Hier nun mein FB mit deutlich mehr Substanz, vor allem was innere Motive und positive Veränderungen durch die Abstinenz angeht. Bin gespannt auf Euer Feedback!
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 173 cm
Gewicht: 70 kg
Alter: 30
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.08.2017
BAK: 2,39
Trinkbeginn: 18:00 Uhr
Trinkende: 00:20 Uhr (Polzeikontrolle 0:50)
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:25 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 01.10.2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ab Januar 2020
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Drei Blutbilder seit Vorfall mit jeweils unauffäligen Leberwerten im Normbereich
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ein Gespräch bei der Caritas gehabt für 60 Minuten
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: geplant Mitte Juni
Welche Stelle (MPI): TBD
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
nein
-------------------------
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Die TF fand auf dem Heimweg von einem Volksfest meines Heimatsortes statt. Das ist ein typisches Volksfest und in der Gemeinde alte Tradition und eines der größten Feste des Jahres. Dort war ich mit einem alten Freund. Man trifft dort alte Freunde aus Schulzeiten und es wird in großen Mengen getrunken. Obwohl die Strecke zu meiner Wohnung damals nur sehr kurz war (ca. 900m) bin ich blöderweise trotzdem mit dem Fahrrad hingefahren obwohl mir damals natürlich klar war, dass nicht zu knapp getrunken wird an dem Abend. Dort angekommen mussten wir zunächst eine ganze Weile anstehen. Währenddessen haben wir schonmal zwei Bier getrunken. Drinnen angekommen haben wir uns einen Tisch gesucht und sassen in feucht-fröhlicher Atmosphäre mit alten Schlkameraden zusammen. An diesem Tisch wurden ständig neue Weinflaschen bestellt und großzügig an alle ausgeschenkt. Recht schnell hatte jeder eine Flasche Wein spendiert und demnach dann als jeder mal dran war wohl auch eine Flasche Wein intus. Es gab Umhängegläser (ca. 0,1 l), die wiederum dazu einluden ständig nachgeschenkt zu bekommen. Ich habe das damals dankend angenommen und ehrlich gesagt bisschen den Überblick verloren wieviel ich letztendlich getrunken habe. Ich war defintiv sehr betrunken am Ende und setzte mich dann dummerweise trotzdem aufs Fahrrad um nach Hause zu kommen. Ich kam allerdings nicht allzu weit, da die Polizei an der Straße Sperrposten aufgestellt hatten und mich kontrollierten. Nachdem der Atemtest natürlich angeschlagen hat, musste ich mit auf die Wache wo eine BAK von 2,44 festgestellt wurde. Meinen Führerschein habe ich dann nach Ablauf der Sperrfrist „freiwillig“ abgegeben und habe ihn jetzt seit ca. 1,5 Jahren nicht mehr.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x0,5L Helles 18:00-19:00 Uhr
Abends 19.30 - 0:00 Uhr ca. 2,5 Liter Wein (check das nochmal)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
400m gefahren von 900m
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Im betrunkenen Zustand habe dummerweise gedacht dass ich aufgrund der geringen Distanz und der mir wohlbekannten Strecke noch sicher nach Hause fahren kann was natürlich Unsinn war.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte eigentlich zu Fuß nach hause gehen. Mein Freund ließ allerdings auf sich warten und verlor sich in ein gespräch mit einer anderen bekannten. Dann wurde ich ungeduldig und spontan habe ich mich dann doch aufs fahrrad geschwungen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Schätze an die 300mal, mit dem Fahrrad. Da habe ich das leider immer etwas auf die leichte Schulter genommen. Das es früher oder später wohl unvermeidbar war Probleme zu bekommen und dass die meisten solcher Fahrten unentdeckt bleiben. Eine sehr hohe Dunkelziffer solcher Delikte allgemein.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Den ersten Schluck Bier von den Eltern mit 8 oder so.
In der Jugend richtig angefangen dann mit 16, dann regelmäßig auf den Partys und Festen am Wochenende, da gehörte Bier eigentlich immer dazu.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Seit dem ersten Kontakt trank ich bis zu der TF regelmäßig. Je nach Lebenssituation und Umstände änderte sich das immer wieder. Die Mengen wurden schleichend immer ein bisschen mehr, da natürlich auch meine Toleranz stieg. Harten Alkohol eher selten, meistens Bier oder Wein in recht rauhen Mengen. Zu Beginn meiner Trinkerlaufbahn haben 2-3 Bier gereicht. Dann zu Unizeiten bis hinein in meine letzten Jahren vor der TF waren es bei einem Abend der lange ging dann deutlich mehr, bis zu 10 Bier waren keine absolute Seltenheit. Vor allem der Uni-Alltag und meine Umgebung damals hat zu regelmäßigen Trinkgelagen geführt. Dabei sei auch ein Erasmus Semester zu erwähnen, bei dem an mindestens drei Tagen getrunken wurde.
