Wiederholungstäter mit Alkohol

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Jetzt sind sie wieder da...:zwinker0004:

Ich hab das etwas lesbarer gestaltet... :smiley894:
 

Nancy

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Hallo sandy,

ich werde mir deinen FB am Wochenende ansehen und meinen Kommentar dazu geben. Hab bitte kurz Geduld :smiley138:
 

Nancy

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Hallo sandy,

ich habe deinen FB nun gelesen und beginne mit dem Kommentar. Da ich jedoch derzeit ein paar PC-Probleme habe (Abstürze) und mir die Gefahr zu groß ist, dass mein kompletter Text dann weg ist, werde ich meine Antworten aufteilen. Also bitte nicht wundern das du mehrere Einzelbeiträge erhältst :smiley138:

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.(wann, wo und mit wem getrunken/wann und wie aufgefallen/Promille)

Am 8.10.14 ging ich um 8 Uhr zur Arbeit. An diesem Tag war sehr viel los. Ich arbeite im Büro, ich hatte jede Menge telefonate, e-mail und Reklamationen und dann noch zusätzliche arbeit vom Kollegen. Da ich pünktlich Feierabend machen wollte war ich etwas verärgert. Gegen 16:45 Uhr war ich zu Haus . Ich war auf eine Geburtstagsfeier eingeladen, zum sechzigsten eines guten Freundes. Ich machte mich fertig und schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr auf den Campingplatz wo die Feier statt fand. Gegen 18:00 Uhr war ich dort und habe in ca. 2 Stunden 4 x 0,5 L Weinschorle gegen den Durst getrunken. Auf dem Geburtstag waren ca. 10 Leute, Freunde / Bekannte und auch welche die ich nicht kannte. Es wurde gegrillt und über alle möglichen Themen geredet. In den weiteren 4 Stunden habe ich 5 x 0,5 L Weinschorle getrunken. Es war eine ausgelassene Stimmung auf dem Fest. Am weiteren Abend hatte ich noch 2 weitere 0,5 L Weinschorle getrunken bis ca. 1 Uhr. Ein paar Leute machten sich schon auf den Heimweg. Ich wurde langsam müde und wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich fuhr kurz nach 1 Uhr mit dem Rad los. Aufgefallen bin ich, da ich auf der falschen Seite auf dem Radweg fuhr. Es wurde mir zugerufen anzuhalten. Ich bin erschrocken und fuhr weiter und hatte es auch nicht richtig verstanden. Aufgrund der Alkoholwirkung konnte ich auch nur Schatten erkennen. Nach 50 meter wurde ich gestoppt. Es handelte sich um die Polizei. Mein AAK Betrug um 1:40 Uhr 2,37 Promille. Ich wurde mit auf´s Revier genommen,dort wurde mir Blut abgenommen um 2:40 Uhr, ich hatte eine BAK von 2,24 Promille.

Zu deiner TF selbst äußere ich mich nicht, da es dafür keinen Grund gibt. Du hast aufgeschrieben was sich abgespielt hat und dazu sind keine Kommentare notwendig. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist dein Hinweis das du schlussendlich 2l Weinschorle gegen "den Durst" getrunken hast. Das erscheint mir etwas viel zum "Durstlöschen" zu sein, also lass es einfach weg. Bei der MPU könnte der GA sonst dazu Rückfragen stellen, die gar nicht nötig sind (z.B. haben sie Alkohol generell als Durstlöscher eingesetzt. Warum? War ihnen durch Ihre Vorgeschichte nicht klar....usw.)

Generell möchte ich festhalten das ich nicht auf "Kleinigkeiten" eingehen werde, denn das ist müßig bei einer weiteren MPU wegen einer erneuten TF. In erster Linie wird den GA interessieren, warum du wieder begonnen hast Alk. zu trinken, wie und warum sich deine Alk.mengen gesteigert haben und warum deine Ausführungen bei der 1. MPU nicht zutreffend waren, bzw. du doch in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bist.

