22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe nach meiner TF ein paar Tage darüber nachgedacht, wie es jetzt weitergehen soll. Dass es nicht so weitergehen kann und soll wie bisher, war mir sofort klar. Daher habe ich zunächst für mich analysiert, in welchen Situationen ich zuviel getrunken habe und warum dies passiert ist, bzw. in welchen Situationen ich nicht zuviel sondern in Maßen getrunken habe. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, gar nichts mehr zu trinken, doch erschien es mir unrealistisch, für den Rest meines Lebens keinen Tropfen Alkohol mehr zu trinken. Daher habe ich mich entschieden, an besonderen, ausgewählten Anlässen zum Anstoßen eine vorher festgelegte und sehr überschaubare Menge zu trinken. Die Anlässe müssen es mir auch wirklich wert sein, das sind mittlerweile fast ausschließlich Feierlichkeiten im Familienkreis, bei denen gemütlich angestoßen wird. Die Möglichkeit, in diesem Kreis mit anzustoßen, möchte ich mir offenhalten, daher habe ich darauf verzichtet, ganz abstinent zu leben. Eine Psychologin des TÜV hat in einer Beratung H2/H3 angegeben und ein halbes Jahr Abstinenz vorgeschlagen. Ich bin aber der Meinung, dass es ein großer Unterschied und eine wichtige Entscheidung ist, ob man sich für Abstinenz oder kontrolliertes Trinken entscheidet. Es ist mir wichtig, eine langfristige Lösung für mich zu finden und ich glaube, dass Abstinenz die Gefahr birgt, den Umgang mit Alkohol nicht zu erlernen und bei einem möglichen Rückfall in alte Gewohnheiten zurück zu fallen. Darüber hinaus hatte ich aufgrund der Andeutungen und Argumentationen der Psychologin das Gefühl, dass sie mir nur einen Kurs andrehen wollte, in dem ich dann erlerne, wie ich doch kontrolliert trinken kann und die Abstinenz nicht nötig ist. Sie hat mir wie selbstverständlich eine ausgefüllte Anmeldung zum Unterschreiben vorgelegt. Da ich aber aufgrund meines Berufs und aufgrund der Geburt meines zweiten Kindes zeitlich nicht so flexibel war, habe ich mich gegen diesen Kurs und für eine Aufarbeitung mit Hilfe von Büchern, dem Internet, der SHG und der Suchtberatung entschieden. Ein weiterer Grund hierfür war natürlich die finanzielle Situation – Geburt eines Kindes etc. - da wollte ich nicht 1000 Euro für einen Kurs ausgeben, in dem ich mit vielen anderen sitze und in dem meine eigenen Probleme ohnehin nicht individüll behandelt werden können. Diese Einschätzung wurde mir auch von zahlreichen Menschen in Foren bestätigt, die solche einen Kurs gemacht haben und die mangelnde Individualität beklagt haben.
Darüber hinaus hat mir ein Mitarbeiter einer Suchtberatung ganz klar vorgeschlagen, kontrolliert zu trinken, also mir eine bestimmte Menge an einem bestimmten Tag vorzunehmen und auch nicht mehr zu trinken.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe das Trinken aus verschiedenen Gründen reduziert. Der erste Grund ist, dass es mir große Angst gemacht hat, dass ich mein Leben und das Leben anderer riskiert habe und vor allem meiner Verantwortung ggü. meiner Familie nicht gerecht geworden bin, denn ohne mich oder mit mir als Pflegefall hätte ich meiner hochschwangeren Frau, meinem 3-jährigen Sohn und der mittlerweile geborenen Tochter unvorstellbares Leid angetan. So etwas soll nie wieder vorkommen.
Außerdem war ich geschockt, als mir die Promillezahl mitgeteilt wurde. Ich dachte bisher immer, dass ich solche Werte niemals erreichen könnte und mir wurde klar, dass ich mittelfristig auch meine Gesundheit damit gefährde.
Es war mir auch peinlich, dass ich mich nicht daran erinnern konnte, wo mein Fahrrad stand, daher die Polizei anrufen und danach fragen musste.
