1. MPU Alkohol Widerholungstäter

namenlos1964

Benutzer
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)




Bei wenig Alkohol fühlte ich mich entspannt und lockerer, wenig Alkohol hatte eine auflockernde Wirkung, ich wurde redseliger, ich konnte besser nachdenken. (Öffnung des Horizonts in der Akademikersprache)

Ich dachte nicht immer nur an meine Sorgen, konnte auch 'lustige' Gespräche führen.

Bei viel Alkohol wurde ich ruhig. Es fiel mir dann schwer, Gespräche zu führen. Ich wurde dann meistens müde.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?



Es kam mal vor daß meine Frau Andeutungen machte wenn ich frühs etwas verkatert daherkam oder eben nach Alkohol roch. Ich habe aber weiter nicht darauf reagiert. Ansonsten wurde ich nicht auf meinen Alkoholkonsum angesprochen.





15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?



Rückblickend stellte ich fest, dass ich vor meiner 1. TF häufiger Magenschmerzen hatte, auch ein Druckgefühl in der Bauchgegend;

Ich fühlte mich bei der Arbeit auch nicht so fit, die Arbeitsleistung ließ nach, vor allem Montags brauchte ich etwas länger um wieder in die Gänge zu kommen.

Ich war auch gegenüber meinen Arbeitskollegen mißmutiger, eben nicht "gechillt" wie meine Tochter zu sagen pflegt.





16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.




Ja, das war in der Zeit meines Studiums, es gab immer wieder Anlässe zum Trinken mit den Studienkollegen oder eben zahllose Partys. In dieser Zeit habe ich am meisten konsumiert, da wurde eben getrunken weil es so üblich war, als "Nichttrinker" wäre ich aufgefallen und ich hätte nicht dazugehört,

Im Nachhinein denke ich mir was für ein Blödsinn





17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?



Nein, ich wurde nach hohem Alkoholkonsum immer müde. Dann trank ich nichts mehr und schlief häufig ein.







18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?



Während der Ableistung meines Grundwehrdienstes gab es Zeiten wo ich bewusst über mehrere Wochen auf Alkohol verzichtet habe; entweder weil es verboten war Alkohol zu trinken oder weil es besser für die körperliche Fitness war.

Während meiner Studienzeit gab es neben Zeiten wo ich viel getrunken habe auch Zeiten wo ich über mehrere Wochen auf Alkohol verzichtet habe; das war dann in der Prüfungszeit;

Auch war ich damals aktiver Sportler (war im Turnverein in Läufergruppe), so 14 Tage vor Marathonläufen habe ich keinen Alkohol getrunken.

Ich habe regelmäßig bis zur 1. TF 2015 in der Fastenzeit( 40 Tage) auch keinen Alkohol zu mir genommen.





19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)



Früher habe ich mich in gar keiner Kategorie von Trinker gesehen. Ich fand es nicht schlimm, hin und wieder ein Bier zu trinken. Ich habe mein Trinkverhalten nicht als Problem erkannt; die anderen Tranken ja auch und meine Leistungen (Studium, privat, Arbeit) haben ja auch nicht drunter gelitten.

Da ich auch immer wieder mehrere Tage nichts getrunken hatte, sah ich für mich auch keine Gefahr.



Heute sehe ich es eher so dass ich Alkohol getrunken habe um Probleme zu verdrängen, lockerer zu sein bzw. „zur Gruppe zu gehören“

Rückblickend ist mein Alkoholkonsum als problematisch einzustufen, auch haben sich die Trinkmengen und Trinkanlässe in der Zeit vor meiner 1. TF gehäuft.







Heute und in Zukunft



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)






Ich trinke noch Alkohol, jedoch nur zu ausgewählten Anlässen,

Am 14.02. zum Geburtstag meiner Schwiegermutter 1 Glas Sekt mit O-Saft zu 100 ml zum Anstoßen und 1 Flasche Bier zu 0,33l,

Am Ostersonntag zum Essen 0,1 l Rotwein



Zu unserem Familienzeltlager am 15.08.; da trank ich 2 Flaschen Bier zu 0,33 l.