Das A und O wird die heutige Vermeidungsstrategie sein. Wie kann Frau Sandy dieses Mal sicherstellen das sie abstinent bleiben wird, bzw. nicht mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilnimmt.

Wie waren die Voraussetzungen beim ersten Mal, was ist heute anders? Speziell darauf möchte ich in meinen Antworten eingehen. Darum erscheint es mir sinnvoll anhand deiner Antworten, noch einmal gezielter nachzuhaken und hierbei Fragen zu stellen, die so auch vom GA kommen könnten.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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10. Wie oft und wie viel haben Sie getrunken. (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Regelmäßig habe ich keinen Alkohol getrunken, es waren verschieden Phasen bei denen ich unregelmäßig Alkohol getrunken habe.
18-21 1-2 mal im Monat am WE 1-2 0,5 L Sekt/Orange beim Ausgehen, die Menge hat sich im Laufe der Zeit gesteigert
22-26 1-3 mal im Monat am WE 1-2 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 1-2 0,5 L Weinschorle, beim Ausgehen, auf Festen, Geburtstagen
27-30 2-4 mal im Monat am WE 2-4 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 1-3 0,5 L Weinschorle auf Festen, Geburtstagen
31-33 3-4 mal im Monat Am 3-6 WE 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-2 mal 0,5 L Weinschorle beim Ausgehen, Kneipe
34-38 Abstinent
39-40 Rückfall 1-3 mal am WE 1-4 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-3 mal 1-3 0,5 L Weinschorle, auf Festen, beim Ausgehen
40-41 2-4 mal am WE 3-6 0,5 L Weinschorle und unter der Woche 1-3 mal 2-5 0,5 L Weinschorle, auf Geburtstagen, beim Ausgehen
42-43 3-4 mal am WE 4-11 0,5 L Weinschorle und unte der Woche 1-2 mal 3-5 0,5 L Weinschorle, in der Kneipe, Geburtstage

Deine Trinkmengenangabe erscheint realistisch. Die Frage hier bleibt, warum du die Mengen so nach oben geschraubt hast/schrauben musstest.
Reines Wirkungstrinken? Kannst du erklären warum die Steigerung zustande kam?

Ich vermisse in deinem geposteten Gutachten leider deine Trinkmotive vor der ersten TF. Wurde danach gar nicht gefragt, oder hast du diesen Bereich ausgelassen?:smiley2204: Das wäre wichtig zu wissen.


Hier im FB schreibst du:

12. Warum haben Sie getrunken ? ( Innere + äußere Motive)

Ich habe Alkohol getrunken um in der Gruppe dazuzugehören. In meinem Umfeld war es normal Alkohol zu trinken. Auf Festen, Party´s und in Kneipen war es zur Gewohnheit geworden Alkohhol zu trinken. Ich habe den Alkohol eingesetzt um lockerer zu werden, kontaktfreudiger um Leute anzusprechen. Ich war Disskussionsfreudiger, ich konnte Hemmungen beim Sprechen abbauen und kam mit Leuten besser ins Gespräch. Ich konnte Witze machen und meinte die Leute mögen mich nur wenn ich Alkohol getrunken hatte. Der Alkohol half mit aus mir herauszukommen wenn ich mehr in mich gekehrt war, ich wurde aufgeschlossener. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich bei Leuten besser ankam wenn ich Alkohol getrunken hatte. Auch wenn ich Probleme mit dem Partner in der Beziehung hatte Mißbrauchte ich den Alkohol um die Alltagsprobleme mit dem Partner einfach wegzutrinken, ich versuchte den Ärger wegzuspülen. Ich rannte vor den Problemen davon. Durch dieses Verhalten hatte sich damals mein Lebenspartner von mir getrennt. Ich hatte den Alkohol getrunken um negative Ereignisse herunterzuspülen.

Unterscheiden sich diese Gründe von deinem früheren Alk.konsum? Oder sind es die gleichen?

