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Alkoholabhängig, dritte MPU, Langzeittherapie BAK 1,67

Guten Abend zusammen,

ich hatte mich heute nach der Arbeit nochmal hingesetzt um Frage 12. noch einmal anders zu beantworten.
Ich stelle sie unten ein. Ich würde mich freuen wenn ihr Lust habt mir Feedback und Hilfestellung zu geben.

:gruppe0003:
Schönens Wochenende gewünscht

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich habe getrunken, weil ich über viele Jahre hinweg keinen gesunden Umgang mit innerem Stress, emotionaler Anspannung, traumatischen Erinnerungen und dem Gefühl von Einsamkeit entwickeln konnte. Mein Alkoholkonsum war rückblickend betrachtet eine dysfunktionale Bewältigungsstrategie.

Ich bin in einem instabilen, suchtgeprägten und von emotionaler Unsicherheit geprägten Elternhaus bei meiner Alkoholabhängigen Mutter aufgewachsen. In meiner Kindheit fehlten konstante Bezugspersonen oder gesunder Vorbilder die mir ein Gefühl von Geborgenheit, emotionale Zuwendung und Sicherheit geben hätten können. In der Schule wurde ich aufgrund meines Aussehens sozial ausgegrenzt, gedemütigt oder geschlagen. So wuchs ich schon ab meiner frühen Kindheit in einem ständigen Überlebensmodus auf, geprägt von Gefühlen der Anspannung, Angst, Unsicherheit und ständigen Alarmzustand emotional, körperlich und psychisch.

Ich habe schon als Kind gelernt, dass ich emotional oder auch praktisch für meine Mutter da sein muss. Ihre Bedürfnisse waren oft wichtiger als meine. Ich habe früh Verantwortung übernommen, die mich überfordert hat, sei es im Haushalt oder emotional. Rückblickend war das eine Form von Parentifizierung. Damals hat mir das ein Gefühl von Bedeutung gegeben, aber als Erwachsene hat mich dieses Muster krank gemacht und entwickelten sich zu einem geringen Selbstwertgefühl, der ständigen Angst nicht zu genügen und der daraus resultierenden Unfähigkeit ein selbst bestimmtes Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu führen.

Schon im Jugendalter hatte ich Kontakt zu Alkohol, auch gemeinsam mit meiner Mutter. Der Konsum wurde in meinem Umfeld normalisiert, ich hatte nicht gelernt meine Gefühle zu regulieren, das ich einfach sein darf ohne etwas zu leisten, ich kannte keine Sprache für Schmerz, Angst oder Scham. So nutze ich den Alkohol zunehmend als Ventil, um diese Gefühle zu betäuben. Ich hatte oft das Gefühl nicht mehr da sein zu wollen, körperlich und seelisch das führte zu innerem Rückzug und einer passiven Flucht vor meinen Gefühlen, Erinnerungen, innerem Schmerz und existenzieller Leere. Der Alkohol diente mir, als eine Bewältigungsstrategie und ich fing an mich regelrecht „wegzutrinken“ und betäubte mich um innerlich still zu werden und mich selbst nicht mehr zu spüren. In der Folge nutzte ich Alkohol regelmäßig als vermeintliche Lösung, um Druck abzubauen, Nähe zu erzeugen oder emotionalen Schmerz zu betäuben.

Mit Eintritt ins Erwachsenenalter wiederholten sich diese erlernten Schemata. Ich übernahm berufliche und private Rollen, die nicht mir entsprachen, sondern den Erwartungen meines Umfelds oder dessen mir auferlegten Prioritäten. Ich war weiterhin darauf fixiert, wie gelernt „zu funktionieren“, Anerkennung zu bekommen. Ich traf Entscheidungen nicht aus eigener Überzeugung, sondern aus Angst, allein oder wertlos zu sein. Der Alkohol blieb mein Werkzeug, um diese innere Spannung auszuhalten und die sich wiederholenden Gefühle wie ein geringes Selbstwertgefühl und der ständigen Angst nicht zu genügen zu kompensieren. Gefühle von Stress, Überforderung oder emotionaler Not ließen mich so in alte Verhaltensmuster und deren erlernten Bewältigungsstrategien zurückzufallen. Mein Alkoholkonsum war Ausdruck tiefsitzender, nicht bearbeiteter innerer Konflikte, viele aus meiner Kindheit, und mangelnder Selbstfürsorge.

