2Mal Cannabis - Jetzt MPU nach 9 Jahren

José

Benutzer
Guten Morgen allerseits!

Ich versuche einen FB immer möglichst kritisch zu sehen, so dass man auch bei einem übereifrigen Gutachter gut vorbereitet ist.
Genauso habe ich deine Kommentare auch verstanden. :smiley22:

Ich habe jetzt also den Fragebogen noch einmal überarbeitet und versucht Max' Verbesserungsvorschläge möglichst gut umzusetzen.
Die größte Veränderung habe ich bei Frage 31 vorgenommen. Ich denke das kommt jetzt ein bisschen besser rüber.



Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 33

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis 2 Mal

Konsumform:
Unterschiedlich, es gab Konsumspitzen, Pausen und Zeiten „moderaten“ Konsums.
April/Mai 2003-Dez.2006 1-6 Tage im Monat abends am Wochenende
Zu den jeweiligen Konsumspitzen mehrere Tage in der Woche von mittags/nachmittags bis abends/nachts.

Vorfall: Auf der Autobahn rausgewunken; kein auffälliges Fahrverhalten, Unfall o.ä.
Kein Drogenbesitz oder -Verkauf und auch nicht beim rauchen erwischt worden

Folgen: 500€ und 3 Monaten Fahrverbot und Aufforderung auf den Lappen zu verzichten, was ich dann auch tat. (Baden-Württemberg)

Daten: Tag der Tat 23.11.2006 und Eintritt der Rechtskraft am 15.02.2007

Werte: 19,2ng/ml THC , 144ng/ml THC-COOH.

Konsum: Vorher von den letzten sieben Tagen habe ich an 6 Tagen gekifft. Das fing damals teilweise schon am Mittag 13-14 Uhr an. So war es auch an diesem Tag. Ich kann mich nicht genau daran erinnern ob ich einen oder sogar schon zwei Joints geraucht habe.

Führerschein:
Hab ich abgegeben:
Verzicht und Abgabe am 08.02.2007
Hab ich neu beantragt:
Am 06.01.2016

Führerscheinstelle:
Hab schon in meine Akte geschaut:
Ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten:
Nein
(siehe auch http://www.mpu-vorbereitung-online....ellte-BTMG-Ermittlung-in-der-Führerscheinakte)

Genaue Fragestellung der FSSt:

- Besteht aufgrund des Missbrauchs von BTM und/oder psychoaktiv wirkende Stoffe in der Vergangenheit eine Abhängigkeit, bzw. gesundheitliche Beeinträchtigung?

- Nimmt der Betroffene, auch wenn keine Abhängigkeit vorliegt, Betäubungsmittel oder andere psychoaktive wirkende Stoffe ein?

- Ist von einem regelmäßigen Konsum oder gelegentlichen Konsum auszugehen?

- Kann bei gelegentlicher Einnahme von Cannabis, vom Betroffenen zukünftig erwartet werden, dass er Konsum und die Teilnahme am Straßenverkehr trennen kann?

Bundesland:
Hessen

Konsum:
letzter Konsum Sylvester 2006

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
18 Monate
(vgl. Seite1 erster Post)

Aufarbeitung:
Die Aufarbeitung fand ausschließlich selbstständig unter Einbeziehung meiner Freunden und Familie und später auch der Ex-Freundin, statt. Außerdem habe ich mich im Zuge meiner intensiven Internetrecherche ausgiebig mit der Materie auseinandergesetzt.

MPU
Welche Stelle (MPI):
Avus


Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:
Ja aber beim ersten Mal gabs keine MPU

Vorfall: Auf der Autobahn rausgewunken; kein auffälliges Fahrverhalten, Unfall o.ä.
Kein Drogenbesitz oder -Verkauf und auch nicht beim rauchen erwischt worden
Folgen: 250€ und 1Monat Fahrverbot (Hessen)
Daten: Tag der Tat 29.11.2004 und Eintritt der Rechtskraft am 10.03.2005
Werte: 5,7ng/ml THC , 70,3ng/ml THC-COOH
 

José

Benutzer
Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der Schule im Alter von etwa 12 Jahren im Sozialkundeunterricht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Im Alter von 19 Jahren auf (Abschluss) Klassenfahrt in der 13. Klasse im Herbst 2001. Einige Klassenkameraden haben auf unserem Zimmer Joints geraucht. Ich war neugierig und wollte es Mal ausprobieren und bei den „coolen Jungs“ dabei sein. Daher habe ich einige Male an einem der Joints gezogen. Damals habe ich keine Wirkung gespürt.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie)
Das erste Mal habe ich was geraucht als ich 19 Jahre alt war auf der Klassenfahrt in der 13. Klasse, im Herbst 2001.
Anschließend ergab sich die nächste „passende“ Gelegenheit zu kiffen erst wieder auf dem Zivildienstlehrgang April-Mai 2003. Ich rauchte in dieser Woche zweimal bei meinen Kollegen mit. Ich zog ein paar Mal und spürte diesmal auch die Wirkung und ich erinnere mich viel Spaß gehabt zu haben.
Ab da traf ich mich im Laufe des folgenden Jahres ca. einmal im Monat am Wochenende mit meinem Zivikollegen und rauchte bei etwa 2-3 Joints pro Abend mit.
Über diesen Bekanntenkreis lernte ich dann auch meine zukünftige Freundin kennen, mit der ich im Herbst 2003 zusammenkam. Auch sie hat etwa 1-2 Mal im Monat am Wochenende was geraucht. Anfang April 2004 zog ich in eine 250km entfernte Stadt um dort zu studieren und beschloss mit meiner Freundin zu versuchen eine Fernbeziehung zu führen.

Hier entstand für mich eine völlig neue Lebenssituation. Weg von zu Hause, getrennt von der Freundin, den Freunden und der Familie, fühlte ich mich extrem unwohl und einsam. Ich war damals auch noch ziemlich schüchtern und wenig kontaktfreudig fremden gegenüber.
Nach 2-3 Wochen lernte ich zufällig einen meiner Nachbarn aus dem Studentenwohnheim kennen. Da wir ähnliche Interessen wurden wir daraufhin gute Freunde. Er und seine Kumpels kifften häufiger.
So bot sich in dieser Situation, quasi der perfekte (leichte) Zugang zu dessen Freundeskreis. Das Kiffen gehörte da einfach dazu. Diese Begebenheit hat mir damals sehr geholfen mit der anfänglich so schwierigen Situation klarzukommen.
Ab diesem Zeitpunkt kiffte ich ca. 2-3 Mal im Monat am Wochenende an je 1-2 manchmal auch 3 Tagen. Dieses Pensum blieb auch bis zum Sommer 2006 immer ungefähr auf dem selben Niveau.

In den Prüfungsphasen zu Ende des jeweiligen Semesters machte ich dann immer ca. 4-6 Wochen Pause.
Zu Semesterbeginn gab es meist einen leichten Anstieg im Konsum, dieser beschränkte sich aber immer noch auf die Wochenenden. Zu dieser Zeit gab es immer neue Erstsemesterstudenten und viele Parties.

Das Wochenende vor der ersten Auffälligkeit habe ich bei meiner Freundin verbracht und bis Montag verlängert. Zuvor hatte ich glaube ich an drei Abenden in Folge geraucht. Am Abend vorher haben wir um etwa 00:00 den letzen Joint zusammen geraucht.

Anfang Juni 2006 machte meine Freundin nach über zweieinhalb Jahren völlig unerwartet mit mir Schluss. Die Trennung warf mich für die nächsten Monate ziemlich aus der Bahn.
Ich hielt zum erstem Mal die obligatorische Pause vor den Prüfungen nicht ein und fing an häufiger zu kiffen. Der Konsum steigerte sich bis zum zweiten Vorfall im November bis ich fast täglich kiffte.
Teilweise fingen wir sogar schon Nachmittags 14-15 Uhr an. Auch die Anzahl der Joints nahm zu und belief sich teilweise auf 6-7 Joints pro Tag (teilweise vermutlich sogar noch mehr).
In der Woche vor dem 29.11.2006 (Donnerstag) hatte ich 6 von 7 Tagen gekifft. Am Donnerstag hatte ich mit meinem Kollegen bereits Mittags ca. 14:00 Uhr angefangen zu kiffen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen oder sogar schon zwei Joints geraucht hatten.
Danach habe ich bis zum Jahresende noch 3-4 Mal was geraucht obwohl mein Entschluss (wegen der MPU) aufzuhören eigentlich schon feststand.
An Sylvester 2006 habe ich einen Schlussstrich gezogen. Seitdem lebe ich bis heute abstinent.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe zum ersten Mal etwas getrunken als ich 16 oder 17 war (1998/99). Seither ist mein Konsum bis heute immer ungefähr gleich geblieben. Zu verschiedenen Gelegenheiten trinke ich, wenn überhaupt Bier oder weitaus seltener auch Wein.
Die Häufigkeit liegt bei etwa 8-10 Mal pro Jahr. Ich trinke dann 1-3 0,33l Flaschen Bier oder 1-2 Gläser Wein. Es gibt eigentlich keine festen Termine (außer vielleicht Sylvester). Je nach Lust und Laune können das Feiern wie Geburtstag, Weihnachten, Sylvester o.ä. sein oder eine gesellige Runde mit Freunden Essen, Fußball o.ä..
Ich trinke nie hochprozentiges, weil ich den Geschmack ekelhaft finde. Ich vertrage Alkohol nicht gut, daher trinke ich ausschließlich zum Genuss, weil ich den Geschmack (v.a. von Bier) gerne mag.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Keine illegalen Drogen.
Ansonsten trinke ich Morgens/Vormittags 2-3 Tassen Kaffee. Ganz selten auch mal grünen oder schwarzen Tee (Nachmittags).

