MPU nach 13 Jahren. TF mit 1,96 BAK

Cometeye

Benutzer
Liebe Forenmitglieder,

auch ich habe mich dazu entschlossen doch endlich die seit ca. 13 Jahren erforderliche MPU anzugehen.

Nun gehen einem natürlich sehr viele Gedanken durch den Kopf...
Zu meiner Geschichte und dem Hergang...

Ich bin nun 36 Jahre alt und habe seit 13 Jahren keinen FS mehr.
Das kam so...
Ich habe seit ich 6 Jahre alt war Fußball gespielt. Als ich ca. 16, 17 Jahre alt war, wurde es üblich, dass ab und an auch mal ein, zwei Kisten Bier in der Kabine getrunken wurden.
Nach jedem Training und noch mehr nach Spielen. Dann wurde immer gefeiert und anschließend meist noch in die Disco.

Dazu kam, dass ich mit irgendwann mit dem Sportstudium anfing. Studenten trinken auch mal gerne einen, wie man so hört...
Alles in allem war es irgendwann Routine, dass man 2-3 mal die Woche einiges getrunken hat.
Man fühlte sich zudem dann auch selbstbewusster... einige kennen das sicherlich...

Der Tag meiner Trunkenheitsfahrt vor 13 Jahren begann damit, dass ich Bundesliga schauen war (2-3 Hefeweizen) und danach zur Arbeit gefahren bin.
Zu der Zeit arbeitete ich in einer Videothek nebenbei.
Dort trank ich dann erneut 2-3 Bier.
Der Besitzer der Videothek besaß eine Disco. Und an diesem Tag wollte die Belegschaft der Videothek gemeinsam in der Disco feiern gehen...

Also bin ich dann dorthin gefahren...
Alles umsonst, da man ja Mitarbeiter des Besitzers war.
Ich weiß, dass ich ständig ein Bier und einen Longdrink vor mir stehen hatte.
Wenn irgendwas leer war wurde das Getränk automatisch durch ein volles ersetzt.
Zumindest muss ich unglaublich viel getrunken haben... ich kann mich an diesen Abend kaum noch erinnern.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern gefahren zu sein.

Zumindest bin ich am nächsten Tag dadurch aufgewacht, dass die Polizei an der Tür geklingelt hat.
Es wurde ein paar Straßen weiter ein Stromkasten umgefahren und die Hausmauer dahinter auch beschädigt.
Da mein Auto einen Totalschaden hatte, wurde das Auto geprüft.
Dieses Auto hat den Schaden verursacht und es steht vor der Haustür. Demnach muss ich noch gefahren sein.
Auf der Polizeiwache wurde mir Blut abgenommen und zurück gerechnet auf 1,96 BAK.

Als ich 11 Monate später meinen FS abholen wollte, wurde mir gesagt, dass ich eine MPU machen müsste.
Dazu muss ich sagen, dass mein damaliger Anwalt (auch vom Fußballverein) mir gesagt hat, dass ich keine MPU machen müsste. Er hätte das mit dem Gericht geklärt...
Naja, ich war erst mal geschockt.
Eine MPU zu diesem Zeitpunkt kam für mich nicht infrage. Fußball spielen, studieren, nichts trinken. Das passte für mich nicht zusammen.
Zudem hatte ich das Geld dafür gar nicht parat und wusste auch nicht, wie ich das Geld zusammenbekommen sollte...

Also so weitergemacht ein paar Jahre.
Mein Studium musste ich irgendwann aufgeben, da mein Knie kaputt war (ich hatte Sport studiert).
Also erst mal arbeitslos und über das Arbeitsamt eine Ausbildung gemacht.
Ich bin dann mit meinem Bruder in ein Haus zwei Dörfer weiter gezogen, welches meine Mutter gekauft hatte.
Die Miete zahlte das Amt, meine Mutter damit größtenteils die Raten.

Mein Bruder war genauso drauf. Eher noch schlimmer als ich damals. Er hatte den FS schon einmal verloren...
Aber daraus hatte weder er noch ich gelernt.
Unser Leben bestand irgendwann darin unsere Ausbildungen zu machen (er machte die gleiche, wie ich) und außerhalb der Ausbildung Alkohol zu trinken.
Das war für uns einfach entspannt zu der Zeit.
Nach der Ausbildung trinken, sich an den PC zu setzen oder vor den Fernseher und einfach nichts zu tun...
Dazu kamen am Wochenende ein, zwei Freunde immer vorbei und neben dem Trinken kamen noch diverse andere Dinge dazu.
Mein Bruder wusste schon damals, dass er irgendwann Alkoholiker wird. Er hat das schon zu Beginn gesagt... heute hat er es "geschafft"... er ist Alkoholiker und nimmt auch einige Drogen.

Ich habe aber irgendwann innerlich gespürt, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich musste mein Leben ändern.
Ich habe im Internet 2008 ein Mädchen kennen gelernt. Irgendwann haben wir uns ab und an getroffen.
Sie wohnte 350km entfernt von mir. Aber sie lebte in normalen Verhältnissen. Für sie war es unglaublich, wie man so leben kann.
Meine Ausbildung neigte sich dem Ende zu und sie wollte nicht aus der Stadt, in der sie wohnte raus, da sie eine 2-jährige Tochter hatte und dadurch, dass ihre Eltern in der Stadt wohnen, wollte sie die Entlastung durch ihre Eltern nicht verlieren, wenn sie die Stadt verlässt.

Ich sah meine Chance dem alten Leben zu entfliehen, welche ich auch nutzte.
Ich zog im Januar 2009 zu ihr.
In anderer Umgebung und anderem Umfeld konnte ich nun langsam angehen mein Leben zu ändern.
Ich suchte verbissen nach Arbeit und fing ganz klein an... erst Vollzeit für ganz wenig Geld... usw... bis ich nach nunmehr 6 Jahren einen tollen Job habe. Nun passt alles.
Sehr wichtig war auch die Erkenntnis, dass ich nicht unbedingt Alkohol trinken musste, um etwas zu erreichen... klingt komisch, aber das Denken hatte ich teilweise....

Ich habe in den letzten 7 Jahren mein Leben extrem geändert und umgekrempelt.
Ich kann nun auch ohne Probleme ein Bier trinken und dann aufhören, kein Problem. Ich führe ein ganz normales Leben.
Ich habe geheiratet, mir vor kurzem mit meiner Frau ein Haus gekauft und einen Hund (kleiner Golden Retriever), gehe arbeiten usw... alles ganz normal.

Ich war vor ca. 2 Wochen bei einer Verkehrspsychologin und habe mit ihr durchgesprochen, was ich nun zu tun habe.
Sie rät mir zu KT, welches ich nun angehe.
Am Montag wurde mir Blut abgenommen. Gerne teile ich die Werte hier im Forum mit. Ich denke, da ist noch einiges an Luft nach oben.
Mein Ziel wäre es, den FS Ende Juni wieder zu haben... was recht eng werden könnte.

Ich habe an Sylvester von ca. 19.00 - 01.00 Uhr eine Flasche Wein (0,7l) und zwei Gläser Sekt getrunken.
Am 14.01.2015 war ich bei meiner Schwiegermutter auf der Geburtstagsfeier und habe dort von 17.00 - 21.00 Uhr zwei Bier (1,0l) und einen Obstler (4cl) getrunken.
Die Psychologin sagte, mir vorher, dass ich an wenigen vorher geplanten Tagen Alkohol trinken könnte. D.h. höchstens ungefähr 2 Anlässe im Vierteljahr und ich dürfte nicht mehr als 3 Bier a 0,5l trinken und vielleicht noch einen kleinen Schnaps.
Ich bin 1,87m groß und wiege ca. 86 Kilo.