Bezogen auf das, von mir, oben fett markierte, ist in deinem pos. Ga zu lesen:

Zum Grund für ihren Abstinenzentschluss: Ihr Lebenspartner habe sich von ihr getrennt.
Sie habe schon die letzten 3 Jahre Schwierigkeiten in der Beziehung gehabt. Man habe nicht
mehr richtig miteinander reden können, was zum Teil auch an ihrem Trinken gelegen habe.
Schließlich habe sich der Partner im Mai 2006 von ihr getrennt. Da habe sie gedacht, es könne
so nicht mehr weitergehen. Sie habe auch gemerkt, dass sie in der Firma nicht mehr die
Leistung bringen könne. Sie habe Angst um ihren Arbeitsplatz gehabt, habe deshalb auch
länger gearbeitet um die anfallenden Aufgaben erldigen zu können. Sie habe dann auch
gemerkt dass sie zusammen mit ihrer Clique die Abstinenz nicht durchhalten könne. So
habe sie sich 2 Monate ganz zurückgezogen. Als sie dann doch wieder mit der Clique
ausgegangen sei und nur Wasser getrunken habe, sei sie gehänselt worden Daraufhin
habe sie die Clique gemieden. Sie habe sich nur noch um ihren Haushalt und um ihr Pferd
gekümmert.
Zum Schluss habe sie doch wieder mit den Bekannten ausgehen können und diese hätten
dann auch ihre Abstinenz akzeptiert. Sie gehe aber nicht so oft wie früher mit ihnen fort.
Nur einmal im Monat treffe sie sich mit ihnen. Es seien Bekannte vom Reiten.

Es hatten sich somit schon recht gravierende Beziehungsprobleme durch deinen Alk.konsum ergeben, eine Trennung erfolgte....und trotzdem hast du den Alk.konsum wieder aufgenommen, dachtest du könntest kontrolliert trinken, hast aber bemerkt das dir dies nicht gelang, oder? Warum hast du dir nicht gleich Hilfe gesucht?

Auch die nächste Frage zielt darauf ab:

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lustig, heiter, redselig, kontaktfreudiger
Bei viel Alkohol war mir übel, ich lag am Wochende bis 3 Uhr im Bett und am nächsten Tag war ich kapputt gewesen und habe mich nicht wohl gefühlt. Ich wurde auch müde und bin eingeschlafen.


Dir waren ja die negativen Auswirkungen bekannt.

Aus dem pos. Ga:

Auf die Frage, wie ihr der starke Alkoholkonsum an den Wochenenden bekommen sei:
Es sei ihr übel geworden, am nächsten Tag sei sie kaputt gewesen, habe bis mittags um 3 Uhr
im Bett gelegen, habe sich gar nicht wohl gefühlt. Wenn es ihr so schlecht gegangen sei, habe
sie zwar überlegt, dass es nicht das Richtige sei, aber wenn sie wieder mit ihrer Clique zusammen gewesen sei, sei sie doch in ihre alten Gewohnheiten zurückgefallen.

Verstehe das bitte nicht als Vorwurf von mir. Ich möchte dich nur darauf hinweisen das der GA da genauer nachfragen könnte und du dann eine schlüssige Antwort haben solltest.

14. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkokoholkonsum und wie haben Sie daruaf reagiert ?

In meinem Umfeld gab es keine kritischen Hinweise, da die damaligen Freunde in dem Maße Alkol getrunken hatte wie ich es getan habe. Ein oder zweimal hatten mich meine Eltern und mein Lebenspartner angesprochen, ich habe es verdrängt.

Haben deine Eltern und dein Freund gewusst das du "eigentlich" auf den Alk. verzichten wolltest/musst? Wenn ja - woran kann es gelegen haben das zumindest dein Partner diese Einstellung nicht unterstützt hat?


Fragen wie diese:

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert ?

