Hallo zusammen.
Ich muss nun in 6 Tagen (26.10) zum zweiten Mal zur MPU antreten.
Das erste Mal musste aufgrund von einer Drogenfahrt zu einem besonderen Aufbauseminar. Aufgrund eines späteren Urteils bezüglich Handeltreiben BTM, musste ich dann schlussendlich zur MPU.
Als ich meinen FS wieder erhalten habe, war ich natürlich über glücklich.
Nun muss ich erneut zur MPU, da ich Mitte 2021 geblitzt worden bin (in 50er Zone innerhalb geschlossener Ortschaften, nach Toleranzabzug, mit 25km/h zu viel).
Da ich noch in der Probezeit war, und dies sich um einen A-Verstoß gehandelt hat, und ich bereits ein besonderes Aufbauseminar abgelegt habe, muss ich erneut direkt zur MPU. (Da man das besondere Aufbauseminar nur alle 5Jahre machen kann, soweit ich richtig verstanden habe?)
Ich habe bisher nur diesen einen Verkehrsverstoß gehabt. (50er Zone mit 75km/h geblitzt)
Habe November 2021 dann meinen Führerschein freiwillig abgegeben, um keine Sperrfrist zu erhalten.
Februar 2022 habe ich einen Strafbefehl wegen unerlaubten Besitz und Erwerb von Cannabis (1Gramm) und ein Bußgeld erhalten.
Inwiefern oder wird das überhaupt eine Rolle in meiner MPU spielen? Habe ja bei meiner ersten MPU quasi bewiesen, dass ich Fahren und Konsum voneinander trennen kann, und da ich zu dem Zeitpunkt des Strafbefehls weder mit Fahrrad oder sonstigem im Verkehr teilgenommen habe und auch nicht in Besitz einer Fahrerlaubnis war, steht dazu ja eigentlich kein Zusammenhang, oder?
Habe nämlich keine Abstinenznachweise, habe aber Angst dass diese gefordert werden (Musste als ich erwischt wurde, keine Urin/Bluttest oder sonstiges machen)
Inwiefern wird auf diesen Strafbefehl in der MPU eingegangen werden?
Ich hoffe, dass mir jemand so kurzfristig vor meiner MPU hier im Forum noch weiterhelfen kann, da ich das Forum erst heute entdeckt habe.
FB Verkehr/Straftaten
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 23
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 8.06.2021
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist:
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): ''Ist zu erwarten, dass Herr. ... auch zukünftig oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?``
Bundesland:
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
MPU
Datum: 26.10
Welche Stelle (MPI): Pima MPU München
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt?: ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: ich, fsst
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Herr. ... kann trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter Cannabiseinfluss ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 sicher führen. Es ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig unter Einfluss von BTM oder deren Nachwirkung führen wird.
Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: 10.02.2022 Stafbefehl wegen unerlaubten Besitz und Erwerb von Cannabis (1Gramm)
Ansonsten habe ich eine MPU-Beratungsstelle in Anspruch genommen und schon mit ihr geredet.
Diesen Freitag, also morgen, machen wir eine Probesimulation des möglichen psychologischen Gesprächs.
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
zwei
2. Was waren das für Verstöße?
1. Fahren unter Cannabiseinfluss
2. Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
1. November 2018
2. Tatzeitpunkt: 09.07.2021 / Erhalt des Blitzers: 16.09.2021
Ich hatte einen Ferienjob gefunden und wurde auch angenommen. Ich hätte laut Navi ca. 7 Stunden zum Zielort gebraucht.
Am 06.07.2021 um 09.00Uhr wäre die Schlüsselübergabe zur Ferienwohnung sowie das persönliche Gespräch mit dem Chef gewesen, also ein sehr wichtiger Termin.
Ich habe mich am 6.08.2021 um 1.00Uhr nachts auf den Weg gemacht.
Dabei wurde ich am 6.08.2021 um 7.35Uhr innerhalb geschlossener Ortschaften, wo 50km/h erlaubt sind, nach Toleranzabzug, mit 25km/h zu viel geblitzt.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
(Darauf weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht zu antworten, da ich bisher ''nur'' diesen einen Geschwindkeitsverstoß hatte.)
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich stand unter Zeitdruck, da ich einen wichtigen Termin hatte und diesen einhalten wollte.
