• Hallo, das Forum wurde auf einen neuen Server umgezogen. Wir bitten alle Forenbenutzer, sofern Fehler auftauchen, Ihren Browsercache einmal zu leeren. Danke!

TF mit 2,01 % mit E-Scooter. 1. MPU negativ jetzt neuer Versuch

superharibo

Neuer Benutzer
Hallo zusammen, mir wurde im Nov. 21 der Führerschein wegen 2,01 % auf einem E-Scooter genommen. Ich habe bereits nach 3 Monaten AB (Belege vorhanden) die MPU versucht und leider durchgefallen. Sie schreiben dass Sie 12 AB fordern. Nachdem ich mir das alles nochmal genau durchgelesen habe, bin ich glaube ich mit einer zu krassen Alkohol Vorgeschichte reingegangen und habe auch bei einen Angaben übertrieben. Ich habe beschlossen mein 6 Monate AB Programm (Mitte Sept.) abzuschließen und es dann nochmal bei einer anderen Stelle (Dekra München) zu versuchen, mit einer kürzeren Vorgeschichte. Bin über jede Art von Rückmeldung dankbar.

FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: M

Größe: 1,72

Gewicht: 90 kg aktuell (bei TF 110 kg)

Alter: 39

Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 21.11.21

BAK: 2,01

Trinkbeginn: 19:00

Trinkende: 1:30 Uhr

Uhrzeit der Blutabnahme: 2:55 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Strafbefehl schon bekommen: ja

Dauer der Sperrfrist: 8 Monate (wurde verkürzt auf 7 nach Antrag)

Führerschein

Hab ich noch: nein

Hab ich abgegeben: ja

Hab ich neu beantragt: ja

Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge des unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeug in Frage stellen.

Bundesland:

Bayern

Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein

Ich lebe abstinent seit: 21.11.21 (ein 2 Gläser an Weihnachten)

Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein: nein

Urinscreening ja/nein: ja

Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:

GOT 28,0

GPT 25,2

GGT 19,5

Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein

Selbsthilfegruppe (SHG): Nein

Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein

Ambulante/stationäre Therapie: Nein

Keine Ahnung: Nein

MPU (die negative, die nächste plane ich mitte Sept. bei der Dekra München)

Datum: 14.06.22

Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Augsburg

Schon bezahlt?: Ja

Schon eine MPU gehabt? J

Wer hat das Gutachten gesehen?: Mein VP und ich

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:


1659608841922.png



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:

Nein

. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Wir hatten Weihnachtsfeier vom Handballverein. Es war das erste Zusammentreffen nach den letzten 2 Jahren Lockdown. Es war eine sehr schöne Feier mit Ehrungen und Reden und wie gut und ohne Mitgliederschwund die Abteilung durch die letzten 2 Jahre gekommen ist. Ich habe zum Anfang ein Weißbier 0,5 getrunken und im restlichen Laufe des Abends noch 2 Flaschen Wein. Da es noch zu eingeschränkten Lockdown Zeiten war, mussten wir um 10 Uhr aus der Wirtschaft raus und haben noch auf dem Parkplatz weitergefeiert. Dort wurden dann noch diverse Trinkspiele gemacht wo ich dann auch nochmal 2 x0,5 Bier getrunken habe. Gegen 2 Uhr löste sich dann langsam die Gruppe auf und ich musste irgendwie nach Hause kommen. Bin schon bewusst nicht mit dem Auto gekommen, da ich wusste, ich werde etwas trinken. Dann habe ich mich zu Fuß, sehr betrunken Richtung S-Bahn (ca. 1 km) auf den Weg gemacht. Da keine Autos / Taxen wegen Lockdown auf den Straßen waren und an der S-Bahn die größte Wahrscheinlichkeit war ein Taxi zu bekommen. Nach ca. 500 m stand ein E-Scooter an der Straße, mit dem ich zur S-Bahn, noch die fehlenden 500 m fahren wollte. Ich war sehr betrunken und sehr müde und lahm, deswegen wollte ich schnellstmöglich zu den Taxen kommen. Bei der App kommt in der Nacht ein Betrunkenheitstest, wo man Punkte die sich schnell bewegen treffen muss, welche ich dann beim 3. Versucht erwischt habe. Ca. 200 vorm Ziel bin ich über eine rote Ampel gefahren, und darauf hat mich die Polizei die hinter mir war mich aufgehalten. Alkoholkontrolle blasen, ergab 1,6 BAK und die darauffolgende Blutentnahme 2,01 BAK

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe zwischen 19:00 Uhr und 1:30 3 Bier 0,5 und 2 Flaschen 0,7 l Wein getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte 1 km fahren und bin ca. 300 m gefahren bis ich aufgehalten worden bin

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich habe nicht das Gefühl gehabt, sicher fahren zu können, aber ich war so müde, betrunken und kaputt und wollte nur noch zum Taxi.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe die TF nicht verhindern wollen, ich habe in dem Moment nicht an die Konsequenzen gedacht und habe Sie ausgeblendet. Dass mein Verhalten falsch und gefährlich war, habe ich zu dem Zeitpunkt mir noch nicht bewusst gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Beim Motorrad fahren gilt bei mit konsequent 0,0 % Grenze. Beim Autofahren, habe ich immer mich an die 2 Bier gehalten (was nach meiner jetzigen Erkenntnis auch zu viel war) Beim Fahrradfahren habe ist es nicht so eng gesehen und bin da auch schon mal nach 4-5 Bier gefahren. Das kam schon einmal im Monat vor, vor allem in den Sommermonaten.

