TF Fahrrad - Allgemeine Fragen

ChrisWo

Benutzer
Hallo,

vorgestern wurde ich mit dem Fahrrad mit über 1,6 Promille angehalten. BAK-Ergebnis habe ich noch nicht.

Nachdem ich hier sehr viel gelesen habe, habe ich ein paar grundsätzliche Fragen, die mir anhand der FAQs nicht richtige Antwort geben konnten.

Macht eine sofortige Überprüfung der Leberwerte und im weiteren Verlauf regelmäßige Kontrolluntersuchungen Sinn und ist für eine MPU relevant? Insbesondere bei geplanter Abstinenz. Oder sind Leberwerte hier irrelevant?

Habe ich es richtig verstanden, dass die Einordnung A1/A2/A3 durch den Gutachter bei der MPU gemacht wird?

Ich beabsichtige einen Abstinenzvertrag für 6-12 Monate (Urin) abzuschließen. Wann sollte die erste Untersuchung erfolgen?

Falls ich zum Zeitpunkt der MPU eine 6 monatige Abstinenz nachweisen kann und in A2/A3 eingeordnet werden sollte, was kT möglich machen würde, wäre da eine Abstinenz bis zur MPU hinderlich für ein positives Gutachten, da kein Trinktagebuch geführt wurde (kein Konsum) und kT nicht über längere Zeit erprobt wurde? Oder ist es möglich, trotz Abstinenz mit Selbstreflektion und umfangreicher Aufarbeitung und Einordnung mit kT positiv eingeschätzt zu werden?

Wie ist der weitere Ablauf? Die Polizei schickt mir das Ergebnis der BAK mit Anhörungsbogen?

Details und FB folgt sobald mir der BAK-Wert bekannt ist.

Danke und Grüße
Chris
 
Hi,

ich beantworte dir die Fragen, bei denen ich sicher bin. Den Rest überlasse ich den Profis.


Habe ich es richtig verstanden, dass die Einordnung A1/A2/A3 durch den Gutachter bei der MPU gemacht wird?
ja. Der Gutachter entscheidet im Gespräch bzw. danach was für eine Einordnung anhand deiner Problematik Sinn ergibt.
Ich beabsichtige einen Abstinenzvertrag für 6-12 Monate (Urin) abzuschließen. Wann sollte die erste Untersuchung erfolgen?
Urin kannst du ab sofort starten. Bei Haaren hatte ich eine Auswachszeit von 3 1/2 Wochen eingeplant.
Wie ist der weitere Ablauf? Die Polizei schickt mir das Ergebnis der BAK mit Anhörungsbogen?
Kommt drauf an. Bei manchen wird sich gemeldet und bei manchen nicht. Bei mir hat es sich z.B. ewig hingezogen.
Du kannst jetzt erst einmal abwarten und über deinen Alkoholkonsum Gedanken machen. Du kannst den Fragebogen ja bereits ausfüllen, soweit dir die Sachen bekannt sind bzw. du dich erinnern kannst.

Liebe Grüße
 
Danke für deine Antwort!

Gibt es überhaupt eine realistische Chance, nach einer TF auf dem Fahrrad mit über 1,6 eine erste MPU, die z. B. 6-8 Monate nach TF stattfindet positiv zu gestalten oder scheitert es allein an den fehlenden Nachweisen über 12 Monate?

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kommt auf deine Herangehensweise an ob du dir zutraust zb mit Kontrolliertem Trinken oder stabiler Abstinenz.
Ich würde auf jeden Fall falls du dich für KT entscheidest eine Trinkpause für 4 Monate machen und deinen Umgang mit Alkohol reflektieren, Beratungen in Anspruch nehmen Caritas, Blaues Kreuz etc.
Mit Abstinenz Nachweisen und den Therapie und Berautungsmaßnahmen kannst du vor Gericht deutlich machen das du dich ändern möchtest.
So hast du schon mehr Kontrolle über die Situation.
Ich bin selbst nach meiner fahrt zum Anwalt gegangen und hab mehrere Gespräche mit VPs und einer Suhctbereatung geführt und vor Gericht deutlich machen können das ich mich ändern möchte.
In die MPU wäre ich mit KT und Trinktagebuch gegangen.
Du kannst das schaffen wenn du jetzt die richtigen Maßnahmen ergreifst.
 