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich gekifft habe, habe ich keine negativen Folgen festgestellt. Im Nachhinein betrachtet gab es aber welche. Vor allem in der letzten Zeit litt ich häufiger unter mehr oder weniger starken Konzentrationsschwächen. Auch war ich häufiger ziemlich müde, v.a. Nach den Wochenenden an denen ich gekifft habe.
Ich habe im Laufe meiner „Karriere“ komplett aufgehört Sport zu treiben. Vorher ging ich 2-3 Mal die Woche Laufen, was mit der Zeit dann immer weniger wurde.
Außerdem habe ich im Laufe der Zeit meinen Freundeskreis der Nichtkiffer immer mehr vernachlässigt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, diese habe ich aber entweder nicht als solche wahrgenommen oder andere Ursachen als das Kiffen dafür gesehen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Werte: 19,2ng/ml THC , 144ng/ml THC-COOH.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Vorher an sechs von sieben Tagen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Einen oder zwei Joints ca. zwei Stunden zuvor. (Ist 9 Jahre her und ich bin mir da nicht mehr 100%ig sicher.)

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein. Wir trafen uns haben gekifft und dann die Zeit meist mit Musik hören, Computer spielen, Filme schauen oder im botanischen Garten der Uni verbracht. Das wäre auch an diesem Tag vermutlich so abgelaufen, wenn ich nicht den Anruf aus meiner Heimatstadt bekommen hätte.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde während der Fahrt auf der Autobahn von Polizisten in Zivil rausgewunken. Beide Male lag kein auffälliges Fahrverhalten oder ähnliches vor.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich fuhr aus meinem Studienort zurück in meine Heimatstadt um dort abends auf eine Party/Konzert zu gehen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke beträgt ziemlich genau 250km. Etwa auf halber Strecke wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Unter der Voraussetzung, dass man bis zu 72 Stunden fahruntauglich ist waren es hochgerechnet etwa 300-400 Fahrten. Da ich vorwiegend die o.g. Strecke gefahren bin und innerhalb meines Studienortes und meiner Heimatstadt kaum mit dem Auto unterwegs war waren 100-150 dieser Fahrten die 250km langen Autobahnfahrten.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Es gab für mich einfach keinen Konflikt. Ich war schlicht und einfach der Meinung fahrtauglich zu sein. Ich fühlte mich fit und konzentriert und daher in der Lage Auto zu fahren. Mir wollte nicht einleuchten warum ich unter solchen Vorraussetzungen am Tag nach dem Konsum nicht Auto fahren sollte. Ich hielt die Vorschriften für übertrieben. Ich weiß heute, dass dieses Verhalten ein Zeugnis meiner Unreife war und ich mich extrem verantwortunglos verhalten habe. Damals jedoch fehlte mir in dieser Hinsicht jegliches Problembewusstsein.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Als Teilnehmer im Straßenverkehr stellt man unter Drogeneinfluss eine massive Gefahr für sich und vor allem für seine Mitmenschen dar.
Unter Cannabiseinfluss ist vor allem die Wahrnehmung eingeschränkt und die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt. Auch die Fähigkeit die verschiedenen Situationen im Straßenverkehr korrekt zu beurteilen und die angemessene Reaktion zu zeigen ist beeinträchtigt. Die Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt. Die Augen sind blendempfindlich.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden nach dem letzten Konsum.
Natürlich gibt es individuell Unterschiede, je nach körperlicher Verfassung und Konsummenge, diese kann man jedoch nicht gefühlsmäßig abschätzen und korrekt beurteilen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es besteht die akute Gefahr in eine Drogenabhängigkeit zu geraten. Es kann dazu kommen, dass man psychische Schäden in Form von Psychosen entwickelt. Es kann passieren, dass man sich in die gesellschaftliche Isolation begibt. Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit sind häufige Folgen von Cannabiskonsum.
Natürlich kann man das Rauchen auch erhebliche Schädigungen der Atemwege zur Folge haben.

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zu Beginn war es die Neugier. Ich hatte Lust es auszuprobieren. Dabei spielte auch das Verlangen zu den „coolen“ Leuten dazuzugehören eine entscheidende Rolle. Obwohl ich zwar einen festen Freundeskreis hatte in dem ich durchaus akzeptiert und respektiert wurde hatte ich das Verlangen mein Selbstwertgefühl durch den Drogenkonsum zu „boosten“. Ich empfand mich selbst, meine Freunde und mein Leben irgendwie als langweilig.
Als ich dann 2004 von zu Hause wegzog und mich in einer fremden Umgebung befand, in der ich mich wirklich sehr unwohl fühlte, bekam ich durch das kiffen schnell die Möglichkeit in einen bestehenden Freundeskreis aufgenommen zu werden. Das half mir mich schneller an die neue Situation zu gewöhnen. An den Wochenenden an denen ich nicht mit meiner Freundin zusammen sein konnte, nutzte ich das Kiffen sicherlich auch dazu, wenn auch nicht bewusst, um besser mit der Situation klarzukommen.
Später dann, als meine Freundin mit mir Schluss machte traf mich das sehr. Sie war die erste, bei der ich heute von der "großen Liebe" sprechen würde. Da ich die Trennung auch überhaupt nicht erwartet hatte fiel ich regelecht in ein tiefes Loch. Ich hatte das Gefühl, die Kifferei helfe mir dabei über den Schmerz hinwegzukommen. In Wahrheit verdrängte ich damit lediglich meine Probleme indem ich mich immer häufiger betäubte.

Auch hatte ich gerade mit dem Grundstudium erhebliche Schwierigkeiten. Am Anfang hat das, was ich damals als entspanntes genießen des Studentenlebens interpretiert habe sicherlich auch den Zweck erfüllt mich davon abzulenken, dass ich kaum vorangekommen bin und trotz aller Bemühungen kaum eine Prüfung beim ersten Versuch bestanden habe. Ich hatte auch lange Zeit Zweifel ob ich beruflich den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Dennoch habe ich ansonsten nach meiner Einschätzung meinen Alltag ordentlich gemeistert bekommen. Ich habe auch immer durch Jobben mein eigenes Geld verdient.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste nichts davon. Auch meine Nichtkifferfreunde wussten lediglich, dass ich „ab und zu“ was rauche. Erst nachdem ich meinen Führerschein entzogen bekommen habe, habe ich angefangen offen darüber zu sprechen. Meine Mutter sagte damals sie habe zwar schon eine gewisse Veränderung festgestellt, jedoch nichts schlimmes geahnt. (Wir haben uns ja auch nicht so häufig und meist auch nicht lange gesehen.) Die Nichtkiffer sagten, dass ich mich in letzter Zeit schon sehr selten bei ihnen habe blicken lassen.
Alle haben mir aber versichert, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg sei. Sie gaben mir damit auch zu verstehen,das sie mich voll und ganz unterstützen würden wieder auf die gerade Bahn zu kommen.

Fast alle Kifferfeunde würde ich heute eher als mehr oder weniger flüchtige Bekannte bezeichnen. Da die größte Gemeinsamkeit mit den meisten ohnehin das Kiffen war, haben sie diesbezüglich auch nichts negatives von sich gegeben.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Die Trennung von meiner Freundin im Sommer 2006, womit meine erste langjährige Beziehung zu Ende ging war auf jeden Fall ein solches Ereignis.
Der Umzug in die fremde Stadt, mit unbekanntem neuen Umfeld und Beginn der Fernbeziehung, muss man sicherlich auch dazu zählen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Den Entschluss, den Drogenkonsum ein für alle mal an den Nagel zu hängen, habe ich selber gefasst. Mit dieser Umstellung habe ich dann aber auch angefangen offen mit meiner Familie und meinen Freunden über das erlebte zu sprechen. Anfang 2008 lernte ich ein Mädchen kennen mit dem ich anschließend 3 Jahre zusammen war. Mit ihr habe ich natürlich auch offen über alles gesprochen.
Alle Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe haben mich darin bestärkt das richtige zu tun und dabei geholfen durchzuhalten.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Ich habe Sommer 2004 und 2005 sowie Anfang 2005 und 2006 jeweils 5-6 Wochen lang pausiert. Der Grund war die Vorbereitung auf die Uniprüfungen. Die meisten meiner Kollegen pausierten während dieser Zeit auch. Einen leichten Anstieg im Konsum gab es meist nach der Prüfungszeit und zu Beginn des neuen Semesters (Im ersten Monat).
Natürlich gab es dann noch den massiven Anstieg des Konsums ab Sommer 2006 bis zur zweiten Auffälligkeit.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts. Es stellte für mich kein Problem dar meine mehrwöchigen Pausen zu machen. Lediglich in den letzten Wochen und Monaten vor der zweiten Auffälligkeit nutzte ich das Kiffen um mich von meinem Trennungsschmerz abzulenken.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, da ich glaube, dass sich jeder der Drogen konsumiert in dieser Gefahr befindet.
 