Nachdem ich mich aber in letzter Zeit viel mit BAK Berechnung / Abbau etc. beschäftigt habe, bin ich auch 3-4 mal im Jahr mit Restalkohol gefahren

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Ich durfte mit 13 mal bei meinem Vater ein Schluck zuhause von seinem Bier probieren.

Den ersten Kontakt ohne Aufsicht war mit 14 auf einer Party.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken, seit 2020 hat sich mein regelmäßiger Konsum in Häufigkeit und Menge erhöht

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke generell 2-3 mal die Woche Alkohol. Meisten 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Am Wochenende, wenn wir mit der Familie beim Essen waren, waren es 1-2 Bier und dann 0,5 Wein bzw. wenn ich in Gesellschaft war, waren es auch 5-6 Bier oder zu zweit 2-3 Flaschen Wein. Seit Mitte 2020 hat sich die Höhe des Alkoholkonsums erhöht. Dann wurden aus 2-3 mal 4-5 mal die Woche und am 1-2 mal im Monat am Wochenende war es auch mal 2 Bier und 2 Flaschen Wein

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Nach dem Handballtraining (2 mal die Woche) trank ich immer 1-2 Bier und am Wochenende wenn Spiel waren es ganz schnell die o.g. 5-6 Bier. Daheim, wenn Besuch (Freunde / Nachbarn) da war haben wir immer Alkohol auf dem Tisch gehabt.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)


Innere Motivation:

Ich habe seit dem ich im Berufsleben (immer schon im Vertrieb gewesen) einen Leistungsdruck an mich selber und war auch immer recht erfolgreich. Ich war es gewohnt dass meine Kollegen "zu mir aufgeschaut haben" und ein gewisses Vorbild zu sein. Auch in der Schule sind schon alle immer mit ihren "Problemen" zu mir gekommen. Dadurch hat sich die vielen Jahren ein gewisser Stolz und ein bestimmtes starkes Selbstbewusstsein aufgebaut. Generell hat im meinem Leben auch sehr viel funktioniert und ich kannte es nicht mit harten Niederlagen umzugehen. Ich konnte auch nie unter Leuten Schwäche zeigen bzw. Hilfe von anderen annehmen bzw. nehmen. Schwäche zeigen würde ja auch nicht zu meinen übergroßen Ego passen würde. Seit Mitte Ende 2020 habe ich eine sehr schwierige Zeit in meinem Beruf erlebt und habe zum ersten Mal in meinem Leben mit richtig harten Niederschlägen umgehen müssen. Ich habe starke Verluste in der Firma hinnehmen müssen und hatte Existenzängste. Wir haben mit der Fa. ca. 300.000 € Minus gemacht und ich hatte Angst meinen wirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen und dass wir das Haus verlieren. Ich hatte Angst vor allen als großer Verlierer zustehen und mein (gedachtes) Superego wurde zerkleinert. Ich habe mich hilflos gefühlt und versucht mir Hilfe im Alkohol zu suchen. Ich dachte immer ich müsse vor allen immer den starken und unverletzbaren darstellen und ich benötige von keinem anderen Hilfe, weil ich weiß es ja eh besser (natürlich in allen Bereichen) Ich habe versucht mein gebrochenen Panzer und mein angekratztes Ego mit Alkohol aufrecht zu erhalten. Am nächsten Tag waren aber die Probleme weiter da. Seit dem ich mich mit meinem tiefsitzenden Alkoholproblem beschäftige, habe ich gemerkt, dass diese alte Einstellung absoluter Bullshit ist und es richtig gut tut, andere nach Hilfe zu fragen. Und Sie auch zu bekommen. Es ist absolut normal, dass ich nicht alles weiß und das verlangt auch keiner. Ich habe mir einen Business Coach geholt, mit dem ich alle meine Fragen / Probleme besprechen kann und es ist so ein schönes Gefühl, Hilfe von anderen Leuten zu bekommen. Deswegen habe ich mich in einer Art "Business Gruppentherapie" angemeldet, wo viele Führungskräfte hinkommen und es alle Arten von Problemen besprochen werden. Jeder lässt dort komplett die Hosen runter, und ich habe das Gefühl dass die Leute dort, mehr über mich wissen als meine besten Freunde und Bekannten. Ich habe gelernt über meine Probleme zu sprechen, Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen. Ich habe auch dank den Gruppen und dem Coach verinnerlicht, wenn im Worst Case die Firma in den Sand setzen würde, habe ich durch meine Erfahrung und meinen Ruf in meiner Branche einen recht guten Job, wo ich auch meinen wirtschaftlichen Verpflichtungen nachkommen kann.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer und noch selbstbewusster (vor allem klugscheißiger -> gibt’s glaub ich nicht ;-))

Bei zu viel Alkohol wurde ich müde und es wurde mir alles recht egal und habe immer weniger über mein Handeln nachgedacht

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Wenn wir in der Gruppe zusammen ein Bier bestellt haben, war ich recht oft der erste bei dem das Glas leer war. Ich habe dann zwar auf alle mit der 2. Runde gewartet um nicht als Schnelltrinker abgestempelt zu werden.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Rückblickend hab ich das letzte Jahr, seit dem der Alkoholkonsum gestiegen ist, über 10 kg zugenommen und ich hatte immer weniger Lust etwas zu unternehmen, was sonst überhaupt nicht zu mir passt. Ich habe einige Freunde vernachlässigt und Sie nicht mehr so oft gesehen. Ich wurde sehr träge und bequem.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Soviel Alkohol wie die 1,5 Jahre vor der TF habe ich noch nie getrunken.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich habe mal als ich Antibiotika genommen habe, den Hinweis vom Arzt keinen Alkohol zu trinken (na klar ich weiß es ja besser) ignoriert und habe nach 6 Bier einen kompletten Filmriss gehabt und habe mich vor das Zelt gelegt und im freien ungewollt geschlafen