Danke für eure Antworten.

@BK1337 : Kannst du mir erklären, weshalb du hier ein Gericht erwähnst? Das läuft doch über die Fsst? Gab es bei dir keinen Strafbefehl sondern direkt eine Gerichtsverhandlung?

In einem anderen Thread wurde die Möglichkeit 3 Monate Abstinenz und dann 6 Monate kT (A3) genannt, Nachweis letzte 3 Monate PETh. Wäre es ausreichend, die 3 Monate Abstinenz per Urin zu belegen oder welche Methode eignet sich am besten dafür?

Kann mir vielleicht noch jemand erklären, welche Rolle die Leberwerte spielen? Wäre es sinnvoll diese ab sofort z.B. monatlich zu untersuchen um einen Verlauf abbilden zu können?
 
Ich glaube die Angabe mit dem Gericht ist eher ein Tippfehler gewesen.
Mit dem Fahrrad ist der Faktor Zeit das Problem. Du mußt eine Verhaltensänderung von 6 Monaten belegen können.
So habe ich noch nie verstanden, was die Trinkpause bringen soll. Entscheide Dich zwischen AB und KT.
Ich persönlich würde Dir sofort ein Avbstinenzprogramm empfehlen. Der Vorteil an Haaranalysen ist, daß dann beides behaupten kannst.

Hie noch ein Thread mit interessanten Links. Im Beitrag #3 habe ich die Zeitverläufe dargestellt.
 
Ich glaube die Angabe mit dem Gericht ist eher ein Tippfehler gewesen.
Mit dem Fahrrad ist der Faktor Zeit das Problem. Du mußt eine Verhaltensänderung von 6 Monaten belegen können.
So habe ich noch nie verstanden, was die Trinkpause bringen soll. Entscheide Dich zwischen AB und KT.
Ich persönlich würde Dir sofort ein Avbstinenzprogramm empfehlen. Der Vorteil an Haaranalysen ist, daß dann beides behaupten kannst.

Hie noch ein Thread mit interessanten Links. Im Beitrag #3 habe ich die Zeitverläufe dargestellt.
DANKE! Ich lese mir das gleich durch.

Über PEth ist laut TÜV ein AN und ein kT-Nachweis möglich. Wäre das nicht eine Kombination für eine erstmalige Abstinenz und dann kT im weiteren Verlauf?
Haaranalyse ist aber wahrscheinlich besser.

Schließt ein AN bis zur MPU eine erfolgreiche Einordnung in A3 aus, weil kT nicht erprobt wurde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast offensichtlich noch keine klaren Vorstellungen über die Grundlagen einer MPU.

Falls eine MPU gefordert wird stuft der Gutachter hauptsächlich an Hand deiner Vorgeschichte (= deiner Akten) die Größe deines Alkoholproblems ein. Was du selbst erzählst ist dabei zweirangig und interessiert nur insofern, wie deine Angaben in die bekannte Vorgeschichte passen.

Eine Grundlage zum Bestehen einer MPU ist deine Erkenntnis, das du überhaupt ein Alkoholproblem hast. Wenn du das leugnest (zum Beispiel in dem du es verharmlost) wirst du eine MPU nicht bestehen.

Dein Alkoholproblem ist kein Ausrutscher. Deshalb wirst du es auch nicht in den Griff bekommen, indem du dir vornimmst nicht mehr so viel zu trinken und nicht mehr betrunken zu fahren. Du musst eine tragfähige Lösung finden und vorstellen, wie du künftig trotz deines Alkoholproblems keine Gefahr im Straßenverkehr mehr darstellst.

So eine Verhaltensänderung ist schwierig und muss langfristig in das eigene Leben integriert werden. In der Regel sollte sie ein Jahr lang gelebt und damit geübt werden.