Ja, es gab zwei Momente, zum einen als sich mein Lebenspartner von mir trennte, damals hatte ich Gedächtnisslücken und wusste nicht mehr wie ich nach Hause gekommen bin. Und in der Nach der zweiten Tat wusste ich nicht mehr genau was ich getrunken hatte und hatte die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren.

werden bei der MPU sicher nicht kommen (und auch viele weitere die hier im FB aufgeführt sind), denn du wurdest bei der ersten MPU bereits als abstinenzpflichtig eingestuft. Der Wortlaut aus dem Ga:

Eine sehr starke Alkoholgewöhnung wird auch aus der hohen BAK bei Trunkenheitsdelikten erkennbar. Trotz dieser BAK fühlte Frau X sich jedoch subjektiv nicht wesentlich in ihrer
Fahrtauglichkeit eingeschränkt. Sie selbst gibt an , eiine bloße Verringerung ihres Alkoholkonsums wäre ihr zu gefährlich
Aufgrund der vorliegenden Befunde kommen wir zu der Auffassung, das Frau x zu einem
hinreichend kontrollierten Umgang mit Alkohol nicht in der Lage ist und dass aus diesem
Grunde für Sie Notwendig Abstinenz besteht.
Die angeeignete hohe Alkoholtoleranz schließt die Fähigkeit zum dauerhaft mäßigen Alkoholkonsums aus, da die körperliche Empfindsamkeit für geringere, bzogen auf die
Fahrtauglichkeit noch als unbedenklich anzusehende Alkoholmengen verlorgen gegangen
ist und auf Dauer auch nicht wieder erworben werden kann.

Das meinte ich z.B. mit "müßig" in meinem vorigen Posting.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf Alkohl verzichtet ?

Ja das war von Aug. 2006 bis 2010. Im Alter von 34-38. Da habe ich auf Alkohol verzichtet.

Hier wird der GA dann ansetzen: "...und warum haben Sie die Abstinenz nicht weiter fortgeführt"?

Deine Antwort dazu:

Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus, dass ich nach einer
Abstinenz von 4 Jahren mit Alkohol umgehen kann. Ich war mit nicht bewusst, dass ich wieder meine alte Trinkfestigkeit
erreiche und in alte Gewohnheiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung
(Rückfallerfahrung) machen. Ich wurde Leichtsinnig und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas
Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals mit meinem alter nicht zurecht kam. Es blieb
dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle, sondern wurde unregelmäßig ansteigend wieder mehr über die Jahre.

Gut, deine Aussagen bei der ersten MPU waren alle aufrichtig und du hattest zu diesem Zeitpunkt auch den festen Vorsatz abstinent zu bleiben. Dies ist dir auch 4 Jahre lang gelungen - dann aber hast du angefangen dir etwas vorzumachen, nämlich das du nun doch in der Lage bist den Alk. zu kontrollieren...
Wie war es denn als du spürtest das es dir nicht gelingt? Kam da zu keiner Zeit der Gedanke etwas dagegen zu machen?

Hier sollten die Gespräche mit deinem VP den nächsten Ansatz liefern. Du hast ja geschrieben das du bereits 12 Sitzungen hattest und auch weiterhin zu ihm gehen wirst. Das ist sehr gut und auch eine der Voraussetzungen um die MPU zu bestehen. Wie sieht er das Ganze?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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19. In welche Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein ?

Früher habe ich mich in keine Kategorie eingeordnet. Ich habe über meinen Konsum nicht nachgedacht. Ich habe verdrängt wie gefährlich Alkohol für mich ist. Ich habe den Alkohol missbraucht um Probleme zu verdrängen. Auch um mich besser zu fühlen, um sichererer zu sein und um bei anderen lockerer zu Wirken und besser rüber zu kommen.Nach meiner Aufarbeitung und der Auseinandersetzung meiner Trinkmotive, stufe ich mich als Alkoholmißbräuchler ein. Mir wurde auch klar dass ich mit Alkohol meine Gesundheit gefährdet habe. Ich habe eindeutig Alkohlmissbrauch mit Mengensteigerung betrieben und auf diese Weise habe ich eine Trinkfestigkeit erworben und ein Trinkgedächtnis entwickelt

Das klingt für mich einleuchtend und nachvollziehbar. Jedoch gab es bei deiner ersten MPU bereits eine ähnliche Aussage:

Angeregt durch einen Zeitungsbericht habe sie sich an die Caritas-Beratungsstelle
gewandt. Dort habe sie an einem Kurs teilgenommen und sei durch den Kursus
auch in Kontakt mit Mitgliedern der SHG gekommen. Im Januar 2007 sei sie dann auch in
die SHG gegangen. Seither besuche sie die Gruppe alle 14 Tage.

