TF mit Rad, 2,08 Promille - MPU in einerWoche

Leviathan

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Hallo,

ich hoffe, Ihr könnt mir etwas helfen und mit gutem Rat zur Seite stehen.
Ich habe ziemliche Bedenken hinsichtlich der mir verbleibenden Zeit, um mich vorzubereiten:

Meine TF fand am 26.10.2013 statt. Danach habe ich mich zwar über die Konsequenzen informiert und natürlich
meinen Umgang mit Alk überdacht und geändert... aber vor weiteren Schritten zunächst das weitere Verfahren abwarten wollen.

Jetzt habe ich das Schreiben der FsSt mit Forderung einer MPU am 10.09.14 bekommen, mit Fristsetzung bis 08.11.14.
Heute habe ich den Terminvorschlag der PIMA-MPU erhalten für den 01.10.14.

... und nun kriecht langsam die Panik in mir hoch, da ich 3 Wochen doch für ziemlich knapp halte.


Aber hier zunächst einmal mein Profil FB :

Zur Person
Geschlecht: - männlich
Größe: 176 cm
Gewicht: 95 kg
Alter: 45

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.10.2013
BAK: 2,08
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 02:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 03:00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja, Verfahren wurde eingestellt
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Bundesland: Schleswig-Holstein

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: 5 – 6 Mal im Jahr 2 – 3 Bier 0,33 (kt)
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: eine Analyse vom 18.09.14: GOT 16 (<50) GPT 16 (<45) GGT 19 (<70) CDT 1.1 (<2)

ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?: ?

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein (plane ich evtl für Montag)
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: habe einen Termin für morgen
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 01.10.2014 (?!)
Welche Stelle (MPI): PIMA MPU Kiel
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine


------------

Der Fragebogen folgt schnellstens...

Vielen Dank Euch Allen schon mal.
 

Leviathan

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... hier ist der Erste Teil :


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich bin Angestellter bei einem Hafendienstleister und kam als solcher am 25.10.2013 gegen 06:00 Uhr von einer Nachtschicht nach Hause. Ich ging gegen 07:00 Uhr ins Bett und stand gegen 12:00 Uhr wieder auf, aß zu Mittag und habe anschließend vom Rechner zu Hause aus noch bis ca. 17:00 Uhr gearbeitet.
Gegen 17:45 Uhr habe ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht, um mich gegen 18:30 Uhr mit Arbeitskollegen auf einem Hafen-Oktoberfest zu treffen, welches einmal im Jahr vom hiesigen Hafenbetreiber für die ansässigen Firmen ausgerichtet wird. Ich habe mir mit den Kollegen zusammen zunächst ein Bier (0,5l) geholt und bin mit ihnen erst durch die Halle gegangen, um zu schauen, welche weitere Kollegen noch da sind. Danach haben wir uns mit ca. 10 Leuten an einen Tisch gesetzt, wo wir uns weitere Biere bestellt haben und den Abend überwiegend verbrachten. Laufe des Abends kamen immer mehr Kollegen dazu. Welche man teils beim Vorbeigehen oder auf dem Weg zur Toilette traf. Darunter auch solche, die man sonst eher selten trifft oder z.T. auch über Jahre nicht gesehen hatte. Es wurden ausgiebige Gespräche geführt, getanzt und Prost gesagt, wobei im Laufe des Abends auch einige Runden Jägermeister dazukamen.

Gegen 02:00 Uhr hatte ich das deutliche Gefühl, betrunken zu sein. Ich merkte, dass ich anfing zu lallen, was mir in dem Moment sehr unangenehm war, da auch Azubis von uns anwesend waren. Daraufhin habe ich mich verabschiedet, um den Heimweg anzutreten.

Bei dem Versuch, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin nach einigen Hundert Metern gestürzt, wobei ich mir Abschürfungen an einer Hand und im Gesicht zugezogen habe. Mein Sturz wurde von einem Taxifahrer beobachtet, welcher einen Krankenwagen rief. Nachdem mir die Sanitäter die Wunden gesäubert und mich im Gesicht mit einem Pflaster sowie einem Verband an meiner Hand versorgt hatten, kam eine Streife der Polizei dazu, welche mich aufgrund meines Zustands und der deutlichen Alkoholfahne pusten lies. Da der Wert zu hoch war, wurde ich auf die Wache zu einer Blutentnahme mitgenommen, welche einen BAK von 2,08 ergab. Nach einer kurzen weiteren Untersuchung des Arztes wurde ich von der Polizei zurück zu meinem Fahrrad gebracht, mit welchem ich dann weiter nach Hause durfte (geschoben).



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


ca. 7 Oktoberfestbier 0,5l (6%)
ca. 5 Jägermeister 4 cl (35%)
(ich habe das allerdings noch nicht nachgerechnet …)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich bin nach ca. 200m gestürzt. Die Reststrecke hätte ca 3 km betragen.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich habe das Fahrrad zunächst geschoben, da ich wusste, dass ich betrunken bin. Ich hatte nach einiger Zeit an der frischen Luft jedoch den Eindruck, dass es mir doch ganz gut ginge und dass es funktionieren sollte. Im Nachhinein ist mir bekannt, dass man sich in dem Zustand maßlos selbst überschätzt, es u.a. an Wahrnehmung und Reaktionsvermögen mangelt sowie dass man sich selbst und andere in Gefahr bringt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe extra Auto + Motorrad stehen gelassen und bin mit dem dem Fahrrad zu dem Fest (obwohl es während der Hinfahrt regnete), da ich wusste, dass ich Alkohol trinken werde. Mir war die Grenze zu dem Zeitpunkt nicht bewusst. In so fern habe ich es nicht vermeiden wollen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Noch nie. Ich habe mir das Rad erst Mitte Mai 2013 gekauft und war damit vor der TF nicht alkoholisiert unterwegs. Ich habe zuvor lediglich über Auto + Motorrad verfügt (Rad gefahren bin ich zuletzt mit 16, danach Mofa, Auto + Motorrad). Wenn ich mit dem Auto oder Motorrad unterwegs bin, trinke ich nicht und achte auch möglichen Restalkohol.
Da ich Berufspendler bin, zudem mit Rufbereitschaft/Außendienst/Schichtdienst, hatte ich bislang keinen Bedarf/Verlangen an ein Fahrrad, da ich eher unregelmäßig und oft erst spät von der Arbeit nach Hause komme. Im übrigen habe ich im Beruf täglich mehrmals persönlichen Kontakt mit Bundespolizei, Zoll und Wasserschutzpolizei. Entsprechend bin ich da strikt.
 

Leviathan

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine Eltern und die Eltern meines ältesten Freundes waren ebenfalls sehr gut befreundet. Man hat sich regelmäßig getroffen und auch zusammen gefeiert, während wir gespielt haben. Das die Erwachsenen dabei Alkohol konsumieren, habe ich wohl im Alter von 5 – 6 Jahren erfahren.

Das erste Mal selbst Alkohol probiert habe ich mit 16 Jahren. Ich habe im Garten meiner Eltern mit einem Freund im Zelt übernachtet. Wir haben uns heimlich zusammen 6 Flensburger Pilsener (0,33) gekauft und diese im Garten versteckt, um sie abends zusammen zu trinken. Das Bier war warm und hat komisch geschmeckt. Und am nächsten Morgen lagen im Garten mehrere Haufen erbrochener Erdnüsse.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter von 17 Jahren haben wir uns an manchen Wochenenden mit Freunden zu Hause getroffen und Gesellschaftsspiele gespielt. Hierbei haben wir hin und wieder Orangensaft mir Likör (Blue Curacao) getrunken (Bier schmeckte noch immer nicht). Die Menge betrug ca. 1/4 Flasche 0,7 l.

Zwischen 18 und 20 Jahren habe ich zunächst meist nur auf Klassenfeten und Geburtstagen von Freunden Alkohol getrunken. Hinzu kamen Anlässe wie Maifeuer oder Vatertag, bei denen ich mit meinen Freunden getrunken habe. Bei diesen Anlässen wurde die Biermenge schon auf ca. 6 Gläser (0,5l) erhöht.

Bis zu diesem Alter habe ich in einer 20000 Einwohner Stadt gewohnt, in der man alles zu Fuß erreichen konnte – oder sich von einem Disko-Bus abholen und später wieder nach Hause bringen lassen konnte.

Im Alter von 20 – 24 war ich bei der Marine. In dieser Zeit habe ich mit meinen Freunden fast an jedem freien Wochenende (ca jedes 2te) getrunken, wobei zu den 6 Bier meist noch 1 – 2 Cocktails kamen.

Zwischen 24 – 26,5 Jahren machte ich meine Berufsausbildung. In dieser Zeit reduzierte sich der Alkoholkonsum wieder.

Zwischen 26,5 und 31 Jahren nach der Konsum erneut zu. Die Häufigkeit betrug erneut ca. 5 – 6 Bier sowie 2 – 4 Mixgetränke (Cola-Rum, Gin-Tonic), ca. jedes 2te Wochenende.

Seit meinem 31sten Lebensjahr bis zur TF im letzten Jahr hat dann die Häufigkeit wieder deutlich abgenommen. In 2013 habe ich an 3 Feiern teilgenommen und dort max ca 5 Biere getrunken, wobei -so fern auswärts bei Freunden - dann dort auch immer übernachtet wurde. Seit ca. 5 Jahren trinke ich im übrigen keine Mischgetränke und in der Regel keinen Schnaps mehr.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


siehe 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Auf privaten Feiern, im Freundeskreis oder mit Arbeitskollegen. Abends in einer Kneipe oder Disko. Allein zu Hause trinke ich nichts. (zum Essen trinke ich Wasser.)

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Anfangs war es Neugier. Später das Gefühl von Entspannung und Leichtigkeit. Man hat nicht mehr über die Arbeit nachgedacht sondern alberte eher herum. Zudem war ich früher sehr zurückhaltend und verlor nach dem Konsum von Alkohol Hemmungen und wurde offener, in Gesprächen oder um z.B. Frauen anzusprechen oder zu tanzen. Und gab es das Gefühl, zu der Gruppe von Freunden dazu zu gehören und nicht außen vor zu stehen


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Anfänglich werde ich offener und redseliger. Obwohl ich mir vormache, rational zu sein, werde ich oberflächlicher. Die Wahrnehmungskraft schwindet. Ich habe in der Vergangenheit unter Alkoholeinfluss leider auch des öfteren Bekanntschaften gemacht, von denen ich anschließend unangenehm berührt wieder distanziert habe. Später merke ich, dass ich anfange zu lallen. Ich fühle mich schlaff und müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Man hat mir vor einigen Jahren mitgeteilt, dass ich eines Abends sehr gut drauf und lustig war. Obwohl dies in dem Moment tatsächlich nett gemeint war, war es im Nachhinein für mich doch ein Zeichen, mich zu beschränken und lehne Schnäpse und Mischgetränke ab.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es mir an den Tagen nach dem Konsum von Alkohol zusehends schlechter ging. Ich leide unter Kopfweh, Sodbrennen und Übelkeit. Man ist antriebslos, lustlos. Und unter dem Mangel Leistungsfähigkeit leidet natürlich auch das Umfeld, sei es die Partnerin oder die Arbeit.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Im Alter von 20 – Anfang 30 war ich mit Freunden unterwegs, so bald es ging.
In den letzten 10 – 15 Jahren rückten doch eher die eigene Familie, Arbeit/Karriere in den Vordergrund. Das läßt sich mit regelmäßigem Alkoholmissbrauch nicht vereinbaren. Heute weiß ich, dass man sich Selbstbewusstsein, Respekt und Anerkennung nicht durch Alkohol erwirbt.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe nach der TF ca 6 Monate lang auf Alkohol verzichtet.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich mich in keiner besonderen Kategorie gesehen, sondern mein Trinkverhalten in der Gesellschaft als ganz normal eingestuft, da ich mich so verhalten habe, wie alle anderen auch. Rückwirkend betrachtet weiß ich, dass ich reinen Missbrauch betrieben habe. Ich habe mich dadurch derart an den Alkohol gewöhnt, dass es mir zuletzt nicht mehr möglich war, den eigenen Zustand beurteilen zu können. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mein Trinkverhalten grundsätzlich zu kontrollieren habe.

....

nu muss ich erstmal in Bett. der Rest folgt Freitag.
 