Zur silbernen Hochzeit meiner Freunde: 2 Glas Sekt (0,1 l) gemischt mit Orangensaft zum Anstoßen







21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 30. August auf der silbernen Hochzeit meiner Freunde





22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?




nein





23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?



Ich trinke heute Alkohol nur noch zu sehr sorgsam ausgewählten Anlässen. Das waren seit meiner TF 4 Anlässe.



Heute trinke ich Alkohol als eine schöne Geste z.B. mit einem Glas Sekt auf etwas Schönes anzustoßen. Oder eben zu einem Rehrücken ein Gläschen Rotwein als Genuss.





24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?



Nach der 2. Trunkenheitsfahrt war ich über mich selbst so erschrocken, dass ich erstmal 3 Monate gar keinen Alkohol getrunken habe.

Ich fing an, über einiges intensiv nachzudenken und musste feststellen, dass ich mehr trank als mir gut tat. Bis zur 2. TF habe ich gedacht naja so viel trinkst du ja nicht.



Ich musste mir eingestehen, dass ich mir durch den häufigen Alkoholkonsum doch eine recht hohe 'Trinkfestigkeit' angeeignet hatte. Das war mir so gar nicht bewusst gewesen.

Ich fing da schon an, meinen Alkoholkonsum zu hinterfragen.





25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Nach der 1. Trunkenheitsfahrt ging es mir richtig mies. Ich hatte verständlicher Weise Ärger mit meiner Frau die mir Vorwürfe machte. Ich habe mich regelrecht geschämt vor meinen Kindern und vor meinen Bekannten. Ich begann, mich mit meinem Alkoholkonsum auseinander zu setzen, ich hatte mir eine hohe Toleranzgrenze angetrunken. Das ist nicht gut für meine Gesundheit. Auch wurde mir damals richtig bewusst was der Alkohol anrichten kann. Ich wollte nicht so enden wie mein Schwager der vor einigen Jahren wegen Alkoholsucht im Alter von 4x gestorben ist.

Zum Kartenspielen mit meinen alten „Freunden“ treffe ich mich nicht mehr.



Es hatte auch positives: in den 9 Monaten ohne Führerschein war ich gezwungen, viele Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen. ich war abends müde und konnte viel besser einschlafen, ich nahm ab.



Ich habe mit meinem Arbeitgeber gesprochen und konnte erreichen dass ich 1- 2 Tage in der Woche Home-Office machen kann.

Von da an beschränkte sich mein Alkoholkonsum jetzt nur noch auf das Wochenende, unter der Woche trank ich nur noch auf Feiern wo ich eingeladen war oder max. 1 Bier abends nach der Arbeit.



Nach der 2. TF hab ich abrupt aufgehört Alkohol zu konsumieren. Ich war irgendwie geschockt und in Anbetracht dessen dass auch meine jagdliche Zukunft auf dem Spiel stand hatte ich mir geschworen kein Fahrzeug mehr unter Alkoholeinfluss zu fahren.



Erstaunlicherweise stelle ich fest, dass ich gar keinen Alkohol brauchte, um bei Feiern lockerer und aufgeschlossener zu sein. Ich kann auch ohne Alkohol lustig sein.

Das Denken funktioniert auch mit einem Glas Johannisbeerschorle oder meinem jetzigen Lieblingsgetränk „Bionade“

Ich habe wieder Freude an Bewegung, mache mit meiner Frau an den Wochenenden ausgedehnte Wanderungen.

Jetzt habe ich auch richtige Passion am Gärtnern, diesen Beruf habe ich vor 35 Jahren vor meinem Studium erlernt. Jetzt bin ich richtig stolz auf unser Anwesen.

