in der Lage, über die Trennungen zu reden, meine Sorgen und Nöte anzusprechen. Ich habe mich deswegen schon „gedemütigt“ und „ungenügend“ gefühlt, und hätte es nicht ertragen, wenn noch jemand über mich denkt, dass ich „schwach“ bin.
In der Gruppe wollte ich dazugehören, wollte nicht negativ auffallen, indem ich „Nein“ sage und mich dadurch vermutlich ausgrenzen könnte.

Ich habe viele Gespräche mit den Personen aus meinem Umfeld geführt. Dabei wurde mir von vielen gesagt, wie ich wahrgenommen werde, und dass es keinen Unterschied macht, ob ich mittrinke oder nicht. Es gab aber auch Leute, die anscheinend nicht verstanden haben, was und wieso alles so gekommen ist, wie es jetzt ist, und auch nicht meine Konsequenzen. Von diesen Leuten habe ich mich auch entfernt, da ich dies in meinem Leben nicht mehr brauche, und vor allem nicht mehr will.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe mir eingeredet, dass es leichtfallen wird, auf Alkohol zu verzichten. Anfangs hatte ich mir darüber auch keine Gedanken gemacht, da die TF erst passiert war, die Wunden frisch.

Mit der Zeit habe ich mich immer weiter zurückgezogen, da ich mit der Situation, Treffen mit Freunden und Kollegen und dabei nichts zu trinken, unangenehm für mich war. Ich habe mich als Außenseiter gefühlt, ich habe nicht über meine Gefühle sprechen können, da ich mich geschämt habe. Ich habe anfangs versucht, weiterhin alles alleine zu bewältigen, niemanden um Hilfe zu bitten.

Die Probleme blieben, bzw. wurden durch die Konsequenzen der TF mehr, ich hatte zwar nicht den Drang Alkohol zu trinken, aber habe daran gedacht, dass es noch vor einiger Zeit einfacher war, in dieser Situation zu trinken. Erstmals habe ich dann mit meiner Familie und meinen engsten Freunden über alles geredet, und ich habe gemerkt, wie mir immer mehr Druck genommen wird, auch ohne Alkohol. Durch die SHG und die Aufarbeitung wurden mir Wege aufgezeigt, wie man mit Frust, Angst und Sorgen umgehen kann. So habe ich mit meinen engen Freunden einmal im Monat einen Abend unter der Woche ausgesucht, an dem wir essen gehen und quatschen. Hier trinkt niemand Alkohol, wir reden über die Dinge, die uns belasten; private oder berufliche Probleme, die gelöst werden müssen, aber auch über freudige Ereignisse werden angesprochen. Ich vertraue diesen Menschen, ich weiß, dass ich hier nicht als schwach oder wertgemindert gesehen werde, und ich kann mich öffnen. Dadurch habe ich auch gelernt, mit meiner Partnerin über emotionale Themen zu reden, sei es über Zukunftsängste, Missverständnisse, oder übliche Streitigkeiten. Durch das Ansprechen der Dinge, die mir im Kopf rumgehen, finde ich einfacher Lösungen, was mir den Druck nimmt, mich zufriedener macht, ich glücklicher bin. Das hat sich sowohl auf meine Beziehung als auch meinen Beruf ausgewirkt, da ich wieder motivierter bin, meine Zielstrebigkeit wieder gefunden habe. Durch die Änderungen im meinem Tagesablauf und das Annehmen von Hilfe, habe ich wieder mehr Zeit für mich, ich habe meinen Ausgleich im Sport und Lesen gefunden, was mich entspannt und mir hilft, Abstand von Frust oder Unzufriedenheit zu bekommen, um nachhaltige Lösungen zu finden, und nicht aus Affekt Alkohol zu trinken.

Die Umstellung fiel mir nicht leicht, der Weg war lang und beschwerlich. Umso stolzer bin ich auf die Entwicklung, die ich in dem Jahr durchgemacht habe, ich bin stolz darauf, aus mir herauszukommen, ohne Alkohol als Enthemmungsmittel oder Problemlöser zu missbrauchen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Dadurch, dass ich heute offen über meine Emotionen/Probleme/Wünsche sprechen kann, fühle ich mich erleichtert. Mein innerer Druck, der sich über die letzten Jahre aufgebaut hat, konnte ich in offenen Gesprächen langsam immer weiter abbauen. Dadurch bin ich ausgeglichener, entspannter, und fröhlicher. Ich habe gelernt und auch verinnerlicht, dass ich Alkohol nicht als Ausrede brauche, um offen reden zu können. Wenn ich das tue, sehe ich mich nicht mehr als schwach an; im Gegenteil, ich sehe es als Stärke, über Wünsche und Sorgen sprechen zu können, und ich weiß, dass ich dadurch keine Ablehnung bekomme oder belächelt werde. Blicke ich auf die letzten Monate zurück, bin ich stolz auf das was ich geleistet und geschafft habe, was mir immer wieder Kraft gibt, meinen Weg beizubehalten.