Hatte dazwischen auch Abstinenzphasen z.B. zu Prüfungsphasen an der Uni, da dann 1,5 Monate keinen Alkohol getrunken. Alles in allen sehr regelmäßig da ich v.a. Wochenende sehr viel unterwegs war und auch sehr gerne und oft feiern ging und da gehörte Alkohol immer dazu. Alleine habe ich nicht getrunken und unter der Woche auch kaum. Vielleicht mal ein Bier oder ein Glas Wein beim Essen gehen. Aber eigentlich war der Alkoholkonsum immer mit sozialem Kontakt und Partys oder Treffen mit Freunden verbunden.
Von sehr positiv bis gar keinen Alkohol, aber auch in die andere Richtung bis zum Täglichem, teilweise auch Missbrauch.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
2006-2009: 2 mal die Woche am Wochenende 2-3 Bier pro Abend
2009-2010 (freies Jahr nach dem Abi): 2-3 mal die Woche 3-5 Bier am Abend
-> gab natürlich Ausreiser nach oben zum Beispiel Wiesn oder geburtstage da waren es bestimmt auch mal 6 Bier
Seit 2010-2017: Universität und erste Berufserfahrungen
1-3 mal die Woche kommt auf den Anlass an bei Diskotheken oder sehr lange Barabenden bis zu 10 Bier am Abend, das kam durchaus vor, oder auch bei Anlässen wie der Wiesn
Seit Beginn Eigentlich nur Bier, Weinschorle oder Wein. Bin damit vermeintlich gut gefahren und harter Alkohol hat mir nie geschmeckt. Gelegentlich mal einen Cocktail oder Gin Tonic aber zu 90% Bier und Wein.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
überwiegend mit Freunden und Arbeitskollegen wenn wir in Bars oder Diksotheken gingen. Aber auch im Wirtshaus oder Biergarten oder zum vorglühen bei jemanden von uns zuhause.
Zudem Mit Verwandten (Brüder, Eltern) zu entsprechenden Anlässen, also auf Festen und Familienfeiern, dort aber wesentlich dezenter. Da kam es dann nicht zum betrunkenen Zustand weil ich das vor verwandten vermeiden wollte und es eine ganz andere Dynamik hatte als mit Freunden.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive:
Ich habe wohl ein dringendes Bedürfnis dazu zu gehören und Bestätigung durch andere zu erhalten. Das geht natürlich einher mit einem instabilen/schwachen Selbstwertgefühl.
Kurzer Blick auf meinen Werdegang:
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 3 Jahre alt war. Meine Mutter viel gearbeitet, alleinerziehend, zu Hause, war sehr tapfer aber durch lange Arbeitszeiten war meine Erziehung jetzt nicht überfürsorglich, andere Kinder hatten sicherlich mehr Aufmerksamkeit in ihrem familiären Umfeld. Meinen Vater hab ich alle paar Wochen am Wochenende gesehen, das Verhältnis war gut wenn auch nicht so intensiv und bestimmt auch oberflächlicher als bei einer Familie wo der Vater zu Hause lebt. Kann mir vorstellen dass das zu einem geringen Selbstwertgefühl geführt hat. Habe definitiv nicht die Veranlagung meinen Platz und Sachen die mir zustehen, einzufordern. Bin immer den leichteren Weg des geringeren Widerstands, auch auf meine Kosten, gegangen.
Ich war immer sehr klein und hatte ein Babyface, sah sehr „harmlos“ aus. Dadurch wurde ich in eine bestimmte Rolle gedrängt und auch gerne übersehen (bis heute). In der Schulzeit war ich im ersten Jahr tatsächlich sehr schüchtern und traute mich kaum auf den Schulhof. Dann habe ich mich irgendwie eingerichtet und bin aufgetaut sodass ich später durchaus eher extrovertiert war und den Klassenclown gespielt habe. Das fand ich gut und war dabei auch durchaus beliebt. Heute denk ich dass man da schon meine Neigung sieht Bestätigung erfahren zu müssen. In der Pubertät hinkte ich mit dem Wachstum weiter hinterher (war einer der kleinsten der Klasse), hatte Akne und bekam eine Zahnspange. Das war meinem Selbstvertrauen natürlich nicht zuträglich. Ich versuchte trotzdem meinen Platz zu bewahren und nicht durchs Raster zu fallen. War weiterhin der Klassenclown und hatte auch Probleme in der Schule mit den Lehrern, zahlreiche Verweise, drohender Schulverweis. Dabei habe ich meine Streiche und Ungehorsamkeiten nicht aus Auflehnung gegen Autoritäten begriffen sondern wollte einfach cool und besonders sein, meinen Platz finden. All die Schwierigkeiten die damit verbunden waren habe ich also in Kauf genommen um in der Wahrnehmung der Anderen zu bestehen. Daher nährte sich mein Selbstwert.