Ich übernehme für mein damaliges Verhalten in vollem Umfang die Verantwortung. Niemand ist schuld an meinem Konsum – es war meine Entscheidung. Gleichzeitig weiß ich heute, dass ich in meiner Biografie viele Prägungen erfahren habe, die meine Suchtentwicklung begünstigt haben. Diese aufzuarbeiten und zu verstehen war ein zentraler Teil meiner therapeutischen Entwicklung.

Ich habe gelernt, mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, neue gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln und einen verantwortungsvollen, selbst bestimmten Umgang mit mir selbst zu pflegen. Der Alkohol ist für mich keine Option mehr – weil ich heute weiß, was ich wirklich brauche, und gelernt habe, wie ich mit herausfordernden Situationen und innerem Druck auf andere Weise umgehen kann.​
 
Ich denke mal, du hast die Fakten von deinem FB zumindest im Kopf. Da hast du schon ziemlich viel runtergebrochen. Also mindestens die Trennung deiner Eltern in deinem Alter vor 5 Jahren würde ich nicht ignorieren. Und der letzte Abschnitt gehört halt gar nicht in Frage 12. Hier geht es nur um deine Trinkvergangenheit. Das ist dein heutiger Umgang. Achte bei der MPU darauf, dass du dem GA die Fragen richtig beantwortest. Er wird dir dankbar sein. Aber inhaltlich bleibt es stimmig für mich.
 
Hallo zusammen ‍:smiley138:,
ich hoffe es geht euch gut.
Ich habe nun einen Begutachtungstermin in der übernächsten Woche und habe mich für die HaCo Koblenz entschieden.

Weiß jemand vielleicht ob das MPI HaCo Koblenz auch einen größeren Wartezimmer Fragebogen haben wird? Bei der AVUS gibt es einen Bogen zur Person. Der wurde meinem Partner direkt mit dem Termin Schreiben geschickt. Bei der Dekra gab es damals sowas auch inklusive einem großen Fragebogen rund um das Thema Alkohol.

Liebe Grüße an euch alle :gruppe0003:
 
@Monster ….1.345€ in meinem Fall, ich mag es kaum schreiben geschweige denn aussprechen. Ich hatte nach mehreren Telefonaten aber ein echt gutes Bauchgefühl, die waren sehr sehr nett, haben auch gesagt das sie teurer sind als andere, und auch die Bewertungen haben mir ein gutes Gefühl gegeben. Hatte bei meiner Vorgeschichte nicht mehr die große Auswahl…Aber ja ist schon ziemlich knackig.
 
Hallo @MrMurphy ,

also ich meinte einen Fragebogen wo es rund um das Thema Alkohol geht: Gesetze, Berechnung der Trinkmenge, allgemeines Wissen, persönliche Trinkmengen…bei der Dekra gab es damals sowas. Immer zum Anlass bezogen natürlich.

Bei Avus zum Beispiel wurde nur etwas zur Person gefragt, Job, Krankheiten, Behandlungen…

Danke für deinen Link. Das schau ich mir nochmal genau an.
 
Gesetze, Berechnung der Trinkmenge, allgemeines Wissen, persönliche Trinkmengen

So ein Fragebogen geistert immer mal wieder durchs Internet - Einen sachlichen Nachweis habe ich dafür noch nie gefunden. Es mag sein das es so einen Fragebogen vor langer, langer Zeit mal gab, aktuell gibt es dafür außer unbelegten Behauptungen keinen Beweis.

Auch in den aktuellen und den vorgänger-Beurteilungskriterien (BUK4 und BUK3), welche den Ablauf einer MPU detailliert beschreiben, ist davon keine Rede.

Das ist eher die übliche Angstmacherei nach dem Motto: Ich habe das von Jemanden der das von Jemanden weiß ...
 
Hi, danke für deine ausführliche Schilderung


Du hast ja schon einiges hinter dir – MPU, Therapien, Rückfälle – und das zeigt: die Sache ist ernst, aber du packst sie aktiv an. Das ist ein Pluspunkt.