Auch habe ich jetzt mit meiner Frau eine Gemeinsamkeit entdeckt: Wir gehen jetzt wieder mindestens 2 x im Monat gemeinsam in die Sauna und genießen den Sonntagvormittag in einer Therme.



Ich werde jetzt des Öfteren auf „meine Figur“ angesprochen wie ich das gemacht habe mit dem Abnehmen, dann sage ich ganz einfach: keinen oder ganz wenig Alkohol trinken, Sport treiben und das Leben geniesen.

Inzwischen ist das Nichttrinken oder nur ein Glas Sekt zum Anstoßen bei Feiern oder Treffen für mich selbstverständlich geworden.



Ich bin heute ein zufriedener Mensch und genieße mein Leben. Ich erfreue mich an der gewonnen Zeit, die ich nicht mehr verkatert auf dem Sofa verbringe.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Es geht mir heute gesundheitlich viel besser; die Magenprobleme sind komplett weg.

Ich bin nicht mehr so müde, kann meinen Arbeitsalltag mühelos meistern und habe nach der Arbeit noch viel mehr Zeit und Lust aufs Jagen oder spazieren gehen mit dem Hund. Durch die Möglichkeit des Home-Offices habe ich jetzt auch unter der Woche mehr Zeit für meinen Hund.



Ich bin nicht mehr so „getrieben“; d.h. ich habe weniger Stress und strahle jetzt eine gewisse Gelassenheit aus. (jetzt bekomme ich nicht mehr zu hören: Mensch Vadder, chill doch mal- von meiner jüngsten Tochter)



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?



Ich war einfach überlastet; das habe ich gemerkt und geändert in dem ich das Arbeitspensum reduziert habe, auch werde ich jetzt wirklich häufiger Nein sagen wenn ich um etwas gebeten werde.



Durch meinen Alkoholkonsum habe ich meine berufliche und damit auch meine private Zukunft und der meiner Familie leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Das ist mir jetzt erst richtig bewusst geworden und das möchte ich nicht mehr gefährden.



Ich habe mich nach der 2. TF jetzt endgültig von gewissen „Freunden“ distanziert, mit diesen hatte ich die vergangenen Jahre regelmäßig Karten gespielt, das lasse ich jetzt und in Zukunft sein; fällt mir auch überhaupt nicht schwer.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)




Ich habe meine Verhalten in den letzten Monaten zum Positiven geändert, dennoch bin ich mir Bewusst das ein Risiko des Rückfalls besteht.

Von beruflicher Seite sehe ich überhaupt keine Gefahr mehr da ich ein sehr harmonisches Arbeitsumfeld vorfinde und meine beruflichen Perspektiven für die nächsten Jahre sehr positiv gestimmt sind.

Durch die Möglichkeit des Home-Offices bin ich jetzt öfters zu Hause;

Auch haben sich meine finanziellen Sorgen spürbar gelegt da ich zu Weihnachten 2019 einen größeren Geldbetrag aus einer Versicherung meiner Mutter erhalten habe.



Ich habe damit aufgehört es jedem Recht zu machen, ich muss jetzt auch mal an mich denken,

Ich habe eine tolle Familie und einen super Freundeskreis, da kann ich jederzeit auf Hilfe bauen. Ich traue mich heute, Probleme anzusprechen und ich würde mich auch nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.





29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?





Der Entschluss steht fest dass ich kein Fahrzeug mehr unter Alkoholeinfluss führen werde.



Ich habe die Anlässe zu denen ich Alkohol trinken möchte ausgewählt und in einer App auf meinem Smartphone eingetragen; da bekomme ich auch die konsumierte Alkoholmenge und den Promillewert angezeigt, zu diesen Anlässen trinke ich max. 2 kleine Bier oder 2 Glas Sekt zum Anstoßen

Diese Anlässe wären:

xx.10., Geburtstag meiner Frau,

xx.12., mein Geburtstag,

Sylvester



Zu diesen Anlässen werde ich auch nicht selbst mit dem Auto fahren, entweder ich laufe oder lasse mich fahren; oder meine Frau trinkt keinen Alkohol und fährt das Auto.