Daher war ich im Stress und bin schneller gefahren, um den Termin rechtzeitig wahrzunehmen.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen schwerwiegenden Unfall verursachen können bei dem jemand hätte sterben können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Damals dachte ich, dass ich ein guter Autofahrer bin, da ich mich immer sehr selbstbewusst und sicher in meinem Fahrstil gefühlt habe.
Ich dachte immer, dass ich alles unter Kontrolle habe.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte sehr viel Glück, dass es zu keinem Unfall gekommen ist.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich war egoistisch und habe meine persönlichen Bedürfnisse über das Gesetz und die Verkehrsregeln gestellt.
Ich habe mich zu sicher in meinem Fahrstil gefühlt. Ich war zu selbstbewusst und dachte mir immer, dass ich alles unter Kontrolle habe.
Ich habe meine eigenen Verantwortung im Verkehr nicht wahrgenommen und war mir deren auch nicht bewusst.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe das Bußgeld erhalten und bezahlt und war erstmal verwundert, dass ich überhaupt geblitzt wurde, da ich dies nicht gemerkt hatte.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Langsamer fahren (Ehrlich gesagt nicht wirklich viel, da die MPU-Anordnung zwei Wochen später kam)
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
(Weil mir dazu nicht die Chance gegeben wurde? :/)
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Es gibt Zusammenhänge zwischen dem zu schnell fahren und mein Verhalten in meinem Sozial- sowie Arbeitsleben.
Ich war bisher in meinem Arbeit- und Sozialleben ebenfalls immer sehr egoistisch und habe meine Bedürfnisse immer an oberste Priorität gestellt.
Zudem habe ich mich auch in der Arbeit oder Zuhause immer über geltende Regeln hinweggesetzt, da ich mir dachte, dass ich immer alles unter Kontrolle habe
und diesen Regeln nicht Folge leisten muss.
Im Zuge der MPU Verordnung habe ich mir klar gemacht, dass sich etwas ändern muss. Daher habe ich eine MPU Beratungsstelle beauftragt mit mir zusammen mein früher Fehlverhalten zu erkennen und mein Verhalten aufzuklären und Strategien zu entwickeln, damit es nicht wieder zu solch einem Fehlverhalten kommt.
Ich habe zunächst mein Arbeits- und Sozialleben in Angriff genommen und habe mich dort nach und nach an alle Regel gehalten und meinen Egoismus zurückgeschraubt. Dies hat auch alles gut Fuß gefasst und ich habe durch diese Veränderung meines Verhaltens auch positives Feedback von meiner Familie, Freunden und meinem Chef bekomme. Dazu wurde ich auch mit einem Angebot auf einen Ausbildungsplatz von meinem Chef belohnt, worüber ich sehr glücklich war, da ich bisher noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hatte und diese nun mache.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Der Führerscheinentzug hat bei mir erst den Auslöser gebracht, dass ich an mir und meinem Verhalten arbeiten muss und eine Veränderung passieren muss.
Diese Veränderung hat bei mir stattgefunden. Ich bin mir heute meiner früheren Fehler bewusst und weiß nun, dass ich diese, durch erlernte Strategien, nicht wieder begehen werde.
16. Was ist daran anders?
Früher habe ich meine Verantwortung im Verkehr nicht wahrgenommen und war mir deren auch nicht bewusst.
Heute weiß ich, dass ich eine große Verantwortung im Verkehr trage, da ich durch mein Fehlverhalten eine potenzielle Gefahr im Straßenverkehr dargestellt habe und andere Leute oder mich selbst gefährden könnte oder es durch einen Unfall sogar tödlich enden hätte können.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich weiß heute, dass ich durch das Einplanen von mehr Puffer und Pausen dem Zeitdruck entgegenwirken kann. Außerdem gehe ich nicht mehr vom Optimalfall aus, sondern rechne mit möglichen Abweichungen wie z.B. Unfällen, Baustellen, Umleitungen, Stau etc. der mich verspäten lassen könnte.
Ich habe meinen Egoismus zurückgefahren. Ich weiß nun, dass meine persönliche Bedürfnisse im Straßenverkehr nicht an erster Stelle stehen dürfen, sondern das Gesetz und die Verkehrsregeln oberste Priorität haben, da nur so ein sicherer Verkehr ohne Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer sichergestellt werden kann.