Leviathan

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke nur noch zu besonderen Anlässen, die im voraus geplant sind und bei denen im Vorweg Anfahrt und Heimfahrt geregelt sind. Die maximale Menge an Alkohol beträgt hierbei 2-3 Bier (0,33) oder 1 Glas Wein (0,2), wobei ich lt. Widmark-Formel errechnet habe, dass ich mit 2 Bieren mit 0,33 l maximal einen BAK von 0,37 Promille erreiche. Basierend auf dem Abbau von ca 0,1 – 0,15 Promille / Std mache ich es von der Dauer der Veranstaltung abhängig, ob ich entsprechend 2 oder 3 Bier trinke. In jedem Fall gehört ab sofort das Rechnen zum Alkoholgenuss unbedingt dazu.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
09.11.2014 – 2 Glas Bier (0,3l) – Anlass war eine geschäftliche Einladung zu einer Feier eines Kunden

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke Alkohol nur noch aus Genussgründen (ein Glas Wein zur Weihnachtsente) und zu besonderen Anlässen (mit jemandem zum Geburtstag oder zu Silvester anstoßen)

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Konsequenzen und das Erkenntnis nach der TF, dass ich eine Straftat begangen habe, haben mir einen Schock versetzt. Zuvor habe ich nicht darüber nachgedacht. Erst die Aufarbeitung hat mich aufgerüttelt und mich dazu veranlasst, etwas zu ändern.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie zuvor angemerkt haben mir die Umstände der TF einen derartigen Schock versetzt, dass ich zunächst für lange Zeit gar keinen Alkohol zu mir nehmen wollte. Ich hatte keinerlei verlangen. Auch beim Kochen habe ich auf Wein in der Bolognese verzichtet. Als ich danach auf einem Geburtstag ein Bier getrunken habe, wurde mir schwindelig. Das Gefühl hat mir in dem Moment erschreckend deutlich bewusst gemacht, wie sehr ich mich zuvor an Alkohol gewöhnt hatte und mich zusätzlich darin bestärkt, etwas grundlegendes ändern zu müssen.
Des weiteren habe ich angefangen, 3 x in der Woche zu joggen (naja, ich bin eher noch in der „zügig gehen Phase“), um nach der Arbeit zu entspannen. Außerdem habe ich mit meinen Freunden über die TF und anstehende MPU gesprochen. Es hilft, darüber zu sprechen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Meine Haut fühlt sich irgendwie besser an. Man ist morgens frischer und spürt keine „Nebenwirkungen“. Man kann durchaus von einer viel besseren Lebensqualität sprechen und ist wesentlich leistungsfähiger und aufmerksamer.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich werde nach wie vor mit meinen Freunden über den Umgang mit Alkohol reden.
Ich werde meine Trinkanlässe inkl. An-/und Abreise sorgfältig planen.
Ich werde nur langsam trinken (kleine Schlucke), Trinkpausen machen und das Glas nicht in der Hand behalten sondern zwischendurch abstellen.
Nicht nachschenken lassen.
Keine hochprozentigen Getränke zu mir nehmen, sondern bei 2 – 3 Bier oder 1 – 2 Wein bleiben,
abhängig von der Trinkdauer und dem entsprechenden Abbau der Promille.
Alkohol nicht als Durstlöscher benutzen. Wenn ich Durst habe, trinke ich Antialkoholisches.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Im Moment sehe ich nichts was mich reizt, in das alte Verhaltensmuster zurück zu kehren. Ich möchte viel mehr fortan mein Trinkverhalten kontrollieren, in dem ich meine o.g. Vorsätze umsetze. Da aber niemand weiß, was die Zukunft mit sich bringt, möchte ich auch nichts ausschließen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich jetzt um die Wirkung von Alkohol weiß, bzw diese berechnen kann und das Trinken jetzt kontrolliere, werde ich es zukünftig vermeiden, mit über 0,3 Promille ein Fahrzeug zu führen, da ich weiß dass man sich bei einer Auffälligkeit bereits ab diesem Rahmen im Bereich eines Straftatbestands befindet. Des weiteren gehört zukünftigen Alkoholgenuss eine entsprechende Planung, welche auch die Überprüfung lokaler Alternativen, wie Taxi und Busverbindungen gehören.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Leviathan,

willkommen bei uns :smiley22:


Hallo,

ich hoffe, Ihr könnt mir etwas helfen und mit gutem Rat zur Seite stehen.
Ich habe ziemliche Bedenken hinsichtlich der mir verbleibenden Zeit, um mich vorzubereiten:

Meine TF fand am 26.10.2013 statt. Danach habe ich mich zwar über die Konsequenzen informiert und natürlich
meinen Umgang mit Alk überdacht und geändert... aber vor weiteren Schritten zunächst das weitere Verfahren abwarten wollen.

Jetzt habe ich das Schreiben der FsSt mit Forderung einer MPU am 10.09.14 bekommen, mit Fristsetzung bis 08.11.14.
Heute habe ich den Terminvorschlag der PIMA-MPU erhalten für den 01.10.14.

... und nun kriecht langsam die Panik in mir hoch, da ich 3 Wochen doch für ziemlich knapp halte.

Das ist ja wirklich sehr knapp von der Zeit.:smiley2204: Du könntest aber versuchen den Termin bei der Pima noch etwas nach hinten zu verschieben. Immerhin hast du bei der FSSt. ja eine Frist bis zum 8.11.14. 5 Wochen wird das Gutachten wohl nicht dauern und selbst wenn, wäre die FSSt. dann damit zu beschwichtigen das die MPU durchgeführt wurde und es jetzt nur noch am MPI liegt....


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: 5 – 6 Mal im Jahr 2 – 3 Bier 0,33 (kt)
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: eine Analyse vom 18.09.14: GOT 16 (<50) GPT 16 (<45) GGT 19 (<70) CDT 1.1 (<2)
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?: ?

LW werden zumeist nicht mehr benötigt. Diese sind nur noch interessant wenn sie anfangs sehr hoch gewesen sind und sich im Laufe des KT verbessert haben. Da du eh nur einen Wert hast und den erst kurz vorm Termin hast ziehen lassen, haben sie keine Aussagekraft mehr, da dir bei der MPU selbst, auch LW gezogen werden. Es ist aber gut, dass du im voraus weißt, dass sie in Ordnung sind.

Ob es bei der Pima schon so gehandhabt wird, ist nicht vorauszusagen - jedoch besteht die Möglichkeit, dass bei der MPU selbst eine Haaranalyse gefordert wird, um den kontrollierten Alk.konsum zu belegen.

Auch KT künftig mit Screenings belegen.....



Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein (plane ich evtl für Montag)
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: habe einen Termin für morgen
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

Ist vom Zeitraum natürlich auch zu knapp. Wenn du morgen bzw. heute zum VP gehst, wirst du wohl nicht mehr zur Suchtberatung müssen....ich bin mal gespannt, was der VP dir sagen wird...:smiley2204:

Deinen FB schaue ich mir morgen einmal an. Bis dahin warst du dann ja schon beim Psycho und weißt sicher mehr...:smiley138:
 

Leviathan

Benutzer
Hallo Nancy,

vielen lieben Dank erstmal für Deine Rückmeldung... und dass um die Uhrzeit :smiley711:

Komme grade vom VP wieder. Sehr nette Dame. Hat wirklich gut getan.

Sie hat sich zunächst einige Eckdaten notiert, woraufhin sie ein dann mit mir ein quasi -MPU-Psycho Gespräch geführt hat.... oh weh, ich hatte den Eindruck, dass ich hier und da doch ganz schön ins rudern kam und doch noch einiges manifestieren sollte. Aber letztendlich meinte sie, dass die Tendenz doch ins positive geht.

Danach haben wir uns mit meinem "Werdegang" beschäftigt. Während dessen sie mir deutlich gemacht hat, dass ich nicht zu sehr an der Nacht der TF festhalten soll, sondern mich entsprechend mit der Entstehung beschäftigen muss. Ich hole viel zu weit aus und lasse dann im entscheidenden Teil, den letzten 10-15 Jahren, deutlich nach. Was als bagatellisierend ausgelegt wird. Ebenso soll ich die Aufarbeitung und Veränderungen danach deutlicher machen.

... mir ist in meinem FB schon selbst aufgefallen, dass ich anfangs weit ausgeholt habe, und es am Schluss immer knapper wurde (wollte noch fertig werden, heute Nacht... verstehe, dass dies der völlig falsche Ansatz ist und werde den FB nochmal überarbeiten und neu reinstellen.


Tja, und ich habe selbstverständlich auch die Info erhalten, dass ich mutmaßlich nicht nur ein trinkender Radfahrer war/bin, sondern ein trinkender Radfahrer mit wenig Übung im Radfahren (etwas anderes sagt es nicht aus, dass ich das Rad erst so kurz hatte). Ebenso wenig Aussagekraft hat mein beruflicher Kontakt zu BuPo, WaPo und Zoll. Ist mir im Endeffekt auch beides klar und wird ebenfalls überarbeitet.


Ein Gespräch bei der Suchtberatung macht in den Augen der VP mit Bezug auf die MPU so kurz davor ebenfalls keinen Sinn, da nicht genug Zeit bleibt, eventuell aufgearbeitetes umzusetzen und mögliche Erfolge zu prüfen (und ich hätte ebenfalls die Befürchtung, schlimmstenfalls noch als "Saisonarbeiter" beurteilt zu werden).


Zu meinem Bluttest mit Leberwerten sagte sie auch, dass es gut zu wissen sei, dass die LW in Ordnung sind. Da aber keine Vergleichswerte anderer Tests vorliegen, kann man daraus keine Entwicklung ablesen, in sofern werden sie nur in soweit Beachtung finden, als dass man sich im Rahmen der Aufarbeitung dafür interessiert hat. Ich soll die LW also gerne zur MPU mitnehmen und vorzeigen.


Zu einer möglichen Haaranalyse als Nachweis für KT hat die VP nichts gesagt. Ich war allerdings am 15.09. zum Infoabend bei der PIMA, an welchem mir die PIMA-Psychologin gesagt hat, dass ich es ohne AB und ETG Kontrolle machen könnte .... ich hatte da extra wg der 3cm nahgefragt, da ich auf dem Kopf nur über geschätze 1,5 cm Haupthaar verfüge :smiley2204: ...das wär ja nu Mist


Zu guter letzt war noch der Termin in 5 Tagen das Thema... Der Zufall will es, dass ich Heute und nächste Woche Urlaub habe. In sofern passt es eigentlich schon ganz gut. Auch wenn's übel knapp ist, kann (und werde) ich mich rund-um-die-Uhr damit beschäftigen. Die VP meint, dass es durchaus klappen könnte... die Gebühr habe ich heute an die PIMA überwiesen und ich glaube, dass ich es nächsten Mittwoch versuchen werde (ich habe noch bis zum 29.09. Zeit, um den Termin zu verschieben).


Aber nun ich mache mich mal an die Überarbeitung meines FB

Gruss aus dem Norden :smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Leviathan,

vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung :smiley22:

Ist natürlich auch für uns immer interessant zu sehen, wie sehr die Aussagen von uns, mit denen von prof. ausgebildeten Menschen übereinstimmen (oder auch nicht).


Zu einer möglichen Haaranalyse als Nachweis für KT hat die VP nichts gesagt. Ich war allerdings am 15.09. zum Infoabend bei der PIMA, an welchem mir die PIMA-Psychologin gesagt hat, dass ich es ohne AB und ETG Kontrolle machen könnte .... ich hatte da extra wg der 3cm nahgefragt, da ich auf dem Kopf nur über geschätze 1,5 cm Haupthaar verfüge :smiley2204: ...das wär ja nu Mist

Die Psycho der Pima meinte damit aber, dass du mit KT zur MPU gehen kannst. Das andere wäre dann die Abstinenz (= AB) gewesen. Wenn sie keine Aussage darüber gemacht hat, dass du trotzdem 3 cm lange Haare haben solltest (wegen evtl. Haaranalyse bei KT), so wird es dort auch noch nicht regelmäßig praktiziert. Von daher musst du dir über deine Haarlänge auch keine Gedanken machen....

Aber nun ich mache mich mal an die Überarbeitung meines FB

Dann warte ich mal auf die Einstellung des FB und sehe zu, dass ich ihn kurzfristig kommentiere...:smiley138:

P.S. Ich bin allerdings "Nachtarbeiter" :zwinker0004:
 

Leviathan

Benutzer
So, da isser ...

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich bin Angestellter bei einem Hafendienstleister und kam als solcher am 25.10.2013 gegen 06:00 Uhr von einer Nachtschicht nach Hause. Ich ging gegen 07:00 Uhr ins Bett und stand gegen 12:00 Uhr wieder auf, aß zu Mittag und habe anschließend vom Rechner zu Hause aus noch bis ca. 17:00 Uhr gearbeitet.
Gegen 17:45 Uhr habe ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht, um mich gegen 18:30 Uhr mit Arbeitskollegen auf einem Hafen-Oktoberfest zu treffen, welches einmal im Jahr vom hiesigen Hafenbetreiber für die ansässigen Firmen ausgerichtet wird. Ich habe mir mit den Kollegen zusammen zunächst ein Bier (0,5l) geholt und bin mit ihnen erst durch die Halle gegangen, um zu schauen, welche weitere Kollegen noch da sind. Danach haben wir uns mit ca. 10 Leuten an einen Tisch gesetzt, wo wir uns weitere Biere bestellt haben und den Abend überwiegend verbrachten. Laufe des Abends kamen immer mehr Kollegen dazu. Welche man teils beim Vorbeigehen oder auf dem Weg zur Toilette traf. Darunter auch solche, die man sonst eher selten trifft oder z.T. auch über Jahre nicht gesehen hatte. Es wurden ausgiebige Gespräche geführt, getanzt und Prost gesagt, wobei im Laufe des Abends auch einige Runden Jägermeister dazukamen.