Dies hat sich auch auf meine Beziehung und mein berufliches Leben ausgewirkt. Ich weiß was ich erreichen möchte, ich bleibe nicht mehr in der Vergangenheit stehen und schaue nach vorne. Ich schaue auf das vergangene Jahr, sehe, mit welchen großen Schritten mein Leben nach vorne gegangen ist, ich freue mich auf den nächsten Meilenstein in meinem Leben: meine Hochzeit im nächsten Jahr. Mit meiner Partnerin plane ich unsere Hochzeit, und denken auch über die Familiengründung nach. Hier spielt nicht das „ob“ eine Rolle, sondern das „wann“.

Beruflich bin ich ebenfalls ausgeglichener, entspannter und zufriedener. Das ist meinen Kollegen aufgefallen, aber vor allem mir selbst. Ich gehe morgens mit einem guten Gefühl zur Arbeit, mein Drang nach Perfektion ist weiterhin vorhanden, ich stelle mich wieder Herausforderungen. Jedoch sehe ich Rückschläge heute nicht mehr als persönliches Versagen, sondern ich nutze genau diese um mich zu verbessern und weiterzuentwickeln.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Dadurch, dass ich mich gelernt habe mich zu öffnen und über belastende Dinge zu sprechen, habe ich diesen inneren Druck nicht mehr, mit allem selbst fertigzuwerden. Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass ich nicht perfekt bin, dass es mir erlaubt ist, Fehler zu machen, sich diese Fehler einzugestehen, daraus zu lernen, und das Ansprechen der Fehler nicht als Unzulänglichkeit oder Unfähigkeit von mir zu sehen. Dadurch habe ich auch gelernt, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und auch von anderen anzunehmen.

Ich habe die Umstellung meines Alltages als sehr angenehm empfunden, habe mehr Zeit für mich, bin ausgeglichener und fröhlicher. Das hat sich auch auf meine Beziehung ausgewirkt, die sich dadurch auch sehr zum positiven entwickelt hat. Rückschläge oder Probleme unterdrücke ich nicht mehr, sondern spreche diese an, gemeinsam mit meiner Partnerin suche ich nach Lösungen, und schiebe die Probleme nicht mehr vor mir her. Ich nehme Hilfe von Familie und Freunden an, wenn ich selbst keine Lösung finde, das hilft mir, einen anderen Blickwinkel zu bekommen und Kompromisse zu finden. Dadurch bin ich auch weniger frustriert, da ich keine ungelösten Probleme oder negative Emotionen vor mit herschiebe. Ich fühle mich nicht alleine gelassen, habe wieder mehr Freude an Kleinigkeiten, und möchte dieses Gefühl nicht mehr missen.

Ich sage wieder öfter „Nein“, wenn ich merke, dass ich meine Belastungsgrenze vor Augen habe, um nicht in die Gefahr zu kommen, diese Grenze zu überschreiten. Ich nehme Hilfe an, und versuche nicht mehr zwanghaft alles selbst zu bewältigen. So habe ich seit Januar eine Haushaltshilfe, die mir die Hausarbeit abnimmt. Ein- bis zweimal im Monat nehme ich mir einen Tag frei, um andere Dinge zu erledigen, die liegen geblieben sind, für die ich keine Zeit hatte. Dadurch nehme ich mir viel „Geschwindigkeit“ in meinem Leben, ich habe wieder mehr Freude an z.B. Gartenarbeit, die ich im Jahr der TF mehr als belastend als entspannend empfunden habe. Auch habe ich meinen Nebenjob auf zweimal im Monat begrenzt, da meine Angst, mir das nicht mehr leisten zu können, unbegründet sind. Der Nebenjob macht mir Spaß, ich sehe es nicht als „Muss“, es belastet mich nicht mehr (auch wenn es natürlich auch anstrengend werden kann).

