TF mit 1,96% BAK und Unfall + Personenkontrolle THC

Nagi22

Benutzer
Hey Leute, ich bin mir irgendwie echt unsicher bezüglich meiner zweiten Fragestellung:

"Ist aufgrund der Verstöße zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?"

Ich habe meinen Punktestand vor langer Zeit gecheckt, da war noch nichts, aber ob durch den Unfall Punkte entstanden sind kann ja auch sein, check ich morgen nochmal. Es ist jedenfalls sicher, dass diese Fragestellung aufgrund des Unfalls und wahrscheinlich auch der Gerichtsverhandlung gestellt wird.

Trotzdem frage ich mich, ob ich mich nicht auch noch auf ein paar Fragen aus dem Verkehrs FB vorbereiten soll. In meiner Anklageschrift fallen auch die Worte "nicht angepasste Geschwindigkeit". Das ist zwar alles im Rahmen meines Alkoholkonsums passiert, aber irgendwie hab ich Angst neben den Alk Fragen noch Verkehrs Fragen zu bekommen, auf die ich dann nichts ordentliches zu Antworten weiß.

Dazu kommt, dass ich generell mega aufgeregt bin xD Ich arbeite schon lange aif die MPU hin und in 8 Tagen ist es einfach soweit. Krasses Gefühl. Bitte haut nochmal eure Meinungen raus. Reicht die Vorbereitung mittels Alk FB?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
In der Aufforderung zur MPU werden neben den Fragestellungen in der Regel auch die Ursachen für die MPU-Forderung aufgeführt, meist die Verstöße um die es geht. Teil die bitte möglichst wörtlich mit falls sie angegeben sind.
 

Nagi22

Benutzer
VerstößeUndFragestellungen.jpg
 

Nagi22

Benutzer
Das ist alles, was da zur Sache steht. Es wird von "dieser Tatsache" gesprochen. Also meinem Unfall unter Alkoholeinfluss mit nicht angepasster Geschwindigkeit.
 

Mat_C

Erfahrener Benutzer
Hat sich eig. nun jemand verletzt oder nicht? Du schreibst "nein", aber die Führerscheinstelle hat da anscheinend andere Infos.

Bzgl. der Fragestellung geht die Führerscheinstelle anscheinend davon aus (falls du das erste Mal auffällig warst), dass ein erheblicher Verstoß gegen verkehrsrechtliche Vorschriften vorliegt (§ 11 Abs. 3 Nr. 4 FeV) vorliegt. Ob das in deinem Fall richtig ist, kann ich hingegen nicht bewerten.
 

Mat_C

Erfahrener Benutzer
Aber um genau zu verstehen, wie die verkehrsrechtliche Fragestellung zustande kommt, kannst du diesbzgl. auch um die Rechtsgrundlage bei der Führerscheinstelle bitten. Denn ohne Rechtsgrundlage darf es keine entsprechend geartete Fragestellung geben.
Und dann wäre die nächste Fragestellung, ob die Rechtsgrundlage in deinem Fall Anwendung finden kann.
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo,
ich glaube der Mitarbeiter auf der Führerscheinstelle hat auch einen gewissen Ermessensspielraum.
Trotz einigen Straftaten und einem Unfall hatte ich das Glück,nur eine Alkoholfragestellung zu bekommen.
Hingegen einer aus meiner Selbsthilfegruppe hat wegen eines Unfalls auch die verkehrsrechtliche Fragestellung bekommen.
 

Nagi22

Benutzer
Danke für die zahlreichen Rückmeldungen.