Meine Gedanken zu deinen Fragen:


  • Vorbereitungskurs ja/nein:
    Ganz ehrlich – in deinem Fall würde ich dir dringend einen Vorbereitungskurs empfehlen. Nicht, weil du’s „alleine nicht schaffen würdest“, sondern weil du mit deiner Vorgeschichte (mehrere Auffälligkeiten, mehrfache MPU, stationäre Therapien) sehr tief in der Materie steckst. Da ist es Gold wert, jemanden an der Seite zu haben, der die Sprache der Gutachter kennt und dir hilft, deine Argumentation klar und glaubhaft aufzubauen.
  • Doppelte Fragestellung:
    Wenn die Führerscheinstelle nicht ausdrücklich Drogen reinpackt, würde ich das Thema diesmal auch nicht freiwillig aufmachen. Du bist mit Alkohol aufgefallen → das ist die klare Fragestellung. Du kannst im Gespräch natürlich erwähnen, dass in alten Berichten Drogenmissbrauch erwähnt war, aber eben nie ein verkehrsrelevanter Bezug bestand. Wichtig ist: nicht verharmlosen, aber deutlich machen, dass Alkohol deine Baustelle war/ist und du dort klare Schritte unternommen hast.
  • Dritte MPU schaffen?
    Ja, das geht! Aber nur, wenn du wirklich stabil bist und das auch rüberbringen kannst. Dein Vorteil: du hast Therapie, Nachsorge, SHG, Abstinenznachweise, und du kannst klar aufzeigen, warum es diesmal anders ist als vorher. Genau das wollen Gutachter sehen: dass du aus Rückfällen gelernt hast und jetzt ein tragfähiges Konzept hast, wie du abstinent bleibst.

Tipp:
Besorg dir unbedingt frühzeitig aktuelle Nachweise (Haaranalyse, Leberwerte etc.), damit du nicht auf den letzten Drücker alles zusammensuchen musst. Und mach dir Gedanken, wie du deine Veränderungen seit 2023 schlüssig darstellst – also nicht nur, was schiefgelaufen ist, sondern vor allem, was du heute anders machst.
 
Hallo @jarvis

also ich denke ich brauche keinen Vorbereitungskurs. Ganz ehrlich. Meine Therapie und meine Adaption ist mehr wert als jeder Kurs. Ich hab meine Geschichte in Therapie gründlich aufgearbeitet. Ich wüsste nicht was mir so ein Kurs vermitteln sollte. Das ich nicht da bin um den Lappen in erster Linie zurück zu bekommen ist mir auch klar. Ich bringe alle Berichte mit, ich denke das reicht. Das wäre für mich einfach ne Alibi Bescheinigung für viel Geld.

Ja du hast recht. Ich belasse es bei meiner Alkoholfragestellung und hab 18 Monate AB. Meine leberwerte lasse ich nicht machen, das machen die am Tag der MPU sowieso. Es gibt mir für mich keinen Anhaltspunkt das nochmal prüfen zu lassen. Besteht gar kein Grund zu.

Ich da je dir für deine Tipps und das du dir meine Sachen angesehen hast :)
 
Ein guter Kurs bereitet in aller Regel schon gut auf das Gutachtergespräch vor, ein guter Vorbereiter findet Lücken in Deiner Argumentation, stolpert über Widersprüche - genau das, was einem Gutachter vllt auch passieren würde. Und dann wärs blöd :/

Bei Deiner Aufarbeitungstiefe hingegen halte ich es für möglich, dass Du sowas hier im Forum auch hinbekommst. Und das dann vllt noch über die Suchtberatung absichern, die ja auch ein Bild von Dir bekommt. Du könntest dort mal nachfragen, ob die auch sowas wie eine MPU-Vorbereitung anbieten.

Ein Kurs ist keine Pflicht, aber hilfreich. Aber am Ende wird Dich der Gutachter immer anhand Deiner Antworten bewerten.
 
Hallo Bella_01,

lass dich bitte nicht von diesem User verunsichern, der seine Beiträge wohl ausschließlich mit KI verfasst hat. :smiley138:


@jarvis

Sofern deine Beiträge hier im Forum kein einmaliger "Rundumschlag" gewesen sind und du vorhast noch weitere zu verfassen, lass' dir gesagt sein, dass unsere Forumsregel KI-erstellte Beiträge auch für dich gilt!
 
der seine Beiträge wohl ausschließlich mit KI verfasst hat
joar, kann gut sein. Und eine KI hat NIE eine Ahnung, von dem, was sie schreibt, sie wirft mit pauschalen Fundstellen-Phrasen um sich und blendet mit schöner Grammatik. Da kann schon mal ein passender Treffer dazwischen sein, aber das meiste drumrum ist pauschales Geblubber, das mit DEINEM Fall nur wenig zu tun hat.
Schlimm wirds dann, wenn Leute mit wenig oder keiner Ahnung dieses pauschale Geblubber unreflektiert übernehmen.
Und eine KI verwendet doch nur der, der selbst nix zu sagen hätte*...

