traumtänzer
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Ich muss noch etwas warten mit dem Antrag zur Neuerteilung. Sammle gerade noch Abstinenznachweise. Wie sieht es bei dir aus ?
Es gibt für mich einige "überflüssige" Sätze die der Antwortaufblähung dienen, daher sich auf das Notwendigste konzentrieren. Dies gilt im übrigen auch für deine MPU, die Zeit eines Gutachters ist knapp bemessen.Ist das zuviel ? Ich kann es ja nochmal abkürzen wenn du möchtest. Immerhin geht die Aufarbeitung bis zum Jahr 1999 zurück und ich wollte dem GA nichts verschweigen.
Hier geht es ausschließlich um deine Konsumentwicklung ... Gründe/Motive gehören hier nicht hin, sondern in F21.3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Mit 17 Jahren habe ich das erste Mal Cannabis geraucht mit Freunden auf den Campingplatz. Ich hatte 2 oder 3 Züge am Joint genommen und ich fand die Wirkung nicht gut und habe das Cannabis Rauchen erstmal für längere Zeit sein gelassen. Nachdem ich wieder zu meiner Familie gezogen war nach Düsseldorf, habe ich neue Freunde kennengelernt die Cannabis geraucht haben Anfangs fand ich den Rausch nicht gut und mir wurde schnell übel davon, nach mehrmaligen mitrauchen aber nicht mehr und die Wirkung empfand ich als angenehm und dieses Gemeinschaftsgefühl fand ich schön und hat mich motiviert weiter zu konsumieren.
Das ging längere Zeit so ich denke 6-8 Monate bis ich vor meiner Haustür von einem Straßenpolizisten kontrolliert wurde und bei mir 0,6 Gramm Gras gefunden wurde und weil ich so geschockt war, habe ich erstmal den Kontakt zu meinen Freunden abgebrochen und keinen Cannabis mehr geraucht. Die Führerscheinstelle entzog mir daraufhin im Jahr 1999 die Fahrerlaubnis, weil ich keine Urinprobe abgab. Nach einiger Zeit habe ich mich ab und an mit meinem alten Freundeskreis getroffen und wir konsumierten gemeinsam Cannabis.
Nachdem 2001 mein Sohn geboren wurde, widmete ich meine ganze Kraft der Kindererziehung und wollte ein gutes Beispiel sein. Meine damalige Beziehung lief sehr gut und Cannabis, hatte gar keinen Platz und habe auch den Kontakt zu meinem alten Freundeskreis abgebrochen und lange Zeit kein Cannabis konsumiert. 2005 habe ich den Führerschein wieder neu erteilt bekommen.
Dann Mitte 2007 kam die Trennung von meiner damaligen Freundin. Ich habe sehr darunter gelitten, auch weil mein Sohn nicht mehr um mich herum war und ich Ihn nur alle 2 bis 3 Wochen sehen konnte.
Anfang 2008 lernte ich eine neue Frau kennen und ging eine Beziehung mit Ihr ein. Durch Sie kam ich auch wieder an Leute die Cannabis konsumierten und weil ich Cool und dazu gehören wollte, hab ich mich leiten lassen wieder mit zu konsumieren. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie stark das Cannabis nach so vielen Jahren Konsumverzicht gewirkt hat.
Der Konsum hat überwiegend am Wochenende stattgefunden, ab und zu auch in der Woche. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wieviel wir konsumiert haben, aber es müssten so 5 bis 6 Joints am Abend gewesen. Ich merkte auch nach einiger Zeit dass es mir nicht gut ging damit. Ich wurde sehr träge, Antriebslos und meine Arbeitsleistung hat abgenommen. Irgendwann Anfang 2009, lief es mit meiner damaligen Beziehung nicht mehr gut. Sie konnte nicht damit umgehen, dass ich bereits ein Kind hatte und das Verhältnis zwischen meiner Freundin und meinem Sohn war sehr schlecht und wir beendeten die Beziehung. Ein paar Monate später besuchte ich meinen alten Freundeskreis und wir konsumierten wieder zusammen.