Wenn eine Verhaltensänderung von nur einem halben Jahr bei der MPU akzeptiert werden soll ist das eine Ausnahme. Darauf gibt es also keinen Anspruch. Dafür musst du entsprechende Erklärungen liefern. Eine Einstufung in A3 alleine reicht dafür nicht aus.

Du musst also erklären können warum ausgerechnet du eine Ausnahme sein willst und dies auch belegen können.
 
Schließt ein AN bis zur MPU eine erfolgreiche Einordnung in A3 aus, weil kT nicht erprobt wurde?
naja.. Du schlägst dem Gutachter ein Modell für die Zukunft vor, das Du nicht ausprobiert hast. Wie soll er denn einschätzen können, dass, jenseits vollmundiger Absichtserklärungen, dieses Modell funktionieren kann? Wie willst DU das einschätzen können, ohne es ausprobiert zu haben?

Hattest DU die Absicht, vollkommen verkehrsunsicher unterwegs zu sein und damit (auf dem Fahrrad) zumindest DEINE Gesundheit massiv zu gefährden? Nein?
Da siehst Du mal, wie brüchig "Absichten" sind. Absicht und Hoffnung sind kein tragfähiges Strategiemodell.
 
@MrMurphy @joost

Auch euch Danke für eure Antworten.

Das Thema Alkoholproblem ist mir natürlich bewusst, da gibt es nicht schön oder kleinzureden. Dessen bin ich mir bewusst. Aus diesem Grund möchte ich alles sofort in Angriff nehmen, aufarbeiten und die Zukunft vor allem gesünder gestalten und an mir arbeiten. Nicht nächste Woche, nächsten Monat, sondern sofort. Daher meine Fragen, da die Thematik ja durchaus komplex ist wenn man vorher keine Berührungspunkte damit hatte.

Ich formuliere die Frage anders: Erfordert das erfolgreiche Bestehen nach Einordnung in A3 den Nachweis von kT oder klappt es auch mit nachgewiesener Abstinenz? Zu A3 lese ich vieles mit kT, daher die Frage ob Abstinenz bei A3 keine Rolle spielt.

Nochmal danke an euch!
 
Du solltest versuchen in A3 kategorisiert zu werden. Hierzu wird der Fragebogen entscheidend sein.

Für A3 gilt eine Verhaltensänderung von mind 6M.
Dies dann entweder Abstinenz oder KT.
Belege sind zur Untermauerung nützlich.
Die HA hat den Charme, dass selbst bei abstinenten Befund Du auch KT argumentieren kannst.
Bei Peth weiß ich es nicht.
 
Erfordert das erfolgreiche Bestehen nach Einordnung in A3 den Nachweis von kT oder klappt es auch mit nachgewiesener Abstinenz?
wenn Du - aus guten (!) Gründen - eine Abstinenzentscheidung triffst, solltest du die ausprobiert haben. Abstinenznachweise "fordert" eine A3 nicht, aber sie sind ein ein wertvolles Zusatzargument und unterstreichen Deine Glaubwürdigkeit.
Gleiches gilt für "risikoarmen Konsum". Wenn du dich für den entscheidest, solltest Du ihn voher ausreichend lange (mind. 6 Monate) auf Herz und Nieren getestet haben. Nachweise sind ebenfalls nicht erforderlich, können aber ebenfalls unterstützend wirken.

Eine Trinkpause (das ist nicht Abstinenz!) vor der Niedrigkonsum-Testlaufphase ist keine Pflicht, wird aber gern gesehen. Und auch hier wieder: ein Nachweis unterstreicht Deine Glaubwürdigkeit, ist aber nach den BUK nicht gefordert.

Bei Peth weiß ich es nicht.
ja, das wird ausdrücklich so in den BUK beschrieben: PETH zum Nachweis des risikoarmen Konsums / des kT.