Gegen 02:00 Uhr hatte ich das deutliche Gefühl, betrunken zu sein. Ich merkte, dass ich anfing zu lallen, was mir in dem Moment sehr unangenehm war, da auch Azubis von uns anwesend waren. Daraufhin habe ich mich verabschiedet, um den Heimweg anzutreten.

Bei dem Versuch, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin nach einigen Hundert Metern gestürzt, wobei ich mir Abschürfungen an einer Hand und im Gesicht zugezogen habe. Mein Sturz wurde von einem Taxifahrer beobachtet, welcher einen Krankenwagen rief. Nachdem mir die Sanitäter die Wunden gesäubert und mich im Gesicht mit einem Pflaster sowie einem Verband an meiner Hand versorgt hatten, kam eine Streife der Polizei dazu, welche mich aufgrund meines Zustands und der deutlichen Alkoholfahne pusten lies. Da der Wert zu hoch war, wurde ich auf die Wache zu einer Blutentnahme mitgenommen, welche einen BAK von 2,08 ergab. Nach einer kurzen weiteren Untersuchung des Arztes wurde ich von der Polizei zurück zu meinem Fahrrad gebracht, mit welchem ich dann weiter nach Hause durfte (geschoben).



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


ca. 7 Oktoberfestbier 0,5l (6%)
ca. 5 Jägermeister 4 cl (35%)



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

ca. 200m. Die Reststrecke hätte ca 3 km betragen.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich habe das Fahrrad zunächst geschoben, da ich wusste, dass ich betrunken bin. Ich hatte nach einiger Zeit an der frischen Luft jedoch den Eindruck, dass es mir doch ganz gut ginge und dass es funktionieren sollte. Im Nachhinein ist mir bekannt, dass man sich in dem Zustand maßlos selbst überschätzt, es u.a. an Wahrnehmung und Reaktionsvermögen mangelt sowie dass man sich selbst und andere in Gefahr bringt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe Auto + Motorrad stehen gelassen und bin extra mit dem dem Fahrrad zu dem Fest, da ich wusste, dass ich Alkohol trinken werde. Ich habe es also nicht vermeiden wollen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Wenn ich mit dem Auto oder Motorrad unterwegs bin, blieb ich nüchtern und achtete auch möglichen Restalkohol. Da ich beruflich auf den Führerschein angewiesen bin, war es mir immer sehr wichtig, genau darauf zu achten.
Das Rad habe ich mir erst 5 Monate vor der TF zugelegt (davor habe ich keines besessen) und bislang 500km damit zurückgelegt. Während dieser Zeit habe ich das Fahrrad genutzt, um an Wochenenden und während des Sommerurlaubs in der näheren Umgebung einzelne Tagesausflüge von 20 – 50 km zu machen. Während einiger Fahrradtouren habe ich in Pausen oder zum Essen 1 – 2 Biere getrunken und bin so in 5 Monaten ca. 10 x leicht alkoholisiert mit dem Rad unterwegs gewesen. Der Abend der TF war der erste Trinkanlass, bei dem das Rad mit hatte und mehr getrunken hatte.

Ich weiß heute, dass ich die Grenzen von Trunkenheitsfahrten auch mit dem Rad völlig unterschätzt habe. Schon unter Einfluss von nur geringen Mengen Alkohol ist man beeinträchtigt und bringt auf die Art andere und sich selbst in Gefahr. Ich bin mir der Verantwortungslosigkeit meines Handels heute deutlich bewusst und habe die strikte Trennung von Alkohol und KFZ auf das Fahrrad erweitert.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine Eltern und die Eltern meines ältesten Freundes waren ebenfalls sehr gut befreundet. Man hat sich regelmäßig getroffen und auch zusammen gefeiert, während wir gespielt haben. Das die Erwachsenen dabei Alkohol konsumieren, habe ich wohl im Alter von 5 – 6 Jahren erfahren.

Das erste Mal selbst Alkohol probiert habe ich mit 16 Jahren. Ich habe im Garten meiner Eltern mit einem Freund im Zelt übernachtet. Wir haben uns heimlich zusammen 6 Flensburger Pilsener (0,33) gekauft und diese im Garten versteckt, um sie abends zusammen zu trinken. Das Bier war warm und hat komisch geschmeckt. Und am nächsten Morgen lagen im Garten mehrere Haufen erbrochener Erdnüsse.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter zwischen 20 und Mitte 30 bin ich mit Freunden und Kollegen regelmäßig an freien Wochenenden auf Feiern, Festen und Festivals gewesen und habe dort Alkohol getrunken.

In den letzten 10 Jahren hat sich mein Alkoholkonsum dahin entwickelt, als dass ich ca 3 – 4 x in der Woche nach Feierabend 1 Bier getrunken habe. An meinen freien Wochenenden (1 -2 WE/Monat) habe ich dann bis zu ca. 3 – 4 Bier oder 2 – 3 Gläser Wein getrunken. Im Jahr kam es zu ca. 4 - 5 Anlässen mit Trinkspitzen, bei denen ich dann über einen längeren Zeitraum dann auch mehr getrunken habe. So bin ich z.B. mit Freunden 3 Tage lang zum Motorrad GP nach Holland gefahren oder auswärtige Feiern/ externe Anlässe, bei denen man übernachtet hat). Die Trinkmenge ging dann hoch auf bis zu 8 - 10 Bier oder 1- 1,5 Fl. Wein.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


siehe 9.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Auf Feiern im Freundeskreis oder mit Arbeitskollegen. Abends in einer Kneipe oder Disko. Allein zu Hause trinke ich nichts. (zum Essen trinke ich mittlerweile Wasser.)

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Anfangs war es Neugier. Später das Gefühl von Entspannung und Leichtigkeit. Man hat nicht mehr über die Arbeit nachgedacht, alberte herum und hatte Spaß. Zudem war ich früher sehr zurückhaltend und verlor nach dem Konsum von Alkohol Hemmungen und wurde offener, in Gesprächen oder mutiger um Frauen anzusprechen oder um ausgelassen zu tanzen. Und es gab einem das Gemeinschaftsgefühl, zu der Gruppe von Freunden dazu zu gehören und nicht außen vor zu stehen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Anfänglich werde ich offener und redseliger. Obwohl ich mir vormache, rational zu sein, werde ich oberflächlicher. Die Wahrnehmungskraft schwindet. Ich habe in der Vergangenheit unter Alkoholeinfluss leider auch des öfteren Bekanntschaften gemacht, von denen ich mich anschließend unangenehm berührt wieder distanziert habe. Später merke ich, dass ich anfange zu lallen. Ich fühle mich schlaff und müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Man hat mir vor einigen Jahren mitgeteilt, dass ich am Vorabend sehr gut drauf und lustig war. Im ersten Moment dachte ich, dass es wohl nett gemeint war, machte es mich im Nachhinein doch nachdenklich und war mir eher ein Zeichen, mehr auf mich zu achten und mich zu beschränken.
Seit dem bleibe ich in der Regel nur mehr bei Bier oder Wein und meide Mischgetränke.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es mir an den Tagen nach dem Konsum von Alkohol zusehends schlechter ging. Ich leide unter Kopfweh, Sodbrennen und Übelkeit. Man ist antriebslos, lustlos. Und unter dem Mangel Leistungsfähigkeit leidet natürlich auch das Umfeld, sei es die Partnerin oder die Arbeit.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Im Alter von 20 – Anfang 30 war ich mit Freunden unterwegs so bald es ging, um etwas zu erleben und Spaß zu haben.
In den letzten 10 – 15 Jahren rückten dann doch Familie, Arbeit/Karriere in den Vordergrund.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bis zur TF habe meine Trinkmengen nicht bewusst kontrolliert. Ich habe jedoch stets darauf geachtet aufzuhören und mich zurückzuziehen, sobald ich der Meinung war, dass es zu viel wird.
Es war mir immer unangenehm und peinlich, Leute zu sehen, die nicht mehr Herr über sich selbst waren und habe mich stets bemüht, diesen Zustand bei mir selbst zu vermeiden.
Einen sogenannten „Filmriss“ hatte ich nie.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe nach der TF ca 6 Monate lang auf Alkohol verzichtet.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich mich in keiner besonderen Kategorie gesehen, sondern mein Trinkverhalten in der Gesellschaft als ganz normal eingestuft, da ich mich so verhalten habe, wie alle anderen in meinem Umfeld auch. Rückwirkend betrachtet weiß ich, dass ich reinen Missbrauch betrieben habe. Ich habe mich dadurch derart an den Alkohol gewöhnt, dass es mir zuletzt nicht mehr möglich war, den eigenen Zustand richtig beurteilen zu können. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mein Trinkverhalten grundsätzlich zu kontrollieren habe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke nur noch zum Genuss und zu besonderen Anlässen, die im voraus geplant sind, was im übrigen im Vorweg die Regelung von Anfahrt und Heimfahrt beinhaltet. Die maximale Menge an Alkohol beträgt hierbei 2-3 Bier (0,33) oder 1 Glas Wein (0,2), wobei ich lt. Widmark-Formel errechnet habe, dass ich mit 2 Bieren mit 0,33 l maximal einen BAK von 0,37 Promille erreiche. Basierend auf dem Abbau von ca 0,1 – 0,15 Promille / Std mache ich es von der Dauer der Veranstaltung abhängig, ob ich entsprechend 2 oder maximal ein 3tes Bier trinke. In jedem Fall gehört ab sofort das Rechnen zum Alkoholgenuss unbedingt dazu.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

09.11.2014 – 2 Glas Bier (0,3l) – Anlass war eine geschäftliche Einladung zu einer Feier eines Kunden.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein. Noch nie.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke Alkohol nur noch aus Genussgründen (ein Glas Wein zu einer Zigarre oder zur Weihnachtsente) und zu besonderen Anlässen (mit jemandem zum Geburtstag oder zu Silvester anstoßen)
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Konsequenzen und die Erkenntnis nach der TF, dass ich eine Straftat begangen habe, haben mir einen Schock versetzt. Zuvor habe ich nicht darüber nachgedacht. Erst die Aufarbeitung hat mich aufgerüttelt und mich dazu veranlasst, etwas zu ändern.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie zuvor angemerkt haben mir die Umstände der TF zunächst einen derartigen Schock versetzt, dass ich zunächst für lange Zeit gar keinen Alkohol zu mir nehmen wollte. Ich hatte keinerlei verlangen. Auch beim Kochen habe ich auf Wein in der Bolognese verzichtet. Als ich danach auf einem Geburtstag ein Bier getrunken habe, wurde mir schwindelig. Das Gefühl hat mir in dem Moment erschreckend deutlich bewusst gemacht, wie sehr ich mich zuvor an Alkohol gewöhnt hatte und mich zusätzlich darin bestärkt, etwas grundlegendes ändern zu müssen. Ich habe darauf hin einige Verhaltensänderungen und neue „Trinkstrategien“ (siehe 27) entworfen, nach denen ich mit heute richte.

Des weiteren habe ich angefangen, 3 x in der Woche zu joggen (naja, ich bin eher noch in der „zügig gehen Phase“), um nach der Arbeit zu entspannen. Außerdem habe ich mit meinen Freunden über die TF und anstehende MPU gesprochen. Es hilft, darüber zu sprechen.