Schulisch war ich immer sehr gut, ich weiß nicht ob das eine Rolle spielt, will damit auch nich prahlen, dachte nur vll ergänzt es das Bild
Dann kam die ersten Parties und der Alkohol. Der Alkohol war zu Beginn einfach spannend, da ich die Wirkung davor nicht kannte und es wie ein Wundermittel wirkte. Für meine Zwecke war er prädestiniert.
Ich mochte das Enthemmungsgefühl und die Euphorie. Es hat mir Selbstbewusstsein gegeben und ich wurde gesprächiger und mutiger im Umgang mit anderen Menschen. Zum Beispiel habe ich es gebraucht um Mädchen anzusprechen. Ich war aufgrund meiner Erscheinung sehr unsicher gegenüber Mädchen und wäre ohne Alkohol kaum in der Lage gewesen auf sie zuzugehen. Und es hat anfangs also „wunderbar“ funktioniert, daher habe ich internalisiert als Mittel um den Abend lustiger und erfolgreicher zu gestalten. Von Mädchen gemocht zu werden, beliebt zu sein war für mich als Teenager glaub ich damals das Wichtigste für mein Selbstwertgefühl, das hat für mich nur unter dem beschriebenen Lifestyle mit Parties am Wochenende funktioniert.
Der Alkohol war durch meine positiven Erfahrungen sehr eng mit Vergnügen und lustigen, schönen Momente verknüpft. Diese Verbindung hat sich in mir gefestigt und ich habe diese Abende am Wochenende als Ausgleich gebraucht zum langweiligen und auch anstrengenden Alltag unter der Woche.
Ich schätze meine Motive also so ein: Ich war ein unsicherer Mensch mit geringem Selbstwertgefühl der den Wochenenden dem Eskapismus eine sehr große Bedeutung beigemessen hat. Zum einen um dort Bestätigung zu erfahren und die Vorstellung dazuzugehören und ein spannendes Leben zu führen, zu bewahren.
Außerdem war es Eskapismus also ein Ausgleich und in dem Sinne auch eine Stressbewältigung. Im Schulalltag (der in Retrospektive nicht soviel abverlangt) hat sich das so bisschen eingespielt und ist so erhalten geblieben. Unter der Woche die Pflicht und am Wochenende dann die Sau raus lassen. Denke das war erstmal noch eher hintergründig, in späteren Zeiten bei Studium und Berufsstress (u.a. als Werkstudent zum Studium) war diese Motivation dann schon deutlich ausgeprägter. Da gab es diesen Drang sich belohnen zu wollen für eine stressige Woche schon mehr als zu Schulzeiten wo Parties einfach noch neu und spannend waren und in erster Linie gefeiert wurde weil alles neu und spannend war.
Diese Dynamik hat sich bewahrt und der Mechanismus wurde zur Routine. Auch später in Studienzeiten (siehe Übersicht Trinkverhalten vergangener Jahre).
Auch die TF spielte sich in dieser Logik ab. Ich hatte monatelang für meine Masterarbeit geschuftet, wollte mich dann dafür belohnen und alles nachholen worauf ich verzichtet hatte und was ich verpasst hatte. Daher ging ich dann erstmal öfters feiern was dann in der TF gipfelte.
Zur Wirkung: Mit der Zeit war das mit der Wirkung des Alkohols schon lange nicht mehr so magisch und zielführend wie zu Beginn, das wollte ich damals aber noch nicht wahrhaben. Beim Ausgehen und zum Kennenlernen war es in Wirklichkeit eher kontraproduktiv (gelallt, betrunken bekommt man am Ende oft eine Abfuhr) aber das hat mich nicht entmutigt, zumindest hatte ich Action am Abend also einen Rausch und getanzt mit fremden Leuten gequatscht etc. einfach Geschichten zu erzählen am Tag danach… Das war mir damals ziemlich wichtig für mein Selbstwertgefühl nehm ich an.
Im konkreten Kontext warum ich die Feier auch nicht ohne Alkohol ausprobiert habe: Es hat sich bewährt und ich machte mir vor es ist ein elementarer Bestandteil eines gelungenen Abends. Ich denke auch, dass diese schädliche Schlussfolgerung sich als Gewohnheit eingebrannt hat. Ich dachte das Bier ist nötig um in Stimmung zu kommen, die Party in Gang zu kriegen. Dahinter steckt wohl ein Unvermögen mit der Situation Akwardness umzugehen die anfangs vll herrscht, ich brauchte also auch ein Mittel, also den Alkohol um dieses Unbehagen/Unsicherheit zu Anfang einer Party zu betäuben, dieser billige schnelle Ausweg mit Hilfsmitteln aus einer unbehaglichen kurzen Situation ist bezeichnend für die Gefährlichkeit von Alkohol und ich denke dadurch wurde ein Grundstein für ein problematisches Trinkverhalten gelegt.