Anmerkung: Theoretisch sollten auch Haaranalysen den gleichen Zweck erfüllen, aber diese werden nun mal - im Gegensatz zu Peth - nicht ausdrücklich als geeignete Maßnahme in den BUK4 beschrieben. Es könnte sich hierbei um eine der (vielen) Schwächen in der Ausarbeitung der BUK4 handeln, ich kann mir vorstellen, dass auch unter Gutachtern nun eine gewisse Unsicherheit herrscht, wie eng die da den Vorgaben folgen sollen / können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigung, ich bin noch Recht neu hier und bin irgendwie beim lesen und scrollen irgendwo gehen gekommen. Da war das dann da. Hab es aber doch gelöscht oder?
 
Ich möchte mal damit beginnen die Fragebögen zu meiner TF mit dem Fahrrad auszufüllen und hoffe es ist ok, dass ich diesen Thread verwende?

Zunächst der Profilbogen, der ausführliche kommt auch noch, dafür benötigt man ja ein wenig mehr Zeit :)

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 180
Gewicht: 85
Alter: 39

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 22.06.25
BAK: 2,06
Trinkbeginn: 20:30
Trinkende: 01:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 03:15

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch nicht vorhanden

Bundesland: RLP


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nichts
Ich lebe abstinent seit: 23.06.25

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, 1x (3 Monate) am 16.10.25
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: noch nicht
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Den MPU-Teil lasse ich leer, da ich bislang weder einen Strafbefehl noch Post von der FSSt bekommen habe. Dennoch habe ich mich unmittelbar nach der TF hier registriert und erste ‚einfache‘ Fragen gestellt, die mir auch super beantwortet wurden, dafür möchte ich mich nochmal bedanken. Noch viel hilfreicher waren aber die vielen Stunden, die ich hier mit lesen vieler Beiträge verbracht habe, ganz besonders die hilfreichen Tipps und Antworten der erfahrenen User, auch wenn das nicht immer soft ist :) Leider ist mir auch relativ schnell klar geworden, in welche Scheisse ich mich geritten habe, da ich ein Stück weit auf den FS angewiesen bin. Tatsächlich waren mir die weitreichenden Konsequenzen und was jemand alles durchlaufen muss nach einer TF mit dem Rad überhaupt nicht bewusst. Das kam dann relativ schnell nach dem Lesen der ersten Beiträge zu dem Thema (auch der Thread von Whistleblower, der dieses ,System‘ ganz gut erklärt, hier ist mir so richtig klar geworden wie es läuft und was mich erwartet) und hat mir erstmal ein paar Tage den Boden unter den Füßen weggerissen, ich wollte niemanden sehen, mit niemandem reden, nichts essen (zumindest das hat gewichtstechnisch nicht geschadet ;-) ) usw. Nach gut 7-10 Tagen für mich und nur dem nötigsten Kontakt mit meiner Ehefrau und unserer Tochter wurde mir aber auch klar, dass Mimimi nichts bringt, für das Trinkverhalten in der Vergangenheit, am 21./22.06. und die TF bin ich alleine verantwortlich und niemand anders. Und auch ich bin in erster Linie dafür verantwortlich, etwas in meinem Leben zu verändern, andere können dabei nur unterstützen oder helfen. Die Verantwortung trage ich letztlich selbst.

Nach vielem lesen und euren Antworten habe ich mich für die Abstinenz entschieden. Erstens, weil das bei dem BAK Wert wahrscheinlich der einzige Weg ist, zweitens - und das ist mir viel wichtiger - ich absolut keine Lust darauf habe, sowas nochmals zu erleben und in den letzten fast 5 Monaten gemerkt habe, wie schön es komplett ohne Alkohol sein kann - und ja, ich weiß, dass Abstinenz ein Leben lang bedeutet. Das ist in Ordnung und soll der Weg sein - und ja, mir ist bekannt, dass ein Rückfallrisiko nie zu 100% ausgeschlossen werden kann, ich fühle mich aber gerade auf einem guten Weg, von dem ich mich nicht abbringen lassen möchte (auch wenn ihr diese Zeilen wahrscheinlich schon oft gelesen habt und User dann mit 2. TF wieder hier gelandet sind oder auch weil es eure Gedanken in den ersten Monaten waren) :) Die erste HA mit negativem Ergebnis habe ich hinter mir - hier hatte ich etwas Angst, ob weniger als 4 Monate reichen oder dass irgendwelche Pflegeprodukte oder Essen das Ergebnis beeinflusst hätten - beim Öffnen des Briefs habe ich schon ein wenig gezittert, aber alles ok. Ich plane die Nachweise weiterzuführen und möchte mit den empfohlenen 12 Monaten zur MPU, weiß aber auch, dass der Faktor Zeit hier die größte Rolle spielt, auf den ich aber keinen Einfluss habe (höchstens durch Einspruch gegen den Strafbefehl, aber auch hierzu weiß ich bereits, dass nicht alle FSSt auf den Abschluss des Strafverfahrens warten sondern unabhängig davon agieren; wird das in jedem Bundesland einheitlich gehandhabt oder macht das jede einzelne FSSt anders??). Gegebenenfalls würde ich auch einen ersten Versuch nach 9 Monaten wagen, mal schauen.