Des weiteren habe ich habe mich von einem langjährigen Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen distanziert, mit dem ich früher hin und wieder abends unterwegs war. Während dieser Kollege im nüchternen Zustand unglaublich nett und freundschaftlich war, wurde er alkoholisiert zu einem bestimmten Zeitpunkt urplötzlich aggressiv und fing an sämtliche Leute (auch mich) zu beschimpfen.- Es war fast wie bei Dr. Jekyll & Mr. Hyde. In der Regel einhergehen damit, dass er schlagartig das Gleichgewicht verlor. Ich war dann immer bemüht, ihn zu beruhigen, in Schutz zu nehmen und irgendwie nach Hause zu schaffen. Da er regelmäßig in dieses Muster fiel, habe ich ihm nach einiger Zeit einem offen Gespräch mitgeteilt gesagt, dass - das auf Bedarf den Aufpasser zu spielen - nicht die Art ist, wie ich mir einen vergnüglichen, gelungen Abend vorstelle und deutlich die Grenzen überschritten werden. Er fragte mich danach noch das ein oder andere Mal, ob wir abends nicht mal wieder los wollten, was ich stets verneinte. Mittlerweile ist der Kontakt komplett abgebrochen … was auch gut so ist, da es meine Vermutung nur bestärkt, dass ich tatsächlich nur das „Kindermädchen“ war.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich festgestellt, dass man wesentlich aufmerksamer ist. Mir ist im Vergleich zu früher aufgefallen, dass man, selbst vertieft in ein Gesprächen (z.B. auf einer Feier) auch viel mehr von seinem Umfeld mitbekommt. Alkoholisiert hatte man doch eher mal „Scheuklappen“ auf, während man heute auch viel mehr zwischendurch interagiert.
Man ist morgens frischer und spürt keine „Nebenwirkungen“. Man kann durchaus von einer viel besseren Lebensqualität sprechen und ist wesentlich leistungsfähiger.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
-Ich werde nach wie vor mit meinen Freunden über den Umgang mit Alkohol reden.
-Ich werde meine Trinkanlässe inkl. An-/und Abreise sorgfältig planen.
-Ich werde nur langsam trinken (kleine Schlucke), Trinkpausen machen und das Glas nicht in der Hand behalten sondern zwischendurch abstellen.
-Nicht nachschenken lassen.
-Keine hochprozentigen Getränke zu mir nehmen, sondern bei 2 – 3 Bier oder 1 – 2 Wein bleiben,
jeweils abhängig von der Trinkdauer und dem entsprechenden Abbau der Promille.
-Alkohol nicht als Durstlöscher benutzen. Wenn ich Durst habe, trinke ich Antialkoholisches.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Im Moment sehe ich nichts was mich reizt, in das alte Verhaltensmuster zurück zu kehren. Ich möchte viel mehr fortan mein Trinkverhalten kontrollieren, in dem ich meine o.g. Vorsätze umsetze.
Ich sehe da auch einen Ähnlichkeit mit meinem Rauchverhalten: ich habe vor 4 Jahren das Zigarettenrauchen komplett aufgegeben. Allerdings rauche/paffe ich von Zeit zu Zeit eine gute, teure Zigarre, habe mich also auch vom Suchtraucher zum Genussraucher gewandelt, ohne jedes Verlangen, Rückfällig zu werden.

Aber dennoch weiß niemand, was die Zukunft mit sich bringt und so möchte ich auch nichts ausschließen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Da ich jetzt um die Wirkung von Alkohol weiß, bzw diese berechnen kann und das Trinken jetzt kontrolliere, werde ich es zukünftig vermeiden, mit über 0,3 Promille ein Fahrzeug zu führen, da ich, abgesehen von den Beeinträchtigungen nun ebenso weiß, dass man sich bei einer Auffälligkeit bereits ab diesem Rahmen im Bereich eines Straftatbestands befindet. Des weiteren gehört zukünftigen Alkoholgenuss eine entsprechende Planung, welche auch die Überprüfung lokaler Alternativen, wie Taxi und Busverbindungen gehören.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Leviathan

Benutzer
So, das Buch hab ich jetzt auch durch.

Ich habe übrigens noch mal meine Trinkmengen vor der TF mal nachgerechnet (nach Widmark) und bin auf ca. 3 Promille gekommen - abzüglich ca. 0,9 die ich während des abends wieder abgebaut habe, sollte also grob hinkommen... es sei denn ich hab mich verrechnet? ...auf jeden Falls war ich danach 2 Tage krank (und zwar mit recht, ich idiot ).

Nancy, nu werde ich mir den Wecker auf 3 Stellen und gucken, ob heute Nacht auch wieder "arbeitest"...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Sorry Leviathan, 3h war zu früh......ich schaffe es erst morgen. Hatte heute/gestern einen anstrengenden Tag (Umbauarbeiten am Haus)....
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


ca. 7 Oktoberfestbier 0,5l (6%)
ca. 5 Jägermeister 4 cl (35%)

Mit Widmark kann "man" zwar rechnen, gestaltet sich jedoch oft als schwierig wenn es z.B. im Kopf überschlagen werden soll. Die MPI erwarten auch nicht, dass der Proband dies beherrscht, da es einfachere Methoden gibt. Du kannst mal hier hinein schauen:

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung


Nach meiner Prüfung reicht deine Biermenge noch nicht aus, obwohl das Oktoberfestbier stärker ist als normales Pils. Du musst insgesamt ca. 32 TE zu dir genommen haben -was nach Abzug der 5 doppelten Schnäpse- in etwa 9 Bier a 0,5l bedeuten dürfte.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich habe das Fahrrad zunächst geschoben, da ich wusste, dass ich betrunken bin. Ich hatte nach einiger Zeit an der frischen Luft jedoch den Eindruck, dass es mir doch ganz gut ginge und dass es funktionieren sollte. Im Nachhinein ist mir bekannt, dass man sich in dem Zustand maßlos selbst überschätzt, es u.a. an Wahrnehmung und Reaktionsvermögen mangelt sowie dass man sich selbst und andere in Gefahr bringt.
Hhmm...du WUSSTEST das du betrunken bist und bist trotzdem aufgestiegen?:smiley2204: Warum?

Zur Erklärung:

Du beschreibst, dass du selbst bemerkt hast, dass du anfängst zu lallen. Dies war dir unangenehm (was im betrunkenen Zustand schon sehr ungewöhnlich ist) und das du dein Rad anfangs absichtlich geschoben hast. Das heißt mit anderen Worten, dass du dir dessen was du tust sehr wohl bewusst warst und auch noch rational denken konntest (Zitat: "....dass es funktionieren sollte..."). Hier könnte vom GA die Nachfrage kommen, ob dir nicht klar war, dass du eine Straftat begehst.

Darauf wollte ich dich zumindest hingewiesen haben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter zwischen 20 und Mitte 30 bin ich mit Freunden und Kollegen regelmäßig an freien Wochenenden auf Feiern, Festen und Festivals gewesen und habe dort Alkohol getrunken.

In den letzten 10 Jahren hat sich mein Alkoholkonsum dahin entwickelt, als dass ich ca 3 – 4 x in der Woche nach Feierabend 1 Bier getrunken habe. An meinen freien Wochenenden (1 -2 WE/Monat) habe ich dann bis zu ca. 3 – 4 Bier oder 2 – 3 Gläser Wein getrunken. Im Jahr kam es zu ca. 4 - 5 Anlässen mit Trinkspitzen, bei denen ich dann über einen längeren Zeitraum dann auch mehr getrunken habe. So bin ich z.B. mit Freunden 3 Tage lang zum Motorrad GP nach Holland gefahren oder auswärtige Feiern/ externe Anlässe, bei denen man übernachtet hat). Die Trinkmenge ging dann hoch auf bis zu 8 - 10 Bier oder 1- 1,5 Fl. Wein.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


siehe 9.

Deine Angaben könnten ausführlicher sein. Die Fragen 9 und 10 sind extra unterteilt, damit eben das Trinkverhalten im Vorfeld klar ersichtlich wird.

Wichtig ist bei der MPU, dass du dazu stehst, dass du die Mengen wie bei deiner TF, auch vorher schon über einen längeren Zeitraum getrunken hast. Das hat nichts damit zu tun, dass du gestürzt bist. Dies besagt lediglich, dass du Radfahren in diesem Zustand nicht gewohnt warst. Die Alk.mengen müssen aber trotzdem ähnlich hoch gelegen haben, sonst hättest du einen Filmriss gehabt (oder zumindest große Lücken) und könntest dich nicht an die Geschehnisse hinterher so gut erinnern.

Gerade in diesem Bereich sollte man bei der MPU GANZ ehrlich sein, damit keine Verharmlosungen unterstellt werden können.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Anfangs war es Neugier. Später das Gefühl von Entspannung und Leichtigkeit. Man hat nicht mehr über die Arbeit nachgedacht, alberte herum und hatte Spaß. Zudem war ich früher sehr zurückhaltend und verlor nach dem Konsum von Alkohol Hemmungen und wurde offener, in Gesprächen oder mutiger um Frauen anzusprechen oder um ausgelassen zu tanzen. Und es gab einem das Gemeinschaftsgefühl, zu der Gruppe von Freunden dazu zu gehören und nicht außen vor zu stehen.

An anderer Stelle wurde dir ja bereits dazu geraten, dass Wort "man" durch "ich" zu ersetzen. Hier auch von mir dazu nochmal der Appell, dies zu beherzigen!
Es geht um DICH und DEINE Geschichte. Alles andere könnte als nicht ausreichende Selbstreflektion gewertet werden.

Du schreibst, "..anfangs war es Neugier..." Damit meinst du den Beginn deines Alk.konsums mit 16? Das ist für den GA weniger interessant. Auch das du mit 20 oft feiern warst ist nicht wirklich relevant. Es geht darum zu erkennen, warum du soviel Alk. getrunken hast und zwar zum Zeitpunkt deiner TF.

Was genau war da dein Motiv? Das geht aus deinen Ausführungen nicht wirklich hervor. Schüchternheit? Ist in deinem Alter als Trinkgrund nicht mehr allzu plausibel...war es zum Stressabbau oder hast du versucht deine Probleme zu verdrängen?

Wie sah/sieht denn dein privates Umfeld aus? Lebst du in einer Beziehung? Das geht aus deinen Angaben auch leider überhaupt nicht hervor....

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Man hat mir vor einigen Jahren mitgeteilt, dass ich am Vorabend sehr gut drauf und lustig war. Im ersten Moment dachte ich, dass es wohl nett gemeint war, machte es mich im Nachhinein doch nachdenklich und war mir eher ein Zeichen, mehr auf mich zu achten und mich zu beschränken.
Seit dem bleibe ich in der Regel nur mehr bei Bier oder Wein und meide Mischgetränke.

Heißt im Umkehrschluss: trotz kritischer Hinweise von anderen hast du an deinen Alk.mengen an sich nichts geändert? Du hast lediglich die Mischgetränke gemieden? Wobei purer Schnaps ja in der Regel die gleichen Umdrehungen enthält....

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es mir an den Tagen nach dem Konsum von Alkohol zusehends schlechter ging. Ich leide unter Kopfweh, Sodbrennen und Übelkeit. Man ist antriebslos, lustlos. Und unter dem Mangel Leistungsfähigkeit leidet natürlich auch das Umfeld, sei es die Partnerin oder die Arbeit.

Vllt. mal zum besseren Verständnis: Die Fragen 1-20 beziehen sich auf deine Vergangenheit und sollten daher auch so beantwortet werden. Somit ist beser zu erkennen, dass mit dem Fehlverhalten in der Vergangenheit abgeschlossen wurde. Also bitte in der Exploration darauf achten.

Es liest sich jetzt so, dass du trotz massiver körperlicher Probleme, nichts an deinem Trinkverhalten geändert hast. Ist das richtig?

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bis zur TF habe meine Trinkmengen nicht bewusst kontrolliert. Ich habe jedoch stets darauf geachtet aufzuhören und mich zurückzuziehen, sobald ich der Meinung war, dass es zu viel wird.
Es war mir immer unangenehm und peinlich, Leute zu sehen, die nicht mehr Herr über sich selbst waren und habe mich stets bemüht, diesen Zustand bei mir selbst zu vermeiden.
Einen sogenannten „Filmriss“ hatte ich nie.

Diese Frage wird immer wieder falsch verstanden. Es geht nicht darum, dass du vor der TF deinen Alk.konsum kontrolliert hast, sondern darum, ob du jemals so viel getrunken hast, dass du hinterher nichts mehr wusstest (Blackout). Ob die Frage bei der MPU aber wirklich kommt, lasse ich mal dahingestellt....

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe nach der TF ca 6 Monate lang auf Alkohol verzichtet.

Gemeint ist die Zeit vor deiner TF. Hast du da jemals versucht, das Trinken komplett einzustellen?

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich mich in keiner besonderen Kategorie gesehen, sondern mein Trinkverhalten in der Gesellschaft als ganz normal eingestuft, da ich mich so verhalten habe, wie alle anderen in meinem Umfeld auch. Rückwirkend betrachtet weiß ich, dass ich reinen Missbrauch betrieben habe. Ich habe mich dadurch derart an den Alkohol gewöhnt, dass es mir zuletzt nicht mehr möglich war, den eigenen Zustand richtig beurteilen zu können. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mein Trinkverhalten grundsätzlich zu kontrollieren habe.

Vorsicht bei der Einstufung zum Alk.missbrauch, dies hätte eine AB von mind. 6 Monaten zur Folge, wenn der GA da deine Meinung teilen würde...

http://mpu-vorbereitung-online.com/...chtungsrichtlinien&p=4199&viewfull=1#post4199


Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke nur noch zum Genuss und zu besonderen Anlässen, die im voraus geplant sind, was im übrigen im Vorweg die Regelung von Anfahrt und Heimfahrt beinhaltet. Die maximale Menge an Alkohol beträgt hierbei 2-3 Bier (0,33) oder 1 Glas Wein (0,2), wobei ich lt. Widmark-Formel errechnet habe, dass ich mit 2 Bieren mit 0,33 l maximal einen BAK von 0,37 Promille erreiche. Basierend auf dem Abbau von ca 0,1 – 0,15 Promille / Std mache ich es von der Dauer der Veranstaltung abhängig, ob ich entsprechend 2 oder maximal ein 3tes Bier trinke. In jedem Fall gehört ab sofort das Rechnen zum Alkoholgenuss unbedingt dazu.

Die Pima sieht erfahrungsgemäß das KT ein wenig anders als die restlichen MPI. So darf es z.B. keine spontanen Trinkanlässe geben, sondern nur im voraus geplante (dies mal als Info für dich, falls sich eine Frage in diese Richtung bei der MPU ergeben sollte). Bei den Mengen wird da aber wohl etwas großzügiger agiert. Wir raten den Usern trotzdem dazu, nie mehr wie 3 TE (max. 2 Bier a 0,33l) anzugeben, ganz egal wie lange der Abend dauert! Es geht ja nicht darum, dass der Alk. sich erst wieder abbauen sollte, bevor man "nachschütten" kann, sondern darum, dass es um den GENUSS geht und da sind kleinere Mengen nun mal besser für geeignet, damit es etwas Besonderes bleibt....

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

09.11.2014 – 2 Glas Bier (0,3l) – Anlass war eine geschäftliche Einladung zu einer Feier eines Kunden.

Kommen solche Feiern öfter vor?

Zitat

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke Alkohol nur noch aus Genussgründen (ein Glas Wein zu einer Zigarre oder zur Weihnachtsente) und zu besonderen Anlässen (mit jemandem zum Geburtstag oder zu Silvester anstoßen)
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Konsequenzen und die Erkenntnis nach der TF, dass ich eine Straftat begangen habe, haben mir einen Schock versetzt. Zuvor habe ich nicht darüber nachgedacht. Erst die Aufarbeitung hat mich aufgerüttelt und mich dazu veranlasst, etwas zu ändern.

Du hast trotz deiner körperlichen Auswirkungen und Anmerkungen anderer, niemals darüber nachgedacht?:smiley2204:

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie zuvor angemerkt haben mir die Umstände der TF zunächst einen derartigen Schock versetzt, dass ich zunächst für lange Zeit gar keinen Alkohol zu mir nehmen wollte. Ich hatte keinerlei verlangen. Auch beim Kochen habe ich auf Wein in der Bolognese verzichtet. Als ich danach auf einem Geburtstag ein Bier getrunken habe, wurde mir schwindelig. Das Gefühl hat mir in dem Moment erschreckend deutlich bewusst gemacht, wie sehr ich mich zuvor an Alkohol gewöhnt hatte und mich zusätzlich darin bestärkt, etwas grundlegendes ändern zu müssen. Ich habe darauf hin einige Verhaltensänderungen und neue „Trinkstrategien“ (siehe 27) entworfen, nach denen ich mit heute richte.

Des weiteren habe ich angefangen, 3 x in der Woche zu joggen (naja, ich bin eher noch in der „zügig gehen Phase“), um nach der Arbeit zu entspannen. Außerdem habe ich mit meinen Freunden über die TF und anstehende MPU gesprochen. Es hilft, darüber zu sprechen.

Des weiteren habe ich habe mich von einem langjährigen Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen distanziert, mit dem ich früher hin und wieder abends unterwegs war. Während dieser Kollege im nüchternen Zustand unglaublich nett und freundschaftlich war, wurde er alkoholisiert zu einem bestimmten Zeitpunkt urplötzlich aggressiv und fing an sämtliche Leute (auch mich) zu beschimpfen.- Es war fast wie bei Dr. Jekyll & Mr. Hyde. In der Regel einhergehen damit, dass er schlagartig das Gleichgewicht verlor. Ich war dann immer bemüht, ihn zu beruhigen, in Schutz zu nehmen und irgendwie nach Hause zu schaffen. Da er regelmäßig in dieses Muster fiel, habe ich ihm nach einiger Zeit einem offen Gespräch mitgeteilt gesagt, dass - das auf Bedarf den Aufpasser zu spielen - nicht die Art ist, wie ich mir einen vergnüglichen, gelungen Abend vorstelle und deutlich die Grenzen überschritten werden. Er fragte mich danach noch das ein oder andere Mal, ob wir abends nicht mal wieder los wollten, was ich stets verneinte. Mittlerweile ist der Kontakt komplett abgebrochen … was auch gut so ist, da es meine Vermutung nur bestärkt, dass ich tatsächlich nur das „Kindermädchen“ war.

Aus deiner Erklärung zur Veränderung geht hervor, dass du nun joggst, um dich nach der Arbeit zu entspannen. Daraus ist abzuleiten, dass du zur berufsbedingten Stressbewältigung getrunken hast. Wenn dem so war, musst du dem GA darüber ausführlicher erzählen. Was war so stressig, warum etc...
Wie funktioniert es heute? Kannst du Arbeiten delegieren? Kam es zu Umstrukturierungen in der Firma?

Solche Dinge möchte der GA von dir hören. Die Geschichte mit deinem ehemaligen Arbeitskollegen ist da eher zweitrangig....

Warum hast du nach deiner Trinkpause wieder Alk. konsumiert? Was waren dafür die genauen Gründe?

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich festgestellt, dass man wesentlich aufmerksamer ist. Mir ist im Vergleich zu früher aufgefallen, dass man, selbst vertieft in ein Gesprächen (z.B. auf einer Feier) auch viel mehr von seinem Umfeld mitbekommt. Alkoholisiert hatte man doch eher mal „Scheuklappen“ auf, während man heute auch viel mehr zwischendurch interagiert.
Man ist morgens frischer und spürt keine „Nebenwirkungen“. Man kann durchaus von einer viel besseren Lebensqualität sprechen und ist wesentlich leistungsfähiger.

Auch hier sollten detailliertere Angaben gemacht werden. Wie geht es dir heute? Wie ist dein Umfeld? Wieder die Frage nach einer Partnerin? Wenn ja - sollte hier z.B. beschrieben werden, was heute zusammen unternommen wird. Was die Familie und Freunde zur neuen Einstellung sagen etc.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
-Ich werde nach wie vor mit meinen Freunden über den Umgang mit Alkohol reden.
-Ich werde meine Trinkanlässe inkl. An-/und Abreise sorgfältig planen.
-Ich werde nur langsam trinken (kleine Schlucke), Trinkpausen machen und das Glas nicht in der Hand behalten sondern zwischendurch abstellen.
-Nicht nachschenken lassen.
-Keine hochprozentigen Getränke zu mir nehmen, sondern bei 2 – 3 Bier oder 1 – 2 Wein bleiben,
jeweils abhängig von der Trinkdauer und dem entsprechenden Abbau der Promille.
-Alkohol nicht als Durstlöscher benutzen. Wenn ich Durst habe, trinke ich Antialkoholisches.

Du beschreibst hier ausführlich deine Regeln zum KT. Das allein reicht nicht! Hier ist deine komplette Strategie gefragt. Was tust du gezielt, um nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen? Sport (dein joggen) ist da z.B. eine gute Maßnahme aber auch wichtig, dass du dich mit deiner Familie auseinandersetzt und über deine Probleme sprichst (und nicht nur mit deinen Freunden über den Alk.umgang). Was tust du z.B. gezielt, wenn der Stress an der Arbeit wieder zu groß wird (sofern dies dein Trinkhintergrund war)?


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Im Moment sehe ich nichts was mich reizt, in das alte Verhaltensmuster zurück zu kehren. Ich möchte viel mehr fortan mein Trinkverhalten kontrollieren, in dem ich meine o.g. Vorsätze umsetze.
Ich sehe da auch einen Ähnlichkeit mit meinem Rauchverhalten: ich habe vor 4 Jahren das Zigarettenrauchen komplett aufgegeben. Allerdings rauche/paffe ich von Zeit zu Zeit eine gute, teure Zigarre, habe mich also auch vom Suchtraucher zum Genussraucher gewandelt, ohne jedes Verlangen, Rückfällig zu werden.

Aber dennoch weiß niemand, was die Zukunft mit sich bringt und so möchte ich auch nichts ausschließen.

Es geht darum, dass du dir theoretisch vorstellen kannst, wieder in alte Gewohnheiten zu fallen, denn nur so bleibst du achtsam und bemerkst es rechtzeitig genug um gegenzusteuern.In so einem Fall würdest du dir Hilfe suchen. Sei es in der Familie und/oder bei Freunden (notfalls auch bei einem Psycho). Denn die GA sehen es gerne, wenn der Proband ein breit gefächertes Umfeld hat und sozial eingebunden ist.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Da ich jetzt um die Wirkung von Alkohol weiß, bzw diese berechnen kann und das Trinken jetzt kontrolliere, werde ich es zukünftig vermeiden, mit über 0,3 Promille ein Fahrzeug zu führen, da ich, abgesehen von den Beeinträchtigungen nun ebenso weiß, dass man sich bei einer Auffälligkeit bereits ab diesem Rahmen im Bereich eines Straftatbestands befindet. Des weiteren gehört zukünftigen Alkoholgenuss eine entsprechende Planung, welche auch die Überprüfung lokaler Alternativen, wie Taxi und Busverbindungen gehören.

Du solltest es nicht nur vermeiden mit über 0,3‰ ein Fahrzeug zu führen, sondern du solltest generell nur noch mit 0,00‰ am Straßenverkehr teilnehmen!!
 

Leviathan

Benutzer
Guten Morgen,

Mit Widmark kann "man" zwar rechnen, gestaltet sich jedoch oft als schwierig wenn es z.B. im Kopf überschlagen werden soll. Die MPI erwarten auch nicht, dass der Proband dies beherrscht, da es einfachere Methoden gibt. Du kannst mal hier hinein schauen:

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung

Nach meiner Prüfung reicht deine Biermenge noch nicht aus, obwohl das Oktoberfestbier stärker ist als normales Pils. Du musst insgesamt ca. 32 TE zu dir genommen haben -was nach Abzug der 5 doppelten Schnäpse- in etwa 9 Bier a 0,5l bedeuten dürfte.

Ich hatte mit ca. 3 Promille und einer Abbraurate von ca 0,9 (0,1/Std) gerechnet, um auf meine 2,08 zu kommen und bin so in etwa auf die Menge gekommen.
Danke für den Link.



Hhmm...du WUSSTEST das du betrunken bist und bist trotzdem aufgestiegen? Warum?

Zur Erklärung:

Du beschreibst, dass du selbst bemerkt hast, dass du anfängst zu lallen. Dies war dir unangenehm (was im betrunkenen Zustand schon sehr ungewöhnlich ist) und das du dein Rad anfangs absichtlich geschoben hast. Das heißt mit anderen Worten, dass du dir dessen was du tust sehr wohl bewusst warst und auch noch rational denken konntest (Zitat: "....dass es funktionieren sollte..."). Hier könnte vom GA die Nachfrage kommen, ob dir nicht klar war, dass du eine Straftat begehst.

Darauf wollte ich dich zumindest hingewiesen haben.

Ich wusste, dass ich alkoholisiert bin. Ich hatte ja aus diesem Grund das Fahrrad genommen (und extra im Vorweg auf das Auto verzichtet). Ich wusste nicht, dass ich damit eine Straftat begehe. Mir war die Grenze zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, sonst hätte ich darauf verzichtet.

Zum Hintergrund dazu, dass es mir unangenehm ist, wenn es meiner Meinung nach zu viel wird: ich empfinde es als fürchterlich, das Gefühl zu haben, nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein (siehe Erfahrung mit dem Kollegen unter Punkt 25). Dies ist auch der Grund, warum ich andere Drogen generell ablehne (ich habe mit 18 Jahren einmal an einem Joint gezogen und war nach dieser einen einzelnen Erfahrung kuriert). Zudem waren Azubis an dem Abend anwesend. Ich wollte es vermeiden, mich vor deren Augen zu blamieren (an dem Abend wahrscheinlich viel zu spät).


Deine Angaben könnten ausführlicher sein. Die Fragen 9 und 10 sind extra unterteilt, damit eben das Trinkverhalten im Vorfeld klar ersichtlich wird.

Wichtig ist bei der MPU, dass du dazu stehst, dass du die Mengen wie bei deiner TF, auch vorher schon über einen längeren Zeitraum getrunken hast. Das hat nichts damit zu tun, dass du gestürzt bist. Dies besagt lediglich, dass du Radfahren in diesem Zustand nicht gewohnt warst. Die Alk.mengen müssen aber trotzdem ähnlich hoch gelegen haben, sonst hättest du einen Filmriss gehabt (oder zumindest große Lücken) und könntest dich nicht an die Geschehnisse hinterher so gut erinnern.

Gerade in diesem Bereich sollte man bei der MPU GANZ ehrlich sein, damit keine Verharmlosungen unterstellt werden können.

Danke für den erneuten Hinweis - werde ich nochmal überarbeiten, ebenfalls Frage 12.


Heißt im Umkehrschluss: trotz kritischer Hinweise von anderen hast du an deinen Alk.mengen an sich nichts geändert? Du hast lediglich die Mischgetränke gemieden? Wobei purer Schnaps ja in der Regel die gleichen Umdrehungen enthält....