Als ich angefangen habe, mich intensiver mit meinem Trinkverhalten zu beschäftigen, bin ich auch immer wieder darauf gestoßen, dass ich mich neben Beruf, Familie und manchmal etwas Sport auch mehr in die Gesellschaft einbringen möchte und schon immer wollte. Dies war mir bisher nicht möglich, da mir immer mal wieder mein Hobby „Feiern und Trinken“ die nötige Zeit geraubt hat. Außerdem habe ich jetzt zwei Kinder, wir wünschen uns noch ein 3. Kind und um beiden gerecht zu werden, lässt sich das nicht mehr miteinander vereinbaren. Es fehlt mir also neben der Erkenntnis, dass der Alkoholkonsum mich und meine Familie in große Gefahr bringen kann auch die Zeit dafür, bzw. will ich die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoller einsetzen, denn ich weiß, dass das Leben noch mehr für mich bereit hält, als ein sinnloses Abschießen mit den entsprechenden Konseqünzen.
Mir hat mal jemand gesagt, dass man entweder den Tag oder die Nacht hat. Wenn man abends trinkt, hat man den Abend und evtl. die Nacht, aber dafür nichts vom nächsten Tag. Ich will nur noch den Tag haben, denn am Tag lässt sich wirklich etwas erleben und bewegen.
Eine weitere Bestätigung meines Handelns lag vor einigen Wochen im Briefkasten. Mein Schwiegervater muss aufgrund seiner Alkohol-Abhängigkeit ins Pflegeheim, da er nicht mehr laufen kann, die Nerven sind zerstört. Die Kinder werden nun gebeten, die Finanzen offen zu legen, damit geprüft werden kann, ob sie unterhaltspflichtig sind. Dies hat die ohnehin kaum bis gar nicht vorhandenen Gefühle der Kinder für ihren Vater noch einmal in eine andere Richtung gelenkt und es ist einfach nur furchtbar, dass dafür nur der Alkohol verantwortlich ist. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir manchmal auch einen Schwiegervater wünsche, ich habe ihn nur zweimal gesehen, da kein Kontakt besteht.
Mein Sohn wird demnächst 4 Jahre alt und bekommt nun schon Einiges mit. Ich möchte für ihn nicht - NIE - das Vorbild eines verkaterten oder gar betrunkenen Vaters abgeben. Das gilt natürlich auch für meine kleine Tochter und hoffentlich für ein weiteres Kind, welches wir geplant haben.
Eigentlich hätte ich diese Entscheidung schon viel früher treffen müssen, doch manchmal braucht es scheinbar einen richtigen Schock, damit man Veränderungen vornimmt. Ich habe mich vorher einfach nie intensiv damit beschäftigt, weil in meinem Leben ja im Prinzip immer alles glatt gelaufen ist bzw. zu laufen schien. Daher bin ich im Prinzip auch froh über diesen Weckruf. Ein zusätzlicher Weckruf bzw. eine Bestärkung war natürlich die Nachricht, dass wir möglicherweise Unterhalt für meinen Schwiegervater zahlen müssen.
Mir ist dabei auch klar geworden, dass meine ursprünglichen Trinkmotive gar nicht mehr existieren. Dass ich die wichtigsten Dinge, die ich mir im Leben gewünscht habe – eine tolle Frau, eine Familie und einen Beruf, der mir Freude bereitet, erreicht habe, und dass wilde Parties nicht mehr in mein heutiges Leben passen und mir diese in den letzten Jahren eigentlich auch nicht mehr viel gegeben haben.
U.a. habe ich mir bewusst gemacht, dass ich z.B. bei Reden auf Familienfeiern oder auch bei meinen Ansprachen als Reiseleiter (beides stets im nüchternen Zustand) die meisten Lacher und den größten Zuspruch erlebe, weitaus mehr, als ich es bei angetrunkenen Auftritten oder sinnlosen Gesprächen im Suff jemals erlebt habe.