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe 2015 ein halbes Jahr kein Alkohol getrunken und 4 oder 5 mal habe ich Dry January gemacht.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Früher habe ich nie gedacht, dass ich ein Alkoholproblem habe, aber jetzt nachdem ich mich mit dem Thema verstärkt beschäftigt habe, würde ich mich früher in den Alkoholsüchtigen einordnen. Die letzten 1,5 Jahre waren Alkoholmissbrauch. Die TF war bösartiger Alkoholmissbrauch.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Nach TF nichts mehr bis zu Weihnachten, dort 2 Glas Wein was mir nicht geschmeckt hat.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich gemerkt habe, ein Leben ohne Alkohol hat nur Vorteile. Ich fühle mich fitter, ich bin vitaler. Habe keine verkaterten Morgen wo ich den halben Tag in den Seilen hänge. Ich stehe jeden Tag auf und bin voll da. Ich fühle mich entspannter in der Arbeit und habe neue Sportarten für mich entdeckt. Habe 20 kg abgenommen und meine komplette Ernährung umgestellt. Alkohol löst meine Probleme nicht (macht es oft sogar schlimmer) und der Verzicht hat mich zu neuen Denken und Handlungsweisen gebracht. Wäre ich ohne die Erfahrung nie gekommen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken aufgeben, weil mein Trinkmotiv das falsche war. Es war kein Genusstrinken sondern ein Ventil und ein versuchter Ausweg. Ich habe mir in letzter Zeit eine hohe Trinkfestigkeit angeeignet, was ein schleichender Prozess war, und ich nicht gemerkt habe. Nicht schon eher, weil ich meine Komfortzone verlassen hätte müssen. Die erste Zeit der Abstinenz war auch nicht wirklich einfach und körperlich schon herausfordernd. Es war einfach gemütlicher und angenehmer für mich. Mit der körperlichen Verfassung findet man sich irgendwann ab.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ehrlich habe ich erst nach 2-3 Wochen realisiert, was mit der TF eigentlich passiert ist und was das jetzt heißt. Ich musste erst mal selbst mit der Situation und den Auswirkungen klarkommen, und brauchte erst mal Zeit mich zu sortieren. Ich recht schnell die einfachste Konsequenz gezogen und habe nach der TF, bis auf Weihnachten ein Glas, freiwillig den Alkoholkonsum eingestellt.

Ich habe allen Alkohol aus meinem Haus entfernt und habe recht schnell, es in meinem Freundes und Bekanntenkreis erzählt. Die erste Zeit war sehr ungewohnt und unangenehm. Auch in Gesellschaft war es eine Umstellung, weil in gewissen Situationen, kannte es keiner von mir dass ich mir ne Cola Zero bestelle.

Meinen täglichen Arbeitsweg lege ich jetzt mit dem Fahrrad zurück und bin fitter im Büro. Ich habe viel über Alkoholsucht und Missbrauch gelesen und viele Podcast angehört. Ich habe Geschichten von Leuten gehört, die ein ähnliches Problem hatten wie ich, wo ich wusste, nein die Erfahrungen möchte ich nicht machen.

Seitdem ich an das tiefliegende Problem erkannt und gefunden habe und beschlossen habe, Nein so will ich nicht weiter machen, war die Entscheidung alles andere als angenehm, dass ich was ändern werde.
Mein Umfeld reagiert sehr positiv auf meine Umstellung und wurde nie blöd nachgefragt o.ä. Ich konnte sogar schon den ein oder anderen dazu mitmotivieren, weniger bzw. sogar an bestimmten Events auch komplett alkoholfrei zu bleiben. An einem JGA habe ich alkoholfrei genauso getanzt, wie sonst unter Alkohol und ich hatte genau so viel Spaß, wenn nicht sogar mehr, da ich einfach mehr mitbekommen habe von dem Abend.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich rund um wohl und sehe nur psychische und physische Vorteile. Das erste mal bei gewissen Situationen, wie z.B. Biergarten ist es beim ersten mal noch ein komisches Gefühl kein Bier zu trinken, aber schon beim 2. Biergarten war es schon wie Routine. Nur alkoholfrei

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich weiß dass mein altes Denken und handeln mich in die Situation gebracht hat, wo ich jetzt stehe. Ich habe Wege und Möglichkeiten gefunden, meine alten Muster abzustellen und neue Denkweisen und Handlungen etabliert. Ich habe mein Umfeld so angepasst, dass ich viele Möglichkeiten und Gründe wieder dem Alkohol zu verfallen, auf ein Minimum reduziert habe. Ich habe mein sportliches Umfeld geändert, es gab auch 1-2 Freunde, dessen Freundschaft auf Alkohol basiert von denen ich mich auch getrennt habe. Ich habe mir externe Hilfe geholt, welche mich auch in Zukunft bei meinen Problemen unterstützen und wo ich mich richtig gut aufgehoben fühle. Ich habe meine Situation tiefgründig aufgearbeitet und die Ursachen / Motive erkannt. Ich habe keine Angst oder Scheu davor nach Hilfe zu fragen und ich muss auch nicht der Beste, tollste und stärkste sein. Ich bin ein ganz normaler Typ

