Hallo,
ich habe bald meinen Termin und wollte mir mal Feedback einholen, großes Danke im Voraus!
Fragebogen:
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,61 m
Gewicht: 55 kg
Alter: 29
Datum der Auffälligkeit: April 2023
BAK: 2,17 ‰ (Blutentnahme 03:36 Uhr)
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 02:30 Uhr (Trinkende), 03:36 Uhr (Blutentnahme)
Strafbefehl schon bekommen: ja
Sperrfrist: 0 Monate
Führerschein: abgegeben, neu beantragt
In Führerscheinakte geschaut: nein
Sonstige Verstöße: keine
Fragestellung der Führerscheinstelle: Ist zu erwarten, dass die untersuchte Person in Zukunft Alkoholmissbrauch im Sinne der Nr. 8.1 der Anlage 4 zur FeV begehen wird ...
Bundesland: Sachsen
Abstinenz seit: 04/2023
Abstinenznachweise: Haaranalyse (9 Monate)
Leberwerte: Unregelmäßig über Betriebsarzt, müssten recherchiert werden
Beratung: 1x Infoabend
1x Verkehrspsychologische Beratung bei DEKRA zur Ersteinschätzung
Geburtstagsfeier, wir waren zuerst privat zusammen, haben gegen 19 Uhr begonnen mit 2 Gläsern Sekt. Später ging es in eine Karaokebar, dort trank ich 2x 0,5 l Bier und später einen Schnaps (4cl). Ich hatte nur einen Salat gegessen. Der letzte Konsum war gegen 2:30 Uhr. Gegen 3:36 Uhr wurde eine Blutentnahme gemacht.
Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Ca. 2 Gläser Sekt (2x 0,2l), 2x 0,5 l Bier, kurz vor Abfahrt 1 Schnaps (4cl)– genaue Angaben schwierig. Ich kann mich nicht genau erinnern, im Nachhinein rekonstruiert
Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 700 m aufgehalten, wir wollten noch etwas essen besorgen (2km)
Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich kann mich an die Entscheidung nicht mehr erinnern. Ich hätte in dem Zustand auf keinen Fall fahren dürfen. Aufgehalten von Polizei, weil auffälliges Fahrverhalten (Schlangenlinien, kein Sturz)
Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe keine bewusste Entscheidung getroffen – das war ein Kontrollverlust, wie ich ihn nie wieder erleben möchte.
Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Noch nie aufgefallen
Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Viel zu oft. Immer wieder nach Feiern mit dem Rad nach Hause gefahren, oder Fahrrad stehen lassen, aber meine Toleranz war durch die Gewöhnung sehr niedrig dadurch und auch mein Blick für die Gefahren für andere und mich diese Taten schätze ich heute als fatal ein.
Noch nie alkoholisiert mit Auto gefahren, Grenze immer 0,0
Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
10. Klasse auf Klassenfahrt, neugierig, wollte dazugehören. Danach erstmal vorsichtig. Erschrocken von Wirkung. Im Elternhaus Alkoholkonsum nur zu besonderen Anlässen und dann wenig, aber wurde nicht konkret thematisiert oder problematisiert
Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Regelmäßiger wurde Alkohol ab etwa 17–18, als im Freundeskreis viele volljährig wurden und alkohol einfach zugäniglich. Es gab mehr Gelegenheiten – Geburtstagsfeiern, Volksfeste, Partys. Mein Konsum war nicht übermäßig, aber eher unreflektiert. Es gehörte dazu.
Im jungen Erwachsenenalter viel gearbeitet –im Schichtdienst auf einer Kinderintensivstation. Der Job war körperlich und emotional sehr fordernd. Alkohol kam nur zu bestimmten Anlässen ins Spiel, z. B. wie Geburtstagen/ Hochzeiten und nach besonders anstrengenden Phasen im Urlaub. Ich hatte das Gefühl, mir das 'verdient' zu haben, wie eine Belohnung. Rückblickend sehe ich: Das war ein Ventil, aber ich habe es nicht ausreichend hinterfragt.