Es ist etwas schade, dass mir nicht früher aufgefallen ist, dass ich sehr gut ankomme und mein Umfeld mich sehr liebenswürdig findet, wenn ich nüchtern bin – oder gerade deshalb.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach dem ersten Schock der Trunkenheitsfahrt habe ich zunächst nichts getrunken und etwa zwei Wochen stundenlang Bücher und im Internet gelesen. Dabei ist mir bewusst geworden, dass ich in vielen Situationen nicht aus Genuss getrunken habe, sondern um eine Wirkung zu erzielen. Daher habe ich den Beschluss gefasst, nur noch aus Genuss zu trinken. Dies habe ich mit meiner Familie und auch mit einigen meiner wichtigsten Freunde besprochen. Es war in dieser Phase nicht schwer, auf den Alkohol zu verzichten, sondern eher schwierig, zu akzeptieren und einzusehen, dass ich missbräuchlich mit selbigem umgegangen bin und mein Konsum über viele Jahre nicht normal sondern problematisch war. Am Anfang habe ich mich auch oft gefragt, warum mir das nicht früher aufgefallen ist und warum ich nicht früher etwas daran geändert habe. Durch Teilnahme an einer SHG bin ich noch intensiver in das Thema eingestiegen, habe gelernt, mein Trinkverhalten richtig einzuordnen und mir nichts mehr vorzumachen und ich habe natürlich dort auch gesehen, wie es weitergehen kann, wenn man unkontrolliert weiter trinkt. Für mich hat sich dort die Gewissheit verfestigt, dass ich frei bleiben will und selbst entscheiden möchte, an welchem Tag ich ein Glas Alkohol trinke und wann nicht und dass ich das nur durch eine Umstellung meiner bisherigen Gewohnheiten erreichen kann. Aufgrund meines hohen Konsums in der Vergangenheit kann ich nicht mehr so unbedarft an das Trinken von Alkohol herangehen wie andere Menschen. Ich benötige einerseits einen klaren Plan, wann ich was trinke. Ich entscheide andererseits frei, welcher Anlass es für mich wert ist, dass man darauf anstößt und welcher Anlass eigentlich nur ein Fest zum Trinken ist. Auf solchen Festen trinke ich gar nichts mehr. Es ist mir aufgefallen, dass es dort nüchtern viel besser ist. Man nimmt den ersten Teil, in dem sich alle normal unterhalten, noch mit, kann dann aber schön den Absprung schaffen und nach Hause gehen, wenn man merkt, dass es nur noch um die Glorifizierung früherer und die Planung neür Trinkanlässe geht. Hier gab es das Beispiel der Hochzeit eines sehr guten Freundes. Mir war klar, dass dort viele Gäste sehr viel trinken würden. Es war mir sehr wichtig, bei der Feier dabei zu sein und auch etwas länger zu bleiben, und es war eine wirklich tolle Feier, da ich mich mit allen Gästen gut und lange unterhalten konnte. Ich wollte hier jedoch lieber gar nichts trinken und es war sehr angenehm, den Abend so bewusst zu erleben.
Auch die anderen Feiern/Veranstaltungen, die ich seitdem besucht habe, auf denen ich früher vermutlich sehr viel getrunken hätte, haben mir großen Spaß gemacht. Es war mir vorher klar, dass ich nichts trinken werde. Bei den ersten beiden Malen war es komisch aber nicht schwer, das erste Glas abzulehnen, doch beim zweiten war es schon normal, dass ich andere Getränke trinke und es ist vermutlich nicht einmal aufgefallen. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, mich angeregt mit allen Menschen zu unterhalten ohne mich allzu sehr konzentrieren zu müssen und einfach nur Spaß zu haben, ohne dass es ständig um das Trinken geht. Mittlerweile ist es völlig normal für mich und für mein Umfeld geworden, dass ich nichts trinke.
Auf Reiseleitungen habe ich festgestellt, dass es völlig falsch gedacht ist, dass man die Gäste besser betreut, wenn man abends noch zwei bis drei Gläser an der Bar nimmt. Im Gegenteil: Man konzentriert sich dadurch auf einige wenige Gäste, diejenigen, die gerne an der Bar sitzen. Seitdem ich auf Reiseleitungen grundsätzlich auf Alkohol verzichte, ist mir aufgefallen, dass ich dadurch in der Lage bin, mit ALLEN Gästen einen Small-Talk zu halten und nicht mit einigen wenigen an der Bar zu sitzen.
Da es früher auch schon zahlreiche Anlässe gab, auf denen ich nur wenig getrunken habe, war es für mich nicht schwer, auf diesen Anlässen weiter und jetzt auch bewusst kontrolliert zu trinken. Die anderen, die eigentlichen Sauf-Anlässe, wegzulassen, war überhaupt nicht schwer für mich, es war eher eine Befreiung, dass ich nicht jetzt schon wieder hier oder da ordentlich einen mittrinken muss, dass es mal wieder Zeit wird, mit dem oder dem einen trinken zu gehen, dass demnächst wieder das harte Wochenende mit den oder den Kumpels ansteht...
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mein geändertes Verhalten hat sich in vielerlei Hinsicht auf mein Leben ausgewirkt:
- Ich habe 10 Kilo abgenommen, ohne wirklich gefastet zu haben
- Ich rauche fast nicht mehr, weil ich nur beim Trinken geraucht habe.