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)


Ich kann mir vorstellen in alte Gewohnheiten zu fallen. Mit meiner Vorgeschichte, besteht glaube ich immer ein Restrisiko. Ich werde mir aber jeden Tag meine alten Motive vor Augen halten und 2 mal drüber nachdenken, was ich welcher Situation mache. Ich suche jetzt sofort die Gespräche um über meine Probleme zu sprechen. Die Erfahrung der letzten Monate waren so positiv (psychisch und physisch) wo ich mich auch immer dran erinnern werde und nicht in alte Muster verfalle. Mein Umfeld akzeptiert und unterstützt mich auf meinem neuen Weg.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe für mich beschlossen, dass was ich schon seit immer beim Motorrad parktiziere, auf alle Arten der Fortbewegungsmittel ausweite. Wenn ich weiß nur die kleinste Möglichkeit, dass ich heute abend etwas trinken werde, bleibt dass Auto und auch Fahrrad daheim und werde mich um andere Ab und Anreise Optionen kümmern.

30. Haben Sie zum Schluss noch etwas hinzuzufügen?

Im Nachhinein finde ich es gut wie es gekommen ist. Ich habe dadurch natürlich eine harte Strafe erlangt, aber die Erkenntnisse und die daraus resultierenden Änderungen in meinem Leben sind für mich nur positiv. Es wäre zwar schön gewesen wenn ich diese Erkenntnisse und Motive ohne diese Strafe zu erlangen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe zwischen 19:00 Uhr und 1:30 3 Bier 0,5 und 2 Flaschen 0,7 l Wein getrunken.

Das reicht nicht für die 8 Stunden vom Trinkanfang bis zur Blutentnahme. Die von dir angegebenen Mengen im Gutachten sind da realistischer.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe für mich beschlossen, dass was ich schon seit immer beim Motorrad parktiziere, auf alle Arten der Fortbewegungsmittel ausweite. Wenn ich weiß nur die kleinste Möglichkeit, dass ich heute abend etwas trinken werde, bleibt dass Auto und auch Fahrrad daheim und werde mich um andere Ab und Anreise Optionen kümmerns.
Bei Abstinenz wird dauerhaft dauerhaft auf Alkohol verzichtet und die eventuelle Möglichkeit zu trinken nicht in Betracht gezogen. Da solltest du dich schon für eine Sache entscheiden, entweder Abstinenz oder KT. Das KT sollte vor der MPU schon eingeübt sein und nicht erst nach der 2.MPU stattfinden. Die 1.MPU hast du mit nur 3 Monaten AN versemmelt, ob die 2.MPU mit 6 Monaten AN klappen wird weiß man nicht. Du wirst dem nächsten Gutachter ja vielleicht erklären müssen, was die Empfehlungen beim ersten Gutachten waren. Er wird in deiner Akte sehen, das die Führerscheinakte bereits vorher mal an ein MPI-Institut verschickt wurde.

. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich rund um wohl und sehe nur psychische und physische Vorteile. Das erste mal bei gewissen Situationen, wie z.B. Biergarten ist es beim ersten mal noch ein komisches Gefühl kein Bier zu trinken, aber schon beim 2. Biergarten war es schon wie Routine. Nur alkoholfrei
. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein

Fällt dir was auf?

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Früher habe ich nie gedacht, dass ich ein Alkoholproblem habe, aber jetzt nachdem ich mich mit dem Thema verstärkt beschäftigt habe, würde ich mich früher in den Alkoholsüchtigen einordnen. Die letzten 1,5 Jahre waren Alkoholmissbrauch. Die TF war bösartiger Alkoholmissbrauch.
Von Alkoholsucht in nur "Alkoholmissbrauch" schafft auch nicht jeder.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken aufgeben, weil mein Trinkmotiv das falsche war. Es war kein Genusstrinken sondern ein Ventil und ein versuchter Ausweg. Ich habe mir in letzter Zeit eine hohe Trinkfestigkeit angeeignet, was ein schleichender Prozess war, und ich nicht gemerkt habe. Nicht schon eher, weil ich meine Komfortzone verlassen hätte müssen. Die erste Zeit der Abstinenz war auch nicht wirklich einfach und körperlich schon herausfordernd. Es war einfach gemütlicher und angenehmer für mich. Mit der körperlichen Verfassung findet man sich irgendwann ab.

Das ist wahrscheinlich der Satz, warum der Gutachter dich schon kurz vor der Abhängigkeit gesehen hat.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Wenn wir in der Gruppe zusammen ein Bier bestellt haben, war ich recht oft der erste bei dem das Glas leer war. Ich habe dann zwar auf alle mit der 2. Runde gewartet um nicht als Schnelltrinker abgestempelt zu werden.

Das sind keine Hinweise, im Gutachten hast du noch kritische Hinweise deiner Frau angemerkt.




Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum dich dein VP mit nur 3 Monaten nachgewiesener Abstinenz in die MPU geschickt hat. Es war ein Versuch wert, aber ob das beim nächsten Mal mit 6 Monaten Abstinenz klappt vermag ich nicht zu beurteilen. Genauso wenig, wenn du in die nächste MPU mit nur KT ohne AN angehst. Ist immer grenzwertig bei über 2 Promille, da auch deine Promillezahl zum Trinkende höher war als die gemessene BAK. Sicherer wäre es wohl, der Empfehlung vom Gutachter mit 12 Monaten Abstinenz zu folgen. Oder halt 6 Monate AN und danach kontrolliertes Trinken einzuüben. Deine Strategie sieht mir im Augenblick so aus die MPU so schnell wie möglich und irgendwie zu bestehen. Verständlich, aber dazu muss eben auch alles passen.
 
