Wiederholungstäter mit Alkohol

sandy71

Benutzer
Hallo liebes Forum,

ich bin auch neu hier und hoffe ihr könnt mir Helfen, hier erst mal mein Fragebogen, ich
bin Wiederholungstäter, das wird schwierig werden.



FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,70 cm
Gewicht: 64 kg
Alter: 44

Was ist passiert? Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad
Datum der Auffälligkeit: 9.10.14
BAK: 2,24 Promille
Trinkbeginn: 18:00 Uhr
Trinkende: 1:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:40 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: 27.05.15
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Trunkenheitsfahrt mit dem Auto 2005 BAK 1,66
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten dass...

Bundesland:


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 1.12.14

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja bis jetzt 7 mal
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja 2

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): ja
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: im Februar
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? ja 2007
Wer hat das Gutachten gesehen?: Führerscheinstelle
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Es ist nicht zu erwarten, dass Frau X auch zukünftig ein
Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein

Ich habe bereits eine Frage bzgl. mit dem Ausrechnen, habe schon viele Rechenbeispiele
gesehen. Kann ich auch so vorgehen:

1 Flasche Wein= 1 Liter mit ca. 12% Alkohol
= 120 g Alkohol

0,25 l Wein = 20 g Alkohol

Faustformel: bei 13 x 0,5 L Weinschorle

360 : 64 x 0,6 = 3,37 Promille
Könnte ich das so angeben oder dass
ich 13 Schorle getrunken habe ?

Danke erst mal
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo sandy71,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley138:

Die Trinkmengenberechung überlasse ich lieber meinem Kollegen, der ist darin fitter als ich....:zwinker0004:

Allerdings kommt mir das hier....

Faustformel: bei 13 x 0,5 L Weinschorle

doch ein wenig viel vor. Demnach hättest du 6,5l Flüssigkeit zu dir genommen. Weinschorlen werden mW auch in 0,2l Gläsern serviert....

Lt. unserer Kleinen Alkohollehre zur BAK Berechnung müssten es aber um die 3,5l Wein gewesen sein. :smiley2204:

Was mich interessiert:

Du bereitest dich mit einem VP vor? Oder möchtest du das hier im Forum machen (oder beides)? Dann wäre die genaue Fragestellung der FSSt. schon von Belang...
 

sandy71

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Hallo Nancy,

Ok, danke:::smiley22:

mhn, da hatte ich schon einige Formeln und die Menge zu berechnen, ich dachte ich gebe lieber mehr Alkohol an wie zu wenig, sind
denn 13 x 0,5 L Weinschorle zu viel ?

Ich bereite mich auch mit dem VP vor ( bis jetzt war ich 12 mal dort) wir haben dort ausgerechent das ich 3 L Wein getrunken habe.
3x 120 L :smiley2204: Zusätzlich möchte ich mich noch hier im Forum vorbereiten.

Die Fragestellung der FSSt. lautet: Ist zu erwarten, dass die Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/
oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klassen B, AM
und L in Frage stellen ?

Mein altes Gutachten von 2007 habe ich vorliegen, ich werde es einstellen.

Gruss
Sandy
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
:smiley1785: ... im Forum !!!

Um die Trinkmengenberechnung werde ich mich mal am Wochenende beschäftigen. :zwinker0004:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo sandy,

mhn, da hatte ich schon einige Formeln und die Menge zu berechnen, ich dachte ich gebe lieber mehr Alkohol an wie zu wenig, sind
denn 13 x 0,5 L Weinschorle zu viel ?
mir kommt es halt von der Flüssigkeitsmenge, an sich, sehr viel vor. 6,5l ist schon enorm....:smiley2204: Aber warte doch bitte auf die Berechnung von Max.

Ich bereite mich auch mit dem VP vor ( bis jetzt war ich 12 mal dort) [...] Zusätzlich möchte ich mich noch hier im Forum vorbereiten.

Halte ich für eine ideale Zusammensetzung :smiley711: Genau so habe ich das damals auch gemacht.

Die Fragestellung der FSSt. lautet: Ist zu erwarten, dass die Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/
oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klassen B, AM
und L in Frage stellen ?

Danke für diese Info.

Mein altes Gutachten von 2007 habe ich vorliegen, ich werde es einstellen.

Mach das, achte aber bitte darauf das du alle Namen und Orte anonymisierst....:smiley138:
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy, leider klappt es nicht mit dem Einstellen, ich muss es abschreiben.:pc0018::pc0003:

1. Anlass und Fragestellung der Untersuchung

Ist zu erwarten dass Frau X auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss fürhen wird
und / oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor,
die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klassen BE, M, L in Frage stellen ?

2 Überblick über die Vorgeschichte
Die individuellen Vorgeschichtsdaten lassen bei Frau X die Schlußfolgerung zu, dass
sie bi zum Zeitpunkt der Auffälligkeit ein Trinkverhalten entwickelt hat, das eine
hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Fahrten unter Alkoholeinfluss begründet.
Diese deutlich erhöhte Rückfallgefährdung begründet die Fahreignungszweifel
der Straßenverkehrsbehörde.