Nun habe ich irgendwie Angst, dass mich diese beiden Trinkanlässe schon extrem zurückwerfen in Hinsicht auf meine MPU.
Könnte es sein, dass von vornherein gesagt wird: Sie haben ja innerhalb von 2 Wochen 2 mal getrunken..., sie sind nicht bereit und haben ihr Leben nicht im Griff...
Wobei ich persönlich finde, dass es an Sylvester normal ist, dass man mal etwas trinkt... und am Geburtstag der Schwiegermutter... naja, für mein Empfinden vertretbar.

Der Plan ist erstmal die nächsten 4 Wochen gar nichts zu trinken und dann mal schauen und rechnen.
Gar nichts zu trinken in der KT-Phase sagte mir die Psychologin sei kontraproduktiv, da man bei vollständiger Abstinenz auf Alkoholprobleme schließen könnte.
Hier ist es echt schwierig das Maß zu finden, dass man sagt, so ist es in Ordnung!

Meine Kollegen auf Arbeit lachen sich schon kaputt, dass ich zu einer Beratung bzgl. Alkohol gehe. Sie kennen mich ja nun und können sich gar nicht vorstellen, dass ich so etwas machen muss.

Alles in allem habe ich echt Angst alles zu vermasseln. Ich möchte auch meine Frau unterstützen können. Sie muss überall hin fahren und ich kann ihr nichts abnehmen...
Alles echt ungünstig.

Wie würdet Ihr die Situation im Gesamten einschätzen?
Ich bin für alle Rückmeldungen dankbar.

LG
Cometeye
 
Ich habe auch einen Fragebogen gefunden und diesen ausgefüllt:

Geschlecht: männlich
Größe: 187cm
Gewicht: 87kg
Alter: 36

eventl. Bundesland: Sachsen-Anhalt

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 2003
BAK: 1,96
Trinkbeginn: ca. 15.30 Uhr
Trinkende: ca. 01.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 08.00 Uhr


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Tag meiner TF habe ich Bundesliga in einer Kneipe geschaut.
Danach habe ich nebenberuflich in einer Videothek gearbeitet.
Der Besitzer der Videothek besaß auch eine Diskothek und die Kollegen wollten sich an diesem Abend in der Disko treffen und feiern.
Ich beschloss nach der Arbeit (Arbeitsende 22.Uhr) in die Diskothek zu fahren und mit meinen damaligen Kollegen zu feiern.
Dort angekommen traf ich die Kollegen in einer Ecke der Theke bei lauter Musik sich unterhalten.
Ich schloss mich der Gruppe an. Ständig wurden neue Getränke kostenfrei gereicht.
Ich hatte immer ein volles Bier und einen Longdrink, Jack Daniels mit Cola vor mir stehen.

Ich habe an den späteren Abend keine Erinnerung mehr, einen sogenannten Filmriss.
Ich muss aber noch irgendwie nach Hause gefahren sein.
Auch im Nachhinein fehlen mir sämtliche Erinnerungen an den restlichen Abend.
Ich wurde am nächsten Morgen von der Polizei geweckt, welche an meiner Haustür klingelte und mit aufs Revier genommen.

Hintergrund war, dass auf dem Weg von der Diskothek zu meinem Zuhause ein Stromkasten angefahren wurde und mein Auto vorne links sehr stark beschädigt war. Mein Auto musste diesen Schaden verursacht haben.
Auf dem Revier wurde mir Blut abgenommen und der Promillewert zurückgerechnet, sodass eine Blutalkoholkonzentration von ca. 1,96 BAK festgestellt wurde zum Zeitpunkt der TF.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 15.30 Uhr – 01.00 Uhr muss es sich ca. um unglaubliche 9 Bier 0,5l und 5 Longdrinks gehandelt haben.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

2km von der Diskothek nach Hause. Ich bin die komplette Strecke gefahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich habe keine Erinnerung an diesen Abend. Mit Sicherheit war es mir nicht mehr möglich noch sicher fahren zu können.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Zu Beginn des Abends hatte ich mir vorgenommen mit einem Taxi heimzufahren. Ich war offensichtlich nicht mehr in der Lage vernünftige Entscheidungen zu fällen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Es kam sehr oft vor, dass ich nach Fußballspielen und Trainingseinheiten 1-2 Bier 0,5l getrunken habe und noch nach Hause gefahren bin.
Ich kann mich an zwei Fälle erinnern, in denen ich auch mehr getrunken hatte und nicht mehr das Gefühl hatte noch sicher fahren zu können.
Ich bin aber bis zur TF nie aufgefallen.

Ich gehe davon aus 300 – 400 Mal alkoholisiert gefahren zu sein.
In dieser Zeit habe ich mir keine Gedanken über den Alkoholkonsum gemacht.

Exploration



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich mit ca. 3, 4 Jahren.
Mein Stiefvater war Alkoholiker und ist daran gestorben, als ich 10 Jahre alt war.
Das erste Mal selbst Alkohol zu mir genommen habe ich mit 15 Jahren an Sylvester.
Ich habe Bier und Uso getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit 18, 19 Jahren fing es an, dass wir zu Partys 1, 2 Bier getrunken haben.
Als ich mit 19 Jahren aus der Jugend in den Seniorenbereich kam, habe ich angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken. Es handelte sich immer um den Donnerstag und den Sonntag.
Mit 20, 21 Jahren war es so, dass ich regelmäßig donnerstags und sonntags nach Fußballspielen, bzw. nach dem Fußballtraining 1-2 Bier getrunken habe und danach des öfteren noch in die Diskothek mit Fußballkollegen gefahren bin. Dort habe ich weitere 2-3 Bier getrunken.

Mit 22 bis 25 steigerte sich mein Konsum, sodass ich zu den Donnerstagen und Sonntagen 2-3, anstatt 1-2 Bier, getrunken habe. Dazu kamen sonntags noch 2 Schnäpse dazu bei Würfelspielen.
In dieser Zeit war es dann auch so, dass ich auf Partys mehr getrunken habe. Ich habe auf Partys immer meist 5 Bier getrunken und manchmal kamen ein, zwei Longdrinks dazu.

Nach der TF habe ich 3-4 Monate keinen Alkohol getrunken.
Seitdem trinke ich bei großen Feiern und festlichen Anlässen, wenn es viel ist, 2 Bier und ggfs. einen Aperitif nach dem Essen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In den Jahren von 18 – 19 Jahren habe ich 1-2 mal die Woche zwei – drei Bier 0,33l getrunken.
Mit 20 – 21 Jahren waren es des Öfteren 2-4 Bier 0,5l und manchmal 1-2 Longdrinks.