Hallo superharibo, :smiley138:
auf Seite 15 ist Dein Klarname lesbar.
Das habe ich entfernt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen, erst mal vielen Dank für die Unterstützung und da offene Feedback. Danke auch für entfernen, ich werde die Namen auch noch entfernen und wieder reinstellen. Habt ihr sonst noch einen Namen gefunden??
Auch ein Dank an Hammer1860, ich glaub da sind ein paar Sachen falsch rübergekommen.

Das reicht nicht für die 8 Stunden vom Trinkanfang bis zur Blutentnahme. Die von dir angegebenen Mengen im Gutachten sind da realistischer.
Ok, danke muss ich nochmal nachrechnen..
Bei Abstinenz wird dauerhaft dauerhaft auf Alkohol verzichtet und die eventuelle Möglichkeit zu trinken nicht in Betracht gezogen. Da solltest du dich schon für eine Sache entscheiden, entweder Abstinenz oder KT. Das KT sollte vor der MPU schon eingeübt sein und nicht erst nach der 2.MPU stattfinden. Die 1.MPU hast du mit nur 3 Monaten AN versemmelt, ob die 2.MPU mit 6 Monaten AN klappen wird weiß man nicht. Du wirst dem nächsten Gutachter ja vielleicht erklären müssen, was die Empfehlungen beim ersten Gutachten waren. Er wird in deiner Akte sehen, das die Führerscheinakte bereits vorher mal an ein MPI-Institut verschickt wurde.
Ich habe nicht vor was zu trinken, aber soweit ich gehört habe, wird ja dann nachgefragt, wenn es aber doch passieren sollte. Deswegen diese Trennung. Das ich schon ein MPU hatte, werde ich ja auch sagen. Sollte doch nicht negativ ausgelegt werden, oder? Und ich werde auch sagen, dass die Empfehlung war einen längeren Abstinenzzeitraum nachzuweisen.

Fällt dir was auf?
Das mit dem alkoholfrei war nicht auf alkoholreies Bier bezogen.
Von Alkoholsucht in nur "Alkoholmissbrauch" schafft auch nicht jeder.
Danke, werde ich ändern
Das ist wahrscheinlich der Satz, warum der Gutachter dich schon kurz vor der Abhängigkeit gesehen hat.
Danke, dass auch..
Das sind keine Hinweise, im Gutachten hast du noch kritische Hinweise deiner Frau angemerkt.
Werde ich auch ändern..

Zusammenfassend kann ich sagen, ich werde nicht auf KT gehen, sondern ausschließlich AT.
Deine Strategie sieht mir im Augenblick so aus die MPU so schnell wie möglich und irgendwie zu bestehen
Ich glaube dass ist das Ziel von den meisten hier :smiley294:
 
Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe jetzt nochmal das genannte überarbeitet und das Gutachten komplett anonymisiert. Über weiteres Feedback würde ich mich freuen,

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,72
Gewicht: 90 kg aktuell (bei TF 110 kg)
Alter: 39

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 21.11.21
BAK: 2,01
Trinkbeginn: 19:00
Trinkende: 1:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:55 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate (wurde verkürzt auf 7 nach Antrag)

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge des unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeug in Frage stellen.

Bundesland:
Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 21.11.21

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
GOT 28,0
GPT 25,2
GGT 19,5

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein

MPU (die negative, die nächste plane ich mitte Sept. bei der Dekra München)
Datum: 14.06.22
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Augsburg
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? J
Wer hat das Gutachten gesehen?: Mein VP und ich

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

1660939665293.png


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:

Nein

. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Wir hatten Weihnachtsfeier vom Handballverein. Es war das erste Zusammentreffen nach den letzten 2 Jahren Lockdown. Es war eine sehr schöne Feier mit Ehrungen und Reden und wie gut und ohne Mitgliederschwund die Abteilung durch die letzten 2 Jahre gekommen ist. Ich habe zum Anfang ein Weißbier 0,5 getrunken und im restlichen Laufe des Abends noch 2 Flaschen Wein. Da es noch zu eingeschränkten Lockdown Zeiten war, mussten wir um 10 Uhr aus der Wirtschaft raus und haben noch auf dem Parkplatz weitergefeiert. Dort wurden dann noch diverse Trinkspiele gemacht wo ich dann auch nochmal 2 x0,5 Bier getrunken habe. Gegen 2 Uhr löste sich dann langsam die Gruppe auf und ich musste irgendwie nach Hause kommen. Bin schon bewusst nicht mit dem Auto gekommen, da ich wusste, ich werde etwas trinken. Dann habe ich mich zu Fuß, sehr betrunken Richtung S-Bahn (ca. 1 km) auf den Weg gemacht. Da keine Autos / Taxen wegen Lockdown auf den Straßen waren und an der S-Bahn die größte Wahrscheinlichkeit war ein Taxi zu bekommen. Nach ca. 500 m stand ein E-Scooter an der Straße, mit dem ich zur S-Bahn, noch die fehlenden 500 m fahren wollte. Ich war sehr betrunken und sehr müde und lahm, deswegen wollte ich schnellstmöglich zu den Taxen kommen. Bei der App kommt in der Nacht ein Betrunkenheitstest, wo man Punkte die sich schnell bewegen treffen muss, welche ich dann beim 3. Versucht erwischt habe. Ca. 200 vorm Ziel bin ich über eine rote Ampel gefahren, und darauf hat mich die Polizei die hinter mir war mich aufgehalten. Alkoholkontrolle blasen, ergab 1,6 BAK und die darauffolgende Blutentnahme 2,01 BAK