José

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte ich am Anfang meiner Neugier widerstanden und hätte ich mich nicht durch den Irrglauben verleiten lassen, dass der Drogenkonsum „cool“ ist, hätte es sicherlich anders kommen können.
Heute bin ich definitiv um eine wichtige, wenn auch unrühmliche, Erfahrung reicher und um einiges schlauer. Ich weiß, dass man das Ansehen einer Person und dessen Charakter garantiert nicht über den Konsum von Drogen definieren kann oder sollte.
Auch hätte ich damals lieber versuchen sollen mir auf einem anderen Wege einen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Die Uni hätte z.B. mit Sportkursen und diversen Veranstaltungen sicherlich genügend Möglichkeiten dazu gegeben.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach dem Vorfall war ich mir ziemlich sicher, dass ich zur MPU muss. Die Tatsache, dass ich direkt vorher was geraucht hatte und die Mengen, die ich in den Tagen zuvor geraucht hatte sprachen eindeutig dafür. Der Plan damals war möglichst zügig die MPU anzugehen und ich wusste, dass die Abstinenz dafür notwendig sein würde.
Da ich vorher nie am selben Tag gekifft habe und anschließend Auto gefahren bin war ich anschließend auch ziemlich schockiert darüber wie hirn- und gedankenlos ich an diesem Tag ins Auto gestiegen bin. Die ganze Sache hat mich damals ziemlich runtergezogen.
Aus dieser Situation heraus beabsichtigte ich, die (zunächst für ein Jahr geplante) Abstinenz sofort anzutreten. Ich bin dann zwar im Dezember 2006 noch 3-4 Mal schwach geworden, habe dann aber beschlossen an Sylvester den endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

Um ehrlich zu sein hat sich aber nicht sofort die „große Erleuchtung“ bei mir eingestellt. Es hat eine gewisse Weile gedauert bis ich etwas Abstand gewonnen hatte und ich wirklich bereit/in der Lage war mir die Ereignisse der Monate/Jahre zuvor klar vor Augen zu führen. Mit der Zeit habe ich dann aber langsam angefangen mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was passiert war. Nachdem ich gerade die letzten Monate meines Konsums noch einmal gründlich Revue passieren lassen habe, erkannte ich was für einen Mist ich da gebaut habe und wie groß die Gefahren des Drogenkonsums sein können. Zwar hat man das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben aber gerade dieses kann leicht über die Gefahren hinwegtäuschen ohne, dass man es überhaupt bemerkt.
Im Laufe der Zeit wurde mir auch immer klarer, dass der Drogenkonsum eigentlich nicht im geringsten eine Bereicherung in meinem Leben darstellte. Letztlich wurde nichts besser, schöner einfacher oder lustiger dadurch. Diese Vorstellung ist reine Illusion, verursacht durch den Drogenkonsum selbst.
Die einzige logische Konsequenz war demnach für immer abstinent zu leben und je länger ich so lebte desto mehr wurde mir bewusst, dass diese Entscheidung goldrichtig war.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war definitiv die zweite Drogenfahrt. Letztendlich habe ich dadurch überhaupt erst den Anstoß bekommen mir intensiv Gedanken über meinen Drogenkonsum und dessen Folgen zu machen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe aus meiner eigenen Erfahrung gelernt. Es kann schnell passieren, dass daraus mehr als gelegentlich wird. Je länger dann meine Abstinenz andauerte desto mehr war ich froh darüber den Drogenkonsum hinter mir gelassen zu haben. Am Anfang habe ich zwar noch ein paar Mal dran gedacht aber mit der Zeit ist eine regelrechte Abneigung gegen den Drogenkonsum entstanden.
Heute, nach 9 Jahren Abstinenz kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Jedes Mal, wenn ich irgendwie mit dem Thema in Berührung komme denke ich mir nur, wie heilfroh ich darüber bin, die Sache hinter mir gelassen zu haben ohne dass ich oder andere ernsthaft Schaden dadurch genommen haben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Mit dem Kiffen aufzuhören fiel mir eigentlich nicht sonderlich schwer. Ich hatte ja auch zuvor ohne Probleme, freiwillig, wochenlange Pausen eingelegt. Nachdem ich mir eine Deadline gesetzt hatte, gab es auch keine Situationen mehr in denen ich Gefahr lief rückfällig zu werden.
Gerade am Anfang habe ich sehr viel über das erlebte nachgegrübelt. Vor allem die Trennung von meiner Freunden hatte ich ja noch kein bisschen überwunden. Daher hatte ich daran noch einige Zeit zu knabbern. Nachdem ich jedoch aufhörte meinen Schmerz zu verdrängen kam ich nach einiger Zeit darüber hinweg. Insgesamt wuchs mit jedem Tag den ich abstinent lebte die Einsicht, wie idiotisch ich mich verhalten hatte. Ich stellte fest, dass das Leben ohne Drogen mir mehr Spass und Lebensfreude bringen konnte als das Leben mit Drogen. Heute bin ich einfach nur froh diese Episode in meinem Leben hinter mir gelassen zu haben.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich habe nachdem ich aufgehört hatte zu kiffen den Kontakt zu den Kifferfreunden weitgehend eingestellt und wieder vermehrt den Kontakt zu meinen alten Freunden gesucht. Auch habe ich mich gegenüber meiner Familie offen mit den Erlebnissen auseinandergesetzt. Intensive Gespräche mit Freunden und Familie und die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit haben mir sehr geholfen. Ich gewöhnte mir auch an meine Erlebnisse und Erfahrungen offen anzusprechen sobald eine passende Gelegenheit aufkam.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Sehr positiv. Alle bestärkten mich in meinem Handeln. Auch empfanden Sie es als positiv, dass ich offen mit der Thematik umging.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Der Kontakt zu meinen Kifferfreunden brach mehr oder weniger komplett ab. Zwar liefen wir uns natürlich noch regelmäßig über den Weg, nachdem jedoch die einzige große Gemeinsamkeit weggebrochen war hatten wir uns eigentlich auch nicht mehr allzuviel zu sagen. Im Prinzip waren diese Leute alles mehr oder weniger flüchtige Bekannte mit denen man zusammen gekifft hatte. Die einzige Person mit der ich richtig befreundet war war mein Nachbar. Er respektierte jedoch auch meine Entscheidung und und machte mir auch keine Vorwürfe dafür, dass unser Kontakt sich stark reduzierte. Später hörte er tatsächlich auch selber auf zu kiffen. Das war aber erst gut ein Jahr später. Zu Ihm habe ich heute noch einen guten Draht.

Ich versuchte natürlich auch mir möglichst schnell einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Nachdem ich mich mittlerweile gut an der Uni und im Studentenwohnheim eingelebt hatte gelang mir dies auch ganz gut. Ich schaffte es die Schüchternheit und Zurückhaltung, die am Anfang noch sehr stark war weitgehend abzulegen.
Meine alten Freunde aus meiner Heimat freuten sich natürlich auch, dass ich mich wieder häufiger bei ihnen blicken ließ.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ich habe die Leute mit den ich zusammen gekifft habe noch häufiger gesehen und dabei auch mitbekommen wie sie gekifft haben. Der Reiz den das Kiffen einmal auf mich ausgeübt hatte ging sehr schnell verloren, nachdem ich damit aufgehört hatte. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich sogar soweit, dass ich eine regelrechte Abneigung dem Drogenkonsum gegenüber entwickelte.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte genau so weitermachen wie in den vergangenen 9 Jahren. Alles andere als absolute Abstinenz kommt für mich nicht in Frage. Daher halte ich mich auch konsequent fern von Drogen und Leuten, die Drogen konsumieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich haben den festen Vorsatz nie wieder mit dem Kiffen anzufangen. Von daher muss ich davon ausgehen nie mehr in diese Situation zu geraten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus, da ich den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Auch ist meine Wille ist mittlerweile soweit gefestigt und meine Abneigung gegenüber Drogenkonsum so groß, dass ich davon ausgehen muss nie wieder in eine solche Situation zu geraten.
Sollte ich dennoch einmal das Verlangen verspüren, oder eine Situation entstehen wieder konsumieren zu wollen, werde ich mich vertrauensvoll an meine Familie und Freunde wenden. Durch meine Aufarbeitung weiß ich, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke ca. 8-10 Mal im Jahr, also weniger als einmal im Monat. Die Menge beläuft sich 1-3 Falschen 0,33l Bier oder (viel seltener) 1-2 Gläser Wein. Ich trinke keinen Schnaps oder andere hochprozentige Getränke.
Die Anlässe zu denen ich trinke können Feste wie Geburtstage, Weihnachten etc. sein oder aber auch gemeinsame Essen mit Freunden, Familie, der Freundin oder andere gesellige Runden.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
Ich hatte keine MPU nach meinem ersten Vergehen. Da ich die Sache damals überhaupt nicht Ernst genommen habe, habe ich mein Konsumverhalten anschließend gar nicht verändert. Erst nach dem zweiten Vergehen habe ich angefangen über mein Fehlverhalten nachzudenken und dieses zu verstehen.