Mit 22 – 25 Jahren war es die gleiche Menge, jedoch häufiger, dadurch, dass man auch noch freitags auf Partys gegangen ist. Dort habe ich auch 5 Bier und 1-2 Longdrinks getrunken.
Es war dann so, dass ich in dieser Zeit oft 3 Mal die Woche Alkohol trank.
Mit 24, 25 Jahren ist es auch vorgekommen, dass ich statt der 5 Bier, 6-7 Bier und 1-2 Longdrinks (Jack Daniels / Cola) getrunken hatte.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Fußballkollegen im Sportheim und auf Festen mit diesen, bzw. wenn ich mit den Kollegen nach einem Spiel oder dem Donnerstagstraining noch in die Disco gegangen bin.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Getrunken habe ich hauptsächlich, um selbstbewusster zu sein.
Mir fehlte das Selbstbewusstsein vermutlich, weil mir nach dem Tod meines Stiefvaters die Vaterfigur fehlte, durch welche ich Selbstbewusstsein lernen konnte.
Meine Mutter hatte überhaupt kein Selbstbewusstsein, sie hat immer versucht es allen Recht zu machen. Das hatte ich leider von meiner Mutter übernommen.
Wenn ich gefragt wurde, ob ich etwas trinken möchte, habe ich nie nein gesagt.
Ich fühlte mich von anderen angenommen und in die Gruppe integriert, wenn ich trank. Mein Selbstbewusstsein ist dadurch auch gestiegen.
Wenn ich getrunken hatte, traute ich mich sogar den Leuten meine Meinung zu sagen, auch wenn diesen das nicht gepasst hat. Ich habe mich dann immer gut gefühlt, da ich dann dachte, super, du bist auf dem richtigen Weg Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ich konnte mit Mädchen flirten usw. Alles Dinge, die ich leider nicht schaffte, wenn ich nüchtern war.
Mit 24, 25 Jahren war es dann sogar so, dass ich mich darauf freute, etwas zu trinken, da ich wusste, dann wäre ich wieder selbstbewusst.
Ich war sogar neidisch auf die Menschen, die das ohne Alkohol schafften, sah aber für mich die Möglichkeit, das durch Alkohol auch zu erreichen.

Ich habe auch nie über Probleme gesprochen. Wenn ich Alkohol getrunken hatte, wurde ich melancholisch und habe manchmal darüber gesprochen, wie es mir geht und dass ich gerne selbstbewusster wäre.
Freunde und Frauen haben mir dann gesagt, dass ich ein toller Mensch wäre und ich keinen Grund hätte, nicht selbstbewusst zu sein.
Das wurde mir aber nur gesagt, wenn ich darüber gesprochen hatte und das war nur, wenn ich Alkohol getrunken hatte. Irgendwie wollte ich das öfter hören, das baute mich auf. Reden konnte ich darüber nur, wenn ich was getrunken hatte. Also trank ich wieder, um Bestätigung zu erhalten.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol fühlte ich mich gelassener. Ich fühlte mich selbstbewusster.
Das Selbstbewusstsein hat sich mit steigender Alkoholmenge noch gesteigert. Bei viel Alkohol wurde ich sehr müde und wollte irgendwann immer schnell ins Bett.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Mutter hat mir manchmal gesagt, ich solle nicht so viel trinken.
Ich habe ihr immer gesagt, ich trinke doch nicht so viel, sie müsse sich keine Gedanken machen.
Ich hätte alles im Griff.




15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wenn ich am Abend zuvor 3 Bier oder mehr getrunken hatte, war ich am nächsten Tag schlapp und fühlte mich morgens antriebslos. Das variierte je nachdem, wieviel ich getrunken hatte. Ich hatte dann keine so rechte Lust zur Uni zu gehen.
Mein Umfeld war irgendwann gekennzeichnet dadurch, dass alle meine Freunde auch Alkohol tranken. Das war für mich aber zu dem Zeitpunkt nicht auffällig. Für mich war das normal.
Mit Zitat antworten Beitrag zum Zitieren auswählen Direkt antworten
#19 Beitrag melden
Alt 10.02.2016, 12:16
Cometeye Cometeye ist gerade online
Mitglied

Registriert seit: 22.01.2016
Beiträge: 14
Standard
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, im Alter von 18 – 25 Jahren. Wie schon beschrieben.
Ein Umstand war, dass es mir damals an Selbstbewusstsein mangelte.
Möglicherweise hängt das in irgendeiner Weise auch unterbewusst mit meinem Stiefvater zusammen, der sich totgesoffen hatte.
Ich könnte mir vorstellen, dass er mir auf irgendeine Art Vorbild war. Er hat mich ja mit großgezogen und war durchgehend Alkoholiker. Ich war 2 Jahre alt, als er in unsere Familie kam und er ist gestorben, als ich 10 war.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Im Alter von 24 – 25 Jahren habe ich öfter die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren. Es war mir oft egal, wieviel ich trank und habe einfach weitergetrunken, obwohl ich schon sehr betrunken war.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, bis zur TF habe ich nie bewusst und völlig auf Alkohol verzichtet.
 
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich eher als Gelegenheitstrinker gesehen.
Heute trinke ich kaum noch Alkohol, zumindest nur zu bestimmten Anlässen. In der Menge und Häufigkeit, in der ich früher getrunken habe, habe ich Alkoholmissbrauch betrieben.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke heute zu gegebenen Anlässen.
An Sylvester trinke ich ca. 1-2 Bier 0,5l und ein Glas Sekt zu Mitternacht.
Auch zu Geburtstagen meiner Schwiegereltern trinke ich 1-2 Bier 0,5l und manchmal einen Aperitif nach dem Essen.
Zu der Weihnachtsfeier unserer Stabskollegen trinke ich meist auch 1-2 Bier.
Wenn mein Geburtstag auf ein Wochenende fällt, kann es vorkommen, dass ich auch mal 1-2 Bier trinke.

Und alle 2-3 Monate, wenn ich mit meiner Frau oder mit den Schwiegereltern essen gehe, trinke ich auch 1-2 Bier 0,5l.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 15.01.2016 auf der Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter 2 Bier 0,5l.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Heute trinke ich Alkohol als gelegentliches Genussmittel.
Mir schmeckt Bier gut, ich bin mir aber stets bewusst, welche Wirkung zu viel Alkohol haben kann und überschreite die Grenze von 2 Bier nicht mehr.
Ich spreche heute, wenn ich ein Problem habe, dieses an. Sei es bei oder mit meiner Frau oder mit Freunden und den engsten Arbeitskollegen.
Heute bin ich der Meinung, dass zuviel Alkohol Probleme schafft, anstatt sie zu lösen.
Dennoch genieße ich es bei gegebenen Anlässen mal ein Bier oder zwei zu trinken.




24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken nicht eher reduziert, weil ich mir über mein Trinkverhalten bis zur TF keine Gedanken gemacht habe. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich dieses Verhalten gar nicht reflektiert.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Änderung angestossen wurde letztendlich durch den Schock, so alkoholisiert noch gefahren zu sein.
Ich habe mir ständig vorgehalten, was hätte passieren können. Was wäre gewesen, wenn der Stromkasten kein Stromkasten gewesen wäre.
Ich begann zu hinterfragen, warum ich trank. Mir wurde so langsam bewusst, dass ich durch Alkohol nicht wirklich erreichen konnte, stabil selbstbewusst zu sein.
Darüber hinaus machte ich mir Gedanken, was ich in Zukunft wollte. Ich wollte beruflich erfolgreich sein. Mir eine Zukunft aufbauen.
Das konnte ich nur erreichen, wenn ich bewusst an mir arbeite.
Ich begann offen und ohne Alkohol auf die Leute zuzugehen, überlegte mir, was ich wirklich in meinem Leben erreichen wollte.
In dieser Phase habe ich mit 26 Jahren mein Studium aufgegeben. Meine Mutter wollte eher, dass ich studiere, mein tatsächlicher Wunsch war das nicht.
Ich kümmerte mich um eine Ausbildung. Mit 27 fing ich diese an. Mit 29 schloss ich diese sehr gut ab.

Ohne Alkohol fing ich an das zu tun, was ich wollte und nicht nur auf andere zu hören, oder es meiner Mutter recht machen zu wollen.
Ein tolles Gefühl, da ich anfing mein Leben im Griff zu haben.
Ich fing an in der Ausbildung gute Leistungen zu erbringen und war richtig stolz auf mich.
Mein Selbstbewusstsein fing an zu steigen, ohne dass ich Alkohol trinken musste.
Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Kaum zu beschreiben, aber einfach toll.