Hat sich eig. nun jemand verletzt oder nicht? Du schreibst "nein", aber die Führerscheinstelle hat da anscheinend andere Infos.
Da hab ich mich auch schon gewundert. Beim Unfall meines Wissens nach nicht. Danach hat mein Kumpel glaube ich sich bisschen an der Hand geschnitten, als er mit Gewalt versucht hat Baum und Straßenschild von der Straße und wieder in richtige Position zu bringen, erfolgslos. Vielleicht haben die im Krankenhaus das als Verletzung, die beim Unfall passiert ist, gesehen. Ich sollte das deswegen auch so betrachten, damit keine Unterschiede zwischen meiner Schilderung und der Schilderung des Gerichts/Polizei entstehen.

Hingegen einer aus meiner Selbsthilfegruppe hat wegen eines Unfalls auch die verkehrsrechtliche Fragestellung bekommen.
Ich glaube mir fehlt die Zeit um die Richtigkeit der Fragestellung zu hinterfragen. Ich bin anscheinend nicht der Erste, der diese Fragestellung Aufgrund eines Unfalls bekommt. Ich frage mich halt einfach, ob es Sinn machen würde nochmal den Verkehrs FB kurz und bündig auszufüllen. Ich habe echt Angst davor, dass ich Dinge gefragt werde, auf die ich mich dann nicht vorbereitet habe.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Das ist eine doppelte Fragestellung. Dementsprechend müssen auch verkehrsrechtliche Fragen gestellt werden.

Weiterhin befanden sich um Tatzeitpunkt zwei männliche und zwei weibliche MitfahrerZinnen in dem Fahrzeug, die aufgrund ihres Fahrverhaltens nicht unerheblich verletzt wurden.

Bei dir geht es nicht um einen einfachen Unfall bei einer Alkoholfahrt. Sondern du bist erst mal betrunken mit vier Personen losgefahren von den mindestens zwei bei dem folgenden Unfall verletzt wurden.

Bei der MPU steht die Aktenlage über allem. Wenn du der Aktenlage widersprichst wird das als Lüge oder Verharmlosung gewertet und entsprechend negativ gewichtet.

So ein Detail wie "unerhebliche Verletzungen" denken sich die Behörden auch nicht aus. Heißt: Deine Mitfahrer haben entweder entsprechende Angaben gemacht oder sich mit Forderungen an deine Versicherung gewandt. Kann es sein dass das an dir vorbeigegangen ist? Es wäre schon seltsam, wenn solche Angaben erst bei der MPU-Forderung auftauchen, vorher aber nicht in dem Verfahren gegen dich erwähnt wurden.

Ein einziges massives Vergehen reicht für eine verkehrsrechtliche Fragestellung aus. Das ist meiner Meinung nachc in deinem Fall gegeben. Von daher hat ein Vorgehen gegen die verkehrsrechtliche Fragestellung nur sehr geringe Erfolgsaussichten.
 

Nagi22

Benutzer
mindestens zwei bei dem folgenden Unfall verletzt wurden.
Ich schaue zuhause nochmal in mein Gerichtsurteil, ob da genau drin steht, ob sich wer Verletzt hat. Ich weiß, dass nur die beiden Mädels zur Aussage waren. Die haben mir beide erzählt, dass sie nichts von Verletzungen der Polizei gegenüber erwähnt haben. Aber vielleicht ja doch. Ansonsten ist da wie gesagt noch mein Kumpel, der sich die Hand beim Versuch aufzuräumen bisschen verletzt hat. Meine Versicherung wurde jedenfalls nicht mit einbezogen und weil ich die beteiligten auch alle kenne weiß ich sicher, dass es zum Glück zu keinen schwereren Verletzungen gekommen ist.

Fakt ist, dass es laut den Schilderungen der FSST zu "nicht unerhebliche Verletzungen" kam, was ich dann natürlich auch genau so in der MPU wiedergeben werde, sonst schieß ich mir ein Eigentor.
Das ist eine doppelte Fragestellung. Dementsprechend müssen auch verkehrsrechtliche Fragen gestellt werden.
Ja dann werde ich mich heute Abend mal an ein Verkehrs FB setzen. Falls hier ein erfahrener Benutzer schon einen Riecher entwickelt hat, welche Fragen aus dem Verkehrs FB auf meinen Fall passen würden, dann möge er es mir bitte mitteilen. Ich freue mich über jede Hilfe!!!
 