Ich habe wieder meinen Ausgleich im Sport gefunden. Nicht jeder Tag läuft super, das wäre gelogen. Bei jedem Dämpfer, der bisher kam, habe ich meinen Ausgleich im Sport gefunden. Ich habe mir Ziele gesteckt, die ich erreichen will, und auch erreichen kann. Ich möchte dieses Jahr einen Halbmarathon laufen, im nächsten oder übernächsten Jahr einen Marathon. Hier gehe ich mit einem Freund laufen, und ich habe gemerkt, wie ich es vermisst und auch gebraucht habe.

Ich lebe jetzt in einer stabilen Partnerschaft, die in der Zeit nach der TF viele Tiefen, dann aber auch Höhen durchlaufen hat. Im Februar hatte sich meine Partnerin getrennt, da ihr das zuviel wurde, sie mit der Situation nicht umgehen konnte. Das hat mich wieder in die gleiche Situation gebracht wie früher, mein Selbstwertgefühl ging wieder nach unten…… wieder bin ich ungenügend, wieder ist meine Planung geplatzt. Allerdings habe ich hier die Hilfe von anderen angenommen, mit meinen engsten Freunden und meiner Familie direkt darüber geredet, die haben mich aufgefangen. Mir gesagt, was für ein toller Kerl ich bin, mir meine guten Seiten aufgezeigt, und mich daran erinnert, was ich bisher alles geleistet habe und das jetzt nicht wegwerfen soll.

Wir haben wieder zueinander gefunden, wir haben einige lange Gespräche geführt. Meine Partnerin steht hinter mir, da auch sie für sich meine Stärken schätzt, meine Fehler akzeptiert, so wie ich selbst auch. Mir ist bewusst, dass eine Partnerschaft Höhen und Tiefen haben kann und auch haben wird. Aber wenn Probleme in der Partnerschaft auftreten, oder Unzufriedenheiten, werden diese direkt angesprochen, und wir suchen nach Lösungen der Probleme. Ich nehme Hilfe von Familie und Freunden an, wenn ich selbst keine Lösung finde, das hilft mir, einen anderen Blickwinkel zu bekommen und Kompromisse zu finden.

Wir haben zusammen einen Plan für die nächsten Jahre aufgestellt, und sind gerade in der Planung unserer Hochzeit, und auch dabei, gemeinsam ein Haus zu kaufen und unser Heim einzurichten. Wir planen unseren Nachwuchs, die Zeit danach, wie wir dann Elternzeit etc. aufteilen. Wir wollen uns in drei Jahren selbstständig machen, haben jetzt unsere „Konzepte“ aufgestellt; dadurch bin ich motivierter, mich beruflich weiterzuentwickeln; ich habe wieder Projekte in Angriff genommen, die die letzten vier Jahre auf der Strecke geblieben sind.
Ich blicke daher optimistisch in die Zukunft, und halte nicht mehr an Vergangenem fest. Mein Leben nimmt endlich die Gestalt an, die ich mir gewünscht habe. Mir ist bewusst, dass dieser Weg trotzdem lang und holprig werden kann. Ich weiß aber auch, dass ich hier viel Unterstützung erfahre, Hilfe annehme und auch annehmen werde. Ich habe gelernt, dass ich nicht perfekt sein muss, mir meine Fehler einzugestehen, und auch meine Unzulänglichkeiten. Damit meine ich, dass ich eben einige Arbeiten nicht alleine kann, und Hilfe brauchen werde. Und ich trotzdem die Anerkennung bekomme für das was ich kann und für das was ich bisher schon geleistet habe.