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe zwischen 19:00 Uhr und 1:30 6 Bier 0,5 und 2 Flaschen 0,7 l Wein und 2 Ouzo getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte 1 km fahren und bin ca. 300 m gefahren bis ich aufgehalten worden bin


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich habe nicht das Gefühl gehabt, sicher fahren zu können, aber ich war so müde, betrunken und kaputt und wollte nur noch zum Taxi.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe die TF nicht verhindern wollen, ich habe in dem Moment nicht an die Konsequenzen gedacht und habe Sie ausgeblendet. Dass mein Verhalten falsch und gefährlich war, habe ich zu dem Zeitpunkt mir noch nicht bewusst gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Beim Motorrad fahren gilt bei mit konsequent 0,0 % Grenze. Beim Autofahren, habe ich immer mich an die 2 Bier gehalten (was nach meiner jetzigen Erkenntnis auch zu viel war) Beim Fahrradfahren habe ist es nicht so eng gesehen und bin da auch schon mal nach 4-5 Bier gefahren. Das kam schon einmal im Monat vor, vor allem in den Sommermonaten.

Nachdem ich mich aber in letzter Zeit viel mit BAK Berechnung / Abbau etc. beschäftigt habe, bin ich auch 3-4 mal im Jahr mit Restalkohol gefahren

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Ich durfte mit 13 mal bei meinem Vater ein Schluck zuhause von seinem Bier probieren.
Den ersten Kontakt ohne Aufsicht war mit 14 auf einer Party.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken, seit 2020 hat sich mein regelmäßiger Konsum in Häufigkeit und Menge erhöht

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke generell 2-3 mal die Woche Alkohol. Meisten 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Am Wochenende, wenn wir mit der Familie beim Essen waren, waren es 1-2 Bier und dann 0,5 Wein bzw. wenn ich in Gesellschaft war, waren es auch 5-6 Bier oder zu zweit 2-3 Flaschen Wein. Seit Mitte 2020 hat sich die Höhe des Alkoholkonsums erhöht. Dann wurden aus 2-3 mal 4-5 mal die Woche und am 1-2 mal im Monat am Wochenende war es auch mal 2 Bier und 2 Flaschen Wein

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Nach dem Handballtraining (2 mal die Woche) trank ich immer 1-2 Bier und am Wochenende wenn Spiel waren es schon manchmal die o.g. 5-6 Bier. Daheim, wenn Besuch (Freunde / Nachbarn) da war haben wir immer Alkohol auf dem Tisch gehabt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)


Innere Motivation:

Ich habe seit dem ich im Berufsleben (immer schon im Vertrieb gewesen) einen Leistungsdruck an mich selber und war auch immer recht erfolgreich. Ich war es gewohnt dass meine Kollegen "zu mir aufgeschaut haben" und ein gewisses Vorbild zu sein. Auch in der Schule sind schon alle immer mit ihren "Problemen" zu mir gekommen. Dadurch hat sich die vielen Jahren ein gewisser Stolz und ein bestimmtes starkes Selbstbewusstsein aufgebaut. Generell hat im meinem Leben auch sehr viel funktioniert und ich kannte es nicht mit harten Niederlagen umzugehen. Ich konnte auch nie unter Leuten Schwäche zeigen bzw. Hilfe von anderen annehmen bzw. nehmen. Schwäche zeigen würde ja auch nicht zu meinen übergroßen Ego passen würde. Seit Mitte Ende 2020 habe ich eine sehr schwierige Zeit in meinem Beruf erlebt und habe zum ersten Mal in meinem Leben mit richtig harten Niederschlägen umgehen müssen. Ich habe starke Verluste in der Firma hinnehmen müssen und hatte Existenzängste. Wir haben mit der Fa. ca. 300.000 € Minus gemacht und ich hatte Angst meinen wirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen und dass wir das Haus verlieren. Ich hatte Angst vor allen als großer Verlierer zustehen und mein (gedachtes) Superego wurde zerkleinert. Ich habe mich hilflos gefühlt und versucht mir Hilfe im Alkohol zu suchen. Ich dachte immer ich müsse vor allen immer den starken und unverletzbaren darstellen und ich benötige von keinem anderen Hilfe, weil ich weiß es ja eh besser (natürlich in allen Bereichen) Ich habe versucht mein gebrochenen Panzer und mein angekratztes Ego mit Alkohol aufrecht zu erhalten. Am nächsten Tag waren aber die Probleme weiter da. Seit dem ich mich mit meinem tiefsitzenden Alkoholproblem beschäftige, habe ich gemerkt, dass diese alte Einstellung absoluter Bullshit ist und es richtig gut tut, andere nach Hilfe zu fragen. Und Sie auch zu bekommen. Es ist absolut normal, dass ich nicht alles weiß und das verlangt auch keiner. Ich habe mir einen Business Coach geholt, mit dem ich alle meine Fragen / Probleme besprechen kann und es ist so ein schönes Gefühl, Hilfe von anderen Leuten zu bekommen. Deswegen habe ich mich in einer Art "Business Gruppentherapie" angemeldet, wo viele Führungskräfte hinkommen und es alle Arten von Problemen besprochen werden. Jeder lässt dort komplett die Hosen runter, und ich habe das Gefühl dass die Leute dort, mehr über mich wissen als meine besten Freunde und Bekannten. Ich habe gelernt über meine Probleme zu sprechen, Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen. Ich habe auch dank den Gruppen und dem Coach verinnerlicht, wenn im Worst Case die Firma in den Sand setzen würde, habe ich durch meine Erfahrung und meinen Ruf in meiner Branche einen recht guten Job, wo ich auch meinen wirtschaftlichen Verpflichtungen nachkommen kann.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer und noch selbstbewusster (vor allem klugscheißiger -> gibt’s glaub ich nicht ;-))
Bei zu viel Alkohol wurde ich müde und es wurde mir alles recht egal und habe immer weniger über mein Handeln nachgedacht