Untersuchungsbefunde:
Verkehrsmedizinische Untersuchungsbefunde:
Verkehrsrelevante Vorerkrankungen: keine
Alkohol: Aktuell: seit August 2006 kein Alkohol
früher 2-3 Jahre lang dienstags und donnerstags jeweils 2-3 Weinschorle
a´ 0,5 Liter, am Wochenende 4-6 Weinschorel pro Abend

Beratungsmaßnahmen:
Schulung für alkoholauffällige Verkehrsteilnehmer 26.10.06-11.01.07, 1 Einzelberatung
bei der Caritas, SHG Gruppe Kreuzbund
6 unauffällige Laborwerte
Körperlicher Untersuchungsbefund
35j. Frau, 1,70 cm, Gewicht 73
 

sandy71

Benutzer
Psychologisches Untersuchungsgespräch

Angaben zur Lebenssituation

Folgende biografischen Daten wurden mittels eines Fragebogens ermittelt und durch
das psychologische Gespräch ergänzt:
Zur Vorgeschichte gab Frau X an, sie sei gelernte Bürokauffrau und sei seit 1996 als
Sachbearbeiterin beschäftigt. Zum Familienstand gab Frau X an sie sei ledig
und lebe allein.

Angaben zur Verkehrsvogeschichte:
Die Fahrererlaubnis Klasse 3 habe sie erstmals 1989 erworben. Ihre jährliche
Fahrpraxis mit dem PKW habe zuletzt 4tausen km betragen.

Stellungnahme der Klientin zu dem aus der Akte bekannten Vorkommnis,
welches die Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen begründet:

23.11.2005 gegen 00:05 Uhr fahrlässige Trunkenheit im Verkehr, BAK um 04:45 Uhr 1,66 Promille
An jenem Tag habe sie Urlaub gehabt, es sei die Beerdigung ihres Opas gewesen,
Gegen 14 Uhr sei die Beerdigung gewesen, gegen 16 Uhr das Kaffeetrinken. 1 Stunde
später sei sie dann zu ihrem Pferd gefahren, dann heimwärt. Unterwegs habe sie
bekannte getroffen, mit denen sei sie in eine nahegelegene Gaststätte. Dort habe sie
in der Zeit von 18 Uhr bis 23 Uhr 6 Schorle a´0,5 Liter getrunken. Dann habe Sie einen Anruf
ihrer Mutter erhalten, sie solle mit ihr ins Haus des Opas fahren, um dort die versehentlich
in Betrieb gelassene kaffemaschine abzustellen. Frau X habe sich eigentlich fit und fahrtauglich
gefühlt und habe nicht groß überlegt. Sie sei dann zunächst zu ihrer Mutter gefahren um
die abzuholen und sei dann in Richtung x gefahren. Die Mutter habe gemerkt das etwas
nicht stimmt und habe Frau X aufgefordert umzukehren. Dann sei auch schon bald die
Polizeit gekommen. Bis zur Kontrolle sei sie 1-2 km gefahren. Zum Verlauf der Fahrt: Sie
habe zwar gemerkt dass etwas nicht stimme, habe die Augen zusammengekniffen, ansonsten
habe sie sich fit gefühlt, Aber genau könne sie es nich beurteilen. Ihre Augen hätten gebrannt,
aber das habe sie nicht direkt auf den Alkohol zurückgeführt.

Angaben zum Alkhoholkonsum
Befragt zu ihrem Umgang mit alkoholischen Getränken machte Frau X folgende Angaben:
Ich lebe seit August 2006 abstinent
Zur Entwicklung ihres früheren Umgangs mit Alkohol gab Frau x an, sie habe mit 18 Jahren
begonnen Alkohol zu trinken. Ab der zeit habe sie 1-2 mal im Monat Alkohol getrunken und
zwar zumeist 0,5 Liter Sekt/Orange wenn sie ausgegangen sie. Die Trinkmenge habe sich
im Laufe der Zeit gesteigert.

Sie habe unregelmäßig Alkohol getrunken, 2-4 mal im Monat. In den letzten 3 Jahren habe
sie an 3-4 Wochenenden im Monat Alkohol getrunken, zusätzlich unter der Woche 1-2 mal.
Am Wochenende habe sie 3-6 Weinschorle a´ 0,5 Liter getrunken, unter der Woche 1-3 Schorle
a´0,5 Liter, immer dann, wenn sie mit der Clique fortgegangen sei.

Auf die Frage, wie ihr der starke Alkoholkonsum an den Wochenenden bekommen sei:
Es sei ihr übel geworden, am nächsten Tag sei sie kaputt gewesen, habe bis mittags um 3 Uhr
im Bett gelegen, habe sich gar nicht wohl gefühlt. Wenn es ihr so schlecht gegangen sei, habe
sie zwar überlegt, dass es nicht das Richtige sei, aber wenn sie wieder mit ihrer Clique zusammen gewesen sei, sei sie doch in ihre alten Gewohnheiten zurückgefallen.

Zum Grund für ihren Abstinenzentschluss: Ihr Lebenspartner habe sich von ihr getrennt.
Sie habe schon die letzten 3 Jahre Schwierigkeiten in der Beziehung gehabt. Man habe nicht
mehr richtig miteinander reden können, was zum Teil auch an ihrem Trinken gelegen habe.
Schließlich habe sich der Partner im Mai 2006 von ihr getrennt. Da habe sie gedacht, es könne
so nicht mehr weitergehen. Sie habe auch gemerkt, dass sie in der Firma nicht mehr die
Leistung bringen könne. Sie habe Angst um ihren Arbeitsplatz gehabt, habe deshalb auch
länger gearbeitet um die anfallenden Aufgaben erldigen zu können. Sie habe dann auch
gemerkt dass sie zusammen mit ihrer Clique die Abstinenz nicht durchhalten könne. So
habe sie sich 2 Monate ganz zurückgezogen. Als sie dann doch wieder mit der Clique
ausgegangen sei und nur Wasser getrunken habe, sei sie gehänselt worden Daraufhin
habe sie die Clique gemieden. Sie habe sich nur noch um ihren Haushalt und um ihr Pferd
gekümmert.
Zum Schluss habe sie doch wieder mit den Bekannten ausgehen können und diese hätten
dann auch ihre Abstinenz akzeptiert. Sie gehe aber nicht so oft wie früher mit ihnen fort.
Nur einmal im Monat treffe sie sich mit ihnen. Es seien Bekannte vom Reiten.