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Ich war nach dem ersten Fehlverhalten zu keinerlei Einsicht erlangt. Daher hatte ich einfach weiter gemacht wie zuvor.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich war nach dem ersten Fehlverhalten vollkommen uneinsichtig. Ich war damals 22 Jahre alt und offensichtlich geistig nicht reif genug mein Fehlverhalten als solches zu erkennen und akzeptieren. Ich war der Meinung, dass ich durchaus fahrtüchtig gewesen bin. Ich hatte mich fit gefühlt und hatte ja auch kein auffälliges Verhalten im Straßenverkehr gezeigt. Die Vorschriften hielt ich für übertrieben. Dass ich „erwischt“ wurde war meiner damaligen Meinung nach nur ein unglücklicher Zufall. Auch die Tatsache, dass ich „nur“ einen Monat Fahrverbot bekommen hatte trug sicherlich dazu bei, dass ich die Sache als eher geringfügiges Fehlverhalten einstufte.
Daher änderte ich mein Verhalten nach dem ersten Fehlverhalten in keiner Weise.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Weder noch. Beide Male handelte es sich um ein unverantwortliches Fehlverhalten. Ich gefährdete durch mein Handeln nicht nur mich selbst, sondern auch bzw. vor allem auch meine Mitmenschen. Daher sind Abstufungen wie schlimm und weniger schlimm der Ernsthaftigkeit der Sache nicht angemessen.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Aufgrund der fehlenden Einsicht. Zwar wurde mir anhand der Vorschriften ein Fehlverhalten nachgewiesen, ich war jedoch nicht in der Lage dieses als solches zu akzeptieren und mein Verhalten entsprechend anzupassen. Vielmehr war ich der Meinung es besser zu wissen und hielt die Vorschriften für übertrieben.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich bin durch die Aufarbeitung zur Erkenntnis erlangt, dass der Drogenkonsum an sich als negativ zu betrachten ist. Für mich selbst gab es nach dieser Erkenntnis nur eine Konsequenz und das war die vollständige Abstinenz.
Mein Problembewusstsein in dieser Sache hat sich von Grund auf verändert.
 

José

Benutzer
Hoppla...Ich habe gerade gesehen, dass Frage 29 fehlt und auch schon beim letzten Fragebogen gefehlt hat. :smiley2204:

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29. Waren sie drogenabhängig?
Nein. Ich war in der Lage meinen Alltag zu absolvieren. Ich habe mein eigenes Geld verdient. Ich habe ohne Probleme aus eigenem Antrieb mehrwöchige Pausen eingelegt. Wenn es Mal nichts zu rauchen gab war das auch kein Problem.
Sicherlich habe ich gerade am Ende meiner Drogenkarriere einen ausgeprägten Drogenmissbrauch betrieben. In einer Abhängigkeit habe ich ich mich jedoch nicht befunden.
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Falls es noch Verbesserungsvorschläge geben sollte, nehme ich diese wie immer gerne entgegen. Vielen Dank schonmal im Vorraus.


Beste Grüße und ein schönes Wochenende :smiley138:
José
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Keine illegalen Drogen.
Ansonsten trinke ich Morgens/Vormittags 2-3 Tassen Kaffee. Ganz selten auch mal grünen oder schwarzen Tee (Nachmittags).
Ich möchte den ersten Satz noch streichen, hier entsteht der Eindruck, dass du jegliche Art von legalen Drogen akzeptierst.

Beispiel: "Legal Highs" sind neue psychoaktiv wirksame Produkte, die von der Drogengesetzgebung noch nicht erfasst sind. Sie werden in der Regel als Fertigprodukte verkauft und enthalten synthetisch wirksame Substanzen, wie z.B. Piperazine, synthetische Cathinone oder synthetische Cannabiode.

Über Kaffee und Tee unterhalten wir uns jetzt nicht. :zwinker0004:

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach dem Vorfall war ich mir ziemlich sicher, dass ich zur MPU muss. Die Tatsache, dass ich direkt vorher was geraucht hatte und die Mengen, die ich in den Tagen zuvor geraucht hatte sprachen eindeutig dafür. Der Plan damals war möglichst zügig die MPU anzugehen und ich wusste, dass die Abstinenz dafür notwendig sein würde.
Da ich vorher nie am selben Tag gekifft habe und anschließend Auto gefahren bin war ich anschließend auch ziemlich schockiert darüber wie hirn- und gedankenlos ich an diesem Tag ins Auto gestiegen bin. Die ganze Sache hat mich damals ziemlich runtergezogen.
Aus dieser Situation heraus beabsichtigte ich, die (zunächst für ein Jahr geplante) Abstinenz sofort anzutreten. Ich bin dann zwar im Dezember 2006 noch 3-4 Mal schwach geworden, habe dann aber beschlossen an Sylvester den endgültigen Schlussstrich zu ziehen.
Die MPU steht hier immernoch im Vordergrund für deine Abstinenzentscheidung. Hier kommt der Gedanke auf, dass du dies alles nur tust um deine MPU zu bestehen (danach gehts weiter).

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich haben den festen Vorsatz nie wieder mit dem Kiffen anzufangen. Von daher muss ich davon ausgehen nie mehr in diese Situation zu geraten.
Hier fehlt noch ein Satz aus meiner letzten Anmerkung, den habe ich nicht für umsonst geschrieben ... das will der Gutachter von dir hören.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus, da ich den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Auch ist meine Wille ist mittlerweile soweit gefestigt und meine Abneigung gegenüber Drogenkonsum so groß, dass ich davon ausgehen muss nie wieder in eine solche Situation zu geraten.
Sollte ich dennoch einmal das Verlangen verspüren, oder eine Situation entstehen wieder konsumieren zu wollen, werde ich mich vertrauensvoll an meine Familie und Freunde wenden. Durch meine Aufarbeitung weiß ich, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche.
Mit einem Wort kommt der Funke Unsicherheit .... du bist nicht "soweit" gefestigt ... sondern du bist gefestigt. :zwinker0004:

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich bin durch die Aufarbeitung zur Erkenntnis erlangt, dass der Drogenkonsum an sich als negativ zu betrachten ist. Für mich selbst gab es nach dieser Erkenntnis nur eine Konsequenz und das war die vollständige Abstinenz.
Mein Problembewusstsein in dieser Sache hat sich von Grund auf verändert.
Auch hier wieder (wichtige) Wortspielerei .... Drogenkonsum ist als negativ zu betrachten ... nicht "an sich" ...

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Wir kommen der Sache schon näher, ich denke im nächsten Anlauf hast du es geschafft.
FB bitte komplett wieder einstellen. :smiley138:
 

José

Benutzer
Hallo allerseits!
Na diesmal hat du aber die Goldwaage aus dem Gepäck geholt, oder? :zwinker0004: Nein Scherz beiseite, ich verstehe ja, dass hier jedes Wort und jede Formulierung den Ausschlag geben kann. Und gerade deshalb bin ich froh und dankbar, dass du dir soviel Mühe gibst und jede Antwort ganz penibel zerpflückst.

Zu Frage 31:
Die MPU steht hier immer noch im Vordergrund für deine Abstinenzentscheidung. Hier kommt der Gedanke auf, dass du dies alles nur tust um deine MPU zu bestehen (danach gehts weiter).
Gut dann werde ich am besten die MPU ganz außen vor lassen, damit der GA das nicht in den falschen Hals bekommt.
Ich habs jetzt nur ein klein bisschen verändert und mir persönlich gefällt es so auch deutlich besser als vorher. Der erste Absatz zielt auf den ersten Impuls für die Abstinenz ab, als direkte Folge des Vorfalls. Der zweite Absatz ist dann quasi die „Langzeitwirkung“ wodurch dann die Schalter von vorübergehende auf endgültige Abstinenz umgelegt wurde.


Zu Frage 41:
Der Zusatz ist mir wohl beim letzten Mal durch die Lappen gegangen. :smiley2204:

Zu Frage 49:
Mit „an sich“ meinte ich „generell/prinzipiell/grundlegend“. Aber du hast recht, es hört sich wirklich ein bisschen larifari an und könnte missverständlich interpretiert werden.


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Zur Person

Geschlecht: Männlich
Alter: 33

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis 2 Mal

Konsumform:
Unterschiedlich, es gab Konsumspitzen, Pausen und Zeiten „moderaten“ Konsums.
April/Mai 2003-Dez.2006 1-6 Tage im Monat abends am Wochenende
Zu den jeweiligen Konsumspitzen mehrere Tage in der Woche von mittags/nachmittags bis abends/nachts.

Vorfall: Auf der Autobahn rausgewunken; kein auffälliges Fahrverhalten, Unfall o.ä.
Kein Drogenbesitz oder -Verkauf und auch nicht beim rauchen erwischt worden
Folgen: 500€ und 3 Monaten Fahrverbot und Aufforderung auf den Lappen zu verzichten, was ich dann auch tat. (Baden-Württemberg)
Daten: Tag der Tat 23.11.2006 und Eintritt der Rechtskraft am 15.02.2007
Werte: 19,2ng/ml THC , 144ng/ml THC-COOH.
Konsum: Vorher von den letzten sieben Tagen habe ich an 6 Tagen gekifft. Das fing damals teilweise schon am Mittag 13-14 Uhr an. So war es auch an diesem Tag. Ich kann mich nicht genau daran erinnern ob ich einen oder sogar schon zwei Joints geraucht habe.


Führerschein:
Hab ich abgegeben:
Verzicht und Abgabe am 08.02.2007
Hab ich neu beantragt:
Am 06.01.2016


Führerscheinstelle:

Hab schon in meine Akte geschaut:
Ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten:
Nein
(siehe auch http://www.mpu-vorbereitung-online....ellte-BTMG-Ermittlung-in-der-Führerscheinakte)

Genaue Fragestellung der FSSt:

- Besteht aufgrund des Missbrauchs von BTM und/oder psychoaktiv wirkende Stoffe in der Vergangenheit eine Abhängigkeit, bzw. gesundheitliche Beeinträchtigung?

- Nimmt der Betroffene, auch wenn keine Abhängigkeit vorliegt, Betäubungsmittel oder andere psychoaktive wirkende Stoffe ein?

- Ist von einem regelmäßigen Konsum oder gelegentlichen Konsum auszugehen?

