sunflower1
Benutzer
Hallo,
da ich mit meiner Recherche nicht wirklich weiter komme, habe ich mich dazu entschieden hier einmal mein Anliegen zu schildern:
Und zwar habe ich ziemlich Mist gebaut. Ich habe mich Rosenmontag dummerweise mit 1,87 Promille ins Auto gesetzt und bin gegen ein Verkehrsschild gefahren..
Das Strafverfahren läuft noch. Ich war bereits beim Anwalt und für ihn stand außer Frage, dass ich zur MPU muss und einen Abstinenznachweis machen muss. Das ganze wirft für mich folgende Fragen/ Unsichererheiten auf:
1. Der Anwalt sprach davon, dass er versuchen könnte beim Richter zu erwirken, dass meine Führersschein Sperrzeit ein paar Monate kürzer ausfällt, wenn ich im Gegenzug ein paar Monate länger meine Abstinenz nachweise. Nach allem, was ich gelesen habe, ist aber ja der Abstinenznachweis, zumindest bei der MPU Grundvorraussetzung, um den Führerschein zu bekommen was ausschließt, dass ich den Führerschein früher bekommen kann. Wie kann das also sein?
2. Ich habe kein Alkoholproblem und trinke auch relativ kontrolliert. Ich trinke (mehr als ein Getränk) auch nicht öfter als 5-10× im Jahr. Und ich habe auch ein ziemlich gutes Gefühl dafür wann genug ist und höre dann auch auf zu trinken. Rosenmontag ist für mich, so unglaubwürdig es sich vielleicht anhört, einer der sehr wenigen Tage im Jahr, wenn nicht sogar der einzige Tag, an dem ich quasi tatsächlich mit dem Ziel trinke, betrunken zu werden, einfach weil ich dann eben mit meinen Freundinnen gemeinsam trinke, weil es eben betrunken mehr Spaß macht. Naja jetzt frage ich mich halt, ob dieses sich 1-2 mal im Jahr vorsätzlich, aber kontrolliert zu betrinken, schon so gewertet wird, als hätte man ein Alkoholproblem? Denn ich persönlich finde diesen Alkoholkonsum alleine (abgesehen von dem Auto fahren!) tatsächlich wenig problematisch.
Kann mir jemand sagen, wie die Führerscheinstelle/ MPU das einstufen würde? Ist ein Abstinenznachweis jetzt automatisch Pflicht, weil ich einen Promillewert über 1,6 erreicht habe? Denn ich habe auch gelesen, dass ein Abstinenznachweis, wenn man gar kein Alkoholproblem hat, eher irritieren kann, weil es dann wie ein Eingeständnis eines Alkoholproblems wirkt.
Daher bin ich hier total unschlüssig, ob ich jetzt eine Abstinenzkontrolle in Angriff nehmen sollte oder nicht..
Kann mir jemand sagen, ob das mit den über 1,6 Promille Abstinenz gesetzlich vorgeschrieben ist oder ob es eher ein Richtwert ist, der aber im Einzelfall auch abweichen kann? Weil ein Abstinenznachweis ohne Alkoholproblem fühlt sich für mich einfach falsch an.. ich wüsste nicht wie ich das bei der MPU begründen sollte, wenn ich ja meines Empfindens nach gar kein Alkoholproblem habe, sondern kontrolliert konsumiere.
3. Zusätzlich irritiert mich, dass am Tattag, als ich auf dem Polizeipräsidium war die Polizisten eher davon ausgegangen sind, dass ich gar keine MPU machen muss. Sie sagten, dass es mir zu Gute kommen könnte, dass es an Karneval passiert ist, da das eher dafür sprechen würde, dass meine Trunkenheit eine Ausnahme darstellt (Ich war betrunken, weil ich Karneval gefeiert habe und nicht weil ich regelmäßig trinke). Da muss man aber auch dazu sagen, dass meine BAK ja noch nicht ausgewertet wurde. Ich habe vor Ort ins Röhrchen gepustet, da war mein Wert noch bei 1,6 Promille nach Auswertung der Blutprobe leider jetzt 1,87.. (ohne Zweifel der schlimmste Fehler meines Lebens!) Ist jetzt also mein Blutwert, also der Fakt, dass es über 1,6 Promille waren, ausschlaggebend dafür, dass bei mir entgegen der Annahnen der Polizei 1. eine MPU ansteht und 2. auch ein Abstinenznachweis (dass ich das machen muss hielten bei der Polizei ohnehin alle für sehr sehr unwahrscheinlich.