Ansonsten habe ich jederzeit die passende Taxinummer parat.
 

Nancy

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Hallo Christian1964,

leider bin ich erst jetzt auf deinen Thread richtig aufmerksam geworden und habe ihn gelesen.
Da deine MPU bereits morgen ist, ist es müßig jetzt noch "en Detail" auf deinen FB einzugehen.

Ich will dir nicht vorenthalten das ich sehr große Bauchschmerzen habe was das Bestehen deiner MPU angeht.
Einzig die Taktik dass du AB lebst (dafür aber nicht alle erforderlichen AN hast) halte ich in deinem Fall für eine Möglichkeit um deine MPU zu bestehen.
Der Gutachter müsste dir somit deine AB auch ohne Nachweise glauben.

Da du, wie du selbst schreibst, aber nicht die Absicht hast gänzlich auf den Alk. zu verzichten und dies auch beim Gutachter so darlegen möchtest, weiß ich gerade nicht, wie ich dir im letzten Moment noch behilflich sein könnte
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Solltest du also nicht plötzlich erkranken und dir morgen früh schnell noch ein Attest bei deinem Arzt holen wollen um die MPU kurzfristig zu verschieben, kann ich dir an dieser Stelle nur "gutes Gelingen" wünschen und hoffe, dass du dich i-wann nach deiner Begutachtung wieder hier meldest.
 

namenlos1964

Benutzer
Hallo Nancy,

ich hatte vergangenge Woche noch 2 Termine mit VP.(1x telefonisch, 1 x persönlich); ich hatte ihr meinen ausgefüllten fragebogen geschickt , sie sagte mir daß ich mit meiner Einstellung und Darstellung meiner Geschichte auch mit KT bei der MPU kein Problem haben dürfte, ich solle den Termin auf jeden Fall wahrnehmen.

Das mit der Abstinenz ganz oben im Fragebogen stimmt so nicht, ich hatte seit dem 14.02. 3 Anlässe mit Alkohol, diese habe ich ab er weiter unten im Fragebogen unter 20 angegeben. Von daher tue ich KT schon seit 14.02. praktizieren. zzgl. ein Nachweis AB (Haarprobe)
 

Nancy

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Nun gut, deine VP hat dich im persönlichen Gespräch kennengelernt und dürfte von daher eine genauere Einschätzung haben.
think.gif

Ich kann dieser zwar nicht ganz folgen, aber ich drücke dir natürlich ganz feste die Daumen und hoffe dass sich mein Bauchgefühl irrt.

Ich gebe dann noch einige kleine Hinweise:

Ich möchte noch erwähnen daß ich beruflich ca. 40.000 km im Jahr unterwegs bin und auf den Führerscheiun angewiesen bin.
Das erzählst du dem Gutachter aber bitte so nicht. Das du zur MPU gehst weil du deine FE wieder haben möchtest weiß der GA auch so. Wenn du auf deinen FS "angewiesen" bist, impliziert das gleichzeitig dass du alles dafür tun würdest ihn zurück zu bekommen (notfalls auch bei der MPU lügen). Hier ist ein "man hat sich mit der Situation arrangiert, aber als Sahnehäubchen für die geänderte Verhaltensweise wäre es halt sehr schön" oft die bessere Alternative...
Hier jetzt meine Geschichte
  • Warum sind Sie heute hier?
  • Die Zulassungsbehörde möchte eine Aussage darüber haben inwieweit ich in Zukunft Fahrten unter Alkohohohleinfluss vermeiden werde.
  • Was wollen Sie heute ausdrücken?
  • Das ich kein Alkoholproblem habe und zum Fahren eines Kraftfahrzeuges befähigt bin,
Ups, aber doch, natürlich hast (oder besser gesagt hattest) du ein Alk.problem, warum sonst bist du zum zweiten Mal mit einer TF aufgefallen?
In deinem Fall geht es weniger um starken Missbrauch, sondern eher darum dass du das Trinken nicht vom Fahren trennen konntest, dennoch hast du durch den Alk.konsum Probleme (mit dem Gesetz) bekommen, nicht wahr?
Gerade darum hast du deine Verhaltensweise ja geändert...