Rückblickend fing es an, dass mir meine vorherige Art zu leben wirklich peinlich war und heute noch ist.
Ich gehe aber offen damit um. Das kann sich keiner meiner heutigen Kollegen und Freunde vorstellen, dass ich damals so viel trank. Leider war es aber so, mit dem Höhepunkt meiner damaligen TF.







26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe mir generell ein gestärktes Selbstbewusstsein angeeignet, auch ohne Alkohol. Mein Umfeld hat sich automatisch geändert, seitdem ich nicht mehr so viel trinke. Nach und nach hatte sich mein Freundeskreis verändert, was mir zeigte, dass es früher eher um das Trinken in Gemeinschaft ging, denn um wahre Freundschaften. Nach und nach wurde der Kontakt mit meinem damaligen Freundeskreis weniger. Heute habe ich mit meinen damaligen Freunden keinen Kontakt mehr.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Heute versuche ich nicht mehr mit Alkohol mein Selbstbewusstsein zu steigern, wie das früher der Fall war.
Im Laufe der Jahre habe ich mir „echtes“ Selbstbewusstsein angeeignet.
Darüber hinaus spreche ich Probleme offen an. Wie ich die letzten Jahre gesehen habe, hilft das immer Lösungen zu finden. Wenn es keine direkte Lösung gibt, so findet man zumindest Kompromisse im offenen Dialog.

Dazu kommt, dass ich innerlich eine Abneigung zu zu viel Alkohol entwickelt habe. Menschen, die zu viel Alkohol trinken und sich nicht mehr unter Kontrolle haben, tun mir mittlerweile meist leid.
Anfangs habe ich versucht mit diesen Leuten zu reden, auch mit meinen Freunden. Das funktionierte leider nicht. Jeder einzelne muss selbst seine innere Einstellung und Sichtweisen ändern, um zu erkennen, dass zu großer Alkoholkonsum kontraproduktiv ist.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,)

Jetzt im Moment kann ich es mir nicht vorstellen. Der Weg, den ich die letzten 12 – 13 Jahre gegangen bin bestärkt mich darin in Bezug auf Alkohol sehr stabil zu sein.
Sicher hat man ab und zu Probleme, die hat jeder. Doch ich habe eine andere Herangehensweise.
Sollten ganz gravierende Probleme auftreten, wie etwa Trennung von meiner Frau, Verlust des Hauses oder Arbeitslosigkeit, habe ich mir vorgenommen, mich an mein früheres Leben zu erinnern und mir immer vor Augen zu halten, wie ich damals die Veränderung zu Positiven geschafft habe.
Ansonsten habe ich gute Freunde, die zu mir stehen und mit mir meine Probleme aufarbeiten, falls notwendig.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ein Anlass bevorsteht, bei welchem ich voraussichtlich Alkohol trinken werde, kümmere ich mich vorab darum, wie ich später nach Hause komme. Das mache ich jetzt schon logischerweise. Dies werde ich so beibehalten. Mittlerweile finde ich es verantwortungslos unter Alkoholeinfluss zu fahren.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war auch schon beim Hausarzt und habe die Blutwerte ermitteln lassen. Morgen gehe ich erneut zum Hausarzt.

Hier die Werte zu meinem Blutbild:

GPT (ALAT): 0,38 umol/ls (< 0,84 )
GOT (ASAT): 0,38 umol/ls (< 0,84 )
g-GT: 0,33 umol/ls (< 1,00 )
CDT: 0,6% (< 2,5 )

(In Klammern steht der Wert, der nicht überschritten werden sollte. Das ist meines Wissens der Grenzwert).

Dazu hätte ich eine Frage.
Beim KT sind ja nicht zwingend Nachweise erforderlich.
Wäre es möglich, dass es ausreicht diese Werte zu nehmen und nach entsprechender Aufarbeitung meines FBs schon die MPU anzugehen?

Oder wäre das eher kontraproduktiv aufgrund meiner damals hohen BAK?
Wären solche Werte denn möglich, wenn ich weiterhin so viel trinken würde, wie damals?

Wie seht ihr die Chancen?
Mein Ziel wäre es Anfang April in die MPU zu gehen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Möglichkeit für ein positiv recht hoch sind.

LG Chris
 
Hallo Chris,

ich begrüße dich in diesem Forum :smiley22:

Ich war auch schon beim Hausarzt und habe die Blutwerte ermitteln lassen. Morgen gehe ich erneut zum Hausarzt.

Hier die Werte zu meinem Blutbild:

GPT (ALAT): 0,38 umol/ls (< 0,84 )
GOT (ASAT): 0,38 umol/ls (< 0,84 )
g-GT: 0,33 umol/ls (< 1,00 )
CDT: 0,6% (< 2,5 )

(In Klammern steht der Wert, der nicht überschritten werden sollte. Das ist meines Wissens der Grenzwert).

Dazu hätte ich eine Frage.
Beim KT sind ja nicht zwingend Nachweise erforderlich.
Wäre es möglich, dass es ausreicht diese Werte zu nehmen und nach entsprechender Aufarbeitung meines FBs schon die MPU anzugehen?

Deine LW sehen insgesamt gut aus, rein von diesen Werten her müsstest du dir keine Gedanken machen...
Zu deiner Aufarbeitung kann ich noch nichts sagen, da ich mir deinen FB erstmal durchlesen muss - allerdings hast du ja bereits an anderer Stelle Hilfe bekommen (ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung).

Oder wäre das eher kontraproduktiv aufgrund meiner damals hohen BAK?
Wären solche Werte denn möglich, wenn ich weiterhin so viel trinken würde, wie damals?

Ja, diese Werte wären auch bei weiterhin hohem Konsum theoretisch möglich. Die Erfahrung besagt, dass selbst Alkoholiker sehr gute Leberwerte haben können. Zu einer (negativen) Veränderung kommt es meist, wenn die Leber schon so geschädigt wurde, dass sie sich nur noch sehr mühsam erholt. Andererseits werden bei der MPU die LW überprüft und wenn dort die Werte aus dem Rahmen fallen, ist das zumindest ein Grund da weiter "nachzuforschen", bzw. die MPU kann und wird wohl dadurch negativ verlaufen.

Du hat den Profilbogen leider sehr abgekürzt und nicht angegeben ob du schon weißt bei welchem MPI du deine MPU machen möchtest...?
Der Hintergrund dessen liegt darin, dass einige MPI nun dazu übergegangen sind, bei einer "KT-Behauptung", die Aussagen ihrer Kunden mit einer Haaranalyse zu überprüfen KT mit EtG-Screenings,sofern der Gutachter nicht wirklich davon überzeugt ist, dass es auch wirklich so "gehandhabt" wird...


Insgesamt halte ich deine Trinkmengen für einen Anlass noch für zu hoch:

Ich habe an Sylvester von ca. 19.00 - 01.00 Uhr eine Flasche Wein (0,7l) und zwei Gläser Sekt getrunken.
Am 14.01.2015 war ich bei meiner Schwiegermutter auf der Geburtstagsfeier und habe dort von 17.00 - 21.00 Uhr zwei Bier (1,0l) und einen Obstler (4cl) getrunken.
Die Psychologin sagte, mir vorher, dass ich an wenigen vorher geplanten Tagen Alkohol trinken könnte. D.h. höchstens ungefähr 2 Anlässe im Vierteljahr und ich dürfte nicht mehr als 3 Bier a 0,5l trinken und vielleicht noch einen kleinen Schnaps.