Kurze Zeit später lernte ich eine neue Frau kennen und ging mit Ihr eine Beziehung ein. Sie hatte mit Cannabis nichts am Hut und habe es Ihr verheimlicht, dass ich Cannabis konsumiere. Nach ca. 3 oder 4 Monaten Beziehung mit meiner neuen Freundin, saß ich bei meinem alten Freundeskreis und plötzlich kam meine Ex zufällig dazu. Wir unterhielten uns über alte Zeiten und redeten uns aus und haben uns danach öfters getroffen und hatten ein sexuelles Verhältnis über Wochen.
Meine neue Freundin wusste davon nichts, bis ich eine SMS von Ihr erhielt und Sie mir Mitgeteilt hat, dass Sie alles wüsste und Sie die Beziehung beendet. Plötzlich wurde mir klar wie sehr ich diese Frau Liebe und habe mich ins Auto gesetzt und wollte zu Ihr fahren. Ich kam bis zum Rasthof „Ferntal“ und wurde raus gewunken, weil ich zu schnell gefahren bin. Danach musste ich Urin abgeben und danach mit zu Wache Blut abnehmen, nachdem der Urin Positiv war.
Tage später kam das Schreiben der Behörde und mr wurde der Führerschein entzogen. Ich musste meinen Job kündigen und wurde arbeitslos. Das hat mir so einen Denkzettel verpasst, so sehr, dass ich bis heute Cannabis nicht mehr angerührt habe.
Nach meinem Konsumverzicht wurde ich viel fitter, Leistungsfähiger und fühlte mich viel Glücklicher. Mein Schlaf wurde immer besser und konnte viel besser entspannen, war nicht mehr gestresst und wurde viel offener, war oft bei meiner Familie und der Kontakt zu meinem Sohn wurde intensiver.
Du hast aber welchen getrunken, sonst würdest du den Geschmack ja nicht kennen.5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie geschmeckt, ich habe höchstens Mal an Silvester damit angestoßen.
Wenn du das dem Gutachter auch so sagst ... kannst du wieder nach Hause gehen.13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Das habe ich ja ausführlich bei Antwort 3 geschrieben.
Frage nicht verstanden ? Hier gehören quasi zwei Antworten hin.15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 200 Km von Düsseldorf nach Frankfurt
Hattest du überhaupt eine Konflikt ?17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich habe damals gedacht, wenn ich mich nicht mehr bekifft fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen und habe damit mich und andere in Gefahr gebracht.
Im Gegensatz zu F3 warst du hier in der Kernfrage etwas sparsam mit deiner Antwort.21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Am Anfang war ich neugierig, wie es ist, wenn man bekifft ist. Dann merkte ich das die Wirkung mich vergessen lässt und ich wieder entspannen konnte. Meine Eltern haben sich getrennt da war ich 10 und seitdem litt ich unter Verlust Angst und hatte sehr damit zu Kämpfen und war oft Traurig. Cannabis hat mich das Vergessen lassen und ich gehörte wieder zu einer Gruppe, das fand ich schön. Generell war meine Kindheit sehr unsicher, nach der Scheidung meiner Eltern, hatte meine Mutter mehrere neue Beziehungen und mit den neuen Männern bin ich nie richtig zurechtgekommen. Das hat mich sehr unsicher gemacht und meine Schulnoten litte darunter und viel vom Gymnasium bis runter zur Hauptschule. Durch den Cannabiskonsum habe ich den halt bekommen, den ich in meiner Kindheit nicht bekommen habe. Das Gemeinschaftsgefühl Gemeinsam zu kiffen und dazu zu gehören, hat mich immer wieder Motiviert weiter zu konsumieren.
Hättest du dir nicht auch Hilfe suchen können ?30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich es nach dem Ausprobieren beim ersten Mal nicht nochmal machen sollen, ich wusste das Cannabis Schädlich ist. Weil aber mein alter Freundeskreis konsumiert hat, fiel die Hemmschwelle und war Neugierig auf die Wirkung.
Wie sieht es mit der Vermeidung von Drogen und deren Konsumenten aus ?39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur die Fortführung meiner strikten Abstinenz in Frage. Zum einen für meine Kinder und zum anderen, weil ich mich viel besser fühle. Ich bin Viel Leistungsfähiger, Glücklicher und mein Schlaf ist viel besser geworden. Als Ausgleich gehe ich mindestens 15.000 Schritte pro Tag und bin gerne in der Natur, dadurch kann ich sehr gut abends abschalten.