Hier mal die Tipps für euren MPU-Tag
 

namenlos1964

Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank daß du dir nochmal für mich Zeit nimmst.

selbstverständlich werde ich dem Gutachter das nicht auf das Auge drücken daß ich "auf das Auto angewiesen bin"

Ich hatte aber bei der VP so argumentiert daß ich durch die Möglichkeit des Home-Office (was auch stimmt) meine Fahrzeiten und Fahr-kilometer gewaltig drücken kann und ich dadurch wesentlich entspannter durchs leben komm; mein Trinkverhalten hat sich daraufhin zum positiven geändert, das fand die VP so in Ordnung und auch glaubhaft ( ist ja auch die Wahrheit)


Noch eine blöde Frage? Was antworte ich dem Gutachter wenn er oder sie fragt warum ich nicht schon eher mit dem Trinken aufgehört bzw. reduziert habe und nicht erst nach der 2. TF?
Da habe ich noch etwas Bauchschmerzen

Fragt mich der unteruchende Arzt/Ärztin auch nach meinem früheren Trinkverhalten?
Wie weit sollte ich da zurückgehen?
 

Yogy

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Hallo Christian 1964,der Artzt hatte mich nur gefragt wieviel ich getrunken hatte, habe an dem Abend 3 Flaschen Wein a 0,75L gesagt er hat das in ml notiert und gesagt das passt bei 1,87 Promille und mir noch gesagt „Denken Sie bei der Gutachterin daran das ist Alkoholmissbrauch “
Gute Grüße Yogy
 

Nancy

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Es gibt da gar keine "gewisse" Jahreszahl in der man zurückgehen muss, sondern den Gutachter interessiert wann es mehr geworden ist mit dem Alk.
Hast du schon mit 20 sehr viel getrunken, oder ist es erst mit 40 mehr geworden....
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Ich hatte aber bei der VP so argumentiert daß ich durch die Möglichkeit des Home-Office (was auch stimmt) meine Fahrzeiten und Fahr-kilometer gewaltig drücken kann und ich dadurch wesentlich entspannter durchs leben komm; mein Trinkverhalten hat sich daraufhin zum positiven geändert, das fand die VP so in Ordnung und auch glaubhaft ( ist ja auch die Wahrheit)
Du bist aber doch bei deinen "Jagdausflügen" alkoholisiert angetroffen worden und nicht bei der stressigen Arbeit, oder nicht?
Noch eine blöde Frage? Was antworte ich dem Gutachter wenn er oder sie fragt warum ich nicht schon eher mit dem Trinken aufgehört bzw. reduziert habe und nicht erst nach der 2. TF?
Da habe ich noch etwas Bauchschmerzen
Jo, genau die Bauchschmerzen habe ich auch....:smiley842:

Du hattest dazu geschrieben:

Bis zur 2. TF habe ich gedacht naja so viel trinkst du ja nicht.
Das ist -mit Verlaub- eine Antwort die mich als dein Gutachter schon seeeehr stutzig machen würde. Schießlich hattest du nach der 1.TF einen FE-Entzug von 9 Monaten...
 

Nancy

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Ja, ist nachvollziehbar.

Problematisch ist u.a. das hier:
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der 1. Trunkenheitsfahrt ging es mir richtig mies. Ich hatte verständlicher Weise Ärger mit meiner Frau die mir Vorwürfe machte. Ich habe mich regelrecht geschämt vor meinen Kindern und vor meinen Bekannten. Ich begann, mich mit meinem Alkoholkonsum auseinander zu setzen, ich hatte mir eine hohe Toleranzgrenze angetrunken. Das ist nicht gut für meine Gesundheit. Auch wurde mir damals richtig bewusst was der Alkohol anrichten kann. Ich wollte nicht so enden wie mein Schwager der vor einigen Jahren wegen Alkoholsucht im Alter von 4x gestorben ist.
Wenn du dir das alles durchliest wäre doch (zumindest aus Sicht des Gutachters) die richtige Schlussfolgerung der Alk.verzicht gewesen, oder nicht?