Es gibt zwar keine starre Linie für das KT, jedoch geht es darum das man sich bei KT nicht mehr in die Gefahr begibt einen Rausch anzutrinken. Bei einer ganzen Flasche Wein (wenn auch über 6 Stunden) und zusätzlichem Sekt, ist die Gefahr jedoch da, dass es wieder mehr wird als man es eigentlich wollte. Selbst 1,5l Bier -wie von deiner VP empfohlen- ist eine relativ große Menge zu einem einzigen Anlass und könnte dem einen oder anderen GA schon zuviel sein.

Nun habe ich irgendwie Angst, dass mich diese beiden Trinkanlässe schon extrem zurückwerfen in Hinsicht auf meine MPU.
Könnte es sein, dass von vornherein gesagt wird: Sie haben ja innerhalb von 2 Wochen 2 mal getrunken..., sie sind nicht bereit und haben ihr Leben nicht im Griff...

Hier sehe ich jedoch weniger das Problem, da es zumeist bei der Exploration nicht um mehrere genaue Daten der letzten Trinkanlässe geht (sondern eher abgefragt wird, was und wieviel man, wann und zu welchem Anlass zu allerletzt getrunken hat), sondern mehr darum was man sich nun an Obergrenzen gesetzt hat. Wobei ich (erfahrungsgemäß) auf den Konsum von "hartem" Alk. in Form von Spirituosen eher verzichten würde...

Der Plan ist erstmal die nächsten 4 Wochen gar nichts zu trinken und dann mal schauen und rechnen.
Gar nichts zu trinken in der KT-Phase sagte mir die Psychologin sei kontraproduktiv, da man bei vollständiger Abstinenz auf Alkoholprobleme schließen könnte.
Hier ist es echt schwierig das Maß zu finden, dass man sagt, so ist es in Ordnung!

Auch diese Aussage der VP kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn es wird bei KT niemand gezwungen, ständig Alk. zu trinken. Wenn man zwischendurch 4 Wochen lang nichts trinken möchte und dafür 2 Trinkanlässe in einem Monat hat, ist es doch vollkommen in Ordnung. Es geht doch in erster Linie um den Anlass (und den Genuss) des Alk.trinkens und nicht darum das nun in ein "vorgefertigtes Muster" zu verfallen ist.

Aber wie immer im Leben bekommt man bei seinen Fragen auch verschiedene Ansichten zur Antwort...

Wichtig ist darum deine Aufarbeitung und ob deine Verhaltensänderung und deine Vermeidungsstrategien den Beurteilungskriterien entsprechen, damit dir ein pos. Gutachten erteilt werden kann. Wenn ich deinen FB kommentiere mache ich das frei und neutral von anderen Anmerkungen die du vllt. schon erhalten hast. Es liegt dann an dir, welchen Ratschlägen du folgen möchtest. :smiley138:
 
Liebe Nancy,

vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für mich und die anderen nimmst. Ich frage mich immer, wie man so etwas schafft.
An anderer Stelle kam ich nicht wirklich weiter...
Daher habe ich weiter gesucht und das, was ich mir erarbeitet habe, hier dann eingestellt. Und ich bin froh, Hilfe zu bekommen, ich betrete hier nämlich (so geht es sicher fast jedem) unbekanntes Terrain.

Heute war ich wieder beim Blut ziehen.
Seit dem 15.01.2016 habe ich nichts mehr getrunken. Ich denke, dass der Weg aktuell ungefähr stimmt.
Ich habe vor meine MPU beim TÜV Nord in Halle zu machen. Ich weiß nicht, ob das jemand kennt, aber ich habe gehört, dass man dort mit KT eher durchkommt, als etwa bei Prima MPU in Halle.
Dort soll eher eine Alkoholabhängigkeit vermutet werden.

Ich weiß auch nicht, was ich machen soll. Tatsächlich habe ich kein Problem mit Alkohol... d.h. nicht mehr, wenn man ehrlich ist. Ich war nahe dran damals...

Meint Ihr, die Chancen stehen gut, Anfang April in die MPU zu gehen?

LG Chris
 
Ich habe vor meine MPU beim TÜV Nord in Halle zu machen. Ich weiß nicht, ob das jemand kennt, aber ich habe gehört, dass man dort mit KT eher durchkommt, als etwa bei Prima MPU in Halle.
Dort soll eher eine Alkoholabhängigkeit vermutet werden.
Geh dort hin, wo du für dich ein gutes Gefühl aufbauen kannst ... das wird dir etwas innere Ruhe bringen.

Eine Alkoholabhängigkeit kann nicht einfach so vermutet werden, hier sprechen Tatsachen wie Trinkmotive sowie Trinkverhalten eine entsprechende Rolle.

Wenn ich F12 lese ... mit Alkohol erreicht man kein Selbstbewusstsein, dass was du geschrieben hast ... nenne ich mal Hemmungsabbau, durch den Alkohol fühltest du dich freier, lockerer und somit eben enthemmt.
Du musst dich vermutlich erklären müssen, wie dein Selbstbewusstsein heute ist. :zwinker0004:
 
Geh dort hin, wo du für dich ein gutes Gefühl aufbauen kannst ... das wird dir etwas innere Ruhe bringen.

Eine Alkoholabhängigkeit kann nicht einfach so vermutet werden, hier sprechen Tatsachen wie Trinkmotive sowie Trinkverhalten eine entsprechende Rolle.

Wenn ich F12 lese ... mit Alkohol erreicht man kein Selbstbewusstsein, dass was du geschrieben hast ... nenne ich mal Hemmungsabbau, durch den Alkohol fühltest du dich freier, lockerer und somit eben enthemmt.
Du musst dich vermutlich erklären müssen, wie dein Selbstbewusstsein heute ist. :zwinker0004:

Hallo Max,

meines Erachtens fühlte man sich schon selbstbewusster. Der Hemmungsabbau kam selbstverständlich dazu.
Ich denke, ich werde dort meine MPU machen. Letztendlich wird es glaube ich egal sein, wo ich die mache denke ich.

Kann man den FB ansonsten so nehmen? Sonst würde ich diesen noch einmal bearbeiten.
So viel Zeit bleibt mir ja nicht, wenn ich schon im April die MPU machen möchte...

LG Chris
 
meines Erachtens fühlte man sich schon selbstbewusster.
Du hast dich unter einem entsprechenden Alkoholpegel wohl als selbstbewusst gefühlt, in Wirklichkeit hast du aber lediglich Hemmungen abgebaut.

Kann man den FB ansonsten so nehmen? Sonst würde ich diesen noch einmal bearbeiten.
Du wirst von Nancy bestimmt eine Info bekommen. :zwinker0004:
 
Du wirst von Nancy bestimmt eine Info bekommen. :zwinker0004:



Ja, ich brauche aber noch etwas mehr Zeit. So ein FB-Kommentar ist nicht in einer Stunde erledigt, darum möchte ich dich, Cometeye, noch um etwas Geduld bitten, etwas Zeit haben wir ja noch....:smiley138:
 
Ja, ich brauche aber noch etwas mehr Zeit. So ein FB-Kommentar ist nicht in einer Stunde erledigt, darum möchte ich dich, Cometeye, noch um etwas Geduld bitten, etwas Zeit haben wir ja noch....:smiley138:

Liebe Nancy,

ich bin schon dankbar, dass sich überhaupt jemand für mich Zeit nimmt.
Daher werde ich keinerlei Ansprüche stellen.

Gerne möchte ich über den Stand der Dinge informieren.
Da ich ja anstrebe Anfang April meine MPU zu machen, habe ich heute bei der FSStelle vorgesprochen und auch schon meinen FS beantragt.
Ich werde die MPU beim TÜV Nord machen. Ich denke, wie gesagt, es bleibt sich relativ gleich, wo ich die MPU mache.
Da die TF 13 Jahre her ist, also über 10 Jahre, bleibt es mir nicht erspart, die Theorieprüfung erneut abzulegen und auch dem Fahrlehrer nachzuweisen, dass ich noch Auto fahren kann.

