Cannabis und Alkhol 3ter Anlauf

29. ***Waren sie Drogenabhängig?

Ja
Definitiv ja. Das erste was ich morgens wollte war kiffen. Sofort als ich aufstand war da nur dieser Gedanke. Ich befriedigte ihn schnell. Man kann sich einen starken Raucher vorstellen, der morgens erst mal eine raucht, bevor er ins Bad tippelt. Ich habe halt gekifft. Dann auf dem Weg zur Arbeit überlegte ich mir wie der Tag wohl verlaufen würde und wo ich wie kiffen könnte. Außerdem sah ich zu, dass ich immer genug hatte und nicht auf dem Trockenen saß. Anstatt nicht zu kiffen und normal zu essen, kaufte ich mir Gras, Tabak und aß 2 Wochen nur Nudeln pur. Ich machte Schulden, habe sogar Geld gestohlen, um mir mein Gras leisten zu können.

30. *** Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja es gab die Versuche und Gespräche mit meiner Mutter und mit meinen Freunden, es sein zu lassen und wieder auf den rechten Weg zu kehren. Alle wollten mir dabei helfen. Ich war jedoch dumm und dachte ich könne es besser.

31. ***Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe mich für die Abstinenz entschieden, weil ich es mit kontrolliertem Konsum Probiert habe. Ich bin damit auf die Schnauze gefallen. Auf kurz oder lang, ist man immer wieder voll dabei. Man fährt ja auch nicht mit Stützrädern obwohl es sicherer ist.
Außerdem war ich so weit unten angekommen, dass ich endlich einsah, was die Schuld daran trägt. Ich konnte mich ja auf der Arbeit nicht mal mehr konzentrieren, vergaß Dinge, machte blau und wurde Arbeitslos. Auch in neün Bewerbungsgesprächen hatte ich kein Selbstbewusstsein und bekam nur Jobs bei Zeitarbeitsfirmen.
Auch meine Freundin, war ein Grund zur Abstinenz. Irgendwann eine eigene Familie zu gründen, sind Gedanken mit denen ich mir eher meine Zukunft vorstelle.
Körperlich geht es mir viel besser. Ich bin nicht mehr so abgemagert und sehe so fertig aus, sondern gesund. So fühle ich mich auch. Kein Nägelkaün mehr, sondern Sport. Kein stinken nach Rauch sondern offen mit Menschen reden.


32. ***Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der größte Moment der mir die Augen öffnete, war mein Autounfall. Ich sah ein, dass es so nicht weitergehen kann. Mit Alkohol fiel mir die Entscheidung auch nicht ganz so schwer.
Die Entscheidung Cannabisfreies Leben, kam mir aber erst gegen Mitte-Ende der Lehrzeit. Ich lebte zu dieser Zeit von meinem Ausbildungsgehalt 2 Wochen sehr gut. Dann jedoch 2 Wochen so schlecht, dass es oft nur noch für das Nötigste an Nahrungsmitteln reichte. Manchmal hatte ich nichtmahl mehr einen Euro zum Wäsche waschen. So musste ich die alten Socken vom Vortag nochmals anziehen. Ich schämte mich, als ich meinen eigenen Gestank in der Berufsschule roch. Am selben Freitag habe ich meine Eltern in der Heimat besucht. Ich hasste auf der 4 stündigen Heimfahrt einfach alles und jeden. Ich beschloss, dass es so nicht weitergehen kann, dass es immer weiter nach unten gehen würde. Ich sah irgendwann ein, dass das Cannabis an meiner Lage Schuld sei. Ich beschloss es sein zu lassen. Mit der Umsetzung war es aber nicht so schnell getan wie gedacht.

33. ***Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich habe es mit gelegentlichem Konsum probiert. Bin am Ende jedoch wieder auf demselben täglichen Level gelandet wie zuvor. Dieses Suchtgefühl ist bei mir einfach so dermaßen stark vorhanden, dass es immer mehr will, sobald ich es auch nur ein bisschen befriedige.
34. ***Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn:
Es war ein einfach schreckliches Gefühl. Ich wurde sofort krank. Ich hatte Grippe. Ich versuchte weiterhin arbeiten zu gehen, musste aber aufgeben. Die ersten 3 Monate war jeden Tag dieses Suchtgefühl und auch die Gedanken, von morgens an da. Ich musste mich zwingen, es sein zu lassen und mich abzulenken. Ich bunkerte mich ein, und verbrachte viel Zeit mit meinem Computer Hobby. Ich hörte einige Hörbücher und sah Serien. Ablenkung war das A und O. Ich habe wenig gegessen. Ich war konstant schlecht gelaunt. Ich konnte schlecht schlafen, versuchte es dann auch gar nicht mehr. Blieb dann einfach lange wach, bis ich von selber einschlief, und machte was mir in den Sinn kam. Ich surfte viel im Internet. Ich setzte mich auf jeden Fall nicht unter Druck und sagte z.B. Jetzt ist es 11 durch, jetzt musst du schlafen

Mitte:
Nach diesen 3 Monaten war ich immer noch in wenig verpeilt unterwegs. Ich war jedoch schon sehr euphorisch. Ich erzählte vielen von meinem Vorhaben endlich nüchtern leben zu wollen. Ich begann mir die Psychotherapie zu suchen, und nahm die MPU erneut in mein Visier. Ich fing an Leuten einzureden, dass die auch aufhören sollten zu rauchen und zu trinken. Sie fanden dass nicht angenehm. Diese Suchtgedanken sind viel weniger seit der Therapie geworden. Ich habe gemerkt, dass es mir sehr hilft, wenn ich einmal in der Woche über meine Probleme spreche. Es kommen einfach nicht so viele Suchtgedanken auf. Das merkte ich besonders, als die Therapeutin mal Urlaub hatte. In der Zeit hatte ich mehr Rückfallgedanken als in normalen Wochen. Ich beschloss, dass mir auch in Zukunft wohl eine SHG suchen müsse, damit ich stabil bleibe.

Heute:

Heute habe ich fast gar keine Suchtgedanken mehr. Falls welche aufkommen, weiß ich was ich dagegen tun muss. Sie werden meistens schon im Keim erstickt. Ich versuche mich immer an die schlechten Zeiten zurückzürinnern. Mittlerweile habe ich auch gelernt, falls mal etwas schief läuft gar nicht mehr an Drogen zu denken sondern eher an Sport oder die Aggressionen auszulassen usf. Ich bekomme auch mehr und mehr positive Rückmeldungen über mein Gesamtbild. Als ich breit war, konnte ich nicht mehr normal mit Leuten reden, ich habe die Zähne nicht auseinanderbekommen, und konnte keinen Blickkontakt halten. Ich kriege also positive Antworten. Auch körperlich wirke ich Erwachsener. Aus dem Jugendlichen ist ein Mann geworden.

35. ***Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie und meine Freundin haben mir sehr geholfen. Meine Freundin konnte mich gut auf andere Gedanken bringen. Außerdem hat mich der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft samt Familie sehr motiviert. Bei meiner Familie konnte ich Ablenkung in Form von jeglicher Arbeit/Sport suchen und finden.
Meine alten Kollegen haben mir geholfen, ich offenbarte ihnen alles. Sie erzählten mir von Leuten aus ihrer Jugend, die heute am Königsplatz säßen. Sehr authentisch. Im gleichen Atemzug baten sie mir volle Unterstützung an.
Meine Therapeutin und die Gruppe haben mir ebenfalls geholfen indem wir Anti-Rückfall Strategien entwickelten und mir verschiedene Lösungen zu allen auftretenden Problemen zur Verfügung stellten.

36. ***Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Auf meine Abstinenz reagieren im Grunde positiv. Oft nerve ich nun manche mehr als vorher, ich weiß aber dass das schlimm ist. Die Standartantwort ist immer ein: Find ich gut!