- Ich bin fast immer gut drauf und es gibt keine wegen Kater verlorenen Tage
- Ich habe mich bei der zweiten Nachfrage (bei der ersten vor 3 Jahren habe ich noch abgelehnt) bereit erklärt, für den Kirchenvorstand zu kandidieren und bin gewählt worden, habe nun also endlich begonnen mich gesellschaftlich zu engagieren.
- Ich beschäftige mich noch intensiver mit meinen beiden Kindern und helfe meiner Frau dadurch sehr.
- Mit einigen Freunden, mit denen mich mehr als gemeinsames Trinken verbunden hat, treibe ich jetzt gemeinsam Sport. Die meisten von denen haben auch Kinder und so gehen wir manchmal mit den Kindern ins Schwimmbad oder jetzt im Winter Schlitten fahren – statt wie zuvor gemeinsam zu trinken. Die anderen Freunde, mit denen mich nicht viel mehr als gemeinsames Trinken verbunden hat, treffe ich nicht mehr. Trink-Wochenenden brauche ich nicht mehr, stattdessen unternehme ich Ausflüge mit meiner Familie. Mein Freundeskreis ist dadurch kleiner aber intensiver geworden.
- Das wichtigste ist eigentlich, dass ich eine ganz neü Freiheit verspüre. Ich entscheide jetzt jeden Tag, was ich mache und es gibt mir nicht der Kater oder ein geplantes Trinkereignis vor, was ich machen kann. Mein geändertes Verhalten gibt mir ganz neü Freiheiten und Möglichkeiten für die Gestaltung meines Lebens.
- Jeder hat Verständnis dafür, dass ich nicht mehr trinke. Die Leute haben durchweg positiv auf die Entscheidung reagiert, ich muss nicht wie ich mir teilweise eingebildet habe, meinen „Ruf“ erhalten. Im Gegenteil bei vielen habe ich das Gefühl, dass sie förmlich darauf gewartet haben, dass sich etwas ändert, rufen wieder öfter an und fragen, ob wir was mit den Kindern unternehmen.
- Meine Eltern sagen, dass ich jetzt scheinbar endlich erwachsen werde und auch hier hat sich durch unsere Kinder aber auch durch meinen Verzicht auf alkoholische Exzesse ein noch intensiveres und vielfältigeres Verhältnis ergeben.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Mein neüs Verhalten habe ich in den letzten Monaten erprobt und mein Leben hat sich durchweg positiv verändert. Dies ist für mich eine große Motivation. Mit meinem Umfeld habe ich diese Änderung besprochen und alle unterstützen meine Entscheidung.
Den Kontakt zu reinen Trinkfreunden, der ohnehin nur noch sehr lose war, habe ich abgebrochen. Mir ist dabei aufgefallen, dass die sich von sich aus auch nie melden und es fehlt absolut nichts. Mit anderen Freunden treffe ich mich nicht mehr zum Trinken sondern nur noch zum Sport oder zur gemeinsamen Freizeitgestaltung mit unseren Kindern.
Veranstaltungen, bei denen es in erster Linie ums Trinken geht, meide ich, bzw. plane sie nicht mehr. Festivals und Saufwochenenden irgendwo in anderen Städten plane ich ebenfalls nicht mehr mit und nehme auch nicht mehr daran teil. Einige dieser Veranstaltungen, z.B. Fasching, haben durch die Kinder auch eine neü Bedeutung bekommen, in der Alkohol keine Rolle mehr spielt.
Ich habe zurück zur Kirche gefunden, gehe alleine oder mit meiner Frau, zum Familiengottesdienst auch mit meinen Kindern, in die Messe und engagiere mich sogar im Kirchenvorstand. Dort habe ich neben den allgemeinen Aufgaben die Rolle des Beauftragten für den Kindergarten. Dadurch lerne ich viele neü Leute kennen und kann etwas im Kindergarten und in der ganzen Gemeinde mitgestalten.
Das Fußballspielen habe ich aufgegeben, stattdessen mache ich Triathlon. Der Fußball erwies sich in der schonungslosen Aufarbeitung neben der positiven Funktion der körperlichen Ertüchtigung auch als eine Möglichkeit, mit der Mannschaft feucht-fröhlich die Saison zu beginnen / zu beenden und eine entsprechende Weihnachtsfeier als Trinkanlass zu haben.