Mit dem Beginn meines Medizinstudiums im Oktober 2022 Umgang mit Alkohol deutlich intensiviert. Im Studium gehörte Alkohol bei jedem Anlass mit dazu. Und wenn es keinen Anlass gab, dann wurde sich eben einer gesucht, z.B. Prüfung/ Praktikum abgechlossen, Ich bin in WG gezogen, das soziale Umfeld war neu, und Alkohol war deutlich präsenter – auch mal ein Feierabendbier ohne besonderen Grund. Ich habe zwar nie allein getrunken, aber etwa 1–2 Mal pro Woche, manchmal auch mehr. Damals habe ich das nicht als problematisch empfunden – heute sehe ich das anders
Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
1–2 Mal pro Woche, unterschiedlich je nach Anlass. Meist moderate Mengen (Feierabendbier), manchmal auch zu viel (WG-Partys im Studium)
Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden, bei WG-Feiern, auf großen Veranstaltungen (Hochzeiten). Nie allein.
Warum haben Sie getrunken?
Ausgleich bei Stressphasen im Studium, “work hard, play hard”, Geselligkeit, Entspannung, dazugehören, soziales Umfeld stärken (wenig soziales Umfeld in Stadt, neue Leute kennenlernen)
Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Entspannung, Enthemmung. Ausbrechen aus stressigem Alltag. Ausgelassenheit. Selten auch Kontrollverlust, z. B. wie an dem Tattag.
Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, in meinem Umfeld war das Verhalten normal. Heute sehe ich vieles kritischer.
Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenig in dem Moment spürbare Auswirkungen. Habe mir nichts dabei gedacht, auch mal nicht oder verkatert in eine Vorlesung zu gehen, war vor allem müde, konzentrationsschwierigkeiten beim Lernen, aber alles hat “funktioniert”
habe Wochende oft gearbeitet und da gar nicht getrunken und deshalb hier keine Konsequenz
Der Vorfall war ein Einschnitt. Ich habe vieles hinterfragt. Meine Leistungen im Studium haben sich natürlich auch verbessert
Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja, vor allem im ersten Studienjahr (2022)
Rückblickend muss ich sagen, dass ich Alkohol in dieser Zeit sehr unkritisch genutzt habe. Ich merke auch, dass mein Körper sich an Alkohol gewöhnt hatte – ich konnte größere Mengen trinken, ohne direkt betrunken zu wirken. Das war trügerisch, denn innerlich war ich trotzdem stark beeinträchtigt – wie sich beim Vorfall gezeigt hat.
Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren?
schon früher einzelne Abende, an die ich mich nur lückenhaft erinnern konnte. Das habe ich damals verdrängt. Der Kontrollverlust am Tattag war eindeutig – ich kann mich nicht erinnern, wie ich auf die Idee kam, mich so betrunken auf Fahrrad zu setzen.
Schwierige Phase: Umzug in neue Stadt, neue Menschen, bin nicht gut klar gekommen mit Lernpensum, sehr viel Druck und Lernaufwand im Studium, kannte ich zuvor nicht, dann kam noch meine erste unangenehme WG-Erfahrung. aus dem Gleichgewicht geraten. Ich habe mich in dieser Zeit emotional überfordert gefühlt und meinen Alkoholkonsum nicht mehr hinterfragt.
Der Vorfall war für mich ein Wendepunkt. Ich habe erkannt, wie fahrlässig und gefährlich mein Umgang mit Alkohol war. Heute weiß ich: Es war nicht nur eine Fehlentscheidung in einem Moment, sondern das Ergebnis eines über längere Zeit entstandenen ungesunden Konsummusters
Haben Sie früher schon einmal bewusst längere Zeit auf Alkohol verzichtet?
Vorher nicht aktiv.
In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie heute?
Früher: Gelegenheitstrinkerin, aber unkritisch. Heute: Ich lebe abstinent und vermisse nichts.
Trinken Sie heute Alkohol?
Nein.
Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
April 2023.
Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, bewusst nicht – ich will nicht riskieren, alte Gewohnheiten zu triggern.
Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?
Ich habe gesehen, wie schnell ich die Kontrolle verlieren kann. Ich möchte klar und bewusst leben. Es geht mir besser so.
Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Der Vorfall war Augenöffner. Vorher fehlte der Anlass, ich war unkritisch. Jetzt habe ich eine klare Haltung.
Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt?
Anfangs ungewohnt aber irgendwann jeden früheren Anlass (bei dem ich “normalerweise ” getrunken habe), ohne Alkohol durchlebt und gemerkt, dass es sogar viel schöner ist, bewusstes Erleben, klare Erinnerungen, Tanzen gehen trotzdem toll
Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Positiv. Ich bin klarer, strukturierter, reflektierter. Kein Kater mehr, kein schlechtes Gewissen. Ich habe viel zu tun mit Studium, Arbeit und Ehrenamt, alles gut planbar, kann mich auf “Energie” verlassen
Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mein Leben bewusst verändert. Alkohol hat keinen Platz mehr. Ich bin mir sicher in meiner Haltung und lebe entspannt abstinent.
Ich nehme heute frühzeitig wahr, wenn mir etwas zu viel wird. Früher habe ich oft einfach funktioniert und mich abgelenkt. Heute mache ich bewusst “me time”, ich übernehme Verantwortung für mein Wohlbefinden, mache Sport (mind. 4x pro Woche), spreche mit Freundenm Familie, Kontakte hinterfragt, jetzt stabiles soziales Umfeld
Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen?
100% Sicher hat man nie aber der Vorfall war so einschneidend, hatte richtige Krise – ich will das nie wieder erleben.
Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke grundsätzlich nicht mehr. Damit gibt es keine Gefahr mehr – für mich oder andere.
Und ich wollte noch fragen, welche Unterlagen man sinnvollerweise mitbringt?
Ist Lebenslauf (normal) und ein Reflexionsschreiben sinnvoll?
Freue mich über Feedback!
ich habe bald meinen Termin und wollte mir mal Feedback einholen, großes Danke im Voraus!
Fragebogen:
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,61 m
Gewicht: 55 kg
Alter: 29
Datum der Auffälligkeit: April 2023
BAK: 2,17 ‰ (Blutentnahme 03:36 Uhr)
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 02:30 Uhr (Trinkende), 03:36 Uhr (Blutentnahme)
Strafbefehl schon bekommen: ja
Sperrfrist: 0 Monate
Führerschein: abgegeben, neu beantragt
In Führerscheinakte geschaut: nein
Sonstige Verstöße: keine
Fragestellung der Führerscheinstelle: Ist zu erwarten, dass die untersuchte Person in Zukunft Alkoholmissbrauch im Sinne der Nr. 8.1 der Anlage 4 zur FeV begehen wird ...
Bundesland: Sachsen
Abstinenz seit: 04/2023
Abstinenznachweise: Haaranalyse (9 Monate)
Leberwerte: Unregelmäßig über Betriebsarzt, müssten recherchiert werden
Beratung: 1x Infoabend
1x Verkehrspsychologische Beratung bei DEKRA zur Ersteinschätzung
Fragebogen
Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.Geburtstagsfeier, wir waren zuerst privat zusammen, haben gegen 19 Uhr begonnen mit 2 Gläsern Sekt. Später ging es in eine Karaokebar, dort trank ich 2x 0,5 l Bier und später einen Schnaps (4cl). Ich hatte nur einen Salat gegessen. Der letzte Konsum war gegen 2:30 Uhr. Gegen 3:36 Uhr wurde eine Blutentnahme gemacht.
Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Ca. 2 Gläser Sekt (2x 0,2l), 2x 0,5 l Bier, kurz vor Abfahrt 1 Schnaps (4cl)– genaue Angaben schwierig. Ich kann mich nicht genau erinnern, im Nachhinein rekonstruiert
Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 700 m aufgehalten, wir wollten noch etwas essen besorgen (2km)
Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich kann mich an die Entscheidung nicht mehr erinnern. Ich hätte in dem Zustand auf keinen Fall fahren dürfen. Aufgehalten von Polizei, weil auffälliges Fahrverhalten (Schlangenlinien, kein Sturz)
Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe keine bewusste Entscheidung getroffen – das war ein Kontrollverlust, wie ich ihn nie wieder erleben möchte.
Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Noch nie aufgefallen
Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Viel zu oft. Immer wieder nach Feiern mit dem Rad nach Hause gefahren, oder Fahrrad stehen lassen, aber meine Toleranz war durch die Gewöhnung sehr niedrig dadurch und auch mein Blick für die Gefahren für andere und mich diese Taten schätze ich heute als fatal ein.
Noch nie alkoholisiert mit Auto gefahren, Grenze immer 0,0
Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
10. Klasse auf Klassenfahrt, neugierig, wollte dazugehören. Danach erstmal vorsichtig. Erschrocken von Wirkung. Im Elternhaus Alkoholkonsum nur zu besonderen Anlässen und dann wenig, aber wurde nicht konkret thematisiert oder problematisiert
Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Regelmäßiger wurde Alkohol ab etwa 17–18, als im Freundeskreis viele volljährig wurden und alkohol einfach zugäniglich. Es gab mehr Gelegenheiten – Geburtstagsfeiern, Volksfeste, Partys. Mein Konsum war nicht übermäßig, aber eher unreflektiert. Es gehörte dazu.
Im jungen Erwachsenenalter viel gearbeitet –im Schichtdienst auf einer Kinderintensivstation. Der Job war körperlich und emotional sehr fordernd. Alkohol kam nur zu bestimmten Anlässen ins Spiel, z. B. wie Geburtstagen/ Hochzeiten und nach besonders anstrengenden Phasen im Urlaub. Ich hatte das Gefühl, mir das 'verdient' zu haben, wie eine Belohnung. Rückblickend sehe ich: Das war ein Ventil, aber ich habe es nicht ausreichend hinterfragt.
Mit dem Beginn meines Medizinstudiums im Oktober 2022 Umgang mit Alkohol deutlich intensiviert. Im Studium gehörte Alkohol bei jedem Anlass mit dazu. Und wenn es keinen Anlass gab, dann wurde sich eben einer gesucht, z.B. Prüfung/ Praktikum abgechlossen, Ich bin in WG gezogen, das soziale Umfeld war neu, und Alkohol war deutlich präsenter – auch mal ein Feierabendbier ohne besonderen Grund. Ich habe zwar nie allein getrunken, aber etwa 1–2 Mal pro Woche, manchmal auch mehr. Damals habe ich das nicht als problematisch empfunden – heute sehe ich das anders
Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
1–2 Mal pro Woche, unterschiedlich je nach Anlass. Meist moderate Mengen (Feierabendbier), manchmal auch zu viel (WG-Partys im Studium)
Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden, bei WG-Feiern, auf großen Veranstaltungen (Hochzeiten). Nie allein.
Warum haben Sie getrunken?
Ausgleich bei Stressphasen im Studium, “work hard, play hard”, Geselligkeit, Entspannung, dazugehören, soziales Umfeld stärken (wenig soziales Umfeld in Stadt, neue Leute kennenlernen)
Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Entspannung, Enthemmung. Ausbrechen aus stressigem Alltag. Ausgelassenheit. Selten auch Kontrollverlust, z. B. wie an dem Tattag.
Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, in meinem Umfeld war das Verhalten normal. Heute sehe ich vieles kritischer.
Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenig in dem Moment spürbare Auswirkungen. Habe mir nichts dabei gedacht, auch mal nicht oder verkatert in eine Vorlesung zu gehen, war vor allem müde, konzentrationsschwierigkeiten beim Lernen, aber alles hat “funktioniert”
habe Wochende oft gearbeitet und da gar nicht getrunken und deshalb hier keine Konsequenz
Der Vorfall war ein Einschnitt. Ich habe vieles hinterfragt. Meine Leistungen im Studium haben sich natürlich auch verbessert
Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja, vor allem im ersten Studienjahr (2022)
Rückblickend muss ich sagen, dass ich Alkohol in dieser Zeit sehr unkritisch genutzt habe. Ich merke auch, dass mein Körper sich an Alkohol gewöhnt hatte – ich konnte größere Mengen trinken, ohne direkt betrunken zu wirken. Das war trügerisch, denn innerlich war ich trotzdem stark beeinträchtigt – wie sich beim Vorfall gezeigt hat.
Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren?
schon früher einzelne Abende, an die ich mich nur lückenhaft erinnern konnte. Das habe ich damals verdrängt. Der Kontrollverlust am Tattag war eindeutig – ich kann mich nicht erinnern, wie ich auf die Idee kam, mich so betrunken auf Fahrrad zu setzen.
Schwierige Phase: Umzug in neue Stadt, neue Menschen, bin nicht gut klar gekommen mit Lernpensum, sehr viel Druck und Lernaufwand im Studium, kannte ich zuvor nicht, dann kam noch meine erste unangenehme WG-Erfahrung. aus dem Gleichgewicht geraten. Ich habe mich in dieser Zeit emotional überfordert gefühlt und meinen Alkoholkonsum nicht mehr hinterfragt.
Der Vorfall war für mich ein Wendepunkt. Ich habe erkannt, wie fahrlässig und gefährlich mein Umgang mit Alkohol war. Heute weiß ich: Es war nicht nur eine Fehlentscheidung in einem Moment, sondern das Ergebnis eines über längere Zeit entstandenen ungesunden Konsummusters
Haben Sie früher schon einmal bewusst längere Zeit auf Alkohol verzichtet?
Vorher nicht aktiv.
In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie heute?
Früher: Gelegenheitstrinkerin, aber unkritisch. Heute: Ich lebe abstinent und vermisse nichts.
Trinken Sie heute Alkohol?
Nein.
Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
April 2023.
Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, bewusst nicht – ich will nicht riskieren, alte Gewohnheiten zu triggern.
Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?
Ich habe gesehen, wie schnell ich die Kontrolle verlieren kann. Ich möchte klar und bewusst leben. Es geht mir besser so.
Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Der Vorfall war Augenöffner. Vorher fehlte der Anlass, ich war unkritisch. Jetzt habe ich eine klare Haltung.
Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt?
Anfangs ungewohnt aber irgendwann jeden früheren Anlass (bei dem ich “normalerweise ” getrunken habe), ohne Alkohol durchlebt und gemerkt, dass es sogar viel schöner ist, bewusstes Erleben, klare Erinnerungen, Tanzen gehen trotzdem toll
Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Positiv. Ich bin klarer, strukturierter, reflektierter. Kein Kater mehr, kein schlechtes Gewissen. Ich habe viel zu tun mit Studium, Arbeit und Ehrenamt, alles gut planbar, kann mich auf “Energie” verlassen
Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mein Leben bewusst verändert. Alkohol hat keinen Platz mehr. Ich bin mir sicher in meiner Haltung und lebe entspannt abstinent.
Ich nehme heute frühzeitig wahr, wenn mir etwas zu viel wird. Früher habe ich oft einfach funktioniert und mich abgelenkt. Heute mache ich bewusst “me time”, ich übernehme Verantwortung für mein Wohlbefinden, mache Sport (mind. 4x pro Woche), spreche mit Freundenm Familie, Kontakte hinterfragt, jetzt stabiles soziales Umfeld
Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen?
100% Sicher hat man nie aber der Vorfall war so einschneidend, hatte richtige Krise – ich will das nie wieder erleben.
Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke grundsätzlich nicht mehr. Damit gibt es keine Gefahr mehr – für mich oder andere.
Und ich wollte noch fragen, welche Unterlagen man sinnvollerweise mitbringt?
Ist Lebenslauf (normal) und ein Reflexionsschreiben sinnvoll?
Freue mich über Feedback!