Da du das nicht gemacht hast, wäre es nachvollziehbarer dass du nach der 1.TF noch gar keine Einsicht hattest...
 

Nancy

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Sorry, aber ich schreibe hier "bruchstückhaft", damit es nicht immer so lange mit meiner Antwort dauert...

Wenn ich mir hier so die Gesamtabläufe deiner beiden TF'en durchlese:

(ausnahmsweise mal ein Vollzitat)

Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



1. TF
Es war ein Freitag, der 27.02.2015.



Ich traf gegen 15:30 Uhr zu Hause nach 4 Tagen von der Arbeit ein, (ich arbeite in xxx und pendele 1 bis 2 x/Woche dorthin). Ich habe mit meiner Frau Kaffee getrunken und 2 Stücke Kuchen gegessen.

Anschließend fuhr ich mit meinem Hund ins angrenzende Jagdrevier (bin Hobbyjäger) nach xxx um nochmal kurz mit dem Hund zu laufen und um anschließend noch einem Bekannten in xxx einen kurzen Besuch zu seinem Geburtstag abzustatten. Bei meinem Bekannten traf ich gegen 17:00 Uhr zum Gratulieren ein, er lud mich zu einer Flasche Bier ein was ich auch annahm. Die Runde wurde immer geselliger und so verging die Zeit und ich blieb bis 20:00 Uhr um in der Zeit 5 Flaschen Bier zu 0,5 l zu trinken. Zum Abschied gab es noch einen Schnaps

Ich fuhr mit dem Auto gegen 20:05 Uhr dort los und wurde nach ca. 200 m Fahrt von einer Polizeistreife angehalten. Die Polizei steht da regelmäßig für Verkehrskontrollen; da ich nach Alkohol roch musste ich blasen; Eine AAK ergab einen Wert von 0,57 mg/l. Ich ließ mich mit der Polizei in eine Diskussion ein da ich nicht erst zur Wache mitkomme bevor meine Frau meinen Hund abgeholt hat; (den hatte ich auch dabei). Daraufhin bekam ich Handschellen angelegt. (fixiert nennen die das)

Um 20:43 Uhr wurde mir auf der Wache Blut abgenommen mit einem Wert von 1,30 ‰.

Bei der Polizei musste ich noch Tests wie Linie laufen, Finger auf Nase sowie musste ich eine Geschichte erzählen usw.

Der Führerschein wurde einbehalten, meine Frau hat mich auf der Dienststelle abgeholt.


2. TF

Ich bin am 01.11. (Allerheiligen) um 07:00 Uhr aufgestanden, habe mit meiner Frau gefrühstückt und bin dann gegen 08:30 Uhr mit meinem Hund ins Jagdrevier gefahren. Anschließend habe ich Büroarbeit gemacht und an einem Gutachten im Rahmen meiner freiberuflichen Nebentätigkeit als Ingenieur gearbeitet. Um 12:00 Uhr gab es Mittagessen, Am Nachmittag ist der in Bayern traditionelle Friedhofsgang, mein Vater liegt am Friedhof des Nachbarortes, das sind ca. 5 km weshalb wir, meine Frau und ich, mit den Auto dort hin fuhren. Das war um 14:00 Uhr. Die Zeremonie auf dem Friedhof dauerte ca. 20 min.