Zudem weiß ich heute, dass ich egal für was für einen guten Autofahrer ich mich halte oder wie sicher ich mich in meinem Fahrtstil fühle, immer an die geltenden Höchstgeschwindigkeiten und Regeln halten muss. Ich habe den Irrglaube, dass ich immer alles unter Kontrolle habe, aus meinem Kopf gestrichen, da egal was für ein guter Autofahrer man ist, man nie alles unter Kontrolle haben kann, wenn man sich nicht an die Verkehrsregeln hält.
Früher war mir all dies nicht so bewusst wie heute. Heute kenne ich meine Fehler und weiß nun wie ich diese Fehler nicht nochmal passieren. Das alles habe ich nun in mir vertieft und führe mir das auch immer vor Augen.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich befinde mich inzwischen in einer Ausbildung und bin auch so zufrieden wie nie zuvor damit.
Ich möchte diese Ausbildung abschließen und dann die Festanstellung in dieser Firma ergattern.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Heute bin ich mir meiner Verantwortung im Verkehr bewusst und kenne die Gefahren die durch Geschwindigkeitsüberschreitungen oder sich nicht an geltende Verkehrsregeln zu halten entstehen können.
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Es ist besonders wichtig sich vor Augen zu Führen, was einen guten Autofahrer ausmacht.
Ein guter Autofahrer fährt rücksichtsvoll und vorausschauend. Er fährt sicher und kennt die Grenzen seines Fahrzeugs. Er weiß wie man in Gefahrsituationen richtig reagiert und rechnet mit Fehlern anderer. Ebenso kann er ein ausbrechendes Fahrzeug wieder einfangen.
Zudem über die wichtiges Verkehrsregeln Bescheid zu wissen und zu wissen welche möglichen Risiken und Gefahren entstehen können, wenn man sich eben nicht an die Verkehrsregeln hält.
Zu den wichtigsten Verkehrsregeln zählen die Grundregeln, Geschwindigkeit, Vorfahrt, Überholen und Abstand.
Außerdem weiß ich wie man den Bremsweg berechnet. In meinem Fall wären das 30 Meter mehr an Bremsweg gewesen und genau diese 30 Meter können über Leben und Tod entscheiden.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Mir sind die Risiken eines Rückfalls in alte Gewohnheitsmuster bewusst.
In stressigen Situation könnte die Verleitung groß sein, wieder in alte Gewohnheitsmuster zu verfallen, allerdings würde ich dies nicht zulassen, da ich gesehen habe, dass es Alternativen gibt und diese viel besser sind, denn Regeln sind für ein gesundes Miteinander wichtig und müssen ausnahmslos eingehalten werden, um keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer oder mich zu sein. Das würde ich mir in stressigen Situationen immer vor Augen halten.
Wenn zum Beispiel grad sehr viel los ist und ich einen wichtigen Termin habe, kann ich diesen auch durch einen Anruf verschieben oder absagen, da jeder mal im Stau steckt und sich verspätet oder sich generell verspätet. Alles ist besser als die Regeln zu brechen, da niemand für einen Unfall verantwortlich sein will.
Ebenso sehe ich ein Risiko, wenn die Straße leer ist, die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Dies würde ich aber ebenfalls nicht zulassen, da ich nun erstens weiß, dass mich das auch nicht wirklich schneller ans Ziel kommen lässt und der Gesetzgeber die Geschwindigkeitsbegrenzungen bestimmt nicht willkürlich, sondern unter Berücksichtigung potenzieller Gefahren bestimmt hat, auch wenn ich als Fahrer dies auf den ersten Blick nicht sehe. Daher hat sich jeder an die Regeln und Höchstgeschwindigkeiten zu halten.
Auch in Notsituationen, in denen sich zum Beispiel eine Person aus meinem näherem Umfeld oder mit der ich unterwegs bin, verletzt hat oder dringend ins Krankenhaus muss, erscheinen mir riskant. In solchen Situationen wähle ich lieber den Notruf oder lasse jemand anderes fahren, da ich mich als Betroffener oder Angehöriger nicht gut fühle und nicht in der Lage bin zu fahren.
Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:
1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?