Daher werde ich mich heute noch in Fahrschulen nach dem Preis erkundigen, damit alles parallel vorangeht.
Schon jetzt bin ich etwas aufgeregt... es kommt ja einiges auf mich zu.
Ich werde meine Erfahrungen hier weiter festhalten. Möglicherweise lernen ja auch andere von den Erfahrungen der anderen. In diesem Fall ein wenig von mir.

So long...

LG Chris
 
Zudem weiß ich nun, wann genau die TF war.
Die TF war am 09.02.2003.
Der Strafbefehl war vom 31.03.2003.

Ich glaube das waren Informationen, die noch fehlten bei mir.
 
Juhuu, da freu ich mich :)

Eine Frage hätte ich noch.
Man sollte bei KT ja einen Trinkkalender haben.
In meinem steht aktuell am 14.01. ein Bier und am 15.01.2016 2 Bier a 0,5l.

Am Freitag jetzt, den 19.02.2016 habe ich ein Steak mit Metaxa-Soße gegessen. Muss ich das auch angeben?

Schon jetzt freue ich mich über Deine Hilfe, Nancy :)
Vielen Dank.


LG Chris
 
In meinem steht aktuell am 14.01. ein Bier und am 15.01.2016 2 Bier a 0,5l.

Am Freitag jetzt, den 19.02.2016 habe ich ein Steak mit Metaxa-Soße gegessen. Muss ich das auch angeben?
Nein, brauchst du nicht.

Wenn du allerdings 2 Bier a 0,5l in deinen TK einträgst, brauchst du den bei deiner MPU besser nicht abgeben ... du hast KT nicht verstanden.
Deine Angaben sollten möglichst in TE erfolgen.

Mein Beispiel ... Anhang anzeigen TK Beispiel 2.pdf
 
Lieber Max,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich würde nun nicht sagen, dass ich KT nicht verstanden hätte.
Mein Konsum am 15.01.2016 beläuft sich meines Erachtens im Bereich 3 TE. Zumindest nahe dran. Andere Erklärungen zum KT besagen, dass die BAK nie mehr als 0,3 Promille betragen darf.
Hinsichtlich des Abends am 15.01.2016 kam ich nie über diesen Wert.

Wenn ich nun nächstes WE noch hinzuziehe. Da bin ich von meinem Schwiegervater auf seinen Geb.tag auf ein WE im Harz eingeladen. Dort werde ich bestimmt 2 TE (um im Jargon zu bleiben) trinken, sprich 2 Bier.
Bis April wären das dann in 3 Monaten 3 Trinkanlässe. Auch das sollte noch i.O. sein, glaube ich.

Wenn ich nun die VP hinzuziehe, bei der ich war, müsste ich mich anhand der "meisten" Meinungen, welche ich aus Foren usw. eingeholt haben, noch im Rahmen des KT bewegen.

Oder liege ich nun vollkommen falsch?

LG Chris
 
Hallo Chris,

aus meiner Sicht liegt du richtig. Darauf werde ich aber morgen ausführlicher eingehen. Die letzten zwei Tage hatte ich privat einiges um die Ohren, aber ich bin guter Dinge, dass ich morgen die Zeit finde, deinen FB zu kommentieren.
 
Hallo Chris,

wie versprochen schaue ich nun nach deinem FB.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 15.30 Uhr – 01.00 Uhr muss es sich ca. um unglaubliche 9 Bier 0,5l und 5 Longdrinks gehandelt haben.

Hier zunächst eine Rückfrage: Hast du zusammen mit deiner VP die Trinkmengen errechnet?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit 18, 19 Jahren fing es an, dass wir zu Partys 1, 2 Bier getrunken haben.
Als ich mit 19 Jahren aus der Jugend in den Seniorenbereich kam, habe ich angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken. Es handelte sich immer um den Donnerstag und den Sonntag.
Mit 20, 21 Jahren war es so, dass ich regelmäßig donnerstags und sonntags nach Fußballspielen, bzw. nach dem Fußballtraining 1-2 Bier getrunken habe und danach des öfteren noch in die Diskothek mit Fußballkollegen gefahren bin. Dort habe ich weitere 2-3 Bier getrunken.

Mit 22 bis 25 steigerte sich mein Konsum, sodass ich zu den Donnerstagen und Sonntagen 2-3, anstatt 1-2 Bier, getrunken habe. Dazu kamen sonntags noch 2 Schnäpse dazu bei Würfelspielen.
In dieser Zeit war es dann auch so, dass ich auf Partys mehr getrunken habe. Ich habe auf Partys immer meist 5 Bier getrunken und manchmal kamen ein, zwei Longdrinks dazu.

Nach der TF habe ich 3-4 Monate keinen Alkohol getrunken.
Seitdem trinke ich bei großen Feiern und festlichen Anlässen, wenn es viel ist, 2 Bier und ggfs. einen Aperitif nach dem Essen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In den Jahren von 18 – 19 Jahren habe ich 1-2 mal die Woche zwei – drei Bier 0,33l getrunken.
Mit 20 – 21 Jahren waren es des Öfteren 2-4 Bier 0,5l und manchmal 1-2 Longdrinks.

Mit 22 – 25 Jahren war es die gleiche Menge, jedoch häufiger, dadurch, dass man auch noch freitags auf Partys gegangen ist. Dort habe ich auch 5 Bier und 1-2 Longdrinks getrunken.
Es war dann so, dass ich in dieser Zeit oft 3 Mal die Woche Alkohol trank.
Mit 24, 25 Jahren ist es auch vorgekommen, dass ich statt der 5 Bier, 6-7 Bier und 1-2 Longdrinks (Jack Daniels / Cola) getrunken hatte.

Ich kann mich an Forumsdiskussionen erinnern wo es darum ging, dass man nicht zugeben sollte "regelmäßig" getrunken zu haben. Ich hatte dieses Thema damals mit meiner eigenen VP'in besprochen und diese war der Ansicht, dass eben nur durch regelmäßiges Trinken eine derart hohe Alk.toleranz aufgebaut werden kann, dass man sie am Tag der TF erreichen konnte (ohne ins Koma zu fallen). Von daher sind deine Angaben nachvollziehbar. Schwierig ist es immer wenn ein ständig gleicher Rhythmus entstanden ist (z.B. jeden Donnerstag und jeden Samstag 5 Bier), da es dann nicht einfach ist dieses "Schema" wieder zu durchbrechen (der Mensch ist ein Gewohnheitstier). Bei dir sehe ich da allerdings weniger ein Problem da deine TF schon sehr viele Jahre zurückliegt und du dein Verhalten bereits lange geändert hast (hier kommt es halt darauf an, dass der GA deinen Angaben glaubt).

Ich komme aber mit deinen Zeitangaben noch nicht so ganz zurecht. Du bist heute 36 und die TF war 2003...also warst du 23, richtig? Warum hast du dann o. den erhöhten Alk.konsum von z.B. 25 Jahren noch angegeben?:smiley2204:

Du hattest ja geschrieben das du nach der TF für einige Monate abstinent gelebt hast...??