Auf Kurse in MPI werde ich bewusst verzichten, da ich viel negatives gelesen habe und nicht unnötig jemandem Geld in den Rachen werfen möchte.

In die Akte der FSSt werde ich schauen, wenn ich Post von dort erhalte. Ich möchte dort niemanden wecken und hoffe, dass dort noch ein paar Tage Dunkelheit herrscht, auch wenn diese Ungewissheit - vor allem in den ersten Wochen mit dem täglichen Gang an den Briefkasten - einen auch echt wahnsinnig machen kann.

Knapp 3 Wochen nach TF habe ich das Ergebnis (BAK) erhalten und habe mich nicht zum Vorwurf geäußert, die Frist zur Beantwortung aber voll ausgereizt (auch hier gelesen, um etwas Zeit zu gewinnen).

Ich wollte demnächst einen Termin bei Caritas vereinbaren, wie ‚wertvoll‘ ist das für eine MPU?
Besteht ohne Sitzungen beim VP und Nachweise darüber überhaupt eine Chance durch die MPU zu kommen? Oder kann das auch durch gute Vorbereitung alleine hier im Forum gelingen (oder sind die Chancen ohne Nachweise vom VP geringer)?

Den großen FB fülle ich noch aus, falls ihr jetzt schon Fragen oder kritische Anmerkungen habt, gerne schreiben. Auch mit der etwas härteren Art komme ich zurecht :)

Gruß
Chris
 
Das klingt doch schon alles ganz gut reflektiert und bei vielen deiner ausgedrückten Gefühlslagen wirst du hier großes Verständnis finden, das haben wir so oder so ähnlich auch schon erlebt.
Zu deinen Fragen zuletzt:

- Der Besuch bei der Suchtberatung ist als erstes für dich wertvoll, weil du da gute Hintergründe bekommst, was dein eigenes Trinkverhalten betrifft. Auf die MPU dezidiert wird da nicht eingegangen (es sei denn, du besuchst einen entsprechenden entsprechenden Kurs), aber gerade die Gespräche mit einem erfahrenen Suchtberater können dir helfen, deine Trinkgründe besser zu verstehen. Jedes Handeln hat ja eine Ursache.

- Ein Bestehen der MPU ist auch ohne VP möglich. Wichtig ist ja beim psychologischen Gespräch, dass du deine Trinkmotive und Toleranzentwicklung erkannt hast, was du in der Umsetzung auf deinem neuen Lebensweg gemacht hast und wie du nachhaltig eine tragfähige Veränderung leben willst. Woher du diesen Erkenntnisgewinn hast, ist erst mal deine Sache. Manche schaffen es mit Gesprächen im Familien- und Bekanntenkreis, andere mit Hilfe dieses Forums, was eine gute Mitarbeit voraussetzt und andere brauchen eine Unterstützung durch einen VP. Es kommt darauf an, wie gut du selbstreflektiert bist und manch persönliche Verhaltensweisen du kritisch in den Blick nehmen kannst. Insofern ist auch der Besuch der Suchtberatung durchaus gewinnbringend für die MPU, da da die Grundlagen deiner Vergangenheit gut aufgearbeitet werden und du Schritte für deine persönliche Zukunft erarbeiten kannst. Allerdings hätte ich an deiner Stelle nicht so lang mit dem Besuch dort gewartet.