Danach befragt, warum sie sich für einen vollständigen Verzicht auf Alkohol und nicht für
eine Einschränkung des Alkoholverbrauchs entschieden habe, erklärte Frau x sie habe sich
Gedanken gemacht.Sie habe schon Kreislaufprobleme gehabt. Da habe sie gemerkt,
dass der Alkohol ihr nicht bekomme. Auf nochmalige Frage: Die Gefahr, doch wieder mehr
zu trinken, sei ihr zu groß geworden.

Andere Personen seien an ihrem Abstinentzentschluss nich beeteiligt gewesen. In der
Firma sei sie auch nicht auf Alkohol angesprochen worden, aber sie habe einmal ein paar
Fehler gemacht und habe daraufhin Angst gehabt, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
 

sandy71

Benutzer
Der Verzicht auf Alkohol sei ihr schwer gefallen. Auf die Frage, wie sie es dennoch
geschafft habe, den Alkoholkonsum einzustellen:
sie habe sich mehr um ihr Pferd gekümmert, sei mehr ausgeritten. Sie habe erst
im Nachhinein festgestellt, wie ihr der Alkohol gesundheitlich geschadet habe.
Sie habe zuvor ihre morgentliche Übelkeit normal gefunden.

Angeregt durch einen Zeitungsbericht habe sie sich an die Caritas-Beratungsstelle
gewandt. Dort habe sie an einem Kurs teilgenommen und sei durch den Kursus
auch in Kontakt mit Mitgliedern der SHG gekommen. Im Januar 2007 sei sie dann auch in
die SHG gegangen. Seither besuche sie die Gruppe alle 14 Tage.

Die Gruppe und der Kursus seien für sie hilfreich, weil sie mit den andren Betroffenen offen
über das Alkoholproblem habe reden können. Sie habe herausgefunden, dass sie Missbrauch
getrieben habe. Durch die Aufklärung seitens der Beratungsstelle habe sie erfahren, dass es
vom Missbrauch schnell zur Abhängigkeit kommen könne, deshalb wolle sie bei der Abstinenz
bleiben. Ihr gehe es auch besser dabei. Sie sei topfit, auch wenn sie abend vorher ausgegangen
sei.Die Wochenenden stünden jetzt ganz zur Verfügung. Es werde kein Tag mehr vergeudet, an dem sie sich erholen müsse.
Auf die Frage nach wesentlichen Unterschieden zu früher. Sie gehe intensiver ihrem Reithobby
nach, nehem am WE an Reitkursen teil, was sie früher nicht mehr gemacht habe, mache
auch größere Radtouren, weil sie jetzt wieder kondition habe, Auch gehe sie schwimmen ,
wenn jemand sie mitnehme. Auch treffe sie sich mit leuten die sie von früher her schon
kenne und mit denen sie sich wieder angefreundet habe, mit denen gehe sie ins Kino.

Sie woll sich für die Firma auch weiterbilden, weil sie merke, dass ihre Englischkenntnisse
verbesserungsbedürftig seien. Früher habe sie die Englischkenntnisse ihrem Arbeitskollegen
überlassen, jetzt habe sie interessee, diese selbst wahrzunehmen.
Auf die Frage, wie lange sie Abstnenz beibehalten wollt gab Frau X an, sie
wolle dabei bleiben.

Frau X wurde auch dazu befragt, welche Gedanken sie sich bezüglich ihrer Möglichkeiten
zur Stablilisierung der Abstinenz gemacht habe. Sie gab dazu an, sie wolle auf alle Fälle
in der SHG bleiben, sie könne bei Problemen auch beim Gruppenleiter anrufen, auch könne sie
sich bei ihren Eltern aussprechen, zu denen habe sie ein gutes Verhältnis.

Das psychologische Untersuchungsgespräch dauerte von 8:30 Uhr bis 9.10 Uhr
 

sandy71

Benutzer
Bewertung des Explorationsgesprächs

Frau x zeigte sich im Gespräch soweit offen, dass die für die Analyse des Fehlverhaltens uns seiner ursächlichen Probleme notwendigen Informationen zu erhalten waren. Die
im Rahmen der Untersuchung gemachten Angaben waren weitgehend in sich stimmig. Widersprüche mit der Aktenlage oder wissenschaftlichen Erfahrungswissen konnten
nicht festgestellt werden. Die Angaben sind daher für die Beantwortung der Fragesstellung verwertbar. Frau X hat nach ihren Angaben 3 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt einen erhöhten
Alkoholkonsum entwickelt, der zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und auch zu einer
Beeinträchtigung ihres beruflichen Leistungsvermögens geführt hat. Auch in ihrer langjährigen
Beziehung kam es nach ihren Angaben u.a. auch wegen ihres erhöhten Alkoholkonsums zu Zerwürfnissen und schließlich zur Trennung.

