Liebe Forenmitglieder,
auch ich habe mich dazu entschlossen doch endlich die seit ca. 13 Jahren erforderliche MPU anzugehen.
Nun gehen einem natürlich sehr viele Gedanken durch den Kopf...
Zu meiner Geschichte und dem Hergang...
Ich bin nun 36 Jahre alt und habe seit 13 Jahren keinen FS mehr.
Das kam so...
Ich habe seit ich 6 Jahre alt war Fußball gespielt. Als ich ca. 16, 17 Jahre alt war, wurde es üblich, dass ab und an auch mal ein, zwei Kisten Bier in der Kabine getrunken wurden.
Nach jedem Training und noch mehr nach Spielen. Dann wurde immer gefeiert und anschließend meist noch in die Disco.
Dazu kam, dass ich mit irgendwann mit dem Sportstudium anfing. Studenten trinken auch mal gerne einen, wie man so hört...
Alles in allem war es irgendwann Routine, dass man 2-3 mal die Woche einiges getrunken hat.
Man fühlte sich zudem dann auch selbstbewusster... einige kennen das sicherlich...
Der Tag meiner Trunkenheitsfahrt vor 13 Jahren begann damit, dass ich Bundesliga schauen war (2-3 Hefeweizen) und danach zur Arbeit gefahren bin.
Zu der Zeit arbeitete ich in einer Videothek nebenbei.
Dort trank ich dann erneut 2-3 Bier.
Der Besitzer der Videothek besaß eine Disco. Und an diesem Tag wollte die Belegschaft der Videothek gemeinsam in der Disco feiern gehen...
Also bin ich dann dorthin gefahren...
Alles umsonst, da man ja Mitarbeiter des Besitzers war.
Ich weiß, dass ich ständig ein Bier und einen Longdrink vor mir stehen hatte.
Wenn irgendwas leer war wurde das Getränk automatisch durch ein volles ersetzt.
Zumindest muss ich unglaublich viel getrunken haben... ich kann mich an diesen Abend kaum noch erinnern.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern gefahren zu sein.
Zumindest bin ich am nächsten Tag dadurch aufgewacht, dass die Polizei an der Tür geklingelt hat.
Es wurde ein paar Straßen weiter ein Stromkasten umgefahren und die Hausmauer dahinter auch beschädigt.
Da mein Auto einen Totalschaden hatte, wurde das Auto geprüft.
Dieses Auto hat den Schaden verursacht und es steht vor der Haustür. Demnach muss ich noch gefahren sein.
Auf der Polizeiwache wurde mir Blut abgenommen und zurück gerechnet auf 1,96 BAK.
Als ich 11 Monate später meinen FS abholen wollte, wurde mir gesagt, dass ich eine MPU machen müsste.
Dazu muss ich sagen, dass mein damaliger Anwalt (auch vom Fußballverein) mir gesagt hat, dass ich keine MPU machen müsste. Er hätte das mit dem Gericht geklärt...
Naja, ich war erst mal geschockt.
Eine MPU zu diesem Zeitpunkt kam für mich nicht infrage. Fußball spielen, studieren, nichts trinken. Das passte für mich nicht zusammen.
Zudem hatte ich das Geld dafür gar nicht parat und wusste auch nicht, wie ich das Geld zusammenbekommen sollte...
Also so weitergemacht ein paar Jahre.
Mein Studium musste ich irgendwann aufgeben, da mein Knie kaputt war (ich hatte Sport studiert).
Also erst mal arbeitslos und über das Arbeitsamt eine Ausbildung gemacht.
Ich bin dann mit meinem Bruder in ein Haus zwei Dörfer weiter gezogen, welches meine Mutter gekauft hatte.
Die Miete zahlte das Amt, meine Mutter damit größtenteils die Raten.
Mein Bruder war genauso drauf. Eher noch schlimmer als ich damals. Er hatte den FS schon einmal verloren...
Aber daraus hatte weder er noch ich gelernt.
Unser Leben bestand irgendwann darin unsere Ausbildungen zu machen (er machte die gleiche, wie ich) und außerhalb der Ausbildung Alkohol zu trinken.
Das war für uns einfach entspannt zu der Zeit.
Nach der Ausbildung trinken, sich an den PC zu setzen oder vor den Fernseher und einfach nichts zu tun...
Dazu kamen am Wochenende ein, zwei Freunde immer vorbei und neben dem Trinken kamen noch diverse andere Dinge dazu.
Mein Bruder wusste schon damals, dass er irgendwann Alkoholiker wird. Er hat das schon zu Beginn gesagt... heute hat er es "geschafft"... er ist Alkoholiker und nimmt auch einige Drogen.