Ich muss nun in 6 Tagen (26.10) zum zweiten Mal zur MPU antreten.
Das erste Mal musste aufgrund von einer Drogenfahrt zu einem besonderen Aufbauseminar. Aufgrund eines späteren Urteils bezüglich Handeltreiben BTM, musste ich dann schlussendlich zur MPU.
Als ich meinen FS wieder erhalten habe, war ich natürlich über glücklich.
Nun muss ich erneut zur MPU, da ich Mitte 2021 geblitzt worden bin (in 50er Zone innerhalb geschlossener Ortschaften, nach Toleranzabzug, mit 25km/h zu viel).
Da ich noch in der Probezeit war, und dies sich um einen A-Verstoß gehandelt hat, und ich bereits ein besonderes Aufbauseminar abgelegt habe, muss ich erneut direkt zur MPU. (Da man das besondere Aufbauseminar nur alle 5Jahre machen kann, soweit ich richtig verstanden habe?)
Ich habe bisher nur diesen einen Verkehrsverstoß gehabt. (50er Zone mit 75km/h geblitzt)
Habe November 2021 dann meinen Führerschein freiwillig abgegeben, um keine Sperrfrist zu erhalten.
Februar 2022 habe ich einen Strafbefehl wegen unerlaubten Besitz und Erwerb von Cannabis (1Gramm) und ein Bußgeld erhalten.
Inwiefern oder wird das überhaupt eine Rolle in meiner MPU spielen? Habe ja bei meiner ersten MPU quasi bewiesen, dass ich Fahren und Konsum voneinander trennen kann, und da ich zu dem Zeitpunkt des Strafbefehls weder mit Fahrrad oder sonstigem im Verkehr teilgenommen habe und auch nicht in Besitz einer Fahrerlaubnis war, steht dazu ja eigentlich kein Zusammenhang, oder?
Habe nämlich keine Abstinenznachweise, habe aber Angst dass diese gefordert werden (Musste als ich erwischt wurde, keine Urin/Bluttest oder sonstiges machen)
Inwiefern wird auf diesen Strafbefehl in der MPU eingegangen werden?
Ich hoffe, dass mir jemand so kurzfristig vor meiner MPU hier im Forum noch weiterhelfen kann, da ich das Forum erst heute entdeckt habe.
FB Verkehr/Straftaten
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 23
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 8.06.2021
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist:
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): ''Ist zu erwarten, dass Herr. ... auch zukünftig oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?``
Bundesland:
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
MPU
Datum: 26.10
Welche Stelle (MPI): Pima MPU München
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt?: ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: ich, fsst
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Herr. ... kann trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter Cannabiseinfluss ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 sicher führen. Es ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig unter Einfluss von BTM oder deren Nachwirkung führen wird.
Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: 10.02.2022 Stafbefehl wegen unerlaubten Besitz und Erwerb von Cannabis (1Gramm)
Ansonsten habe ich eine MPU-Beratungsstelle in Anspruch genommen und schon mit ihr geredet.
Diesen Freitag, also morgen, machen wir eine Probesimulation des möglichen psychologischen Gesprächs.
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
zwei
2. Was waren das für Verstöße?
1. Fahren unter Cannabiseinfluss
2. Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
1. November 2018
2. Tatzeitpunkt: 09.07.2021 / Erhalt des Blitzers: 16.09.2021
Ich hatte einen Ferienjob gefunden und wurde auch angenommen. Ich hätte laut Navi ca. 7 Stunden zum Zielort gebraucht.
Am 06.07.2021 um 09.00Uhr wäre die Schlüsselübergabe zur Ferienwohnung sowie das persönliche Gespräch mit dem Chef gewesen, also ein sehr wichtiger Termin.
Ich habe mich am 6.08.2021 um 1.00Uhr nachts auf den Weg gemacht.
Dabei wurde ich am 6.08.2021 um 7.35Uhr innerhalb geschlossener Ortschaften, wo 50km/h erlaubt sind, nach Toleranzabzug, mit 25km/h zu viel geblitzt.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
(Darauf weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht zu antworten, da ich bisher ''nur'' diesen einen Geschwindkeitsverstoß hatte.)
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich stand unter Zeitdruck, da ich einen wichtigen Termin hatte und diesen einhalten wollte.