Eine sehr starke Alkoholgewöhnung wird auch aus der hohen BAK bei Trunkenheitsdelikten erkennbar. Trotz dieser BAK fühlte Frau X sich jedoch subjektiv nicht wesentlich in ihrer
Fahrtauglichkeit eingeschränkt. Sie selbst gibt an , eiine bloße Verringerung ihres Alkoholkonsums wäre ihr zu gefährlich
Aufgrund der vorliegenden Befunde kommen wir zu der Auffassung, das Frau x zu einem
hinreichend kontrollierten Umgang mit Alkohol nicht in der Lage ist und dass aus diesem
Grunde für Sie Notwendig Abstinenz besteht.
Die angeeignete hohe Alkoholtoleranz schließt die Fähigkeit zum dauerhaft mäßigen Alkoholkonsums aus, da die körperliche Empfindsamkeit für geringere, bzogen auf die
Fahrtauglichkeit noch als unbedenklich anzusehende Alkoholmengen verlorgen gegangen
ist und auf Dauer auch nicht wieder erworben werden kann.

Frau x hat aus ihrer Vorgeschichte die notwendigen Konsequenzen gezogen und isch nach ihren Angaben entschlossen, den Alkoholkonsum völlig einzustellen.
Die Angaben von Frau X zu ihrem früheren und gegenwärtigen Gewohnheiten in Bezug auf
alkoholische Getränke und die damit zusammenhängenden Verhaltensweisen und Einstellungen
entsprechen den o.g. Glaubwürdigkeitskriterien.

Die von Frau x in der heutigen Exploration gemachten Angaben zu ihrem früheren Umgang mit Alkohol zeigen, dass eine ausreichende Auseinandersetzung mit den früheren Alkoholkonsumgewohnheiten stattgefunden hat. Frau x zeigte hier Bereitschaft, ihren früheren
Alkoholmissbrauch einzuräumen. Dies ist ein Hinweis auf eine inzwischen vollzogene
Distanzierung vom früheren Alkoholkonsum.
Frau x konnte darüber hinaus anschaulich wesentliche Veränderungen in ihrem Leben schildern, die der Verzicht auf Alkohol mit sich gebracht hat. Die Angaben sind konkret und weisen deutliche individuelle Schilderungen auf. Zudem machte Frau x eine hinreichend stabilisierte Abstinenz sowie Motivitation zur Aufrechterhaltung eines Lebens ohne Alkohol glaubhaft. Die medizinischen Befunde ergaben ebenfalls ken Anhaltspunkte dei geltend gemachte Abstinenz in Zweifel zu ziehen.
Frau x war in der Lage zu vermitteln das sie abgesehen vom Führerscheinentzug und den damit verbundenen schwierigkeiten auch in anderer Hinsicht erkannt hat, wie bedenklich ihr früher umgang mit Alkohhol war und dass erneuter Alkohholkonsum diese Probleme erneut auftreten ließen und noch verschärfen würden. Ein angemessenes Gefährdungsbewustsein ist somit vorhanden.

Da Frau x die Veränderungen, die sie durch ihre Abstinenz erfährt, positiv erlebt,kann ebenfalls davon ausgegangen werden, dass ihre Motivation zum Verzicht auf Alkohol genügend tragfähig ist, um auch nach einer Wiedererteilung der Fahrererlaubnis fortzubestehen.

Es ist nicht zu erwarten, dass Frau x auch zukünftig ein Kraftahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird.
13.04.2007
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo sandy,

da hast du dir wirklich viel Mühe gemacht den ganzen Text abzuschreiben :smiley711:

Mich interessiert etwas am Rande: Du hast deine erste MPU im Jahr 2007 gemacht, damals waren die Voraussetzungen noch etwas anders, darum frage ich nach: Hattest du damals, außer der obligatorischen LW, irgendwelche Nachweise über deine Abstinenz erbracht?

Ich denke, es ist zunächst sinnvoll sich mit dem Thema: "Rückfall in alte Gewohnheiten" auseinander zu setzen. Kannst/möchtest du uns ein wenig darüber erzählen warum du an deinem Vorsatz, künftig auf den Alk zu verzichten, nicht festhalten konntest? Was hat dich dazu gebracht ihn wieder zu trinken?
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
mhn, da hatte ich schon einige Formeln und die Menge zu berechnen, ich dachte ich gebe lieber mehr Alkohol an wie zu wenig, sind
denn 13 x 0,5 L Weinschorle zu viel ?
Eine genaue Angabe zur Weinmenge liegt hier ja nicht vor, eine Weinschorle allein ist zu pauschal. Ausschlaggebend ist immer das Mischungsverhältnis, genauer ... welche Menge Wein sich in einer Schorle befindet.
Die Berechnung erfolgt daher "rückwärts".

Fangen wir mal mit den Einzelheiten an …

Das Ausgangsgewicht einer Berechnung ist 80kg, egal ob Mann oder Frau.
Du wiegst 64kg, dass wären mal grob gerechnet 20kg Gewichtsunterschreitung. Dafür schlagen wir pro 10kg jeweils 0,1‰ auf.

Deine BAK entsprach 2,24‰, dies entspricht ≈ 19TE.