Ich habe aber irgendwann innerlich gespürt, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich musste mein Leben ändern.
Ich habe im Internet 2008 ein Mädchen kennen gelernt. Irgendwann haben wir uns ab und an getroffen.
Sie wohnte 350km entfernt von mir. Aber sie lebte in normalen Verhältnissen. Für sie war es unglaublich, wie man so leben kann.
Meine Ausbildung neigte sich dem Ende zu und sie wollte nicht aus der Stadt, in der sie wohnte raus, da sie eine 2-jährige Tochter hatte und dadurch, dass ihre Eltern in der Stadt wohnen, wollte sie die Entlastung durch ihre Eltern nicht verlieren, wenn sie die Stadt verlässt.
Ich sah meine Chance dem alten Leben zu entfliehen, welche ich auch nutzte.
Ich zog im Januar 2009 zu ihr.
In anderer Umgebung und anderem Umfeld konnte ich nun langsam angehen mein Leben zu ändern.
Ich suchte verbissen nach Arbeit und fing ganz klein an... erst Vollzeit für ganz wenig Geld... usw... bis ich nach nunmehr 6 Jahren einen tollen Job habe. Nun passt alles.
Sehr wichtig war auch die Erkenntnis, dass ich nicht unbedingt Alkohol trinken musste, um etwas zu erreichen... klingt komisch, aber das Denken hatte ich teilweise....
Ich habe in den letzten 7 Jahren mein Leben extrem geändert und umgekrempelt.
Ich kann nun auch ohne Probleme ein Bier trinken und dann aufhören, kein Problem. Ich führe ein ganz normales Leben.
Ich habe geheiratet, mir vor kurzem mit meiner Frau ein Haus gekauft und einen Hund (kleiner Golden Retriever), gehe arbeiten usw... alles ganz normal.
Ich war vor ca. 2 Wochen bei einer Verkehrspsychologin und habe mit ihr durchgesprochen, was ich nun zu tun habe.
Sie rät mir zu KT, welches ich nun angehe.
Am Montag wurde mir Blut abgenommen. Gerne teile ich die Werte hier im Forum mit. Ich denke, da ist noch einiges an Luft nach oben.
Mein Ziel wäre es, den FS Ende Juni wieder zu haben... was recht eng werden könnte.
Ich habe an Sylvester von ca. 19.00 - 01.00 Uhr eine Flasche Wein (0,7l) und zwei Gläser Sekt getrunken.
Am 14.01.2015 war ich bei meiner Schwiegermutter auf der Geburtstagsfeier und habe dort von 17.00 - 21.00 Uhr zwei Bier (1,0l) und einen Obstler (4cl) getrunken.
Die Psychologin sagte, mir vorher, dass ich an wenigen vorher geplanten Tagen Alkohol trinken könnte. D.h. höchstens ungefähr 2 Anlässe im Vierteljahr und ich dürfte nicht mehr als 3 Bier a 0,5l trinken und vielleicht noch einen kleinen Schnaps.
Ich bin 1,87m groß und wiege ca. 86 Kilo.
Nun habe ich irgendwie Angst, dass mich diese beiden Trinkanlässe schon extrem zurückwerfen in Hinsicht auf meine MPU.
Könnte es sein, dass von vornherein gesagt wird: Sie haben ja innerhalb von 2 Wochen 2 mal getrunken..., sie sind nicht bereit und haben ihr Leben nicht im Griff...
Wobei ich persönlich finde, dass es an Sylvester normal ist, dass man mal etwas trinkt... und am Geburtstag der Schwiegermutter... naja, für mein Empfinden vertretbar.
Der Plan ist erstmal die nächsten 4 Wochen gar nichts zu trinken und dann mal schauen und rechnen.
Gar nichts zu trinken in der KT-Phase sagte mir die Psychologin sei kontraproduktiv, da man bei vollständiger Abstinenz auf Alkoholprobleme schließen könnte.
Hier ist es echt schwierig das Maß zu finden, dass man sagt, so ist es in Ordnung!
Meine Kollegen auf Arbeit lachen sich schon kaputt, dass ich zu einer Beratung bzgl. Alkohol gehe. Sie kennen mich ja nun und können sich gar nicht vorstellen, dass ich so etwas machen muss.
Alles in allem habe ich echt Angst alles zu vermasseln. Ich möchte auch meine Frau unterstützen können. Sie muss überall hin fahren und ich kann ihr nichts abnehmen...
Alles echt ungünstig.
Wie würdet Ihr die Situation im Gesamten einschätzen?
Ich bin für alle Rückmeldungen dankbar.
