Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 5. Juni 2005 um 2.45 Uhr mit Freunden in meinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und habe mich mehrfach überschlagen. Ich bekam vor diesem Wochenende die Zusage meine Lehre fern der Heimat antreten zu dürfen. Ich wollte, das Feiern und gleichzeitig mich von meinen Freunden verabschieden. Wir waren auf der Kirmes im Nachbarort. Von der Trunkenheitsfahrt weiß ich nichts mehr. Meine Erinnerungen setzten erst wieder ein, als das ich aus dem Auto rauskrabbelte. Ich hatte eine BAK von 1,58 Promille. Außerdem stand ich unter Cannabiseinfluss.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Nach eigenen Recherchen, habe ich am Tatabend 9 mittlere Biere und 4 Schnäpse getrunken. Ich lernte u.A im Nafa Plus Kurs wie man den Promillewert zurückrechnet. Außerdem half mir ein sog. Promillerechner aus dem Internet.
Ich habe zwischen 22:00 und 23:00 Uhr begonnen zu trinken. Das genaü Trinkende kann ich nicht auch nicht ganz genau bestimmen. Es war zwischen 2:00 und 2:30
Zur o.g. Tatzeit wurde ein Promillewert von 1,58 festgestellt.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Die Strecke beträgt zwischen 3 und 5 Kilometern. 3 habe ich zurückgelegt. (Angabe angepasst, da ich im ersten GA auch so geantwortet habe!)
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Da ich mich an nichts mehr erinnern kann, noch nicht mal, wie wir ins Auto einstiegen, kann ich das nur mit einem Nein beantworten. Ich kann mich an meine Gefühle nicht erinnern. Oft überschätzte ich mich aber wenn ich trank. Ich kam zuvor jedoch noch nicht in die Situation Trinken + Auto fahren, da ich meinen Führerschein erst rund zwei Monat hatte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir hatten vor uns von meiner Mutter abholen zu lassen, wenn es nicht all zu spät werden würde. Als Notfallplan, wollten wir eine Strecke durch den Wald laufen. So gegen 1:30 rief meine Mutter mich auf meinem Handy an, und fragte nach, da sie zu Bett wollte. Ich muss ihr zu verstehen gegeben haben, dass wir laufen werden. Ich erinnere mich an dieses Gespräch nicht mehr.
(Anmerkung: Ich bin wegen Fahrlässigkeit verurteilt worden.)
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin nie unter Alkoholwirkung Auto gefahren, ohne aufzufallen. Daran erinnere ich sehr gut, da es sich um einen sehr überschaubaren Zeitraum von nur knapp 2 Monaten handelt.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meinen ersten direkten Kontakt mit Alkohol hatte ich an meiner Konfirmation. Da war ich 13 Jahre alt, kurz vor der 14. In 1999 war das.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Insgesamt hat mein Trinkverhalten es eine fallende Tendenz bis zum Nullpunkt.
Zu Beginn habe ich am Wochenende getrunken. Ja mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Nach meinem Autounfall habe ich zu besonderen Anlässen (Konzert, Geburtstag) ohne Regelmäßigkeit getrunken. Nach meiner Lehrzeit, trank ich während meiner Arbeit auf dem Bau 1 Radler zum Mittag. (Soll ich das überhaupt erwähnen?) Seit 2011 trinke ich nicht mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anmerkung: Ich hatte hier ziemlich direkt und „krass“ geantwortet. Ich habe eine ambulante Therapie (Alkohol) gemacht. Das Cannabisthema haben die gleich mitbearbeitet, da es sich nicht um eine harte Droge handelte. Ich werde die Frage nochmal beantworten:
In meiner jugendlichen Sturm und Drangzeit habe ich von 14-18 oft am Wochenende getrunken. Selten kam es auch zu Gedächtnislücken. Wir (meine Cliqü und ich) fanden immer einen Grund zum Feiern. Ich trank immer Bier. Manchmal wurde auch gebottled und es gab dann Liköre oder gar Schnäpse. Ich trank immer zwischen 4-6 Bier. Manchmal 2-3 Schnäpse dazu. Selten mehr, dadurch entstanden dann diese „Lücken“
18-21 Jahre alt war ich während meiner Lehre in Köln. Da trank ich, nach meinem Unfall, unregelmäßig 5 mal im Jahr 6 mittlere Bier zu einem besonderen Anlass(Geburtstag, Konzert). Sehr Selten auch 3-4 Schnäpse dazu.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit meinen Freunden auf Partys. Alleine nie!