Jetzt kommen wir zum Alkoholabbau. Die PIMA usw. benutzt hier den Mittelwert von 0,15‰. Der TÜV rechnet hier mit 0,1‰.
Trinkbeginn (18:00) bis Blutabnahme (02:40) beträgt ca. 8,5 Stunden.
Demnach entsprechen 8,5h x 0,15‰ ≈ 1,3‰ ... dies ergeben dann 11TE.

Im Einzelnen …

Aus der BAK = 19TE
Alkoholabbau = 11TE
Gewichtsunterschreitung = 2TE

Gesamt TE sind ≈ 32TE / für Frauen werden pauschal 0,1‰ (1TE) hinzu gerechnet.

Die absolute Trinkmenge beträgt jetzt 33TE.
Du hast somit rund 3,3 Liter reinen Wein getrunken. Die Berechnung mit deinem VP war somit gar nicht so schlecht.


Bei der MPU ist wichtig, dass die Trinkmenge stimmt, hier lieber eine TE mehr angeben als zu wenig. Passt hier etwas nicht, hast Du schon am Anfang das Mißtrauen des GA erweckt. Nach einer Formel zur Trinkmengenberechnung, wird Dich bei einer MPU vermutlich keiner fragen. Was eine TE ist, weißt Du ja bereits und solltest du auf alle Fälle auch wissen. (Auch Bier / Sekt / Schnaps)

Nancy wird jetzt bestimmt staunen ... "mir kommt es halt von der Flüssigkeitsmenge, an sich, sehr viel vor. 6,5l ist schon enorm...." :zwinker0004::smiley138:
 

sandy71

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Hallo Max,

vielen Dank für die Trinkmengenberechnung, ich rechne für mich nochmal nach. Bei der MPU gebe ich dann 3,3 L Wein an.
Oh je, da ging mal viel rein.:smiley1659:
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy,

danke, anders ging es leider nicht :pc0003:

Damals, 2007, hatte ich nur die Leberwerte über 6 Monate erbracht, lt. Info der Caritas und der SHG hatte das damals gereicht.

Ja, die Voraussetzungen waren damals anders als heute, das hat mir der VK auch gesagt, das wird sehr schwer werden. Heute
benötige ich lt. dem VK nur die Urin-Screening Werte, Blutwerte zählen nicht mehr, da hab ich für mich welche und mich Untersuchen
lassen, die Werte sind in Ordnung und auch die Leber.

Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus, dass ich nach einer
Abstinenz von 4 Jahren mit Alkohol umgehen kann. Ich war mit nicht bewusst, dass ich wieder meine alte Trinkfestigkeit
erreiche und in alte Gewohnheiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung
(Rückfallerfahrung) machen. Ich wurde Leichtsinnig und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas
Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals mit meinem alter nicht zurecht kam. Es blieb
dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle, sondern wurde unregelmäßig ansteigend wieder mehr über die Jahre.

Ich werde den großen Fragebogen bearbeiten und einstellen

Gruss
sandy
:smiley138:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Max,

vielen Dank für die Trinkmengenberechnung, ich rechne für mich nochmal nach. Bei der MPU gebe ich dann 3,3 L Wein an.
Oh je, da ging mal viel rein.:smiley1659:

Da passte wahrhaftig ne Menge rein ... und das bei 64 Kilo. :zwinker0004:

Ich würde die Trinkmenge nicht nur mit Wein angeben, sondern als getrunkene Weinschorle.
Um die Flüssigkeitsmenge etwas zu reduzieren, nicht einfach die Weinmenge verdoppeln ... gib das Mischungsverhälnis für ein 0,5l Glas mit 3:2 für den Wein an. :zwinker0004:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nancy wird jetzt bestimmt staunen ... "mir kommt es halt von der Flüssigkeitsmenge, an sich, sehr viel vor. 6,5l ist schon enorm...." :zwinker0004::smiley138:


Nö, ich staune nicht, ich wundere mich nur wie man soviel Flüssigkeit zu sich nehmen kann (egal ob Wein, Wasser oder Saft....). Zu dem Schluss, dass es ca. 3,5l Wein gewesen sein müssen bin ich ja auch gekommen....:smiley4165::zwinker0004::a055:


Hallo sandy,

ich hoffe es ist für dich okay das Max und ich zwischendurch immer mal wieder miteinander "frotzeln". Das ist alles lieb gemeint und tut der Sache auch keinen Abbruch :smiley138:


Hallo Nancy,

danke, anders ging es leider nicht :pc0003:

Ist überhaupt kein Problem und ich finde es gut das du dich hingesetzt und alles abgeschrieben hast.

Damals, 2007, hatte ich nur die Leberwerte über 6 Monate erbracht, lt. Info der Caritas und der SHG hatte das damals gereicht.

Ja, damals haben die LW noch gereicht. Im Grunde hast du 2007 also Abstinenznachweise über ein halbes Jahr erbracht. Nun hast du AN über ein ganzes Jahr, welches schon mal positiv zu werten ist.

Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus, dass ich nach einer
Abstinenz von 4 Jahren mit Alkohol umgehen kann. Ich war mit nicht bewusst, dass ich wieder meine alte Trinkfestigkeit
erreiche und in alte Gewohnheiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung
(Rückfallerfahrung) machen. Ich wurde Leichtsinnig und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas
Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals mit meinem alter nicht zurecht kam. Es blieb
dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle, sondern wurde unregelmäßig ansteigend wieder mehr über die Jahre.