- Kann bei gelegentlicher Einnahme von Cannabis, vom Betroffenen zukünftig erwartet werden, dass er Konsum und die Teilnahme am Straßenverkehr trennen kann?


Bundesland:
Baden-Württemberg (s.o.)
jetzt wohnhaft in Hessen

Konsum:
letzter Konsum Sylvester 2006

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
18 Monate
(vgl. Seite1 erster Post)

Aufarbeitung:
Die Aufarbeitung fand ausschließlich selbstständig unter Einbeziehung meiner Freunden und Familie und später auch der Ex-Freundin, statt. Außerdem habe ich mich im Zuge meiner intensiven Internetrecherche ausgiebig mit der Materie auseinandergesetzt.

MPU
Welche Stelle (MPI):
Avus


Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:
Ja aber ohne MPU

Vorfall: Auf der Autobahn rausgewunken; kein auffälliges Fahrverhalten, Unfall o.ä.
Kein Drogenbesitz oder -Verkauf und auch nicht beim rauchen erwischt worden
Folgen: 250€ und 1Monat Fahrverbot (Hessen)
Daten: Tag der Tat 29.11.2004 und Eintritt der Rechtskraft am 10.03.2005
Werte: 5,7ng/ml THC , 70,3ng/ml THC-COOH
 

José

Benutzer
Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule im Alter von etwa 12 Jahren im Sozialkundeunterricht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Im Alter von 19 Jahren auf (Abschluss) Klassenfahrt in der 13. Klasse im Herbst 2001. Einige Klassenkameraden haben auf unserem Zimmer Joints geraucht. Ich war neugierig und wollte es Mal ausprobieren und bei den „coolen Jungs“ dabei sein. Daher habe ich einige Male an einem der Joints gezogen. Damals habe ich keine Wirkung gespürt.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie)
Das erste Mal habe ich was geraucht als ich 19 Jahre alt war auf der Klassenfahrt in der 13. Klasse, im Herbst 2001.
Anschließend ergab sich die nächste „passende“ Gelegenheit zu kiffen erst wieder auf dem Zivildienstlehrgang April-Mai 2003. Ich rauchte in dieser Woche zweimal bei meinen Kollegen mit. Ich zog ein paar Mal und spürte diesmal auch die Wirkung und ich erinnere mich viel Spaß gehabt zu haben.
Ab da traf ich mich im Laufe des folgenden Jahres ca. einmal im Monat am Wochenende mit meinem Zivikollegen und rauchte bei etwa 2-3 Joints pro Abend mit.
Über diesen Bekanntenkreis lernte ich dann auch meine zukünftige Freundin kennen, mit der ich im Herbst 2003 zusammenkam. Auch sie hat etwa 1-2 Mal im Monat am Wochenende was geraucht. Anfang April 2004 zog ich in eine 250km entfernte Stadt um dort zu studieren und beschloss mit meiner Freundin zu versuchen eine Fernbeziehung zu führen.

Hier entstand für mich eine völlig neue Lebenssituation. Weg von zu Hause, getrennt von der Freundin, den Freunden und der Familie, fühlte ich mich extrem unwohl und einsam. Ich war damals auch noch ziemlich schüchtern und wenig kontaktfreudig fremden gegenüber.
Nach 2-3 Wochen lernte ich zufällig einen meiner Nachbarn aus dem Studentenwohnheim kennen. Da wir ähnliche Interessen wurden wir daraufhin gute Freunde. Er und seine Kumpels kifften häufiger.
So bot sich in dieser Situation, quasi der perfekte (leichte) Zugang zu dessen Freundeskreis. Das Kiffen gehörte da einfach dazu. Diese Begebenheit hat mir damals sehr geholfen mit der anfänglich so schwierigen Situation klarzukommen.
Ab diesem Zeitpunkt kiffte ich ca. 2-3 Mal im Monat am Wochenende an je 1-2 manchmal auch 3 Tagen. Dieses Pensum blieb auch bis zum Sommer 2006 immer ungefähr auf dem selben Niveau.

In den Prüfungsphasen zu Ende des jeweiligen Semesters machte ich dann immer ca. 4-6 Wochen Pause.
Zu Semesterbeginn gab es meist einen leichten Anstieg im Konsum, dieser beschränkte sich aber immer noch auf die Wochenenden. Zu dieser Zeit gab es immer neue Erstsemesterstudenten und viele Parties.

Das Wochenende vor der ersten Auffälligkeit habe ich bei meiner Freundin verbracht und bis Montag verlängert. Zuvor hatte ich glaube ich an drei Abenden in Folge geraucht. Am Abend vorher haben wir um etwa 00:00 den letzen Joint zusammen geraucht.

Anfang Juni 2006 machte meine Freundin nach über zweieinhalb Jahren völlig unerwartet mit mir Schluss. Die Trennung warf mich für die nächsten Monate ziemlich aus der Bahn.
Ich hielt zum erstem Mal die obligatorische Pause vor den Prüfungen nicht ein und fing an häufiger zu kiffen. Der Konsum steigerte sich bis zum zweiten Vorfall im November bis ich fast täglich kiffte.
Teilweise fingen wir sogar schon Nachmittags 14-15 Uhr an. Auch die Anzahl der Joints nahm zu und belief sich teilweise auf 6-7 Joints pro Tag (teilweise vermutlich sogar noch mehr).
In der Woche vor dem 29.11.2006 (Donnerstag) hatte ich 6 von 7 Tagen gekifft. Am Donnerstag hatte ich mit meinem Kollegen bereits Mittags ca. 14:00 Uhr angefangen zu kiffen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen oder sogar schon zwei Joints geraucht hatten.
Danach habe ich bis zum Jahresende noch 3-4 Mal was geraucht obwohl mein Entschluss (wegen der MPU) aufzuhören eigentlich schon feststand.
An Sylvester 2006 habe ich einen Schlussstrich gezogen. Seitdem lebe ich bis heute abstinent.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe zum ersten Mal etwas getrunken als ich 16 oder 17 war (1998/99). Seither ist mein Konsum bis heute immer ungefähr gleich geblieben. Zu verschiedenen Gelegenheiten trinke ich, wenn überhaupt Bier oder weitaus seltener auch Wein.
Die Häufigkeit liegt bei etwa 8-10 Mal pro Jahr. Ich trinke dann 1-3 0,33l Flaschen Bier oder 1-2 Gläser Wein. Es gibt eigentlich keine festen Termine (außer vielleicht Sylvester). Je nach Lust und Laune können das Feiern wie Geburtstag, Weihnachten, Sylvester o.ä. sein oder eine gesellige Runde mit Freunden Essen, Fußball o.ä..
Ich trinke nie hochprozentiges, weil ich den Geschmack ekelhaft finde. Ich vertrage Alkohol nicht gut, daher trinke ich ausschließlich zum Genuss, weil ich den Geschmack (v.a. von Bier) gerne mag.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke Morgens/Vormittags 2-3 Tassen Kaffee. Ganz selten auch mal grünen oder schwarzen Tee (Nachmittags).

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich gekifft habe, habe ich keine negativen Folgen festgestellt. Im Nachhinein betrachtet gab es aber welche. Vor allem in der letzten Zeit litt ich häufiger unter mehr oder weniger starken Konzentrationsschwächen. Auch war ich häufiger ziemlich müde, v.a. Nach den Wochenenden an denen ich gekifft habe.
Ich habe im Laufe meiner „Karriere“ komplett aufgehört Sport zu treiben. Vorher ging ich 2-3 Mal die Woche Laufen, was mit der Zeit dann immer weniger wurde.
Außerdem habe ich im Laufe der Zeit meinen Freundeskreis der Nichtkiffer immer mehr vernachlässigt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, diese habe ich aber entweder nicht als solche wahrgenommen oder andere Ursachen als das Kiffen dafür gesehen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Werte: 19,2ng/ml THC , 144ng/ml THC-COOH.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Vorher an sechs von sieben Tagen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Einen oder zwei Joints ca. zwei Stunden zuvor. (Ist 9 Jahre her und ich bin mir da nicht mehr 100%ig sicher.)