Nagi22

Benutzer
So ich habe jetzt einen Verkehrs FB in moderatem Umfang ausgefüllt mit Bezug auf Alkohol am Steuern.


Verkehrsrechtliche MPU - Fragebogen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?


  • TF mit Unfall 27.04.22 1,93% BAK, 4 weitere insassen, nicht unerheblich Verletzt
  • seit dem ich 21 bin ca. 4 mal betrunken Auto gefahren
  • vorher 300-400x betrunken Fahrrad gefahren

2. Was waren das für Verstöße?

  • mehrmals Alkohol am Steuern und 1x Alkohol am Steuer mit Unfall

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

  • TF mit Unfall → Alk FB Frage 1
  • Mitte März bis 27. April ca. 4 mal betrunken gefahren
  • Fahrrad TF vom 15-21 Lebensjahr

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Zu den KFZ TF: Seitdem ich 21 geworden bin, habe ich die legale Alkoholgrenze ausnutzen wollen und bin mit 1 Bier 0,5L zu Freunden gefahren. Das hat ca. 2 mal geklappt und die anderen beiden Male + meiner TF mit Unfall war mein Wille und meine Vernunft zu schwach, um der Versuchung mehr Alkohol zu trinken zu widerstehen. Der größte Fehler meines Lebens.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

  • Durch den Alkohol ist bei mir eine Überheblichkeit, Leichtsinnigkeit und Hemmungslosigkeit entstanden
  • Ich hab mich damals unantastbar gefühlt und war der Meinung, dass ich alles schaffen kann, vor allem bei den vertrauten Wegen in meiner Wohngegend
  • Mein damaliges Ego wollte den “starken” machen und sich bei seinen Freunden beweisen

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

  • grob fahrlässige und lebensbedrohliche Gefährdung meiner Freunde und der anderen Verkehrsteilnehmer
  • extremer Sachschaden

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

  • ohne Alkohol “normal”, nie geblitzt worden oder andere verkehrswidrige Vorfälle gehabt
  • mit Alkohol unaufmerksam, wagemutig, unkontrolliert bezüglich des Führen eines KFZ und keine Kontrolle über die zulässige Höchstgeschwindigkeit

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Der Unfall war vorprogrammiert. Es ist komplett dumm besoffen zu fahren. Es hätte schon vor meinem eigentlichen Unfall gut zu einem Unfall kommen können. Des Weiteren hätte es zu viel schlimmeren Verletzungen kommen können.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?


  • Hemmungslosigkeit, Leichtsinnigkeit und Überheblichkeit durch den Alkohol
  • Verschobene Wahrnehmung von meinem fahrerischen Können
  • Falsches Risikobewusstsein und wenig Verantwortungsbewusstsein, geistige unreife

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert, nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Kumpel wollte Schuld auf sich nehmen, nach wenigen Minuten hab ich die Schuld dann auf mich genommen. Ich hab akzeptiert, dass ich ganz großen Mist gebaut habe und wollte die volle Verantwortung dafür tragen.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

  • gab es nicht

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?


  • keine Punkte vor dem Unfall vorhanden

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Ich hatte keine guten Vorsätze. Erst durch den Unfall bin ich so hart auf die Schnauze geflogen, dass ich Zeit hatte, über Alkohol AB eine Verhaltensänderung zu bewirken und damit sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passieren wird.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Nein

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Ich trinke nie wieder Alkohol

16. Was ist daran anders?

Vorher war ich ein Gelegenheitstrinker mit starker Gefährdung zur Abhängigkeit (Alk FB F19)