Die Gruppe und der Kursus seien für sie hilfreich, weil sie mit den andren Betroffenen offen
über das Alkoholproblem habe reden können. Sie habe herausgefunden, dass sie Missbrauch
getrieben habe. Durch die Aufklärung seitens der Beratungsstelle habe sie erfahren, dass es
vom Missbrauch schnell zur Abhängigkeit kommen könne, deshalb wolle sie bei der Abstinenz
bleiben.[....]

Wieso konnte der neg. Aspekt des Alk.konsums so in Vergessenheit geraten? Warum konntest du keine andere Strategie entwickeln um deine Probleme "in den Griff zu bekommen"?

Hier noch einmal der Hinweis das es hier nicht um Vorwürfe geht, sondern einzig um deine Aufarbeitung - um das Erkennen das es dieses Mal um eine lebenslange Verhaltensänderung gehen muss und der GA dies ebenfalls so sieht.

Du hast eine verkehrspsychologische Beratung gemacht und auch abgeschlossen bis du zur MPU gehst, zudem hast du AN für 12 Monate dabei - viel mehr kann der GA gar nicht von dir erwarten/"verlangen". Es geht aber auch darum, dass du dir der Gefahren heute vollends bewusst geworden bist und nun "Werkzeuge" an der Hand hast, die einen Rückfall ausschließen können.


Denn auch bei dieser Antwort....

23. Warum trinken Sie heute Alkohol / keinen Alkohol ?

Heute trinke ich keinen Alkohol mehr da ich erkannt habe dass ich mir mit Alkohol nur Schaden zugefügt habe. Die Probleme ließen sich dadurch nicht lösen, sondern wurden nur noch größer. Heute ohne Alkohol geht es mir besser. Ich bin gelassener, habe mehr Lebensfreude und habe gelernt offen über Probleme zu reden. Meine Eltern und mein Lebenspartner stehen mir zur seite. Auch mein selbstvetrauen ist gewachsen, ich habe auch neue Beziehungen aufgebaut mit denen ich reden kann.

sieht deine Aussage jener, von der letzten Begutachtung, sehr ähnlich:

Frau X wurde auch dazu befragt, welche Gedanken sie sich bezüglich ihrer Möglichkeiten
zur Stablilisierung der Abstinenz gemacht habe. Sie gab dazu an, sie wolle auf alle Fälle
in der SHG bleiben, sie könne bei Problemen auch beim Gruppenleiter anrufen, auch könne sie
sich bei ihren Eltern aussprechen, zu denen habe sie ein gutes Verhältnis.

Allerdings ist dies hier....

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher ?

Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus dass ich nach dieser Zeit mit Alkohol umgehen kann. Ich war mir nicht bewusst das ich meine alte Trinkfestigkeit wieder ereiche und darüber hinaus und in alte Gewohneiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung(Rückfallerfahrung) machen. Ich wurde leichtsinning und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals und mit meinem Alter nicht zurecht kam. Es blieb dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle sondern wurde unregelmäßig ansteigend mehr über die Jahre. Heute lebe ich seit dem 1.12.14 Abstinent. Ich werde auf Alkohl verzichten da ich damit nicht umgehen kann und Mißbrauch betrieben habe, dies musste ich erst ein zweites mal erleben.Früher hatte ich nicht eingesehen das Trinken aufzugeben. Ich wollte mit nicht eingestehen dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Da sich aber mein Lebenspartner von mir getrennt hatte und ich merkte dass ich nicht die Leistung auf der Arbeit bringen konnte und mir der Alkohol auch Gesundheitlich nicht gut tat, wie Übelkeit oder Kreislaufproblemen. Nach vier Jahren Abstinenz war ich der Auffassung ich könnte mit Alkohol umgehen. Da habe ich mir allerdings etwas vor gemacht. Mir wurde erst bei der zweiten Erfahrung klar das dies nicht geht. Erschrocken über die hohe Promillezahl war ich bereit erneut auf Alkohol zu verzichten. Um langfristig an meiner Strategie festzuhalten musste ich mich mit meinem Trinkverhalten beschäftigen, mit den Ursachen.