37. ***Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja ich habe nicht geschafft den gesamten Kontakt abreißen zu lassen. Teilweise sind beste Freunde immer noch am Kiffen. Einer ist Mein Nachbar geworden. Ich gehe ihm jedoch aus dem Weg und besuche ihn nicht. Da ich diesen Leuten auch zu Beginn mitgeteilt hatte, wie sie sich verhalten sollen, falls ich mal nach etwas Stoff oder so frage, sehe ich da auch nicht das größte Problem.
Seit meiner Abstinenz habe ich sämtliche Kontakte eingestellt..

38.***Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Seit ich Abstinent lebe, habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen.

39. ***Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde Abstinent leben.

40.***Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. ***Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Da ich AB lebe wird es keinen derartigen Konflikt in Zukunft geben.


42. ***Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

In meiner Therapie habe ich viel über Rückfälle gelernt.
Es gibt verschiedene Arten davon, und angepasste Strategien damit umzugehen. Die wichtigste ist meiner Meinung nach, das Gespräch zu suchen. Ich kann mich immer an meine alte Therapeutin und meine Familie wenden.
Eine andere Strategie die ich habe, ist eine Liste mit den Dingen die mir wichtig sind und die ich in meiner AB Zeit erreicht habe. Diese habe ich in digitaler Form als Hintergrund im Handy. Ich erweitere die Liste immer, sobald ein neür Meilenstein dazukommt. Diese Verluste führe ich mir vor Augen, falls ich Rückfällig werde.

43. ***Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Abstinenz pur
 
17. ***Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe mir nie Gedanken über die Konseqünzen gemacht. Ich habe gedacht, wenn ich erwischt werde, gebe es eine Geldstrafe. Über Unfälle oder Personenschäden habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe mich sehr überschätzt.
Die Antwort ist nicht verkehrt, aber du musst deutlich machen, dass es für dich keinen Konflikt gab.


19. ***Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis bis zu 72 Stunden.
Stimmt nicht, ist abhängig vom Konsummuster ... schreib das so, wie ich es dir bereits formuliert habe.
Ist Wortspielerei ... aber mit großer Wirkung.

37. ***Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja ich habe nicht geschafft den gesamten Kontakt abreißen zu lassen. Teilweise sind beste Freunde immer noch am Kiffen. Einer ist Mein Nachbar geworden. Ich gehe ihm jedoch aus dem Weg und besuche ihn nicht. Da ich diesen Leuten auch zu Beginn mitgeteilt hatte, wie sie sich verhalten sollen, falls ich mal nach etwas Stoff oder so frage, sehe ich da auch nicht das größte Problem.
Seit meiner Abstinenz habe ich sämtliche Kontakte eingestellt..
Die Antwort, ist in ihrer Form, ein Wiederspruch !!! Du musst das etwas deutlicher beschreiben ... bezugnehmend auf F38.

41. ***Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Da ich AB lebe wird es keinen derartigen Konflikt in Zukunft geben.
Die Antwort ist nicht verkehrt, der GA will hier aber etwas mehr hören.
Beispiel: "Da ich meine Abstinenz strikt beibehalte, ich verspüre absolut kein Verlangen mehr Drogen einzunehmen. Zukünftig werde ich Drogen und Drogenkonsumenten stets aus dem Weg gehen."

42. ***Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

In meiner Therapie habe ich viel über Rückfälle gelernt.
Es gibt verschiedene Arten davon, und angepasste Strategien damit umzugehen. Die wichtigste ist meiner Meinung nach, das Gespräch zu suchen. Ich kann mich immer an meine alte Therapeutin und meine Familie wenden.
Eine andere Strategie die ich habe, ist eine Liste mit den Dingen die mir wichtig sind und die ich in meiner AB Zeit erreicht habe. Diese habe ich in digitaler Form als Hintergrund im Handy. Ich erweitere die Liste immer, sobald ein neür Meilenstein dazukommt. Diese Verluste führe ich mir vor Augen, falls ich Rückfällig werde.

Das ist Quatsch, Strategien sind stets aus dem Kopf heraus zu führen ... du musst deine geänderte Verhaltensweise erlernt haben. Du hättest mein Beispiel auch direkt übernehmen können.

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Die Sache ist jetzt schon etwas "einfacher" geworden, überarbeite die Anmerkungen ... und dann, denke ich, sind wir dem Ziel schon sehr nahe.

Überarbeiten und wieder neu einsetzen.
 
***Vorgeschichte:

1. ***Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 7 Klasse. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe wurde eine Droge zum Präsentieren eingeteilt. Meine Gruppe hatte das Thema LSD.


2. ***Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Im Alter von 16 Jahren, 2002

3. ***Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)

Erstkonsum mit 16 Jahren. Danach habe ich gelegentlich gekifft. Mit 17 Jahren habe ich täglich gekifft. Ca 1 g. Bis Juni 2008; 22 Jahre alt war ich da. Das war der Zeitpunkt 3 monate vor meiner MPU vor meiner ersten MPU.

Ich einen Rückfall über ca. 1 Jahr in der Zeit von ca.1.3.2010 bis 1.1.2011, auch rund 1 Gramm Cannabis tgl.
Seit 1.1.2011 bin ich clean.

Andere Drogen habe ich nie genommen.

4. ***Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja es kam auch vor, dass Ich Alkohol trank. Es war jedoch nie so viel wie am Tattag.


5. ***Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Zu Beginn habe ich an besonderen Anlässen getrunken. Es fing mit der Konfirmation an, Geburtstagen und unserem Dorffest. Ich trank Bier und selten etwas Likör. Es war rasch so, dass ich immer mehr Anlässe zum Feiern fand. Es ging schließlich soweit, dass das Wochenende schon Grund genug war zu feiern. Auch meine Trinkmenge stieg an. Den Likör habe ich immer öfter weggelassen und durch Schnäpse ersetzt. Die Menge und die Trinkzeiten wurden ebenfalls immer länger. Vor meiner Trunkenheitsfahrt war es schließlich so, dass sogar an 2 Tagen des Wochenendes getrunken wurde. Zwar nicht immer, aber früher war so etwas ausgeschlossen. Die Trinkmenge steigerte sich bis zu 6 0,33er Bier + 3-4 Schnäpse. Zuvor war sie entsprechend geringer. Da hatte ich auch oft nur Bier getrunken.
Nach meinen Unfall in 2004 habe ich den Alkohol stark eingeschränkt zu besonderen Anlässen getrunken.
Seit 2011 gar kein Alkohol.


6. *** Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Nein. Kaffee, wenn ich eingeladen werde (1x pro Monat)

7. ***Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja ich habe negative Folgen bei mir festgestellt. Ich lebte sehr eingeigelt und zurückgezogen. Ich hatte wenig Selbstvertraün. Ich hatte auch nie wirklich Mut auf Leute zu zugehen. Auch die Körperpflege zum Beispiel regelmäßige Zahnarztbesuche, fanden nicht statt. Oft hat es mich gestört, dass ich immer Müde war, ich konnte mich dadurch schlecht konzentrieren. Auch vergaß ich schnell Sachen die ich erledigen sollte. Ich war unzuverlässig.

8. ***Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja. Es war wie ein Kreislauf. Ich verbrachte den Tag oft mit dem Vorsatz, heute lasse ich sein, sobald es Abend wurde ich aufgedreht nicht zur Ruhe fand, konsumierte ich wieder. Auch die Menge steigerte sich.

***Auffälligkeit:

9. ***Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,58 Promille
THC 5 ng/ml
THC-OH 3 ng/ml
THC-COOH 168 ng/ml

10. ***Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe täglich 1 Gramm Hasch/Gras geraucht. Getrunken hatte ich dieser Woche noch nichts.

11. ***Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich hatte 1 Gramm Cannabis Haschisch konsumiert.