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Frau hat mich mal darauf angesprochen ob ich nicht der Meinung bin ob ich im Moment mein Alkoholkonsum zu hoch ist. Es hat mich traurig und nachdenklich gemacht.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Rückblickend hab ich das letzte Jahr, seit dem der Alkoholkonsum gestiegen ist, über 10 kg zugenommen und ich hatte immer weniger Lust etwas zu unternehmen, was sonst überhaupt nicht zu mir passt. Ich habe einige Freunde vernachlässigt und Sie nicht mehr so oft gesehen. Ich wurde sehr träge und bequem.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Soviel Alkohol wie die 1,5 Jahre vor der TF habe ich noch nie getrunken.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich habe mal als ich Antibiotika genommen habe, den Hinweis vom Arzt keinen Alkohol zu trinken (na klar ich weiß es ja besser) ignoriert und habe nach 6 Bier einen kompletten Filmriss gehabt und habe mich vor das Zelt gelegt und im freien ungewollt geschlafen

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe 2015 ein halbes Jahr kein Alkohol getrunken und 4 oder 5 mal habe ich Dry January gemacht.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich nie gedacht, dass ich ein Alkoholproblem habe, aber jetzt nachdem ich mich mit dem Thema verstärkt beschäftigt habe, würde ich den Konsum schon als problematisch. Die letzten 1,5 Jahre waren Alkoholmissbrauch. Die TF war bösartiger Alkoholmissbrauch.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Nach TF nichts mehr bis zu Weihnachten, dort 1 Glas Wein was mir nicht geschmeckt hat.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich gemerkt habe, ein Leben ohne Alkohol hat nur Vorteile. Ich fühle mich fitter, ich bin vitaler. Habe keine verkaterten Morgen wo ich den halben Tag in den Seilen hänge. Ich stehe jeden Tag auf und bin voll da. Ich fühle mich entspannter in der Arbeit und habe neue Sportarten für mich entdeckt. Habe 20 kg abgenommen und meine komplette Ernährung umgestellt. Alkohol löst meine Probleme nicht (macht es oft sogar schlimmer) und der Verzicht hat mich zu neuen Denken und Handlungsweisen gebracht. Wäre ich ohne die Erfahrung nie gekommen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken aufgeben, weil mein Trinkmotiv das falsche war. Es war kein Genusstrinken sondern ein Ventil und ein versuchter Ausweg. Ich habe mir in letzter Zeit eine hohe Trinkfestigkeit angeeignet, was ein schleichender Prozess war, und ich nicht gemerkt habe. Nicht schon eher, weil ich meine Komfortzone verlassen hätte müssen. Die erste Zeit der Abstinenz war schon eine Umstellung. Es war einfach gemütlicher und angenehmer für mich. Mit der körperlichen Verfassung findet man sich irgendwann ab.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ehrlich habe ich erst nach 2-3 Wochen realisiert, was mit der TF eigentlich passiert ist und was das jetzt heißt. Ich musste erst mal selbst mit der Situation und den Auswirkungen klarkommen, und brauchte erst mal Zeit mich zu sortieren. Ich recht schnell die einfachste Konsequenz gezogen und habe nach der TF, bis auf Weihnachten ein Glas, den Alkoholkonsum eingestellt.

Ich habe allen Alkohol aus meinem Haus entfernt und habe recht schnell, es in meinem Freundes und Bekanntenkreis erzählt. Die erste Zeit war sehr ungewohnt und unangenehm. Auch in Gesellschaft war es eine Umstellung, weil in gewissen Situationen, kannte es keiner von mir dass ich mir ne Cola Zero bestelle.

Meinen täglichen Arbeitsweg lege ich jetzt mit dem Fahrrad zurück und bin fitter im Büro. Ich habe viel über Alkoholsucht und Missbrauch gelesen und viele Podcast angehört. Ich habe Geschichten von Leuten gehört, die ein ähnliches Problem hatten wie ich, wo ich wusste, nein die Erfahrungen möchte ich nicht machen.