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Getrunken habe ich hauptsächlich, um selbstbewusster zu sein.
Mir fehlte das Selbstbewusstsein vermutlich, weil mir nach dem Tod meines Stiefvaters die Vaterfigur fehlte, durch welche ich Selbstbewusstsein lernen konnte.
Meine Mutter hatte überhaupt kein Selbstbewusstsein, sie hat immer versucht es allen Recht zu machen. Das hatte ich leider von meiner Mutter übernommen.
Wenn ich gefragt wurde, ob ich etwas trinken möchte, habe ich nie nein gesagt.
Ich fühlte mich von anderen angenommen und in die Gruppe integriert, wenn ich trank. Mein Selbstbewusstsein ist dadurch auch gestiegen.
Wenn ich getrunken hatte, traute ich mich sogar den Leuten meine Meinung zu sagen, auch wenn diesen das nicht gepasst hat. Ich habe mich dann immer gut gefühlt, da ich dann dachte, super, du bist auf dem richtigen Weg Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ich konnte mit Mädchen flirten usw. Alles Dinge, die ich leider nicht schaffte, wenn ich nüchtern war.
Mit 24, 25 Jahren war es dann sogar so, dass ich mich darauf freute, etwas zu trinken, da ich wusste, dann wäre ich wieder selbstbewusst.
Ich war sogar neidisch auf die Menschen, die das ohne Alkohol schafften, sah aber für mich die Möglichkeit, das durch Alkohol auch zu erreichen.

Ich habe auch nie über Probleme gesprochen. Wenn ich Alkohol getrunken hatte, wurde ich melancholisch und habe manchmal darüber gesprochen, wie es mir geht und dass ich gerne selbstbewusster wäre.
Freunde und Frauen haben mir dann gesagt, dass ich ein toller Mensch wäre und ich keinen Grund hätte, nicht selbstbewusst zu sein.
Das wurde mir aber nur gesagt, wenn ich darüber gesprochen hatte und das war nur, wenn ich Alkohol getrunken hatte. Irgendwie wollte ich das öfter hören, das baute mich auf. Reden konnte ich darüber nur, wenn ich was getrunken hatte. Also trank ich wieder, um Bestätigung zu erhalten.

Inwieweit geht deine VP bei deinen Motiven mit dir konform? Sieht sie es genauso? Wenn ich lese das du Fußball gespielt (und da es lange war, warst du sicher erfolgreich), sogar Sport studiert und im Kreise deiner Mitstudenten sicher nicht unbeliebt warst, fällt es erstmal etwas schwer, nachzuvollziehen, dass du dich über den Alk. in der Gruppe integriert hast und dein Selbstbewusstsein aufbauen musstest. Mit Alk. kann man sein Selbstwertgefühl aufbauen - das ist unbestritten - jedoch würde, um z.B. ein Mädchen anzusprechen - auch ein wesentlich geringerer Alk.pegel reichen, um den "Mut" dazu zu haben.

Ich sehe hier auch, dass du den Alk. zur "Problembewältigung" genutzt hast. Du hast es (sehr wahrscheinlich) nicht wirklich gelernt, offen darüber zu reden. Deine Mutter hat es dir vorgelebt, sie hat ebenfalls lieber "runtergeschluckt" und du (und vllt. auch dein Bruder) hast erkannt, dass sich Probleme mit dem Alk. noch viel leichter "herunterschlucken" lassen. Auf diese Art musste man sich nicht mit seinen Sorgen auseinandersetzen, sondern konnte sie betäuben.
So konnten dann auch evtl. negative Erfahrungen (Fußballaus wegen des kaputten Knies, Aufgabe des Studiums, sozialer Abstieg) erfolgreich verdrängt werden und der Konsum stieg weiter an.

Das du aus dieser Misere später einen Ausstieg gefunden hast, ist absolut bemerkenswert.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wenn ich am Abend zuvor 3 Bier oder mehr getrunken hatte, war ich am nächsten Tag schlapp und fühlte mich morgens antriebslos. Das variierte je nachdem, wieviel ich getrunken hatte. Ich hatte dann keine so rechte Lust zur Uni zu gehen.
Mein Umfeld war irgendwann gekennzeichnet dadurch, dass alle meine Freunde auch Alkohol tranken. Das war für mich aber zu dem Zeitpunkt nicht auffällig. Für mich war das normal.
Dir ging es bereits nach 3 Bieren (1,5l) am nächsten Tag schlecht? Und heute trinkst du immerhin noch bis zu 1l pro Anlass?:smiley2204:

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, im Alter von 18 – 25 Jahren. Wie schon beschrieben.
Ein Umstand war, dass es mir damals an Selbstbewusstsein mangelte.
Möglicherweise hängt das in irgendeiner Weise auch unterbewusst mit meinem Stiefvater zusammen, der sich totgesoffen hatte.
Ich könnte mir vorstellen, dass er mir auf irgendeine Art Vorbild war. Er hat mich ja mit großgezogen und war durchgehend Alkoholiker. Ich war 2 Jahre alt, als er in unsere Familie kam und er ist gestorben, als ich 10 war.

Nunja, ob der Stiefvater da als "Vorbild" herhalten sollte? Du hast ja gerade bei ihm gesehen wie verheerend sich der hohe Alk.konsum auswirken kann, das wäre eher als Abschreckung geeignet gewesen....

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Im Alter von 24 – 25 Jahren habe ich öfter die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren. Es war mir oft egal, wieviel ich trank und habe einfach weitergetrunken, obwohl ich schon sehr betrunken war.

Hier solltest du (und diese Frage kann bei der MPU durchaus kommen) etwas vorsichtig sein. Mehrfache "Blackouts" sind z.B. sehr kontraproduktiv für kontrolliertes Trinken, da eben die Kontrolle schon einige Male versagt hat. Das es dir "egal" war und du weitergetrunken hast, obwohl du schon sehr betrunken warst, könnte ebenfalls ein Hinweis darauf sein das KT bei dir nicht gut funktioniert.

Überlege mal, der GA weiß nicht wie du die letzten Jahre mit dem Alk. umgegangen bist. Er wird dich für einige Stunden kennenlernen und muss danach eine Prognose darüber erstellen ob du dich wieder alkoholisiert ans Steuer eines Kraftfahrzeug setzen wirst. Bringe ihn gar nicht erst dahin, dass er daran zweifelt, dass du es nicht tun wirst.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, bis zur TF habe ich nie bewusst und völlig auf Alkohol verzichtet.

Aber nach deiner TF....:zwinker0004:
 
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich eher als Gelegenheitstrinker gesehen.
Heute trinke ich kaum noch Alkohol, zumindest nur zu bestimmten Anlässen. In der Menge und Häufigkeit, in der ich früher getrunken habe, habe ich Alkoholmissbrauch betrieben.

Das du selbst von Alk.missbrauch sprichst ist eine gängige Aussage und auch nicht weiter zu "kritisieren". Hier nur mal zur Info: wenn der GA einen Missbrauch bei dir sieht, wird er Abstinenz von dir fordern müssen.

Etwas Leselektüre: Alk.gefährdung oder Alk.missbrauch - der Unterschied bei der MPU....

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke heute zu gegebenen Anlässen.
An Sylvester trinke ich ca. 1-2 Bier 0,5l und ein Glas Sekt zu Mitternacht.
Auch zu Geburtstagen meiner Schwiegereltern trinke ich 1-2 Bier 0,5l und manchmal einen Aperitif nach dem Essen.
Zu der Weihnachtsfeier unserer Stabskollegen trinke ich meist auch 1-2 Bier.
Wenn mein Geburtstag auf ein Wochenende fällt, kann es vorkommen, dass ich auch mal 1-2 Bier trinke.

Und alle 2-3 Monate, wenn ich mit meiner Frau oder mit den Schwiegereltern essen gehe, trinke ich auch 1-2 Bier 0,5l.