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

  • Alkohol hat den Sinn in meinem Leben verloren (Alk FB F27)
  • Unfall war größter Fehltritt meines Lebens + Unfall von anderen Freunden 2 Tage später haben mir gezeigt, dass Alk in meinem Leben keinen Platz mehr haben soll
  • Von meinem hohen Ross runter gestiegen und mein Ego wird nicht immer vorneweg gestellt. Ich höre mehr auf die Meinung von Leuten, die mir wichtig sind (Beispiele hab ich im Freundeskreis und Familienkreis)
  • Keine Scham mehr offen mit Problemen umzugehen und bei Bedarf Suchtberatung oder Psychologen zu Rat zu ziehen


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Alk FB F26

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

  • Sicherheit und eine rücksichtsvolle, defensive Fahrweise sind Priorität Nummer 1
  • Ich habe an eigenem Leib erfahren, wie schnell im Straßenverkehr lebensgefährliche Unfälle entstehen können und habe dadurch so ein großes Loch in mein Selbstwertgefühl geschossen und Schäme mich zutiefst, dass ich nie wieder Grund solcher Situationen sein will
  • Leichtsinniges verhalten wird es meinerseits nie wieder geben

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

  • Rücksicht auf jeden Verkehrsteilnehmer
  • Respekt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern
  • keiner darf zu Schaden kommen


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

  • Das höchste Ziel in meinem Leben ist es, nie wieder Alkohol zu trinken. Trotzdem kann ich nicht in die Zukunft blicken, aber habe alle nötigen Maßnahmen getroffen, dass es zu keinem Rückfall kommt
    • Meine Gründe für den Alk erforscht und abgelegt
    • ich kennen meine Trinkmotive und kann frühzeitig gegensteuern
    • Sport als zentrales Ausgleichsventil
    • ich höre mehr auf die Meinung von Menschen die mir wichtig sind
    • Ich suche mir professionelle Hilfe, wenn ich im Leben Probleme bekomme, bei denen ein Gefühl der Hilflosigkeit entsteht(Suchtberatung oder Psychologe)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Nagi22,

ich gehe davon aus, dass es sich bei der verkehrsrechtlichen Fragestellung einerseits um dein Fahrverhalten im Generellen handeln wird. Stichwort: "unangepasste Geschwindigkeit". Der Gutachter soll die Frage beantworten, ob du dich allgemein (also auch ohne Alkohol) nicht an Regeln bzw. Geschwindigkeitsbegrenzungen hältst/gehalten hast.
Zum anderen wird wohl die Frage aufkommen, ob du dir darüber bewusst bist bzw. warst, in welche Gefahr du deine "Mitinsassen" gebracht hast, oder ob dir das im Grunde genommen "egal" war.
Auf diese Fragen solltest du Antworten haben.
 

Nagi22

Benutzer
Ja, das sind denk ich auch die beiden Knackpunkte.
Der Gutachter soll die Frage beantworten, ob du dich allgemein (also auch ohne Alkohol) nicht an Regeln bzw. Geschwindigkeitsbegrenzungen hältst/gehalten hast.
Ich habe zum Glück keinen Punkt gesammelt vor dem Unfall. Daher sollte ich ja auch mit ruhigem Gewissen sagen dürfen, dass ich erst mit Alkohol unaufmerksam und leichtsinnig geworden bin und dadurch Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten habe. Ich bin auf der Autobahn auch gerne mal schnell gefahren im unbegrenzten Bereich, aber die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde von mir im nüchternen Zustand immer eingehalten. Kann es sein, dass der Gutachter mich hier noch genauere Sachen fragt? Bspw. Geschwindigkeit in einer Spielstraße oder sowas ?
Zum anderen wird wohl die Frage aufkommen, ob du dir darüber bewusst bist bzw. warst, in welche Gefahr du deine "Mitinsassen" gebracht hast, oder ob dir das im Grunde genommen "egal" war.
Da spielt jetzt wieder mein damaliges Ego rein. Dass besoffen Autofahren gefährlich ist war mir mehr oder weniger bewusst, aber ich war der Meinung, dass ich das problemlos hinbekomme ohne meine Mitinsassen einer Gefahr auszusetzen. Und genau diese Denkweise war eben kompletter Müll. Ich habe damals gedacht, dass ich alles schaffen könnte und habe mich maßlos überschätzt. So richtig verstanden wie gefährlich die ganze Geschichte wirklich war, habe ich auch erst so richtig im Nachhinein. Vor allem in Kombi mit dem Unfall meiner Freunde 2 Tage später, die ums Leben gekommen sind. Das hätte bei mir auch so laufen können und ich habe dementsprechend mein Verhalten geändert und vor allem den Alkohol komplett aus meinem Leben verbannt. Schade, dass ich so eine eigentlich selbstverständliche Gefahr erst auf die harte Tour richtig einschätzen konnte, auf Kosten einer Lebensgefährlichen Situation für meine Freunde und der anderen Verkehrsteilnehmer.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Bspw. Geschwindigkeit in einer Spielstraße oder sowas ?