eine sehr überzeugende Antwort. Gut gemacht. Was sind denn die Ursachen? Hier komme ich nun auf deine Trinkmotive zurück:

12. Warum haben Sie getrunken ? ( Innere + äußere Motive)

Ich habe Alkohol getrunken um in der Gruppe dazuzugehören. In meinem Umfeld war es normal Alkohol zu trinken. Auf Festen, Party´s und in Kneipen war es zur Gewohnheit geworden Alkohhol zu trinken. Ich habe den Alkohol eingesetzt um lockerer zu werden, kontaktfreudiger um Leute anzusprechen. Ich war Disskussionsfreudiger, ich konnte Hemmungen beim Sprechen abbauen und kam mit Leuten besser ins Gespräch. Ich konnte Witze machen und meinte die Leute mögen mich nur wenn ich Alkohol getrunken hatte. Der Alkohol half mit aus mir herauszukommen wenn ich mehr in mich gekehrt war, ich wurde aufgeschlossener. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich bei Leuten besser ankam wenn ich Alkohol getrunken hatte. Auch wenn ich Probleme mit dem Partner in der Beziehung hatte Mißbrauchte ich den Alkohol um die Alltagsprobleme mit dem Partner einfach wegzutrinken, ich versuchte den Ärger wegzuspülen. Ich rannte vor den Problemen davon. Durch dieses Verhalten hatte sich damals mein Lebenspartner von mir getrennt. Ich hatte den Alkohol getrunken um negative Ereignisse herunterzuspülen.

Warum wolltest du in der Gruppe dazugehören, bzw. warum ging das nur über den Alkohol? Wieso ging eine leichtere Kontaktaufnahme nur mit einem höheren Grad an Alkoholisierung? Lag es an einem schlechten Selbstwertgefühl? Wenn ja - woher kam das? Gab es da in früheren Zeiten (Kindheit, als Jugendliche) schon Probleme in dieser Richtung? Hattest du in deinem Elternhaus nicht die Möglichkeit deine Sorgen auszusprechen, sie mit deiner Familie auszudiskutieren, oder warum bist du lieber vor ihnen weggelaufen?

Verhaltensweisen rühren sehr oft aus der Kindheit. Es muss nicht so sein - aber es wäre vllt. hilfreich wenn man sich darüber klar wäre/werden könnte WARUM man im späteren Leben auf gewisse Dinge so und nicht anders reagiert hat....

Ich denke, ich sollte an dieser Stelle erstmal meinen Kommentar beenden, da zum einen meine Konzentration nachlässt und ich dich zum anderen auch nicht "erschlagen" möchte.

Du musst auch nicht gleich auf alles eingehen was ich geschrieben habe, lass dir ruhig Zeit mit deiner Antwort. Meine Vermutung das du mit deinem VP schon sehr wichtige Dinge geklärt hast oder noch klären wirst, ist sicher nicht falsch. Bisschen Zeit haben wir ja noch.:smiley138:
 

sandy71

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Hallo Nancy,

das kenn ich mit den PC Problemen:pc0018:

vielen Dank erst mal für die Bearbeitung.

Zur TF habe ich eine Frage, ok, ich lasse den markierten Teil weg oder Kann ich auch sagen : ich habe an diesem Abend 11 x 0,5 L Weinschorle getrunken ?
Und lasse die Beschreibung mit den Stunden ganz weg.