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein. Wir trafen uns haben gekifft und dann die Zeit meist mit Musik hören, Computer spielen, Filme schauen oder im botanischen Garten der Uni verbracht. Das wäre auch an diesem Tag vermutlich so abgelaufen, wenn ich nicht den Anruf aus meiner Heimatstadt bekommen hätte.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde während der Fahrt auf der Autobahn von Polizisten in Zivil rausgewunken. Beide Male lag kein auffälliges Fahrverhalten oder ähnliches vor.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich fuhr aus meinem Studienort zurück in meine Heimatstadt um dort abends auf eine Party/Konzert zu gehen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke beträgt ziemlich genau 250km. Etwa auf halber Strecke wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Unter der Voraussetzung, dass man bis zu 72 Stunden fahruntauglich ist waren es hochgerechnet etwa 300-400 Fahrten. Da ich vorwiegend die o.g. Strecke gefahren bin und innerhalb meines Studienortes und meiner Heimatstadt kaum mit dem Auto unterwegs war waren 100-150 dieser Fahrten die 250km langen Autobahnfahrten.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Es gab für mich einfach keinen Konflikt. Ich war schlicht und einfach der Meinung fahrtauglich zu sein. Ich fühlte mich fit und konzentriert und daher in der Lage Auto zu fahren. Mir wollte nicht einleuchten warum ich unter solchen Vorraussetzungen am Tag nach dem Konsum nicht Auto fahren sollte. Ich hielt die Vorschriften für übertrieben. Ich weiß heute, dass dieses Verhalten ein Zeugnis meiner Unreife war und ich mich extrem verantwortunglos verhalten habe. Damals jedoch fehlte mir in dieser Hinsicht jegliches Problembewusstsein.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Als Teilnehmer im Straßenverkehr stellt man unter Drogeneinfluss eine massive Gefahr für sich und vor allem für seine Mitmenschen dar.
Unter Cannabiseinfluss ist vor allem die Wahrnehmung eingeschränkt und die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt. Auch die Fähigkeit die verschiedenen Situationen im Straßenverkehr korrekt zu beurteilen und die angemessene Reaktion zu zeigen ist beeinträchtigt. Die Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt. Die Augen sind blendempfindlich.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden nach dem letzten Konsum.
Natürlich gibt es individuell Unterschiede, je nach körperlicher Verfassung und Konsummenge, diese kann man jedoch nicht gefühlsmäßig abschätzen und korrekt beurteilen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es besteht die akute Gefahr in eine Drogenabhängigkeit zu geraten. Es kann dazu kommen, dass man psychische Schäden in Form von Psychosen entwickelt. Es kann passieren, dass man sich in die gesellschaftliche Isolation begibt. Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit sind häufige Folgen von Cannabiskonsum.
Natürlich kann man das Rauchen auch erhebliche Schädigungen der Atemwege zur Folge haben.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zu Beginn war es die Neugier. Ich hatte Lust es auszuprobieren. Dabei spielte auch das Verlangen zu den „coolen“ Leuten dazuzugehören eine entscheidende Rolle. Obwohl ich zwar einen festen Freundeskreis hatte in dem ich durchaus akzeptiert und respektiert wurde hatte ich das Verlangen mein Selbstwertgefühl durch den Drogenkonsum zu „boosten“. Ich empfand mich selbst, meine Freunde und mein Leben irgendwie als langweilig.
Als ich dann 2004 von zu Hause wegzog und mich in einer fremden Umgebung befand, in der ich mich wirklich sehr unwohl fühlte, bekam ich durch das kiffen schnell die Möglichkeit in einen bestehenden Freundeskreis aufgenommen zu werden. Das half mir mich schneller an die neue Situation zu gewöhnen. An den Wochenenden an denen ich nicht mit meiner Freundin zusammen sein konnte, nutzte ich das Kiffen sicherlich auch dazu, wenn auch nicht bewusst, um besser mit der Situation klarzukommen.
Später dann, als meine Freundin mit mir Schluss machte traf mich das sehr. Sie war die erste, bei der ich heute von der "großen Liebe" sprechen würde. Da ich die Trennung auch überhaupt nicht erwartet hatte fiel ich regelecht in ein tiefes Loch. Ich hatte das Gefühl, die Kifferei helfe mir dabei über den Schmerz hinwegzukommen. In Wahrheit verdrängte ich damit lediglich meine Probleme indem ich mich immer häufiger betäubte.

Auch hatte ich gerade mit dem Grundstudium erhebliche Schwierigkeiten. Am Anfang hat das, was ich damals als entspanntes genießen des Studentenlebens interpretiert habe sicherlich auch den Zweck erfüllt mich davon abzulenken, dass ich kaum vorangekommen bin und trotz aller Bemühungen kaum eine Prüfung beim ersten Versuch bestanden habe. Ich hatte auch lange Zeit Zweifel ob ich beruflich den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Dennoch habe ich ansonsten nach meiner Einschätzung meinen Alltag ordentlich gemeistert bekommen. Ich habe auch immer durch Jobben mein eigenes Geld verdient.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste nichts davon. Auch meine Nichtkifferfreunde wussten lediglich, dass ich „ab und zu“ was rauche. Erst nachdem ich meinen Führerschein entzogen bekommen habe, habe ich angefangen offen darüber zu sprechen. Meine Mutter sagte damals sie habe zwar schon eine gewisse Veränderung festgestellt, jedoch nichts schlimmes geahnt. (Wir haben uns ja auch nicht so häufig und meist auch nicht lange gesehen.) Die Nichtkiffer sagten, dass ich mich in letzter Zeit schon sehr selten bei ihnen habe blicken lassen.
Alle haben mir aber versichert, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg sei. Sie gaben mir damit auch zu verstehen,das sie mich voll und ganz unterstützen würden wieder auf die gerade Bahn zu kommen.

Fast alle Kifferfeunde würde ich heute eher als mehr oder weniger flüchtige Bekannte bezeichnen. Da die größte Gemeinsamkeit mit den meisten ohnehin das Kiffen war, haben sie diesbezüglich auch nichts negatives von sich gegeben.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Die Trennung von meiner Freundin im Sommer 2006, womit meine erste langjährige Beziehung zu Ende ging war auf jeden Fall ein solches Ereignis.
Der Umzug in die fremde Stadt, mit unbekanntem neuen Umfeld und Beginn der Fernbeziehung, muss man sicherlich auch dazu zählen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Den Entschluss, den Drogenkonsum ein für alle mal an den Nagel zu hängen, habe ich selber gefasst. Mit dieser Umstellung habe ich dann aber auch angefangen offen mit meiner Familie und meinen Freunden über das erlebte zu sprechen. Anfang 2008 lernte ich ein Mädchen kennen mit dem ich anschließend 3 Jahre zusammen war. Mit ihr habe ich natürlich auch offen über alles gesprochen.
Alle Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe haben mich darin bestärkt das richtige zu tun und dabei geholfen durchzuhalten.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Ich habe Sommer 2004 und 2005 sowie Anfang 2005 und 2006 jeweils 5-6 Wochen lang pausiert. Der Grund war die Vorbereitung auf die Uniprüfungen. Die meisten meiner Kollegen pausierten während dieser Zeit auch. Einen leichten Anstieg im Konsum gab es meist nach der Prüfungszeit und zu Beginn des neuen Semesters (Im ersten Monat).
Natürlich gab es dann noch den massiven Anstieg des Konsums ab Sommer 2006 bis zur zweiten Auffälligkeit.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts. Es stellte für mich kein Problem dar meine mehrwöchigen Pausen zu machen. Lediglich in den letzten Wochen und Monaten vor der zweiten Auffälligkeit nutzte ich das Kiffen um mich von meinem Trennungsschmerz abzulenken.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, da ich glaube, dass sich jeder der Drogen konsumiert in dieser Gefahr befindet.[/QUOTE]

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein. Ich war in der Lage meinen Alltag zu absolvieren. Ich habe mein eigenes Geld verdient. Ich habe ohne Probleme aus eigenem Antrieb mehrwöchige Pausen eingelegt. Wenn es Mal nichts zu rauchen gab war das auch kein Problem.
Sicherlich habe ich gerade am Ende meiner Drogenkarriere einen ausgeprägten Drogenmissbrauch betrieben. In einer Abhängigkeit habe ich ich mich jedoch nicht befunden.
 

José

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte ich am Anfang meiner Neugier widerstanden und hätte ich mich nicht durch den Irrglauben verleiten lassen, dass der Drogenkonsum „cool“ ist, hätte es sicherlich anders kommen können.
Heute bin ich definitiv um eine wichtige, wenn auch unrühmliche, Erfahrung reicher und um einiges schlauer. Ich weiß, dass man das Ansehen einer Person und dessen Charakter garantiert nicht über den Konsum von Drogen definieren kann oder sollte.
Auch hätte ich damals lieber versuchen sollen mir auf einem anderen Wege einen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Die Uni hätte z.B. mit Sportkursen und diversen Veranstaltungen sicherlich genügend Möglichkeiten dazu gegeben.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Da ich vorher nie am selben Tag gekifft habe und anschließend Auto gefahren bin war ich anschließend ziemlich schockiert darüber wie hirn- und gedankenlos ich an diesem Tag ins Auto gestiegen bin. Die ganze Sache hat mich damals ziemlich runtergezogen und ich beschloss anschließend mit dem Kiffen erstmal kürzer zu treten.
Aus dieser Situation entstand dann in den kommenden Tagen der Entschluss, zunächst einmal für einen begrenzten Zeitraum von einem halben oder einem Jahr das Kiffen ganz einzustellen. Ich bin dann zwar im Dezember 2006 noch 3-4 Mal schwach geworden, habe dann aber beschlossen an Sylvester den endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