Ich werde den großen Fragebogen bearbeiten und einstellen

Das Einstellen des FB ist sicher zum jetzigen Zeitpunkt die sinnvollste Variante. Hier können wir sehen welche Veränderungen du nach der ersten TF durchlebt hast. Ich möchte dich daher bitten in deinem Bogen auch auf diese erste TF einzugehen und dein Trinkverhalten insgesamt zu schildern. Der GA hat dein erstes Gutachten noch in der Akte und kann von daher "abgleichen".
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy,

ja, das ist ok.:smiley22: das macht nichts, ihr könnt ruhig frotzeln. :zwinker0004:
Da konnte ich damals viel Flüssigkeit zu mir nehmen, aber in der SHG Gruppe war die Menge nicht ungewöhnlich.

Gruss sandy:smiley138:
 

sandy71

Benutzer
Hallo Max,

bei dem Mischverhältniss 3:2 sind es dann 11 x 0,03= 3,3 L. Also gebe ich dann 11 x 0,5 L Weinschorle an. :smiley2204:

Gruss
sandy:smiley138:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Jaein ... 11 x 0,3l wären besser :zwinker0004: ... aber 11 x 0,5l Weinschorle wären dann richtig.
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy, :smiley138:

Hier mein Fragebogen:



1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.(wann, wo und mit wem getrunken/wann und wie aufgefallen/Promille)

Am 8.10.14 ging ich um 8 Uhr zur Arbeit. An diesem Tag war sehr viel los. Ich arbeite im Büro, ich hatte jede Menge telefonate, e-mail und Reklamationen und dann noch zusätzliche arbeit vom Kollegen. Da ich pünktlich Feierabend machen wollte war ich etwas verärgert. Gegen 16:45 Uhr war ich zu Haus . Ich war auf eine Geburtstagsfeier eingeladen, zum sechzigsten eines guten Freundes. Ich machte mich fertig und schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr auf den Campingplatz wo die Feier statt fand. Gegen 18:00 Uhr war ich dort und habe in ca. 2 Stunden 4 x 0,5 L Weinschorle gegen den Durst getrunken. Auf dem Geburtstag waren ca. 10 Leute, Freunde / Bekannte und auch welche die ich nicht kannte. Es wurde gegrillt und über alle möglichen Themen geredet. In den weiteren 4 Stunden habe ich 5 x 0,5 L Weinschorle getrunken. Es war eine ausgelassene Stimmung auf dem Fest. Am weiteren Abend hatte ich noch 2 weitere 0,5 L Weinschorle getrunken bis ca. 1 Uhr. Ein paar Leute machten sich schon auf den Heimweg. Ich wurde langsam müde und wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich fuhr kurz nach 1 Uhr mit dem Rad los. Aufgefallen bin ich, da ich auf der falschen Seite auf dem Radweg fuhr. Es wurde mir zugerufen anzuhalten. Ich bin erschrocken und fuhr weiter und hatte es auch nicht richtig verstanden. Aufgrund der Alkoholwirkung konnte ich auch nur Schatten erkennen. Nach 50 meter wurde ich gestoppt. Es handelte sich um die Polizei. Mein AAK Betrug um 1:40 Uhr 2,37 Promille. Ich wurde mit auf´s Revier genommen,dort wurde mir Blut abgenommen um 2:40 Uhr, ich hatte eine BAK von 2,24 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken ? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

An diesem Tag habe ich von 18:00 Uhr - 01:00 Uhr 11 x 0,5 L Weinschorle getrunken.

3. Wieviel km fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel km wollten Sie insgesamt fahren ?

Ich bin 1 km gefahren und wollte insgesamt 1,5 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl noch sicher fahren zu können ? (Ja/Nein + Begründung)

Damals fand ich mich in der Lage noch Fahrrad fahren zu können. Durch den vielen Alkohol hatte ich mich überschätzt. Heute weiss ich, dass ich mit zunehmender Menge Alkohol nicht mehr klar denken konnte und dadurch mein Handeln beeinträchtigt wurde.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen wenn überhaupt ?

Auf dem Hinweg hatte ich mir noch überlegt mich abholen zu lassen oder zu Fuß nach Hause zu gehen, durch die Alkoholmenge habe ich mir später keine Gedanken mehr darüber gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen

Ja, ich hatte eine Trunkenheitsfahrt mit dem Auto am 23.11.2005, mein AAK betrug 1,91 um 00:05 Uhr Promille und mein BAK war 1,66 Promille um 04:45 Uhr.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus ?

Es müssen ca. 800-900 Alkoholfahrten gewesen sein, mit dem Auto, mit dem Fahrrad und Fahrten mit Restalkohol. Ich habe Verantwortungslos gehandelt und andere und mich selbst gefährdet.

8. Exploration. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohl und wann haben Sie das erste mal Alkohol zu sich genommen ? (Allererste Erinnerung, allererster Konsum)

Das erste mal Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 10 Jahren, ich durfte damals am leeren Glas auf einer Geburtstagsfeier bei meiner Oma riechen, es roch nicht sehr gut. Das erste mal habe ich an meinem 15 jährigen Geburtstag ein Gas Sekt zum Anstoßen bekommen, ich habe einen Schluck genommen, dieser hat mir nicht geschmeckt und haben den Rest stehen lassen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe unregelmäßig Alkohol getrunken. Mit 18 Jahren habe ich begonnen Alkohl zu trinken.1-2 mal im Monat beim Ausgehen, meistens 0,5 L Sekt/Orange Die Trinkmenge hat sich im laufe der Zeit gesteigert. 2-4 mal im Monat 0,5 L Weinschorle beim Ausgehen. Dann an 3-4 Wochenden im Monat und zuätzlich unter der Woche 1-2 mal 0,5 L Weinschorle. 4 Jahre war ich abstinent. Danach hatte ich einen Rückfall, die Trinkmenge hat sich in den letzen fünf Jahren von 3-4 mal am WE und unter der Woche auf 1-2 mal gesteigert.