Daher war ich im Stress und bin schneller gefahren, um den Termin rechtzeitig wahrzunehmen.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen schwerwiegenden Unfall verursachen können bei dem jemand hätte sterben können.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Damals dachte ich, dass ich ein guter Autofahrer bin, da ich mich immer sehr selbstbewusst und sicher in meinem Fahrstil gefühlt habe.
Ich dachte immer, dass ich alles unter Kontrolle habe.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte sehr viel Glück, dass es zu keinem Unfall gekommen ist.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich war egoistisch und habe meine persönlichen Bedürfnisse über das Gesetz und die Verkehrsregeln gestellt.
Ich habe mich zu sicher in meinem Fahrstil gefühlt. Ich war zu selbstbewusst und dachte mir immer, dass ich alles unter Kontrolle habe.
Ich habe meine eigenen Verantwortung im Verkehr nicht wahrgenommen und war mir deren auch nicht bewusst.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
-
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe das Bußgeld erhalten und bezahlt und war erstmal verwundert, dass ich überhaupt geblitzt wurde, da ich dies nicht gemerkt hatte.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Langsamer fahren (Ehrlich gesagt nicht wirklich viel, da die MPU-Anordnung zwei Wochen später kam)
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
(Weil mir dazu nicht die Chance gegeben wurde? :/)
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Es gibt Zusammenhänge zwischen dem zu schnell fahren und mein Verhalten in meinem Sozial- sowie Arbeitsleben.
Ich war bisher in meinem Arbeit- und Sozialleben ebenfalls immer sehr egoistisch und habe meine Bedürfnisse immer an oberste Priorität gestellt.
Zudem habe ich mich auch in der Arbeit oder Zuhause immer über geltende Regeln hinweggesetzt, da ich mir dachte, dass ich immer alles unter Kontrolle habe
und diesen Regeln nicht Folge leisten muss.
Im Zuge der MPU Verordnung habe ich mir klar gemacht, dass sich etwas ändern muss. Daher habe ich eine MPU Beratungsstelle beauftragt mit mir zusammen mein früher Fehlverhalten zu erkennen und mein Verhalten aufzuklären und Strategien zu entwickeln, damit es nicht wieder zu solch einem Fehlverhalten kommt.
Ich habe zunächst mein Arbeits- und Sozialleben in Angriff genommen und habe mich dort nach und nach an alle Regel gehalten und meinen Egoismus zurückgeschraubt. Dies hat auch alles gut Fuß gefasst und ich habe durch diese Veränderung meines Verhaltens auch positives Feedback von meiner Familie, Freunden und meinem Chef bekomme. Dazu wurde ich auch mit einem Angebot auf einen Ausbildungsplatz von meinem Chef belohnt, worüber ich sehr glücklich war, da ich bisher noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hatte und diese nun mache.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Der Führerscheinentzug hat bei mir erst den Auslöser gebracht, dass ich an mir und meinem Verhalten arbeiten muss und eine Veränderung passieren muss.
Diese Veränderung hat bei mir stattgefunden. Ich bin mir heute meiner früheren Fehler bewusst und weiß nun, dass ich diese, durch erlernte Strategien, nicht wieder begehen werde.
16. Was ist daran anders?
Früher habe ich meine Verantwortung im Verkehr nicht wahrgenommen und war mir deren auch nicht bewusst.
Heute weiß ich, dass ich eine große Verantwortung im Verkehr trage, da ich durch mein Fehlverhalten eine potenzielle Gefahr im Straßenverkehr dargestellt habe und andere Leute oder mich selbst gefährden könnte oder es durch einen Unfall sogar tödlich enden hätte können.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich weiß heute, dass ich durch das Einplanen von mehr Puffer und Pausen dem Zeitdruck entgegenwirken kann. Außerdem gehe ich nicht mehr vom Optimalfall aus, sondern rechne mit möglichen Abweichungen wie z.B. Unfällen, Baustellen, Umleitungen, Stau etc. der mich verspäten lassen könnte.
Ich habe meinen Egoismus zurückgefahren. Ich weiß nun, dass meine persönliche Bedürfnisse im Straßenverkehr nicht an erster Stelle stehen dürfen, sondern das Gesetz und die Verkehrsregeln oberste Priorität haben, da nur so ein sicherer Verkehr ohne Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer sichergestellt werden kann.