Mit der Aussage, dass ich in der Regel nur noch Bier+Wein trinke, meine ich auch, dass ich seit dem normalerweise auch keinen Schnaps mehr trinke. Ich weiss, dass ich am Abend vor der TF Jägermeister getrunken habe. Dies war eine ziemlich seltene Ausnahme zu meinen sonstigen Trinkverhalten. Denoch wollte ich einen widersprüchlichen Ausdruck vermeiden.


Es liest sich jetzt so, dass du trotz massiver körperlicher Probleme, nichts an deinem Trinkverhalten geändert hast. Ist das richtig?

Nein, ich habe damit nur meinen elendigen Zustand beschrieben, wie er sich nach den 5 - 6 Anlässen im Jahr mit Trinkspitzen darstellt, vor dem Hintergrund dass die Auswirkungen ausnahmslos negativ sind....


Ich habe nach der TF ca 6 Monate lang auf Alkohol verzichtet.
Gemeint ist die Zeit vor deiner TF. Hast du da jemals versucht, das Trinken komplett einzustellen?

Gut, dann lautet die Antwort schlicht weg Nein. - werde ich auch ändern


Vorsicht bei der Einstufung zum Alk.missbrauch, dies hätte eine AB von mind. 6 Monaten zur Folge, wenn der GA da deine Meinung teilen würde...
Danke für den Hinweis. Ich war der Meinung, dass ich den Begriff als solchen im Rahmen der nachträglichen Beurteilung einstreuen kann. Werde ihn dann aber eher meiden.


Wir raten den Usern trotzdem dazu, nie mehr wie 3 TE (max. 2 Bier a 0,33l) anzugeben
ich habe es auch schon überdacht und werde meine generelle maximale Menge pro Anlass auf 2 Bier (033) reduzieren.


Kommen solche Feiern öfter vor?
das war eine offizielle Veranstaltung, zu der unsere Firma von einer Kundenfirma eingeladen wurde. So etwas gibt es ca 3 x im Jahr.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

...
Du hast trotz deiner körperlichen Auswirkungen und Anmerkungen anderer, niemals darüber nachgedacht?

Wenn ich darüber nachdenke, haben die Auswirkungen in der Summe schon dazu geführt, dass es in den letzten Jahren redurziert wurde... :idee0003:


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
... Die Geschichte mit deinem ehemaligen Arbeitskollegen ist da eher zweitrangig....
...Warum hast du nach deiner Trinkpause wieder Alk. konsumiert? Was waren dafür die genauen Gründe?

Ich dachte schon, dass es Teil meiner Umstellung war, den Umgang mit dem Kollegen zu beenden. In so fern ist mir das schon wichtig. Vielleicht sollte ich das aber eher unter Punkt 27 einbringen?

... der Alkohol, den ich nach der "Trinkpause" im Mai wieder zu mir genommen habe, war ja schon als Anlass "geplant". Es handelte sich um die Geburtstagsfeier eines Freundes und ich habe 2 Bier getrunken.


26 - 27 werde ich ebenfalls überarbeiten.

Du solltest es nicht nur vermeiden mit über 0,3‰ ein Fahrzeug zu führen, sondern du solltest generell nur noch mit 0,00‰ am Straßenverkehr teilnehmen!!
Grundsätzlich hast du natürlich recht. Ich wollte damit ausdrücken und meinte, es auch schon korrigiert zu haben, dass ich fortan im KFZ explizit bei 0 bleibe. Ich hatte mit der Grenze eher gemeint, dass ich nach 2 Bier evtl auch noch Fahrrad fahren könnte.... (daher sagte ich auch Fahrzeug und nicht Kraftfahrzeug). Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich die Tretmine :idee0003:


Generell noch am Rande zu meinem Hintergrund. Ich bin ledig. Die Gespräche über das Thema führe ich schon eher in meinem Freundeskreis, der ja auch zum Teil mit da rein gehört. Zum Thema möglicher Kontrolle des zukünftigen Verhaltens bin ich ebenfalls mit der VP so verblieben, dass wir durchaus auch nach der MPU in Kontakt bleiben, um zum Einen danach erneut das Ergebnis derselben zu besprechen und auch als Anlaufpunkt, sollte ich das Gefühl oder die Erfahrung zu haben, mein Trinkverhalten später eben einmal nicht kontrollieren zu können (daher auch die finale Beschränkung auf 2 Bier ... da ein 3tes Pils bereits als einfaches und deutliches Zeichen zu erkennen ist.) Wäre es entsprechend ratsam, dies ebenfalls als Strategie mit aufzuführen. Ich hatte eher die Befürchtung, dass es als mögliche "Versagensangst" zu meinem Nachteil ausgelegt werden könnte... :smiley2204:

... dann mache ich mir aml weitere Gedanken und stelle dann die Überarbeitung rein.

Danke & Gruss
 

Leviathan

Benutzer
So, ich bin nochmal in mich gegangen und habe versucht, die Gründe für mein Trinken tiefer zu erörtern. Ich bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass es doch zum größten Teil am Druck/Stress gelegen hat und habe das entsprechend komplett neu aufgeführt (und dabei dann auch die Neugier des 16-jährigen Jungen aussen vor gelassen) und dabei zusätzlich auch eine Dienstumstellung als Maßnahme mit aufgeführt, die wir in der Firma so durchgeführt haben.

Meine Änderungen habe ich versucht, kursiv hervorzuheben.

Die Frage, die mich momentan noch beschäftigt, ist die, ob es richtig ist, konkret auf das führen von Fahrzeugen unter Alkohol zu verzichten, da ich es in meinem Fall ja kontrolliere und entsprechend bei voraussichtlich max 0,2 Promille theoretisch auch immer noch fahren könnte... :smiley2204:

----------------------
Zur Person
Geschlecht: - männlich
Größe: 176 cm
Gewicht: 95 kg
Alter: 45

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.10.2013
BAK: 2,08
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 02:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 03:00 Uhr


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich bin Angestellter bei einem Hafendienstleister und kam als solcher am 25.10.2013 gegen 06:00 Uhr von einer Nachtschicht nach Hause. Ich ging gegen 07:00 Uhr ins Bett und stand gegen 12:00 Uhr wieder auf, aß zu Mittag und habe anschließend vom Rechner zu Hause aus noch bis ca. 17:00 Uhr gearbeitet.
Gegen 17:45 Uhr habe ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht, um mich gegen 18:30 Uhr mit Arbeitskollegen auf einem Hafen-Oktoberfest zu treffen, welches einmal im Jahr vom hiesigen Hafenbetreiber für die ansässigen Firmen ausgerichtet wird. Ich habe mir mit den Kollegen zusammen zunächst ein Bier (0,5l) geholt und bin mit ihnen erst durch die Halle gegangen, um zu schauen, welche weitere Kollegen noch da sind. Danach haben wir uns mit ca. 10 Leuten an einen Tisch gesetzt, wo wir uns weitere Biere bestellt haben und den Abend überwiegend verbrachten. Im lauf des Abends kamen einige Runden Jägermeister dazu.

Gegen 02:00 Uhr hatte ich das deutliche Gefühl, betrunken zu sein. Ich merkte, dass ich anfing zu lallen, was mir in dem Moment sehr unangenehm war, da auch Azubis von uns anwesend waren. Daraufhin habe ich mich verabschiedet, um den Heimweg anzutreten.

Bei dem Versuch, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin nach einigen Hundert Metern gestürzt, wobei ich mir Abschürfungen an einer Hand und im Gesicht zugezogen habe. Mein Sturz wurde von einem Taxifahrer beobachtet, welcher einen Krankenwagen rief. Nachdem mir die Sanitäter die Wunden gesäubert und mich im Gesicht mit einem Pflaster sowie einem Verband an meiner Hand versorgt hatten, kam eine Streife der Polizei dazu, welche mich aufgrund meines Zustands und der deutlichen Alkoholfahne pusten lies. Da der Wert zu hoch war, wurde ich auf die Wache zu einer Blutentnahme mitgenommen, welche einen BAK von 2,08 ergab. Nach einer kurzen weiteren Untersuchung des Arztes wurde ich von der Polizei zurück zu meinem Fahrrad gebracht, mit welchem ich dann weiter nach Hause durfte (geschoben).



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

ca. 9 Oktoberfestbier 0,5l (6%)
ca. 5 Jägermeister 4 cl (35%)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

ca. 200m. Die Reststrecke hätte ca 3 km betragen.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich habe das Fahrrad zunächst geschoben, da ich wusste, dass ich betrunken bin. Ich hatte jedoch den Drang, schneller nach Hause zu kommen und nach einiger Zeit an der frischen Luft den Eindruck, dass es mir doch ganz gut ginge und dass es funktionieren sollte. Im Nachhinein ist mir bekannt, dass man sich in dem Zustand maßlos selbst überschätzt, es u.a. an Wahrnehmung und Reaktionsvermögen mangelt, sowie dass man sich selbst und andere in Gefahr bringt. Zudem war mir in dem Moment die Grenze nicht bewusst und auch nicht die Tatsache, dass ich damit eine Straftat begehe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe Auto + Motorrad stehen gelassen und bin extra mit dem dem Fahrrad zu dem Fest, da ich wusste, dass ich Alkohol trinken werde. Ich habe es also nicht vermeiden wollen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Wenn ich mit dem Auto oder Motorrad unterwegs bin, blieb ich nüchtern und achtete auch möglichen Restalkohol. Da ich beruflich auf den Führerschein angewiesen bin, war es mir immer sehr wichtig, genau darauf zu achten.
Das Rad habe ich mir erst 5 Monate vor der TF zugelegt (davor habe ich keines besessen) und bislang 500km damit zurückgelegt. Während dieser Zeit habe ich das Fahrrad genutzt, um an Wochenenden und während des Sommerurlaubs in der näheren Umgebung einzelne Tagesausflüge von 20 – 50 km zu machen. Während einiger Fahrradtouren habe ich in Pausen oder zum Essen 1 – 2 Biere getrunken und bin so in 5 Monaten ca. 10 x leicht alkoholisiert mit dem Rad unterwegs gewesen. Der Abend der TF war der erste Trinkanlass, bei dem das Rad mit hatte und mehr getrunken hatte.

Ich weiß heute, dass ich die Grenzen von Trunkenheitsfahrten auch mit dem Rad völlig unterschätzt habe. Schon unter Einfluss von nur geringen Mengen Alkohol ist man beeinträchtigt und bringt auf die Art andere und sich selbst in Gefahr. Ich bin mir der Verantwortungslosigkeit meines Handels heute deutlich bewusst und habe die strikte Trennung von Alkohol und KFZ auf das Fahrrad erweitert.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine Eltern und die Eltern meines ältesten Freundes waren ebenfalls sehr gut befreundet. Man hat sich regelmäßig getroffen und auch zusammen gefeiert, während wir gespielt haben. Das die Erwachsenen dabei Alkohol konsumieren, habe ich wohl im Alter von 5 – 6 Jahren erfahren.

Das erste Mal selbst Alkohol probiert habe ich mit 16 Jahren. Ich habe im Garten meiner Eltern mit einem Freund im Zelt übernachtet. Wir haben uns heimlich zusammen 6 Flensburger Pilsener (0,33) gekauft und diese im Garten versteckt, um sie abends zusammen zu trinken. Das Bier war warm und hat komisch geschmeckt. Und am nächsten Morgen lagen im Garten mehrere Haufen erbrochener Erdnüsse.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter zwischen 20 und Mitte 30 habe ich nicht täglich, aber doch regelmäßig mit Freunden und Kollegen an freien Tagen unter der Woche und an meinen freien Wochenenden getrunken. In dieser Zeit habe ich neben Bier auch Schnaps (Korn/Tequila/Jägermeister) oder Mischgetränke (Cola-Rum) getrunken. In dieser Zeit ist es auch an fast jedem Wochenende zu Trinkspitzen gekommen.

In den letzten 10 Jahren habe ich die Anzahl meiner Trinkspitzen reduziert. Es rückten mit der Zeit andere Prioritäten in den Vordergrund (Beruf & Karriere) was sich mit Alkohol nicht vereinbaren lässt. Ich habe auch gemerkt, dass ich immer mehr unter den Nachwirkungen zu leiden habe. Seit dem verzichte ich in der Regel auch auf Schnäpse und Mischgetränke. Ich weiß, dass sich diese Aussage nicht mit den getrunkenen Jägermeistern am Abend der TF verträgt.... daher sage ich „i.d.R.“ … und ich habe es bis dahin ja auch nicht strikt kontrolliert.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe in den letzten Jahren bis zur TF regelmäßig unter der Woche nach Feierabend oder abends zum Essen ein bis zwei Bier (0,33) oder auch ein bis zwei Rotwein (0,1 – 0,2) getrunken.
1 – 2 x im Monat habe ich (an meinen freien Wochenenden) 4 – 6 Bier oder eine halbe bis ganze Fl. Rotwein (0,7) getrunken.