12. ***Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich wollte meinen Abschied feiern, da ich entfernt der Heimat eine Lehre antreten wollte, was ich auch tat.
13.***Wie sind Sie auffällig geworden?

Da Ich mich mit meinem Auto mehrfach überschlagen hatte, habe ich die Rettung alarmiert. Den zusätzlich hinzugekommenen Polizisten habe ich direkt meinen Führerschein gegeben und alles gebeichtet. Ich stand sehr unter Schock.

*** Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):


14. ***Was war der Grund der Fahrt?
Ich war mit meinen Freunden auf die Kirmes im Nachbarort um meinen Abschied zu feiern.
15. ***Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

5-6 / 3-4 Kilometer

16. ***Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Eigentlich vorher jeden Tag, an dem ich am Verkehr teilgenommen hatte. Ich habe den Führerschein quasi breit gemacht. Da ich ihn ca. 3 Monate hatte, errechne ich 150-mal.

17. ***Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Zu Beginn, als ich meinen Führerschein machte, dachte ich mir, dass man bekifft ja nicht Auto fährt. Ich habe also meine erste Fahrstunde nüchtern hinter mich gebracht. Bei der 2ten jedoch, war ich bekifft. Ich wurde ironischerweise für meine ruhige Fahrweise und meine großen Fortschritte gelobt. Seit dem hatte ich keinen Konflikt mehr bekifft Auto zu fahren.

18. ***Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Es gibt Gesetze die das Verbieten, weil nach Alkohol und Drogenkonsum viele schlimme Unfälle passiert sind. Man hat ein anderes Reaktionsvermögen, die Reaktionen sind langsamer, manch einer reagiert auf Dinge die gar nicht da sind, andere Reagieren gar nicht mehr. Evtl. schläft man sogar ein.

Außerdem besitzt man der Gesellschaft eine Verantwortung wenn man ein Auto, oder anders gesagt eine große tödliche Waffe, benutzt. Es geht ja nicht immer um die eigene Sicherheit, die Sicherheit der Mitmenschen ist SEHR gefährdet.

19. ***Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis bis zu 72 Stunden.


20. ***Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Natürlich habe ich mich immer informiert, was da passiert. Welche Folgen es haben kann. Also gewusst habe ich es. Ich habe mir jedoch immer gesagt, ach mir passiert das schon nicht. Lungenkrebs ach ja den gibts, aber auch nur zu 50% da bin ich bestimmt bei den anderen 50%. Mittlerweile merke ich immer mehr wie noch dümmer ich war, als ich breit war. Ich hatte nur die Leistungsfähigkeit einer Erdnuss, keinen Elan keinen Antrieb. Früher habe ich gedacht, wenn du nüchtern bist, biste genauso am chillen, das ist nun aber ganz anders.
Bevor ich das erste Mal kiffte, habe ich mich auch gründlich im Internet zu dem Thema eingelesen.
Es kann außerdem zu einer seelischen und auch körperlichen Abhängigkeit kommen.
Ich habe auch gehört dass es zu schwere Missbildungen bei den Nachkommen von Drogenabhängigen kommt.

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Warum ist es passiert?


21. ***Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Generell will und kann ich niemandem eine direkte Schuld für meinen Konsum zusprechen. Der Hauptgrund für meinen ersten Konsum war Neugier und der Druck einiger Freunde. Das Thema Gruppenzwang spielte eine Rolle. Wir waren auf einer Hausparty und einige Jugendliche kifften im Badezimmer eigentlich alle der anwesenden bis auf einen. Dem das Ganze, so wie mir, neu war. Ich warf in die Runde das ich auch gerne wissen will, wie das ist. Schnell sagte man mir, mach den Kopf über den Eimer und fang an einzuatmen, Mit einem überraschten Druck auf meinen Hinterkopf wurde ich samt Flasche Richtung Wassereimer gedrückt. ..
Jetzt wo ich mit der Therapiegruppe und der Psychologin mein Leben nochmal habe Revü passieren lassen, fiel mir auf, dass meine Eltern zwar immer anwesend waren, jedoch nie Zeit mit mir verbrachten. Sie besitzen einen Getränkegroßhandel. Arbeiten quasi 6 Tage die Woche von 7-19 Uhr. Mir ist das nie aufgefallen, da sie ja da waren, aber wirklich mal etwas gemeinsam unternommen, haben wir ganz selten bis gar nicht. Oft gab es Zankerei mit meinen 2 jüngeren Brüdern und einer total entnervten Mutter die neben ihrer füllenden Arbeit noch 3 Kinder erziehen sollte.
Dies KÖNNTE ein Grund sein. Ist nur blöd für seine eigenen Fehler jemand anderen zu benennen.
Auch als ich mehrfach von meinen Eltern erwischt wurde, stellte sich nie Besserung ein. Ich wollte mir das nicht nehmen lassen. Ich war sehr rebellisch und argumentierte damit, dass die anderen alle Saufen und ich halt kiffen will.
Auch durch Berichte anderer Jugendlicher, sowie meine Internetrecherchen wurde meine Neugier dass einmal auszuprobieren immer grösser.
Ich verharmloste mir das Kiffen indem ich argumentierte, dass es doch am Baum wüchse und Gott sich bestimmt etwas dabei dachte uns das zu geben.


22. ***Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Familie war schockiert und erschrocken. Sie hatten auch keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet. Sie wussten gar nicht wie sie reagieren sollten. Meine Mutter stellte sofort einen ernsten Vergleich zu Heroin an, worauf ich erwiderte, dass man das so nun auch nicht vergleichen kann.
Meine Freunde waren geteilt. Es gab die eine Cliqü die kein Verständnis zeigte. Sie regten sich nicht darüber auf bzw. schwiegen das Thema tot. Sie nahmen es hin.
Die andere Cliqü gründete sich zu der Zeit erst, es waren alles Kiffer.
Zu Beginn war ich in der ersteren Cliqü fühlte mich aber schnell zu den Kiffern hingezogen.
Nach einiger Zeit, bekam die erste Cliqü mit, wie ich mich veränderte und dass mir das Kiffen wichtiger war, als die Freundschaft zu Ihnen. Es gab einmal eine Art Krisenrat bei meinen Eltern im Wohnzimmer. Als ich mal wieder breit nach Hause kam, warteten viele meiner Freunde samt meinen Eltern auf mich und redeten nochmal mit mir über die ganze Sache. Sie haben echt ihr Bestes versucht. Sie haben mich auch nicht vor die Wahl gestellt oder Druck ausgeübt, sie haben mir nur aufgezählt, dass sich vieles ändern wird, und ob ich das wirklich will. Ich argumentierte mit denselben Argumenten wie immer. Die einen saufen halt, die anderen kiffen. Ich hatte den totalen Tunnelblick und keine Weitsicht.
Daraufhin merkte ich wie mich mehr und mehr alte Freunde mieden. Sie dachten nun auch anders über mich.
Wir leben in einem 2000 Einwohner Ort und meine Eltern haben diesen Getränkemarkt. Da gab es dann das Problem mit dem kiffenden Sohn, und wie man es angehen sollte. Ich dachte mir, ach die halten schon ihre Klappe, es würde sie ja bestimmt selber schädigen. Taten sie aber nicht. Meine Mama war der Ansicht, je mehr Leute Bescheid wüssten, könnten mit dabei helfen, wenn man mich (und meine Freunde) kiffen gehen sieht, uns davon abzuhalten.
Einige Male wurden wir erwischt, und jeder von uns wurde heimgebracht, bei den anderen Eltern abgeben mit Worten wie wir haben sie mal wieder zusammen beim haschen erwischt.
Einige Eltern sahen es locker einige weniger. Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr verfolgt. Es hinderte mich aber nicht es sein zu lassen, ganz im Gegenteil, der Rebell kam mehr und mehr hinaus.