Ich merkte zwar, dass da etwas ziemlich schief gelaufen war aber um ehrlich zu sein hat sich nicht sofort die ganz „große Erleuchtung“ bei mir eingestellt. Es hat eine gewisse Weile gedauert bis ich etwas Abstand gewonnen hatte und ich wirklich bereit/in der Lage war mir die Ereignisse der Monate/Jahre zuvor klar vor Augen zu führen. Mit der Zeit habe ich dann aber langsam angefangen mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was passiert war. Nachdem ich gerade die letzten Monate meines Konsums noch einmal gründlich Revue passieren lassen habe, erkannte ich was für einen Mist ich da gebaut habe und wie groß die Gefahren des Drogenkonsums sein können. Zwar hat man das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben aber gerade dieses kann leicht über die Gefahren hinwegtäuschen ohne, dass man es überhaupt bemerkt.
Im Laufe der Zeit wurde mir auch immer klarer, dass der Drogenkonsum eigentlich nicht im geringsten eine Bereicherung in meinem Leben darstellte. Letztlich wurde nichts besser, schöner einfacher oder lustiger dadurch. Diese Vorstellung ist reine Illusion, verursacht durch den Drogenkonsum selbst.
Die einzige logische Konsequenz war demnach für immer abstinent zu leben und je länger ich so lebte desto mehr wurde mir bewusst, dass diese Entscheidung goldrichtig war.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war definitiv die zweite Drogenfahrt. Letztendlich habe ich dadurch überhaupt erst den Anstoß bekommen mir intensiv Gedanken über meinen Drogenkonsum und dessen Folgen zu machen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe aus meiner eigenen Erfahrung gelernt. Es kann schnell passieren, dass daraus mehr als gelegentlich wird. Je länger dann meine Abstinenz andauerte desto mehr war ich froh darüber den Drogenkonsum hinter mir gelassen zu haben. Am Anfang habe ich zwar noch ein paar Mal dran gedacht aber mit der Zeit ist eine regelrechte Abneigung gegen den Drogenkonsum entstanden.
Heute, nach 9 Jahren Abstinenz kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Jedes Mal, wenn ich irgendwie mit dem Thema in Berührung komme denke ich mir nur, wie heilfroh ich darüber bin, die Sache hinter mir gelassen zu haben ohne dass ich oder andere ernsthaft Schaden dadurch genommen haben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Mit dem Kiffen aufzuhören fiel mir eigentlich nicht sonderlich schwer. Ich hatte ja auch zuvor ohne Probleme, freiwillig, wochenlange Pausen eingelegt. Nachdem ich mir eine Deadline gesetzt hatte, gab es auch keine Situationen mehr in denen ich Gefahr lief rückfällig zu werden.
Gerade am Anfang habe ich sehr viel über das erlebte nachgegrübelt. Vor allem die Trennung von meiner Freunden hatte ich ja noch kein bisschen überwunden. Daher hatte ich daran noch einige Zeit zu knabbern. Nachdem ich jedoch aufhörte meinen Schmerz zu verdrängen kam ich nach einiger Zeit darüber hinweg. Insgesamt wuchs mit jedem Tag den ich abstinent lebte die Einsicht, wie idiotisch ich mich verhalten hatte. Ich stellte fest, dass das Leben ohne Drogen mir mehr Spass und Lebensfreude bringen konnte als das Leben mit Drogen. Heute bin ich einfach nur froh diese Episode in meinem Leben hinter mir gelassen zu haben.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich habe nachdem ich aufgehört hatte zu kiffen den Kontakt zu den Kifferfreunden weitgehend eingestellt und wieder vermehrt den Kontakt zu meinen alten Freunden gesucht. Auch habe ich mich gegenüber meiner Familie offen mit den Erlebnissen auseinandergesetzt. Intensive Gespräche mit Freunden und Familie und die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit haben mir sehr geholfen. Ich gewöhnte mir auch an meine Erlebnisse und Erfahrungen offen anzusprechen sobald eine passende Gelegenheit aufkam.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Sehr positiv. Alle bestärkten mich in meinem Handeln. Auch empfanden Sie es als positiv, dass ich offen mit der Thematik umging.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Der Kontakt zu meinen Kifferfreunden brach mehr oder weniger komplett ab. Zwar liefen wir uns natürlich noch regelmäßig über den Weg, nachdem jedoch die einzige große Gemeinsamkeit weggebrochen war hatten wir uns eigentlich auch nicht mehr allzuviel zu sagen. Im Prinzip waren diese Leute alles mehr oder weniger flüchtige Bekannte mit denen man zusammen gekifft hatte. Die einzige Person mit der ich richtig befreundet war war mein Nachbar. Er respektierte jedoch auch meine Entscheidung und und machte mir auch keine Vorwürfe dafür, dass unser Kontakt sich stark reduzierte. Später hörte er tatsächlich auch selber auf zu kiffen. Das war aber erst gut ein Jahr später. Zu Ihm habe ich heute noch einen guten Draht.

Ich versuchte natürlich auch mir möglichst schnell einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Nachdem ich mich mittlerweile gut an der Uni und im Studentenwohnheim eingelebt hatte gelang mir dies auch ganz gut. Ich schaffte es die Schüchternheit und Zurückhaltung, die am Anfang noch sehr stark war weitgehend abzulegen.
Meine alten Freunde aus meiner Heimat freuten sich natürlich auch, dass ich mich wieder häufiger bei ihnen blicken ließ.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ich habe die Leute mit den ich zusammen gekifft habe noch häufiger gesehen und dabei auch mitbekommen wie sie gekifft haben. Der Reiz den das Kiffen einmal auf mich ausgeübt hatte ging sehr schnell verloren, nachdem ich damit aufgehört hatte. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich sogar soweit, dass ich eine regelrechte Abneigung dem Drogenkonsum gegenüber entwickelte.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte genau so weitermachen wie in den vergangenen 9 Jahren. Alles andere als absolute Abstinenz kommt für mich nicht in Frage. Daher halte ich mich auch konsequent fern von Drogen und Leuten, die Drogen konsumieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Dadurch, dass ich den festen Vorsatz habe nie wieder mit dem Kiffen anzufangen muss ich davon ausgehen nie mehr in diese Situation zu geraten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus, da ich den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Auch ist meine Wille ist mittlerweile gefestigt und meine Abneigung gegenüber Drogenkonsum so groß, dass ich davon ausgehen muss nie wieder in eine solche Situation zu geraten.
Sollte ich dennoch einmal das Verlangen verspüren, oder eine Situation entstehen wieder konsumieren zu wollen, werde ich mich vertrauensvoll an meine Familie und Freunde wenden. Durch meine Aufarbeitung weiß ich, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke ca. 8-10 Mal im Jahr, also weniger als einmal im Monat. Die Menge beläuft sich 1-3 Falschen 0,33l Bier oder (viel seltener) 1-2 Gläser Wein. Ich trinke keinen Schnaps oder andere hochprozentige Getränke.
Die Anlässe zu denen ich trinke können Feste wie Geburtstage, Weihnachten etc. sein oder aber auch gemeinsame Essen mit Freunden, Familie, der Freundin oder andere gesellige Runden.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
Ich hatte keine MPU nach meinem ersten Vergehen. Da ich die Sache damals überhaupt nicht Ernst genommen habe, habe ich mein Konsumverhalten anschließend gar nicht verändert. Erst nach dem zweiten Vergehen habe ich angefangen über mein Fehlverhalten nachzudenken und dieses zu verstehen.

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Ich war nach dem ersten Fehlverhalten zu keinerlei Einsicht erlangt. Daher hatte ich einfach weiter gemacht wie zuvor.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich war nach dem ersten Fehlverhalten vollkommen uneinsichtig. Ich war damals 22 Jahre alt und offensichtlich geistig nicht reif genug mein Fehlverhalten als solches zu erkennen und akzeptieren. Ich war der Meinung, dass ich durchaus fahrtüchtig gewesen bin. Ich hatte mich fit gefühlt und hatte ja auch kein auffälliges Verhalten im Straßenverkehr gezeigt. Die Vorschriften hielt ich für übertrieben. Dass ich „erwischt“ wurde war meiner damaligen Meinung nach nur ein unglücklicher Zufall. Auch die Tatsache, dass ich „nur“ einen Monat Fahrverbot bekommen hatte trug sicherlich dazu bei, dass ich die Sache als eher geringfügiges Fehlverhalten einstufte.
Daher änderte ich mein Verhalten nach dem ersten Fehlverhalten in keiner Weise.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Weder noch. Beide Male handelte es sich um ein unverantwortliches Fehlverhalten. Ich gefährdete durch mein Handeln nicht nur mich selbst, sondern auch bzw. vor allem auch meine Mitmenschen. Daher sind Abstufungen wie schlimm und weniger schlimm der Ernsthaftigkeit der Sache nicht angemessen.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Aufgrund der fehlenden Einsicht. Zwar wurde mir anhand der Vorschriften ein Fehlverhalten nachgewiesen, ich war jedoch nicht in der Lage dieses als solches zu akzeptieren und mein Verhalten entsprechend anzupassen. Vielmehr war ich der Meinung es besser zu wissen und hielt die Vorschriften für übertrieben.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich bin durch die Aufarbeitung zur Erkenntnis erlangt, dass der Drogenkonsum als negativ zu betrachten ist. Für mich selbst gab es nach dieser Erkenntnis nur eine Konsequenz und das war die vollständige Abstinenz.
Mein Problembewusstsein in dieser Sache hat sich von Grund auf verändert.

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...ich denke im nächsten Anlauf hast du es geschafft.
FB bitte komplett wieder einstellen.
Mal sehen ob sich deine Worte bewahrheiten! :smiley22:

Mit Dank und besten Grüßen :smiley138:
José
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nach meiner Krankheit bin ich jetzt immer nur noch abends aktiv ... ich arbeite ja auch noch nebenbei.:zwinker0004:
Ich schau da am Wochenende mal drüber.
 

José

Benutzer
Überhaupt kein Problem, lass dir soviel Zeit wie du brauchst. Ich hab ja noch nicht mal einen Termin und wie es aussieht brauchts bei meinem Fragebogen ja jetzt nicht mehr viel. Es besteht also kein Zeitdruck.

Grüße und schönes Wochenende
Josße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wir kommen der Sache schon näher, ich denke im nächsten Anlauf hast du es geschafft.

Ich wusste es ... du hast es geschafft, ich habe deinem FB nichts mehr hinzuzufügen. :smiley711:
Du darfst deinen FB jetzt verinnerlichen :smiley252::smiley252::smiley252: ... niemals auswendig lernen.