Anschließend fuhren wir mit dem Auto zu meiner pflegebedürftigen Mutter, diese wohnt bei meinem Bruder, dort waren neben meinem Bruder, meine Schwester und der Mann meiner Nichte auch zu Besuch. Nach einem Kaffee und 2 Stück Kuchen wurde auch Alkohol gereicht da wir uns doch schon länger nicht mehr gesehen haben, da gab es dann mein Lieblingsbier (so Bügelflaschen mit 0,33 l); meine Mutter hat es immer gerne wenn wir mit ihr zusammen sind.

Gegen 16:20 Uhr fuhren wir nach Hause (meine Frau fuhr wegen meiner 3 Biere).



Um 16:45 Uhr fuhr ich nochmal zur Jagd (ca. 2 km) da ich vor dem Dunkelwerden noch ein Reh erlegen wollte. Während der Hinfahrt bekam ich eine Whattsapp-Nachricht von einem Bekannten (Nachbarort) ob ich ihm nicht bei einem Computerproblem behilflich sein könnte. Also fuhr ich wieder nach Hause um meine Waffe zu verschließen und dann anschließend mit meinem Jeep zu meinem Bekannten nach xxxOrt zu fahren.(Ich muss erwähnen daß ich beruflich auch IT-Fachmann bin).

Das Problem an seinem Notebook hatte ich in kürzester Zeit gelöst und er bat mich als Dank noch auf einem Bier zu bleiben. Da trank ich noch eine Flasche Bier mit 0,5 l.



Gegen 17:50 fuhr ich dort wieder weg um auf dem Heimweg noch kurz bei meiner Schwiegermutter (liegt in meinem Wohnort auf dem Weg) vorbeizuschauen; sie war aber nicht da weshalb ich gleich zu mir weiterfuhr; ich stellte mein Auto vor meiner Garageneinfahrt auf dem Gehsteig ab, wegen des Feiertags waren meine Erwachsenen Kinder (Sohn 24, Tochter 22 ) auch mit ihren Autos zu Hause und es war kein Platz mehr zum Parken auf meinem Grundstück. Ich ging dann kurz ins Haus um meinen Sohn zu bitten ein Auto wegzufahren damit ich das meinige in die Garageneinfahrt stellen kann.

Unterdessen stand eine Polizeistreife vor meinem Haus und wies mich darauf hin daß sie einen anonymen Anruf bekommen hätten, daß ich im Rahmen der Jagdausübung( was aber nicht stimmte) alkoholisiert Auto gefahren wäre. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest um ergab 0,34 mg/l. Anschließend nahm mich die Streife mit auf die Wache zur Blutabnahme da ich Nachtrunk geltend gemacht habe.(Als Schutzbehauptung sage ich daß ich bei meiner Schweigermutter noch ein Bier getrunken hätte). Auch habe ich mich der „Festnahme“ durch eine Flucht in mein Haus entziehen wollen was aber misslang und ich von den Polizisten „fixiert“ werden musste.

Es wurden 2 Blutentnahmen im Abstand von 20 min. durchgeführt, der BAK war 0,70 ‰.

Auf der Wache musste ich die bekannten Tests( Linie gehen, Nase etc.) machen.

Anschließend fuhr mich die Polizei nach Hause.
klingt es, als wäre es -pardon- "das normalste der Welt" gewesen sich alkoholisiert hinter das Steuer deines Fahrzeugs zu setzen.

Nicht falsch verstehen, das soll kein Angriff meinerseits sein, sondern ich möchte einfach nur kundtun wie es bei anderen Menschen ankommt...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Och du, der hätte auch so noch genug mit den Drogen-Freaks und den Rasern zu tun
gap.gif
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Ja, würde ich empfehlen. Du hast zwar den FE-Entzug gehabt, aber dich nicht wirklich damit auseinandergesetzt sondern nur die FS-lose Zeit "abgesessen". Ist zwar auch hart, ist aber immer noch nachvollziehbarer dass du dich erst jetzt -mit der MPU-Auflage- mit dem Thema ordentlich beschäftigt und das Ganze reflektiert hast...

Edit: Mal am Rande: wieso hast du solche Dinge nicht mit deiner VP besprochen? :smiley2204:
 
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