23. ***Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein solch Ereignisse gab es nicht. Es war eine stetig ansteigende Kurve. Von Mal ging es zu Monatlich, schnell Wöchentlich, noch schneller täglich und dann mehrmals am Tag. Wenn ich mal mehr Geld als sonst zur Verfügung hatte konsumierte ich auch mehr. Als ich meinen Autounfall hatte, konsumierte ich bereits schon täglich. Der kurierte mich nur vom Alkohol. Gekifft habe ich nach wie vor.

24. ***Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Ja, den Entschluss hatte ich schon länger vor Augen, schämte mich aber davor jemanden aufzusuchen. Nach meinem Rückfall jedoch war mir klar, es geht nicht alleine. Außerdem riet mir mein negatives MPU Gutachten, eine derartige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich habe mich dann an das Diakonische Werk in Kassel gewendet. Dort belege ich einen Gruppentherapiekurs; Sitzungsdaür 80 Stunden 100 Minuten. Ich verlängerte außerdem um weitere 40 in Abstimmung mit der Psychologin.
Zusätzlich habe ich meine Freundin mit einbezogen und fragte sie ob sie mir Helfen könnte, und dass Ganze mit mir zusammen durchstehen will. Meine Familie unterstützt mich ebenfalls wo sie kann. Auch meiner alten Kiffer Cliqü machte ich klar, dass ich mit Ihnen nicht mehr so viel zu tun haben werde und sollte ich doch mal irgendwas wollen, dass sie mir nicht geben bzw. weiterhelfen sollen. Ich informierte im Prinzip jeden um mich rum.
25. ***Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. ***Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Es gab eine lange Konsumpause. Von ca. einem Jahr. Wobei ich mir das Trinken und Rauchen in der Zeit nicht verboten habe.
Als Konsumspitze ist es meine Lehrzeit gewesen.

***Warum? Wann?

Nach meinem Autounfall hatte ich die Hoffnung dass ich in den 3 Jahren Ausbildung danach schon irgendwann von alleine nüchtern werden würde. Dem war aber nicht so. Ich kiffte die ganze Lehre hindurch. Ich erreichte mein selbst gestecktes Ziel nur teils, Ausbildung ja, Auto nein. Der Wille es endlich sein zu lassen war also schon da. Aber es fehlte mir noch die richtige Gelegenheit. Ich lernte gegen Ende des Jahres meine Freundin kennen, und beschloss dann zu Neujahr endlich aufzuhören und ein Neüs Leben zu beginnen. Da ich mir mit Ihr genug Ablenkung versprach fand ich die Gelegenheit gegeben. Außerdem wollte ich unbedingt meinen Führerschein wiederhaben, um eine vernünftige Arbeitsstelle finden zu können. Ich hatte zu der Zeit eine Stelle aufm Bau bei einer Zeitarbeitsfirma.

27. ***Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich hatte nie richtig gelernt überhaupt abzuschalten. Dieses Gefühl kam erst hervor als ich einmal kiffte. Mittlerweile mache ich gezielt Übungen (autogenes Training) oder powere mich über Sport aus. Auf den Gedanken wär ich aber von alleine gar nicht gekommen. Kiffen war mir damals einfach praktischer.
Außerdem habe ich mir einige Neus Hobbies zugelegt. Ich lasse Drachensteigen (Spannweite 4m) Fahre Rad oder Skates.
28. ***Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der probiert begibt sich in eine gewisse Gefahr. Ich sah die Gefahr damals nicht. Zürst redete ich mir ein, dass ich immer aufhören könne, es wurde jedoch immer schwerer.

29. ***Waren sie Drogenabhängig?

Ja
Definitiv ja. Das erste was ich morgens wollte war kiffen. Sofort als ich aufstand war da nur dieser Gedanke. Ich befriedigte ihn schnell. Man kann sich einen starken Raucher vorstellen, der morgens erst mal eine raucht, bevor er ins Bad tippelt. Ich habe halt gekifft. Dann auf dem Weg zur Arbeit überlegte ich mir wie der Tag wohl verlaufen würde und wo ich wie kiffen könnte. Außerdem sah ich zu, dass ich immer genug hatte und nicht auf dem Trockenen saß. Anstatt nicht zu kiffen und normal zu essen, kaufte ich mir Gras, Tabak und aß 2 Wochen nur Nudeln pur. Ich machte Schulden, habe sogar Geld gestohlen, um mir mein Gras leisten zu können.

30. *** Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja es gab die Versuche und Gespräche mit meiner Mutter und mit meinen Freunden, es sein zu lassen und wieder auf den rechten Weg zu kehren. Alle wollten mir dabei helfen. Ich war jedoch dumm und dachte ich könne es besser.

31. ***Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe mich für die Abstinenz entschieden, weil ich es mit kontrolliertem Konsum Probiert habe. Ich bin damit auf die Schnauze gefallen. Auf kurz oder lang, ist man immer wieder voll dabei. Man fährt ja auch nicht mit Stützrädern obwohl es sicherer ist.
Außerdem war ich so weit unten angekommen, dass ich endlich einsah, was die Schuld daran trägt. Ich konnte mich ja auf der Arbeit nicht mal mehr konzentrieren, vergaß Dinge, machte blau und wurde Arbeitslos. Auch in neün Bewerbungsgesprächen hatte ich kein Selbstbewusstsein und bekam nur Jobs bei Zeitarbeitsfirmen.
Auch meine Freundin, war ein Grund zur Abstinenz. Irgendwann eine eigene Familie zu gründen, sind Gedanken mit denen ich mir eher meine Zukunft vorstelle.
Körperlich geht es mir viel besser. Ich bin nicht mehr so abgemagert und sehe so fertig aus, sondern gesund. So fühle ich mich auch. Kein Nägelkaün mehr, sondern Sport. Kein stinken nach Rauch sondern offen mit Menschen reden.


32. ***Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der größte Moment der mir die Augen öffnete, war mein Autounfall. Ich sah ein, dass es so nicht weitergehen kann. Mit Alkohol fiel mir die Entscheidung auch nicht ganz so schwer.
Die Entscheidung Cannabisfreies Leben, kam mir aber erst gegen Mitte-Ende der Lehrzeit. Ich lebte zu dieser Zeit von meinem Ausbildungsgehalt 2 Wochen sehr gut. Dann jedoch 2 Wochen so schlecht, dass es oft nur noch für das Nötigste an Nahrungsmitteln reichte. Manchmal hatte ich nichtmahl mehr einen Euro zum Wäsche waschen. So musste ich die alten Socken vom Vortag nochmals anziehen. Ich schämte mich, als ich meinen eigenen Gestank in der Berufsschule roch. Am selben Freitag habe ich meine Eltern in der Heimat besucht. Ich hasste auf der 4 stündigen Heimfahrt einfach alles und jeden. Ich beschloss, dass es so nicht weitergehen kann, dass es immer weiter nach unten gehen würde. Ich sah irgendwann ein, dass das Cannabis an meiner Lage Schuld sei. Ich beschloss es sein zu lassen. Mit der Umsetzung war es aber nicht so schnell getan wie gedacht.
 