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zur Konfirmation aus Neugier. Ich wollte wissen, was passiert beim „Betrunkensein“. Wie fühlt sich so was an.
Später, um Locker sein zu können. Auf Partys „Gas“ zu geben. Nicht zu schüchtern zu sein. Mit Fraün besser zu können. Teilweise auch Gruppenzwang. Alles war dann einfach lustiger.
Während meiner Therapie in der der ich meine Lebensgeschichte erzählte, fiel mir bzw. erst den anderen und dann mir auf,
dass sich meine Eltern früher sehr wenig um mich gekümmert haben. Ich habe in meiner Kindheit oft viel „Mist“ angestellt um Aufmerksamkeit zu bekommen. So direkt wie damals in dieser Gruppensitzung ist mir das nie aufgefallen. Meine Eltern waren zwar immer anwesend, hatten aber bedingt durch ihre Selbstständigkeit nie wirklich Zeit für mich. Urlaub zum Beispiel gab es gar nicht. Ich denke, das ist auch ein Grund für meinen Drogen/Alkoholgenuss gewesen.
Dieses wie in Watte gehüllte Gefühl, wenn ich betrunken/breit war, habe ich früher nur selten bekommen.
Mir ist das ganze erst bewusst geworden, nachdem ich anderen davon erzählt habe, und die dann danach gefragt hatten. Für mich war das bis zu dem Zeitpunkt immer normal
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Lockerheit. Ich war viel offener den anderen Partygästen gegenüber.
Kommunikationsfreudigkeit. Ich sprach gerne Mädchen an und das fiel mir leichter.
Bei viel Alkohol musste ich mich manchmal übergeben.
Ich fing an zu torkeln, und zu lallen.
Manchmal wusste ich gar nichts mehr von dem restlichen Abend.
Ich war am nächsten Tag immer verkatert.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.
Anmerkung: Und so ist es heute bei meinen Brüdern immer noch. Es ist halt nahezu normal in dem Alter. Früher war das wohl auch so. Es gab hämisches grinsen am nächsten verkaterten morgen und so was wie „na wieder zu viel getrunken“. Aber Kritik war das nicht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zu dem Unfalltag hatte mein Alkoholkonsum zwar Auswirkungen auf mein Leben und mein Umfeld, aber selten im negativen Sinne. Der Unfall öffnete mir im Bezug zum Alkohol erst richtig die Augen. Hier stellten sich mit einem Schlag die ganzen negativen Auswirkungen ein. Körperlicher Schaden bei mir selbst. Körperlicher Schaden an meinen Freunden. Das ganze Dorf redete natürlich über mich. Über uns. Vorher wurde alles von vielen Mitmenschen mit einem Lächeln ab genickt, nach dem Unfall nur entsetztes Kopfschütteln.
Mir wurde nach dem Unfall klar, dass ich tot sein könnte. Ich denke seit diesem Tag anders, und lebe bewusster. Ich vermeide Situationen in denen ich nicht die Kontrolle habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich nichts mehr trinke, kann ich keine Vergleiche anstellen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja
Anmerkung: reicht das so?
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als normal gesehen. Ich dachte jeder würde am Wochenende trinken und Party machen in dem Alter.
Heute rückblickend sehe ich mich als sehr gefährdeten, rigoros trinkenden, Jugendlichen.
Ich habe festgestellt, dass sich eben nicht jeder jedes Wochenende betrinkt, sondern die Zeiten sinnvoll nutzt. Zwar vielleicht auch mit Partys feiern aber halt eben ohne Alkohol.
Ich sehe mich rückwirkend als gefährdet an, weil ich damals auf dem besten Weg in eine Alkoholabhängigkeit war. Es ist nämlich ein langsamer schleichender Prozess dahin. Ich habe die Gefahr damals nicht erkannt oder sie verharmlost, mir würde das nicht passiere…Aber Fakt ist, dass ich den Weg bereits betreten hatte.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
31.12.2010
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil ich mein Leben genießen will. Ich will nicht wieder etwas Unkontrolliertes machen. Es kann ja sonst was passieren!! Ich hatte bis hierher sehr viel Glück, dass ich noch lebe.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mich vom Alkohol ab dem Unfall distanziert. Ich will mich nicht noch einmal in eine Situation begeben, in der ich nicht weiß was ich mache. Ich will niemandem Schaden zufügen. Und wenn ich Alkohol trinke, kann ich dafür nicht garantieren. Das wurde mir erst bewusst, als ich meinen Unfall hatte.
Letztendlich abstinent bin ich, einmal durch meine Therapie, dort habe ich viel über das Suchtgedächtnis gelernt, und wie es funktioniert. Die Abstinenz der einzige richtige Weg ist.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der Autounfall war der ausschlaggebende Faktor mein Trinkverhalten zu ändern. Ich habe damals statt zu trinken, gekifft.
Eine Umstellungsphase hat erst dann stattgefunden, als ich auch mit dem Cannabis aufhörte.
Anmerkung: Mit Umstellungsphase ist doch der Entzug gemeint oder? Bei der Frage steh ich so ein bissl aufm Schlauch :/
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Durchweg positiv. Ich habe meine Freundin, die mich immer bestärkt, und der ich nüchtern viel besser gefalle. Meine Mutter findet es klasse. Sie erzählte immer von dem Abend als der Anruf kam, und dass sie jetzt sicher sein kann, dass so etwas bei mir nichtmehr passiert. Sie brauch sich im Getränkemarkt keine Eskapaden mehr anzuhören, bei denen ich in irgendeiner Weise mitgewirkt habe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass andere Respektvoller mit mir umgehen.
Ich persönlich habe auch einige Vorteile. Ich habe mehr Geld. Ich weiß was ich getan hab. Ich habe keine verkaterten Sonntage mehr, sondern mindestens einen Tag pro Woche gewonnen. Früher war der Sonntag immer nur zum rumliegen da, heute Unternehmen wir immer etwas gemeinsam.
Oder ich treibe eines meiner Projekte voran. Ich richte Netzwerke in Häusern ein, baü Satellitenanlagen auf, bin handwerklich geschickt und selbstischer.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Indem ich mir meine Erfahrungen immer wieder vor Augen führe. Darüber nachdenke, wie es vorher war. Wie eintönig, gezwungen und getrieben von Gier. Und dass mit dem heutigen vergleiche. Was ich in der relativen kurzen Abstinentszeit alles geschafft habe. Freundin, Arbeit. Dass ich nicht mehr nach rauch/Alkohol stinke wie damals.
Das halte ich mir vor Augen.
Ich habe mich von meinen alten Freundeskreis gelöst. Und denke mehr in die Richtung an eine eigene Familie.
Vor 2 Jahre habe ich mit meiner Freundin nur bis zur MPU bzw. bis zum Abschluss ihrer Lehre geplant. Jetzt stehen andere Zielsetzungen an.
Ich weiß das ich mich auf Sie, auf meine und Ihre Familie und meinen kleinen neün Freundeskreis verlassen kann, da alle von meinem Problem wissen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann mir vieles Vorstellen. Ich will aber ein Abstinent leben, weil mir alles andere nichts bringt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde nicht mehr trinken!
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 5. Juni 2005 um 2.45 Uhr mit Freunden in meinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und habe mich mehrfach überschlagen. Ich bekam vor diesem Wochenende die Zusage meine Lehre fern der Heimat antreten zu dürfen. Ich wollte, das Feiern und gleichzeitig mich von meinen Freunden verabschieden. Wir waren auf der Kirmes im Nachbarort. Von der Trunkenheitsfahrt weiß ich nichts mehr. Meine Erinnerungen setzten erst wieder ein, als das ich aus dem Auto rauskrabbelte. Ich hatte eine BAK von 1,58 Promille. Außerdem stand ich unter Cannabiseinfluss.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Nach eigenen Recherchen, habe ich am Tatabend 9 mittlere Biere und 4 Schnäpse getrunken. Ich lernte u.A im Nafa Plus Kurs wie man den Promillewert zurückrechnet. Außerdem half mir ein sog. Promillerechner aus dem Internet.
Ich habe zwischen 22:00 und 23:00 Uhr begonnen zu trinken. Das genaü Trinkende kann ich nicht auch nicht ganz genau bestimmen. Es war zwischen 2:00 und 2:30
Zur o.g. Tatzeit wurde ein Promillewert von 1,58 festgestellt.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Die Strecke beträgt zwischen 3 und 5 Kilometern. 3 habe ich zurückgelegt. (Angabe angepasst, da ich im ersten GA auch so geantwortet habe!)
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Da ich mich an nichts mehr erinnern kann, noch nicht mal, wie wir ins Auto einstiegen, kann ich das nur mit einem Nein beantworten. Ich kann mich an meine Gefühle nicht erinnern. Oft überschätzte ich mich aber wenn ich trank. Ich kam zuvor jedoch noch nicht in die Situation Trinken + Auto fahren, da ich meinen Führerschein erst rund zwei Monat hatte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir hatten vor uns von meiner Mutter abholen zu lassen, wenn es nicht all zu spät werden würde. Als Notfallplan, wollten wir eine Strecke durch den Wald laufen. So gegen 1:30 rief meine Mutter mich auf meinem Handy an, und fragte nach, da sie zu Bett wollte. Ich muss ihr zu verstehen gegeben haben, dass wir laufen werden. Ich erinnere mich an dieses Gespräch nicht mehr.
(Anmerkung: Ich bin wegen Fahrlässigkeit verurteilt worden.)
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin nie unter Alkoholwirkung Auto gefahren, ohne aufzufallen. Daran erinnere ich sehr gut, da es sich um einen sehr überschaubaren Zeitraum von nur knapp 2 Monaten handelt.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meinen ersten direkten Kontakt mit Alkohol hatte ich an meiner Konfirmation. Da war ich 13 Jahre alt, kurz vor der 14. In 1999 war das.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Insgesamt hat mein Trinkverhalten es eine fallende Tendenz bis zum Nullpunkt.
Zu Beginn habe ich am Wochenende getrunken. Ja mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Nach meinem Autounfall habe ich zu besonderen Anlässen (Konzert, Geburtstag) ohne Regelmäßigkeit getrunken. Nach meiner Lehrzeit, trank ich während meiner Arbeit auf dem Bau 1 Radler zum Mittag. (Soll ich das überhaupt erwähnen?) Seit 2011 trinke ich nicht mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Anmerkung: Ich hatte hier ziemlich direkt und „krass“ geantwortet. Ich habe eine ambulante Therapie (Alkohol) gemacht. Das Cannabisthema haben die gleich mitbearbeitet, da es sich nicht um eine harte Droge handelte. Ich werde die Frage nochmal beantworten:
In meiner jugendlichen Sturm und Drangzeit habe ich von 14-18 oft am Wochenende getrunken. Selten kam es auch zu Gedächtnislücken. Wir (meine Cliqü und ich) fanden immer einen Grund zum Feiern. Ich trank immer Bier. Manchmal wurde auch gebottled und es gab dann Liköre oder gar Schnäpse. Ich trank immer zwischen 4-6 Bier. Manchmal 2-3 Schnäpse dazu. Selten mehr, dadurch entstanden dann diese „Lücken“
18-21 Jahre alt war ich während meiner Lehre in Köln. Da trank ich, nach meinem Unfall, unregelmäßig 5 mal im Jahr 6 mittlere Bier zu einem besonderen Anlass(Geburtstag, Konzert). Sehr Selten auch 3-4 Schnäpse dazu.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit meinen Freunden auf Partys. Alleine nie!
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zur Konfirmation aus Neugier. Ich wollte wissen, was passiert beim „Betrunkensein“. Wie fühlt sich so was an.
Später, um Locker sein zu können. Auf Partys „Gas“ zu geben. Nicht zu schüchtern zu sein. Mit Fraün besser zu können. Teilweise auch Gruppenzwang. Alles war dann einfach lustiger.
Während meiner Therapie in der der ich meine Lebensgeschichte erzählte, fiel mir bzw. erst den anderen und dann mir auf,
dass sich meine Eltern früher sehr wenig um mich gekümmert haben. Ich habe in meiner Kindheit oft viel „Mist“ angestellt um Aufmerksamkeit zu bekommen. So direkt wie damals in dieser Gruppensitzung ist mir das nie aufgefallen. Meine Eltern waren zwar immer anwesend, hatten aber bedingt durch ihre Selbstständigkeit nie wirklich Zeit für mich. Urlaub zum Beispiel gab es gar nicht. Ich denke, das ist auch ein Grund für meinen Drogen/Alkoholgenuss gewesen.
Dieses wie in Watte gehüllte Gefühl, wenn ich betrunken/breit war, habe ich früher nur selten bekommen.
Mir ist das ganze erst bewusst geworden, nachdem ich anderen davon erzählt habe, und die dann danach gefragt hatten. Für mich war das bis zu dem Zeitpunkt immer normal
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Lockerheit. Ich war viel offener den anderen Partygästen gegenüber.
Kommunikationsfreudigkeit. Ich sprach gerne Mädchen an und das fiel mir leichter.
Bei viel Alkohol musste ich mich manchmal übergeben.
Ich fing an zu torkeln, und zu lallen.
Manchmal wusste ich gar nichts mehr von dem restlichen Abend.
Ich war am nächsten Tag immer verkatert.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.
Anmerkung: Und so ist es heute bei meinen Brüdern immer noch. Es ist halt nahezu normal in dem Alter. Früher war das wohl auch so. Es gab hämisches grinsen am nächsten verkaterten morgen und so was wie „na wieder zu viel getrunken“. Aber Kritik war das nicht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zu dem Unfalltag hatte mein Alkoholkonsum zwar Auswirkungen auf mein Leben und mein Umfeld, aber selten im negativen Sinne. Der Unfall öffnete mir im Bezug zum Alkohol erst richtig die Augen. Hier stellten sich mit einem Schlag die ganzen negativen Auswirkungen ein. Körperlicher Schaden bei mir selbst. Körperlicher Schaden an meinen Freunden. Das ganze Dorf redete natürlich über mich. Über uns. Vorher wurde alles von vielen Mitmenschen mit einem Lächeln ab genickt, nach dem Unfall nur entsetztes Kopfschütteln.
Mir wurde nach dem Unfall klar, dass ich tot sein könnte. Ich denke seit diesem Tag anders, und lebe bewusster. Ich vermeide Situationen in denen ich nicht die Kontrolle habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich nichts mehr trinke, kann ich keine Vergleiche anstellen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja
Anmerkung: reicht das so?
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als normal gesehen. Ich dachte jeder würde am Wochenende trinken und Party machen in dem Alter.
Heute rückblickend sehe ich mich als sehr gefährdeten, rigoros trinkenden, Jugendlichen.
Ich habe festgestellt, dass sich eben nicht jeder jedes Wochenende betrinkt, sondern die Zeiten sinnvoll nutzt. Zwar vielleicht auch mit Partys feiern aber halt eben ohne Alkohol.
Ich sehe mich rückwirkend als gefährdet an, weil ich damals auf dem besten Weg in eine Alkoholabhängigkeit war. Es ist nämlich ein langsamer schleichender Prozess dahin. Ich habe die Gefahr damals nicht erkannt oder sie verharmlost, mir würde das nicht passiere…Aber Fakt ist, dass ich den Weg bereits betreten hatte.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
31.12.2010
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil ich mein Leben genießen will. Ich will nicht wieder etwas Unkontrolliertes machen. Es kann ja sonst was passieren!! Ich hatte bis hierher sehr viel Glück, dass ich noch lebe.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mich vom Alkohol ab dem Unfall distanziert. Ich will mich nicht noch einmal in eine Situation begeben, in der ich nicht weiß was ich mache. Ich will niemandem Schaden zufügen. Und wenn ich Alkohol trinke, kann ich dafür nicht garantieren. Das wurde mir erst bewusst, als ich meinen Unfall hatte.
Letztendlich abstinent bin ich, einmal durch meine Therapie, dort habe ich viel über das Suchtgedächtnis gelernt, und wie es funktioniert. Die Abstinenz der einzige richtige Weg ist.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der Autounfall war der ausschlaggebende Faktor mein Trinkverhalten zu ändern. Ich habe damals statt zu trinken, gekifft.
Eine Umstellungsphase hat erst dann stattgefunden, als ich auch mit dem Cannabis aufhörte.
Anmerkung: Mit Umstellungsphase ist doch der Entzug gemeint oder? Bei der Frage steh ich so ein bissl aufm Schlauch :/
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Durchweg positiv. Ich habe meine Freundin, die mich immer bestärkt, und der ich nüchtern viel besser gefalle. Meine Mutter findet es klasse. Sie erzählte immer von dem Abend als der Anruf kam, und dass sie jetzt sicher sein kann, dass so etwas bei mir nichtmehr passiert. Sie brauch sich im Getränkemarkt keine Eskapaden mehr anzuhören, bei denen ich in irgendeiner Weise mitgewirkt habe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass andere Respektvoller mit mir umgehen.
Ich persönlich habe auch einige Vorteile. Ich habe mehr Geld. Ich weiß was ich getan hab. Ich habe keine verkaterten Sonntage mehr, sondern mindestens einen Tag pro Woche gewonnen. Früher war der Sonntag immer nur zum rumliegen da, heute Unternehmen wir immer etwas gemeinsam.
Oder ich treibe eines meiner Projekte voran. Ich richte Netzwerke in Häusern ein, baü Satellitenanlagen auf, bin handwerklich geschickt und selbstischer.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Indem ich mir meine Erfahrungen immer wieder vor Augen führe. Darüber nachdenke, wie es vorher war. Wie eintönig, gezwungen und getrieben von Gier. Und dass mit dem heutigen vergleiche. Was ich in der relativen kurzen Abstinentszeit alles geschafft habe. Freundin, Arbeit. Dass ich nicht mehr nach rauch/Alkohol stinke wie damals.
Das halte ich mir vor Augen.
Ich habe mich von meinen alten Freundeskreis gelöst. Und denke mehr in die Richtung an eine eigene Familie.
Vor 2 Jahre habe ich mit meiner Freundin nur bis zur MPU bzw. bis zum Abschluss ihrer Lehre geplant. Jetzt stehen andere Zielsetzungen an.
Ich weiß das ich mich auf Sie, auf meine und Ihre Familie und meinen kleinen neün Freundeskreis verlassen kann, da alle von meinem Problem wissen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann mir vieles Vorstellen. Ich will aber ein Abstinent leben, weil mir alles andere nichts bringt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde nicht mehr trinken!
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
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