4. Oder geht das mit dem Abstinenznachweis gar nicht so sehr in die Richtung Alkoholproblem, sondern ist es eher so, dass mir deshalb ein Alkoholproblem bescheinigt werden und eine Abstinenz verlangt würde, weil ich betrunken ins Auto gestiegen bin? Weil das wäre natürlich absolut berechtigt. Nur frage ich mich da halt, ob eine Abstinenz da der richtige Weg wäre? Weil ich plane ja nicht mein Leben lang nie wieder Alkohol zu konsumieren. Und eine Abstinenz zielt ja wenn ich das richtig verstehe ja genau darauf ab. Und da wäre für mich dann meines Erachtens nach der Weg nach wegen zu suchen wie das Autofahren unter Alkoholeinfluss künftig vermieden wird, aber nicht wie ich gar nicht mehr trinke. Der Schock war ohnehin so groß und das Bewusstsein dafür was dabei alles passieren kann und hätte passieren können ist bei mir so stark geworden, dass ich das ohnehin nie nie wieder tun werde. Alleine deshalb, weil ich nicht damit leben könnte eine Vorbild für evtl jüngere zu sein, die trotz ihrer Fehler nicht draus lernt und weiterhin diese immensen Risiken eingeht. Dann würde ich ihnen ja signalisieren, dass das selbst wenn es bereits ernsthafte Folgen nach sich gezogen hat, halb so wild wäre und würde sie vielleicht ermutigen selbiges zu tun und sie dadurch in Gefahr bringen. Ehrlich gesagt sind das für mich sehr starke innere Motive und ich bin überzeugt sowas deshalb nie wieder zu tun! Ist die Frage, ob diese Gründe für die MPU Gutachter ausreichend sind? Kann mir dazu jemand was sagen?
Um jetzt wieder zurück auf die Abstinenzkontrollfrage zu kommen: Das wären für mich sinnvolle Ansätze und eben nicht das Anstreben einer lebenslangen Abstinenz. Denn bei allem Fehlerbewusstsein sehe ich nicht den Sinn darin mir die Freuden gelegentlich ein paar Gläser zu trinken und mich äußerst selten auch mal tatsächlich bewusst dazu zu entscheiden mich kontrolliert zu betrinken, nehmen zu lassen.
Wenn der MPU meine innersten Beweggründe, dass ich nie wieder betrunken fahren werde nicht ausreichen, hätte ich hier auch noch andere Ideen wie ich sicher stellen könnte, nie wieder betrunken ins Auto zu steigen.
Kann mir jemand eine Einschätzung geben, ob das ausreichend wäre oder ob ich mich dennoch mit einem Abstinenztest anfreunden müsste und mir dann halt überlegen müsste, wie ich das bei der MPU verkaufe, wenn ich ja gar nicht vor habe mein ganzes Leben lang komplett trocken zu bleiben?
Falls das relevant ist, noch kurz dazu warum ich ins Auto gestiegen bin: Ich bin mit dem Auto hin und da ich vor hatte zu trinken, wollte ich es am nächsten Tag abholen. Als ich dann nach Hause fahren wollte, dachte ich dann dummerweise an mein Auto, das ja noch auf dem Parkplatz steht. Und ich kann nicht mehr dazu sagen als dass ich einfach völlig naiv dachte, dass es schon gut gehen würde. Dass es verboten wird, war mir selbstverständlich bewusst. In dem Moment habe ich meine eigenen Fähigkeiten einfach maßlos selbst überschätzt.. dummerweise dachte ich halt kaum nach.. ich war völlig im Tunnelblick, war müde, wollte nach Hause und dachte dass ich ja eine gute Fahrerin bin und das bestimmt auch betrunken hinbekomme und daher auch wohl kaum andere Leben gefährden würde..
Das jetzt so sagen zu müssen/ dass es nun Mal so war, empfinde ich jetzt einfach nur als erschreckend und werde nie wieder mit auch nur einem Schluck Alkohol ins Auto zu steigen.