33. ***Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich habe es mit gelegentlichem Konsum probiert. Bin am Ende jedoch wieder auf demselben täglichen Level gelandet wie zuvor. Dieses Suchtgefühl ist bei mir einfach so dermaßen stark vorhanden, dass es immer mehr will, sobald ich es auch nur ein bisschen befriedige.
34. ***Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn:
Es war ein einfach schreckliches Gefühl. Ich wurde sofort krank. Ich hatte Grippe. Ich versuchte weiterhin arbeiten zu gehen, musste aber aufgeben. Die ersten 3 Monate war jeden Tag dieses Suchtgefühl und auch die Gedanken, von morgens an da. Ich musste mich zwingen, es sein zu lassen und mich abzulenken. Ich bunkerte mich ein, und verbrachte viel Zeit mit meinem Computer Hobby. Ich hörte einige Hörbücher und sah Serien. Ablenkung war das A und O. Ich habe wenig gegessen. Ich war konstant schlecht gelaunt. Ich konnte schlecht schlafen, versuchte es dann auch gar nicht mehr. Blieb dann einfach lange wach, bis ich von selber einschlief, und machte was mir in den Sinn kam. Ich surfte viel im Internet. Ich setzte mich auf jeden Fall nicht unter Druck und sagte z.B. Jetzt ist es 11 durch, jetzt musst du schlafen

Mitte:
Nach diesen 3 Monaten war ich immer noch in wenig verpeilt unterwegs. Ich war jedoch schon sehr euphorisch. Ich erzählte vielen von meinem Vorhaben endlich nüchtern leben zu wollen. Ich begann mir die Psychotherapie zu suchen, und nahm die MPU erneut in mein Visier. Ich fing an Leuten einzureden, dass die auch aufhören sollten zu rauchen und zu trinken. Sie fanden dass nicht angenehm. Diese Suchtgedanken sind viel weniger seit der Therapie geworden. Ich habe gemerkt, dass es mir sehr hilft, wenn ich einmal in der Woche über meine Probleme spreche. Es kommen einfach nicht so viele Suchtgedanken auf. Das merkte ich besonders, als die Therapeutin mal Urlaub hatte. In der Zeit hatte ich mehr Rückfallgedanken als in normalen Wochen. Ich beschloss, dass mir auch in Zukunft wohl eine SHG suchen müsse, damit ich stabil bleibe.

Heute:

Heute habe ich fast gar keine Suchtgedanken mehr. Falls welche aufkommen, weiß ich was ich dagegen tun muss. Sie werden meistens schon im Keim erstickt. Ich versuche mich immer an die schlechten Zeiten zurückzürinnern. Mittlerweile habe ich auch gelernt, falls mal etwas schief läuft gar nicht mehr an Drogen zu denken sondern eher an Sport oder die Aggressionen auszulassen usf. Ich bekomme auch mehr und mehr positive Rückmeldungen über mein Gesamtbild. Als ich breit war, konnte ich nicht mehr normal mit Leuten reden, ich habe die Zähne nicht auseinanderbekommen, und konnte keinen Blickkontakt halten. Ich kriege also positive Antworten. Auch körperlich wirke ich Erwachsener. Aus dem Jugendlichen ist ein Mann geworden.

35. ***Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie und meine Freundin haben mir sehr geholfen. Meine Freundin konnte mich gut auf andere Gedanken bringen. Außerdem hat mich der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft samt Familie sehr motiviert. Bei meiner Familie konnte ich Ablenkung in Form von jeglicher Arbeit/Sport suchen und finden.
Meine alten Kollegen haben mir geholfen, ich offenbarte ihnen alles. Sie erzählten mir von Leuten aus ihrer Jugend, die heute am Königsplatz säßen. Sehr authentisch. Im gleichen Atemzug baten sie mir volle Unterstützung an.
Meine Therapeutin und die Gruppe haben mir ebenfalls geholfen indem wir Anti-Rückfall Strategien entwickelten und mir verschiedene Lösungen zu allen auftretenden Problemen zur Verfügung stellten.

36. ***Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Auf meine Abstinenz reagieren im Grunde positiv. Oft nerve ich nun manche mehr als vorher, ich weiß aber dass das schlimm ist. Die Standartantwort ist immer ein: Find ich gut!

37. ***Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Seit ich Abstinent lebe und meine Therapie begann habe ich keinen Kontakt mehr zu dieser Cliqü.

38. ***Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Seit ich Abstinent lebe, habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen.

39. ***Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde Abstinent leben.

40.***Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. ***Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Da ich AB lebe wird es keinen derartigen Konflikt in Zukunft geben. Ich will keine Drogen mehr nehmen, und ich will auch keinen Kontakt mehr mit Drogenkonsumenten haben. Ich werde Drogen und Drogenkonsumenten aus dem Wege gehen.


42. ***Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

In meiner Therapie habe ich viel über Rückfälle gelernt.
Es gibt verschiedene Arten davon, und angepasste Strategien damit umzugehen. Die wichtigste ist meiner Meinung nach, das Gespräch zu suchen. Ich kann mich immer an meine alte Therapeutin und meine Familie wenden, falls ich Verlangen spüren sollte. Ich weiß dass es immer irgendwo professionelle Hilfe gibt, die ich in Anspruch nehmen kann.

43. ***Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Abstinenz pur
 
17. ***Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Zu Beginn, als ich meinen Führerschein machte, dachte ich mir, dass man bekifft ja nicht Auto fährt. Ich habe also meine erste Fahrstunde nüchtern hinter mich gebracht. Bei der 2ten jedoch, war ich bekifft. Ich wurde ironischerweise für meine ruhige Fahrweise und meine großen Fortschritte gelobt. Seit dem hatte ich keinen Konflikt mehr bekifft Auto zu fahren.
Ich hatte dir geschrieben ... "Die Antwort ist nicht verkehrt, ...", jetzt ist sie verkehrt :smiley2204:

Schreib das einfach wie folgt: "Für mich gab es keinen Konflikt, Ich habe mir nie Gedanken über die Konseqünzen gemacht. Ich habe gedacht, wenn ich erwischt werde, gebe es eine Geldstrafe. Über Unfälle oder Personenschäden habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe mich sehr überschätzt."

19. ***Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis bis zu 72 Stunden.
Die Frage hast du gar nicht bearbeitet !

42. ***Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

In meiner Therapie habe ich viel über Rückfälle gelernt.
Es gibt verschiedene Arten davon, und angepasste Strategien damit umzugehen. Die wichtigste ist meiner Meinung nach, das Gespräch zu suchen. Ich kann mich immer an meine alte Therapeutin und meine Familie wenden, falls ich Verlangen spüren sollte. Ich weiß dass es immer irgendwo professionelle Hilfe gibt, die ich in Anspruch nehmen kann.
Führe hier einen wichtigen Satz an erster Stelle ein: "Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus."
------------------------------------------

Mir kommt vor, dass du den FB anscheinend im Schnelldurchlauf überarbeitet hast (F19 einfach ignoriert).
Gib dir bitte etwas mehr Mühe, nicht ich muß zur MPU sondern DU !

Überarbeiten und wieder neu einstellen.
 
Wie ein Hellseher -.-


Frage 19 hab ich in meinem Hirn aber beantwortet gehabt :)

Ich werde das ganze komplett nochmal durchgehen, Samstag habe ich einen freien Tag, ich hoffe, dass ich das bis Montag dann noch hinbekomme :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo und nocheinmal!!

Es war wieder einmal ein Haufen Arbeit. Ich hoffe diesmal ist alles stimmig!

***Vorgeschichte:

1. ***Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 7 Klasse. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe wurde eine Droge zum Präsentieren eingeteilt. Meine Gruppe hatte das Thema LSD.


2. ***Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Ich war 16 Jahre alt. Es war in 2002.

3. ***Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)

Erstkonsum mit 16 Jahren. Danach habe ich gelegentlich gekifft. Mit 17 Jahren habe ich täglich gekifft. Ca. 1 g. Bis Juni 2008; 22 Jahre alt war ich da. Das war der Zeitpunkt 3 Monate vor meiner ersten MPU.

Ich hatte einen Rückfall über ca. 1 Jahr in der Zeit vom 1.3.2010 bis 1.1.2011.
Seit 1.1.2011 bin ich clean.

Andere Drogen habe ich nie genommen.

4. ***Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja es kam auch vor, dass Ich Alkohol trank. Es war jedoch nie so viel wie am Tattag.