LG
Cometeye
auch ich habe mich dazu entschlossen doch endlich die seit ca. 13 Jahren erforderliche MPU anzugehen.
Nun gehen einem natürlich sehr viele Gedanken durch den Kopf...
Zu meiner Geschichte und dem Hergang...
Ich bin nun 36 Jahre alt und habe seit 13 Jahren keinen FS mehr.
Das kam so...
Ich habe seit ich 6 Jahre alt war Fußball gespielt. Als ich ca. 16, 17 Jahre alt war, wurde es üblich, dass ab und an auch mal ein, zwei Kisten Bier in der Kabine getrunken wurden.
Nach jedem Training und noch mehr nach Spielen. Dann wurde immer gefeiert und anschließend meist noch in die Disco.
Dazu kam, dass ich mit irgendwann mit dem Sportstudium anfing. Studenten trinken auch mal gerne einen, wie man so hört...
Alles in allem war es irgendwann Routine, dass man 2-3 mal die Woche einiges getrunken hat.
Man fühlte sich zudem dann auch selbstbewusster... einige kennen das sicherlich...
Der Tag meiner Trunkenheitsfahrt vor 13 Jahren begann damit, dass ich Bundesliga schauen war (2-3 Hefeweizen) und danach zur Arbeit gefahren bin.
Zu der Zeit arbeitete ich in einer Videothek nebenbei.
Dort trank ich dann erneut 2-3 Bier.
Der Besitzer der Videothek besaß eine Disco. Und an diesem Tag wollte die Belegschaft der Videothek gemeinsam in der Disco feiern gehen...
Also bin ich dann dorthin gefahren...
Alles umsonst, da man ja Mitarbeiter des Besitzers war.
Ich weiß, dass ich ständig ein Bier und einen Longdrink vor mir stehen hatte.
Wenn irgendwas leer war wurde das Getränk automatisch durch ein volles ersetzt.
Zumindest muss ich unglaublich viel getrunken haben... ich kann mich an diesen Abend kaum noch erinnern.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern gefahren zu sein.
Zumindest bin ich am nächsten Tag dadurch aufgewacht, dass die Polizei an der Tür geklingelt hat.
Es wurde ein paar Straßen weiter ein Stromkasten umgefahren und die Hausmauer dahinter auch beschädigt.
Da mein Auto einen Totalschaden hatte, wurde das Auto geprüft.
Dieses Auto hat den Schaden verursacht und es steht vor der Haustür. Demnach muss ich noch gefahren sein.
Auf der Polizeiwache wurde mir Blut abgenommen und zurück gerechnet auf 1,96 BAK.
Als ich 11 Monate später meinen FS abholen wollte, wurde mir gesagt, dass ich eine MPU machen müsste.
Dazu muss ich sagen, dass mein damaliger Anwalt (auch vom Fußballverein) mir gesagt hat, dass ich keine MPU machen müsste. Er hätte das mit dem Gericht geklärt...
Naja, ich war erst mal geschockt.
Eine MPU zu diesem Zeitpunkt kam für mich nicht infrage. Fußball spielen, studieren, nichts trinken. Das passte für mich nicht zusammen.
Zudem hatte ich das Geld dafür gar nicht parat und wusste auch nicht, wie ich das Geld zusammenbekommen sollte...
Also so weitergemacht ein paar Jahre.
Mein Studium musste ich irgendwann aufgeben, da mein Knie kaputt war (ich hatte Sport studiert).
Also erst mal arbeitslos und über das Arbeitsamt eine Ausbildung gemacht.
Ich bin dann mit meinem Bruder in ein Haus zwei Dörfer weiter gezogen, welches meine Mutter gekauft hatte.
Die Miete zahlte das Amt, meine Mutter damit größtenteils die Raten.
Mein Bruder war genauso drauf. Eher noch schlimmer als ich damals. Er hatte den FS schon einmal verloren...
Aber daraus hatte weder er noch ich gelernt.
Unser Leben bestand irgendwann darin unsere Ausbildungen zu machen (er machte die gleiche, wie ich) und außerhalb der Ausbildung Alkohol zu trinken.
Das war für uns einfach entspannt zu der Zeit.
Nach der Ausbildung trinken, sich an den PC zu setzen oder vor den Fernseher und einfach nichts zu tun...
Dazu kamen am Wochenende ein, zwei Freunde immer vorbei und neben dem Trinken kamen noch diverse andere Dinge dazu.
Mein Bruder wusste schon damals, dass er irgendwann Alkoholiker wird. Er hat das schon zu Beginn gesagt... heute hat er es "geschafft"... er ist Alkoholiker und nimmt auch einige Drogen.