10. Wie oft und wie viel haben Sie getrunken. (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Regelmäßig habe ich keinen Alkohol getrunken, es waren verschieden Phasen bei denen ich unregelmäßig Alkohol getrunken habe.
18-21 1-2 mal im Monat am WE 1-2 0,5 L Sekt/Orange beim Ausgehen, die Menge hat sich im Laufe der Zeit gesteigert
22-26 1-3 mal im Monat am WE 1-2 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 1-2 0,5 L Weinschorle, beim Ausgehen, auf Festen, Geburtstagen
27-30 2-4 mal im Monat am WE 2-4 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 1-3 0,5 L Weinschorle auf Festen, Geburtstagen
31-33 3-4 mal im Monat Am 3-6 WE 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 0,5 L Weinschorle beim Ausgehen, Kneipe
34-38 Abstinent
39-40 Rückfall 1-3 mal am WE 1-4 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-3 mal 1-3 0,5 L Weinschorle, auf Festen, beim Ausgehen
40-41 2-4 mal am WE 3-6 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-3 mal 2-5 0,5 L Weinschorle, auf Geburtstagen, beim Ausgehen
42-43 3-4 mal am WE 4-11 0,5 L Weinschorle und unte der Woche 1-2 mal 3-5 0,5 L Weinschorle, in der Kneipe, Geburtstage

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken ?

Ich habe am Wochenen und unter der Woche mit Freunden, Bekannten mit der Clique, auf Geburtstagen, Festen, Kneipen, Party´s, besonder Anlässe, wie z.B. Hochzeit getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken ? ( Innere + äußere Motive)

Ich habe Alkohol getrunken um in der Gruppe dazuzugehören. In meinem Umfeld war es normal Alkohol zu trinken. Auf Festen, Party´s und in Kneipen war es zur Gewohnheit geworden Alkohhol zu trinken. Ich habe den Alkohol eingesetzt um lockerer zu werden, kontaktfreudiger um Leute anzusprechen. Ich war Disskussionsfreudiger, ich konnte Hemmungen beim Sprechen abbauen und kam mit Leuten besser ins Gespräch. Ich konnte Witze machen und meinte die Leute mögen mich nur wenn ich Alkohol getrunken hatte. Der Alkohol half mit aus mir herauszukommen wenn ich mehr in mich gekehrt war, ich wurde aufgeschlossener. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich bei Leuten besser ankam wenn ich Alkohol getrunken hatte. Auch wenn ich Probleme mit dem Partner in der Beziehung hatte Mißbrauchte ich den Alkohol um die Alltagsprobleme mit dem Partner einfach wegzutrinken, ich versuchte den Ärger wegzuspülen. Ich rannte vor den Problemen davon. Durch dieses Verhalten hatte sich damals mein Lebenspartner von mir getrennt. Ich hatte den Alkohol getrunken um negative Ereignisse herunterzuspülen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lustig, heiter, redselig, kontaktfreudiger
Bei viel Alkohol war mir übel, ich lag am Wochende bis 3 Uhr im Bett und am nächsten Tag war ich kapputt gewesen und habe mich nicht wohl gefühlt. Ich wurde auch müde und bin eingeschlafen.

14. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkokoholkonsum und wie haben Sie daruaf reagiert ?

In meinem Umfeld gab es keine kritischen Hinweise, da die damaligen Freunde in dem Maße Alkol getrunken hatte wie ich es getan habe. Ein oder zweimal hatten mich meine Eltern und mein Lebenspartner angesprochen, ich habe es verdrängt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und auf Ihr Umfeld?

Ich war morgens schlapp und müde, verkatert und kam schlecht in die Gänge. Ich war unkonzentriert und brauchte länger um meine Aufgaben zu erledigen. Führ Unternehmungen mit meinem Freund oder mit meinen Eltern war ich zu müde und musste mich ausruhen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben früher Zeiten in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen Sie bitte Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert ?

Ja, es gab zwei Momente, zum einen als sich mein Lebenspartner von mir trennte, damals hatte ich Gedächtnisslücken und wusste nicht mehr wie ich nach Hause gekommen bin. Und in der Nach der zweiten Tat wusste ich nicht mehr genau was ich getrunken hatte und hatte die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf Alkohl verzichtet ?

Ja das war von Aug. 2006 bis 2010. Im Alter von 34-38. Da habe ich auf Alkohol verzichtet.

19. In welche Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein ?

Früher habe ich mich in keine Kategorie eingeordnet. Ich habe über meinen Konsum nicht nachgedacht. Ich habe verdrängt wie gefährlich Alkohol für mich ist. Ich habe den Alkohol missbraucht um Probleme zu verdrängen. Auch um mich besser zu fühlen, um sichererer zu sein und um bei anderen lockerer zu Wirken und besser rüber zu kommen.Nach meiner Aufarbeitung und der Auseinandersetzung meiner Trinkmotive, stufe ich mich als Alkoholmißbräuchler ein. Mir wurde auch klar dass ich mit Alkohol meine Gesundheit gefährdet habe. Ich habe eindeutig Alkohlmissbrauch mit Mengensteigerung betrieben und auf diese Weise habe ich eine Trinkfestigkeit erworben und ein Trinkgedächtnis entwickelt

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein

21. Wann haben Die zuletzt Alkohol getrunken ?

Das war am 30.11.2014

22. Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier ?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol / keinen Alkohol ?