Seitdem ich an das tiefliegende Problem erkannt und gefunden habe und beschlossen habe, Nein so will ich nicht weiter machen, war die Entscheidung alles andere als angenehm, dass ich was ändern werde.
Mein Umfeld reagiert sehr positiv auf meine Umstellung und wurde nie blöd nachgefragt o.ä. Ich konnte sogar schon den ein oder anderen dazu mitmotivieren, weniger bzw. sogar an bestimmten Events auch komplett alkoholfrei zu bleiben. An einem JGA habe ich alkoholfrei genauso getanzt, wie sonst unter Alkohol und ich hatte genau so viel Spaß, wenn nicht sogar mehr, da ich einfach mehr mitbekommen habe von dem Abend.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich rund um wohl und sehe nur psychische und physische Vorteile. Das erste mal bei gewissen Situationen, wie z.B. Biergarten ist es beim ersten mal noch ein komisches Gefühl statt Bier eine Cola / Apfelschorle zu trinken, aber schon beim 2. Besuch war es schon wie Routine.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich weiß dass mein altes Denken und handeln mich in die Situation gebracht hat, wo ich jetzt stehe. Ich habe Wege und Möglichkeiten gefunden, meine alten Muster abzustellen und neue Denkweisen und Handlungen etabliert. Ich habe mein Umfeld so angepasst, dass ich viele Möglichkeiten und Gründe wieder dem Alkohol zu verfallen, auf ein Minimum reduziert habe. Ich habe mein sportliches Umfeld geändert, es gab auch 1-2 Freunde, dessen Freundschaft auf Alkohol basiert von denen ich mich auch getrennt habe. Ich habe mir externe Hilfe geholt, welche mich auch in Zukunft bei meinen Problemen unterstützen und wo ich mich richtig gut aufgehoben fühle. Ich habe meine Situation tiefgründig aufgearbeitet und die Ursachen / Motive erkannt. Ich habe keine Angst oder Scheu davor nach Hilfe zu fragen und ich muss auch nicht der Beste, tollste und stärkste sein. Ich bin ein ganz normaler Typ

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich kann mir vorstellen in alte Gewohnheiten zu fallen. Mit meiner Vorgeschichte, besteht glaube ich immer ein Restrisiko. Ich werde mir aber jeden Tag meine alten Motive vor Augen halten und 2 mal drüber nachdenken, was ich welcher Situation mache. Ich suche jetzt sofort die Gespräche um über meine Probleme zu sprechen. Die Erfahrung der letzten Monate waren so positiv (psychisch und physisch) wo ich mich auch immer dran erinnern werde und nicht in alte Muster verfalle. Mein Umfeld akzeptiert und unterstützt mich auf meinem neuen Weg.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Nachdem ich in Zukunft keinen Alkohol trinken werden, wird sich diese Frage gar nicht mehr stellen.

  1. Haben Sie zum Schluss noch etwas hinzuzufügen?

Im Nachhinein finde ich es gut wie es gekommen ist. Ich habe dadurch natürlich eine harte Strafe erlangt, aber die Erkenntnisse und die daraus resultierenden Änderungen in meinem Leben sind für mich nur positiv. Es wäre zwar schön gewesen wenn ich diese Erkenntnisse und Motive ohne diese Strafe zu erlangen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.


 

Anhänge

am Wochenende war es auch mal 2 Bier und 2 Flaschen Wein
. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe zwischen 19:00 Uhr und 1:30 6 Bier 0,5 und 2 Flaschen 0,7 l Wein und 2 Ouzo getrunken.

Damit kommst du aber bedingt durch Abbauzeit nicht annähernd auf deine Promillezahl bei der TF. Würde ich erhöhen, da man ab und an vorher in Regionen der TF getrunken haben sollte.

Was hast du denn mit deinem VP erarbeitet, falls der neue Gutachter nach Gründen für die negative MPU fragen sollte? Zu Gesicht bekommen darf er es ja keinesfalls mit der Empfehlung für 12 Monate Abstinenz.

Mit 3 Monaten Abstinenznachweisen war es natürlich deutlich zuwenig für eine lebenslang gewollte Abstinenz. Ob es dann mit 6 Monaten reicht wird man dann ja sehen. Viel Erfolg wünsche ich dir auf jeden Fall.
 
Hallo zusammen, ich freue mich gerade nur ein Loch in P.... und wollte hier mal mich bei allen bedanken. Ich habe heute mein positives Gutachten im Briefkasten gehabt und kann euch sagen, mir ist noch nie so ein Stein vom Herzen gefallen. Nach den "härtesten" 11 Monaten in meinem Leben kann ich allen "Gleichgesinnten" nur folgendes mitgeben.

Beschäftigt euch wirklich mit eurem Konsumverhalten. Meins war definitiv zu hoch und ich werde einiges in meinem Leben / Umgang etc. ändern. Lernt aus euren Fehlern, auch wenn es einmalig oder "nur" der E-Scooter war. Die Leute bei der MPU wollen niemanden etwas schlechtes. Sie machen nur ihren Job.
Fakten: Ersttäter, E-Scooter über 2 % kommt man auch mit 6 Monaten Abstinenz durch. Keine Therapie sondern "nur" VP

Ihr könnt aus diesem Forum so viel, mitnehmen, und aus der Erfahrung anderer lernen. Auch die Formulierungen /Aussagen von manchen Usern, waren besser als meine, welche ich auch übernommen habe.

Also danke an Alle und jetzt geht es erst mal zum KVR ;-) Wer Fragen hat, immer gerne her damit..

LG
 
Erstmal ganz großen Glückwunsch zu deiner bestandenen MPU. Es wäre nett, wenn du dein positives Gutachten hier vielleicht einstellen könntest.
 
Ich kenne das Gefühl es endlich geschafft zu haben. Aber denke daran, das festigen deiner Abstinenz fängt erst jetzt richtig an. Jetzt ist das Motiv nicht mehr zu trinken ein anderes.
Schließlich willst du das alles nicht nocheinmal durchmachen müssen.

Glückwunsch

Ich wünsche dir viel Spass mit deiner zurückgewonnen Freiheit
 
Hallo Lillyscha,

der TE war seit November 2022 hier nicht mehr online, von daher kann es gut sein, dass er nicht mehr ins Forum schaut. Er hatte aber im Thread geschrieben, dass er die zweite MPU bei der Dekra in München machen lässt...
 
Zurück
Oben