Ich habe aber irgendwann innerlich gespürt, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich musste mein Leben ändern.
Ich habe im Internet 2008 ein Mädchen kennen gelernt. Irgendwann haben wir uns ab und an getroffen.
Sie wohnte 350km entfernt von mir. Aber sie lebte in normalen Verhältnissen. Für sie war es unglaublich, wie man so leben kann.
Meine Ausbildung neigte sich dem Ende zu und sie wollte nicht aus der Stadt, in der sie wohnte raus, da sie eine 2-jährige Tochter hatte und dadurch, dass ihre Eltern in der Stadt wohnen, wollte sie die Entlastung durch ihre Eltern nicht verlieren, wenn sie die Stadt verlässt.
Ich sah meine Chance dem alten Leben zu entfliehen, welche ich auch nutzte.
Ich zog im Januar 2009 zu ihr.
In anderer Umgebung und anderem Umfeld konnte ich nun langsam angehen mein Leben zu ändern.
Ich suchte verbissen nach Arbeit und fing ganz klein an... erst Vollzeit für ganz wenig Geld... usw... bis ich nach nunmehr 6 Jahren einen tollen Job habe. Nun passt alles.
Sehr wichtig war auch die Erkenntnis, dass ich nicht unbedingt Alkohol trinken musste, um etwas zu erreichen... klingt komisch, aber das Denken hatte ich teilweise....
Ich habe in den letzten 7 Jahren mein Leben extrem geändert und umgekrempelt.
Ich kann nun auch ohne Probleme ein Bier trinken und dann aufhören, kein Problem. Ich führe ein ganz normales Leben.
Ich habe geheiratet, mir vor kurzem mit meiner Frau ein Haus gekauft und einen Hund (kleiner Golden Retriever), gehe arbeiten usw... alles ganz normal.
Ich war vor ca. 2 Wochen bei einer Verkehrspsychologin und habe mit ihr durchgesprochen, was ich nun zu tun habe.
Sie rät mir zu KT, welches ich nun angehe.
Am Montag wurde mir Blut abgenommen. Gerne teile ich die Werte hier im Forum mit. Ich denke, da ist noch einiges an Luft nach oben.
Mein Ziel wäre es, den FS Ende Juni wieder zu haben... was recht eng werden könnte.
Ich habe an Sylvester von ca. 19.00 - 01.00 Uhr eine Flasche Wein (0,7l) und zwei Gläser Sekt getrunken.
Am 14.01.2015 war ich bei meiner Schwiegermutter auf der Geburtstagsfeier und habe dort von 17.00 - 21.00 Uhr zwei Bier (1,0l) und einen Obstler (4cl) getrunken.
Die Psychologin sagte, mir vorher, dass ich an wenigen vorher geplanten Tagen Alkohol trinken könnte. D.h. höchstens ungefähr 2 Anlässe im Vierteljahr und ich dürfte nicht mehr als 3 Bier a 0,5l trinken und vielleicht noch einen kleinen Schnaps.
Ich bin 1,87m groß und wiege ca. 86 Kilo.
Nun habe ich irgendwie Angst, dass mich diese beiden Trinkanlässe schon extrem zurückwerfen in Hinsicht auf meine MPU.
Könnte es sein, dass von vornherein gesagt wird: Sie haben ja innerhalb von 2 Wochen 2 mal getrunken..., sie sind nicht bereit und haben ihr Leben nicht im Griff...
Wobei ich persönlich finde, dass es an Sylvester normal ist, dass man mal etwas trinkt... und am Geburtstag der Schwiegermutter... naja, für mein Empfinden vertretbar.
Der Plan ist erstmal die nächsten 4 Wochen gar nichts zu trinken und dann mal schauen und rechnen.
Gar nichts zu trinken in der KT-Phase sagte mir die Psychologin sei kontraproduktiv, da man bei vollständiger Abstinenz auf Alkoholprobleme schließen könnte.
Hier ist es echt schwierig das Maß zu finden, dass man sagt, so ist es in Ordnung!
Meine Kollegen auf Arbeit lachen sich schon kaputt, dass ich zu einer Beratung bzgl. Alkohol gehe. Sie kennen mich ja nun und können sich gar nicht vorstellen, dass ich so etwas machen muss.
Alles in allem habe ich echt Angst alles zu vermasseln. Ich möchte auch meine Frau unterstützen können. Sie muss überall hin fahren und ich kann ihr nichts abnehmen...
Alles echt ungünstig.
Wie würdet Ihr die Situation im Gesamten einschätzen?
Ich bin für alle Rückmeldungen dankbar.
LG
Cometeye