Hallo Nancy! Hier bin ich wieder ....
Ich hatte ja zu meiner TF einen Rückfall,wenn mans genau nimmt,zu der Zeit damals hatte ich am meisten und regelmäßigsten getrunken.Ich war im Mai 2012 das erste Mal zur Entgiftung,kam dann nach Hause und war bis zur TF trocken,also ich hatte den Tag das erste Mal seit über einem Monat wieder getrunken. Kann ich das ruhig auch so sagen oder sollt ich das vllt für mich eher behalten?
Hier muss ich erst noch einmal zurückfragen: Deine erste Entgiftung war also im Mai 2012? Wie kam es denn dazu? Dazu konnte ich leider keinerlei Angaben in deinem Thread finden?
Meine erste Entigftung wwar im Mai'12,richtig ....das würde icih jetzt im Nachhinein,nachdem ich deinen Text zum Thema Rückfall/Lappse gelesen habe,auch als einzige richtige Entiftung bezeichnen.
Das hatte ich auch weggelassen zur Beschreibung der TF,da ich wie gesagt nicht weiß ob ich das lieber einbringen soll oder nicht. An dem Tag meiner TF war ich auf einem Umzug und danach saßen wir noch gemeinsam zusammen,die anderen tranken,ich hatte dies eigentlich nicht vor da ich ja von der Entgiftung kam vor einem Monat (war für mich aber auch noch total ungewohnt im Kreise trinkender zu sein). Zumindest erfuhr ich dann über Handy etwas über meine Ex Freundin, mit der ich dort nocbh nicht lange auseinander war,was ich schon länger vermutet hatte,das sie mich 'betrogen' hatte. Dadurch wurde ich denn leichtsinnig und trank ein Bier,wobei es eigentlich auch bleiben sollte.
Also zu den 2 Aufenthalten war ich ja gerade noch 15/16. Ich war damals einfach noch nicht mal ansatzweise so weit,das ich mir selbst ein Problem eingestanden hätte und es auch wirklich selber nicht so wahrgenommen hätte. Ich war damals recht perspektiv los und hab in den Tag hinein gelebt. Ich hatte einfach noch gar keine Reife und keine wirklich Verantwortung mir gegenüber. Dieses Bewusstsein hat sich bei mir erst mit 20 etwa entwickelt.
Sind denn diese stat. Aufenthalte i-wo vermerkt? Musst/willst du davon bei der MPU unbedingt erzählen?
An sich würde ich diese nicht unbedingt erwähnen wollen,da es etwas 'extrem' klingt vllt. An sich sind die nirgends vermerkt,nur waren diese Unterbringungen mit richterlichen Beschluss. Ich weiß ja nicht ob sowas irgendwo vermerkt ist?!
Ich hatte im November einen Rückfall,ausgelöst durch ein Ereignis, wo ich einen Tag getrunken habe. An dem Tag bin ich dann direkt wieder ins KKH. Danach war ich dann erst einmal für kurze Zeit wieder trocken,wielange kann ich gar nicht genau sagen. Ich möchte sagen ich hatte dann im Februar/März etwa wieder angefangen gelegentlich zu trinken,aber nicht in dem Maße wie vorher. War größtenteils Bier.
Das war somit dein zweiter Rückfall? Der erste im Juni 2012, am Tag deiner TF, der zweite im November 2013, richtig? Wodurch wurde denn dieser zweite Rückfall ausgelöst? Und - anhand deiner Beschreibung zum Tattag: Wodurch hat sich der 1. Rückfall ergeben?
Diese Fragen stelle ich dir weil auch der GA sich dafür interessieren könnte. Du schreibst selbst das dein Bewusstsein für die Krankheit sich erst mit ca. 20 Jahren eingestellt hat (ist auch nachvollziehbar, denn in so jungen Jahren kann man die Tragweite wohl noch gar nicht richtig erkennen), ich frage mich jedoch wie es dann zu den Entgiftungen kam. Waren die jedes Mal auf Druck von außen?
Im November 2013 hatte ich wieder einmalig getrunken,würde es nun nach lesen deines Links nicht als Rückfall bezeichnen,sondern eindeutig als Lapse. Ich bin den Tag abends los gefahren,habe mir 3 Flaschen Schnaps gekauft,habe diese getrunken und bin den nächsten Tag um 17 Uhr direkt wieder in's KKH bzw eine Akutpsychiatrie. Dort war ich immer, auf einer normalen Entgiftungsstation war ich nur ein mal,das war die im Mai 2012.