Puh das ist jetzt sehr lang geworden.. falls mir jemand weiter helfen kann, wäre ich sehr sehr dankbar, vielen Dank dafür im Voraus!
da ich mit meiner Recherche nicht wirklich weiter komme, habe ich mich dazu entschieden hier einmal mein Anliegen zu schildern:
Und zwar habe ich ziemlich Mist gebaut. Ich habe mich Rosenmontag dummerweise mit 1,87 Promille ins Auto gesetzt und bin gegen ein Verkehrsschild gefahren..
Das Strafverfahren läuft noch. Ich war bereits beim Anwalt und für ihn stand außer Frage, dass ich zur MPU muss und einen Abstinenznachweis machen muss. Das ganze wirft für mich folgende Fragen/ Unsichererheiten auf:
1. Der Anwalt sprach davon, dass er versuchen könnte beim Richter zu erwirken, dass meine Führersschein Sperrzeit ein paar Monate kürzer ausfällt, wenn ich im Gegenzug ein paar Monate länger meine Abstinenz nachweise. Nach allem, was ich gelesen habe, ist aber ja der Abstinenznachweis, zumindest bei der MPU Grundvorraussetzung, um den Führerschein zu bekommen was ausschließt, dass ich den Führerschein früher bekommen kann. Wie kann das also sein?
2. Ich habe kein Alkoholproblem und trinke auch relativ kontrolliert. Ich trinke (mehr als ein Getränk) auch nicht öfter als 5-10× im Jahr. Und ich habe auch ein ziemlich gutes Gefühl dafür wann genug ist und höre dann auch auf zu trinken. Rosenmontag ist für mich, so unglaubwürdig es sich vielleicht anhört, einer der sehr wenigen Tage im Jahr, wenn nicht sogar der einzige Tag, an dem ich quasi tatsächlich mit dem Ziel trinke, betrunken zu werden, einfach weil ich dann eben mit meinen Freundinnen gemeinsam trinke, weil es eben betrunken mehr Spaß macht. Naja jetzt frage ich mich halt, ob dieses sich 1-2 mal im Jahr vorsätzlich, aber kontrolliert zu betrinken, schon so gewertet wird, als hätte man ein Alkoholproblem? Denn ich persönlich finde diesen Alkoholkonsum alleine (abgesehen von dem Auto fahren!) tatsächlich wenig problematisch.
Kann mir jemand sagen, wie die Führerscheinstelle/ MPU das einstufen würde? Ist ein Abstinenznachweis jetzt automatisch Pflicht, weil ich einen Promillewert über 1,6 erreicht habe? Denn ich habe auch gelesen, dass ein Abstinenznachweis, wenn man gar kein Alkoholproblem hat, eher irritieren kann, weil es dann wie ein Eingeständnis eines Alkoholproblems wirkt.
Daher bin ich hier total unschlüssig, ob ich jetzt eine Abstinenzkontrolle in Angriff nehmen sollte oder nicht..
Kann mir jemand sagen, ob das mit den über 1,6 Promille Abstinenz gesetzlich vorgeschrieben ist oder ob es eher ein Richtwert ist, der aber im Einzelfall auch abweichen kann? Weil ein Abstinenznachweis ohne Alkoholproblem fühlt sich für mich einfach falsch an.. ich wüsste nicht wie ich das bei der MPU begründen sollte, wenn ich ja meines Empfindens nach gar kein Alkoholproblem habe, sondern kontrolliert konsumiere.
3. Zusätzlich irritiert mich, dass am Tattag, als ich auf dem Polizeipräsidium war die Polizisten eher davon ausgegangen sind, dass ich gar keine MPU machen muss. Sie sagten, dass es mir zu Gute kommen könnte, dass es an Karneval passiert ist, da das eher dafür sprechen würde, dass meine Trunkenheit eine Ausnahme darstellt (Ich war betrunken, weil ich Karneval gefeiert habe und nicht weil ich regelmäßig trinke). Da muss man aber auch dazu sagen, dass meine BAK ja noch nicht ausgewertet wurde. Ich habe vor Ort ins Röhrchen gepustet, da war mein Wert noch bei 1,6 Promille nach Auswertung der Blutprobe leider jetzt 1,87.. (ohne Zweifel der schlimmste Fehler meines Lebens!) Ist jetzt also mein Blutwert, also der Fakt, dass es über 1,6 Promille waren, ausschlaggebend dafür, dass bei mir entgegen der Annahnen der Polizei 1. eine MPU ansteht und 2. auch ein Abstinenznachweis (dass ich das machen muss hielten bei der Polizei ohnehin alle für sehr sehr unwahrscheinlich.