5. ***Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Zu Beginn habe ich an besonderen Anlässen getrunken. Es fing mit der Konfirmation an, Geburtstagen und unserem Dorffest. Ich trank Bier und selten etwas Likör. Es war rasch so, dass ich immer mehr Anlässe zum Feiern fand. Es ging schließlich soweit, dass das Wochenende schon Grund genug war um zu feiern. Auch meine Trinkmenge stieg an. Den Likör habe ich immer öfter weggelassen und durch Schnäpse ersetzt. Die Menge und die Trinkzeiten wurden ebenfalls immer länger. Vor meiner Trunkenheitsfahrt war es schließlich so, dass ich manchmal sogar an 2 Tagen des Wochenendes getrunken hatte. Die Trinkmenge steigerte sich bis zu 6 * 0,33er Bier + 3-4 Schnäpse. Zuvor war sie entsprechend geringer. Da hatte ich auch oft „nur“ Bier getrunken.
Nach meinen Unfall in 2004 habe ich den Alkohol stark eingeschränkt zu besonderen Anlässen getrunken.
Seit 2011 gar kein Alkohol.


6. *** Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Nein. Sehr selten trinke ich einen Kaffee in Gesellschaft.

7. ***Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja ich habe negative Folgen bei mir festgestellt. Ich lebte sehr eingeigelt und zurückgezogen. Ich hatte wenig Selbstvertraün. Ich hatte auch nie wirklich Mut auf Leute zu zugehen. Auch die Körperpflege zum Beispiel regelmäßige Zahnarztbesuche, fanden nicht statt. Oft hat es mich gestört, dass ich immer Müde war, ich konnte mich dadurch schlecht konzentrieren. Auch vergaß ich schnell Sachen die ich erledigen sollte. Ich war unzuverlässig.

8. ***Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja. Es war wie ein Kreislauf. Ich begann den Tag oft mit dem Vorsatz, heute lasse ich es sein, sobald es Abend wurde, wurde ich jedoch immer aufgedrehter und nervöser, sodass ich wieder konsumierte. Auch die Menge steigerte sich.

***Auffälligkeit:

9. ***Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1 58 Promille
THC 5 ng/ml
THC-OH 3 ng/ml
THC-COOH 168 ng/ml

10. ***Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe täglich 1 Gramm Hasch/Gras geraucht. Getrunken hatte ich dieser Woche noch nichts.

11. ***Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich hatte 1 Gramm Cannabis Haschisch konsumiert.


12. ***Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich wollte meinen Abschied feiern, da ich entfernt der Heimat eine Lehre antreten wollte, was ich auch tat.
13. ***Wie sind Sie auffällig geworden?

Da Ich mich mit meinem Auto mehrfach überschlagen hatte, habe ich die Rettung alarmiert. Den zusätzlich hinzugekommenen Polizisten habe ich direkt meinen Führerschein gegeben und alles gebeichtet. Ich stand sehr unter Schock.

*** Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):


14. ***Was war der Grund der Fahrt?
Ich war mit meinen Freunden auf die Kirmes im Nachbarort um meinen Abschied zu feiern.
15. ***Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

5-6 / 3-4 Kilometer

16. ***Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Eigentlich vorher jeden Tag, an dem ich am Verkehr teilgenommen hatte. Ich habe den Führerschein quasi breit gemacht. Da ich ihn ca. 3 Monate hatte, errechne ich 150-mal.

17. ***Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Für mich gab es da keinen Konflikt, weil ich mir nie Gedanken über die Konseqünzen gemacht hatte. Ich dachte, wenn ich erwischt werde, gebe es eine Geldstrafe, und damit sei die Sache dann aus der Welt. Über Unfälle und Personenschäden habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich habe mich einfach viel zu sehr überschätzt.

18. ***Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Es gibt Gesetze die das Verbieten, weil nach Alkohol und Drogenkonsum viele schlimme Unfälle passiert sind. Man hat ein anderes Reaktionsvermögen, die Reaktionen sind langsamer, manch einer reagiert auf Dinge, die gar nicht da sind; Andere Reagieren gar nicht mehr. Eventüll schläft man sogar ein.

Außerdem besitzt man der Gesellschaft gegenüber eine Verantwortung wenn man ein Auto, oder anders gesagt eine große tödliche Waffe, benutzt. Es geht ja nicht immer um die eigene Sicherheit, die Sicherheit der Mitmenschen ist SEHR gefährdet.

19. ***Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis, je nach Konsummuster, bis zu 72 Stunden.


20. ***Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Natürlich habe ich mich immer informiert, was da passiert. Welche Folgen es haben kann. Also gewusst habe ich es. Ich habe mir jedoch immer gesagt, ach mir passiert das schon nicht.
Eine Folge kann Lungenkrebs sein. Ich sagte mir jedoch immer, dass ich bestimmt zu der Gruppe von Leuten gehöre, die nie Lungenkrebs bekommen würde.
Andere Folgen wie Lustlosigkeit, mentale Abstumpfung, oder auch, dass sich das Kurzzeitgedächtnis erheblich verschlechtert, habe ich selber miterlebt. Auch die Antriebslosigkeit war schlimm. Ich hatte gar keine Motivation mehr etwas zu Unternehmen.
Das schlimmste ist jedoch die seelische und körperliche Abhängigkeit, die entstehen kann.
Ich habe auch gehört dass es zu schwere Missbildungen bei den Nachkommen von Drogenabhängigen kommen kann.

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Warum ist es passiert?


21. ***Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Generell will und kann ich niemandem eine direkte Schuld für meinen Konsum zusprechen. Der Hauptgrund für meinen ersten Konsum war Neugier und der Druck einiger Freunde. Das Thema Gruppenzwang spielte eine Rolle. Wir waren auf einer Hausparty und einige Jugendliche kifften im Badezimmer eigentlich alle der anwesenden bis auf einen. Dem das Ganze, so wie mir, neu war. Ich warf in die Runde das ich auch gerne wissen will, wie das ist. Schnell sagte man mir, mach den Kopf über den Eimer und fang an einzuatmen. Mit einem überraschten Druck auf meinen Hinterkopf wurde ich samt Flasche Richtung Wassereimer gedrückt. ..
Jetzt wo ich mit der Therapiegruppe und der Psychologin mein Leben nochmal habe Revü passieren lassen, fiel mir auf, dass meine Eltern zwar immer anwesend waren, jedoch nie Zeit mit mir verbrachten. Sie besitzen einen Getränkegroßhandel. Arbeiten quasi 6 Tage die Woche von 7-19 Uhr. Mir ist es nie aufgefallen, da sie ja „da“ waren, aber wirklich mal etwas gemeinsam unternommen, haben wir ganz selten bis gar nicht. Oft gab es Zankerei mit meinen 2 jüngeren Brüdern und einer total entnervten Mutter die neben ihrer füllenden Arbeit noch 3 Kinder erziehen sollte.
Dies KÖNNTE ein Grund sein. Es fällt mir jedoch schwer einen Anderen für meine Fehler zu benennen.
Auch als ich mehrfach von meinen Eltern erwischt wurde, stellte sich nie Besserung ein. Ich wollte mir das nicht nehmen lassen. Ich war sehr rebellisch und argumentierte damit, dass die anderen alle Saufen und ich halt kiffen will.
Auch durch Berichte anderer Jugendlicher, sowie meine Internetrecherchen wurde meine Neugier dass einmal auszuprobieren immer grösser.
Ich verharmloste mir das Kiffen indem ich argumentierte, dass es doch am Baum wüchse und Gott sich bestimmt etwas dabei dachte uns das zu geben.