Die anderen Fragen bearbeite ich noch

Gruss
sandy:smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo sandy,

Zur TF habe ich eine Frage, ok, ich lasse den markierten Teil weg oder Kann ich auch sagen : ich habe an diesem Abend 11 x 0,5 L Weinschorle getrunken ?
Und lasse die Beschreibung mit den Stunden ganz weg.

hier im FB reicht es wenn du den Teil mit dem Durstlöscher einfach weglässt. Bei der MPU später läuft das Ganze eh etwas individueller ab, d.h., dort erzählst du zwar vom Tag der TF, da können dann aber spezielle Zwischen/Rückfragen des GA kommen, wann du was und wieviel getrunken hast. :smiley22:
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy :smiley138:

jetzt geht es weiter:


Zur Frage wenn der GA fragt warum ich wieder begonnen habe Alk. zu trinken:

Ich ging davon aus , dass ich nach 4 Jahren abstinent mit Alkohol umgehen kann und diesen kontrolliert trinken kann. Ich wurde
leichtsinning und hatte auf einer Geburtstagsfeier bei einer Freundin das Glas Sekt nicht abgelehnt, da ich selbst bald 40 wurde damals
und mit meinem Alter nicht zurecht kam.

-Wie und warum sich meine Alk. mengen gesteigert haben:
Nach ein paar Jahren hatte ich meine alte Trinkmenge erreicht. Durch Wirkungstrinken haben sich die Mengen gesteigert.

-Warum meine Ausführungen bei de 1.MPU nicht zutreffend waren bzw. warum in alte Verhaltensmuster zurückgefallen:
Die Aufarbeitung meines Konsums von der ersten TF war zu Oberflächlich gewesen. Ich ging davon aus dass ich nach dieser Zeit mit
Alkohol umgehen kann.(nach 4 Jahren abstinenz) Ich war mir nicht bewusst das ich meine alte Trinkfestigkeit wieder erreiche und darüber
hinaus und in alte Gewohneiten zurückfalle. Ich hatte mir da etwas vor gemacht. Ich musste erst die zweite Erfahrung(Rückfallerfahrung) machen.
Es blieb dann nicht bei 1-2 Sekt bzw. Weinschorle sondern wurde unregelmäßig ansteigend mehr über die Jahre.
(würde diese Antwort wählen wie im Fragebogen)

-Wie waren die Voraussetzungen beim ersten mal, was ist heute anders:
Damalige Voraussetzungen zur Vermeidungsstrategie waren: bei der SHG Gruppe bleiben, bei Problemen beim Gruppenleiter anrufen, bei Problemen mit den Eltern sprechen. Ich bin aber damals nicht mehr in die SHG Gruppe gegangen.

Heutige Voraussetzungen: Um dauerhaft abstinent zu bleiben habe ich Veränderungen in meinen Altagsgewohnheiten vorgenommen.
Um mich zu enspannen gehe ich ins Yoga und mache Sport ( im Fitnesstudio besuche ich dort die angebotenen Kurse)
Ich selbst tue mir auch etwas gutes durch Sauna und Solarium besuche.
Der Rückfall bietet mir eine Chance, nocheinmal ganz neu von vorne anzufangen. Die Veranwortung für mein eigenes Leben selbst zu übernehmen.
Zusätzlich zu SHG Gruppe, bespreche ich Probleme mit einem Psychologen, mit meinen Eltern und meinem Lebenspartner, (Oder soll ich die Vemeidungstrategien von der ersten MPU weglassen, da es mit diesen ja damals nicht geklappt hat)
Auch professionelle Hilfe scheue ich mit nicht in Anspruch zu nehmen von einem Arzt.
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zu 10
Die Menge hat sich durch Wirkungstrinken gesteigert. Ich hatte auch nach ein paar Jahren meine alte Trinkmenge erreicht und um Wirkung zu erzielen hatte ich die Alk.menge gesteigert.
Bei der ersten MPU wurde nicht nach Trinkmotiven gefragt. Ich habe alles so abgeschrieben wie es im Gutachten stand.