Bei weiteren Fragen stehe ich dir natürlich weiterhin zur Verfügung ... eine Woche vor der MPU unbedingt noch mal melden, ich mach dann immer nochmal einen Check-up. :smiley138:
 

José

Benutzer
Hi!
Also meinen herzlichsten Dank erstmal an dieser Stelle.
Es fühlt sich gut an wenn jemand mit Erfahrung einem bestätigt, dass man eine reelle/gute Chance hat zu bestehen. Das erhöht auch die Sicherheit im Gespräch denke ich.

Nachdem ich mittlerweile auch auf der Fahrerlaubnisbehörde alles geklärt habe sind meine Unterlagen jetzt auch auf dem Weg zur MPI und ich erwarte in den nächsten Tagen Post von denen.

Du darfst deinen FB jetzt verinnerlichen :smiley252::smiley252::smiley252: ... niemals auswendig lernen.
Schon klar :smiley22: Ich denke, wie bei mündlichen Prüfungen ist das A und O vorher laut sprechen zu üben.

Ich melde mich dann auf jeden Fall kurz vor dem Termin nochmal.


Vielen Dank und beste Grüße :smiley138:
José
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Es fühlt sich gut an wenn jemand mit Erfahrung einem bestätigt, dass man eine reelle/gute Chance hat zu bestehen. Das erhöht auch die Sicherheit im Gespräch denke ich.
ich gebe hier immer mein Bestes, mehr kann ich nicht tun ... den Rest muss der jeweilige User selbst tun.
Ich habe zwar schon vielen zu einer erfolgreichen MPU verholfen ... aber Anderen konnte ich wiederum nicht helfen, meist weil die eigene Einstellung dazu nicht vorhanden war. Wer ganz großes Pech hat, trifft auf einen richtigen Idioten von Gutachter ... wo du selbst mit Nachweisen und sonstigen Kram keine Chance hast. (obwohl allein Nachweise keine positive MPU rechtfertigen)

Bei dir habe ich ein positives Gefühl, ich denke du wirst keine Probleme bei deiner MPU haben ... sofern du dich nicht selbst um Kopf und Kragen redest. :zwinker0004:
 

José

Benutzer
Moin!

Nächste Woche Donnerstag ist der große Tag. Max hatte mich ja darum gebeten mich vorher noch einmal zu melden....
Ich denke ich bin gut vorbereitet aber hoffe natürlich trotzdem ich hab dann kommende Woche nicht so einen ganz harten Knochen vor mir sitzen.
Wünscht mir das beste und drückt mir die Daumen...ich selbst tu es auch... :smiley894:

Grüße
José
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nächste Woche Donnerstag ist der große Tag. Max hatte mich ja darum gebeten mich vorher noch einmal zu melden....


Halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)


Ich denke ich bin gut vorbereitet aber hoffe natürlich trotzdem ich hab dann kommende Woche nicht so einen ganz harten Knochen vor mir sitzen.
Es ist wichtig, dass du dich gut vorbereitet fühlst ... dann erlegst du auch einen "harten Knochen". :zwinker0004:

Besser Reden


Wünscht mir das beste und drückt mir die Daumen...ich selbst tu es auch... :smiley894:
Du machst das schon, ich hab da ein gutes Gefühl .... ich drücke dir die Daumen für Donnerstag :smiley711::smiley711::smiley711:
 

José

Benutzer
Hallo miteinander!

Soo...lange hats gedauert, aber ich wollte unbedingt warten, bis ich das Gutachten persönlich in der Hand halte.
Hat ziemlich lange gedauert, bis ich meinen letzten Abstinenznachweis vom 22.04.2016 vorliegen hatte. Dann hat die Post noch einmal eine Woche! gebraucht bis der dann wiederum bei AVUS im Kasten lag.

Heute flatterte mir endlich das Gutachten ins Haus:

:smiley648: Positiv! :smiley648:

- keine Hinweise auf Abhängigkeit bzw. gesundheitliche Beeinträchtigung
- es kann von einer stabilen Drogenabstinenz ausgegangen werden

:tanzen0015::tanzen0015::tanzen0015::tanzen0015::tanzen0015::tanzen0015::tanzen0015:


So jetzt werd ich den Wisch zur Fahrerlaubnisbehörde schicken und hoffen, dass ich nicht die Führerscheinprüfung wiederholen muss. Da hätte ich ehrlich gesagt gar nicht mal sooo viel Bock drauf! Also ist jetzt nochmal Daumen drücken angesagt.


An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bedanken:


Meinen allerherzlichsten Dank an Max für die Unterstützung. Du hast mir wirklich sehr geholfen!

Selbstverständlich gilt mein besonderer Dank auch allen anderen Menschen, die sich hier im Forum engagieren und es dadurch am Laufen halten!

Und zu guterletzt vielen Dank an alle, die hier ihre (Lebens-)Geschichte preisgeben, so dass man ihren Weg durch die MPU begleiten kann.
Ich habe in diesem Forum viel gelernt und hätte ohne das Forum bestimmt nicht so sicher und schon gar nicht so kostengünstig die MPU hinter mich gebracht.


Ich habe schon angefangen einen ausführlichen Erlebnisbericht zu schreiben und beabsichtige diesen bei Gelegenheit fertigzustellen und im Forum zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass ich damit und mit meinen Fragebögen einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, allen anderen Fehlgeleiteten und MPU-Leidensgenossen den Weg durch die MPU etwas zu erleichtern.

Wünsche euch allen noch einen schönen Abend, bis bald
José
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Na super, freue mich das du es gemeistert hast ....

.... meinen herzlichen Glückwunsch !!!


gruppe0011.gif
:smiley711::smiley711::smiley711:
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Da möchte ich mich anschließen und auch meinen


....herzlichen Glückwunsch

:smiley648:



da lassen.:smiley22:


Erfahrungsbericht ist eine super Idee und ich hoffe, dass du die Zeit findest, ihn einzustellen...:smiley138:
 

José

Benutzer
Danke euch für die Glückwünsche.
Jetzt bin ich doch tatsächlich in den erlauchten Kreis der 5 Sterne aufgenommen worden. Danke auch dafür. :smiley22:

Ich habe schon angefangen einen ausführlichen Erlebnisbericht zu schreiben..

Erfahrungsbericht meinte ich natürlich...obwohl es natürlich auch ein besonderes Erlebnis war, wenn auch keines, dass ich gerne wiederholen möchte oder irgendjemandem empfehlen würde. :smiley894:

Eines möchte ich gerne noch diesem Thread hinzufügen.
Es kam eine Frage, auf die ich nicht 100%ig vorbereitet war:
"Standen Sie vor der Fahrt für sich selbst erkennbar unter Drogeneinfluss." (Also ob ich mir selbst der Tatsache bewusst war unter Drogeneinfluss zu stehen.)

Meine Antwort lautete in etwa:
"Ich habe mir vor der Fahrt keine Gedanken über die Fahrtauglichkeit gemacht und bin einfach ins Auto gestiegen und losgefahren."
Dann hat die Psychologin nochmal nachgehakt und ich habe so etwas gesagt wie:
"Ich denke schon, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch die Wirkung gespürt habe, da der Konsum nicht einmal eine Stunde her war, aber es war keine bewusste Entscheidung im Fahruntauglichen Zustand zu fahren, sonder spontan und ohne darüber nachzudenken."

Der wichtige Punkt war glaube ich die spontane Entscheidung, ohne darüber nachzudenken losgefahren zu sein. Das wurde dann im Protokoll auch besonders hervorgehoben.

Ich wollte es nur noch einmal erwähnt haben, weil es neben den persönlichen Fragen zur privaten und beruflichen Situation die einzige Frage war, die ein wenig vom Fragebogen abwich.


Einen schönen Abend noch
José
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Erfahrungsbericht meinte ich natürlich...obwohl es natürlich auch ein besonderes Erlebnis war, wenn auch keines, dass ich gerne wiederholen möchte oder irgendjemandem empfehlen würde. :smiley894:

Von daher fand ich die Bezeichnung "Erlebnisbericht" auch gar nicht übel...
rolleyes.gif


Eines möchte ich gerne noch diesem Thread hinzufügen.
Es kam eine Frage, auf die ich nicht 100%ig vorbereitet war:
"Standen Sie vor der Fahrt für sich selbst erkennbar unter Drogeneinfluss." (Also ob ich mir selbst der Tatsache bewusst war unter Drogeneinfluss zu stehen.)

Meine Antwort lautete in etwa:
"Ich habe mir vor der Fahrt keine Gedanken über die Fahrtauglichkeit gemacht und bin einfach ins Auto gestiegen und losgefahren."
Dann hat die Psychologin nochmal nachgehakt und ich habe so etwas gesagt wie:
"Ich denke schon, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch die Wirkung gespürt habe, da der Konsum nicht einmal eine Stunde her war, aber es war keine bewusste Entscheidung im Fahruntauglichen Zustand zu fahren, sonder spontan und ohne darüber nachzudenken."

Der wichtige Punkt war glaube ich die spontane Entscheidung, ohne darüber nachzudenken losgefahren zu sein. Das wurde dann im Protokoll auch besonders hervorgehoben.

Ich wollte es nur noch einmal erwähnt haben, weil es neben den persönlichen Fragen zur privaten und beruflichen Situation die einzige Frage war, die ein wenig vom Fragebogen abwich.

Danke dir dafür. Gewiss wird diese Frage nicht bei jeder Drogen-MPU kommen und die Antwort muss, im Endeffekt, auch zum Rest der Geschichte passen...dennoch - als Orientierungspunkt finde ich es gut, dass du es erwähnt hast. :smiley138:
 
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