4. Oder geht das mit dem Abstinenznachweis gar nicht so sehr in die Richtung Alkoholproblem, sondern ist es eher so, dass mir deshalb ein Alkoholproblem bescheinigt werden und eine Abstinenz verlangt würde, weil ich betrunken ins Auto gestiegen bin? Weil das wäre natürlich absolut berechtigt. Nur frage ich mich da halt, ob eine Abstinenz da der richtige Weg wäre? Weil ich plane ja nicht mein Leben lang nie wieder Alkohol zu konsumieren. Und eine Abstinenz zielt ja wenn ich das richtig verstehe ja genau darauf ab. Und da wäre für mich dann meines Erachtens nach der Weg nach wegen zu suchen wie das Autofahren unter Alkoholeinfluss künftig vermieden wird, aber nicht wie ich gar nicht mehr trinke. Der Schock war ohnehin so groß und das Bewusstsein dafür was dabei alles passieren kann und hätte passieren können ist bei mir so stark geworden, dass ich das ohnehin nie nie wieder tun werde. Alleine deshalb, weil ich nicht damit leben könnte eine Vorbild für evtl jüngere zu sein, die trotz ihrer Fehler nicht draus lernt und weiterhin diese immensen Risiken eingeht. Dann würde ich ihnen ja signalisieren, dass das selbst wenn es bereits ernsthafte Folgen nach sich gezogen hat, halb so wild wäre und würde sie vielleicht ermutigen selbiges zu tun und sie dadurch in Gefahr bringen. Ehrlich gesagt sind das für mich sehr starke innere Motive und ich bin überzeugt sowas deshalb nie wieder zu tun! Ist die Frage, ob diese Gründe für die MPU Gutachter ausreichend sind? Kann mir dazu jemand was sagen?
Um jetzt wieder zurück auf die Abstinenzkontrollfrage zu kommen: Das wären für mich sinnvolle Ansätze und eben nicht das Anstreben einer lebenslangen Abstinenz. Denn bei allem Fehlerbewusstsein sehe ich nicht den Sinn darin mir die Freuden gelegentlich ein paar Gläser zu trinken und mich äußerst selten auch mal tatsächlich bewusst dazu zu entscheiden mich kontrolliert zu betrinken, nehmen zu lassen.
Wenn der MPU meine innersten Beweggründe, dass ich nie wieder betrunken fahren werde nicht ausreichen, hätte ich hier auch noch andere Ideen wie ich sicher stellen könnte, nie wieder betrunken ins Auto zu steigen.
Kann mir jemand eine Einschätzung geben, ob das ausreichend wäre oder ob ich mich dennoch mit einem Abstinenztest anfreunden müsste und mir dann halt überlegen müsste, wie ich das bei der MPU verkaufe, wenn ich ja gar nicht vor habe mein ganzes Leben lang komplett trocken zu bleiben?
Falls das relevant ist, noch kurz dazu warum ich ins Auto gestiegen bin: Ich bin mit dem Auto hin und da ich vor hatte zu trinken, wollte ich es am nächsten Tag abholen. Als ich dann nach Hause fahren wollte, dachte ich dann dummerweise an mein Auto, das ja noch auf dem Parkplatz steht. Und ich kann nicht mehr dazu sagen als dass ich einfach völlig naiv dachte, dass es schon gut gehen würde. Dass es verboten wird, war mir selbstverständlich bewusst. In dem Moment habe ich meine eigenen Fähigkeiten einfach maßlos selbst überschätzt.. dummerweise dachte ich halt kaum nach.. ich war völlig im Tunnelblick, war müde, wollte nach Hause und dachte dass ich ja eine gute Fahrerin bin und das bestimmt auch betrunken hinbekomme und daher auch wohl kaum andere Leben gefährden würde..
Das jetzt so sagen zu müssen/ dass es nun Mal so war, empfinde ich jetzt einfach nur als erschreckend und werde nie wieder mit auch nur einem Schluck Alkohol ins Auto zu steigen.
Puh das ist jetzt sehr lang geworden.. falls mir jemand weiter helfen kann, wäre ich sehr sehr dankbar, vielen Dank dafür im Voraus!
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