zu 12
Es sind die gleichen Trinkmotive wie damals , trotz der damaligen Probleme hatte ich wieder Alkohol getrunken, ich dachte ich kann kontrolliert trinken und bin dann in alte Verhaltensweisen zurück gefallen. Ich habe bemert das es nicht geklappt hat. Ich habe es nicht wahrhaben wollen und habe mich auch dafür geschämt, deshalb habe ich mir keine Hilfe geholt.
zu 13 die negativen Auswirkungen des Alkohols waren mit bekannt
zu 14 meinen Eltern war das damals nicht bewusst das ich auf Alkohl mein Leben lang verzichte. Für meinen Freund war es ok, das ich keinen Alkohol trinke und darüber wurde dann auch nicht mehr gesprochen. Hier muss ich noch dazu sagen dass es nicht der gleiche Partner wie damals 2006 ist.
zu 18 Als ich spürte das es mir nicht gelang, wollte ich mir dies nicht eingestehen und habe dies einfach verdrängt und hatte mir auch keine Gedanken mehr darüber gemacht.
Ja, bis jetzt habe ich 12 Sitzungen und bin weiterhin dort, er meinte meine Aufarbeitung wäre bis jetzt gut und er meinte auch dass ich diese zweite Erfahrung gebraucht habe um einzusehen dass ich mit Alkohl nicht umgehen kann.
Die Verhaltensänderung hatte ich bei der ersten MPU nicht so ernst genommen, da ich mir nicht wirklich bewusst war dass ich in alte Trinkgewohnheiten zurückfalle und sich auch mein Konsum steigert. Heute sehe ich dies mit einer anderen sicht als damals. Heute gehe ich weiter in die SHG Gruppe, damals bin ich nicht mehr in die Gruppe gegangen.

zu 19 Die negativen Aspekte des Alkohol hatte ich verdrängt, eine andere Strategie hatte ich auch nicht. Heute bin ich mir den Gefahren bewusst, diese musste ich ein zweites mal erleben um mir klar zu werden dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann.

hier muss ich nochmal weiterarbeiten:pc0003:

Viele Grüsse
sandy
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo sandy,

das Forum hat eine Nachricht verschickt in der auf den Ausfall der letzten 10 Tage Bezug genommen wird. Ich weiß das ich dir einiges zu deinem letzten Posting geschrieben hatte, aber nicht mehr ob du es gelesen und darauf geantwortet hast.

Die Frage ist nun ob noch weitere Korrespondenz offen war. Bitte melde dich kurz, wenn noch Interesse deinerseits besteht.
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy,:smiley138:

schön das Ihr wieder da seid, ich hab´s gemerkt mit dem Ausfall:smiley1694:

ich habe kein Posting mehr bekommen.

Am 5.2.16 war ich nun bei der MPU, jetzt heißt es 14 Tage warten bis das Gutachten kommt:hand0054:

Dann melde ich mich wieder wie es ausgefallen ist.

Viele Grüsse
Sandy:smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe aber grad gesehen dass da Texte fehlen Zwischendrinn


Hallo sandy,

die Beiträge im Zeitraum zwischen dem 26.1. und 29.1.2016 sind leider nicht mehr da (davor fehlen wohl keine Beiträge) und können leider nicht mehr hergestellt werden.

Ich hatte dir auf dein Posting vom 23.1. geantwortet und du mir auch (das sind dann sicher die Beiträge die du meinst). Nun hast du deine MPU ja hinter dir und wir können nur gemeinsam auf dein Gutachten warten.

Ich schließe mich der Rückfrage unseres admins an. Wie ist denn dein Eindruck, wie ist es gelaufen?
 

sandy71

Benutzer
Hallo Nancy,

Ja das müssen die Beiträge vom 23.1. gewesen sein. Genaus jetzt heißt es warten. :hand0054:

Mein Eindruck war das es gut gelaufen ist.

Gruss
Sandy
 

sandy71

Benutzer
Hallo liebes Forum:smiley138:

während meines Urlaubs kam das Gutachten, es war Positiv:smiley22:

Jetzt kann es los gehen :smiley4048::smiley4048

Vielen Dank für Eure Hilfe, das Forum ist echt klasse.

Viele Grüsse
Sandy:smiley138::smiley2281:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Da kann ich ja schon mal meinen kleinen Glückwunsch dalassen :smiley711: ... den Großen bekommst du, wenn du deinen FS wirklich in den Händen hältst.
 
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