Heute trinke ich keinen Alkohol mehr da ich erkannt habe dass ich mir mit Alkohol nur Schaden zugefügt habe. Die Probleme ließen sich dadurch nicht lösen, sondern wurden nur noch größer. Heute ohne Alkohol geht es mir besser. Ich bin gelassener, habe mehr Lebensfreude und habe gelernt offen über Probleme zu reden. Meine Eltern und mein Lebenspartner stehen mir zur seite. Auch mein selbstvetrauen ist gewachsen, ich habe auch neue Beziehungen aufgebaut mit denen ich reden kann.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher ?

Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus dass ich nach dieser Zeit mit Alkohol umgehen kann. Ich war mir nicht bewusst das ich meine alte Trinkfestigkeit wieder ereiche und darüber hinaus und in alte Gewohneiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung(Rückfallerfahrung) machen. Ich wurde leichtsinning und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals und mit meinem Alter nicht zurecht kam. Es blieb dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle sondern wurde unregelmäßig ansteigend mehr über die Jahre. Heute lebe ich seit dem 1.12.14 Abstinent. Ich werde auf Alkohl verzichten da ich damit nicht umgehen kann und Mißbrauch betrieben habe, dies musste ich erst ein zweites mal erleben.Früher hatte ich nicht eingesehen das Trinken aufzugeben. Ich wollte mit nicht eingestehen dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Da sich aber mein Lebenspartner von mir getrennt hatte und ich merkte dass ich nicht die Leistung auf der Arbeit bringen konnte und mir der Alkohol auch Gesundheitlich nicht gut tat, wie Übelkeit oder Kreislaufproblemen. Nach vier Jahren Abstinenz war ich der Auffassung ich könnte mit Alkohol umgehen. Da habe ich mir allerdings etwas vor gemacht. Mir wurde erst bei der zweiten Erfahrung klar das dies nicht geht. Erschrocken über die hohe Promillezahl war ich bereit erneut auf Alkohol zu verzichten. Um langfristig an meiner Strategie festzuhalten musste ich mich mit meinem Trinkverhalten beschäftigen, mit den Ursachen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt ?

Die Umstellung war nicht leicht. Mir wurde klar dass ich Zeit brauche. Situationen wo Alkohol angeboten wurde ging ich aus dem Weg. Mein Freundeskreis habe ich gemieden. Ich habe mich mit meinen VK und meinem Lebenspartner und Eltern geöffnet und zusammen gesetzt. Die Gespräche haben mich aufgebaut und gestärkt. Ich bin zur Einsicht gekommen dass ich ohne Alkohol ein besseres Leben führen kann. Auf feieren und bei meinen Bekannte lehne ich Alkohol ab. Ich habe positive Erfahrungen gemacht dass mich Freunde bei meiner Abstinenz bestärken. Das gibt mir Selbstvetrauen und ich habe Spass am Leben ohne Alkohol. Auch meine gutlaufende Beziehung möchte ich nicht aufs Spiel setzten.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus ?

Ich fühle mich ausgeruht, brauche kein WE um mich zu erhohlen. Auf der Arbeit bin ich wieder konzentriert. Ich bringe volle Leistung. Zu meinem alten Bekanntenkreis habe ich fast gar keinen Kontakt mehr, da ich mir einen neuen Bekannteskreis aufgebaut habe. Ich bin im Fitnesstudio und hab dort auch neue Leute kennengelernt. Ich Unternehme viel mit meinem Lebenspartner, wir gehen ins Kino oder auf Kochkurse und regelmäßig in Urlaub. Auch mit meinen Eltern Unternehme ich wieder viel, wir gehen wandern.

27. Wie stellen Sie sicher das Ihr Verhalten dauerhaft stabil bleibt ?
Ich werde bei Bedarf professionelle Hilfe bei einem Psychologen in Anspruch nehmen. Durch dessen Hilfe sind mir meine Verhaltensweise klar geworden. Die SHG Gruppe werde ich weiterhin besuchen. Mit meinem Lebenparten und meinen Eltern werde ich reden. Ich werde aktiv meinem Hobby dem Reiten nachgehen und ins Fittnestudio, weiterhin werde ich darauf achten dass ich gemeinsam mit meinem Partner etwas unternehme wie z.B. wandern oder ins Kino gehen. Um zu entspannen gehe ich ins Yoga. Ich habe gelernt Alkohol abzulehnen. Mit Situationen und Problemen offen umgehen und darüber sprechen.

28. Können Sie sich vorstellen jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen (mit Begründung)

Ja das kann ich mir vorstellen. Inzwischen habe ich positive Veänderungen in meinen Leben erlebt die ich nicht wieder verlieren möchte und mein neues glückliches Leben möchte ich auch nicht geährden. Ich würde auch professionelle Hilfe bei einem Psychologen in Anspruch nehmen.

29. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich lebe Abstinent, deshalb brauch ich es nicht trennen.

30. Haben Sie zum Schluß nocht etwas hinzuzufügen ?
Nein
 
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