Ausgelöst wurde das ganze durch eine Enttäuschung ... ich war zu dem Zeitpunkt seit kurzem in meine erste Wohnung gezogen und hatte dort eine Frau kennengelernt. Das ganze war recht emotional,da diese viel hinter sich hatte. Ich versuchte ihr zu helfen,es entwickelte sich was zwischen uns(dachte ich), und diesen Abend dann teilte sie mir mir,das sie schwanger ist. Von ihrem Ex Freund wegen dem sie zuvor im Frauenhaus war(sie ist zeitgleich mit mir dort eingezogen) und der dort regelmäßig wieder vor Ort war. Sie meinte aber immer er kümmert sich nur um das Kind usw .... zumindest war diese Enttäuschung für mich in dem Moment sehr hart und ich wusste damals nicht damit umzugehen.
Ich hatte mich wider getraut einer Frau anzunähren und ihr zu vertrauen und dann kam wieder so ein Nackenschlag.
Zum Entschluss zu meiner ersten Entgiftung im Mai 2012 kam es durch mich. Mir war natürlich bewusst mittlerweile das ich ein Problem habe,doch ich wusste nicht wie ich damit umgehen soll, wollte es einerseits aber auch nicht wahrhaben und hoffte das icih es selber schaffe. Ich schrieb eine Nacht als ich betrunken war ein Zettel an meine Mutter das ich gerne zu meiner Tante mal würde zum Gespräch,da diese leitende Ärtztin einer Suchtstation ist. Dadurch kam es dann zu meiner Entgiftung.
Die weiteren KKH Aufenthalte erfolgten ja meist immer direkt nach dem ersten Konsum wieder,durch HIlfe meiner Eltern konnte ich dann immer wieder direkt ins KKH,damit sich das Ganze nicht wieder zu sehr verfestigt.
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23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil ich weiß das ich nicht alkoholkrank bin und nicht bewusst mit Alkohol umgehen kann. Außerdem hat mir die Zeit seit meiner Abstinenz gezeigt,wieviel Vorteile
mir der Verzicht in vielen Bereichen meines Lebens bringt. Ich bin allgemein sehr viel ausgeglichener,optimistischer und zielstrebiger. Ich kann auf Arbeit
volle Leistung bringen,gehe mit einem guten Gefühl und klarem Kopf dahin. Auch in meiner momentanen Beziehung läuft es um einiges harmonischer und anders.
Ich gehe viel mehr auf meiner Partnerin ein,mir ist bewusst geworden wie wichtig das reden ist,vorallem mit meiner Partnerin und ich bin auch sehr dankbar
das ich solch eine Partnerin habe,die das auch so sieht. Es ist ein Geben und Nehmen. Und noch ein weiterer Punkt der mir sehr am Herzen liegt,das Verhältnis
zu meiner Familie bzw meinen Eltern. Ich pflege mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Es gibt keine Streits mehr,ich bin ihnen gegenüber offen,
besuche sie häufig und wir essen gemeinsam und ich kann mich mit Problemen die mir auf dem Herzen liegen offenherzig an sie wenden. Ich betreibe wieder mit
Freude Hobbys,am liebste Motocross was ziemlich zeitaufwendig ist,im Sommer gehe ich auch sehr gerne angeln mit einem Freund und in der Woche mache ich regel-
mäßig Kraftsport was mir einen guten Ausgleich gibt. Ich habe gelernt das ich Alkohol nicht benötige um ein glückliches,erfüllendes Leben zu führen und das
ich jedes Problem auch anderweitig RICHTIG lösen kann.
Ich habe in deiner Antwort mal ein Wort gestrichen
Das was du schreibst klingt schon sehr gut. Wie hast du es denn geschafft deine "Schutzmauer" schlussendlich einzureißen? Konnten dir da auch die Gespräche/Sitzungen mit deinem Psychiater helfen? Nebenfrage: Hast du zwischenzeitlich von ihm schon was schriftliches bekommen?