Äußere Motive: Es war in meinem Freundeskreis (und is es bis heute) ganz normal und gehörte einfach dazu. Ich hab da keine Ausnahme gemacht, wollte wohl auch irgendwo dazugehören, wobei ich das nie so bewusst gesehen habe. Habe mich jetzt nicht unter Druck gesetzt gefühlt oder so, aber würde es trotzdem mal unter Gruppenzwang verbuchen. Wir waren eine gruppe von Jungs die fast jedes Wochenende ausgegangen sind, darüber haben wir uns identifiziert. Das ging dann bei jemanden zu Hause los und dann weiter in die Bars und Clubs der Stadt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich entspannter und lockerer. Auf jeden Fall auch weniger schüchtern.
Bei zu viel Alkohol wurde ich schludrig, habe gelallt und fand Eingebungen viel spannender als sie eigentlich waren. Fand zum Beispiel mittelmäßige Witze viel lustiger oder Ideen spannender. Gegenüber Freunden war ich auch schneller gereizt vor allem wenn ich mich zu unrecht angegriffen fühlte. Ich wurde auch frecher und konnte eventuell anderer Gefühle verletzen. Allerdings war ich nicht mutwillig fies o.Ä. ich war eigentlich immer sehr lustig drauf alkoholisiert und auch immer sehr beliebt, sodass es in meinem Umfeld durchaus einige Leute gab, die es bedauerten als ich aufhörte zu trinken.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Von meiner Mutter als ich zwischenzeitlich wieder zu Hause gewohnt habe. Das habe ich dann aber als überfürsorglich ignoriert. Habe mitunter auch gereizt und uneinsichtig reagiert. Dass so etwas halt zum jung sein dazugehöre. Habe die Problematik damals durchaus runtergespielt.
Wirklich Zeugen meiner Eskapaden waren eigentlich meine engeren Freunde, die haben dann schon drauf hingewiesen wenn man mal ziemlich betrunken war, aber das war dann eher ein markiger Spruch. Wobei man im Gespräch dann schon auch drüber gesprochen hat, dass dieses Level auf Dauer nicht weitergehen kann, das war dann aber in Mehrzahl für uns alle gesprochen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich war gegen Ende total unausgeglichen. Nach der Arbeitswoche stürzte ich mich ins Wochenende, das war dann oft Freitag und Samstag ausgehen, der Sonntag war dann eigentlich total verschenkt. Hieß dann Kater auskurieren und launisch drauf sein. Dementsprechend war dann der Start in die Arbeitswoche beschwerlich und eine Erholung und ein gesunder Rhythmus kaum möglich.
mit Mitmenschen habe ich gemerkt, dass der Alkohol oft zu Spannungen oder auch Trennungen mit Personen geführt hat. Das gilt nicht für meine engen Freunde, aber immer wenn ich neue Leute kennen gelernt habe oder eine Freundin hatte, gab es eigentlich immer Situationen in denen ich mich unter ALkoholeinfluss mit ihnen gestritten habe oder mich einfach daneben verhalten hab an einem Abend. Das war zwar meist nichts gravierendes aber immer der Anfang vom Ende, sodass ich nie dauerhafte bedeutsame Beziehungen aufbauen konnte. Da war Alkohol ehrlich gesagt immer ein Faktor der verbunden mit meiner Einstellung zum Problem werden würde. Habe solche Situationen aber dann nicht zu viel Bedeutung beigemessen und eher gedacht, dass man halt einfach nicht zusammen passt.
Meine Mutter machte sich schon Sorgen, vor allem da sie Angst hatte ich würde mein Potenzial verschwenden und in ihrem weiteren Bekanntenkreis einen trockenen Alkoholiker hat und seine Vorgeschichte kannte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Erwähnenswert denke ich besonders:
Erasmus Semester: lockere Atmosphäre, neue Leute kennenlernen, alle wollen feiern, dem war ich sehr zugewandt, allgemein eine DauerParty Atmosphäre
nach meiner Master Arbeit: Die Masterarbeit hat mir sehr viel Zeit und Energie abverlangt. Sechs Monate hatte ich quasi kein Sozialleben. Danach wollte ich das worauf ich verzichtet habe nachholen. Mit meinem Kumpel waren wir dann im herbst sehr viel unterwegs und da habe ich dann oft und gerne was getrunken, aber auch hier wieder nur in Gesellschaft und zum Feiern. Aber da auhc er frei hatte schon sehr oft und am Ende stand der Abend der TF.