_________________________________________
* man muss sich in einem Thema schon gut auskennen, um unterscheiden zu können, wann eine KI wirklich passende Fakten liefert und wann sie nur überzeugend halluziniert. Immer! Denn das Grundproblem einer jeden KI ist, dass sie keine "Bedeutung" versteht. Es ist ein reines oberflächliches Sprachmodell.
 
Sie können Ihre Geschichte beliebig oft umschreiben, sie kann zu 100 % fertig sein, aber die MPU ist keine Überprüfung der Geschichte, sondern eine Überprüfung der Logik. Jede knifflige Frage wird Sie aus der Fassung bringen und Sie werden sich verheddern. Ohne Rücksprache mit Experten werden Sie die MPU nicht bestehen.

Ich hoffe, diese Frage ist für Sie in Ordnung.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo @joost :smiley138: ,

klar wenn es wirklich ein guter vorbereitet ist hast du recht mit dem was du sagst. Für mich habe ich einfach das Gefühl das ich egal was da kommt alles schaffen werde. Ich habe mich mit mir selbst noch nie so sicher wie heutzutage gefühlt. Ich hoffe ich leide nicht unter totaler Selbstüberschätzung :smiley1659:, das kann sicherlich auch passieren. Mir fallen grade auch keine Dinge ein wo ich mir im Gespräch widersprechen könnte oder Lücken in meiner Argumentation sein könnten. An dem Tag dann kann das natürlich auch nochmal ganz anders sein. Ich werde an dem Tag zu allem stehen was ich sage, mich nicht verunsichern lassen. Ich gehe mit 1001% Ehrlichkeit darein. Wenn ich etwas nicht verstehe werde ich das sagen und um eine andere Formulierung bitten. Sollte man mich in Frage stellen, mir nicht glauben, werde ich fragen warum glauben sie mir nicht? Aus der Antwort werde ich dann ableiten was ich sage. Ich bin da um mich objektiv begutachten zu lassen und das geht nur wenn ich die Wahrheit sage.

Aber ja auch ich bin nur ein Mensch der jetzt vielleicht auch zu naiv denken könnte.
Ich hab für mich beschlossen, für mein Mindset, ich hab nichts zu verlieren außer ein bisschen Geld, bedrucktes Papier. Mein Leben ist auch ohne Führerschein schön. Ich würde sogar eher unter dem negativen Gutachten leiden weil ich dann schwarz auf weiß hätte das ich nicht genug an mir gearbeitet hätte. Das würde mich echt enttäuschen. Danach denk ich dann Iwan mal daran das ich den Lappen nicht bekomme. Klappt es übernächste Woche nicht werde ich es auch nicht direkt woanders probieren. Ich zieh den Antrag dann zurück und mach mir Gedanken. Warte auf das Gutachten, lese es und Handel dann nächstes Jahr nochmal ganz in Ruhe. Vielleicht dann mit Kurs :pc0003::):smiley252:.

meine Suchtberatungsstelle macht keine Vorbereitung, aber ich hab meine Nachsorge Bescheinigung mit günstiger Prognose.

Hilfreich kann so ein Kurs wenn er vernünftig ist sicherlich sein.

Oh @Nancy das mit der KI ist mir grade garnicht in den Sinn gekommen, obwohl ich auch etwas verwundert war. Ich Verlass mich lieber auf euch Profis, danke :smiley6809:
 
Sie können Ihre Geschichte beliebig oft umschreiben, sie kann zu 100 % fertig sein, aber die MPU ist keine Überprüfung der Geschichte, sondern eine Überprüfung der Logik. Jede knifflige Frage wird Sie aus der Fassung bringen und Sie werden sich verheddern. Ohne Rücksprache mit Experten werden Sie die MPU nicht bestehen.

Ich hoffe, diese Frage ist für Sie in Ordnung.
@Nancy ok, mit dem User ist wirklich was nicht in Ordnung. Das wirkt ja als wenn jemand Spaß daran hätte den Leuten ihren Mut zu nehmen. Was bei mir nicht funktioniert aber das ist schon krass….:smiley695:
 
@Bella_01: ich würde nochmal die Schlüsselstellen in deiner Ausarbeitung markieren, die (aus meiner Sicht) den roten Faden ergeben ..
vllt hilft dir das, deine hervorragende Arbeit aufs Wesentliche zu komprimieren. Wär das ok?
 
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