Es heißt ja so oft, dass der Besuch beim VP "gern gesehen" wird. Das ist prinzipiell nicht falsch, denn er verfügt über eine große Erfahrung gerade im Bereich MPU. Aber mit gutem Eigenengagement kannst du sehr viel selbst erreichen. Grad wenn du hier ne Zeit lang mitarbeitest, wirst du auch eine Einschätzung bekommen, ob dir ein VP darüber hinaus noch dienlich wäre. Aber auf jeden Fall wäre eine solche Unterstützung besser als so allgemeine Kurse, in denen du letztlich v.a. Basisinformationen erfährst, aber mangels Zeit, bedingt durch mehrere Anwesende, deine eigene Thematik nur unzureichend behandelt werden kann. Und es ist so: auch wenn im Regelfall die meisten in so einem Kurs wegen der Thematik "Alkohol" kommen, die individuellen Ursachen und die Problemtiefe sind im Regelfall völlig unterschiedlich.
 
Die erste HA mit negativem Ergebnis habe ich hinter mir - hier hatte ich etwas Angst, ob weniger als 4 Monate reichen oder dass irgendwelche Pflegeprodukte oder Essen das Ergebnis beeinflusst hätten -
das ist sehr gut.
Ich plane die Nachweise weiterzuführen und möchte mit den empfohlenen 12 Monaten zur MPU, weiß aber auch, dass der Faktor Zeit hier die größte Rolle spielt, auf den ich aber keinen Einfluss habe (höchstens durch Einspruch gegen den Strafbefehl, aber auch hierzu weiß ich bereits, dass nicht alle FSSt auf den Abschluss des Strafverfahrens warten sondern unabhängig davon agieren; wird das in jedem Bundesland einheitlich gehandhabt oder macht das jede einzelne FSSt anders??). Gegebenenfalls würde ich auch einen ersten Versuch nach 9 Monaten wagen, mal schauen.
Die Verhaltensweisen sind willkürlich pro Fsst. Somit bleibt nichts anderes übrig, als unbedingt die HAs weiterzuführen und das Strafverfahren in die Länge zu ziehen.
Theoretisch könntest sogar nach 6 Monaten den Versuch wagen.
Auf Kurse in MPI werde ich bewusst verzichten, da ich viel negatives gelesen habe und nicht unnötig jemandem Geld in den Rachen werfen möchte.
ich würde bei der Caritas anfragen, hierzu sind die aber auch unterschiedlich qualifiziert.
Außerdem bei einem VP, gem. BNV Mitgliederliste. Ein Erstgespräch kostet idR nichts und gibt Dir ein gutes Gefühl zum weiteren Vorgehen.
In die Akte der FSSt werde ich schauen, wenn ich Post von dort erhalte. Ich möchte dort niemanden wecken und hoffe, dass dort noch ein paar Tage Dunkelheit herrscht, auch wenn diese Ungewissheit - vor allem in den ersten Wochen mit dem täglichen Gang an den Briefkasten - einen auch echt wahnsinnig machen kann.
Ist verständlich, v.a. diese Ungewissheit. Aber es bleibt nichts anderes übrig, als die Füße stillzuhalten und präventiv Dich vorzubereiten.
Ich wollte demnächst einen Termin bei Caritas vereinbaren, wie ‚wertvoll‘ ist das für eine MPU?
Besteht ohne Sitzungen beim VP und Nachweise darüber überhaupt eine Chance durch die MPU zu kommen? Oder kann das auch durch gute Vorbereitung alleine hier im Forum gelingen (oder sind die Chancen ohne Nachweise vom VP geringer)?
siehe oben. Es ist keine Verpflichtung einen Kurs zu belegen, letztlich hängt es von Deiner Vorbereitung ab.
Ich weiß, daß viele VPs bzw GA sich auch hier im Forum tummeln und dieses bestens bekannt ist..
 
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