Ich meide Anlässe, die in der Vergangenheit vorrangig mit Alkoholkonsum verbunden waren. Wenn ich heute eingeladen werde zu Feierlichkeiten, überlege ich mir vorher gut, ob ich daran teilnehme oder nicht, setze mir zeitliche Grenzen, und höre auch auf mein Inneres. Wenn ich dann dort bin, genieße ich solche Anlässe mehr, ich nehme diese bewusster wahr. Ich habe nicht mehr das Gefühl, ich müsse mittrinken, dies mache ich mir auch davor jedesmal wieder bewusst. Ich habe meine Alkoholproblematik im Laufe der Zeit immer offener kommuniziert. Dadurch werde ich nicht in Versuchung gebracht, Alkohol zu trinken. Von Personen, die mein Problem und auch die Hintergründe nicht verstehen, habe ich mich distanziert.
Wenn ich merke, dass es mir an solchen Abenden dann zu anstrengend wird, oder doch der Gedanke aufkommt, dass ich gerne ein Bier trinken würde, dann gehe ich nach Hause. Auch dies kommuniziere ich offen, ich werde deshalb weder belächelt oder bekomme sonstiges „negatives“ Feedback. Bisher waren diese Gedanken nicht so stark, dass sich diese dann weiter um Alkohol gedreht haben, im Gegenteil, es wurde mit der Zeit immer weniger. Dennoch habe ich meine Notfallkontakte, meine Familie, meine Freunde, oder einige aus der SHG, die ich anrufen kann.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Niemand kann zu 100% ausschließen, dass es absolut unwahrscheinlich ist, in alte Muster zurückzufallen. Aber ich sehe mich jetzt gestärkt und selbstbewusster, ich kann wieder „Nein“ sagen. Es wird sicherlich Situationen geben, bei denen ich ins Schwanken kommen werde. Ich habe meine Kontakte, die ich anrufen kann, die für mich da sind. Sollte von diesen niemand erreichbar sein, so kann ich mich an die SHG wenden, dort hört man mir zu, und ich kann offen über meine Probleme reden.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich weiterhin auf Alkohol verzichte.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
Lieber Stier, ich fange immer mit dem inneren Motiv an, da sich um dieses in der Aufarbeitung alles Andere „rankt“…

12. Warum haben Sie getrunken?

Innere Motive:
Ich habe mit dem Alkoholkonsum meine Probleme vergessen und nicht daran denken wollen.

Als meine erste (ernste) Partnerin die Beziehung beendet hatte wegen einem anderen Mann, habe ich mich in meine Schulzeit zurückversetzt gefühlt……wieder stehe ich hinten an, wieder Ablehnung, wieder fühlte ich mich unfähig und ungenügend.
Aha, Schulzeit…?

Dies wurde mir Im Rahmen der Aufarbeitung nun bewusst, dass ich immer auf der Suche nach der perfekten Familie war, ich mir diese aufbauen wollte; ich wollte eine glückliche Ehe führen, meine Kinder aufwachsen sehen, mit ihnen vieles unternehmen.
Warum ?

Ich habe mich immer wieder zurückversetzen wollen in die Zeit, in der ich unbeschwert war, in denen ich schöne Momente erlebt habe, keine Probleme hatte. In die Zeit, als mein Vater noch am Leben war, dem ich nachgeeifert habe, da er für mich das verkörpert hat, was einen Mann und Familienvater ausmacht. Ich habe meine Anerkennung bekommen, nach der ich gesucht habe, ich wollte meine Eltern stolz machen. Nachdem mein Vater gestorben war, für mich eine Welt zusammengebrochen war, war ich dann ständig auf der Suche nach dieser Anerkennung. Ich habe diese bei den Vätern meiner Partnerinnen gesucht, wollte zeigen, dass Ihre Töchter gut bei mir aufgehoben sind, dass ich mich kümmere, und alles dafür tue, dass es Ihnen gut geht. Auch beruflich war ich abhängig davon, die Anerkennung von meinen Kollegen oder meinem Chef zu bekommen; diese hat mich bestätigt, dass ich etwas wert, und nicht einfach austauschbar bin.
Wenn das so war, dann wäre das, dass du unterbewusst „gespürt“ hättest, dass ein perfekter Ehemann und Vater Alkoholiker sein muss…?!
Ich persönlich halte das -vor allem unter Berücksichtigung dessen, was du dankenswerterweise uns hier berichtet hast- für, sorry, Quatsch.
Oder willst du es weglassen….?

Zusammengefasst ist das eine „so lálá Aufarbeitung“, die auch auf viele, viele MPU-Kandidaten passen könnte…
Wo bist du, Stier ?

Du hast imho alle Erkenntnisse aus der „post-MPU-Besprechung“ nicht umgesetzt.

Du glorifizierst deine Kindheit und malst sie in wunderbaren Farben aus.
Da wird der GA sehr hellhörig und nachbohren, von wegen Prägephase, Charakterbildung etc.

Warum konntest du diese Erkenntnisse nicht umsetzen, lieber @Stier ?
 
ich bin bereits über die Schilderung der Trunkenheitsfahrt gestolpert - aus heutiger Sicht solltest Du einen distanzierteren Blick darauf haben:

, war ich wieder so happy, so euphorisch, ich habe mich den restlichen Tag einfach unbesiegbar gefühlt. ich habe mir zur Feier des Tages (dann gegen 17:30 Uhr) ein Glas Wein (0,2l) verdient zur Belohnung.

war ich doch geschafft vom Tag,…..insgesamt 5 Bier a 0,5l
Du trinkst, wenns Dir gut geht, Du trinkst, wenns Dir schlecht geht...'
Fällt Dir da was auf?
Bei Mißbrauch brauchen Situationen Alkohol,
bei Sucht braucht Alkohol Situationen (zur Legitimation)
Da bimmeln bei mir alle Alarmglocken. Die sollten das bei Dir auch tun.

