wiederholte TF mit 0,7 Promille

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Ich sehe zu das ich dir das kurzfristig (morgen?) beantworte...

Ehrlich gesagt, kann ich dir die Frage gar nicht großartig beantworten (bzgl. des FB), da dort so viele Informationen -bunt gemischt- aufgeführt sind, dass ich gar nicht auf alles eingehen könnte.

Was halt heraussticht ist das Trinken um Schmerzen zu lindern. Bei deiner Verhaltensänderung gehst du aber mit keinem Wort darauf ein, wie du dich heute verhältst (und v.a. was du jetzt gegen die Schmerzen machst).

Du beschreibst immer wieder die schöne und positive Wirkung von Alk..

Nur mal ein Beispiel:

Mit dem Alkohol machte ich meine ersten schönen soziale Erfahrungen. Da ich durch die Alkohol-Wirkung eine gemeinsame Ebene zu meinen Mitmenschen gefunden hatte, auf der ich sie und sie mich verstanden.

...und gibst dazu noch an, den Alk. "aus Gewohnheit" getrunken zu haben...

Ich war vom langen Arbeitstag schon sehr müde und trank einfach aus Gewohnheit,

Dann geht auch viel in den Bereich "Schuldabweisung":

Mein Kollege war noch fit und hatte Spaß und wollte mich auch motivieren. Ich dagegen war nach einem längeren Arbeitstag schon sehr geschafft und bliebe nur meinem Kollegen zuliebe.

da ich kurz bevor ich den Club mit Freunden verließ noch von anderen überredet wurde mit ihnen ein letztes Glas auszutrinken.


Dazu kommen immer wieder die harten, körperlichen Arbeiten die du ausgeführt hast. Wenn man das alles so liest, hört sich das wie eine einzige Katastrophe die du in deiner Jugend (und vermutlich auch später noch) erleiden musstest und zum Ausgleich...

ging ich auf Feiern und trank dort alkoholische koffeinhaltige Getränke um trotzdem noch den sozialen Ausgleich mit Gleichaltrigen zu haben.

Das sind schon sehr verfestigte "Trinkgewohnheiten", denn es gab ja noch mehr Gründe für den Alk.

(Wieder nur ein Beispiel von vielen):

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja wenn starke körperliche Erschöpfung und seelischer Schmerz zusammen trafen, viel es mir schwer mich zurück zu halten. Ich versuchte das entspannte Gefühl mit Alkohol zu erzeugen, doch dies gelang nie.
Ich hatte das Gefühl in meiner Kindheit innerlich zerrissen geworden zu sein und habe mich daraufhin dem Willen meiner Eltern unterworfen. Diese Einstellung bereitete mir Probleme. Ich versuchte mich teilweise in Partys zu retten. Dabei trank ich als Probleme zu Hause auftraten oder schulische Leistungen sehr viel abverlangten Alkohol, während mir die Kontrolle schwer viel.

Dir gelang weder das entspannende Gefühl das du durch den Alk. erzeugen wolltest (und hast es trotzdem nicht gelassen), noch konntest du den Konsum kontrollieren...
Das sind alles Dinge die ich für nicht "KT-tauglich" halte.

Um auf den FB selbst noch kurz einzugehen (fett markiert):

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe meinen Freunden gesagt, dass ich jetzt meinen klaren Verstand brauche und deswegen meine Zeit des Alkoholkonsums zu Ende ist. Für mich endete die Studiums-Zeit und das selbstverantwortliche Leben begann. Mir gefiel es sofort ohne Alkohol mehr und ich hatte seit dem nur positives erlebt.
Ich kann jetzt locker und verzeihend über die Probleme denen ich während meiner Kindheit ausgesetzt war hinwegsehen und gehe mein Leben selbstbestimmt.
Bezüglich der Aufarbeitung des Alkoholkonsums nutzte ich diverse Internetquellen mit Videos und Berichten und Erfahrungen von anderen.
Ich beschäftigte mich mit Freunden zusammen mit Hypnose und Autosuggestionen.
Ich lernte mich selbst besser zu verstehen und lernte mir selbst zu verzeihen und dass Nein sagen manchmal aber auch ein Ja zu sich selbst sagen ist.
Ich lernte dass meine Freunde und Familie hinter mir stehen und bereit sind mich auf ihre Weise zu halten oder zu unterstützen.
Aber du trinkst doch noch Alk., wie kann dann die Zeit des Konsums vorbei sein?:smiley2204:

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich bleibe aktiv im Geschäftsleben und vermeide Freundeskreise in denen Alkohol getrunken wird.
Die frühere (zu Jugendzeiten) Wirkung der Enthemmung und der Euphorisierung von Alkohol ist für mich nur noch eine Illusion mit Verfallsdatum (sobald der Rausch zu ende ist), die wahre Empathie erreiche ich nüchtern indem ich mich in meine Mitmenschen einlasse und auf sie eingehe. Damit lösen sich die meisten Herausforderungen/Probleme von selbst.
Ich gehe nirgends hin, wo nur Alkohol getrunken wird.
Ich befolge meine Strategie nie öfters als 5 Mal/Jahr maximal 3 TE (mein Ziel für mich sind jedoch < 1 TE) zu konsumieren.