Statt 2-tägigen Musik-Festivals fahre ich z.B. mit dem Rennrad im Rahmen einer 2-Tagestour 2 mal jeweils 100-150 km mit Freunden qür durch die deutschen Mittelgebirge oder wir nehmen an einem Halbmarathon irgendwo teil. Dabei kann auch die Familie dabei sein, man trifft sich z.B. nachmittags am Endpunkt der Radtour oder besucht neben dem Halbmarathon die Sehenswürdigkeiten einer anderen Stadt.
Momentan schwirren mir auch immer noch Horrorbilder durch den Kopf, dass ich in jener Nacht angefahren worden wäre. Doch mir ist bewusst, dass diese Bilder irgendwann verblassen und ich nur durch eine nachhaltige Änderung meiner Einstellung und meiner Lebensumstände eine daürhafte Lösung erreichen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann es mir absolut nicht vorstellen. Diese Zeit ist vorbei, mein missbräuchliches Trinkverhalten passt nicht mehr in mein aktülles Leben, es ist wohl auch ein bisschen so, dass ich dem entwachsen bin. Dabei ist mir wohl bewusst, dass ich streng nach meinem Trinkkalender leben muss, da aufgrund meines Missbrauchs in der Vergangenheit die Möglichkeit besteht, in alte Gewohnheiten zurück zu fallen. Darüber hinaus habe ich aber durch die intensive Aufarbeitung genau analysiert, was die Gründe für meinen Missbrauch waren und was ich eigentlich in meinem Leben möchte. Das lässt sich alles besser ohne Alkohol erreichen.
Wir sparen derzeit für ein Haus, suchen ein altes Haus, das wir umbaün und selbst gestalten können. Das wird eine Aufgabe, die meine ganze Zeit, Kraft und finanziellen Mittel erforder. Wir wollen ein drittes Kind. Es passt einfach nicht mehr.
Ich erfahre von allen Seiten sehr viel Zuspruch, meine Trinkmotive habe ich analysiert und abgestellt.
Sollte es dennoch eines Tages wieder zu einem missbräuchlichen Verhalten kommen, fühle ich mich stark genug, dies aufzuarbeiten, gemeinsam mit meiner Familie zu analysieren, woran es gelegen hat, die Ursache abzustellen und dafür zu sorgen, dass es ein einmaliger Vorfall bleibt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Dadurch, dass ich nicht mehr als 2 TE trinke, fällt die Gefahr einer Fahrt unter Restalkohol schon einmal weg. Ansonsten bin ich mit dem Auto ohnehin nie gefahren. Darüber hinaus gilt für mich jetzt auch auf dem Fahrrad 0,0 Promille. Mir ist klar geworden, dass das Fahrrad nicht das richtige Verkehrsmittel für den Heimweg ist, wenn ich Alkohol getrunken habe. Noch heute stelle ich mir vor, was gerade auf dem Fahrrad alles passieren kann, dass es für den Fahrer selbst mindestens so gefährlich wie die Fahrt mit dem Auto ist. Es ist wie viele Dinge in Bezug auf Alkohol erstaunlich, dass es in der Bevölkerung die auch bei mir bis vor kurzem herrschende Meinung gibt, dass das Fahrrad das richtige Verkehrsmittel nach dem Konsum von Alkohol ist. Ich muss mir vorwerfen, dass ich dies nie kritisch hinterfragt habe. Es schien mir immer ein Kavaliersdelikt zu sein und was die eigene Sicherheit angeht, habe ich mir auch nie Gedanken gemacht. Dies hat sich durch die Fahrt und die Tatsache, dass ich viel mehr Verantwortung habe als noch vor kurzer Zeit, grundlegend geändert. Mittlerweile sehe ich das Fahren auf dem Fahrrad als mindestens ebenso gefährlich an wie das Fahren mit dem Auto.
Da ich meine Trinkanlässe nun genau plane, weiß ich, wann ich etwas trinke und an diesen Tagen fährt entweder meine Frau mit dem Auto oder ich nehme die öffentlichen Verkehrsmittel bzw. ein Taxi.
Da ich nun auch für das Fahrrad das richtige Bewusstsein entwickelt habe, bin ich mir sicher, dass ich in Zukunft nicht mehr zwischen Fahrrad und Auto differenzieren werde sondern das Fahrrad ebenso wie das Auto behandeln werde, nämlich gar nicht, sobald ein Glas Alkohol im Spiel ist.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?