Geschafft meine Schutzmauer einzureißen war ein Prozess über längere Dauer und abhängig von verschiedenen Faktoren. Der wichtigste war dabei aber denke ich meine Alkoholabstinenz. Ich habe mich in den letzten Jahren in meiner Persönlichkeit viel über mich gelernt und entwickelt. ich verstehe viele Prozesse in mir,habe mir Gedanken gemacht,warum ich bei Problemen immer Alkohol getrunken habe bzw was ich damit erreichen oder utnerdrücken wollte. Ich habe überlegt wie ich anders diese Probleme überstehen kann und habe mich Schritt für Schritt daran gewöhnt und es gelernt mit anderen zu reden, mich anzuvertrauen. Ich muss nicht perfekt sein und Gefühle sind menschlich,gehören dazu und bringen ein nicht um,wenn man sie verarbeitet und nicht herunter schluckt und weg denkt und unterdrückt.
Mein Psychiater war dabei auch eine Stütze für mich. Es hat zwar ein Weilchen gedauert bis man sich aneinander gewöhnt und anvertraut hat,aber es half mir auch mit meiner 'fremden/neutralen' Person reden zu können,da es finde ich etwas anderes ist,ob ich mit Freunden/Familie spreche oder mit einem Psychiater den ich sonst nicht weiter kenne.
Ja,ich habe letztens das Schreiben abgeholt,denke aber leider nicht das mir das Vorteile bringt für die MPU bzw ob ich es überhaupt vorzeigen sollte.Es steht:
Ärtztliche Bescheinigung. Herr ... ist seit Dezember 2013 in unserer ambulanten Behandlung.Die Termine finden 1 -2 malig im Quartal statt. Aktuell erscheint Herr .... psychisch stabil und alkoholabstinent. Die Befunde dazu werden vom Gesundheitsamt vorgenommen. Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Sollte ich das mitnehmen? Bin mir da etwas unsicher,da es für den GA etwas wenig vllt erscheint 1-2 mal im Quartal.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich wusste ja schon einige Zeit bevor ich anfing abstinent zu leben das ich ein großes Alkoholproblem habe und ich hatte schon selber zu Hause ein paar Mal
versucht auf den Konsum wenigstens für eine bestimmte Dauer zu verzichten,was aber spätestens nach einer Woche wider scheiterte,da der Druck zu groß wurde.
Ich hatte Angst zu Versagen,ich sah mit diesem Schritt einen riesigen Berg Anstrengungen und Anforderungen,dem ich dachte nicht gewachsen zu sein und allein
die Vorstellung war für mich unvorstellbar,nie wieder Alkohol zu trinken. Alleine konnte ich das nicht schaffen und mich schmissen immer wieder Probleme zurück,
wie die Trennung meiner Freundin,Probleme auf der Arbeit oder das Verhältnis zu mein Eltern zu Hause. Ich benötigte Abstand und einen klaren Kopf um das alles
meistern zu können und ein Problem nach dem anderen zu beseitigen. Es türmten sich mit der Zeit immer mehr Schwierigkeiten die hauptsächlich der Alkohol mit sich
brachte und ich fasste dann den Entschluss freiwillig stationär in ein Krankenhaus zu gehen. Dort als ich erstmal einen klaren Kopf bekam,wurde mir bewusst
das ich so ein Leben nicht leben möchte und es auch andere Möglichkeiten und Wege geben muss außer sich mit Alkohol zu betäuben.
Das war dann bei der letzten Therapie, die du abgebrochen hast?
Nein,damit meinte ich eigentlich meine erste Entgiftung. Aber jetzt im Nachhinein fällt mir auf,wäre die Antwort ja nicht wirklich richtig, da ich danach noch nicht abstinent war,oder?
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Den entgültigen Absprung habe ich durch die Entgiftung geschafft. Die Zeit dort habe ich recht gut überstanden,da man unter Menschen war und Abstand von allem hatte.
Die eigentliche Prüfung war erst als ich wieder zu Hause war in meinem Alltag. Es fiel mir anfangs sehr schwer wieder zu Hause zu sein,da man das Leben noch
anders gewohnt war. Ich hatte in der Anfangsphase häufig Suchtdruck,da man immer wieder Bilder vor Augen hatte und es kannte wie man damals seinen Tag oder
bestimmte Situationen verbracht hat, setzte mich aber mit mir selber auseinander und reflektierte mich selber um nicht in alte Muster zu verfallen.
Sorry, aber wann genau war diese nochmal? Bisher habe ich nur von der Entgiftung im Mai 2012 gelesen...
