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1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)[/b]
Am Samstag, den 17.11.2012, war morgens gegen 8:30 Uhr meine Freundin zu mir gekommen, da wir die Renovierung der Küche und des Esszimmers meines Hauses, das ich kurz zuvor bezogen hatte, vornehmen wollten. Wir begannen nach einem schnellen Frühstück, das ich bereits vorbereitet hatte und einer Tasse Kaffee auch gleich mit den geplanten Arbeiten, wie Ausräumen, Abkleben, Streichen usw. Währenddessen wurde noch weiterer Kaffee getrunken. Gegen ca. 11:00 Uhr beschlossen wir, Prosecco zu trinken. Gegen 13:00 Uhr machten wir Mittagspause und es gab belegte Brötchen zu essen. Gegen 13:40 Uhr setzten wir die Renovierungsarbeiten fort und machten gegen 18:00 Uhr Feierabend. Meine Freundin verabschiedete sich dann auch nach einigen Minuten und ging nach Hause. Ich bemerkte dann, dass ich das Einkaufen vergessen hatte und dachte, ich könne oder müsse dies noch erledigen Desweiteren besitze ich Hunde, die an diesem Tag leider etwas 'zu kurz gekommen' waren'. Diese lud ich ins Auto, in dessen Laderaum sich bereits seit Freitagabend Pfandleergut, ein Korb mit Einweg-Glas, Altpapier und Kartonagen befanden. So zog ich mir noch meinen Mantel an und fuhr in das 5 km entfernte Einkaufszentrum. Das Leergut lud ich dort in einen Einkaufswagen und ging in den Laden. Nach dem Einkauf kehrte ich zurück zum PKW, wo ich hinten meine Einkäufe einladen wollte. Daraufhin wurde ich von der Polizei angesprochen, die auf der gegenüberliegenden Seite parkte. Die Polizei sprach mich aufgrund eines Zeugens, der sie alarmiert hatte, auf meinen Zustand an. Dann musste ich mit zur Blutabnahme. Es wurde daraufhin ein Wert von 1,78 ‰ ermittelt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Es waren etwa fünf Tassen Kaffee, zwei Glas Orangensaft, zwei Flaschen Mineralwasser à 1,5 l und 3 Flaschen Prosecco à 0,75 l(?) in der Zeit von ca. 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Meist an den Wochenenden, da unter der Woche alle arbeiteten. Ab und an auch mal wochentags zum Abendbrot/nach Feierabend ein, zwei Glas Bier (0,3 l) oder ‚Radler/Alsterwasser’ (0,3 l)
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
2005 wurde es über die Zeit mehr und mehr mit dem Konsum von Alkohol. Nach der Trennung von meinem langjährigen Lebensgefährten, der sich sehr in eine für mich negative Richtung entwickelt hatte, gab ich alles auf und zog ich 800 km weit weg von meiner Heimat. Wohl, um durch einen Neuanfang mein vergangenes Leben hinter mir zu lassen und noch mal ganz neu anzufangen, so dachte ich. Doch wurde ich nicht so recht sesshaft und zog noch dreimal um. Ich lernte jedoch dann wieder jemanden kennen, mit dem ich mir ein weiteres Leben wirklich vorstellen konnte.
Da erkrankte nach zwei Jahren Beziehung mein Partner an Krebs und unser Leben war nun bestimmt von viel Sorge, vielen Krankenhausbesuchen und -aufenthalten. Ich fühlte mich damals oft allein und war sicher sehr überfordert mit der Situation. Ich war allein, musste und wollte ihm tapfer zur Seite stehen, wohnte aber im Norden, also weit weg von meiner Heimat, meiner Familie und hatte dort keinen wahren, eigenen Freundeskreis. Ich dachte zu der Zeit, ich könnte es schaffen, alles unter einen Hut zu bekommen und die Situation zu meistern. Nachdem mein Lebensgefährte dann 2009 verstarb, kehrte ich nach Süddeutschland zurück. Im gleichen Jahr verunglückte dann mein (geliebter!) Stiefvater durch einen Verpuffungsbrand schwer und meine Mutter, die bereits Pflegefall war und von ihm rund um die Uhr versorgt wurde, musste ich erst einmal in einem Heim unterbringen. Nach einigen Krankenhausaufenthalten verstarb meine Mutter dann noch im selben Jahr des Unfalls kurz vor Weihnachten. Drei Monate später starb dann aufgrund Organversagen auch mein Vater, der seit des Unfalles auf Intensiv lag und nie mehr aus dem künstlichen Koma geholt werden konnte. Alles in allem war dies eine der schwersten und traurigsten Zeiten, die Verluste, dazu mein gehasster Ganztagsjob, die Sorgen überall, die Auflösung des Hauses meiner Eltern sowie das Gezerre um den Nachlass mit der Familie meines Vaters hat mich einfach über Gebühr beansprucht und ich hatte Niemanden, der mir zur Seite stand und bei dem ich mich hätte aussprechen können. Ich fühlte mich alleine - und war es auch.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei weniger Alkohol kam ein gewisses Gefühl der Entspannung auf. Meine Stimmung lockerte sich. Die Probleme rutschen für mich etwas in den Hintergrund - aber waren natürlich dadurch nicht weg, im Gegenteil.