Pro Jahr habe ich außerdem an bis zu 5 Feiern/Anlässen teilgenommen, an denen es zu Trinkspitzen wie bei der TF gekommen ist. Anlässe waren zuletzt, abgesehen vom jährliche Hafen-Oktoberfest (TF), ein Besuch des Motorrad GP in Assen/Holland, wo ich an 2 Tagen jeweils 12 x 0,5l Bier getrunken. Außerdem war ich 2-3 mal im Jahr auf Feiern, zu denen ich eingeladen war und bei denen ich auch übernachtet habe. Bei diesen Feiern habe ich über Tag (Nachmittags bis in die Nacht) ebenfalls bis zu 10 -12 Bier (zw 0,33 – 0,5) oder 1- 1,5 Fl. Wein getrunken.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Im Freundeskreis oder mit Arbeitskollegen. Abends in einer Kneipe oder Disko. Alleine zu Hause habe ich bis auf das „Feierabendbier“ oder einem Bier/Wein zum Essen nichts getrunken.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Den Hauptgrund dafür, dass ich getrunken habe, sehe ich in der Entspannung.
Aufgrund meiner Bereitschaftsdienste komme ich in der Woche zum Teil auf bis zu 50 – 60 Arbeitsstunden, bei 1 – 2 freien Wochenenden im Monat. Das eine „Feierabendbier“ unter der Woche sah ich als Symbol dafür, dass ich mich jetzt zurücklehnen und entspannen kann. In Gesellschaft habe ich dann ebenfalls getrunken, um einerseits aus falschem Scham nicht außen vor zu stehen und andererseits ebenfalls, um mir Hemmungen zu nehmen. Ich werde in Gesprächen offener, lustiger (ich bin sonst eher introvertiert) und auch mutiger, um z.B. Frauen anzusprechen oder zu tanzen. Außerdem hat es dabei geholfen, mich abzulenken.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Anfänglich werde ich offener und redseliger. Obwohl ich mir vormache, rational zu sein, werde ich oberflächlicher. Die Wahrnehmungskraft schwindet. Ich habe in der Vergangenheit unter Alkoholeinfluss leider auch des öfteren Bekanntschaften gemacht, von denen ich mich anschließend unangenehm berührt wieder distanziert habe. Später merke ich, dass ich anfange zu lallen. Ich fühle mich schlaff und müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Man hat mir vor einigen Jahren mitgeteilt, dass ich am Vorabend sehr gut drauf und lustig war. Im ersten Moment dachte ich, dass es wohl nett gemeint war. Aber im Nachhinein machte es mich doch nachdenklich und war mir eher ein Zeichen, mehr auf mich zu achten und mich zu beschränken.
Seit dem blieb ich in der Regel nur mehr bei Bier oder Wein und vermied in der Regel Schnäpse und Mischgetränke. Zudem habe ich versucht darauf zu achten, dass es nicht „zu viel“ wird die Menge zu reduzieren.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es mir an den Tagen nach dem Konsum von Alkohol zusehends schlechter ging. Ich leide unter Kopfweh, Sodbrennen und Übelkeit. Ich bin antriebslos, lustlos. Und unter dem Mangel meiner Leistungsfähigkeit leiden natürlich auch mein persönliches Umfeld und die Arbeit.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Im Alter von 20 – Anfang 30 war ich mit Freunden unterwegs so bald es ging, um etwas zu erleben und Spaß zu haben.
In den letzten 10 – 15 Jahren rückten dann doch andere Prioritäten wie Familie, Arbeit/Karriere in den Vordergrund. Das läßt sich mit regelmäßigem Alkoholmissbrauch nicht vereinbaren.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Bis zur TF habe meine Trinkmengen nicht bewusst kontrolliert. Ich habe jedoch versucht darauf zu achten, dass ich aufhöre und mich zurückzuziehen, sobald ich der Meinung war, dass es zu viel wird.
Es war mir immer unangenehm und peinlich, Leute zu sehen, die nicht mehr Herr über sich selbst waren und habe mich stets bemüht, diesen Zustand bei mir selbst zu vermeiden.
Einen sogenannten „Filmriss“ oder "Blackout" hatte ich nie.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich mich in keiner besonderen Kategorie gesehen, sondern mein Trinkverhalten in der Gesellschaft als ganz normal eingestuft, da ich mich so verhalten habe, wie alle anderen in meinem Umfeld auch. Rückwirkend betrachtet weiß ich, dass ich mich durch die Mengen derart an den Alkohol gewöhnt hatte, dass es mir zuletzt nicht mehr möglich war, den eigenen Zustand richtig beurteilen zu können. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mein Trinkverhalten grundsätzlich zu kontrollieren habe.
 

Leviathan

Benutzer

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke nur noch zum Genuss und zu besonderen Anlässen, die im voraus geplant sind, was im übrigen im Vorweg die Regelung von Anfahrt und Heimfahrt beinhaltet. Die maximale Menge an Alkohol beträgt hierbei 2 Bier (0,33) oder 1 Glas Wein (0,2). Ich habe nach der Widmark-Formel errechnet, dass ich mit 2 Bieren á 0,33 l einen BAK von ca. 0,37 Promille erreichen kann. Ich gehe davon aus, dass ich mich mit meinem Kontrollierten Trinken wieder ein Stück weit entwöhne und weiß, dass bei einer Auffälligkeit mit einem Fahrzeug bereits ab 0,3 Promille ein Straftatbestand erreicht werden kann.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 09.11.2014 – 2 Glas Bier (0,3l) – Anlass war die geschäftliche Einladung eines Kunden zu einer offiziellen Veranstaltung.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein. Noch nie.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol nur noch aus Genussgründen (ein Glas Wein zu einer Zigarre oder zur Weihnachtsente) und zu besonderen Anlässen (mit jemandem zum Geburtstag oder zu Silvester anstoßen)

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Konsequenzen und die Erkenntnis nach der TF, dass ich eine Straftat begangen habe, haben mir einen Schock versetzt. Erst die Aufarbeitung hat mich aufgerüttelt und mich dazu veranlasst, etwas grundlegendes zu ändern. Zuvor habe ich nicht darüber nachgedacht, sondern habe aufgrund der immer mehr zunehmenden Auswirkungen (Kater danach) eher die Anzahl der Anlässe und Trinkmengen zu reduzieren.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie zuvor angemerkt haben mir die Umstände der TF zunächst einen derartigen Schock versetzt, dass ich zunächst für lange Zeit gar keinen Alkohol zu mir nehmen wollte. Ich hatte keinerlei verlangen. Auch beim Kochen habe ich auf Wein in der Bolognese verzichtet. Als ich danach auf einem Geburtstag ein Bier getrunken habe, wurde mir schwindelig. Das Gefühl hat mir in dem Moment erschreckend deutlich bewusst gemacht, wie sehr ich mich zuvor an Alkohol gewöhnt hatte und mich zusätzlich darin bestärkt, etwas grundlegendes ändern zu müssen. Ich habe darauf hin einige Verhaltensänderungen und neue „Trinkstrategien“ (siehe 27) entworfen, nach denen ich mit heute richte.

Des weiteren habe ich angefangen, 3 x in der Woche zu joggen (naja, ich bin eher noch in der „zügig gehen Phase“), um nach der Arbeit zu entspannen.

Zusätzlich habe ich mit den Arbeitskollegen in meiner Abteilung unseren Dienstplan derart umgestaltet, so dass wir während des Bereitschaftsdienstes erst mittags wieder zum Dienst antreten und so die Gewissheit haben, auch bei Nachteinsätzen morgens regulär ausschlafen zu können.

Und ich habe mit meinen Freunden über die TF und anstehende MPU gesprochen. Es hilft, darüber zu sprechen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe festgestellt, dass ich wesentlich aufmerksamer bin. Ich habe auch eine bessere Grundstimmung. Mir ist im Vergleich zu früher aufgefallen, dass ich, selbst wenn ich in ein Gespräch vertieft bin auch viel mehr von meinem weiteren Umfeld mitbekomme. Verglichen hierzu hatte ich alkoholisiert doch das Gefühl, „Scheuklappen“ auf zu haben, während ich heute auch viel mehr zwischendurch interagiere.
Und natürlich bin ich morgens wesentliche frischer (ohne „Nebenwirkungen“). Ich kann durchaus von einer viel besseren Lebensqualität sprechen und bin deutlich leistungsfähiger.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir hierzu die folgenden Verhaltensregeln aufgestellt :
-Ich werde nach wie vor mit meinen Freunden über den Umgang mit Alkohol reden.
-Ich werde meine Trinkanlässe inkl. An-/und Abreise sorgfältig planen.
-Ich werde nur langsam trinken (kleine Schlucke), Trinkpausen machen und das Glas nicht in der Hand behalten sondern zwischendurch abstellen.
-Nicht nachschenken lassen.
-Keine hochprozentigen Getränke zu mir nehmen, sondern bei 2 Bier oder 1 Wein bleiben.
-Alkohol nicht als Durstlöscher benutzen. Wenn ich Durst habe, trinke ich Antialkoholisches.

Des weiteren habe ich habe mich von einem langjährigen Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen distanziert, mit dem ich früher hin und wieder abends unterwegs war. Während dieser Kollege im nüchternen Zustand unglaublich nett und freundschaftlich war, wurde er alkoholisiert zu einem bestimmten Zeitpunkt urplötzlich aggressiv und fing an sämtliche Leute (auch mich) zu beschimpfen.- Es war fast wie bei Dr. Jekyll & Mr. Hyde. In der Regel einhergehen damit, dass er schlagartig das Gleichgewicht verlor. Ich war dann immer bemüht, ihn zu beruhigen, in Schutz zu nehmen und irgendwie nach Hause zu schaffen. Da er regelmäßig in dieses Muster fiel, habe ich ihm nach einiger Zeit einem offen Gespräch mitgeteilt gesagt, dass - das auf Bedarf den Aufpasser zu spielen - nicht die Art ist, wie ich mir einen vergnüglichen, gelungen Abend vorstelle und deutlich die Grenzen überschritten werden. Er fragte mich danach noch das ein oder andere Mal, ob wir abends nicht mal wieder los wollten, was ich stets verneinte. Mittlerweile ist der Kontakt komplett abgebrochen … was auch gut so ist, da es meine Vermutung nur bestärkt, dass ich tatsächlich nur das „Kindermädchen“ war und es eigentlich nur darum ging, sich zu betrinken. Ich habe mich also "von schlechtem Umgang" getrennt.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Im Moment sehe ich nichts was mich reizt, in das alte Verhaltensmuster zurück zu kehren. Ich möchte viel mehr fortan mein Trinkverhalten kontrollieren, in dem ich meine o.g. Vorsätze umsetze.
Ich sehe da auch einen Ähnlichkeit mit meinem Rauchverhalten: ich habe vor 4 Jahren das Zigarettenrauchen komplett aufgegeben. Allerdings rauche/paffe ich von Zeit zu Zeit eine gute, teure Zigarre, habe mich also auch vom Suchtraucher zum Genussraucher gewandelt, und dass ohne jeden Hang Rückfällig zu werden.

Aber dennoch weiß niemand, was die Zukunft mit sich bringt und in so fern möchte ich das theoretisch auch nicht ausschließen. Ich habe hierüber auch in einem Beratungsgespräch mit einer Verkehrs-Psychologin, welches ich im Vorweg geführt habe und bin mit ihr so verblieben, dass ich mich bei ihr wieder melde sobald ich merke, dass ich gegen meine Regeln verstoße.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe in der Vergangenheit darauf geachtet, unter Alkoholeinfluss nicht mit dem Auto/Motorrad zu fahren und werde die Trennung auf das Fahrrad ausweiten.

Zukünftigen Alkoholgenuss werde ich entsprechend planen, wozu auch die Überprüfung lokaler Alternativen, wie Taxi und Busverbindungen gehören.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

Leviathan

Benutzer
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe festgestellt, dass ich wesentlich aufmerksamer bin. Ich habe auch eine bessere Grundstimmung. Mir ist im Vergleich zu früher aufgefallen, dass ich, selbst wenn ich in ein Gespräch vertieft bin auch viel mehr von meinem weiteren Umfeld mitbekomme. Verglichen hierzu hatte ich alkoholisiert doch das Gefühl, „Scheuklappen“ auf zu haben, während ich heute auch viel mehr zwischendurch interagiere.
Und natürlich bin ich morgens wesentliche frischer (ohne „Nebenwirkungen“). Ich kann durchaus von einer viel besseren Lebensqualität sprechen und bin deutlich leistungsfähiger.

sollte ich hier noch erwähnen, dass die Änderungen im Dienstablauf auch zu einer deutlichen Entspannung geführt haben? Oder ergibt sich das von selbst?
 