Zudem weiß ich heute, dass ich egal für was für einen guten Autofahrer ich mich halte oder wie sicher ich mich in meinem Fahrtstil fühle, immer an die geltenden Höchstgeschwindigkeiten und Regeln halten muss. Ich habe den Irrglaube, dass ich immer alles unter Kontrolle habe, aus meinem Kopf gestrichen, da egal was für ein guter Autofahrer man ist, man nie alles unter Kontrolle haben kann, wenn man sich nicht an die Verkehrsregeln hält.
Früher war mir all dies nicht so bewusst wie heute. Heute kenne ich meine Fehler und weiß nun wie ich diese Fehler nicht nochmal passieren. Das alles habe ich nun in mir vertieft und führe mir das auch immer vor Augen.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich befinde mich inzwischen in einer Ausbildung und bin auch so zufrieden wie nie zuvor damit.
Ich möchte diese Ausbildung abschließen und dann die Festanstellung in dieser Firma ergattern.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Heute bin ich mir meiner Verantwortung im Verkehr bewusst und kenne die Gefahren die durch Geschwindigkeitsüberschreitungen oder sich nicht an geltende Verkehrsregeln zu halten entstehen können.
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Es ist besonders wichtig sich vor Augen zu Führen, was einen guten Autofahrer ausmacht.
Ein guter Autofahrer fährt rücksichtsvoll und vorausschauend. Er fährt sicher und kennt die Grenzen seines Fahrzeugs. Er weiß wie man in Gefahrsituationen richtig reagiert und rechnet mit Fehlern anderer. Ebenso kann er ein ausbrechendes Fahrzeug wieder einfangen.
Zudem über die wichtiges Verkehrsregeln Bescheid zu wissen und zu wissen welche möglichen Risiken und Gefahren entstehen können, wenn man sich eben nicht an die Verkehrsregeln hält.
Zu den wichtigsten Verkehrsregeln zählen die Grundregeln, Geschwindigkeit, Vorfahrt, Überholen und Abstand.
Außerdem weiß ich wie man den Bremsweg berechnet. In meinem Fall wären das 30 Meter mehr an Bremsweg gewesen und genau diese 30 Meter können über Leben und Tod entscheiden.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Mir sind die Risiken eines Rückfalls in alte Gewohnheitsmuster bewusst.
In stressigen Situation könnte die Verleitung groß sein, wieder in alte Gewohnheitsmuster zu verfallen, allerdings würde ich dies nicht zulassen, da ich gesehen habe, dass es Alternativen gibt und diese viel besser sind, denn Regeln sind für ein gesundes Miteinander wichtig und müssen ausnahmslos eingehalten werden, um keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer oder mich zu sein. Das würde ich mir in stressigen Situationen immer vor Augen halten.
Wenn zum Beispiel grad sehr viel los ist und ich einen wichtigen Termin habe, kann ich diesen auch durch einen Anruf verschieben oder absagen, da jeder mal im Stau steckt und sich verspätet oder sich generell verspätet. Alles ist besser als die Regeln zu brechen, da niemand für einen Unfall verantwortlich sein will.
Ebenso sehe ich ein Risiko, wenn die Straße leer ist, die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Dies würde ich aber ebenfalls nicht zulassen, da ich nun erstens weiß, dass mich das auch nicht wirklich schneller ans Ziel kommen lässt und der Gesetzgeber die Geschwindigkeitsbegrenzungen bestimmt nicht willkürlich, sondern unter Berücksichtigung potenzieller Gefahren bestimmt hat, auch wenn ich als Fahrer dies auf den ersten Blick nicht sehe. Daher hat sich jeder an die Regeln und Höchstgeschwindigkeiten zu halten.
Auch in Notsituationen, in denen sich zum Beispiel eine Person aus meinem näherem Umfeld oder mit der ich unterwegs bin, verletzt hat oder dringend ins Krankenhaus muss, erscheinen mir riskant. In solchen Situationen wähle ich lieber den Notruf oder lasse jemand anderes fahren, da ich mich als Betroffener oder Angehöriger nicht gut fühle und nicht in der Lage bin zu fahren.
Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:
1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?
Zuletzt bearbeitet: