12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
(Mir ist durchaus bewusst, dass der GA gar nicht so viel hören will und muss, ich beginne dennoch in der Kindheit bis hin zur Abhängigkeit. Vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant)
Ich war ein sehr ängstliches Einzelkind. Mir fiel das Alleinsein sehr schwer.
Als ich in die Schule kam, begann meine Mutter wieder ganztags zu arbeiten. Ich war nachmittags bei meiner Stieftante (Halbschwester meiner Mutter) untergebracht. Diese konnte mir keine Geborgenheit geben, da sie ständig angetrunken oder betrunken war. Sie schickte mich und meinen Cousin meistens auf die Straße zum spielen. Wir mussten sogar am Wasserhahn trinken, da sie auf das Klingeln oft nicht reagierte. Ich fühlte mich alleingelassen, ich hatte Angst. Wer sollte sich um mich kümmern, wenn ich vielleicht mit dem Fahrrad stürzte, oder mir sonst irgendetwas passiert.
Wer nimmt mich in den Arm, wenn ich traurig bin. Wer hilft mir bei den Schulaufgaben. Ich fühlte mich sehr hilflos. Mir fehlte Liebe und Sicherheit. Ich hatte überhaupt kein Wohlgefühl. Ich sehnte mich immer danach, dass es 16:00 Uhr wurde und meine Mutter heimkam.
Da meine Tante im Nachbarhaus wohnte, konnte ich meine Mutter dazu überreden, die Zeit zwischen Mittagessen (meine Mutter kam in ihrer Mittagpause immer nach Hause) und 16:00 Uhr in der elterlichen Wohnung zu verbringen, und mich nur im „Notfall“ an meine Tante zu wenden. Ich war trotz meiner Angst vor dem Alleinsein lieber dort, als zu meiner Tante zu gehen. Ich stellte also mein Bedürfnis an Geborgenheit für diese Zeit zurück. Ich hatte in dem „Schutzraum“ der elterlichen Wohnung weniger Angst. Mir konnte dort nichts passieren. Ich fühlte mich dort nicht so hilflos wie draußen oder in der Wohnung meiner Tante. Ich musste „nur“ mit dem Alleinsein bis 16:00 Uhr klar kommen. Dann kam ja meine Mutter heim.
Als meine Eltern auch Abends gelegentlich die Wohnung verließen, war das sehr schwer für mich. Sie waren zwar meist im selben Haus bei den Nachbarn (nicht bei meiner Tante), aber ich fühlte mich wieder allein gelassen. Die vorher beschriebenen negativen Gefühle des Nachmittags kamen umso stärker zurück. Es war ja auch noch dunkel. Ich beschäftigte mich mit Kuchen backen, Kochen, Fleißarbeiten für die Schule etc. Ich konnte tatsächlich mit 8 Jahren schon einen guten Apfelkuchen backen oder einen Schweinsbraten kochen. An sich ja nicht schlecht, für einen 8 jährigen aber völlig unangemessen. Diese Tätigkeiten machten meine Angst vor dem Alleinsein erträglich. Mit meinen Spielsachen zu spielen half mir überhaupt nicht weiter. Es musste etwas sein, das mir das Gefühl gab, älter zu sein als ich bin.
Meine Eltern waren nicht da, also musste ich mich älter fühlen. Ältere Kinder haben weniger Angst, können besser allein bleiben.
Es war also nicht nur das Ablenken oder beschäftigt sein an sich, sondern es war sehr wichtig, was und wie ich es tat.
Es gibt hierbei noch einen zweiten Aspekt: Durch die eher „außergewöhnlichen“ Sachen, die ich da veranstaltete bekam ich besondere Anerkennung und Lob. Von meinen Eltern, in der Schule und von Bekannten. Ein Ausgleich für die zeitlich begrenzte Aufmerksamkeit.
Wenn ich es trotz dieser Strategien mal nicht ertragen konnte, allein zu sein, telefonierte ich meinen Eltern hinterher. Ich erinnere mich an einen Abend, wo ich bestimmt 15 mal bei den Nachbarn angerufen habe. Mein Vater war sehr zornig darüber und ich bekam den Hintern versohlt. Das war sicher die Ausnahme, aber mit einer wütenden Reaktion hatte ich immer zu rechnen, wenn ich meine Angst äußerte.
Ich lernte also sehr früh:
Negative Gefühle äußern = negative Reaktion bzw. unangenehme Konsequenzen.
Etwas besonderes tun = Anerkennung und Zuwendung
Ich verwandelte Angst und Ärger ins Gegenteil, leistete etwas „Besonderes“ und erhielt dafür die Zuwendung meiner Eltern, zumindest auf Zeit, denn das nächste „Allein sein“ kam immer wieder.
Aus diesen Verhaltensmustern meiner Kindheit entwickelte sich mein Drang zum „über mich hinauswachsen“, „es besonders gut zu machen“ vielleicht sogar zum Perfektionismus. Ich wollte immer unter den Besten sein.
Gleichzeitig war ich unfähig etwas Mittelmäßiges oder gar einen Misserfolg anzunehmen.
Diese Verhaltens – und Denkmuster begleiteten mich bis zu meiner stationären Therapie 2014.
Die Schule fiel mir sehr leicht und so konnte ich ab dem 13. Lebensjahr viel Zeit in meinen Sport investieren. Ich trainierte viel mehr als die anderen und erreichte auch mehr. Mein Ziel war es in den Bundeskader zu kommen, was mir auch gelang.
Ich machte in den Schulpausen schon Hausaufgaben und lernte. Nach der Schule ging ich zum Mittagessen nach Hause, erledigte noch das, was ich in der Schule nicht geschafft hatte und ging dann in den Sportverein. Ich verbrachte meine ganze Freizeit dort.
Positiver Effekt für mich: Ich war nur noch wenig allein, und wenn, dann fühlte es sich für mich nicht mehr negativ an.
Zum einen war ich älter geworden, und zum anderen hatte ich durch meinen Sport und die Erfolge sehr viele positive Gefühle.
Parallel zu meinem Sport hatte ich auch begonnen ein Instrument zu erlernen. Ebenfalls mit sehr viel Ehrgeiz, so dass ich später die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule gut absolvieren konnte, und es zu meinem heutigen Beruf geworden ist.
Als ich meinen Leistungssport beendete, begann ich mein Musikstudium. Auch hier ging ich sehr leidenschaftlich ans Werk und übte sehr viel. Mindestens 6-7 Stunden täglich.
Aber genau zu dieser Zeit trat noch etwas anderes in mein Leben: Der Alkohol. Ich beendete meine Sportlerlaufbahn, um in die Musikszene einzusteigen.
Von einer Welt, wo Alkohol ein „no go“ war in eine Welt, in der es „in“ war zu trinken. Ich fand es auch „in“ und begann zu trinken.
Zunächst eher verhalten, da ich nicht viel vertragen konnte, aber es war ein gutes Gefühl dazu zu gehören.
Durch den Alkoholkonsum geriet meine Gefühlswelt ins Wanken und ich verspürte erstmalig in meinem Leben eine Niedergeschlagenheit und ein diffuses, nicht mit der Angst aus der Kindheit zu vergleichendes Gefühl. Vor allem an Tagen nachdem ich etwas kräftiger ins Glas geschaut hatte. Das „etwas kräftiger ins Glas schauen“ hat mich in eine illusorische Welt geführt. Hier musste ich nicht stark sein, hatte keine so hohen Selbstansprüche, wie in meiner „nüchternen“ Welt. Ich fühlte mich freier, „druckloser“ – ich konnte loslassen. Heute ist es für mich nachvollziehbar, dass ich das morgendliche nüchterne Erwachen mit einem großen Angstgefühl wahrgenommen habe. Nüchtern hat sich alles wieder ins Gegenteil verkehrt: Der Druck, die hohen Selbstansprüche, Perfektionismus, jedem zu gefallen, es jedem Recht zu machen – all das war nüchtern wieder da. Und das machte mir Angst. Angst, das alles nicht zu schaffen.
Und es war für mich auch nicht zu schaffen. Ich gab trotzdem immer alles und konnte mir keine Ruhepausen gönnen – nicht nüchtern.
Um zur Ruhe zu kommen musste ich in eine andere, druckfreie Welt eintauchen.
Dem Druck meiner realen Welt konnte ich höchstens 3-4 Monate standhalten. Es war ein Aus – und Durchhalten. Also nahm ich mir in diesem Abstand jeweils eine Auszeit, die mir aber nur möglich war, indem ich meine hohen Ansprüche durch Alkohol „runterschraubte“, bzw. das negative Gefühl, es mal nicht perfekt zu machen, betäubte.
Ich konnte immer noch nicht akzeptieren, dass Ruhephasen für mich als Mensch, als Familienvater, als Ernährer einer kleinen Familie wichtig waren. Also ließ ich Dinge, wie mal einen Tag mit dem besten Freund verbringen, oder einfach zum Wandern zu gehen nicht zu.
Als ich angefangen habe zu trinken, habe ich immer schon gerne Bier getrunken. Es hat mir geschmeckt. Auch das leichte Rauschgefühl empfand ich als angenehm.
Bald schon wurde die berauschende Wirkung wichtiger für mich als der Geschmack. Ich glaubte freier denken zu können, fühlte mich besser und war vermeintlich kreativer. Ich genoss es, mehrere Tage allein in meiner Wohnung zu trinken, schrieb viele Songs und Texte.
Wie schon beschrieben, weiß ich heute, dass der Alkohol die Funktion hatte, mein schlechtes Gewissen zu betäuben, und somit meine Ansprüche an mich und den dadurch aufgebauten Druck zu verringern.
Mit zunehmenden Alkoholkonsum wurde der Druck in der „meiner realen“ Welt immer größer. Das schlechte Gewissen bezog sich nicht mehr nur darauf eine Auszeit zu brauchen, sondern auch darauf diese mit gesteigerten Alkoholmengen durchgezogen zu haben.
Es entwickelten sich nun richtig diffuse Ängste beim Ernüchtern, die ich damals überhaupt nicht einordnen konnte.
Aus den Auszeiten, die ich genießen konnte wurden Zeiten, in denen ich nichts mehr spüren wollte.
Es war nichts mehr mit Kreativität.
Der Rausch fühlte sich nicht mehr gut an. Es entwickelte sich der Wunsch, nichts mehr zu fühlen und zu spüren. Also trank ich bis ich eingeschlafen war. Beim Aufwachen kam der Schrecken „oh ich fühle und spüre wieder“ – also weitertrinken.
Den negativen Gefühlen, die ich durch den Alkohol betäuben wollte, konnte ich nur noch mit mehr Alkohol begegnen.
Das Gefühl, nicht´s mehr spüren zu wollen steigerte sich mit dem Trinken, also trank ich noch mehr. Das führte zu einem enorm hohen Konsum, bis ich mich nach meiner ersten entdeckten TF 2006 zur Abstinenz entschloss.
Mit andauernder Abstinenz hatte ich immer wieder mit dem KT Gedanken gespielt und habe dann die Entscheidung getroffen, wieder kontrolliert zu trinken. Das hat auch sehr lange funktioniert, es war aber eine der dümmsten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. (aus heutiger Sicht)
Das Motiv, wieder zu trinken war, dass Abstinenz nicht in mein Selbstbild gepasst hat. Bei jeder Feier, wo getrunken wurde habe ich mich als Außenseiter gefühlt. Warum können alle anderen mit Alkohol umgehen, und ich nicht? Diese Frage habe ich mir immer wieder gestellt, wenn ich andere trinken sah. Die Frage wurde so dominant in meinem Leben, dass ich andere, sehr positive Aspekte meiner Person und meines Lebens, z.B. dass ich keine Symptome mehr hatte, überhaupt nicht mehr wahrnehmen konnte. Es hat mein Selbstwertgefühl immer weiter nach unten gedrückt.
Ich hatte ja auch die wahre Funktion des Alkohols in meinem Leben überhaupt nicht verstanden. Im besten Falle war ich mir bewusst, dass Alkohol meine Ängste negativ beeinflusst. Diese Erkenntnis war aber aus heutiger Sicht in meinem Falle viel zu oberflächlich, um eine lebenslange Abstinenz zufrieden zu leben.
Das lange Ausbleiben eines Absturzes, die vermeintlich geringen Mengen Alkohol und auch die normal erscheinende Anzahl der Trinkanlässe bestärkten mich in dem Glauben, dass ich doch wie jeder andere „normal“ Trinken kann.
Ich begann nicht nur gelegentlich beim Treffen mit Freunden sondern auch „ab und zu“ nach Feierabend zu Hause zu trinken. Auch wenn sich die Trinkmenge zunächst nicht erhöht hatte, änderte sich das Trinkmotiv. Ich merkte es damals nicht sofort, aber ich begann wieder zu trinken, um ein Wohlgefühl zu erhalten. Wieder war es da, das Verlangen nach Ruhe, Abschalten, welches ich nur mit Alkohol erlangen konnte.
Durch den regelmäßigen Alkoholkonsum kamen meine diffusen Ängste auch wieder zurück. Hauptsächlich am Morgen und verstärkt wenn ich am Abend davor etwas getrunken hatte. Genau hierbei sehe ich heute, dass meine Ängste zu einem großen Teil Entzugssymptome waren.
Diese habe ich aber damals nicht als solche wahr genommen.
Erst als ich mich selbst zur Disziplin ermahnen musste, an Abenden vor anstrengenden Auftritten oder langen Unterrichtstagen nicht zu trinken, wurde mir so langsam bewusst, dass ich mich in einem unguten Kreislauf befinde. Ich habe das aber verdrängt. Für mich war es immer noch eine Schwäche, nicht kontrolliert trinken zu können.
Als der abendliche Konsum ein gewisses Maß überschritten hatte, war die Angst am morgen so groß, dass ich weiter getrunken habe. Während des darauf folgenden Absturzes wollte ich überhaupt nichts mehr spüren, und trank wieder, wie vor Jahren, bis ich eingeschlafen war. Wachte ich wieder auf, ging der erste Griff wieder zur Flasche. Ich nahm überhaupt nichts anderes mehr zu mir.
Alles wiederholte sich. Es war wie in den Jahren vor meiner ersten TF. Rational war mir klar, dass ich da nur mit einer dauerhaften Abstinenz raus komme. Emotional sperrte ich mich aber. Immer dasselbe Gefühl der Unfähigkeit. Ich hatte doch schon so viele Ziele erreicht, warum schaffe ich es nicht mit Alkohol klarzukommen. Ich war blind. Ich konnte nicht sehen, dass ich nur ohne Alkohol klar komme.
Ich versuchte es immer wieder, schaffte es aber nur 3-4 Wochen. Der immer wiederkehrende moderate Konsum triggerte mein Suchtgedächtnis enorm, und ich musste extrem viel Energie aufbringen, um mich „unter Kontrolle“ zu halten. Es war auch immer eine unterschwellige Angst dabei, eben dies nicht zu schaffen. Diese Versagensangst schürte dann auch weitere, eigentlich unbegründete Ängste. Um mir nicht eingestehen zu müssen, dass ich machtlos gegenüber dem Alkohol bin, schob ich alles auf meine Ängste.
Ich dachte an eine stationäre Psychotherapie. Das würde mir helfen.
Keine Ängste = kein Alkoholproblem. Was für ein Trugschluss.
Ich hatte überhaupt kein Abhängigkeitsbewusstsein. Großes Alkoholproblem ja – Abhängigkeit nein. So dachte ich.
Zu Beginn meiner stationären Psychotherapie im August 2014 wurde diese Einstellung Gott sei Dank ordentlich „aufgemischt“. Ganz klare Aussage: „Sie sind alkoholabhängig, und bevor sie das nicht akzeptieren können wir auch ihre Ängste nicht therapieren.“
Ich konnte sehr viel aus dieser Therapie mitnehmen und meine Strategien zur Vermeidung von Rückfällen (auch weit im Vorfeld im emotionalen Bereich) funktionierte. Bis nach vielen Jahren 2 sehr außergewöhnliche Lebenssituationen eintraten. Außergewöhnlich in dem Sinne, dass sie gleichzeitig vorhanden waren.
Meine Frau erkrankte Ende 2020 sehr schwer an Covid und leidet heute noch unter dem Long Covid Syndrom. Sie war fast 3 Jahre krank geschrieben, konnte fast nichts tun, hat kognitive und körperliche Einschränkungen und war 2mal für 6 Wochen auf Reha.
Im gesamten Jahr 2021 konnte ich das noch gut „stemmen“ (glaubte ich zumindest damals).
Als aber dann Anfang 2022 die eh schon unklaren und immer wieder geänderten Antragsvoraussetzungen bzgl. der Coronahilfen zu einer drohenden Gefahr wurden, hohe Rückzahlungen zu leisten, machten sich in mir enorme Existenzängste breit. Diese waren auch durchaus real. Eine Woche vor dem Rückfall bekam ich die Mitteilung, dass ich 5000 € von der ersten Soforthilfe und 2000 € aus der Künstlerhilfe zurückzahlen müsse. Das war für mich der Anfang vom Ende, zumindest fühlte es sich so an. Insgesamt stand da ein hoher 5-stelliger Betrag in Frage. Im Übrigen bekam ja meine Frau durch ihren Krankheitsstand auch kein volles Gehalt.
„Wie sollte ich das nur schaffen ?“
Was tat ich: Ich verdrängte alles vor mir selbst und meinen Liebsten. Ja sogar verleugnet habe ich meine Gefühle. Ich musste der Starke sein, meine Schuld einlösen und endlich mal für meine Frau da sein. Sie war doch schon so oft für mich da. Das ging soweit, dass ich auch nicht in der Lage war, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch meinen erwachsenen Kindern und meinen 3 besten Freunden konnte ich mich nicht öffnen, was ich zuvor immer getan hatte.
Meine Frau wäre ja ebenso direkt davon betroffen gewesen. Ich konnte das nicht erzählen, musste es mit mir selbst ausmachen. Sie litt ja schon genug unter der Krankheit. Ich war gefangen in mir selbst.
Weder in der Therapie noch in der Nachsorge, hatte ich so eine Situation auf dem Schirm. Ich musste im sozialen Umfeld auch bei weitem nie an meine Grenze gehen. Also setzte ich meinen Selbstanspruch unbewusst wieder auf ein nicht zu erreichendes Maß. => alte Gefühls – und Verhaltensmuster, die in dieser Art bis dahin nie aufgetreten waren.
Die Übernahme vieler Aufgaben meiner Frau und die schon vorhandenen Aufgaben im sozialen Umfeld taten ihr restliches, um mich gänzlich zu überfordern. Hierzu gehörten die Versorgung meiner Eltern, die 100km entfernt von mir wohnen (Einzelkind), das Kümmern um meine demenzkranke Schwiegermutter, Haushalt, Garten etc. und natürlich nicht zuletzt die Versorgung und Unterstützung meiner Frau.
Bis zum Rückfall dauerte es 2 Jahre in denen ich mich in zunehmenden Maße überfordert und somit gequält hatte. Und ich sehe das überhaupt nicht aus der Opferrolle, sondern aus heutiger Sicht hätte es auch damals schon Alternativen und Strategien gegeben, dem entgegenzuwirken. Ich war einfach nicht darauf vorbereitet. Für einen Alkoholiker fatal.