Nein, bei der MPU geht es um dich und deine Probleme, nicht um spezielle Verkehrsregeln. Die solltest du natürlich trotzdem kennen.

Daher sollte ich ja auch mit ruhigem Gewissen sagen dürfen, dass ich erst mit Alkohol unaufmerksam und leichtsinnig geworden bin und dadurch Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten habe.

Nicht wenn du die MPU bestehen willst. Deine Angaben müssen realistisch sein und das sind sie nicht.

Ich entnehme deinen Angaben: Von 15 bis 18? bis zu regelmäßig betrunken Fahrrad gefahren. Von 18 bis 21 bist du nie betrunken Kfz gefahren. Einen Monat nach deinem 21. Geburtstag hast du betrunken den Unfall gebaut und bist bis dahin 3 oder 4 mal betrunken Kfz gefahren.

Mit solchen Angaben wird ein Gutachter dich kaum als glaubwürdig einstufen.
 

Nagi22

Benutzer
Nicht wenn du die MPU bestehen willst. Deine Angaben müssen realistisch sein und das sind sie nicht.
Ja ok, bei meinen Angaben würde ich mir das wahrscheinlich auch nicht abkaufen. Trotzdem muss ich an dieser Stelle ja nicht übertreiben.

Zu mir würde passen, dass ich auch nüchtern vor Freunden den „coolen“ machen wollte und mich daher manchmal nicht an die zulässige Höchstgeschwindigkeit gehalten habe.

Durch meinen Unfall hab ich dann gecheckt, dass man im Straßenverkehr extrem vorsichtig sein muss, da Unfälle einfach super schnell passieren können, auch wenn man nüchtern ist.

Eine defensive Fahrweise und Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer ist Priorität Nummer 1.
 

Nagi22

Benutzer
Ehrlich gesagt steh ich gerade ein bisschen auf dem Schlauch. Umso "schlechter" ich über mein nüchternes Fahrverhalten rede, desto mehr Argumente brauch ich dann ja wieder bezüglich meiner Verhaltensänderung.

Ich habe ja wie gesagt vor meinem Unfall keine Punkte gesammelt und kann aber aufgrund meines Verhaltens mit Alkohol am Steuer gut nachvollziehen, dass ein Gutachter mich als jemanden einschätzt, der auch nüchtern keine weiße Weste besitzt.

Trotzdem glaube ich, dass mein nüchternes Fahrverhalten nicht so miserabel war, dass eine Verkehrs MPU nötig wäre. Die Verkehrsfragestellung kommt ja auch von meinem Unfall, nicht von Geschehnissen davor.

Mit solchen Angaben wird ein Gutachter dich kaum als glaubwürdig einstufen.
Ich will aber auch komplett vermeiden, dass der Gutachter denkt, ich würde ihm falsche Tatsachen erzählen. Mich jetzt aber schlechter darstellen als es eigentlich war fühlt sich aber irgendwie auch komisch an.