Und mal ganz ehrlich, wenn du nur noch 5x im Jahr etwas trinken willst, warum lässt du es nicht gleich ganz?
Findest du diese wenigen geplanten Trinkanlässe nicht selbst etwas unrealistisch (ich fürchte, ein GA würde das so sehen...)?

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, die alten Gewohnheiten hatte ich nur durch meinen Jugendlichen Leichtsinn und der Experimentierfreude.
Jetzt habe ich meine Erfahrungen mit Alkohol bereits durch und bin bestens auf mein zukünftiges Leben gewappnet.
Um wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen müsste ich mein Gedächtnis und meine Fähigkeiten verlieren. Ich bin jetzt reifer und erfahrener geworden, da ich in meiner Familie schon die Rolle des harmonischen und liebevollen Familienoberhaupts übernommen habe und Verantwortung trage. Ich werde vielleicht den ein oder anderen noch enttäuschen, doch ich werde immer sagen können, ich habe mein Bestes gegeben.
Wenn ich jemals wieder in eine missliche Lage falle, dann suche ich sofort professionelle Hilfe auf.

Und das ist ganz schlecht, denn wenn man sich etwas nicht vorstellen kann, bemerkt man auch nicht wenn man wieder in alte Gewohnheiten verfällt, d.h., man achtet nicht genug auf sich selbst und verliert das ehemalige Problem aus den Augen...

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Alles hat eben seine Zeit, und meine Zeit mit Alkohol ist jetzt für mein Leben durch.

Siehe meinen Kommentar zu deiner Antwort auf Frage Nr. 25.


Ich weiß nicht was in dem Beratungsgespräch beim TÜV abgelaufen ist und wie es dazu kam das du es mit "KT" versuchen sollst.

Fakt ist das du 4x mit Alk. aufgefallen bist und das Werte um die 2‰ bei dir gemessen wurden (auch wenn die Angabe von 2‰ falsch war, so stehen doch die 1,86‰ im Raum). Da die erste TF keine weiteren Sanktionen (außer dem Fahrverbot, Bußgeld etc.) nach sich zog und du erst nach deiner zweiten TF eine MPU-Auflage bekamst und dich erst dann mit deinem Alk.verhalten auseinander setzen musstest, besteht natürlich Hoffnung das du den GA überzeugen kannst.

Vllt. geht es gut und du kannst dem GA deine Geschichte so vermitteln das er dich noch in die Alk.gefährdung (A3) einstuft und dir ein pos. Ga schreibt, oder dir zumindest ein negativ mit Kursauflage gibt. Besser kann ich es einfach nicht einschätzen...
 
Zuletzt bearbeitet:

Samy

Neuer Benutzer
Danke Nancy für deine offene Einschätzung.

Ich habe mich wie gesagt um 100% Verändert und unterstütze jetzt auch andere als Vorbild.

Ich habe eine eigene Website, habe ein Buch geschrieben und drehe Videos.

In der Vergangenheit war ich eben ein Produkt meines Umfeldes und jetzt habe ich selbst das Steuer übernommen und gehe meinem Ziel nach.

Partnerschaften und ein Netzwerk sind die Folge.

An welchen Punkten könnte ich denn meine aktuellen Entwicklungen bestmöglich einbauen?


Beste Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
An welchen Punkten könnte ich denn meine aktuellen Entwicklungen bestmöglich einbauen?

Die hast du, aus meiner Sicht, doch schon in den Antworten zu den Fragen 24-27 eingebaut...:smiley2204: Ansonsten gehören sie in den Bereich "Heute und in Zukunft".

Was ich dich noch fragen wollte: hast du eigentlich eine schriftliche Bescheinigung, mit den Empfehlungen vom TÜV-Beratungsgespräch, bekommen?
 

Samy

Neuer Benutzer
okay dann werde ich das noch machen.

Eine Bescheinigung vom TÜV-Beratungsgespräch habe ich bekommen, doch eine schriftliche Empfehlungen wurde mir keine ausgestellt.

Grüße
 

Samy

Neuer Benutzer
Die Empfehlung beruhte auf einer Orientierung 3 x Einzel,
Haare 3cm lassen
und Leberlabor

Ich habe mich dafür entschieden alles selbstständig aufzuarbeiten, denn wenn man etwas selbst macht, kommt es wirklich von innen und man versteht es am besten.
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hmm okay, das diente, wie der Einzelkurs es schon sagt, lediglich der Orientierung und war darum in keinster Weise als "KT-Empfehlung" zu sehen, die bei der MPU zu einem positiven Gutachten führen muss...

Ich habe mich dafür entschieden alles selbstständig aufzuarbeiten, denn wenn man etwas selbst macht, kommt es wirklich von innen und man versteht es am besten.

Da ist schon was dran, es kann jedoch passieren das man alleine nicht weiterkommt, i-wo gedanklich festhängt und erst durch "Außenwirkung" einen Schritt weiter nach vorne macht...
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