Ja,sorry hier das selbe. Ich bin jetzt immer von dieser Entgiftung ausgegangen,da diese ausschlaggebend für mich war und ich seitdem meine 'Wandlung' angefangen hatte,das ich eine andere Sicht zu Alkohol bekam und etwas ändern wollte. Die späteren Vorfälle waren ja eher Lapse und keine wirklichen Rückfälle. Über einen längeren Zeitpunkt hatte ich ja seitdem dann incht mehr getrunken.
Wäre aber trotzdem dann auch falsch die Antwort oder?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Der wichtigste Punkt meines Erachtens ist,das ich weiterhin offen über meine Probleme und auch Gefühle rede,weil das der Auslöser und Ursache für mein damaligen
Konsum war. Ich bin offen und ehrlich mir selbst gegenüber,ich schäme mich nicht Schwächen zu zugeben oder wenn es mir mal schlecht geht und darf nichts
in mich hinein fressen wie damals. Ich habe stets Vertrauenspersonen an der Hand an die ich mich jederzeit wenden kann. Unter anderem auch mein Arzt bei dem ich mich jederzeit melden kann wenn es kritisch wird.
In Extremsituationen wäre ich auch bereit zur Prophylaxe stationär für eine Zeit in's Krankenhaus zu gehen. Außerdem halte ich mir stets vor Augen welche unzählige
Probleme ein Rückfall für mich wieder mit sich bringen würde.Mein Leben hat sich hinsichtlich sämtlichen Sachen zum Positiven gewendet,ich habe mittlerweile
schon viel erreicht,worauf ich auch sehr stolz bin und das möchte ich nicht aufs Spiel setzen.
Was wäre denn für dich eine "Extremsituation"? Was könnte dich dazu bringen wieder Alk. zu trinken?
Schwierige Frage,mal abgesehen von meiner ehrlichen Meinung,was 'möchte' denn der Gutachter bei solch einer Frage hören?
Meine ehrliche Antwort wäre jetzt, zB beim Todesfall meiner Eltern, ich würde in solch einem Fall versuchen die Trauer und Schmerz durch Gespräche mit Freunden usw zu verarbeiten,aber ich kann mir gut vorstellen das es mich trotzdem innerlich so fertig machen würde,das es schwer für mich werden würde stark zu bleiben. Kann es nicht 100% sagen. Sonst fällt mir jetzt direkt nichts ein was mich dazu bringen könnte.
Was wäre in meineM Fall die 'richtige' Antwort für den GA? Nichts könnte mich dazu wieder bringen?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,)
Nein,heute zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir das nicht vorstellen. Aber ich weiß wie hoch die Rückfallquote ist,auch speziell was Alkoholfahren angeht.
Ich kann dafür garantieren das ich heute nicht trinke,morgen auch,aber was in einem Monat ist,dafür kann ich keine 100% Garantie geben. Wichtig ist das ich
viel Acht auf mich selber gebe,in mich hineinhöre wie es mir geht und mit mir auch auseinander setze und sich nicht langsam wieder alte Verhaltensmuster
einschleichen,die mich früher oder später wieder zum Alkohol führen würden.
Doch, theoretisch vorstellen können, wirst du es dir immer müssen. Du lebst mit dieser Krankheit und du weißt ja selbst das sie nicht heilbar ist. Von daher wirst du immer auf dich achten müssen, in dich hineinhorchen wie es dir geht. Sobald du bemerkst das i-etwas "schief" läuft wirst du sofort reagieren müssen...
Ok,dann werde ich mir die Frage nochmal anders überdenken müssen! Uns wurde die Antwort auf diese Frage in dem MPU Vorbereitungskurs so beigebracht.
Morgen geht's zumindest zum 3ten Mal zur SHG,ich geh mit meinem guten Gefühl hin.
Und der Brief von der Fsst ist leider immer noch nicht angekommen. Abgegeben habe ich den Antrag am 9ten Februar,also heute vor 3 Wochen. Ich hoffe das dauert nicht mehr allzu lange. Der Leiter meiner SHG( hat auch dort wo ich meine MPU mache seine erste gemacht. Hat übrigens keinerlei Vorbereitungen getätigt,nur eine Therapie und direkt bestanden) meinte,wenn man die Zahlungsaufforderung dann bekommt und die direkt bezahlt,kriegt man auch sehr zügig seinen Termin für die MPU.
Ich hoffe der Brief kommt die Woche denn noch ....
Liebe Grüße!