Falls eine MPU gefordert wird sehe ich eine rein verkehrs- und strafrechtliche Fragestellung. Die fallen in den Beurteilungskriterien 4. Auflage (BUK4) zusammen unter die V-Hypothesen: B.4 Kriterien und Indikatoren zu den V-Hypothesen (Verkehrsauffälligkeit und Straftaten).
Dort heißt es unter anderem:
Für die Beurteilung der Fahreignung spielen auch Straftaten außerhalb des Straßenverkehrs eine wesentliche Rolle, da der enge Zusammenhang zwischen allgemeiner Kriminalität und Verkehrsdelinquenz als wissenschaftlich gesichert gelten kann.
Straftaten sind für die Fahreignung relevant, wenn sie sich
a) direkt gegen Personen richten (Mord, Entführung, Vergewaltigung, Raub, Körperverletzung) richteten
oder
b) andere Straftaten, die aber wiederholt ausgeführt wurden und deren Bestrafung (Nachteile für den Täter) keine Besserung brachten.
Du würdest in die letztere Kategorie fallen.
In dem Fall werden keine Abstinenznachweise erwartet.
Was aber nicht heißt, das du die MPU ohne fremde Hilfe bestehen kannst. Im Regelfall (wie es so schön heißt) wird eine "fachliche, zumeist verkehrspsychologische Unterstützung" gefordert. Diese Unterstützung ist zeitintensiv, also nicht in ein, zwei Monaten erledigt. Über die Unterstützung und die damit verbundenen Entwicklungen und Erfolge solltest du einen Bericht vorlegen können.
"In der Regel" ist ein Rechtsbegriff. Er lässt Ausnahmen zu, die dann aber begründet werden müssen. Wenn du dich als Ausnahme siehst und der Gutachter das akzeptieren soll musst du ihm also die dafür notwendigen Informationen liefern. Ein Recht darauf, eine der Ausnahmen sein zu wollen, gibt es nicht. Der Gutachter muss von einem normalen Fall ausgehen, der externe fachlich qualifizierte Hilfe benötigt.
Ob deine Straftaten für eine MPU "ausreichen" kann ich nicht beurteilen. Einerseits liegen die teilweise schon lange zurück, andererseits lagen zwischen den Verurteilungen mehrere Jahre. Bei einer möglichen MPU wird auch ein Thema sein, das hinter deinen Verurteilungen noch viele unentdeckte Straftaten stecken. Du solltest dir also überlegen wie du damit umgehen willst.