Ich habe deinen Fragebogen heute erstmal für mich strukturiert und dann durchgearbeitet.
Zunächst einmal Respekt vor deiner Ehrlichkeit. Die erkenne ich in Fragebögen des Forums eher selten.
Du verwendest viele Endlossätze. Die machen zwar das Lesen schwer, aber gleichzeitig ist immer wieder erkennbar wie deine Gefühle dich überwältigen. Trotzdem hast du offenbar mit viel Willen den Fragebogen durchgezogen.
Ich gehe davon aus das du im Gespräch kürzere Sätze verwendest.
Grundsätzlich erachte ich den Fragebogen positiv.
Einige Fragen hast du leider nicht beantwortet. Zum Beispiel Frage 12. Da schreibst du zwar sehr viel, aber deine Motive (Warum du getrunken hast) werden nicht deutlich. Das ist eher deine Historie. Ein paar Angaben könnten zwar deine Motive zeigen, es ist aber nicht klar, ob du die selbst als Motiv betrachtest. Der Gutachter wird keine Rosinenpickerei betreiben. Du musst bei der Frage deine Motive eindeutig rüberbringen.
Bei einer MPU wird erwartet, das Betroffene die Fragen des Gutachters verstehen, verarbeiten können und die Fragen angemessen beantworten. Auf Fremdsprachler wird dabei natürlich Rücksicht genommen.
Bei deiner vorherigen MPU war der Gutachter von der Qualität deiner Antworten noch beeindruckt:
Im Untersuchungsgespräch hat Frau … eine ausreichend geistige Flexibilität gezeigt, das Gespräch hinreichend sachlich geführt, die gestellten Fragen rasch aufgenommen und diese angemessen verarbeitet.
Das vermisse ich etwas.
Weiter ist der Werdegang deiner Mutter nicht so recht nachvollziehbar. Einerseits hat sie als Putzfrau und im Call-Center gearbeitet (also eher Tätigkeiten ohne Berufsausbildung), andererseits arbeitet sie (ohne weitere Erklärung) offenbar plötzlich im Büro. Und zwar dort, wo du deine Ausbildung machst, auch im Büro. So kommt es jedenfalls rüber. Wenn du auf Personen wie deine Mutter näher eingehst sollte auch deren Entwicklung nachvollziehbar sein.