22. ***Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Familie war schockiert und erschrocken. Sie hatten auch keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet. Sie wussten gar nicht wie sie reagieren sollten. Meine Mutter stellte sofort einen ernsten Vergleich zu Heroin an, worauf ich erwiderte, dass man das so nun auch nicht vergleichen kann.
Meine Freunde waren geteilt. Es gab die eine Cliqü die kein Verständnis zeigte. Sie regten sich nicht darüber auf bzw. schwiegen das Thema tot. Sie nahmen es hin.
Die andere Cliqü gründete sich zu der Zeit erst, es waren alles Kiffer.
Zu Beginn war ich in der ersteren Cliqü fühlte mich aber schnell zu den Kiffern hingezogen.
Nach einiger Zeit, bekam die erste Cliqü mit, wie ich mich veränderte und dass mir das Kiffen wichtiger war, als die Freundschaft zu Ihnen. Es gab einmal eine Art „Krisenrat“ bei meinen Eltern im Wohnzimmer. Als ich mal wieder breit nach Hause kam, warteten viele meiner Freunde samt meinen Eltern auf mich und redeten nochmal mit mir über die ganze Sache. Sie haben echt ihr Bestes versucht. Sie haben mich auch nicht vor die Wahl gestellt oder Druck ausgeübt, sie haben mir nur aufgezählt, dass sich vieles ändern wird, und ob ich das wirklich will. Ich argumentierte mit denselben Argumenten wie immer. Die einen saufen halt, die anderen kiffen. Ich hatte den totalen Tunnelblick und keine Weitsicht.
Daraufhin merkte ich wie mich mehr und mehr alte Freunde mieden. Sie dachten nun auch anders über mich.
Wir leben in einem 2000 Einwohner Ort und meine Eltern haben diesen Getränkemarkt. Da gab es dann das Problem mit dem kiffenden Sohn, und wie man es angehen sollte. Ich dachte mir, meine Eltern werden das Thema nicht an die große Glocke hängen, es würde Ihnen ja bestimmt selber schädigen. Taten sie aber. Meine Mutter war der Ansicht, je mehr Leute Bescheid wüssten, könnten mit dabei helfen, wenn man mich (und meine Freunde) „kiffen gehen“ sieht, uns davon abzuhalten.
Einige Male wurden wir erwischt, und jeder von uns wurde heimgebracht, bei den anderen Eltern abgeben mit Worten wie „wir haben sie mal wieder zusammen beim haschen erwischt“.
Einige Eltern sahen es locker einige weniger. Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr verfolgt. Es hinderte mich aber nicht es sein zu lassen, ganz im Gegenteil, der Rebell kam mehr und mehr hinaus.

23. ***Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein solch Ereignisse gab es nicht. Es war eine stetig ansteigende Kurve. Von Mal ging es zu Monatlich, schnell Wöchentlich, noch schneller täglich und dann mehrmals am Tag. Wenn ich mehr Geld als sonst zur Verfügung hatte konsumierte ich auch mehr. Als ich meinen Autounfall hatte, konsumierte ich bereits schon täglich. Der „kurierte“ mich nur vom Alkohol. Gekifft hatte ich nach wie vor.

24. ***Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Ja, den Entschluss hatte ich schon länger vor Augen, schämte mich aber davor jemanden aufzusuchen. Nach meinem Rückfall jedoch war mir klar, es geht nicht alleine. Außerdem riet mir mein negatives MPU Gutachten, eine derartige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich habe mich dann an das Diakonische Werk in Kassel gewendet. Dort belegte ich einen Gruppentherapiekurs; Sitzungsdaür 80 Stunden á 100 Minuten. Ich verlängerte außerdem um weitere 40 in Abstimmung mit der Psychologin.
Zusätzlich habe ich meine Freundin mit einbezogen und fragte sie ob sie mir helfen könnte, und dass Ganze mit mir zusammen durchstehen will. Meine Familie unterstützt mich ebenfalls wo sie kann. Den Kontakt zu Drogenkonsumenten habe ich abgebrochen und vermeide Ihn.
 
25. ***Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. ***Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Es gab eine lange Konsumpause. Von ca. einem Jahr. Wobei ich mir das Trinken und Rauchen in der Zeit nicht verboten habe.
Als Konsumspitze ist es meine Lehrzeit anzusehen.

***Warum? Wann?

Nach meinem Autounfall hatte ich die Hoffnung dass ich in den 3 Jahren Ausbildung danach schon irgendwann von alleine nüchtern werden würde. Dem war aber nicht so. Ich kiffte die ganze Lehre hindurch. Ich erreichte mein selbst gestecktes Ziel nur teils, Ausbildung ja, Auto nein. Der Wille es endlich sein zu lassen war also schon da. Aber den Teufelskreis indem ich steckte, konnte ich damals einfach nicht durchbrechen. Ich lernte gegen Ende des Jahres 2008 meine Freundin kennen, und beschloss dann zu Neujahr endlich aufzuhören und ein cleanes Leben zu beginnen. Da ich mir mit Ihr genug Ablenkung versprach dachte ich mir es würde mir leichter fallen, meine Sucht nicht ständig vor Augen zu haben. Außerdem wollte ich unbedingt meinen Führerschein wiederhaben, um eine vernünftige Arbeitsstelle finden zu können. Ich hatte zu der Zeit eine Stelle aufm Bau bei einer Zeitarbeitsfirma.

27. ***Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich hatte nie richtig gelernt überhaupt abzuschalten. Dieses Gefühl kam erst hervor als ich einmal kiffte. Mittlerweile mache ich gezielt Übungen (autogenes Training) oder powere mich über Sport aus. Auf den Gedanken wär ich aber von alleine gar nicht gekommen. Kiffen war mir damals einfach praktischer.
Außerdem habe ich mir einige neü Hobbies zugelegt. Ich lasse Drachensteigen (Spannweite 4m) Fahre Rad oder Skates.
28. ***Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der probiert begibt sich in eine gewisse Gefahr. Ich sah die Gefahr damals nicht. Zürst redete ich mir ein, dass ich immer aufhören könne, es wurde jedoch immer schwerer.

29. ***Waren sie Drogenabhängig?

Definitiv ja. Das erste was ich morgens wollte war kiffen. Sofort als ich aufstand war da nur dieser Gedanke. Ich befriedigte ihn schnell. Man kann sich einen starken Raucher vorstellen, der morgens erst mal eine raucht, bevor er ins Bad tippelt. Ich habe halt gekifft. Dann auf dem Weg zur Arbeit überlegte ich mir wie der Tag wohl verlaufen würde und wo ich wie kiffen könnte. Außerdem sah ich zu, dass ich immer genug hatte und nicht auf dem Trockenen saß. Anstatt nicht zu kiffen und normal zu essen, kaufte ich mir Gras, Tabak und aß 2 Wochen nur Nudeln pur. Ich machte Schulden oder nahm Drogen auf Kredit und zahlte später das Geld.

30. *** Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja es gab die Versuche und Gespräche mit meiner Mutter und mit meinen Freunden, es sein zu lassen und wieder auf den rechten Weg zu kehren. Alle wollten mir dabei helfen. Ich war jedoch dumm und dachte ich könne es besser.

31. ***Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe mich für die Abstinenz entschieden, weil ich es mit kontrolliertem Konsum Probiert habe. Ich bin damit auf die Schnauze gefallen. Auf kurz oder lang, ist man immer wieder voll dabei. Man fährt ja auch nicht mit Stützrädern obwohl es sicherer ist.
Außerdem war ich so weit unten angekommen, dass ich endlich einsah, was die Schuld daran trägt. Ich konnte mich ja auf der Arbeit nicht mal mehr konzentrieren, vergaß Dinge, machte blau und wurde Arbeitslos. Auch in neün Bewerbungsgesprächen hatte ich kein Selbstbewusstsein und bekam nur Jobs bei Zeitarbeitsfirmen.
Auch meine Freundin, war ein Grund zur Abstinenz. Irgendwann eine eigene Familie zu gründen, sind Gedanken mit denen ich mir eher meine Zukunft vorstelle.
Körperlich geht es mir viel besser. Ich bin nicht mehr so abgemagert und sehe so fertig aus, sondern gesund. So fühle ich mich auch. Kein Nägelkaün mehr, sondern Sport. Kein stinken nach Rauch sondern offen mit Menschen reden.


32. ***Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der größte Moment der mir die Augen öffnete, war mein Autounfall. Ich sah ein, dass es so nicht weitergehen kann. Mit Alkohol fiel mir die Entscheidung auch nicht ganz so schwer.
Die Entscheidung Cannabisfreies Leben, kam mir aber erst gegen Mitte-Ende der Lehrzeit. Ich lebte zu dieser Zeit von meinem Ausbildungsgehalt 2 Wochen sehr gut. Dann jedoch 2 Wochen so schlecht, dass es oft nur noch für das Nötigste an Nahrungsmitteln reichte. Manchmal hatte ich nichtmahl mehr einen Euro zum Wäsche waschen. So musste ich die alten Socken vom Vortag nochmals anziehen. Ich schämte mich, als ich meinen eigenen Gestank in der Berufsschule roch. Am selben Freitag habe ich meine Eltern in der Heimat besucht. Ich hasste auf der 4 stündigen Heimfahrt einfach alles und jeden. Ich beschloss, dass es so nicht weitergehen kann, dass es immer weiter nach unten gehen würde. Ich sah irgendwann ein, dass das Cannabis an meiner Lage Schuld sei. Ich beschloss es sein zu lassen. Mit der Umsetzung war es aber nicht so schnell getan wie gedacht.
33. ***Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich habe es mit gelegentlichem Konsum probiert. Bin am Ende jedoch wieder auf demselben täglichen Level gelandet wie zuvor. Dieses Suchtgefühl ist bei mir einfach so dermaßen stark vorhanden, dass es immer mehr will, sobald ich es auch nur ein bisschen befriedige. Ich glaube mein Belohnungszentrum ist massiv gestört in diesem Punkt.
34. ***Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn:
Es war einfach ein schreckliches Gefühl. Ich wurde sofort krank. Ich hatte Grippe. Ich versuchte weiterhin Arbeiten zu gehen, musste aber aufgeben. Die ersten 3 Monate hatte ich jeden Tag dieses Suchtgefühl und auch die Gedanken zu konsumieren waren von morgens an da. Ich musste mich zwingen, es sein zu lassen und mich ablenken. Dummerweise war Winter, sodass ich noch weniger Lust hatte, etwas draußen zu Unternehmen. Ich bunkerte mich ein, und verbrachte viel Zeit mit meinem Hobby Computer. Ich hörte einige Hörbücher und sah Serien. Ablenkung war das A und O. Ich habe wenig gegessen. Ich war konstant schlecht gelaunt. Ich konnte schlecht schlafen, versuchte es dann auch gar nicht mehr. Blieb dann einfach so lange wach, bis ich von selber einschlief, und machte was mir in den Sinn kam. Ich surfte viel im Internet. Ich setzte mich auf jeden Fall nicht unter Druck und sagte mir auch nicht Sätze wie: Jetzt ist es 11 durch, jetzt musst du schlafen

Mitte:
Nach diesen 3 Monaten war ich immer noch in wenig verpeilt unterwegs. Ich war jedoch schon sehr euphorisch. Ich erzählte vielen von meinem Vorhaben endlich nüchtern leben zu wollen. Ich begann mir die Psychotherapie zu suchen, und nahm die MPU erneut in mein Visier. Ich fing an Leuten einzureden, dass die auch aufhören sollten zu rauchen und zu trinken. Sie fanden dass nicht angenehm. Diese Suchtgedanken sind viel weniger seit der Therapie geworden. Ich habe gemerkt, dass es mir sehr hilft, wenn ich einmal in der Woche über meine Probleme spreche. Es kommen einfach nicht so viele Suchtgedanken auf. Das merkte ich besonders, als die Therapeutin mal Urlaub hatte. Ich beschloss, dass mir auch in Zukunft wohl eine SHG suchen müsse, damit ich stabil bleibe.

Heute:

Heute habe ich fast gar keine Suchtgedanken mehr. Falls welche aufkommen, weiß ich was ich dagegen tun muss. Sie werden meistens schon im Keim erstickt. Ich versuche mich immer an die schlechten Zeiten zurückzürinnern. Mittlerweile habe ich auch gelernt, falls mal etwas schief läuft gar nicht mehr an Drogen zu denken sondern eher an Sport oder die Aggressionen auszulassen. Ich bekomme auch mehr und mehr positive Rückmeldungen über mein Gesamtbild. Als ich breit war, konnte ich nicht mehr normal mit Leuten reden, ich habe die Zähne nicht auseinanderbekommen, und konnte keinen Blickkontakt halten. Ich kriege also positive Antworten. Auch körperlich wirke ich Erwachsener. Insgesamt habe ich mich gut entwickelt.

35. ***Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie und meine Freundin haben mir sehr geholfen. Meine Freundin konnte mich gut auf andere Gedanken bringen. Außerdem hat mich der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft samt Familie sehr motiviert. Bei meiner Familie konnte ich Ablenkung in Form von Arbeit/Sport finden.
Meine alten Kollegen haben mir geholfen, ich offenbarte ihnen alles. Sie erzählten mir von Leuten aus ihrer Jugend, die auch mit Cannabis begonnen haben, und die Drogenleiter weiter aufgestiegen seien; Die heute am Königsplatz säßen. Sehr authentisch. Im gleichen Atemzug baten sie mir volle Unterstützung an.
Meine Therapeutin und die Gruppe haben mir ebenfalls geholfen indem wir Anti-Rückfall Strategien entwickelten und mir verschiedene Lösungen zu allen auftretenden Problemen zur Verfügung stellten.

36. ***Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Auf meine Abstinenz reagieren alle im Grunde positiv. Oft nerve ich nun manche mehr als vorher, ich weiß aber dass das nicht schlimm ist. Die Standartantwort ist immer ein: Find ich gut!

37. ***Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Seit ich Abstinent lebe und meine Therapie begann habe ich keinen Kontakt mehr zu diesem Personenkreis.

38. ***Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Seit ich Abstinent lebe, habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen.

39. ***Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde Abstinent leben.

40.***Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. ***Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Da ich Abstinent lebe wird es keinen derartigen Konflikt in Zukunft geben. Ich will keine Drogen mehr nehmen, und ich will auch keinen Kontakt mehr mit Drogenkonsumenten haben. Ich werde Drogen und Drogenkonsumenten aus dem Wege gehen.


42. ***Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus.
In meiner Therapie habe ich viel über Rückfälle gelernt.
Es gibt verschiedene Arten davon, und angepasste Strategien damit umzugehen. Die wichtigste ist meiner Meinung nach, das Gespräch zu suchen. Ich kann mich immer an meine alte Therapeutin und meine Familie wenden, falls ich Verlangen spüren sollte. Ich weiß dass es immer irgendwo professionelle Hilfe gibt, die ich in Anspruch nehmen kann.

43. ***Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Abstinenz pur
 
Es war wieder einmal ein Haufen Arbeit. Ich hoffe diesmal ist alles stimmig!
Wieso, so viel war es doch gar nicht ?!
Ich habe mir jetzt lediglich die zu bearbeitenden Fragen angeschaut, wenn du nichts anderes verändert hast, sind wir mit deinem FB am Ende :smiley711:

Jetzt heißt es lediglich :read::read::read: ... aber nicht auswendig lernen.:)
 
Alles klar dann hab ich ja für heute und morgen meine GuteNacht Lektüre! Grundlegend habe ich nichts verändert, nur ein wenig Grammatik verbessert.
 
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