Bei viel Alkohol wurde ich dann müde, die Sehfähigkeit und Sprache war eingeschränkt und meine Konzentration war weg. Am nächsten Tag fühlte ich mich dann oftmals auch frustriert.
DSM-IV-Kriterien „Substanzabhängigkeit" (Alkoholabhängigkeit)
Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch (Alkohol) führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens drei der folgenden Kriterien manifestieren, die zu irgendeiner Zeit in demselben 12-Monats-Zeitraum auftreten:
(1) Toleranzentwicklung, definiert durch eines oder folgenden Kriterien:
(a) Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder erwünschten Effekt herbeizuführen.
(b) deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetzter Einnahme derselben Dosis.
(2) Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äußern:
(a) charakteristisches Entzugssyndrom der jeweiligen Substanz
(b) dieselbe (oder eine sehr ähnliche Substanz) wird eingenommen, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
(3) Die Substanz wird häufig in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen.
(4) Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
(5) Viel Zeit für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen …
(6) Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzmißbrauchs aufgegeben oder eingeschränkt.
(7) Fortgesetzter Substanzmißbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Substanzmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde …
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, da dies Niemandem in meinem Umfeld so richtig aufgefallen ist. Der Konsum von Alkohol bei gesellschaftlichen Anlässen war unter den anderen Gästen dann meist sogar höher. Zuhause habe ich eher Alkohol getrunken - doch dann war Niemand da, der dies hätte kritisieren können.
Auf meine Arbeit hat sich mein Konsum nicht negativ ausgewirkt
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückblickend habe ich mich nach erhöhtem Alkoholkonsum oft schlapp und antriebslos gefühlt. Dinge, die ich mir unter Alkoholeinfluss vornahm, verliefen sich am nächsten Tag bereits wieder im Sande. Von Treffen mit Freunden zog ich mich eher zurück und vernachlässigte auch meine Hobbies. Nach meiner Änderung des Trinkverhaltens kann ich zunehmend mehr und mehr Erfolge im Leben verzeichnen, da ich die Dinge, die ich mir vornehme, anpacke und nicht nur darüber nachdenke. Auf mein Arbeitsleben hatte sich der Konsum zwar früher nicht negativ ausgewirkt, da sich Alkoholtrinken immer auf den Feierabend bzw. die Freizeit beschränkte und ich während der Arbeit immer gute Leistungen erzielte. Und doch habe ich aufgrund Alkohol und der TF diese Arbeit verloren. Diese Tatsache hatte mich sehr geschockt und lange beschäftigt. Und darüber ist mir, wenn auch nicht sofort, klar geworden, welche Folgen und bittere Erfahrungen erhöhter und missbräuchlicher Umgang mit Alkohol haben kann.
(6) Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzmißbrauchs aufgegeben oder eingeschränkt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, die gab es nicht.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Ich sah mich früher als ein Gesellschaftstrinker, der bei Anlässen oder auch gemütlich daheim oder in anderer Runde Wein oder Pils trank. Ich glaubte daran, alles trotz allem noch recht gut im Griff zu haben. Manchmal aber kamen in mir schon Zweifel auf, ob mein Alkoholkonsum noch ‚normal’ war, da ich mich immer öfter dabei ertappte, an Alkohol zu denken und ihn auch gerne konsumiert habe.
Heute ist mir klar, dass mein Konsum Alkoholmissbrauch war.
3.11.2 Abhängigkeit
Leitsätze
Wer vom Alkohol abhängig ist, kann kein Kraftfahrzeug führen. Diagnostische Leitlinien der Alkoholabhängigkeit nach ICD 10[SUP]10[/SUP] sind:
"Die sichere Diagnose «Abhängigkeit» sollte nur gestellt werden, wenn irgendwann während des letzten Jahres drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig vorhanden waren:
1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.