Leviathan

Benutzer
Hi,

zum besseren Verständnis glaube ich, dass ich zur Frage 12 :"warum haben Sie getrunken" noch weiter aushole, um zu erklären, wo der aktuelle Druck/Stress herkommt....

im Mai 2012 wurde ich in meiner Firma relativ kurzfristig zum Leiter meiner Abteilung befördert, da mein Vorgänger leider plötzlich verstorben ist. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir 4 Personen in Vollzeit, um neben der allgemeinen Bürotätigtkeit zusätzlich einen Bereitschaftsdienst/Außendienst rund-um-die Uhr/über das ganze Jahr hindurch bewerkstelligten. Im Rahmen der "Umstellung" wurde die freigewordene Stelle leider nicht ersetzt (es wäre finanziell durchaus drin gewesen, aber da wir zu dem Zeitpunkt dabei waren, uns einem Konzern anzuschliessen, wurde es seinerzeit aus Bilanzgründen unterlassen). Eine Kollegin arbeitet seit Mitte letzten Jahres nur noch Teilzeit (nach Mutterschutz), so dass wir mittlerweile nur noch 2,5 Leute sind, die sich an 365 Tagen im Jahr 24 Std. teilen, was unter dem Strich dazu führt, dass man in Urlaubs- oder Krankheitszeiten eher alleine in dem Büro sitzt, wo zuvor zum selben Zeitpunkt noch 2 - 3 Leute gesessen haben. Mein Verhältnis zu unserem Geschäftsführer war entsprechend ebenfalls nicht das beste.... was sich aber mittlerwiele erledigt hat, da wir sein Anfang diesen Jahres einen neuen haben :smiley22: (mit dem ich mich übrigens bestens verstehe und unter dem auch die an anderer Stelle angesprochenen Dienstplanumstellungen problemlos umgesetzt werden konnten). Trotz dem ist der Stress natürlich hoch, da ich zudem noch für 2 weitere Niederlassungen verantwortlich bin, bei denen die Personalstärke ebenfalls nicht so ist, wie sie sein sollte und für die ich auch Dienstschluss rund-um-die Uhr zur Verfügung stehe, ebenso wie für unsere Azubis, die wir ebenfalls bei Bedarf zu unserer Verstärkung einsetzen (es ist nicht unüblich, 2 Einsätze zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten zu haben).

Den Hauptgrund dafür, dass ich getrunken habe, sehe ich in der Entspannung.
Aufgrund meiner Bereitschaftsdienste komme ich in der Woche zum Teil auf bis zu 50 – 60 Arbeitsstunden, bei 1 – 2 freien Wochenenden im Monat. Das eine „Feierabendbier“ unter der Woche sah ich als Symbol dafür, dass ich mich jetzt zurücklehnen und entspannen kann (mehr nicht, da ich nie weiß, ob das Telefon nicht doch nochmal klingelt und ich u.U. los muss - und dann habe ich eben durchaus mit Ordnungsbehörden zu tun).
In Gesellschaft habe ich dann ebenfalls getrunken, um einerseits aus falschem Scham nicht außen vor zu stehen und andererseits ebenfalls, um mir Hemmungen zu nehmen. Ich werde in Gesprächen offener, lustiger (ich bin sonst eher introvertiert) und auch mutiger, um z.B. Frauen anzusprechen oder zu tanzen. Außerdem hat es dabei geholfen, mich leichter abzulenken.
 

Leviathan

Benutzer
... kleiner Zusatz noch zum Thema Trennen von Alkohol und Fahren, so wird das vielleicht konkreter ...

Wenn ich zukünftig fahre, trinke ich nix mehr.
Wenn ich mich zukünftig zu meinen im voraus geplanten, kontrollierten Trinkanlässe begebe, nutze ich Mitfahrgelegenheiten, ÖPNV oder das Taxi.
Somit verhindere ich, dass ich im Falle eines Kontrollverlusts doch in Gefahr gerate, unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug zu führen.

Ich glaub, langsam mach ich mich :zwinker0004:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Leviathan,

um deine Aussagen in der Anzahl deiner Beiträge (nicht vorwurfsvoll gemeint!) nicht durcheinander zu bringen, antworte ich mal nach und nach, selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich dabei wiederhole und/oder vorangegangene Äußerungen meinerseits, durch deine Änderungen entsprechend revidiere:


Ich wusste, dass ich alkoholisiert bin. Ich hatte ja aus diesem Grund das Fahrrad genommen (und extra im Vorweg auf das Auto verzichtet). Ich wusste nicht, dass ich damit eine Straftat begehe. Mir war die Grenze zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, sonst hätte ich darauf verzichtet.
Das Fahrrad war also zur Vermeidung einer TF mit dem Auto gedacht:smiley2204:.....nagut, was anderes wirst du dem GA sicher auch nicht sagen können, da er das schwerlich glauben würde.

Zum Hintergrund dazu, dass es mir unangenehm ist, wenn es meiner Meinung nach zu viel wird: ich empfinde es als fürchterlich, das Gefühl zu haben, nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein (siehe Erfahrung mit dem Kollegen unter Punkt 25). Dies ist auch der Grund, warum ich andere Drogen generell ablehne (ich habe mit 18 Jahren einmal an einem Joint gezogen und war nach dieser einen einzelnen Erfahrung kuriert). Zudem waren Azubis an dem Abend anwesend. Ich wollte es vermeiden, mich vor deren Augen zu blamieren (an dem Abend wahrscheinlich viel zu spät).

Okay, dies sagt aber eindeutig aus, dass du an jenem Abend noch nicht den "Höchststand" erreicht hattest. Soll heißen: es hätte noch einiges mehr an Alk. in dich reingepasst, da du -wie schon erwähnt- noch klar denken konntest. Dies bedeutet, dass du bei deinen Trinkmengen im Vorfeld etwas mehr angeben musst. Mehr als du bei der TF intus hattest.

Mit der Aussage, dass ich in der Regel nur noch Bier+Wein trinke, meine ich auch, dass ich seit dem normalerweise auch keinen Schnaps mehr trinke. Ich weiss, dass ich am Abend vor der TF Jägermeister getrunken habe. Dies war eine ziemlich seltene Ausnahme zu meinen sonstigen Trinkverhalten. Denoch wollte ich einen widersprüchlichen Ausdruck vermeiden.

Wenn du den Schnaps als Ausnahme bezeichnen willst, musst du für dein Trinkverhalten im Vorfeld dann dafür umso mehr Bier angeben, um deine Trinkfestigkeit zu untermauern..ob dir damit gedient ist? Wenn du dem GA erzählst, dass du nur gaaanz selten Schnaps getrunken hast, könnte das wieder auf Verharmlosung hinauslaufen, von daher wäre es besser du stehst zu deinem Alk.konsum mit Bier und (!) Schnaps. Dies war ja alles vor deiner Verhaltensänderung, heute ist Schnaps für dich GAR KEIN THEMA MEHR!

Inwieweit da Nachfragen vom GA kommen werden, ist nicht vorauszusehen, evtl. reichen deine Angaben der insgesamten Mengen ja aus. Ich weise nur gerne noch einmal darauf hin, dass es bei der MPU nicht zu Untertreibungen kommen sollte, gerade was den Alk.konsum betrifft. Zu oft habe ich erlebt, dass dem Probanden dann noch ein Kurs nach §70 "verordnet" wurde, damit er noch etwas mehr über das Thema Alkohol erfahren kann...

Die Psycho bei der du warst hat es ja mit ziemlich deutlichen Worten gesagt:

Tja, und ich habe selbstverständlich auch die Info erhalten, dass ich mutmaßlich nicht nur ein trinkender Radfahrer war/bin, sondern ein trinkender Radfahrer mit wenig Übung im Radfahren...

Nein, ich habe damit nur meinen elendigen Zustand beschrieben, wie er sich nach den 5 - 6 Anlässen im Jahr mit Trinkspitzen darstellt, vor dem Hintergrund dass die Auswirkungen ausnahmslos negativ sind....

Hhmm...5-6 Trinkspitzen im Jahr dürfte etwas zu wenig sein. Gewiss trainiert man sich seine Alk.festigkeit schon im Vorfeld (also in jungen Jahren) oft an, dennoch bedarf es weiterer "Übung". Im Schnitt geht man davon aus, dass ca. 2x im Monat die Mengen der TF getrunken wurden und das über einen Zeitraum von mind. 6 Monaten.

Hast du darüber nicht mit der VP gesprochen?

das war eine offizielle Veranstaltung, zu der unsere Firma von einer Kundenfirma eingeladen wurde. So etwas gibt es ca 3 x im Jahr.

Nun gut, bei einer Angabe von 10-12 Trinkanlässen im Jahr könnte es da schon eng werden (neben Geburtstagen, Hochzeiten etc.), aber eine Anzahl der Anlässe hast du ja bei der Frage 20 gar nicht genannt. Wie gesagt ist die Pima hier wohl auch etwas weniger streng als andere MPI'e. Sollte dennoch eine Rückfrage kommen, wäre es allerdings sicher nicht von Nachteil, wenn du deine Anlässe in etwa beziffern könntest. 1x monatlich ist dabei ein ganz guter Richtwert, denn z.B. jedes WE wäre wieder zu häufig...

Wenn ich darüber nachdenke, haben die Auswirkungen in der Summe schon dazu geführt, dass es in den letzten Jahren redurziert wurde... :idee0003:

Wie sagte meine VP damals zu mir....."es wäre besser, wenn noch niemand etwas zu Ihnen gesagt hätte...."
Damit meine ich, dass dich keiner auf deinen erhöhten Alk.konsum angesprochen hat. Ob du bei der MPU sagen solltest, dass du den Konsum schon von dir aus reduziert hast, hängt davon ab - wie es wirklich war.

Ich dachte schon, dass es Teil meiner Umstellung war, den Umgang mit dem Kollegen zu beenden. In so fern ist mir das schon wichtig. Vielleicht sollte ich das aber eher unter Punkt 27 einbringen?

Du kannst das im Laufe des Gespräches natürlich erwähnen. Es ist immer gut, wenn man das Umfeld in dem man sehr viel getrunken hat, verändert - also auch ehemalige Freunde und Bekannte nun eher meidet, die zum erhöhten Konsum geführt haben.

... der Alkohol, den ich nach der "Trinkpause" im Mai wieder zu mir genommen habe, war ja schon als Anlass "geplant". Es handelte sich um die Geburtstagsfeier eines Freundes und ich habe 2 Bier getrunken.

Okay, das sollte beim GA entsprechend dargelegt werden, dass es sich von Anfang an um eine Trinkpause gehandelt hat, mit dem Hintergrund danach kontrolliert zu trinken. Es darf nicht darauf hinauslaufen, dass du versucht hast AB zu leben und dann wieder zum Alk.trinken zurückgekehrt bist. Das nur noch mal als Hinweis...aber das weißt du sicher selbst.

Grundsätzlich hast du natürlich recht. Ich wollte damit ausdrücken und meinte, es auch schon korrigiert zu haben, dass ich fortan im KFZ explizit bei 0 bleibe. Ich hatte mit der Grenze eher gemeint, dass ich nach 2 Bier evtl auch noch Fahrrad fahren könnte.... (daher sagte ich auch Fahrzeug und nicht Kraftfahrzeug).

Darum steht auch in meiner Antwort "Fahrzeug" und nicht "Kraftfahrzeug" :zwinker0004:. Denn es ist egal, welches Gefährt du im Straßenverkehr benutzt. Es muss immer bei 0,00‰ bleiben. Gerade wir, die bereits mit Alk. im Straßenverkehr aufgefallen sind, müssen da noch einmal vorsichtiger sein. Ist dir bewusst, dass du bei einer erneuten Auffälligkeit als Wiederholungstäter gilst und gleich wieder zur MPU "darfst"? Dafür können dann mitunter auch schon 0,3‰ reichen, wenn dir ein Polizist eine "alkoholbedingte Fahrauffälligkeit" unterstellt. Das kann dann sogar schon ein vergessener Blinker (oder Arm ausstrecken beim Fahrrad) sein...

Generell noch am Rande zu meinem Hintergrund. Ich bin ledig. Die Gespräche über das Thema führe ich schon eher in meinem Freundeskreis, der ja auch zum Teil mit da rein gehört. Zum Thema möglicher Kontrolle des zukünftigen Verhaltens bin ich ebenfalls mit der VP so verblieben, dass wir durchaus auch nach der MPU in Kontakt bleiben, um zum Einen danach erneut das Ergebnis derselben zu besprechen und auch als Anlaufpunkt, sollte ich das Gefühl oder die Erfahrung zu haben, mein Trinkverhalten später eben einmal nicht kontrollieren zu können (daher auch die finale Beschränkung auf 2 Bier ... da ein 3tes Pils bereits als einfaches und deutliches Zeichen zu erkennen ist.) Wäre es entsprechend ratsam, dies ebenfalls als Strategie mit aufzuführen. Ich hatte eher die Befürchtung, dass es als mögliche "Versagensangst" zu meinem Nachteil ausgelegt werden könnte... :smiley2204:

Nein, als Angst zu Versagen wird es bestimmt nicht gewertet, sondern eher als umsichtiges Verhalten. Du bist dir der Gefahren bewusst wieder in alte Schemata zu verfallen und hast dich schon jetzt darum gekümmert, dass dies nicht passieren wird...
 
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