Fakt ist, dass ich durch meine Verhaltensänderung bezüglich Alkohol am Steuer generell auch anders übers Autofahren denke. Mir sind die Risiken viel bewusster geworden und ich will nie wieder Menschen durch mein Verhalten gefährden. Dass bezieht sich natürlich auf meine generelle Fahrweise und nicht nur auf Alkohol.

Ich weiß gerade einfach nicht wie ich die Gedanken alle schlüssig in meinem Kopf ordne, dass der Gutachter mir glaubt was ich erzähle. Und die Aufregung vor der MPU steigt auch gefühlt mit jeder Stunde. Bezüglich Alk fühl ich mich schon ganz ok vorbereitet, aber die Verkehrs Geschichte ist leider noch ne Baustelle...

Trotzdem danke für die ganzen hilfreichen Tipps. Paar Tage habe ich ja noch, also gerne jeder noch seine Meinung über meine Situation raus hauen <3
 

Nagi22

Benutzer
Ich habe jetzt mal die Fragen herauskristallisiert, die anhand der letzten Beiträge hier im Forum am ehesten auf mich zukommen bezüglich Verkehr. Jede Meinung ist willkommen, MPU in 3 Tagen.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

  • Neben dem Unfall keine Punkte gesammelt, trotzdem wahr ich ein schlechter Fahrer
    • Bedürfnis sich selbst zu beweisen und den “coolen” zu machen hat dazu geführt, dass ich manchmal zu schnell gefahren bin
    • geistige Unreife und wenig Verantwortungsbewusstsein. Über die Risiken im Straßenverkehr hinweg gesehen bzw. wenig nachgedacht
    • Ich habe mir selbst zu viel zugetraut, falsche Selbsteinschätzung
  • mit Alkohol unaufmerksam, wagemutig, unkontrolliert bezüglich des Führen eines KFZ und keine Kontrolle über die zulässige Höchstgeschwindigkeit



9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

  • Damit profilieren schnell und waghalsig zu fahren
  • Mich beweisen bei Freunden, auf cool machen

  • Hemmungslosigkeit, Leichtsinnigkeit und Überheblichkeit durch den Alkohol
  • Verschobene Wahrnehmung von meinem fahrerischen Können
  • Falsches Risikobewusstsein und wenig Verantwortungsbewusstsein, geistige unreife


10. Waren sie sich bewusst, in welche Gefahr sie ihre Mitinsassen gebracht haben?

  • mehr oder weniger waren mir die Risiken bewusst
    • falsche Selbsteinschätzung, ich habe mir alles zugetraut, hohes Ross
    • ich war der Meinung, dass ich so gut fahren könnte, dass für meine Mitinsassen keine Gefahr ausgeht
  • meine Denkweise war kompletter Müll
  • durch den Unfall bin ich so doll auf die Schnauze geflogen und hab danach mein damaliges Verhalten analysiert und die falschen Ansichten beseitigt → s. nächste Frage



19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?


  • Ehrgeiz und das Bedürfnis sich zu beweisen ist erstmal nicht verkehrt, aber der Straßenverkehr ist dafür der komplett falsche Ort
    • ich habe durch den Unfall realisiert, wie schnell im Straßenverkehr lebensgefährliche Situationen entstehen
    • wenn ich mich beweisen will dann beim Sport oder in der Uni
    • Leichtsinniges verhalten und Risikobereitschaft wird es bei mir nie wieder geben
    • Sicherheit und eine rücksichtsvolle, defensive Fahrweise sind Priorität Nummer 1

  • Unfall hat so großes Loch in mein Selbstwertgefühl geschossen und Schäme mich zutiefst, dass ich nie wieder Grund solcher Situationen sein will



20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

  • rücksicht auf jeden Verkehrsteilnehmer
  • Respekt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern
  • keiner darf zu Schaden kommen
 
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