Und weiter gehts:
Ich habe den Alkohol nicht rausgeschmeckt,.. und noch zwei weitere getrunken...

es hat geschmeckt, und noch eins..
"Geschmeckt"? Ganz sicher?
Beide Aussagen haben etwas auffällig Gemeinsames: Du trinkst Alkohol.
Schau da mal bitte seeehr skeptisch drauf.
 
Hallo.
Vielen Dank schonmal für die Rückmeldungen. Habe mir diese gerade (leider auf die Schnelle) durchgelesen. Werde ich heute Nachmittag intensiver tun, und versuchen, die Anmerkungen mit euch umzusetzen.
 
Aha, Schulzeit…?
ok, vielleicht sehr weit ausgeholt. Aber hier habe ich das erste Mal "Ablehnung" erfahren. Ich habe da im Alter von 16 nicht zur Flasche gegriffen, so war das nicht gemeint. Eher habe ich unterbewusst wieder das Gefühl der "Unzulänglichkeit" gehabt.

Meine Familie war nicht perfekt, das weiß ich. Welche Familie ist das? Mir ist eine solche bisher noch nicht begegnet. Trotzdem war (oder ist immer noch) meine Familie für mich perfekt, mit allen Fehlern, die sie hat, die auch ich habe. Die ich mir eingestehe, aber auch den anderen zugestehe.

dass ein perfekter Ehemann und Vater Alkoholiker sein muss
Nein, muss er nicht. Aber für seine Familie dasein, sich kümmern, sie versorgen können, nicht gewalttätig sein. Und das hat mein Vater nunmal gemacht bzw. war eben nicht gewalttätig, ob er nun heimlich im Keller getrunken hat, oder bei Geburtstagen oder wann auch immer.
Oder willst du es weglassen….?
Ja, möchte ich weglassen. Es geht um mich, nicht um meinen Vater. Ich selbst bin für mein Handeln verantwortlich, sonst niemand. Ich habe das im Gutachten erwähnen wollen, um der GAin zu zeigen, dass ich mich mit dem Thema "Alkohol" beschäftigt habe, und dass ich (wenn man der Literatur glauben darf) eben ein 7x höheres Risiko habe.

Warum konntest du diese Erkenntnisse nicht umsetzen, lieber @Stier ?
Gute Frage........ vielleicht sind die Puzzleteile doch noch nicht so passend gefallen, wie ich es mir erhofft hatte.

Du trinkst, wenns Dir gut geht, Du trinkst, wenns Dir schlecht geht...'
Fällt Dir da was auf?
Ja, das ist mir aufgefallen....... Ich formuliere es anders, ..... ich hatte an diesem Tag Lust auf ein Glas Wein, als ich nach Hause kam. Das lange Wochenende stand vor der Tür, endlich frei, und ich habe mir gedacht, ich habe mir das Glas zur Belohnung verdient. Zuvor hatte ich zwei Wochen keinen Schluck getrunken (keine Zeit, Arbeit am Wochenende, keine Lust auf Alkohol).
Aber ja, ich weiß was du meinst.......es vermittelt den Eindruck, als suche ich einen Grund zum trinken.
Da bimmeln bei mir alle Alarmglocken. Die sollten das bei Dir auch tun.
Haben sie auch bei mir!
"Geschmeckt"? Ganz sicher?
Beide Aussagen haben etwas auffällig Gemeinsames: Du trinkst Alkohol.
Der Gin Tonic hat geschmeckt, ja. Den Alkohol habe ich nicht wahrgenommen, so hatte ich das gemeint. Es macht es jetzt nicht besser, aber so habe ich es in diesem Moment empfunden, als "nicht schlimm".

Schau da mal bitte seeehr skeptisch drauf.
Das tue ich, jeden Tag! ich kann auch nur hier offen und ehrlich sagen, wie ich es damals empfunden habe. Ich habe heute einen anderen Blickwinkel, ich sehe vieles doch als "schlimm" und "falsch", was ich noch vor einem Jahr als "normal", "gesellschaftsfähig" und "akzeptabel" angesehen habe.
 
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