3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch die substanzspezifischen Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder einer nahe verwandten Substanz, um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden.
4. Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen der psychotropen Substanz hervorzurufen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich (eindeutige Beispiele hierfür sind die Tagesdosen von Alkoholikern und Opiatabhängigen, die bei Konsumenten ohne Toleranzentwicklung zu einer schweren Beeinträchtigung oder sogar zum Tode führen würden).
5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
6. Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen, wie z. B. Leberschädigung durch exzessives Trinken, depressive Verstimmungen infolge starken Substanzkonsums oder drogenbedingte Verschlechterung kognitiver Funktionen. Es sollte dabei festgestellt werden, dass der Konsument sich tatsächlich über Art und Ausmaß der schädlichen Folgen im Klaren war oder dass zumindest davon auszugehen ist."
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich möchte, wenn überhaupt, nur noch zu bestimmten Anlässen Alkohol trinken. Und wenn, dann ein Glas Sekt zum Anstossen, nicht mehr.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil mir klar geworden ist, welche negativen Auswirkungen der Konsum von Alkohol auf uns haben kann - physisch und psychisch.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe (ganz besonders auch durch dieses Forum hier!) erkannt, dass sich durch dauerhaften, vermehrten Alkoholkonsum weder die Situation ändert, noch sich etwas daran verbessert. Genau das Gegenteil ist der Fall! Und da ich ohne Alkoholeinfluss wesentlich besser auf alle Situationen reagieren kann und mit klarem Kopf wesentlich mehr Kraft habe, negativen Dingen entgegenzuwirken, um sie zu verbessern oder es wenigsten zu versuchen. Ich stelle mich inzwischen den Problemen, statt mich ständig vor ihnen zu verkriechen. Da mir nicht so recht bewusst war, dass ich bereits Alkoholmissbrauch betrieben habe und mir nicht klar war, dass ich mir immer wieder selbst ein Bein stellte, sah ich auch keinen Grund, den Konsum von Alkohol einzuschränken. Alkohol zu trinken gehörte irgendwie dazu und es fehlte die Motivation, etwas daran zu verändern.
Heute möchte ich gänzlich auf Alkohol verzichten und wirklich nur zu ganz bestimmten Anlässen eine geringe Menge zu mir nehmen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich bin mit den Gedanken viel mehr bei der Sache und fühle mich wach, ausgeglichen (auch in stressigeren Situationen) und bin konzentriert. Ich habe eine neue Arbeitsstelle gefunden und die Aufgaben dort machen mir großen Spaß. Hierdurch habe ich auch neue Bekanntschaften geschlossen und nette Kollegen kennengelernt.
Sachen, die ich mir vornehme, werden auch gemacht.
Ein Frühaufsteher war ich schon immer und gerne, doch heute jeden Tag früh morgens ohne schweren Kopf aufzuwachen, macht diese Tageszeit für mich noch schöner!
Ich gehe auch in der Freizeit wieder gerne und mehr aus dem Haus, mal rüber zu Nachbarn auf einen Plausch oder mit anderen Hundebesitzern auf einen ausgiebigen Spaziergang.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich möchte dies für mich beibehalten. Und auch wenn ich KT gewählt habe, habe ich bereits bei zwei dieser Anlässe auf diesen Alkohol verzichtet. Und war erstaunt, wie sehr mir aufgefallen ist, wie viel Alkohol rund um mich herum konsumiert wurde. Es war für mich trotzdem oder gerade deshalb völlig ok, ganz darauf zu verzichten. Ich möchte mich einfach nicht mehr in eine Situation des Zweifelns bringen, weil ich mich da fragen könnte, ob nicht vielleicht ein zweites Gläschen auch noch ok wäre. Ich verzichtete bisher darum lieber gleich auf das erste.
Bei aufkommenden Problemen im Leben werde ich Hilfe und Gespräche im Familien- und Freundeskreis suchen und, wenn nötig, auch auf professionelle Beratung zurückgreifen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Natürlich weiß ich, dass die allgemeine Rückfallquote sehr hoch ist, aber ich möchte mir für mich nicht vorstellen müssen, wieder in alte Muster zu rutschen, da mir diese Vorstellung Angst macht. Auch nicht ‚ausnahmsweise’ mal. Daher MÖCHTE ich auf Alkohol verzichten, damit sich mir diese Frage nicht mehr stellt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In dem ich nicht mehr trinke, damit sich mir diese Frage nicht mehr stellt.
Soll ich meine Antworten im FB auch gleich entsprechend ändern, anpassen und einstellen?
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