Dazu (v.a. zu den Mengen) hatte ich dir ja schon etwas geschrieben...
Es ist übrigens okay wenn du bei der MPU die Größen so angibst. Beim Trinkkalender kannst du TE angeben (sofern du Trinkmengen in Trinkeinheiten umrechnen kannst), ansonsten kannst du auch im Kalender die Größen angeben. Der GA möchte nämlich nicht das du von TE sprichst, sondern eben angibst welche Mengen du insgesamt zu einem Anlass maximal trinkst. Den TK kannst du gerne erstellen und mitnehmen - ob er große Beachtung finden wird, kann man aber im voraus nicht sagen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Änderung angestossen wurde letztendlich durch den Schock, so alkoholisiert noch gefahren zu sein.
Ich habe mir ständig vorgehalten, was hätte passieren können. Was wäre gewesen, wenn der Stromkasten kein Stromkasten gewesen wäre.
Ich begann zu hinterfragen, warum ich trank. Mir wurde so langsam bewusst, dass ich durch Alkohol nicht wirklich erreichen konnte, stabil selbstbewusst zu sein.
Darüber hinaus machte ich mir Gedanken, was ich in Zukunft wollte. Ich wollte beruflich erfolgreich sein. Mir eine Zukunft aufbauen.
Das konnte ich nur erreichen, wenn ich bewusst an mir arbeite.
Ich begann offen und ohne Alkohol auf die Leute zuzugehen, überlegte mir, was ich wirklich in meinem Leben erreichen wollte.
In dieser Phase habe ich mit 26 Jahren mein Studium aufgegeben. Meine Mutter wollte eher, dass ich studiere, mein tatsächlicher Wunsch war das nicht.
Ich kümmerte mich um eine Ausbildung. Mit 27 fing ich diese an. Mit 29 schloss ich diese sehr gut ab.

Ohne Alkohol fing ich an das zu tun, was ich wollte und nicht nur auf andere zu hören, oder es meiner Mutter recht machen zu wollen.
Ein tolles Gefühl, da ich anfing mein Leben im Griff zu haben.
Ich fing an in der Ausbildung gute Leistungen zu erbringen und war richtig stolz auf mich.
Mein Selbstbewusstsein fing an zu steigen, ohne dass ich Alkohol trinken musste.
Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Kaum zu beschreiben, aber einfach toll.

Rückblickend fing es an, dass mir meine vorherige Art zu leben wirklich peinlich war und heute noch ist.
Ich gehe aber offen damit um. Das kann sich keiner meiner heutigen Kollegen und Freunde vorstellen, dass ich damals so viel trank. Leider war es aber so, mit dem Höhepunkt meiner damaligen TF.

Ah okay, du wolltest gar nicht studieren - das relativiert einiges. Somit warst du wohl eher froh das du durch dein kaputtes Knie einen anderen Weg einschlagen konntest?

Da du aber auch darüber geschrieben hattest das du zur Problembewältigung getrunken hast (und ich denke das dies ein nicht unerheblicher Anteil deiner Trinkmotive ausmacht), bleibt hier noch die Frage wie du ohne dein "Hilfsmittel" ausgekommen bist. Wie hast du erreicht das du heute über deine Sorgen reden kannst?

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe mir generell ein gestärktes Selbstbewusstsein angeeignet, auch ohne Alkohol. Mein Umfeld hat sich automatisch geändert, seitdem ich nicht mehr so viel trinke. Nach und nach hatte sich mein Freundeskreis verändert, was mir zeigte, dass es früher eher um das Trinken in Gemeinschaft ging, denn um wahre Freundschaften. Nach und nach wurde der Kontakt mit meinem damaligen Freundeskreis weniger. Heute habe ich mit meinen damaligen Freunden keinen Kontakt mehr.

Dein Umfeld hat sich in erster Linie geändert, weil DU dich geändert hast :zwinker0004:

Hier wäre es schön wenn du dem GA noch ein wenig mehr erzählen könntest, z.B. wie du heute mit Problemen umgehst, welchen Ausgleich du dir suchst, wenn es mal "schwierig" wird, sei es bei der Arbeit oder im persönlichen Umfeld. Hast du Hobbys? Was machst du in deiner Freizeit?

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Heute versuche ich nicht mehr mit Alkohol mein Selbstbewusstsein zu steigern, wie das früher der Fall war.
Im Laufe der Jahre habe ich mir „echtes“ Selbstbewusstsein angeeignet.
Darüber hinaus spreche ich Probleme offen an. Wie ich die letzten Jahre gesehen habe, hilft das immer Lösungen zu finden. Wenn es keine direkte Lösung gibt, so findet man zumindest Kompromisse im offenen Dialog.

Dazu kommt, dass ich innerlich eine Abneigung zu zu viel Alkohol entwickelt habe. Menschen, die zu viel Alkohol trinken und sich nicht mehr unter Kontrolle haben, tun mir mittlerweile meist leid.
Anfangs habe ich versucht mit diesen Leuten zu reden, auch mit meinen Freunden. Das funktionierte leider nicht. Jeder einzelne muss selbst seine innere Einstellung und Sichtweisen ändern, um zu erkennen, dass zu großer Alkoholkonsum kontraproduktiv ist.

Hier gilt es prakische Rückfallprophylaxen aufzuzeigen. Was tust du konkret um dauerhaft stabil zu bleiben? Wichtig: immer die Familie (und auch enge Freunde) mit einbeziehen. Menschen an die du dich wenden kannst wenn du Hilfe brauchst und mit denen du über alles reden kannst. Auch der Hinweis das man sich im "Notfall" prof. Hilfe holen würde ist nicht schlecht. GA mögen es gerne wenn ihre Kunden in einem gesunden und stabilen Umfeld leben...

Phrasen, das man heute große Abneigung gegen hohe Alk.mengen hat (und die meisten GA sehen es halt als Phrasen) muss man nicht unbedingt kundtun (ist aber deine eigene Entscheidung).

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,)

Jetzt im Moment kann ich es mir nicht vorstellen. Der Weg, den ich die letzten 12 – 13 Jahre gegangen bin bestärkt mich darin in Bezug auf Alkohol sehr stabil zu sein.
Sicher hat man ab und zu Probleme, die hat jeder. Doch ich habe eine andere Herangehensweise.
Sollten ganz gravierende Probleme auftreten, wie etwa Trennung von meiner Frau, Verlust des Hauses oder Arbeitslosigkeit, habe ich mir vorgenommen, mich an mein früheres Leben zu erinnern und mir immer vor Augen zu halten, wie ich damals die Veränderung zu Positiven geschafft habe.
Ansonsten habe ich gute Freunde, die zu mir stehen und mit mir meine Probleme aufarbeiten, falls notwendig.

Vorstellen können sollte und muss man es sich immer (aber nur theoretisch), denn somit vergisst man nichts, achtet auf sich und kann rechtzeitig etwas unternehmen, wenn man spürt, dass man doch wieder in der Gefahr ist, in alte Verhaltensweisen zurückzufallen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ein Anlass bevorsteht, bei welchem ich voraussichtlich Alkohol trinken werde, kümmere ich mich vorab darum, wie ich später nach Hause komme. Das mache ich jetzt schon logischerweise. Dies werde ich so beibehalten. Mittlerweile finde ich es verantwortungslos unter Alkoholeinfluss zu fahren.

Hmm, sicher hast du es auch früher schon verantwortungslos gefunden, hast dir aber einfach zu wenige Gedanken darüber gemacht, oder?

Die beste Strategie (neben Geld für Bus, Bahn und Taxi) ist es, wenn man seinen Wagen bei einem geplanten Trinkanlass gar nicht erst mitnimmt, sondern sich gleich fahren lässt.:smiley138:
 
Zurück
Oben